DE4316959A1 - Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden Abschirmanordnung - Google Patents
Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden AbschirmanordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer zwischen
einem Fahrzeugboden und einer in einem Tunnel des Fahrzeug
bodens eingebetteten Abgasanlage angeordneten wärmeisolierenden
Abschirmanordnung.
Aus der DE 28 19 371 C2 ist es bekannt, zum Zwecke der thermi
schen Isolierung zwischen einer Abgasanlage eines Kraftfahr
zeugs und einem an die Abgasanlage angrenzenden Fahrzeugboden
einen Wärmeschirm anzuordnen, der an den Fahrzeugboden angepaßt
ist und die Abgasanlage teilweise umgibt. Der Wärmeschirm ist
mit Abstand zum Fahrzeugboden angeordnet und weist zum Fahr
zeugboden hin abragende Abstellungen auf. Durch diese Abstel
lungen wird Fahrtluft in den Zwischenraum zwischen Wärmeschirm
und Fahrzeugboden geführt, wobei durch die Luftströmung eine
ständige Lufterneuerung in dem Zwischenraum zwischen Wärme
schirm und Fahrzeugboden entsteht. Dadurch wird der Fahrzeug
boden gegen die von der Abgasanlage ausgehende Wärmestrahlung
isoliert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die Abgasanlage dem Kraft
fahrzeug schwingungsdämpfend und aerodynamisch günstig zuge
ordnet ist und dennoch eine ausreichende Steifigkeit des Fahr
zeugbodens erreicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Abgasanlage in einen
Tunnel des Fahrzeugbodens eingebettet und von einer wärmelei
tenden, elastischen Hüllstruktur umgeben ist, und daß die Ab
gasanlage und die wärmeleitende elastische Hüllstruktur mittels
einer den Tunnel schließenden Verkleidung am Fahrzeugboden be
festigt sind. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine groß
flächige Abgasanlagenlagerung erreicht, so daß die Karosserie
im Bereich des Fahrzeugbodens nur geringe örtliche Kräfte auf
nehmen muß. Durch Reibung zwischen der elastischen Hüllstruktur
und der Abgasanlage wird Schallenergie abgebaut, was zu einer
verringerten Geräuschentwicklung führt. Im Gegensatz zum Stand
der Technik wird die Wärme der Abgasanlage nicht durch Wärme
strahlung, sondern durch Wärmeleitung abgeführt, so daß die Ab
gasanlage vollständig verkleidet werden kann, ohne daß sich der
Fahrzeuginnenraum übermäßig aufheizt. Das formschlüssige Ein
betten der Abgasanlage ermöglicht eine Automation ihrer Mon
tage, was insbesondere für die Serienfertigung von Kraftfahr
zeugen von Vorteil ist. Die erfindungsgemäße Lösung ist insbe
sondere für Abgasanlagen geeignet, die durch ein elastisches
Element wie beispielsweise ein Wellrohr von der Bewegungsanre
gung des Verbrennungsmotors abgekoppelt sind.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die vom Tunnel abgewandte
Seite der Verkleidung im Hinblick auf einen geringen Luftwider
standsbeiwert des Kraftfahrzeugs strömungsgünstig gestaltet.
Dadurch wird die Aerodynamik des Kraftfahrzeugs weiter verbes
sert.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Verkleidung aus
einem steifen, wärmeleitenden Material hergestellt und ist zu
beiden Seiten des Tunnels am Fahrzeugboden befestigt. Dadurch
werden auf die Karosserie wirkende Kräfte von einer Seite des
Fahrzeugbodens über die Verkleidung zur anderen Seite des Fahr
zeugbodens geleitet, so daß der Tunnel selbst überbrückt wird.
