DE10061190A1

DE10061190A1 - Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE10061190A1
Application number: DE10061190A
Authority: DE
Inventors: Heinz Leiber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2000-12-11
Filing date: 2000-12-11
Publication date: 2002-06-13

Abstract

Es wird ein Kraftfahrzeug mit einer im Sichtbereich des Fahrzeugführers angeordneten kombinierten Anzeigevorrichtung vorgeschlagen, welche die für den Betrieb des Fahrzeugs wichtigen Informationen anzeigt. Um gefährliche Auswirkungen bei störungsbedingtem Ausfall der Anzeigevorrichtung zu vermeiden, wird eine zweite Anzeigevorrichtung vorgesehen.

Description

Stand der Technik

Bei Kraftfahrzeugen werden die Fahrgeschwindigkeit und weitere für den Betrieb des Fahrzeuges notwendige Informationen in einem Kombiinstrument angezeigt, das direkt im Sichtfeld des Fahrzeugführers angeordnet ist. Ferner ist es bekannt, derartige Informationen dem Fahrzeugführer über ein optisches System, einen sogenannten Head-up-Display (HUD), in die Windschutzscheibe einzuspiegeln. Dieses umstrittene Anzeigesystem wird bei Kraftfahrzeugen aber nur selten angewandt. Die Signalaufbereitung für den HUD erfolgt in der Regel ebenfalls in einem Kombiinstrument.

Fällt die Anzeige in einem Kombiinstrument durch Störung der Beleuchtung, der Zeigerantriebe, z. B. Schrittmotore, oder des zum Kombiinstrument gehörigen Rechners aus, so hat der Fahrzeugführer keine Information über die Fahrgeschwindigkeit mehr und kann sich auf Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht mehr einstellen. Auch ist es nicht ungefährlich, wenn durch Ausfall des Kombiinstruments motorrelevante Anzeigen wie Öldruck und Motortemperatur oder Bremsflüssigkeitsstand nicht mehr verfügbar sind. Infolge der Komplexität der Kombiinstrumente ist deren Ausfallrate nicht vernachlässigbar.

Aufgabe

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wenigstens die gefährlichsten Auswirkungen des störungsbedingten Ausfalls der Kombiinstrumente von Kraftfahrzeugen zu vermeiden.

Darstellung der Erfindung

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass wenigstens eine der für den Betrieb des Fahrzeugs wichtigen Informationen zusätzlich in einer zweiten im Fahrzeug eingebauten Anzeigevorrichtung anzeigbar ist. Anstelle einer ständig mitlaufenden zweiten Anzeige, die grundsätzlich auch möglich erscheint, wird, um die Anzeigevielfalt nicht ausufern zu lassen, vorgeschlagen, dass die zusätzliche Anzeige erst sichtbar wird, wenn in der kombinierten Anzeigevorrichtung eine Störung auftritt. Die zusätzliche Anzeige wird damit zur Ersatzanzeige. Als zusätzlich oder ersatzweise angezeigte Information kommt in erster Linie die Fahrgeschwindigkeit in Betracht, darüber hinaus aber auch weitere motor- oder fahrsicherheitsrelevante Informationen wie z. B. Öldruck, Motortemperatur, Bremsflüssigkeitsstand oder andere.

Moderne Kraftfahrzeuge besitzen neben dem Kombiinstrument mehrere weitere Anzeigevorrichtungen mit Displayfeldern, insbesondere für Straßennavigation, Radio oder Klimaanlage. Diese weiteren Anzeigevorrichtungen sind mit dem Kombiinstrument über ein Bussystem, z. B. CAN (controlled area network) vernetzt. Der Erfindungsgedanke geht dahin, dass das Displayfeld einer solchen zweiten Anzeigevorrichtung vollständig oder in einem Teilbereich zur Darstellung der Ersatzanzeige herangezogen wird. Dies kann in der Weise geschehen, dass die ursprünglich auf diesem Displayfeld angezeigten Informationen durch die Ersatzanzeige unterdrückt oder von dieser überlagert werden. Es wird vorgeschlagen, dass die Ersatzanzeige optisch hervorgehoben ist, d. h. z. B. in einer auffälligen Farbe oder blinkend dargestellt wird.

