DE10062176A1 - Polyvinylacetal-gepfropfte Polymerisate - Google Patents
Polyvinylacetal-gepfropfte PolymerisateInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind Polyvinylacetal-gepfropfte Polymerisate in Form deren wässrigen Dispersionen oder in Wasser redispergierbaren Pulver auf der Basis von Emulsions- oder Suspensionspolymerisaten von einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe, umfassend Vinylester, (Meth)acrylsäureester, Vinylaromaten, Olefine, 1,3-Diene und Vinylhalogenide und gegebenenfalls weiteren damit copolymerisierbaren Monomeren, welche mit Polyvinylacetalen mit 0 bis 5,0 Mol-% Vinylacetateinheiten, 75 bis 95% Mol-% Vinylalkoholeinheiten, 0,1 bis 20 Mol-% Acetaleinheiten, welche sich von Aldehyden mit 3 bis 7 C-Atomen ableiten, gepfropft sind.
Description
Die Erfindung betrifft Polyvinylacetal-gepfropfte Polymerisate
in Form deren wässrigen Dispersionen oder in Wasser redisper
gierbaren Pulver, Verfahren zu deren Herstellung und deren Ver
wendung.
Mit Schutzkolloiden stabilisierte Polymerisate werden vor al
lem in Form deren wässriger Dispersionen oder in Wasser re
dispergierbarer Polymerpulver in vielerlei Anwendungen, bei
spielsweise als Beschichtungsmittel oder Klebemittel für die
unterschiedlichsten Substrate, beispielsweise als zementäre
Fliesenkleber, eingesetzt. Als Schutzkolloide werden in der Re
gel Polyvinylalkohole eingesetzt. Der Einsatz von Polyvinyl
alkohol ist erstrebenswert, weil dieser im Vergleich zu Syste
men, die durch niedermolekulare Verbindungen (Emulgatoren) sta
bilisiert sind, selbst zur Festigkeit (z. B. Haftzugswerte im
Fliesenkleber) beiträgt. Probleme können aber bei der Herstel
lung und bei der Anwendung von mit Schutzkolloiden stabilisier
ten Polymerisaten auftreten. Insbesondere bei der Anwendung von
Polymerisaten in Form deren Redispersionspulver zur Verbesse
rung der Mörteleigenschaften, einem Haupteinsatzgebiet von Re
dispersionspulvern, müssen die Rezepturen über eine gewisse
Zeit stabil bleiben und dürfen ihre Verarbeitungskonsistenz
nicht wesentlich verändern (Viskositäts- bzw. Zementstabili
tät). Polyvinylalkoholstabilisierte Polymerpulver sind bei
spielsweise in der EP-A 149098, in der EP-A 477900 und in der
WO-A 99/16794 erwähnt. Derartige mit Polyvinylalkohol stabili
sierte Polymerpulver zeigen zwar gutes Viskositäts- und Verar
beitungsverhalten in zementären Anwendungen, dennoch ist es in
vielen Fällen erwünscht dieses Verhalten zu verbessern.
Vor allem sulfonatfunktionelle Polyvinylacetale sind als
Schutzkolloide bei der Herstellung von wässrigen Polymerdisper
sionen bekannt. In der DE-A 33 16 948 werden sulfonatfunktionelle
Polyvinylacetale beschrieben, bei denen bis zu 10 Mol-% der OH-
Gruppen mit einem sulfonatfunktionellem Aldehyd acetalisiert
sind. Die EP-A 655464 betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von mit Schutzkolloid stabilisierten Polymerdispersionen, wobei
als Schutzkolloide Polyvinylacetale mit hohem Acetalisie
rungsgrad und bis zu 20 Mol-% Sulfonatgruppen eingesetzt wer
den.
Die EP-A 1020493 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von
mit Schutzkolloiden stabilisierten Dispersionspulvern, wobei
die zugrundeliegenden Polymerdispersionen mit Polyvinylalkohol
als Schutzkolloid stabilisiert sind, und zu deren Trocknung
teilacetalisierte Polyvinylalkohole als Verdüsungsschutzkolloid
eingesetzt werden. Eine Verwendung dieser teilacetalisierten
Polyvinylalkohole als Schutzkolloide in der Polymerisation wird
ausgeschlossen, da diese bei niedrigem pH zersetzt werden sol
len und bei hohen Temperaturen aus der wässrigen Lösung ausfal
len. Die Verwendung von teilacetalisierten Polyvinylalkoholen
als Schutzkolloide zur Herstellung von froststabilen, wässrigen
Dispersionen ist aus der DE-B 12 02 982 bekannt. Dabei werden
teilverseifte Polyvinylakohole oder Polyvinylacetale mit hohem
Vinylacetat-Gehalt eingesetzt. Die DD-A 222880 beschreibt die
Herstellung von Polyvinylacetaten mit verbesserter Wasserfes
tigkeit. Diese wird dadurch erhalten, dass man Vinylacetat in
Gegenwart von mit Acetaldehyd acetalisiertem Polyvinylalkohol
polymerisiert.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Polymerisate zur Verfü
gung zu stellen, die im Vergleich zu polyvinylalkoholstabili
sierten Polymerisaten beim Einsatz in zementären Anwendungen
eine verbesserte Viskositäts- bzw. Zementstabilität besitzen
und das Zementabbinden nicht behindern.