Die an sich erfolgende Schwächung der Karosserieversteifung
durch die Ausbildung eines Tunnels wird durch diese Maßnahme
ausgeglichen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist als Hüllstruktur
ein Drahtgeflecht vorgesehen. Dies stellt eine einfache und
zweckmäßige Lösung zur Erzielung einer Wärmeleitung dar.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in einem Anschluß
bereich der Abgasanlage an einen Krümmer des Verbrennungsmotors
des Kraftfahrzeugs eine Durchtrittsöffnung in der Abschirman
ordnung oder in der Verkleidung vorgesehen. Diese Durchtritts
öffnung ist notwendig, um eine Montage der Abgasanlage zu er
möglichen. Die Durchtrittsöffnung kann auch als Ansaugöffnung
für die Zufuhr einer Fahrtluftströmung in den Tunnel zur Küh
lung dienen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Durchtrittsöff
nung mittels eines lösbar befestigbaren Zusatzelementes ver
schließbar. Dadurch kann die Abgasanlage im Bereich des Fahr
zeugbodens vollständig abgeschlossen werden, wodurch sich wei
tere strömungstechnische Vorteile ergeben.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsformen der Er
findung ausführlich beschrieben und anhand der Zeichnungen dar
gestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch den Bereich
eines Kraftfahrzeugs gemäß der Erfindung im Bereich
einer am Fahrzeugboden angeordneten Abgasanlage, bei
der die Abgasanlage von einer wärmeleitenden Hüll
struktur umgeben und gegen den Fahrzeugboden mittels
eines Abschirmbleches isoliert ist, und
Fig. 2 eine weitere Einbettung einer Abgasanlage in den
Fahrzeugboden eines Kraftfahrzeugs ähnlich Fig. 1,
bei der die Kontur des Fahrzeugbodens an die Abgas
anlage angepaßt ist und zwischen Abgasanlage und
Fahrzeugboden eine wärmeisolierende Matte eingebracht
ist.
Ein Kraftfahrzeug weist einen im Bereich seiner Unterseite vor
gesehenen Fahrzeugboden (5) auf, der über die Länge des Kraft
fahrzeugs mit einer Vertiefung in Form eines Tunnels (11) zur
Aufnahme einer Abgasanlage (1) versehen ist. Die Abgasanlage
schließt in einem Anschlußbereich an einen Krümmer eines Ver
brennungsmotors des Kraftfahrzeugs an und weist einen Kataly
sator sowie mehrerer Schalldämpfer auf, die mittels Abgasrohren
miteinander verbunden sind.
Die Abgasanlage (1), d. h. sowohl der Katalysator, die Schall
dämpfer als auch die Abgasrohre, ist von einer wärmeleitenden,
elastischen Hüllstruktur in Form eines Drahtgeflechtes (2) um
schlossen. Das Drahtgeflecht (2) weist über seinen gesamten,
die Abgasanlage (1) umgebenden Umfang etwa die gleiche Dicke
auf. Die Abgasanlage (1) einschließlich des Drahtgeflechtes (2)
ist vollständig in den Tunnel (11) des Fahrzeugbodens (5) ein
gebettet. Im Tunnel (11) verlaufen auch noch nicht näher be
zeichnete Zusatzaggregate oder -leitungen für das Kraftfahr
zeug. Der lichte Querschnitt des Tunnels (11) ist größer als
der Querschnitt von Abgasanlage (1) und Drahtgeflecht (2), so
daß zwischen Drahtgeflecht (2) und der Wandung des Tunnels (11)
ein Zwischenraum (4) verbleibt.
