Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur enzymkatalysierten Co-Faktor-Regenerierung
für Oxidoreduktasen
zu schaffen, mit denen eine enzymschonende sowie auch die übrigen Reaktionspartner
schonende, effektive Abtrennung des Co-Produktes aus dem Reaktionsgemisch möglich wird,
um dadurch eine hohe Umsatzrate zu ermöglichen.
Ausgehend
vom Oberbegriff des Anspruchs 1 wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Weiterhin
wird die Aufgabe ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 18 erfindungsgemäß gelöst mit den
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 18 angegebenen Merkmalen.
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
und der Vorrichtung ist es nunmehr möglich, enzymatische Reaktionen,
die Co-Faktoren verbrauchen, wirtschaftlicher zu gestalten, indem
eine kostenintensive Co-Faktorzugabe durch die enzymatische Regenerierung
entfällt.
Weiterhin wird durch die Entfernung von bestimmten Substanzen, insbesondere
Co-Produkten, aus dem Reaktionsgleichgewicht eine Verschiebung des
Reaktionsgleichgewichts in Richtung der Produktbildung und folglich
eine Umsatzsteigerung erreicht. Durch die Entfernung von Co-Produkten
wird zum einen die Produktaufarbeitung erleichtert und zum anderen
eine Beeinflussung des Enzyms oder des gesamten Reaktionsprozesses
durch die gebildeten Co-Produkte
vermindert. Das erfindungsgemäße Verfahren
sowie die Vorrichtung ermöglicht
eine im Sinne eines Hybridprozesses bzw. einer Hybridvorrichtung
enzymatische Reaktion und die Abtrennung des bei der Co-Faktor-Regenerierung entstehenden
Co-Produktes. Ein Hybridprozeß ist
nach Lipnizki dadurch definiert, daß in einer Prozeßanordnung verschiedene
Prozeßeinheiten
integriert und optimiert sind [LIPNIZKI, F. ET AL (1998), Chem.
Ing. Tech., 70: 1587-1595], d. h. neben einer Prozeßeinheit
zur enzymatischen Umsetzung ist eine weitere Prozeßeinheit
zur selektiven Abtrennung von Substanzen enthalten. Letztere kann
beispielsweise durch ein Membranverfahren erfolgen.
Hauptmerkmal
aller Membranverfahren ist die Membran selbst. Als Membran werden
natürlich
oder künstlich
hergestellte flächige
Gebilde, die fluide Phasen oder auch Volumina einer Phase mit unterschiedlicher
Zusammensetzung von einander zu trennen imstande sind und deren
Fähigkeit
darin besteht, den Stofftransport zwischen ihnen zu ermöglichen,
bezeichnet. Beim Passieren der Membran trennt sich das zu trennende
Komponentengemisch (Feed) in Retentat, das die Membran nicht passiert,
und Permeat. Die Trennung beruht darauf, daß die Membran dem Durchtritt
der einzelnen Stoffe unterschiedlichen Widerstand entgegensetzt
oder auf die Komponenten unterschiedliche Triebkräfte wirken.
Hinsichtlich des Trennmechanismus lassen sich drei ideale Grenzfälle unterscheiden,
deren Übergänge fließend sind.
Die neutrale Porenmembran trennt nach dem Größen-Ausschluß-Prinzip, wobei im günstigsten
Fall nur die Porengröße und nicht
das Membranmaterial Einfluß auf
die Trennung hat. Hier kommt es zu einer Anreicherung von großen Molekülen im Retentat.
Im
Gegensatz dazu bestimmen bei Löslichkeitsmembranen
das Zusammenwirken von Löslichkeit
eines Stoffes im Polymermaterial und nachfolgender Diffusion den
Trenneffekt. Wenn sich die Löslichkeiten
ausreichend unterscheiden, können
gleich große
Moleküle
oder sogar größere Moleküle von kleineren
abgetrennt werden. Porenmembranen und Löslichkeitsmembranen können elektrische
Ladungen tragen und werden dann als Ionenaustauschermembranen bezeichnet.
Der Trenneffekt beruht auf dem Ausschluß von Teilchen, welche die
gleiche Ladung wie die Membran haben.
Zur
enzymschonenden sowie auch die übrigen
Reaktionspartner schonenden effektiven Abtrennung des Co-Produktes
aus dem Reaktionsgemisch eignen sich Membranen, die zur Pervaporation
eingesetzt werden. Sie können
als Komposit-Membranen bezeichnet werden, da sie im allgemeinen
aus einer selektiven Trennschicht, einer Stützschicht und einer Vliesschicht
aufgebaut sind. Sie werden bezüglich
ihrer Struktur als dichte, porenfreie Membranen angesehen. In diesem
Zusammenhang soll der Begriff "porenfrei" Membranen umfassen,
deren Trennprinzip nicht das Größen-Ausschluß-Prinzip
sein soll, sondern deren Trennwirkung auf Grund der unterschiedlichen
Diffusion und Löslichkeit
der zu trennenden Substanzen hinsichtlich der Membran beruht. Dabei
können
die Membranen z. B. Poren mit einer Größe bis 2 nm aufweisen.
Die
selektive Trennschicht wird von einem Polymer gebildet. Organophile
Membranen besitzen beispielsweise eine polymere Trennschicht aus
Polydimethylsiloxan (PDMS) oder Polymethyloctyl-vinylmethyl-dimethylsiloxan
(POMS). Zur Steigerung der Selektivität gegenüber der organischen Komponente
und gleichzeitiger Verringerung des Wasserpartialflusses werden
neben den reinen PDMS-Membranen
auch Membranen eingesetzt, die Zeolithe in der aktiven Schicht enthalten
[ADNADJEVIC, B. ET AL (1997), J. Membr. Sci., 136: 173-179]. Bei
den Zeolithen handelt es sich um Gerüstsilicate, in denen ein Teil
der Silciumatome durch Aluminium ersetzt sind. In den Zeolithestrukturen
existieren große
Hohlräume,
die durch Kanäle
verbunden sind. In diese Hohlräume
können
sich Wassermoleküle
einlagern, so daß die
Zeolithe als Molekularsiebe in der Membran fungieren.