Gegenstand der Erfindung sind Polyvinylacetal-gepfropfte Poly
merisate in Form deren wässrigen Dispersionen oder in Wasser
redispergierbaren Pulver auf der Basis von Emulsions- oder
Suspensionspolymerisaten von einem oder mehreren Monomeren aus
der Gruppe umfassend Vinylester, (Meth)acrylsäureester, Vinyl
aromaten, Olefine, 1,3-Diene und Vinylhalogenide und gegebenen
falls weiteren damit copolymerisierbaren Monomeren, welche mit
Polyvinylacetalen mit 0 bis 5.0 Mol-% Vinylacetateinheiten, 75
bis 95 Mol-% Vinylalkoholeinheiten, 0.1 bis 20 Mol-% Acetalein
heiten, welche sich von Aldehyden mit 3 bis 7 C-Atomen ableiten
gepfropft sind.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Herstellung von Polyvinylacetal-gepfropften Polymerisaten in
Form deren wässrigen Dispersionen oder in Wasser redispergier
baren Pulver mittels radikalisch initiierter Emulsions- oder
Suspensionspolymerisation in wässrigem Medium von einem oder
mehreren Monomeren aus der Gruppe umfassend Vinylester, (Meth)
acrylsäureester, Vinylaromaten, Olefine, 1,3-Diene und Vinylha
logenide und gegebenenfalls weiteren damit copolymerisierbaren
Monomere in Gegenwart von einem oder mehreren Schutzkolloiden
a) und gegebenenfalls Trocknung der damit erhaltenen Polymer
dispersionen in Gegenwart von einem oder mehreren Verdüsungs
schutzkolloiden b), wobei die Polymerisation bei einem pH-Wert
von 5 bis 8 durchgeführt wird, und als Schutzkolloide a) teil
acetalisierte Polyvinylalkohole eingesetzt werden mit 0 bis 5.0 Mol-%
Vinylacetateinheiten, 75 bis 99 Mol-% Vinylalkoholeinhei
ten, 0.1 bis 20 Mol-% Acetaleinheiten, welche sich von Aldehy
den mit 3 bis 7 C-Atomen ableiten, und mit einer Viskosität des
zugrundeliegenden Polyvinylalkohols von 2 bis 30 mPas, und als
Verdüsungsschutzkolloide b) von a) verschiedene Schutzkolloide
eingesetzt werden.
Geeignete Vinylester sind solche von Carbonsäuren mit 1 bis 12
C-Atomen. Bevorzugt werden Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl
butyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyllaurat, 1-Methylvinyl
acetat, Vinylpivalat und Vinylester von α-verzweigten Monocarbonsäuren
mit 9 bis 11 C-Atomen, beispielsweise VeoVa9R oder
VeoVa10R (Handelsnamen der Firma Shell). Besonders bevorzugt
ist Vinylacetat.
Geeignete Monomeren aus der Gruppe Acrylsäureester oder Meth
acrylsäureester sind Ester von unverzweigten oder verzweigten
Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen. Bevorzugte Methacrylsäureester
oder Acrylsäureester sind Methylacrylat, Methylmethacrylat, E
thylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propylmethacry
lat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, t-Butylacrylat, t-Bu
tylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat. Besonders bevorzugt sind
Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-Butylacrylat, t-Butyl
acrylat und 2-Ethylhexylacrylat.
Als Vinylaromaten bevorzugt sind Styrol, Methylstyrol und Vi
nyltoluol. Bevorzugtes Vinylhalogenid ist Vinylchlorid. Die be
vorzugten Olefine sind Ethylen, Propylen und die bevorzugten
Diene sind 1,3-Butadien und Isopren.
Gegebenenfalls können noch 0.1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Monomergemisches, Hilfsmonomere copolymeri
siert werden. Bevorzugt werden 0.5 bis 2.5 Gew.-% Hilfsmonomere
eingesetzt. Beispiele für Hilfsmonomere sind ethylenisch unge
sättigte Mono- und Dicarbonsäuren, vorzugsweise Acrylsäure, Me
thacrylsäure, Fumarsäure und Maleinsäure; ethylenisch ungesät
tigte Carbonsäureamide und -nitrile, vorzugsweise Acrylamid und
Acrylnitril; Mono- und Diester der Fumarsäure und Maleinsäure
wie die Diethyl-, und Diisopropylester sowie Maleinsäurean
hydrid, ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuren bzw. deren Salze,
vorzugsweise Vinylsulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methyl-propan
sulfonsäure. Weitere Beispiele sind vorvernetzende Comonomere
wie mehrfach ethylenisch ungesättigte Comonomere, beispielswei
se Divinyladipat, Diallylmaleat, Allylmethacrylat oder Trial
lylcyanurat, oder nachvernetzende Comonomere, beispielsweise
Acrylamidoglykolsäure (AGA), Methylacrylamidoglykolsäuremethylester
(MAGME), N-Methylolacrylamid (NMA), N-Methylolmeth
acrylamid, N-Methylolallylcarbamat, Alkylether wie der Isobut-o
xyether oder Ester des N-Methylolacrylamids, des N-Methylol
methacrylamids und des N-Methylolallylcarbamats. Geeignet sind
auch epoxidfunktionelle Comonomere wie Glycidylmethacrylat und
Glycidylacrylat. Weitere Beispiele sind siliciumfunktionelle
Comonomere, wie Acryloxypropyltri(alkoxy)- und Methacryloxypro
pyltri(alkoxy)-Silane, Vinyltrialkoxysilane und Vinylmethyldi
alkoxysilane, wobei als Alkoxygruppen beispielsweise Ethoxy-
und Ethoxypropylenglykolether-Reste enthalten sein können. Ge
nannt seien auch Monomere mit Hydroxy- oder CO-Gruppen, bei
spielsweise Methacrylsäure- und Acrylsäurehydroxyalkylester wie
Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl- oder Hydroxybutylacrylat oder
-methacrylat sowie Verbindungen wie Diacetonacrylamid und Ace-ty
lacetoxyethylacrylat oder -methacrylat.