Zur Befestigung der Abgasanlage (1) am Fahrzeugboden (5) ist
ein Abschirmblech (3) mit einem etwa U-förmigen Profil vorge
sehen, das an die Außenkontur des Drahtgeflechts (2) angepaßt
ist. Das Abschirmblech (3) ist im Bereich der gegenüberliegen
den Seiten des Fahrzeugbodens, die die seitlichen Kanten für
den Tunnel (11) bilden, über die Länge des Tunnels (11) mittels
mehrerer Befestigungselemente (8 und 9) befestigt. Im Bereich
der Befestigungspunkte am Fahrzeugboden (5) sind auf beiden
Seiten des Abschirmbleches (3) jeweils Versteifungssicken (12)
vorgesehen, die die Stabilität der den Fahrzeugboden (5) auf
weisenden Unterbodengruppe erhöhen. Beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 sind die Befestigungselemente (8 und 9) Befesti
gungsschrauben, die in mit dem Fahrzeugboden (5) verschweißte
Gewindemuttern eingreifen. Um die Abgasanlage (1) einschließ
lich des Drahtgeflechtes (2) in der Wanne des Abschirmbleches
(3) zu sichern und damit die Abgasanlage (1) am Fahrzeugboden
(5) zu lagern, ist eine als Tunnelschließteil dienende Ver
kleidung (7) vorgesehen, die eine mit Sicken (10) zur form
schlüssigen Sicherung der Abgasanlage (1) versehene Abdeck
platte darstellt. Die Verkleidung (7) ist aus einem steifen und
wärmeleitenden Material, beim Ausführungsbeispiel aus einem
Stahlblech, hergestellt. Wie auch das Abschirmblech (3) ist die
Verkleidung (7) mittels der Befestigungselemente (8 und 9) am
Fahrzeugboden (5) fixiert.
Zum Fahrzeugboden (5) hin befindet sich zwischen dem Abschirm
blech (3) und dem Fahrzeugboden (5) ein Zwischenraum (4). Die
ser Zwischenraum (4) wird bei der Fahrt des Kraftfahrzeugs von
Luft durchströmt, die durch Luftspalte zwischen Abschirmblech
(3) und Fahrzeugboden (5) in den Tunnel einströmt. Durch den
ständig erfolgenden Luftaustausch ergibt sich in dem Zwischen
raum (4) und damit im Tunnel (11) eine Art Luftpolster zwischen
Abschirmblech (3) und Fahrzeugboden (5), die zur Wärmeisolie
rung des Fahrzeugbodens (5) führt. Montagebedingt weist das Ab
schirmblech (3) im Anschlußbereich der Abgasanlage (1) an den
Krümmer des Verbrennungsmotors eine Aussparung auf, durch die
entsprechende Fahrtluft in den Zwischenraum (4) und in den
Tunnel (11) einströmen kann. Bei einer nicht dargestellten Aus
führung der Erfindung ist diese Aussparung durch ein lösbar am
Fahrzeugboden (5) befestigbares Zusatzblech verschlossen. Die
ses Zusatzblech ist mit einer Ansaugdüse versehen, durch die
ein definierter Luftstrom in den Tunnel (11) und in den Zwi
schenraum (4) eingeleitet werden kann.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist die Kontur des Tunnels im
Fahrzeugboden (5a) weitestgehend an die Außenkontur der Abgas
anlage (1) angepaßt. Dadurch ist es möglich, die Abgasanlage
(1) einschließlich ihrer als Drahtgeflecht (2) ausgebildeten
Hüllstruktur formschlüssig in den Tunnel des Fahrzeugbodens
(5a) einzubetten, wobei anstelle des Abschirmbleches (3) zwi
schen Fahrzeugboden (5a) und Drahtgeflecht (2) eine wärmeiso
lierende Matte (6) vorgesehen ist. Die Fixierung der Abgasan
lage (1) im Tunnel des Fahrzeugbodens (5a) erfolgt analog zur
Ausführung nach Fig. 1 mittels einer Verkleidung (7), die durch
Befestigungsschrauben (8a, 9a) am Fahrzeugboden (5a) fixiert
ist. Die Verkleidung (7) entspricht der Verkleidung (7) nach
Fig. 1.
