-
Chirurgisches Instrument Die Erfindung betrifft ein chirurgisches
Instrument zur Ausführung kreisrunder Schnitte unter Verwendung eines rohrförmigen
Messers.
-
Es ist eine größere Anzahl von chirurgischen Instrumenten bekannt,
bei denen ein kreisrundes, im allgemeinen topfförmig ausgebildetes Messer durch
eine entsprechende Antriebseinrichtung in Rotation versetzt wird. Derartige chirurgische
Instrumente werden beispielsweise in der operativen Kosmetik zur Entfernung von
Warzen od. dgl., zur Behandlung von Abszessen, Atheromen oder zur Entnahme von Hautstücken
zur diagnostischen Probeexcision verwendet.
-
Die Antriebseinrichtung der bekannten Instrumente besteht im allgemeinen
aus einem Elektromotor, der entweder im Handgriff des Instrumentes selbst oder der
unter Übertragung der Bewegungsenergie mittels einer biegsamen Welle getrennt von
dem Instrument angeordnet ist. Abgesehen davon, daß durch den elektromotorischen
Antrieb die Instrumente der in Rede stehenden Art so verteuert werden, daß ihre
Anschaffung nur für Kliniken lohnend erscheint, weisen die bekannten Instrumente
eine Reihe von Nachteilen auf. Wenn der Elektromotor unmittelbar im Handgriff des
Instrumentes angeordnet ist, wird das Instrument zu schwer und zu unförmig, so daß
die Handhabung desselben erschwert ist und die Präzision der anzuführenden Schnitte
leidet.
-
Wird der Elektromotor getrennt von dem Instrument angeordnet, ergibt
sich durch die biegsame Welle ebenfalls eine Behinderung bei der Durchführung der
Operationen. Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß die durch den Antrieb auf das
Instrument übertragenen Drehmomente und Vibrationen die Durchführung der entsprechenden
Operationen mit der erforderlichen Genauigkeit weiterhin erschweren.
-
Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß ganz allgemein die Verwendung
von elektromotorisch angetriebenen Operationsinstrumenten infolge ihrer Abhängigkeit
von entsprechenden Stromquellen und infolge der Explosionsgefahr im Operationssaal
von vielen Ärzten abgelehnt wird.
-
Ein schwerwiegender Nachteil der elektromotorisch angetriebenen Instrumente
der in Rede stehenden Art ist noch darin zu erblicken, daß bei diesen Instrumenten
der unmittelbare Kontakt des Operateurs mit der Schneideeinrichtung verlorengeht,
das heißt, daß eine entsprechende feinfühlig und unmittelbar reagierende Steuerung
des Schneidevorganges nicht mehr möglich ist und daß dem das Instrument bedienenden
Art weitgehend das Gefühl verlorengeht, wie weit der Schneidevorgang vor sich gegangen
ist und welchen Widerstand das zu schneidende Zellgewehe dem Schneidewerkzeug entgegensetzt.
-
Es sind nun weiterhin Instrumente der in Rede
stehenden Art bekanntgeworden,
bei denen das rohrförmige Messer von einem mechanischen Antrieb angetrieben wird.
Bei einem derartigen Instrument wird vor der Durchführung der Operation eine im
Handgriff des Instrumentes angeordnete Feder gespannt.
-
Bei Freigabe des Schneidewerkzeuges entspannt sich die Feder, wobei
die in ihr gespeicherte Energie zum Antrieb des rohrförmigen Messers verwendet wird.
-
Zur Steuerung der Rotationsgeschwindigkeit des Messers bei derartigen
Instrumenten ist eine Bremse vorgesehen. Obgleich diese Instrumente leichter zu
handhaben sind als die elektromotorisch angetriebenen Instrumente, weisen jedoch
auch sie den Nachteil auf, daß eine feinfühlige Steuerung der Bewegung des Messers
nicht möglich ist.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die angegebenen Schwierigkeiten
zu übenvinden. Insbesondere soll ein chirurgisches Instrument der in Rede stehenden
Art so ausgebildet werden, daß es unabhängig von Stromquellen od. dgl. ist, daß
der das Instrument handhabende Arzt unmittelbar die Bewegung des rotierenden Messers
steuern kann und daß das Instrument, insbesondere das Messer desselben leicht zu
reinigen und zu sterilisieren ist. Das Instrument soll so einfach und zweckmäßig
ausgebildet werden, daß seine Anschaffung und Bedienung auch dem außerhalb von Kliniken
praktizierenden Arzt ermöglicht wird.
-
Diese Aufgabe wurde im wesentlichen dadurch gelöst, daß das rohrformige
Messer mittels einer nach dem Drillbohrerprinzip wirkenden Handantriebseinrichtung
in Rotation versetzt wird.