Besonders bevorzugt werden Monomere oder Gemische, welche ein
oder mehrere Monomere aus der Gruppe Vinylacetat, Vinylester
von α-verzweigten Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen, Vi
nylchlorid, Ethylen, Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylac
rylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propylmethacrylat, n-
Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Styrol
enthalten. Am meisten bevorzugt werden Gemische von Vinylacetat
mit Ethylen; von Vinylacetat, Ethylen und einem Vinylester von
α-verzweigten Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen; von n-
Butylacrylat mit 2-Ethylhexylacrylat und/oder Methylmethacry
lat; von. Styrol mit einem oder mehreren Monomeren aus der Grup
pe Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylacrylat, n-Butylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat; von Vinylacetat mit einem oder mehreren
Monomeren aus der Gruppe Methylacrylat, Ethylacrylat, Propylac
rylat, n-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat und gegebenenfalls
Ethylen; wobei die genannten Gemische gegebenenfalls noch ein
oder mehrere der obengenannten Hilfsmonomere enthalten können.
Die Monomerauswahl bzw. die Auswahl der Gewichtsanteile der Co
monomere erfolgt dabei so, dass im allgemeinen eine Glasüber
gangstemperatur Tg von -50°C bis +50°C, vorzugsweise -30°C bis
+40°C resultiert. Die Glasübergangstemperatur Tg der Polymeri
sate kann in bekannter Weise mittels Differential Scanning Ca
lorimetry (DSC) ermittelt werden. Die Tg kann auch mittels der
Fox-Gleichung näherungsweise vorausberechnet werden. Nach Fox
T. G., Bull. Am. Physics Soc. 1, 3, page 123 (1956) gilt: 1/Tg
= x1/Tg1 + x2/Tg2 + . . . + xn/Tgn, wobei xn für den Massebruch
(Gew.-%/100) des Monomeren n steht, und Tgn die Glasübergangs
temperatur in Kelvin des Homopolymeren des Monomeren n ist. Tg-
Werte für Homopolymerisate sind in Polymer Handbook 2nd Edi
tion, J. Wiley & Sons, New York (1975) aufgeführt.
Geeignete Polyvinylacetale sind teilacetalisierte Polyvinylal
kohole mit 0 bis 5 Mol-% Vinylacetateinheiten, 75 bis 99 Mol-%,
vorzugsweise 80 bis 98 Mol-% Vinylalkoholeinheiten, und 0.1 bis
20 Mol-%, vorzugsweise 10 bis 20 Mol-%, besonders bevorzugt 11
bis 15 Mol-% Acetaleinheiten, welche sich jeweils von Aldehyden
mit 3 bis 7 C-Atomen, vorzugsweise 4, 6 oder 7 C-Atomen ablei
ten. Beispiele für geeignete Aldehyde sind Propionaldehyd, Bu
tyraldehyd, Pentanal und Hexanal sowie Gemische dieser Aldehyde
untereinander oder Gemische dieser Aldehyde mit Acetaldehyd.
Die Viskosität des dem Polyvinylacetal zugrundeliegenden Poly
vinylalkohols beträgt 1 bis 30 mPas (DIN 53015, 4%-ige wässri
ge Lösung, Methode nach Höppler bei 20°C).
Die Polyvinylacetale können nach bekannten Verfahren der Poly
vinylacetalherstellung erzeugt werden. Bevorzugt wird die Ace
talisierung eines teil- oder vollverseiften Polyvinylalkohols
in wässriger Phase unter Säurekatalyse (Salzsäure, Schwefelsäu
re) bei erhöhter Temperatur (30°C bis 80°C). Das Polyvinylace
tal wird vorzugsweise nicht isoliert, sondern direkt als wäss
rige Lösung für die Polymerisation verwendet. Als geeignete
Ausgangspolyvinylalkohole haben sich hoch- und vollverseifte
Polyvinylalkohole erwiesen, mit einem Hydrolysegrad von mehr
als 75 Mol-%, vorzugsweise mehr als 90 Mol-%, die eine Viskosi
tät von 1 bis 30 mPas (DIN 53015, 2%-ige wässrige Lösung, Me
thode nach Höppler) aufweisen.
