DE10061430B4 - Fluiddurchströmte Innenraumverkleidung einer Fahrzeugkarosserie - Google Patents
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Abstract
Fluiddurchströmte Innenraumverkleidung
einer Fahrzeugkarosserie, wobei die Innenraumverkleidung als ein
Abstandsgewirk ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Oberfläche
der Innenraumverkleidung zum Fahrzeuginnenraum hin jeweils teilweise
verschlossene und unverschlossene Bereich für lokale Kühl- und/oder Heizzwecke besitzt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine fluiddurchströmte Innenraumverkleidung einer Fahrzeugkarosserie.
- Eine solche Innenraumverkleidung ist aus
DE 28 39 571 A1 bekannt. Für die Fluidströmung sind dort in eine Polsterschicht nachträglich eingeformte und durch eine Grund- und eine Deckfolie umschlossene Strömungskanäle vorgesehen. Diese Strömungskanäle dienen zur Führung eines Kühl- und/oder Wärmemediums. - Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem einer einfacheren und damit kostengünstigeren Herstellbarkeit einer gattungsgemäßen Innenraumverkleidung. Zudem soll ein Aufbau einer solchen Innenraumverkleidung geschaffen werden, der selbst bei geringsten Dicken noch eine wirksame Fluiddurchströmung gewährleistet.
- Gelöst wird dieses Problem durch die Ausbildung einer gattungsgemäßen Innenraumverkleidung nach dem kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruchs 1.
- Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Als Abstandsgewirk eignet sich insbesondere ein solches wie es in
DE 195 21 443 A1 beschrieben ist. - Eine zweckmäßige Ausführung besteht darin, daß die fluiddurchströmte Innenraumverkleidung ausschließlich aus einem Abstandsgewirk besteht, wodurch eine besonders rationelle Herstellbarkeit gegeben ist.
- Sofern durch die Innenraumverkleidung kein Fluid direkt in den Innenraum strömen soll, sondern lediglich isoliert innerhalb der Verkleidung selbst, muß die gesamte dem Innenraum zugewandte Oberfläche zumindest dicht versiegelt oder mit einer Abdeckung versehen sein, die gegebenenfalls eine dünne Folie sein kann.
- Möglich ist es auch, die erfindungsgemäße Innenraumverkleidung zum Innenraum hin mit teilweise oberflächig verschlossenen und teilweise offenen Bereichen auszubilden. Damit ist es möglich, gezielt bestimmte Innenraumbereiche mit beispielsweise Kühl- oder Warmluft zu beaufschlagen.
- Das Abstandsgewirk kann vorteilhafterweise mit festen Heiz- und/oder Kühlleitern versehen sein, das heißt beispielsweise mit elektrischen Heizdrähten.
- Während der Fahrt eines mit einer erfindungsgemäßen Innenraumverkleidung ausgestatteten Fahrzeuges kann die Durchströmung durch den Fahrtwind nach dem Staudruckprinzip erzeugt werden.
- Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht in einer Zwangsdurchströmung der Innenraumverkleidung bei stehendem Fahrzeug. Eine solche Zwangsdurchströmung kann bei vorgegebenen Außenverhältnissen wie beispielsweise extremer Kälte oder starker Sonneneinstrahlung abhängig automatisch schaltbar sein. Bei einer Luftdurchströmung der Innenraumverkleidung kann die Strömungsenergie bei stehendem Fahrzeug beispielsweise von der Fahrzeugbatterie aufgebracht werden. Bei einer Aktivierung durch Sonneneinstrahlung kann die erforderliche Strömungsenergie auch aus Solarzellen entnommen werden.
- Zur Verkleidung von Fahrzeuginnenräumen werden Abstandsgestricke an sich bereits eingesetzt. Dies zeigen beispielsweise WO 93/11927 und
DE 296 22 843 U1 . Bei jenen Anwendungen werden diese Abstandsgewirke jedoch nicht in erfindungsgemäßer Weise als fluiddurchströmte Innenraumverkleidungen einer Fahrzeugkarosserie eingesetzt. - Fahrzeugsitzschichten von Wärmeträgermedien durchströmen zu lassen, ist aus
EP 0 619 968 B1 bekannt. Die durchströmte Schicht besteht dort allerdings nicht aus einem durchströmbaren Abstandsgewirk. Auch werden die dort beschriebenen durchströmten Schichten nicht zur Innenraumverkleidung einer Fahrzeugkarosserie vorgeschlagen. - Die Erfindung zeichnet sich insbesondere durch folgende Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten aus.