Wenn eines der genannten Elemente des Kombiinstruments gestört ist und dadurch insbesondere die Geschwindigkeitsanzeige ausfällt, so wird dieser Umstand mittels des Signals eines in solchen modernen Fahrzeugen vorhandenen Diagnosesystems an die zweite Anzeigevorrichtung gemeldet. Daraufhin kann das Geschwindigkeitssignal gegebenenfalls mit Hilfe einer in der zweiten Anzeigevorrichtung vorhandenen Ersatzrechnerfunktion sichtbar gemacht werden. Um auch den Fall abzudecken, dass der Rechner des Kombiinstruments ausfällt, müsste die zweite Anzeigevorrichtung als Bestandteil einen Ersatzrechner enthalten.

Die zweite Anzeigevorrichtung kann aber auch, z. B. über CMI, das Geschwindigkeitssignal direkt von einem Antiblockiersystem (ABS) erhalten und zur Anzeige aufbereiten. Antiblockiersysteme gelten als sehr ausfallsicher, da in der Regel redundante Rechner eingesetzt werden.

Der Vorteil der Erfindung besteht also darin, dass dem Fahrzeugführer auch bei Auftreten der erwähnten Störungsfälle während der Fahrt jedenfalls die wichtigsten Anzeigen weiterhin zur Verfügung stehen.

Ausführungsbeispiel

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert, die in schematischer Darstellung den typischen Aufbau eines Teils der elektronischen Anlage eines Kraftfahrzeugs zeigt.

Ein Kombiinstrument 1 enthält mehrere Rundinstrumente, darunter den Fahrgeschwindigkeitsanzeiger. Ein Displayfeld 2, das z. B. zu einer Straßennavigations-Einrichtung, einem Radiogerät oder einer Klimaanlage gehört, dient als zweite Anzeigevorrichtung. Ein ABS-Gerät 3 liefert für alle Systeme das Geschwindigkeits- oder Wegsignal. Alle genannten Komponenten kommunizieren miteinander über eine Busleitung 4.

Tritt nun eine Störung im Kombiinstrument 1 auf, die eine Verfälschung oder den Ausfall der Geschwindigkeitsanzeige zur Folge hat, so ergeht ein Diagnosesignal an die das Displayfeld 2 enthaltende zweite Anzeigevorrichtung, wonach in dieser das vom ABS-Gerät 3 gelieferte Geschwindigkeitssignal gegebenenfalls bei gleichzeitigem Ausblenden oder einer Schwächung der Hauptanzeige so deutlich wie möglich angezeigt wird.

Claims

1. Kraftfahrzeug mit einer im Sichtbereich des Fahrzeugführers angeordneten kombinierten Anzeigevorrichtung, die für den Betrieb des Fahrzeugs wichtige Informationen anzeigt, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine dieser Informationen zusätzlich in einer zweiten im Fahrzeug eingebauten Anzeigevorrichtung (2) anzeigbar ist.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Anzeige (2) erst sichtbar wird, wenn in der kombinierten Anzeigevorrichtung (1) eine Störung auftritt.

3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlich oder ersatzweise angezeigte Information die Fahrgeschwindigkeit ist.

4. Straßenfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlich oder ersatzweise angezeigten Informationen weitere motor- oder fahrsicherheitsrelevante Informationen umfassen.

5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anzeigevorrichtung ein Displayfeld (2) aufweist, das vollständig oder in einem Teilbereich zur Darstellung der Ersatzanzeige herangezogen wird.

6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die ursprünglich auf dem Displayfeld (2) der zweiten Anzeigevorrichtung angezeigten Informationen durch die Ersatzanzeige unterdrückt oder von dieser überlagert werden.

7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ersatzanzeige optisch hervorgehoben ist.

8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anzeigevorrichtung (2) zumindest eine Ersatzrechnerfunktion für das Geschwindigkeitssignal oder als Bestandteil einen Ersatzrechner enthält.

9. Kraftfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anzeigevorrichtung (2) das Geschwindigkeitssignal eines Antiblockiersystems (3) direkt bezieht und aufbereitet.