Bei beiden Ausführungsformen ist die Abgasanlage (1) form
schlüssig in eine wärmeisolierende Abschirmanordnung, nämlich
in das Abschirmblech (3) oder die Matte (6) eingebettet und
vollständig in einen entsprechenden Tunnel des Fahrzeugbodens
(5) integriert. Die von der Abgasanlage (1) abgewandte Unter
seite der Verkleidung (7) fluchtet mit der Unterseite des Fahr
zeugbodens (5), so daß die Verkleidung (7) strömungstechnisch
vollständig an den Fahrzeugboden angepaßt ist. Da die Abgasan
lage (1) vollständig in einem Tunnel des Fahrzeugbodens (5, 5a)
integriert ist, können durch Schalldämpfer, Katalysator oder
Abgasrohre entstehende Erhöhungen des Luftwiderstandsbeiwertes
des Kraftfahrzeuges nicht auftreten. Da die Verkleidung (7) mit
der Unterseite des Fahrzeugbodens (5) fluchtet und zu beiden
Seiten des Tunnels (11, 11a) mit dem Fahrzeugboden (5) ver
schraubt ist, dient die Verkleidung (7) direkt zur Kraftüber
tragung von in die Karosserie eingeleiteten Kräften. Eine
Schwächung der Karosseriestruktur durch die Einbuchtung des
Tunnels (11 oder 11a) tritt daher bei montierter Abgasanlage
(1) nicht auf.
Die Wärme der Abgasanlage (1) wird über das wärmeleitende
Drahtgeflecht (2) und die Verkleidung (7) abgeführt, da die
Verkleidung (7) durch den Fahrtwind gekühlt wird.
Claims (8)
1. Kraftfahrzeug mit einer zwischen einem Fahrzeugboden und
einer Abgasanlage angeordneten wärmeisolierenden Abschirmanord
nung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgasanlage (1) in einen Tunnel (11, 11a) des Fahrzeug
bodens (5, 5a) eingebettet und von einer wärmeleitenden, ela
stischen Hüllstruktur (2) umgeben ist, und daß die Abgasanlage
(1) und die wärmeleitende elastische Hüllstruktur (2) mittels
einer den Tunnel (11, 11a) schließenden Verkleidung (7) am
Fahrzeugboden (5, 5a) befestigt sind.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Tunnel (11, 11a) abgewandte Seite der Verkleidung
(7) im Hinblick auf einen geringen Luftwiderstandsbeiwert des
Kraftfahrzeugs strömungsgünstig gestaltet ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verkleidung (7) aus einem steifen, wärmeleitenden
Material hergestellt ist und zu beiden Seiten des Tunnels (11,
11a) am Fahrzeugboden (5, 5a) befestigt ist.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Hüllstruktur ein Drahtgeflecht (2) vorgesehen ist.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Abschirmanordnung ein mit Versteifungssicken (12)
wenigstens im Bereich der Befestigungspunkte (8, 9) am Fahr
zeugboden (5) versehenes Abschirmblech (3) vorgesehen ist, das
unter Ausbildung eines Zwischenraumes (4) für eine Luftströmung
zum Fahrzeugboden (5) in Abstand angeordnet ist.
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Tunnel (11a) an die Kontur der Abgasanlage (1) angepaßt
ist und als Abschirmanordnung eine aus einem wärmeisolierenden
Material hergestellte Matte (6) vorgesehen ist, die den Tunnel
(11a) zwischen Abgasanlage (1) und Fahrzeugboden (5a) ausklei
det.
7. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Anschlußbereich der Abgasanlage (1) an einen Krüm
mer des Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs eine Durchtritts
öffnung in der Abschirmanordnung (3, 4; 6) oder in der Verklei
dung (7) vorgesehen ist.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchtrittsöffnung mittels eines lösbar befestigbaren
Zusatzelementes verschließbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316959 DE4316959C2 (de) | 1993-05-21 | 1993-05-21 | Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden Abschirmanordnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316959 DE4316959C2 (de) | 1993-05-21 | 1993-05-21 | Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden Abschirmanordnung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4316959A1 true DE4316959A1 (de) | 1994-11-24 |
DE4316959C2 DE4316959C2 (de) | 1995-04-20 |
Family
ID=6488591
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934316959 Expired - Fee Related DE4316959C2 (de) | 1993-05-21 | 1993-05-21 | Kraftfahrzeug mit einer wärmeisolierenden Abschirmanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4316959C2 (de) |
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- 1993-05-21 DE DE19934316959 patent/DE4316959C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4316959C2 (de) | 1995-04-20 |
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