Die Herstellung der Pfropfpolymerisate erfolgt nach dem Emulsi
onspolymerisationsverfahren oder nach dem Suspensionspolymeri
sationsverfahren, vorzugsweise nach dem Emulsionspolymerisati
onsverfahren, wobei die Polymerisationstemperatur im allgemei
nen 40°C bis 100°C, vorzugsweise 60°C bis 80°C beträgt. Bei der
Copolymerisation von gasförmigen Comonomeren wie Ethylen, 1,3-
Butadien oder Vinylchlorid kann auch unter Druck, im allgemei
nen zwischen 5 bar und 100 bar, gearbeitet werden. Die Polyme
risation wird bei einem pH-Wert von 5 bis 8 durchgeführt.
Die Initiierung der Polymerisation erfolgt mit den für die Em
ulsionspolymerisation oder Suspensionspolymerisation gebräuch
lichen wasserlöslichen bzw. monomerlöslichen Initiatoren oder
Redoxinitiator-Kombinationen. Beispiele für wasserlösliche Ini
tiatoren sind die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze der Pero
xodischwefelsäure, Wasserstoffperoxid, t-Butylperoxid, t-Bu
tylhydroperoxid, Kaliumperoxodiphosphat, t-Butylperoxopivalat,
Cumolhydroperoxid, Isopropylbenzolmonohydroperoxid Azobisisobu
tyronitril. Beispiele für monomerlösliche Initiatoren sind Di
cetylperoxydicarbonat, Dicyclohexylperoxydicarbonat, Dibenzoyl
peroxid. Die genannten Initiatoren werden im allgemeinen in ei
ner Menge von 0.01 bis 0.5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge
wicht der Monomere, eingesetzt.
Als Redox-Initiatoren verwendet man Kombinationen aus den ge
nannten Initiatoren in Kombination mit Reduktionsmitteln. Ge
eignete Reduktionsmittel sind die Sulfite und Bisulfite der Al
kalimetalle und von Ammonium, beispielsweise Natriumsulfit, die
Derivate der Sulfoxylsäure wie Zink- oder Alkaliformaldehyd
sulfoxylate, beispielsweise Natriumhydroxymethansulfinat, und
Ascorbinsäure. Die Reduktionsmittelmenge beträgt vorzugsweise
0.01 bis 0.5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monome
re.
Zur Steuerung des Molekulargewichts können während der Polyme
risation regelnde Substanzen eingesetzt werden. Falls Regler
eingesetzt werden, werden diese üblicherweise in Mengen zwi
schen 0.01 bis 5.0 Gew.-%, bezogen auf die zu polymerisierenden
Monomeren, eingesetzt und separat oder auch vorgemischt mit Re
aktionskomponenten dosiert. Beispiele solcher Substanzen sind
n-Dodecylmercaptan, tert.-Dodecylmercaptan, Mercaptopropionsäu
re, Mercaptopropionsäuremethylester, Isopropanol und Acetalde
hyd. Vorzugsweise werden keine regelnden Substanzen verwendet.
Das aufzupfropfende Polyvinylacetal wird bei der Polymerisation
als Schutzkolloid a) eingesetzt. Der Anteil an Polyvinylacetal-
Schutzkolloid in der Polymerisation beträgt 3 bis 20 Gew.-%,
bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Monomeran
teil. Der Schutzkolloid-Anteil kann sowohl vollständig vorge
legt, als auch teilweise vorgelegt und teilweise zudosiert wer
den. Vorzugsweise werden mindestens 5 Gew.-% der Gesamtmenge an
Schutzkolloid vorgelegt, am meisten bevorzugt wird der Schutz
kolloid-Anteil vollständig vorgelegt. Gegebenenfalls können
während der Polymerisation zusätzlich zum Polyvinylacetal-
Schutzkolloid a) weitere Schutzkolloide b) eingesetzt werden,
beispielsweise teilverseifte oder vollverseifte Polyvinylalko
hole, wie etwa teilverseifte Polyvinylalkohole mit einem Hydro
lysegrad von 80 bis 95 Mol-% und einer Höpplerviskosität, in 4%-iger
wässriger Lösung von 1 bis 30 mPas (Methode nach Höppler
bei 20°C, DIN 53015). Vorzugsweise wird ohne Zusatz von weite
ren Schutzkolloiden b) polymerisiert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird vorzugsweise ohne Zu
satz von Emulgatoren polymerisiert. In Ausnahmefällen kann es
von Vorteil sein noch zusätzlich kleine Mengen an Emulgatoren
einzusetzen, gegebenenfalls 1 bis 5 Gew.-% bezogen auf die Mo
nomermenge. Geeignete Emulgatoren sind sowohl anionische, kat
ionische als auch nichtionische Emulgatoren, beispielsweise
anionische Tenside, wie Alkylsulfate mit einer Kettenlänge von
8 bis 18 C-Atomen, Alkyl- oder Alkylarylethersulfate mit 8 bis
18 C-Atomen im hydrophoben Rest und bis zu 40 Ethylen- oder
Propylenoxideinheiten, Alkyl- oder Alkylarylsulfonate mit 8 bis
18 C-Atomen, Ester und Halbester der Sulfobernsteinsäure mit
einwertigen Alkoholen oder Alkylphenolen, oder nichtionische
Tenside wie Alkylpolyglykolether oder Alkylarylpolyglykolether
mit 8 bis 40 Ethylenoxid-Einheiten.