-
Eine besonders einfache Handhabung und Reinigung des Instrumentes
wird dadurch ermöglicht, daß das Messer aus einem hohlzylindrischen Stahlrohr, auf
das eine vorzugsweise aus Leichtmetall bestehende Muffe aufgeschoben ist, die einen
in eine entsprechende
Hülse der Spindel des Handantriebes passenden
Konus und vorzugsweise eine das Einsetzen und Auswechseln des Messers erleichternde
Riffelung aufweist, besteht.
-
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform eines chirurgischen
Instrumentes gemäß der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. 1 sche-matisch einen
Längsschnitt des Instrumentes, Abb. 2 eine Ansicht des Messers, Abb. 3 einen Längsschnitt
des Messers gemäß Abb. 2.
-
Die bevorzugte Ausführungsform eines chirurgischen Instrumentes gemäß
der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse mit einem Haltegriff hr.
In dem Gehäuse ist eine Spindel d drehbar gelagert, an deren einem Ende eine konische
Muffe k befestigt ist. Auf die Spindel ist eine Schraubenfeder f aufgeschoben, die
sich mit ihrem einen Ende an dem Gehäuseboden und mit ihrem anderen Ende an einem
Läufer l abstützt. Der Läufer I wird von einem Gestänge g geführt, das längs verschiebbar
in Bohrungen des Deckels des Gehäuses gleitet.
-
Die Wirlcungsweise des Instrumentes gemäß der Erfindung ist nun folgende:
Das Instrument wird von dem bedienenden Arzt so gefaßt, daß der Zeigefinger und
der Mittelfinger in die Öffnungen des Haltegriffes ür zu liegen kommen, während
der Daumen auf einer Daumenschale des Gestänges g aufliegt. Das Gestänge g kann
nun gegen die Wirkung der Federt nach unten gedrückt werden, wobei der Läufer I
die Spindel d in Rotation versetzt. Am Ende des Hubes des Gestänges g wird die Daumeuplatte
losgelassen, so daß die Feder f den Läufer 1 nach oben drücken kann, also die in
der Feder / gespeicherte Energie wiederum in eine Rotationsbexvegung der konischen
Muffe ii umgesetzt wird.
-
Das rohrförmige Messer besteht nun, wie in Abb. 2 und 3 gezeigt,
aus einer hohlzylindrischen Hülse s, auf die eine Muffe aufgeschoben ist, die einen
in die Hülsen der Spindel d des Handantriebes passenden Konus lxl und vorzugsweise
eine das Einsetzen des Messers erleichternde Riffelung r aufweist. Diese Ausbildung
des Messers ermöglicht einerseits ein leichtes Einsetzen und Auswechseln des Messers,
ohne daß die Gefahr besteht, daß sich der bedienende Arzt an der Schneide des Messers
verletzt und daß die Schneide selbst beschädigt wird, und andererseits eine leichte
und zwedmäß ige Reinigung und Sterilisierung
des Messers. Im Gegensatz zu den üblichen
topfförmigen Messern kann auf diese Weise das Messer für septische und aseptische
Operationen verwendet werden. Besonders wesentlich ist, daß das Innere des Messers
durch Durchziehen eines entsprechend getränkten Mullbindenstückes intensiv gesäubert
und sterilisiert werden kann. Die Hülse s des Messers besteht vorzugsweise aus einer
an ihrer einen Stirnseite scharf geschliffenen, rostfreien Stahlröhre, auf die in
heißem Zustand bei der Herstellung des Messers die vorzugsweise zur Verringerung
des Gewichtes des Instrumentes aus Leichtmetall bestehende Muffe aufgeschoben ist.
Durch die konische Ausbildung der Muffe wird die Verwendung von Messern mit verschiedenem
Durchmesser bei ein und demselben Handantrieb ermöglicht.
-
Ein besonderer Vorzug des Instrumentes gemäß der Erfindung liegt
darin, daß das Gerät ohne vorheriges Spannen unmittelbar verwendungsfähig ist und
daß der bedienende Arzt durch entsprechenden Daumendruck die Schneidegeschwindigkeit
und Schneidetiefe unmittelbar feinfühlig steuern kann.
-
Die Steigung der Spindel d wird im allgemeinen so gewählt, daß bei
einem vollen Hub des Gestänges g das rohrförmige Messer etwa drei volle Umdrehungen
ausführt, so daß im allgemeinen bei Hautoperationen der gewünschte Loch schnitt
durch ein einmaliges Durchdrücken des Gestänges g erzielt wird.
-
PATENTANSPP\ÜCHE 1. Chirurgisches Instrument zur Ausführung kreisrunder
Schnitte unter Verwendung eines rohrförmigen Messers, dadurch gekennzeichnet, daß
das rohrförmige Messer mittels einer nach dem Drillbohrerprinzip wirkenden Handantriebseinrichtung
in Rotation versetzt wird.