- Eine erfindungsgemäße Innenraumverkleidung in dem Fahrgastraum eines Fahrzeuges kann die tragenden und versteifenden Teile bzw. bei mehrschaligem Aufbau vorhandene Hohlräume des metallischen Aufbaus abdecken, um beispielsweise an diesen oft vorhandene scharfe Kanten zu ummanteln. Die Innenraumverkleidung kann auch als thermische Isolierung wirken, um erhebliche Temperaturunterschiede zwischen Außen- und Innenraum ausgleichen zu können. Die Innenraumverkleidung kann darüber hinaus Aussen- und teilweise auch Innengeräusche abhalten sowie die Innenakustik durch entsprechende Schallreflektionseigenschaften beeinflussen. Ferner kann sie durch ihre Dämpfungseigenschaften bei Unfällen oder sonstigen Kontakten der Personen im Fahrgastraum mit der Karosserie das Verletzungsrisiko verringern. Mit der Innenraumverkleidung können auch ästhetische Anforderungen äußerst vorteilhaft erfüllt werden. Die Innenraumverkleidung kann abriebfest und leicht zu reinigen ausgestaltet sein. Die Innenraumverkleidung kann erfindungsgemäß in einfacher Weise dazu ausgebildet sein, daß sie nicht verschmutzt oder Fremdstoffe wie Staub und Feuchtigkeit anzieht, annimmt oder aufnimmt. Schließlich kann sie preiswert hergestellt werden, ist einfach zu verarbeiten, leicht auszubauen und zu entsorgen sowie wieder zu verwerten.
- Die Erfindung ermöglicht es, schon bei der Herstellung die physikalischen und vor allem geometrischen Eigenschaften der Ober- und Unterschicht sowie der Verbindungsfäden des Abstandsgewirkes dem Verwendungszweck entsprechend einzustellen. Dies kann sich auf verschiedene Aspekte beziehen.
- So läßt sich beispielsweise die äußere Form durch konturierte Oberflächen, das heißt unterschiedliche Abstände zwischen den Außenflächen, gestalten, um eine genaue Anpassung an die Konturen des metallischen Aufbaus und an die gewünschte Geometrie des Innenraumes zu ermöglichen. Dies wird dadurch erreicht, daß die Dicke der Ober- und/oder Unterschicht und/oder des Zwischenraumes zwischen diesen (Steghöhe) variiert wird, indem die Verbindungsfäden in bestimmten Sektionen eine unterschiedliche Länge aufweisen.
- Nach der Erfindung kann die Innenraumverkleidung auch in bestimmten Sektionen eine unterschiedliche Härte bzw. Festigkeit aufweisen, bedingt entweder durch die Dicke der einzelnen Fäden oder durch deren Anzahl oder durch die Verwendung von Fäden besonderer Eigenschaften in bestimmten Bereichen des Gesamtproduktes. So können beispielsweise die Stege bei dem Abstandsgewirk eine hohe oder geringe Knickfestigkeit aufweisen und die Oberflächen können dadurch einwirkenden Kräften unterschiedliche Widerstände entgegensetzen. Dies bedeutet, daß harte und weiche Bereiche einfach erreichbar sind. Ober- und/oder Unterschicht der durch ein Abstandsgewirk gebildeten Innenraumverkleidung können entsprechend der Erfindung besonders vorteilhaft als mit Luft oder einem anderen Medium gefülltes Polster wirken und damit gewünschte Härte oder Dämpfung aufweisen bzw. spezielle Eigenschaften bezüglich Wärmeleitung oder -kapazität (Fähigkeit zur Wärmespeicherung oder Pufferung von Temperaturschwankungen) einnehmen. Einzelne Bereiche und/oder Flächen können imprägniert oder beschichtet sein, um einen Austausch des eingelagerten Mediums mit der Umgebung zu verhindern oder zu erschweren.
- Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Innenraumverkleidung besteht darin, daß Kabel oder Vorrichtungen bzw. Aussparungen für deren Verlegung integrierbar sind, so daß der Montage- und Integrationsaufwand für die Verlegung und Befestigung von Leitungen reduziert wird.
- Bei der Verwendung von Wasser als Füllmittel der Innenraumverkleidung entsteht bei einem Unfall mit nachfolgendem Ausbruch eines Feuers ein erhöhter Schutz gegen Brandeinwirkungen.
Claims (4)
- Fluiddurchströmte Innenraumverkleidung einer Fahrzeugkarosserie, wobei die Innenraumverkleidung als ein Abstandsgewirk ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Innenraumverkleidung zum Fahrzeuginnenraum hin jeweils teilweise verschlossene und unverschlossene Bereich für lokale Kühl- und/oder Heizzwecke besitzt.
- Fluiddurchströmte Innenraumverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das teilweise Verschliessen der Oberfläche der Innenraumverkleidung dadurch erreicht wird, dass diese dicht versiegelt oder mit einer Abdeckung versehen wird.
- Fluiddurchströmte Innenraumverkleidung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass feste Heiz- und/oder Kühlleiter innerhalb des Abstandsgewirks vorgesehen sind.
- Fluiddurchströmte Innenraumverkleidung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenraumverkleidung bei stehendem Fahrzeug in Abhängigkeit von der Aussentemperatur zwangsweise durchströmt wird.
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