Die Monomere können insgesamt vorgelegt werden, insgesamt zudo
siert werden oder in Anteilen vorgelegt werden und der Rest
nach der Initiierung der Polymerisation zudosiert werden. Vor
zugsweise wird so vorgegangen, daß 50 bis 100 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Monomere vorgelegt wird und der Rest
zudosiert wird. Die Dosierungen können separat (räumlich und
zeitlich) durchgeführt werden oder die zu dosierenden Komponen
ten können alle oder teilweise voremulgiert dosiert werden.
Hilfsmonomeren können abhängig von ihrer chemischen Natur eben
falls vollständig vorgelegt oder dosiert werden. Auch teilweise
Vorlage oder Dosierung ist möglich. Bei Vinylacetatpolymerisa
tionen werden die Hilfsmonomere in Abhängkeit ihrer Copolymeri
sationsparameter dosiert oder vorgelegt. Acrylsäurederivate
beispielsweise werden dosiert während Vinylsulfonat vorgelegt
werden kann. Der Monomerumsatz wird mit der Initiatordosierung
gesteuert. Die Initiatoren werden insgesamt zudosiert.
Nach Abschluß der Polymerisation kann zur Restmonomerentfernung
in Anwendung bekannter Methoden nachpolymerisiert werden, bei
spielsweise durch mit Redoxkatalysator initiierter Nachpolyme
risation. Flüchtige Restmonomere können auch mittels Destilla
tion, vorzugsweise unter reduziertem Druck, und gegebenenfalls
unter Durchleiten oder Überleiten von inerten Schleppgasen wie
Luft, Stickstoff oder Wasserdampf entfernt werden.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen wässrigen
Dispersionen haben einen Feststoffgehalt von 30 bis 75 Gew.-%,
vorzugsweise von 50 bis 60 Gew.-%. Zur Herstellung von in Was
ser redispergierbaren Polymerpulver werden die wässrigen Dis
persionen, nach Zusatz von Schutzkolloid b) (Verdüsungsschutz
kolloid), getrocknet, beispielsweise mittels Wirbelschicht
trocknung, Gefriertrocknung oder Sprühtrocknung. Vorzugsweise
werden die Dispersionen sprühgetrocknet. Die Sprühtrocknung er
folgt dabei in üblichen Sprühtrocknungsanlagen, wobei die Zer
stäubung mittels Ein-, Zwei- oder Mehrstoffdüsen oder mit einer
rotierenden Scheibe erfolgen kann. Die Austrittstemperatur wird
im allgemeinen im Bereich von 45°C bis 120°C, bevorzugt 60°C
bis 9000, je nach Anlage, Tg des Harzes und gewünschtem Trock
nungsgrad, gewählt.
Geeignete Schutzkolloide b) sind teilverseifte Polyvinylalkoho
le; Polyvinylpyrrolidone; Polysaccharide in wasserlöslicher
Form wie Stärken (Amylose und Amylopectin), Cellulosen und de
ren Carboxymethyl-, Methyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-
Derivate; Proteine wie Casein oder Caseinat, Sojaprotein, Gela
tine; Ligninsulfonate; synthetische Polymere wie Po
ly(meth)acrylsäure, Copolymerisate von (Meth)acrylaten mit car
boxylfunktionellen Comonomereinheiten, Poly(meth)acrylamid, Po
lyvinylsulfonsäuren und deren wasserlöslichen Copolymere; Mela
minformaldehydsulfonate, Naphthalinformaldehydsulfonate, Sty
rolmaleinsäure- und Vinylethermaleinsäure-Copolymere.
In der Regel wird das Verdüsungsschutzkolloid b) in einer Ge
samtmenge von 3 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die polymeren Be
standteile der wässrigen Polymerdispersion, eingesetzt; bevor
zugt werden 5 bis 20 Gew.-% bezogen auf den Polymeranteil ein
gesetzt. Bevorzugt werden teilverseifte Polyvinylalkohole mit
einem Hydrolysegrad von 80 bis 95 Mol-% und einer Höpplervisko
sität, in 4%-iger wässriger Lösung von 1 bis 30 mPas (Methode
nach Höppler bei 20°C, DIN 53015) eingesetzt. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform werden keine weiteren Schutzkolloi
de als Polyvinylalkohole als Verdüsungshilfe eingesetzt.
Bei der Verdüsung hat sich vielfach ein Gehalt von bis zu 1.5 Gew.-%
Antischaummittel, bezogen auf das Basispolymerisat, als
günstig erwiesen. Zur Erhöhung der Lagerfähigkeit durch Verbes
serung der Verblockungsstabilität, insbesondere bei Pulvern mit
niedriger Glasübergangstemperatur, kann das erhaltene Pulver
mit einem Antiblockmittel (Antibackmittel), vorzugsweise bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht polymerer Bestandteile,
ausgerüstet werden. Beispiele für Antiblockmittel sind Ca- bzw.