Die
Stützschicht
besteht beispielsweise aus Polyacrylnitril (PAN) oder Polyetherimid
(PEI) und dient zur Verbesserung der mechanischen Stabilität.
Die
Vliesschicht dient der zusätzlichen
Stabilisierung und besteht beispielsweise aus Polyethylen (PE).
Pervaporation
ist der Transport von Stoffen durch eine porenfreie, polymere Membran,
wobei ein Phasenwechsel von flüssig
nach gasförmig
stattfindet. Das Trennprinzip beruht auf einer bevorzugten Löslichkeit und
Diffusion der permeierenden Stoffe im polymeren Membranmaterial.
In der Literatur werden für
Pervaporation auch hin und wieder die Begriffe Membranverdampfung
und Verdampfungspermeation verwendet. Zu unterscheiden ist der Effekt
aber von der Membrandestillation, da hier eine mikroporöse Membran
eingesetzt wird, die lediglich die Aufgabe hat, die flüssige von
der gasförmigen
Phase zu trennen und selbst keinen Einfluß auf die Selektivität nimmt.
Der
für die
Pervaporation charakteristische Phasenwechsel von flüssig nach
gasförmig
kann mit der Destillation verglichen werden. Bei der Destillation
befinden sich Temperatur, Druck und chemisches Potential einer Komponente
in beiden Phasen im Gleichgewicht. Die Trennung erfolgt aufgrund
von Konzentrationsunterschieden dieser Gleichgewichtsstufe.
Bei
der Pervaporation ist die Triebkraft für den transmembranen Stofftransport
ein Gradient des chemischen Potentials Δμ
i, der
durch eine Aktivitätsdifferenz
der permeierenden Komponente i zu beiden Seiten der Membran aufgeprägt wird.
Es gilt:
x
i =
Molenbruch der Komponente i im Feed
y
i =
Molenbruch der Komponente i im Permeat
γ
i,F =
Aktivitätskoeffizient
der Komponente i im Feed
p°
i = Sattdampfdruck der Komponente i
p
P = Permeatdruck
Durch
Anlegen eines Vakuums auf der Permeatseite (P
Feed ≫ P
Permeat) wird der Gradient aufrecht erhalten.
μ
iF =
chemisches Potential der permeierenden Komponente im Feedstrom
μ
i P = chemisches Potential der permeierenden
Komponente im Permeatstrom
a
F = Aktivität Feedstrom
a
P = Aktivität Permeatstrom
P
Feed = Druck Feedstrom
P
Permeat =
Druck Permeatstrom
Um
eine hohe Selektivität
zu erreichen, wird der Widerstand der Membran für die aus der Mischung bevorzugt
abzutrennende Komponente möglichst
gering und für
die im Permeat unerwünschte
möglichst
hoch gehalten. Durch Verwendung verschiedener Membranmaterialien
können
unterschiedliche Affinitäten
der Membran zu einzelnen Gemischkomponenten erzielt werden. Hinsichtlich
ihrer Trenneigenschaften können drei
Klassen von Pervaporationsmembranen unterschieden werden:
- 1. Hydrophile Membranen → Abtrennung von Wasser aus
organischen Gemischen
- 2. Hydrophobe Membranen → Abtrennung
von Organika aus wäßrigen Lösungen
- 3. Ziel-Organophil → Abtrennung
von Organika aus organischen Gemischen
Hydrophile
Membranen bestehen beispielsweise aus Polyvinylalkohol (PVA). Zu
den hydrophoben Membranen können
Membranen aus Polydimethylsiloxan (PDMS) oder Polymethyloctyl-vinylmethyl-dimethylsiloxan
(POMS) gezählt
werden. Bei der Auswahl der Pervaporationsmembran muß für eine wirtschaftliche Trennung
neben der Selektivität
auch die Flußdichte
der Membran berücksichtigt
werden. Membranen mit hoher Selektivität weisen überwiegend geringere Flußdichten
auf als Membranen mit geringer Selektivität. Eine Membran mit hoher Selektivität muß dementsprechend
eine größere Membranfläche aufweisen
als eine Membran mit geringerer Selektivität, um einen jeweils gleichen
Permeatfluß zu
erreichen. Die Schichtdicke der Membranen hat in diesem Zusammenhang
daher ebenfalls einen Einfluß.
Die Dicken der selektiven Schichten liegen beispielsweise in einem
Größenbereich
von 1 bis 40 μm.
Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die
Zeichnungen zeigen eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des Verfahrens sowie experimentelle Daten:
Es
zeigt:
1:
Pervaporationsanlage
2:
Pervaporations-Reaktor
3:
Messung der Konzentrationsverläufe
von Acetbuttersäureethylester
(ABEE), Isopropanol und (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester (HHEE) bei Umsatz
mit einer Carbonylreduktase (CPCR) ohne Abtrennung des Co-Produktes
Aceton
4:
Messung der Umsatzrate von Acetbuttersäureethylester (ABEE) zu (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester
(HHEE) mit einer Carbonylreduktase (CPCR) ohne Abtrennung des Co-Produktes
Aceton.
5:
Messung der Konzentrationsverläufe
von Acetbuttersäureethylester
(ABEE), Isopropanol und (S)-5-Hydroxyhexan-säureethylester (HHEE) bei Umsatz
mit einer Carbonylreduktase (CPCR) unter Abtrennung des Co-Produktes
Aceton
6:
Messung der Umsatzrate von Acetbuttersäureethylester (ABEE) zu (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester
(HHEE) mit einer Carbonylreduktase (CPCR) mit Abtrennung des Co-Produktes
Aceton.
Die
in 1 dargestellte Pervaporationsanlage zeigt ein
Membranmodul (1) mit zugehöriger Pervaporationsmembran
(2). Das zu trennende Stoffgemisch (Feed) (3)
wird mittels einer Pumpe (4) in das Membranmodul (1)
geleitet, nachdem durch einen Wärmetauscher
(5) die gewünschte
Zulauftemperatur eingestellt wurde. Im Membranmodul (1)
treten die einzelnen Gemisch-Komponenten mit der Pervaporationsmembran
(2) in Wechselwirkung und diffundieren in Abhängigkeit
ihrer Affinität
zum verwendeten Material durch die Pervaporations membran (2),
so daß eine
Trennung in Retentat (6) und Permeat (7) möglich wird.
Auf der Rückseite der
Pervaporationsmembran verdampft das Permeat (7) in den
durch die Vakuumpumpe (8) evakuierten Raum. Im Kondensator
(9) wird die Verdampfungswärme wieder abgeführt und
das Permeat (7) rückkondensiert.
Der
in 2 dargestellte Pervaporationsreaktor zeigt den
Reaktionsreaktor (10) mit externem Membranmodul (1)
zur Pervaporation. Der Reaktionsreaktor (10) wird mit den
erforderlichen Reaktionskomponenten über eine Zulaufleitung (11)
befüllt.
Die Durchmischung der Komponenten kann über einen Rührer (12) erfolgen.
Die Einstellung der Reaktionstemperatur kann über einen um den Reaktionsreaktor
(10) angeordneten Kühlmantel
(13) erfolgen. Das zu trennende Gemisch wird über eine
Ablaufleitung (14) mit Hilfe einer Pumpe (15)
zum Membranmodul (1) geleitet. Dort erfolgt die Trennung
in Retentatstrom und Permeatstrom. Der Retentatstrom wird über eine
Leitung (16) wieder in den Reaktionsreaktor (10)
zurückgeführt. Der
Permeatstrom wird über
eine zweite Leitung (17) aus dem Membranmodul (1)
in den durch die Vakuumpumpe (9) evakuierten Raum abgezogen.
Die Verdampfungswärme
wird im Kondensator (8) wieder abgeführt und das Permeat (7) wird
wieder rückkondensiert.
3 zeigt
Ergebnisse der enzymatischen Umsetzung mit einer Carbonylreduktase
(CPCR) von Acetbuttersäureethylester
(ABEE) und Isopropanol zu (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester (HHEE) bzw. Aceton, ohne
Abtrennung des Co-Produktes Aceton.
Es
zeigt:
Die Abszisse X: Zeit [min]
Die Ordinate Y: Konzentration
[mM]
4 zeigt
eine Messung der Ergebnisse der Umsatzrate, symbolisiert durch " ⧠ ", von Acetbuttersäureethylester
(ABEE) zu (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester
(HHEE) mit einer Carbonylreduktase (CPCR) ohne Abtrennung des Co-Produktes
Aceton.
Es
zeigt:
Die Abszisse X: Zeit [min]
Die Ordinate Y: Umsatzrate
(dimensionslos)
5 zeigt
Ergebnisse der enzymatischen Umsetzung mit einer Carbonylreduktase
(CPCR) von Acetbuttersäureethylester
(ABEE) und Isopropanol zu (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester (HHEE) bzw. Aceton mit
Abtrennung des Co-Produktes Aceton.
Es
zeigt:
Die Abszisse X: Zeit [min]
Die Ordinate Y: Konzentration
[mM]
6 zeigt
die Messung der Umsatzrate, symbolisiert durch " ⧠ ", von Acetbuttersäureethylester (ABEE) zu (S)-5-Hydroxyhexan-säureethylester
(HHEE) mit einer Carbonylreduktase (CPCR) mit Abtrennung des Co-Produktes
Aceton.
Es
zeigt:
Die Abszisse X: Zeit [min]
Die Ordinate Y: Umsatzrate
(dimensionslos)
Im
folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden. In den Reaktor
(10) werden über
die Zulaufleitung (11) eine Lösung der Reaktionskomponenten,
bestehend aus Ispropanol als Co-Substrat, Acetbuttersäureethylester
(ABEE) als Substrat, NADH als Co-Faktor, gelöst in TEA-Puffer mit Dithiothreitol,
als Oxidationsschutz eingefüllt.
Die Lösung
wird mit Hilfe des Temperiermantels (13) auf 35 °C temperiert.
Die Reaktion wird durch Zugabe einer definierten Menge von Carbonylreduktase
aus Candida parapsilosis über
die Zulaufleitung (11) zu der temperierten Lösung im
Reaktor (10) gestartet. Zur besseren Durchmischung kann
mit Hilfe eines Rührers
(12) eine Umwälzung
der Lösung
erreicht werden. Die umgesetzte Reaktionslösung wird mittels einer Umwälzpumpe
(15), z. B. Schlauchpumpe, in das Membranmodul (1)
gepumpt. Hier erfolgt die Abtrennung des Co-Produktes Aceton, welches über die
Abzugsleitung (17) aus der Pervaporationsanlage (1) durch
einen Wärmetauscher
(8) aus der Pervaporationsanlage (1) entfernt
wird. Die Pervaporation wird durch Anlegen eines permeatseitigen
Druckes < 15 mbar
mit Hilfe einer Vakuumpumpe (9) beschleunigt. Die übrigen Reaktionsprodukte,
wie z. B. noch nicht umgesetztes Substrat, Co-Substrat, Co-Faktoren, Produkt und Enzym, werden
dem Reaktor (10) über
eine Leitung (16) aus dem Membranmodul (1) wieder
zugeführt.
An verschiedenen Stellen der Anlage, z. B. an den Leitungen (14),
(16) und (17), können Proben zur analytischen
Kontrolle, z. B. mittels Gaschromatographie, der Reaktionsprodukte
entnommen werden.
Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
des Verfahrens gemäß Anspruch
1, in dem zur Entfernung des Co-Produktes aus dem Reaktionsgemisch
ein Pervaporationsverfahren eingesetzt wird, ermöglicht eine Co-Faktor abhängige enzymatische
Umsetzung, wobei die Co-Faktoren im Reaktionsgleichgewicht durch
Regeneration erhalten bleiben und dem System nicht kontinuierlich
zugeführt
werden müssen.
Die Co-Faktor-Regenerierung erfolgt enzymatisch und erfordert ein
sogenanntes Co-Substrat. Durch die Entfernung des daraus gebildeten
Co-Produktes wird der Reaktionsschritt der Regeneration in Richtung
der Co-Produktbildung
verschoben und damit die Regeneration des Co-Faktors, die mit diesem
Reaktionsschritt verbunden ist, beschleunigt. Die selektive Entfernung
des Co-Produktes
mittels eines Pervaporationsverfahrens ermöglicht eine kontinuierliche
Entfernung der Verbindungen. Das Membranverfahren ermöglicht eine
Separation des gewünschten
Stoffes, ohne die im Reaktionssystem verbleibenden Verbindungen,
insbesondere die Enzyme beispielsweise durch starke mechanische
Scherkräfte
zu schädigen
oder zu inaktivieren. Gegenüber
herkömmlichen Verfahren
zur selektiven Abtrennung von Stoffen, wie z. B der Destillation,
erfolgt die Abtrennung produkt- und enzymschonend. Sauerstoffempfindliche
Produkte und Enzyme werden nicht geschädigt. Das Produkt und die Co-Faktoren werden nicht
abgereichert. Eine thermodynamische Limitierung sowie eine Co-Produktinhibierung
der Enzyme aufgrund ansteigender Co-Produktbildung findet nicht
statt. Weiterhin kann dadurch eine Umsatzsteigerung erzielt werden.
Durch
das vorteilhafte Verfahren, in dem als Membranverfahren die Pervaporation
eingesetzt wird, ist es möglich,
auf Grund unterschiedlicher Stofflöslichkeiten und Diffusionsverhalten
der jeweiligen Substanzen, diese voneinander zu trennen. Da der
Trenneffekt nicht auf dem Größen-Ausschluß-Prinzip
beruht, ist die Porengröße der Membran
nicht entscheidend. Es kann nicht zu einem Verstopfen der Membran
durch z. B. Proteinanlagerung kommen. Weiterhin ist eine Trennung
von Stoffen möglich,
die sich anhand ihrer Molekülgröße nicht
voneinander unterscheiden. Das Membranmaterial wird je nach Affinität zur einzelnen
Gemischkomponente ausgewählt.
Zur Trennung von wässrigen
Verbindungen aus organischen Gemischen werden hydrophile Membranen
eingesetzt, zur Trennung von organischen Verbindungen aus wäßrigen Lösungen werden
hydrophobe Membranen, und zur Trennung verschiedener Organika voneinander
werden ziel-organophile Membranen eingesetzt. Durch die Auswahl
der eingesetzten Membran kann die Trennung der Stoffgemische und
damit die Abtrennung des Co-Produktes von den übrigen Reaktionspartnern selektiv
gesteuert werden.
Die
vorteilhafte Ausführung
des Verfahrens nach Anspruch 2, in der als Co-Substrat niedrig siedende Alkohole
eingesetzt werden, bewirkt, daß diese
Verbindungen enzymatisch zu niedrig siedenden Ketonen umgesetzt
werden können.
Zu den niedrig siedenden Alkoholen können Alkohole mit einem Siedepunkt
unter 100 °C
gezählt
werden.
Die
vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch 3, in der als Co-Substrat
Isopropanol eingesetzt wird, ermöglicht
eine effektive Regeneration der Co-Faktoren durch die Oxidoreduktasen.
Das Substrat wird zu Aceton umgesetzt. Es werden keine weiteren
Nebenprodukte gebildet, die das Enzym schädigen oder durch das Verfahren
nicht entfernt werden können.
Die Enzyme besitzen für
Isopropanol eine hohe Affinität,
so daß das
Reaktionsgleichgewicht in Richtung der Co-Produktbildung und damit
in eine effektive Co-Faktor-Regenerierung verschoben wird.
Die
niedrig siedenden Ketone können
gemäß der vorteilhaften
Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch
4, in der als Co-Produkt niedrig siedende Ketone entfernt werden,
gut aus dem Reaktionsgleichgewicht entfernt werden. Zu den niedrig
siedenden Ketonen können
Verbindungen mit einem Siedepunkt unter 100 °C gezählt werden. Der niedrige Siedepunkt
dieser Verbindungen ermöglicht
einen Phasenwechsel von flüssig
nach gasförmig
schon bei geringen Temperaturen, so daß die Pervaporation schon bei
einem Temperaturbereich von 25 bis 30 °C durchgeführt werden kann, so daß auch die
Enzyme nicht thermisch geschädigt werden.
Bei Einsatz von thermisch stabilen Enzymen kann die Pervaporation
auch bei höheren
Temperaturen, z. B. bei 60 bis 80 °C durchgeführt werden.
Durch
die vorteilhafte Ausführung
des Verfahrens nach Anspruch 5, in dem als Co-Produkt Aceton entfernt
wird, kann das Co-Produkt spezifisch aus dem Reaktionsgemisch entfernt
werden. Dadurch, daß ein niedrig
siedendes Co-Produkt
gebildet wird, kann die Pervaporation bei niedrigen Temperaturen
(25 bis 35 °C) durchgeführt werden,
wodurch eine Schädigung
von beispielsweise temperaturempfindlichen Enzymen verhindert wird.
Die
vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch 6, in dem ein Enzym
verwendet wird, welches sowohl das Substrat, als auch das Co-Substrat
unter Regenerierung des Co-Faktors umsetzt, ermöglicht eine Vereinfachung des
enzymatischen Systems. Zum einen können durch ein zweites Enzym
zusätzliche Kosten
entstehen. Zum anderen kann das Zweienzymsystem Bedingungen erfordern,
die nicht für
beide Enzyme gleichermaßen
optimal sind, was zu einer Limitierung des ganzen Reaktionssystems
führt.
Bei Verwendung eines Enzyms für
beide Reaktionen treten weniger Nebenreaktionen auf.
Die
Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch
7, in dem Enzyme aus der Klasse der Oxidoreduktasen eingesetzt werden,
bewirkt, daß mit
Hilfe dieser Enzyme Wasserstoff und Elektronen übertragen werden können und
somit Co-Faktoren, die Wasserstoff und Elektronen übertragen,
regeneriert werden können.
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch
8, in dem eine Carbonylreduktase eingesetzt wird, wird es möglich Ketoester,
wie z. B. Acetbuttersäureethylester
(ABEE), aliphatische, aromatische und cyclische Ketone sowie Aldehyde
und Ketoacetale enantiomerenspezifisch zu chiralen Alkoholen, Hydroxysäuren, deren
Ester, z. B. (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester
(HHEE) und Lactonen zu reduzieren und gleichzeitig den verbrauchten
Co-Faktor NAD+ zu regenerieren, indem ein
niedrig siedender Alkohol, z. B. Isopropanol zu einem niedrig siedenden
Keton, z. B. Aceton umgesetzt wird.
In
der vorteilhaften Ausführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
9, in dem eine Carbonylreduktase aus Candida parapsilosis eingesetzt
wird, wird es möglich,
ein breites Substratspektrum, wie z. B. Ketoester, aliphatische,
aromatische und cyclische Ketone sowie Aldehyde, Ketoacetale mit
hoher Enantioselektivität
und hohen Umsätzen,
enzymatisch zu reduzieren. Durch das breite Aktivitätsmaximum
des Enzyms bei einem pH-Wert von 6,5 bis 9,0 und bei Temperaturen
von 35 °C
bis 42 °C
wird die technische Anwendung des Verfahrens erleichtert, da die
Reaktionsbedingungen relativ breit variiert werden können. Das
Enzym kann mit den üblichen
biochemischen Methoden aus Candida parapsilosis isoliert und aufgereinigt
werden.
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens gemäß Anspruch
10, in dem Co-Faktoren aus der Gruppe der wasserstoffübertragenden
Co-Faktoren eingesetzt werden, können
teure wasserstoffübertragende Co-Faktoren,
zu denen beispielsweise die Pyridinnukleotide NAD+ und
NADP+ sowie FMN, FAD, Ubichinon, Zellhämine und
Liponsäuren
gezählt
werden, regeneriert werden. Die Regeneration von Pyrididnukleotiden
ist zum einen von Bedeu tung, da ihr Einsatz sehr kostenintensiv
ist und es zum anderen beispielsweise für NADP+ kein
kommerziell verfügbares
Regenerationssystem gibt. Weiterhin ist die Regeneration von Pyridinnukleotiden
als Co-Faktoren von besonderer Bedeutung, da sie für die Produktion
vieler wirtschaftlich interessanter pharmazeutischer Produkte eingesetzt
werden, wie z. B. Vorläufer
für ACE-Inhibitoren (ACE=
angiotensine converting enzyme) oder chirale Synthesebausteine für HIV Proteaseinhibitoren.
In
der vorteilhaften Ausführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
11, in dem als Co-Faktoren NAD+ oder NADP+ eingesetzt werden, können die Co-Faktoren NAD+ und NADP+, die
für viele
enzymatische Reaktionen wichtig sind, regeneriert werden. Da die
Enzyme und Ausgangsverbindungen für die Regeneration von NADP+ noch sehr teuer sind, ist die Ausführung des
Verfahrens nach diesem Anspruch von besonderem Vorteil.
In
einer Ausführungsform
des Verfahrens, in dem eine Pervaporationsmembran eingesetzt wird,
bewirkt eine Trennung von Flüssigkeitsgemischen
aufgrund unterschiedlicher Sorption und Diffusion der einzelnen
Komponenten des Stoffgemisches. Da die Trennwirkung nicht auf dem
Größen-Ausschluß-Prizip
beruht, können
auch Stoffe mit gleichem Molekulargewicht selektiv voneinander getrennt
werden.
Durch
die vorteilhafte Ausführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
12, in dem eine porenfreie, polymere Membran eingesetzt wird, absorbieren
Substanzen, die getrennt werden sollen, an die polymere Trennschicht
der Membran und diffundieren durch sie hindurch. Die Eigenschaft
der Polymerschicht bestimmt die Selektivität der Membran. Die Porengröße der Trennschicht
hat dabei nur eine untergeordnete Bedeutung für die Trennwirkung.
Durch
die Ausgestaltung des Verfahrens bei dem eine Komposit-Membran verwendet
wird, ist es möglich,
die Membran an die jeweiligen Anforderungen an Selektivität, Durchfluß des Permeats
und Stabilität
anzupassen. Das Material und die Verarbeitung können die Trennleistung beeinflussen.
Weiterhin ist eine getrennte Optimierung der einzelnen Schichten
möglich.
Durch
die Ausgestaltung des Verfahrens bei dem eine Membran eingesetzt
wird, die aus einer selektiven Trennschicht, einer Stützschicht
und einer Vliesschicht besteht, kann durch die selektive Schicht
die Trennung des Gemisches erzielt werden. Durch wahlweise Verwendung
einer Stützschicht
und einer Vliesschicht kann die Stabilität der Membran den jeweiligen
Bedingungen angepaßt
werden.
Durch
die Ausgestaltung des Verfahrens bei dem für die selektive Trennschicht
Polydimethylsiloxan (PDMS), Polymethyloctyl-vinylmethyl-dimethylsiloxan
(POMS) oder auch Polydimethylsiloxan (PDMS) mit Zeolithe eingesetzt
wird, und für
die Stützschicht
Polyacrylnitril (PAN) oder Polyetherimid (PEI) verwendet wird sowie
als Vliesschicht Polyethylen (PE) eingesetzt wird, bewirkt, daß Organika,
wie beispielsweise Aceton, aus wäßrigen Lösungen getrennt
werden können.
Zur Unterstützung
der Stabilität
wird eine poröse
Stützschicht, z.
B. aus Polyacrylnitril (PAN) oder Polyetherimid (PEI), eingesetzt.
Eine weitere Stabilitätserhöhung erfolgt durch
die Vliesschicht, die beispielsweise aus Polyethylen (PE) bestehen
kann.
In
der Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 13, in dem eine Membran
mit hydrophilen, hydrophoben oder ziel-organophilen Eigenschaften
eingesetzt wird, kann durch die Auswahl geeigneter Membranmaterialien
die Selektionseigenschaft an die Substanzen, die selektiv entfernt
werden sollen, angepaßt
werden.
Die
vorteilhafte Ausführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
14, in dem das Permeat durch Anlegen eines Vakuums aus dem Reaktionsraum
entfernt wird, bewirkt, daß die
Diffusion der Substanzen durch die Pervaporationsmembran beschleunigt
wird. Bei der Pervaporation ist die Triebkraft für den transmembranen Stofftransport
ein Gradient des chemischen Potentials, der durch eine Aktivitätsdifferenz
der permeierenden Komponente zu beiden Seiten der Membran ausgeprägt wird.
Durch Anlegen des Vakuums auf der Permeatseite wird der Gradient
aufrecht erhalten. Das Vakuum kann beispielsweise durch den Einsatz
einer Vakuumpumpe erzeugt werden.
In
einer vorteilhaften Ausführung
des Verfahrens nach Anspruch 15, in dem das zu trennende Stoffgemisch
dem Reaktionsraum kontinuierlich zugeführt und das Retentat sowie
das Permeat aus dem Reaktionsraum kontinuierlich abgeführt wird,
wird eine kontinuierliche Prozeßführung möglich. Dadurch
können
Substrat und Produktkonzentration auf der gewünschten Konzentration gehalten
werden.
Es
ergibt sich keine Zeit- und Ortsabhängigkeit der Konzentrationen.
Durch Variation von Verweilzeit und Katalysatorkonzentration können unterschiedliche
Substrat- und Produktkonzentrationen gesteuert werden. Das Membranmodul
mit der Pervaporationsmembran kann dabei extern angeordnet sein
oder sich intern z. B. im Boden des Reaktionsreaktors oder als Säule im Zentrum
des Reaktors befinden.
Die
vorteilhafte Ausführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
16, in dem die Kontrolle der Produktbildung bzw. Co-Produktbildung
kontinuierlich analytisch überprüft wird,
ermöglicht
es, Substratverbrauch sowie Produkt und Co-Produktbildung während der
enzymatischen Reaktion kontinuierlich zu überprüfen und dementsprechend durch
Zugabe von Substrat/Co-Substrat bzw. Abfuhr von Produkt/Co-Produkt
einen Einfluß auf die
Reaktion zu nehmen, um die Effektivität des Prozesses zu optimieren.
Mit Hilfe der On-line Analytik, wie z. B. HPLC, NMR, GC, können die
jeweiligen Substanzen während
der gesamten Reaktion überprüft werden
und auf Störungen
kann direkt reagiert werden.
Durch
die vorteilhafte Ausführung
des Verfahrens gemäß Anspruch
17, in dem chirale Alkohole, Hydroxysäuren, deren Ester und Lactone,
enzymatisch sythetisiert werden, ist es möglich, Ketoester, aliphatische,
aromatische und cyclische Ketone sowie Aldehyde und Ketoacetale
enantiomerenspezifisch zu chiralen Alkoholen, Hydroxysäuren, deren
Estern und Lactonen unter gleichzeitiger Co-Faktor-Regenerierung
mit aus Organismen isolierten Enzymen umzusetzen. Die Verwendung
isolierter Enzy me gegenüber
der Umsetzung mit ganzen Organismen bietet eine höhere Reproduzierbarkeit
und häufig
bessere Selektivität,
da z. B. Nebenreaktionen durch Isoenzyme ausbleiben. Eine rein chemische
Synthese enantiomerenreiner Produkte ist z. T. unmöglich oder
aber mit einem sehr hohen technischen Aufwand verbunden.
Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Vorrichtung gemäß Anspruch
18, die zur Entfernung des Co-Produktes aus dem Reaktionsgemisch
eine Membran enthält,
ermöglicht
eine Co-Faktor abhängige
enzymatische Umsetzung, wobei die Co-Faktoren im Reaktionsgleichgewicht
durch Regeneration erhalten bleiben, und dem System nicht kontinuierlich
zugeführt
werden müssen.
Die Co-Faktor-Regenerierung
erfolgt enzymatisch und erfordert ein Co-Substrat. Durch die Entfernung des daraus
gebildeten Co-Produktes wird der Reaktionsschritt der Regeneration
in Richtung der Co-Produktbildung verschoben und damit die Regeneration
des Co-Faktors, die mit diesem Reaktionsschritt verbunden ist, beschleunigt.
Die selektive Entfernung des Co-Produktes mittels einer Membran
ermöglicht
eine kontinuierliche Entfernung der Verbindungen. Die Membran ermöglicht eine
Separation des gewünschten
Stoffes, ohne die im Reaktionssystem verbleibenden Verbindungen,
insbesondere die Enzyme, beispielsweise durch starke mechanische
Scherkräfte
zu schädigen
oder zu inaktivieren. Das Produkt und die Co-Faktoren werden nicht abgereichert.
Gegenüber
herkömmlichen
Abtrennungsvorrichtungen, wie z. B. Destillationsanlagen, wird eine
Schädigung
sauerstoffempfindlicher Enzyme und Produkte verhindert. Eine thermodynamische
Limitierung sowie Co-Produktinhibierung der Enzyme aufgrund ansteigender
Co-Produktbildung findet nicht statt. Weiterhin kann dadurch eine
Umsatzsteigerung erzielt werden.
Die
Ausführung
der Vorrichtung, die eine Pervaporationsmembran enthält, bewirkt
eine Trennung von Flüssigkeitsgemischen
aufgrund unterschiedlicher Sorption und Diffusion der einzelnen
Komponenten des Stoffgemisches. Da die Trennwirkung nicht auf dem
Größen-Ausschluß-Prinzip beruht, können auch
Stoffe mit gleichem Molekulargewicht selektiv voneinander getrennt
werden.
Durch
die vorteilhafte Ausführung
der Vorrichtung, die eine porenfreie, polymere Membran enthält, absorbieren
Substanzen, die getrennt werden sollen, an die polymere Trennschicht
der Membran und diffundieren durch sie hindurch. Die Eigenschaft
der Polymerschicht bestimmt die Selektivität der Membran. Die Porengröße der Trennschicht
hat dabei nur eine untergeordnete Bedeutung für die Trennwirkung.
Durch
die vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung, die eine Komposit-Membran
enthält,
ist es möglich,
die Membran an die jeweiligen Anforderungen an Selektivität, Durchfluß des Permeats
und Stabilität
anzupassen. Das Material und die Verarbeitung können die Trennleistung beeinflussen.
Weiterhin ist eine getrennte Optimierung der einzelnen Schichten
möglich.
In
der Ausgestaltung der Vorrichtung, die eine Membran enthält, die
aus einer selektiven Trennschicht, einer Stützschicht und einer Vliesschicht
besteht, kann durch die selektive Schicht die Trennung des Gemisches
erzielt werden. Optional enthält
die Membran eine Stützschicht
und eine Vliesschicht, um die Stabilität der Membran den jeweiligen
Bedingungen anzupassen.
Die
Ausgestaltung der Vorrichtung, die als selektive Trennschicht Polydimethylsiloxan
(PDMS), Polymethyloctyl-vinylmethyl-dimethylsiloxan (POMS) oder
auch Polydimethylsiloxan (PDMS) mit Zeolithe umfaßt, und
als Stützschicht
Polyacrylnitril (PAN) oder Polyetherimid (PEI) sowie als Vliesschicht
Polyethylen (PE) umfaßt,
bewirkt, daß Organika,
wie beispielsweise Aceton, aus wäßrigen Lösungen getrennt
werden können.
Zur Unterstützung
der Stabilität
enthält
die poröse
Stützschicht
z. B. Polyacrylnitril (PAN) oder Polyetherimid (PEI). Eine weitere
Stabilitätserhöhung erfolgt
durch die Vliesschicht, die beispielsweise aus Polyethylen (PE)
bestehen kann.
In
der Ausgestaltung der Vorrichtung, die eine Membran mit hydrophilen,
hydrophoben oder ziel-organophilen Eigenschaften umfaßt, kann
durch die Auswahl geeigneter Membranmaterialien die Selektionseigenschaft
an die Substanzen, die selektiv entfernt werden sollen, angepaßt werden.
Die
vorteilhafte Ausführung
der Vorrichtung nach Anspruch 20, die als Co-Substrat niedrig siedende Alkohole
umfaßt,
bewirkt, daß diese
Verbindungen enzymatisch zu niedrig siedenden Ketonen umgesetzt
werden können.
Zu den niedrig siedenden Alkoholen können Alkohole mit einem Siedepunkt
unter 100 °C
gezählt werden.
Die
vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Anspruch 21, die als Co-Substrat
Isopropanol umfaßt,
ermöglicht
eine effektive Regeneration der Co-Faktoren durch die Oxidoreduktasen.
Das Substrat wird zu Aceton umgesetzt. Es werden keine weiteren
Nebenprodukte gebildet, die das Enzym schädigen oder durch die Vorrichtung
nicht entfernt werden können.
Die Enzyme besitzen für
Isopropanol eine hohe Affinität, so
daß das
Reaktionsgleichgewicht in Richtung der Co-Produktbildung und damit
in eine effektive Co-Faktor-Regenerierung verschoben wird.
Die
niedrig siedenden Ketone können
gemäß der vorteilhaften
Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Anspruch 22, die als Co-Produkt
niedrig siedende Ketone umfaßt,
gut aus dem Reaktionsgleichgewicht entfernt werden. Zu den niedrig
siedenden Ketonen können
Verbindungen mit einem Siedepunkt unter 100 °C gezählt werden. Der niedrige Siedepunkt
dieser Verbindungen ermöglicht
einen Phasenwechsel von flüssig
nach gasförmig
schon bei geringen Temperaturen, so daß die Pervaporation schon bei
einem Temperaturbereich von 25 bis 30 °C durchgeführt werden kann, so daß auch die
Enzyme nicht thermisch geschädigt
werden. Bei Einsatz von thermisch stabilen Enzymen kann die Pervaporation
auch bei höheren
Temperaturen, z. B. bei 60 bis 80 °C durchgeführt werden.
Durch
die vorteilhafte Ausführung
der Vorrichtung nach Anspruch 23, die als Co-Produkt Aceton umfaßt, kann
das Co-Produkt spezifisch aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden.
Dadurch, daß ein
niedrig siedendes Co-Produkt gebildet wird, kann die Pervaporation
bei niedrigen Temperaturen (25 bis 35 °C) durchgeführt werden, wodurch eine Schädigung von
beispielsweise temperaturempfindlichen Enzymen verhindert wird.
Die
vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Anspruch 24, die ein Enzym
umfaßt,
welches sowohl das Substrat als auch das Co-Substrat unter Regenerierung
des Co-Faktors umsetzt, ermöglicht
eine Vereinfachung des enzymatischen Systems. Zum einen können durch
ein zweites Enzym zusätzliche
Kosten entstehen. Zum anderen kann das Zweienzymsystem Bedingungen
erfordern, die nicht für
beide Enzyme gleichermaßen
optimal sind, was zu einer Limitierung des ganzen Systems führt. Umfaßt die Vorrichtung
nur ein Enzym für
beide Reaktionen, treten weniger Nebenreaktionen auf.
Die
Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Anspruch 25, die Enzyme aus
der Klasse der Oxidoreduktasen umfaßt, bewirkt, daß mit Hilfe
dieser Enzyme Wasserstoff und Elektronen übertragen werden können und
somit Co-Faktoren,
die Wasserstoff und Elektronen übertragen,
regeneriert werden können.
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Anspruch
26, die eine Carbonylreduktase umfaßt, wird es möglich, Ketoester,
wie z. B. Acetbuttersäureethylester
(ABEE), aliphatische, aromatische und cyclische Ketone sowie Aldehyde
und Ketoacetale enantiomerenspezifisch zu chiralen Alkoholen, Hydroxysäuren, deren
Ester, z. B. (S)-5-Hydroxyhexansäureethylester
(HHEE) und Lactonen, zu reduzieren und gleichzeitig den verbrauchten
Co-Faktor NAD+ zu regenerieren, indem ein
niedrig siedender Alkohol, z. B. Isopropanol, zu einem niedrig siedenden
Keton, z. B. Aceton, umgesetzt wird.
In
der vorteilhaften Ausführung
der Vorrichtung gemäß Anspruch
27, die eine Carbonylreduktase aus Candida parapsilosis umfaßt, wird
es möglich,
ein breites Substratspektrum, wie z. B. Ketoester, aliphatische, aromatische
und cyclische Ketone sowie Aldehyde, Ketoacetale mit hoher Enantioselektivität und hohen
Umsätzen,
enzymatisch zu reduzieren. Durch das breite Aktivitätsmaximum
des Enzyms bei einem pH-Wert von 6,5 bis 9,0 und bei Temperaturen
von 35 °C
bis 42 °C
wird die technische Anwendung der Vorrichtung erleichtert, da die
Reaktionsbedingungen relativ breit variiert werden können. Das
Enzym kann mit den üblichen
biochemischen Methoden aus Candida parapsilosis isoliert und aufgereinigt
werden.
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß Anspruch
28, die Co-Faktoren aus der Gruppe der wasserstoffübertragenden
Co-Faktoren umfaßt,
können
teure wasserstoffübertragende
Co-Faktoren zu denen beispielsweise die Pyridinnukleotide NAD+ und NADP+ sowie
FMN, FAD, Ubichinon, Zellhämine und
Liponsäuren
gezählt
werden, regeneriert werden. Die Regeneration von Pyridinnukleotiden
ist zum einen von Bedeutung, da ihr Einsatz sehr kostenintensiv
ist und es zum anderen bei spielsweise für NADP+ kein
kommerziell verfügbares
Regenerationssystem gibt. Weiterhin ist die Regeneration von Pyridinnukleotiden
als Co-Faktoren von besonderer Bedeutung, da sie für die Produktion
vieler wirtschaftlich interessanter pharmazeutischer Produkte eingesetzt
werden, wie z. B. Vorläufer
für ACE-Inhibitoren
(ACE= angiotensine converting enzyme) oder chirale Synthesebausteine
für HIV-Proteaseinhibitoren.
In
der vorteilhaften Ausführung
der Vorrichtung gemäß Anspruch
29, die als Co-Faktoren NAD+ oder NADP+ umfaßt,
können
die Co-Faktoren NAD+ und NADP+,
die für
viele enzymatische Reaktionen wichtig sind, regeneriert werden.
Da die Enzyme und Ausgangsverbindungen für die Regeneration von NADP+ sehr teuer sind, ist die Ausführung der
Vorrichtung nach diesem Anspruch von besonderem Vorteil.
Die
vorteilhafte Ausführung
der Vorrichtung gemäß Anspruch
30, die Mittel umfaßt,
die das Permeat durch Anlegen eines Vakuums aus dem Reaktionsraum
entfernen, bewirkt, daß die
Diffusion der Substanzen durch die Pervaporationsmembran beschleunigt
wird. Bei der Pervaporation ist die Triebkraft für den transmembranen Stofftransport
ein Gradient des chemischen Potentials, der durch eine Aktivitätsdifferenz
der permeierenden Komponente zu beiden Seiten der Membran ausgeprägt wird.
Durch Anlegen des Vakuums auf der Permeatseite wird der Gradient
aufrecht erhalten. Das Vakuum kann beispielsweise durch den Einsatz
einer Vakuumpumpe erzeugt werden.
In
einer vorteilhaften Ausführung
der Vorrichtung nach Anspruch 31, die Mittel zur kontinuierlichen
Zufuhr des zu trennenden Stoffgemisches sowie Mittel zur kontinuierlichen
Entfernung des Retentats und Permeats aus dem Reaktionsraum umfaßt, wird
eine kontinuierliche Prozeßführung möglich. Dadurch
können
Substrat- und Produktkonzentration in dem gewünschten Konzentrationsbereich
gehalten werden. Es ergibt sich keine Zeit- und Ortsabhängigkeit
der Konzentrationen. Durch Variation von Verweilzeit und Katalysatorkonzentration
können
unterschiedliche Substrat- und Produktkonzentrationen gesteuert
werden. Das Pervaporationsmodul mit der Pervaporationsmembran kann
dabei extern angeordnet sein oder sich intern z. B. im Boden des Reaktionsreaktors
oder als Säule
im Zentrum des Reaktors befinden.
Durch
die vorteilhafte Ausführung
der Vorrichtung gemäß Anspruch
32, welche Mittel umfaßt,
welche die Produktbildung bzw. Co-Produktbildung kontinuierlich
analytisch überprüfen, wird
es möglich,
Substratverbrauch sowie Produkt und Co-Produktbildung während der
enzymatischen Reaktion kontinuierlich zu überprüfen und dementsprechend durch
Zugabe von Substrat/Co-Substrat bzw. Abfuhr von Produkt/Co-Produkt
einen Einfluß auf
die Reaktion zu nehmen, um die Effektivität des Prozesses zu optimieren.
Mit Hilfe der On-line Analytik, wie z. B. HPLC, NMR, GC, können die
jeweiligen Substanzen während
der gesamten Reaktion überprüft und auf
Störungen
kann direkt reagiert werden.