Mg-Carbonat, Talk, Gips, Kieselsäure, Kaoline, Silicate mit
Teilchengrößen vorzugsweise im Bereich von 10 nm bis 10 µm.
Die Viskosität der zu verdüsenden Speise wird über den Fest
stoffgehalt so eingestellt, dass ein Wert von < 500 mPas
(Brookfield-Viskosität bei 20 Umdrehungen und 23°C), bevorzugt
< 250 mPas, erhalten wird. Der Feststoffgehalt der zu verdüsen
den Dispersion beträgt < 35%, bevorzugt < 40%.
Zur Verbesserung der anwendungstechnischen Eigenschaften können
bei der Verdüsung weitere Zusätze zugegeben werden. Weitere, in
bevorzugten Ausführungsformen enthaltene, Bestandteile von Dis
persionspulverzusammensetzungen sind beispielsweise Pigmente,
Füllstoffe, Schaumstabilisatoren, Hydrophobierungsmittel.
Die Polyvinylacetal-gepfropften Polymerisate können in Form de
ren wässrigen Dispersionen oder in Wasser redispergierbaren
Pulver in den dafür typischen Anwendungsbereichen eingesetzt
werden. Beispielsweise in bauchemischen Produkten, gegebenen
falls in Verbindung mit hydraulisch abbindenden Bindemitteln
wie Zementen (Portland-, Aluminat-, Trass-, Hütten-, Magnesia-,
Phosphatzement), Gips und Wasserglas. Insbesondere für die Her
stellung von Bauklebern wie Fliesenkleber und Vollwärmeschutz
kleber, sowie von Putzen, Spachtelmassen, Fußbodenspachtelmas
sen, Verlaufsmassen, Dichtschlämmen, Fugenmörtel und Farben.
Ferner als Bindemittel für Beschichtungsmittel und Klebemittel,
oder als Beschichtungsmittel oder Bindemittel für Textilien,
Fasermaterialien und Papier.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der
Erfindung:
Aus einem Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von 98 Mol-%
und einer Höpplerviskosität, in 4%-iger wässriger Lösung von 2
mPas (Methode nach Höppler bei 20°C, DIN 53015) und Butyralde
hyd wurde ein Polyvinylbutyral mit einem Acetalisierungsgrad
von 11 Mol-% und 89 Mol-% Vinylalkoholeinheiten hergestellt.
Aus einem Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von 98 Mol-%
und einer Höpplerviskosität von 3 mPas und Butyraldehyd wurde
ein Polyvinylbutyral mit einem Acetalisierungsgrad von 11 Mol-%
und 89 Mol-% Vinylalkoholeinheiten hergestellt.
Aus einem Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von 98 Mol-%
und einer Höpplerviskosität von 4 mPas und Butyraldehyd wurde
ein Polyvinylbutyral mit einem Acetalisierungsgrad von 11 Mol-%
und 89 Mol-% Vinylalkoholeinheiten hergestellt.
Aus einem Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von 98 Mol-%
und einer Höpplerviskosität von 2 mPas und Hexanal wurde ein
Polyvinylhexanal mit einem Acetalisierungsgrad von 11 Mol-% und
89 Mol-% Vinylalkoholeinheiten hergestellt.
Aus einem Polyvinylalkohol mit einem Hydrolysegrad von 98 Mol-%
und einer Höpplerviskosität von 2 mPas und Acetaldehyd wurde
ein Polyvinylacetal mit einem Acetalisierungsgrad von 15 Mol-%
und 85 Mol-% Vinylalkoholeinheiten hergestellt.
In ein Polymerisationsgefäß wurden 180 g Wasser, 381 g Polyvi
nylacetal 1 (14%-ige wässrige Lösung) 107 g VeoVa10 und 427 g
Vinylacetat vorgelegt. Diese Voremulsion wurde auf einen pH-
Wert von 7.0 eingstellt und auf 50°C erwärmt. Zum Starten der
Polymerisation wurden t-Butylhydroperoxid (0.2%-ige wässrige
Lösung) und Na-Formaldehydsulfoxylat (0.3%-ige wässrige Lö
sung) mit je 3 g/h zudosiert. Die Temperatur wurde durch Küh
lung auf 65°C gehalten. 30 min nach Beginn der Reaktion wurde
mit der Dosierung von 107 g VeoVa10, 427 g Vinylacetat und 381 g
Polyvinylacetal 1 und 57 g Wasser begonnen. Diese Mengen wur
den innerhalb 3 h zudosiert. Anschließend wurde noch eine Stun
de nachpolymerisiert und abgekühlt. Die fertige Dispersion wur
de auf einen pH-Wert von ca. 7 eingestellt. Die Dispersion hat
te eine Festgehalt von 48.6% und eine Viskosität von 83 mPas.
Nach Zusatz von 5 Gew.-% (fest/fest) eines Polyvinylalkohols
mit einem Hydrolysegrad von 88 Mol-% und einer Viskosität nach
Höppler von 4 mPas wurde die Dispersion in bekannter Weise zu
einem Pulver versprüht. Das erhaltene Pulver war gut rieselfä
hig, gut redispergierbar und blockstabil.
Analog Beispiel 1 wurden Vinylacetat und VeoVa10 in Gegenwart
von Ethylen in einem Druckautoklaven polymerisiert. Der Ethy
lengehalt im Mischpolymerisat betrug ca. 8 Gew.-%.
Die Dispersion hatte eine Festgehalt von 54.7% und eine Viskosität
von 305 mPas. Die Dispersion wurde analog Beispiel 1 ver
sprüht, und es wurde ein rieselfähiges, redispergierbares und
blockstabiles Pulver erhalten.
Analog Beispiel 1 wurde eine Dispersion mit Polyvinylacetal 2
hergestellt. Die Dispersion hatte eine Festgehalt von 54.0%
und eine Viskosität von 890 mPas. Die Dispersion wurde analog
Beispiel 1 versprüht, und es wurde ein rieselfähiges, redisper
gierbares und blockstabiles Pulver erhalten.
Analog Beispiel 1 wurde eine Dispersion mit Polyvinylacetal 3
hergestellt. Die Dispersion hatte eine Festgehalt von 50.5%
und eine Viskosität von 955 mPas. Die Dispersion wurde analog
Beispiel 1 versprüht, und es wurde ein rieselfähiges, redisper
gierbares und blockstabiles Pulver erhalten.
Analog Beispiel 1 wurde eine Dispersion mit Polyvinylacetal 4
hergestellt. Die Dispersion hatte eine Festgehalt von 43.5%
und eine Viskosität von 2400 mPas. Die Dispersion wurde analog
Beispiel 1 versprüht, und es wurde ein rieselfähiges, redisper
gierbares und blockstabiles Pulver erhalten.
Analog Beispiel 1 wurde mit Polyvinylacetal 5 als Schutzkolloid
polymerisiert. Die Dispersion koagulierte.
Analog Beispiel 1 wurde eine Dispersion mit Polyvinylacetal 1
hergestellt. Der pH-Wert wurde vor der Polymerisation nicht
eingestellt und betrug 4.2. Die Dispersion koagulierte.
Analog der Vorgehensweise in Beispiel 2 wurden Vinylacetat und
Ethylen in einem Gewichtsverhältnis von 93 : 7 polymerisiert.
Anstelle eines Polyvinylacetal-Schutzkolloids wurden zur Stabi
lisierung 8 Gew.-%, bezogen auf Vinylacetat, eines Polyvinylal
kohols mit einem Hydrolysegrad von 88 Mol-% und einer Viskosi
tät nach Höppler von 4 mPas verwendet. Die Dispersion wurde a
nalog Beispiel 1 versprüht, und es wurde ein rieselfähiges, re
dispergierbares und blockstabiles Pulver erhalten.
Analog der Vorgehensweise in Beispiel 1 wurden Vinylacetat und
VeoVa10 in einem Gewichtsverhältnis von 80 : 20, in Gegenwart
eines Polyvinylalkohols mit einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%
und einer Viskosität nach Höppler von 4 mPas polymerisiert. Die
Dispersion wurde analog Beispiel 1 versprüht, und es wurde ein
rieselfähiges, redispergierbares und blockstabiles Pulver er
halten.
Analog der Vorgehensweise in Beispiel 1 wurden Vinylacetat und
VeoVa10 in einem Gewichtsverhältnis von 80 : 20, aber in Gegen
wart eines Polyvinylalkohols mit einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%
und einer Viskosität nach Höppler von 4 mPas polymeri
siert. Die Dispersion wurde analog Beispiel 1 versprüht, wobei
als Verdüsungsschutzkolloid das Polyvinylacetal 1 eingesetzt
wurde. Es wurde ein rieselfähiges, redispergierbares und blockstabiles
Pulver erhalten.
Es wurde eine Zementmischung der nachfolgenden Rezeptur
angerührt:
Portlandzement | 82.5 g |
Calcit (CaCO3) 10-40 mm | 75 g |
Quarzsand 200-500 mm | 142 g |
Dispersion (Pulver) | 29(15) g |
Wasser | 100 g |
Es wurde die Viskosität dieser Mischung direkt nach Anrühren V0
und nach 60 min V60 bestimmt. Der Quotient V60/V0 ist ein Maß
für die Viskositätszunahme und für die Zementstabilität. Der
Wert wird mit 100 multipliziert und als %-Wert angegeben.
Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise führt durchweg zu zement
stabilen Polymerisaten. Die Zementstabilität ist besser als bei
vergleichbaren Polyvinylalkohol-stabilisierten Pulvern (Ver
gleichsbeispiele 8-10) wie sie traditionell eingesetzt werden.
Claims (11)
1. Polyvinylacetal-gepfropfte Polymerisate in Form deren
wässrigen Dispersionen oder in Wasser redispergierbaren
Pulver auf der Basis von Emulsions- oder Suspensionspolyme
risaten von einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe
umfassend Vinylester, (Meth)acrylsäureester, Vinylaroma
ten, Olefine, 1,3-Diene und Vinylhalogenide und gegebenen
falls weiteren damit copolymerisierbaren Monomeren, welche
mit Polyvinylacetalen mit 0 bis 5.0 Mol-% Vinylacetatein
heiten, 75 bis 95 Mol-% Vinylalkoholeinheiten, 0.1 bis 20 Mol-%
Acetaleinheiten, welche sich von Aldehyden mit 3 bis
7 C-Atomen ableiten, gepfropft sind.
2. Polyvinylacetal-gepfropfte Polymerisate gemäß Anspruch 1,
auf der Basis von einem oder mehreren Monomeren aus der
Gruppe Vinylacetat, Vinylester von α-verzweigten Monocar
bonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen, Vinylchlorid, Ethylen,
Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmeth
acrylat, Propylacrylat, Propylmethacrylat, n-Butylacrylat,
n-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Styrol.
3. Polyvinylacetal-gepfropfte Polymerisate gemäß Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polyvinylacetale
teilacetalisierte Polyvinylalkohole aufgepfropft sind, mit
80 bis 98 Mol-% Vinylalkoholeinheiten, und 10 bis 20 Mol-%
Acetaleinheiten, welche sich jeweils von Aldehyden mit 3
bis 7 C-Atomen oder Gemischen dieser Aldehyde untereinan
der oder Gemische dieser Aldehyde mit Acetaldehyd ablei
ten.
4. Verfahren zur Herstellung von Polyvinylacetal-gepfropften
Polymerisaten in Form deren wässrigen Dispersionen oder in
Wasser redispergierbaren Pulver mittels radikalisch initi
ierter Emulsions- oder Suspensionspolymerisation in wässrigem
Medium von einem oder mehreren Monomeren aus der Grup
pe umfassend Vinylester, (Meth)acrylsäureester, Vinylaro
maten, Olefine, 1,3-Diene und Vinylhalogenide und gegebe
nenfalls weiteren damit copolymerisierbaren Monomere in
Gegenwart von einem oder mehreren Schutzkolloiden a) und
gegebenenfalls Trocknung der damit erhaltenen Polymerdis
persionen in Gegenwart von einem oder mehreren Verdüsungs
schutzkolloiden b), wobei die Polymerisation bei einem pH-
Wert von 5 bis 8 durchgeführt wird, und als Schutzkolloide
a) teilacetalisierte Polyvinylalkohole eingesetzt werden
mit 0 bis 5.0 Mol-% Vinylacetateinheiten, 75 bis 99 Mol-%
Vinylalkoholeinheiten, 0.1 bis 20 Mol-% Acetaleinheiten,
welche sich von Aldehyden mit 3 bis 7 C-Atomen ableiten,
und mit einer Viskosität des zugrundeliegenden Polyvinyl
alkohols von 2 bis 30 mPas, und als Verdüsungsschutzkol
loide b) von a) verschiedene Schutzkolloide eingesetzt
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
als Verdüsungsschutzkolloide b) ein oder mehrere aus der
Gruppe umfassend teilverseifte Polyvinylalkohole, Polyvi
nylpyrrolidone, Polysaccharide, Cellulosen und deren Car
boxymethyl-, Methyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-
Derivate, Proteine, Sojaprotein, Gelatine, Ligninsulfona
te, Poly(meth)acrylsäure, Copolymerisate von (Meth)acry
laten mit carboxylfunktionellen Comonomereinheiten, Po
ly(meth)acrylamid, Polyvinylsulfonsäuren und deren wasser
löslichen Copolymere, Melaminformaldehydsulfonate, Naph
thalinformaldehydsulfonate, Styrolmaleinsäure- und Vinyl
ethermaleinsäure-Copolymere eingesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Anteil an Schutzkolloid a) vollständig vorgelegt
wird, oder teilweise vorgelegt und teilweise zudosiert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
als Verdüsungsschutzkolloid b) teilverseifte Polyvinylal
kohole mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 95 Mol-% und ei
ner Höpplerviskosität, in 4%-iger wässriger Lösung von 1
bis 30 mPas eingesetzt werden.
8. Verwendung der Polyvinylacetal-gepfropften Polymerisaten
gemäss Anspruch 1 bis 3 in Form deren wässrigen Dispersio
nen oder in Wasser redispergierbaren Pulver als Rezeptur
bestandteil, gegebenenfalls in Verbindung mit anorgani
schen, hydraulisch abbindenden Bindemitteln in Bauklebern,
Putzen, Spachtelmassen, Fußbodenspachtelmassen, Verlaufs
massen, Dichtschlämmen, Fugenmörtel und Farben.
9. Verwendung der Verfahrensprodukte gemäß Anspruch 1 bis 3
als Bindemittel für Beschichtungsmittel, Farben und
Klebemittel.
10. Verwendung der Verfahrensprodukte gemäß Anspruch 1 bis 3
als Beschichtungs- und Bindemittel für Textilien und Pa
pier.
11. Verwendung gemäß Anspruch 8 in Fliesenkleber und Vollwär
meschutzkleber.
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Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |