-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft Verfahren, die 1,3-Propandiol, Glycerol oder
eine Mischung von 1,3-Propandiol und
Glycerol aus biologischen Mischungen unter Verwendung eines Molekularsiebs
abtrennen.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
1,3-Propandiol
ist ein Schlüsselmonomerbestandteil
für Polytrimethylenterephthalat
(3GT), ein Hochleistungspolyester mit einer Vielzahl von Anwendungen
in Bekleidung, Teppich usw. Die Kosten der Synthese und Abtrennung
von 1,3-Propandiol spielen eine kritische Rolle in den Gesamtkosten
des 3GT-Polyesters.
-
Es
werden in der Literatur verschiedene Wege zur Herstellung von 1,3-Propandiol
gefunden. Diese Wege schließen
kommerziell praktizierte chemische Synthesewege (z.B. Acroleinhydratisierung
und anschließende
Hydrierung) und einen nichtkommerzialisierten biologischen Weg (z.B.
ausgehend von Glucose über Glycerol
zu 1,3-Propandiol) ein. In beiden Fällen führt die Synthese von 1,3-Propandiol
zu Verunreinigungen, die vor der Polymerisation entfernt werden
müssen.
Für den
Acroleinweg schließen
diese Verunreinigungen Wasser, Acrolein und andere organische Verbindungen
ein. Ähnlich
kann der von Glucose ausgehende biologische Weg Verunreinigungen
wie beispielsweise Wasser, Glucose, organische Säuren, Salze, Glycerol und andere
Verbindungen aufweisen. Bei dem gegebenen hohen Siedepunkt und der
Hydrophilizität
von 1,3-Propandiol ist die wirtschaftliche Trennung von 1,3-Propandiol
von diesen Verunreinigungsstoffen und von Reaktionsnebenprodukten
und/oder Reaktionsbeiprodukten mit Standardmitteln schwierig.
-
Bekannte
Verfahren zur Reinigung von 1,3-Propandiol haben ernsthafte Begrenzungen.
Flüssig-Flüssig-Extraktion
von wässerigem
1,3-Propandiol (Malinowski, Biotech. Tech. Progr. 13(2), 127-30
(1999)) wurde als „nicht
gut genug, um eine einfache Trennung wirksam auszuführen" offenbart. Eine
andere Flüssig-Flüssig-Extraktion
(DE 86-3632397) verwendet Cyclohexan, um dimeres Acrolein aus 1,3-Propandiol zu extrahieren;
das Verfahren nimmt jedoch mehr als 1 Stunde in Anspruch und ist
für die
Entfernung von Verunreinigungen, die andere als Acrolein sind, von
geringem Nutzen. HPLC-Trennungen von 1,3-Propandiol (Mao et al.,
J. Liq. Chromatogr. 17(8), 1811-9 (1994)) mit Ionenausschluss- oder Umkehrphasenverfahren
sind bekannt, aber können
wegen der Kosten der chromatographischen Medien und der Hochdruckarbeitsweise
nur in kleinem Maßstab
verwendet werden. Eine Standardtechnik zur Reinigung des 1,3-Propandiols
schließt
die Verdampfung des Prozessstroms und nachfolgende Destillation
ein, die beide übermäßige Mengen
an Wärmezufuhr erfordern
und kostspielig sein können.
-
Außerdem ist
bekannt, dass Verfahren zur Herstellung von 1,3-Propandiol unter
Produkthemmung leiden können;
das heißt,
besonders für
den biologischen Weg kann die Herstellung hoher Konzentrationen
von 1,3-Propandiol die Geschwindigkeit zusätzlicher Herstellung von 1,3-Propandiol
oder das Zellwachstum verringern (Cameron et al., Biotech. Progr.
14 116-25 (1998)). So würde
es von zusätzlichem
Wert für
ein Trennungsverfahren sein, imstande zu sein, in situ während der
1,3-Propandiol-Herstellung
verwendet zu werden.
-
Selektive
Sorptionsmittel, wie beispielsweise Kohlenstoffe und Zeolithe, sind
für die
1,3-Propandiol-Trennung
vorgeschlagen worden. Die Wirksamkeit der Trennung unter Verwendung
derartiger Sorptionsmittel variiert mit den Komponenten der biologischen
Mischung und den beteiligten Sorptionsmitteln. Die erfolgreiche
Gestaltung von auf Sorptionsmitteln basierenden Systemen wird als
wichtiger Faktor in dem Trennungsprozess angesehen.
-
Zeolithe
können
generell als komplexe Alumosilicate beschrieben werden, die durch
eine dreidimensionale Gerüststruktur
gekennzeichnet sind, die Hohlräume
einschließt,
die durch Ionen und Wassermoleküle besetzt
sind, welche sich alle mit bedeutender Freiheit innerhalb der Zeolithmatrix
bewegen können.
In kommerziell verwendbaren Zeolithen können innerhalb des Gerüsts die
Wassermoleküle
entfernt oder ersetzt werden, ohne dessen Struktur zu zerstören. Zeolithe
können
durch die folgende Formel dargestellt werden: M2/nO·Al2O3·xSiO2·yH2O, wobei M ein Kation der Wertigkeit n ist,
x ≥ 2 und
y eine Zahl, bestimmt durch die Porosität und den Hydratationszustand
des Zeoliths, im allgemeinen von 0 bis 8, ist. In natürlich vorkommenden Zeolithen
ist M hauptsächlich
durch Na, Ca, K, Mg und Ba in Anteilen dargestellt, die gewöhnlich deren
ungefähre
geochemische Häufigkeit
widerspiegeln. Die Kationen M sind locker an die Struktur gebunden
und können
häufig
durch herkömmlichen
Ionenaustausch vollkommen oder teilweise durch andere Kationen ersetzt werden.
-
Die
Zeolithstruktur besteht aus an den Ecken verbundenen Tetraedern
mit Al- oder -Si-Atomen in der Mitte der Tetraeder und Sauerstoffatomen
an den Ecken. Solche Tetraeder sind in einer gut definierten Grundstruktur
vereinigt, die verschiedene Kombinationen von 4-, 6-, 8-, 10- und
12-gliedrigen Ringen umfasst. Das resultierende Gerüst besteht
aus regulären
Kanälen
und Käfigen,
welche eine für
Trennung nützliche
Porenstruktur vermitteln. Die Porenabmessungen werden durch die
Geometrie der Alumosilicat-Tetraeder
bestimmt, die die Zeolithkanäle
oder -käfige
mit nominellen Öffnungen
von 0,26 nm für
6-Ringe, 0,40 nm für
8-Ringe und 0,55 nm für
10-Ringe und 0,74 nm für
12-Ringe erzeugen (diese Zahlen nehmen Innenradien für Sauerstoff an).
Der Fachmann erkennt, dass Zeolith mit den größten Poren, die 8-Ringe, 10-Ringe und 12-Ringe
sind, entsprechend als Zeolith mit kleinen, mittleren und großen Poren
betrachtet wird. Die Porenabmessungen sind kritisch für die Leistung
dieser Materialien in katalytischen und Trennungsanwendungen, da
diese Eigenschaft bestimmt, ob Reaktant/Adsorptionsmittel-Moleküle eintreten
können
und Produktmoleküle
(in dem Fall der katalytischen Anwendung) aus dem Zeolithgerüst austreten
können.
Bei der praktischen Ausführung
ist beobachtet worden, dass sehr geringe Verringerung der Ringabmessungen
wirksam die Bewegung von speziellen Reaktanten/Adsorptionsmittel-
oder Katalyseprodukten innerhalb einer Zeolithstruktur behindern
oder blockieren können.
-
Die
Porenabmessungen, die den Zugang zum Inneren des Zeoliths steuern,
werden nicht nur durch die Tetraeder bestimmt, die die Porenöffnung bilden,
sondern auch durch die Anwesenheit oder Abwesenheit von Ionen in
oder nahe der Pore. In dem Fall von Zeolith A kann zum Beispiel
der Zugang durch einwertige Ionen, wie beispielsweise Na+ oder K+, beschränkt werden,
die sich in oder nahe den 8-Ring-Öffnungen
wie auch 6-Ring-Öffnungen
befinden. Der Zugang wird durch zweiwertige Ionen, wie beispielsweise
Ca2+, vergrößert, die sich nur in oder
nahe den 6-Ringen befinden. So zeigen KA und NaA effektive Porenöffnungen
von etwa 0,3 nm bzw. 0,4 nm, wohingegen CaA eine effektive Porenöffnung von
0,5 nm hat.
-
Molekularsiebe,
von denen Zeolithe eine Unterklasse sind, sind kürzlich für die Reinigung von 1,3-Propanol
in Betracht gezogen worden. Die für die Reinigung von 1,3-Propanol
verwendeten Zeolithe hatten nicht die Protonenform und waren deshalb
anfällig
für Verunreinigung
der Mischung oder des Adsorbats durch Auslaugen des Kations. Guenzel
et al. (Chem.-Ing.-Tech. 62(9), 748-50 (1990)) untersuchten dealuminiertes
NaY und Silicalit für
die Trennung von 1,3-Propandiol/Wasser-Lösungen; sie erhielten eine
maximale Beladung von 0,12 g 1,3-Propandiol/g Zeolith. Sie untersuchten
jedoch nicht die Glycerolselektivität. Schlieker et al. (Chem.-Ing.-Tech.
64(8), 727-8 (1992)) verwendeten Aktivkohle, aber erfuhren signifikante
nichtspezifische Adsorption der teuren Zwischenverbindung Glycerol
und erreichten Produktivitäten
für die
Fermentation zu 1,3-Propandiol von nur 2,5 g/l h. Schoellner et.
al. (J. prakt. Chem. 336(5), 404-7 (1994)) untersuchten zwei X-,
zwei Y- und einen Na-ZSM-5-Zeolith. Es wurde gefunden, daß das Na-ZSM-5
den X- und Y-Zeolithen überlegen
war, aber wieder kann ein Salz in die Mischung oder den Adsorbatstrom
ausgelaugt werden. Die Gewinnung von 1,3-Propandiol aus dem Zeolith
wurde nicht diskutiert.
-
Silcicalit
ist für
die Ethanolgewinnung aus verdünnten
wässerigen
Lösungen
verwendet worden. In einer Ausführung
(Sano et al., J. Membr. Sci. 95(3), 221-8 (1994)) wurden Silicalitmembrane
auf einem Edelstahl- oder Aluminiumoxidträger wie in einem Pervaporationsverfahren
verwendet, wobei eine Selektivität
von mehr als 60 für
Ethanol zu Wasser erhalten wurde.
-
Außerdem sind
H-ZSM-5-Zeolithe als Trennwerkzeug von Leucin und Isoleucin aus
wässerigen
Lösungen
(
EP 645371 ) verwendet
wurden. H-ZSM-5 (Si/Al = 14) wurde verwendet, um in einer wässerigen
Mischung Isoleucin von Leucin zu trennen, und dann wurde das Zeolith
durch Kontakt mit Base regeneriert, ein Verfahren, das Abfallsalze
erzeugt, die beseitigt oder mit teurer Elektrodialyse behandelt
werden müssen.
Leucin und Isoloeucin, beides Einheiten von sechs Kohlenstoffatomen
mit sperrigen Amin- und
Säuregruppen,
haben eine viel größere Molekülgröße als 1,3-Propandiol,
das nur drei Kohlenstoffatome hat. Yonsel, S., et al. berichteten über eine
sehr geringe Beladung des gewünschten
Adsorbats, Leucin, die sich auf weniger als 0,04 g Leucin/g Zeolith
belief. Adsorption und Desorption des Ethanols von Zeolithen durch Änderung
der Temperatur ist auf dem Fachgebiet bekannt, aber der Fall des
Desorbierens eines an Zeolith adsorbierten Produkts mit Ethanol
war nicht bekannt. In
JP 01153058 wird
die Abtrennung von Geschmacksstoffen aus Fermentationsprodukten
durch Adsorption mit Zeolithen und Desorption mit Ethanol durchgeführt, aber
diese Produkte haben deutlich unterschiedliche Hydrophobizitäten und
Strukturen und somit ist ein derartiges Verfahren hier offensichtlich
nicht anwendbar.
-
Verbesserung
in Verfahren zur Reinigung von 1,3-Propandiol, Glycerol oder einer
Mischung von 1,3-Propandiol und Glycerol aus Fermentationsbrühe, speziell
im Hinblick auf Produktgewinnung, Energieverbrauch und Produkthemmung,
wird benötigt.
Eine Technik, die während
der Fermentationsreaktion selektiv 1,3-Propandiol entfernen würde, würde von
ungeheuerem Nutzen sein. Von einer derartigen Technik würde erwartet
werden, dass sie die verfügbare
1,3-Propandiolkonzentration verringert, wodurch die Produkthemmung
beseitigt und die Gesamtherstellungsgeschwindigkeit von 1,3-Propandiol vergrößert werden
würde.
Als Ergebnis würden
eine höhere
Kapitalproduktivität
und potentiell höhere
Reaktionsausbeuten erreicht werden.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Anmelder stellen Verfahren zur Abtrennung von Material aus einer
Mischung bereit, umfassend die Schritte: (a) Inkontaktbringen einer
biologischen Mischung, enthaltend 1,3-Propandiol, Glycerol oder
eine Mischung von 1,3-Propandiol und Glycerol, mit einer ausreichenden
Menge eines Zeoliths, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus MFI, MEL, BEA, MOR, FAU, LTL, GME,
FER, MAZ, OFF, AFI, AEL und AET und Materialien mit der gleichen
Topologie wie diese Zeolithe; (b) Inkontaktbringen des Zeoliths
von Schritt (a) mit einem Desorptionsmittel, wie beispielsweise
eine Ethanol:Wasser-Lösung
oder eine C1-C4-Alkohol:Wasser-Lösung; (c)
Sammeln des 1,3-Propandiols, Glycerols oder der Mischung von 1,3-Propandiol
und Glycerol, eluiert aus dem Zeolith in Schritt (b); und (d) gegebenenfalls
mindestens ein Mal Wiederholen der Reihe von Schritten (a) bis (c).
Zusätzlich
beinhaltet das Verfahren das Auswählen in Schritt (a) von einem
ersten Zeolith, um selektiv eine Mischung von 1,3-Propandiol und
Glycerol aus der biologischen Mischung zu adsorbieren, und nach Durchführen der
Reihe von Schritten (b), (c) und gegebenenfalls (d) dann Durchführen von
Schritt (a)' durch Inkontaktbringen
der Mischung von 1,3-Propandiol und Glycerol mit einem zweiten Zeolith,
um selektiv 1,3-Propandiol oder Glycerol aus der Mischung von 1,3-Propandiol
und Glycerol zu adsorbieren, (b)' Inkontaktbringen
des Zeoliths von Schritt (a)' mit
einem Desorptionsmittel, wie beispielsweise eine Ethanol:Wasser-Lösung oder
eine C1-C4-Alkohol:Wasser-Lösung; (c)' Sammeln des 1,3-Propandiols
oder Glyerols, eluiert aus dem Molekularsieb in Schritt (b)'; und (d') gegebenenfalls
mindestens ein Mal Wiederholen der Reihe von Schritten (a)' bis (e)', um ein gereinigtes
1,3-Propandiol oder Glycerol zu erhalten.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
1 zeigt
die Adsorption von 1,3-Propandiol aus zellfreier Fermentationsbrühe an einer
mit Zeolith gepackten Säule
und die Desorption von 1,3-Propandiol unter Verwendung von Ethanol:Wasser.
-
2 zeigt
die Eluierung von 1,3-Propandiol aus einer großtechnischen Zeolithsäule.
-
3 zeigt
ein Schema der Einrichtung einer ISPR-Ausstattung. Ein Fermenter
(1) ist mit Querstromfiltrationsmembranen (2)
zur Entfernung von Zellmasse verbunden. Das Retentat (3)
wird zu dem Fermenter (1) zurückgeführt. Das Permeat (4)
wird durch die Zeolith-gepackte Säule (5) geschickt
und die verbrauchte Flüssigkeit
(6) in den Fermenter (1) zurückgeführt. Zur Redundanz werden doppelte
Zellfilter und Zeolithsäulen verwendet.
-
4 zeigt
den Titer einer 1,3-Propandiol-Fermentation von 2 l vor, während und
nach den zwei Perioden von ISPR.
-
Die 5 und 6 zeigen
die Chargenadsorptionsbeladung von 1,3-Propandiol bzw. Glycerol
aus zellfreier Fermentationsbrühe.
Die x-Achse zeigt den Zeolithtyp mit dem in Klammern angegebenen
Si/Al-Verhältnis an.
Die in den 5 und 6 verwendeten
Skalen sind identisch.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt eine neue Technik für die Abtrennung von 1,3-Propandiol,
Glycerol oder einer Mischung von 1,3-Propandiol und Glycerol aus
biologischen Mischungen unter Verwendung eines Molekularsiebs bereit.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung macht im Vergleich zu anderen
verfügbaren Verfahren
Gebrauch von einer relativ einfachen Ausstattung und leichten Wartung.
Außerdem
löst das
Verfahren das Hauptproblem der hohen Kosten von gegenwärtig verfügbaren Adsorptionsmitteln
und der Produktvariabilität.
-
Selektiv
konzentriertes Produkt wird gemäß dieser
Erfindung bereitgestellt, indem eine zellfreie Nährbrühe mit einem Zeolithsorptionsmittel,
ausgewählt
aus einer Gruppe von Molekularsieben, bei einer Temperatur und Strömungsgeschwindigkeit,
die für
Sorption geeignet sind, für
einen Zeitraum in Kontakt gebracht wird, der ausreichend ist, um
Verunreinigungen zu entfernen, die mit der Nährbrühe verbunden sind, und um 1,3-Propandiol
anzureichern.
-
Wo
angereichertes 1,3-Propandiol-Produkt gewünscht wird, schließt die Erfindung
auch ein Verfahren zum Desorbieren von sorbiertem 1,3-Propandiol
ein, um ein Produkt bereitzustellen, das damit angereichert ist.
Das Verfahren, das auf Adsorption/Desorption basiert, ist besonders
für hohe
Produktgewinnung geeignet, wo das Produkt in Ethanol anstatt Wasser
gewonnen wird und deshalb weniger kostspielig zu destillieren ist.
-
In
dem Reinigungsprozess können
zusätzliche
Verunreinigungen in dem Produkt vorhanden sein. Es wird bevorzugt,
dass eine Hauptverbindung (z.B. 1,3-Propandiol, Glycerol oder sowohl
1,3-Propandiol als auch Glycerol zusammen) selektiv vollständig entfernt
wird, nicht nur aus der Fermentation, sondern auch von anderen Verunreinigungen,
Nebenprodukten oder Substraten, wie beispielsweise Glucose, Glycerol
usw. Der Fachmann versteht, dass eine solche selektive Entfernung
ungewöhnlich
ist. In den meisten Fällen
hat ein Sorptionsmittel die Fähigkeit,
mehr als die Zielverbindung zu entfernen, und so steigen die Kosten
der Entfernung der Zielverbindung und ein zweites Reinigungsproblem
entsteht, wenn das Sorptionsmittel regeneriert wird. Durch Auswählen des
(der) richtigen Molekularsiebs(e) und Verwenden einer programmierten
Lösungsmitteldesorption
von sorbiertem 1,3-Propandiol kann eine Trennung von 1,3-Propandiol,
Glycerol oder von 1,3-Propandiol und Glycerol zusammen von anderen
Nährbrühekomponenten
erreicht werden.
-
In
der Anmeldung werden, wenn nicht anderweitig speziell festgestellt,
die folgenden Abkürzungen und
Definitionen angewendet:
- „In-situ-Produktentfernung" wird ISPR abgekürzt.
- „Volumetrische
Produktivität" bezeichnet die Masse
von Produkt, die in einem gegebenen Volumen pro Zeit erzeugt wird,
mit den Einheiten Gramm/(Liter Stunde), abgekürzt g/(l h).
- „Titer" bezeichnet die Produktkonzentration
in der flüssigen
Phase mit den Einheiten Gramm/Liter, abgekürzt g/l.
- „1,3-Propandiol" ist abgekürzt 3G.
- „Qmax" und „Km" bezeichnen die Langmuir-Parameter
der maximalen Adsorptionsmittelbeladung bzw. der Adsorbatkonzentration
bei Qmax/2. Typische Einheiten sind Gramm Adsorbat/Gramm Adsorptionsmittel
(g/g) bzw. Gramm/Liter (g/l).
-
Molekularsiebe
sind auf dem Fachgebiet bekannt und sind bei R. Szosak, Molecular
Sieves – Principles
of Synthesis and Identification (Molekularsiebe – Prinzipien von Synthese und
Identifizierung), Van Nostrand Reinhold (1989), auf Seite 2 definiert.
Zu zusätzlichen
nützlichen
allgemeinen Dokumenten bezüglich Struktur
und Charakterisierung von Zeolithen gehören die folgenden: Meier et
al., Atlas of Zeolite Structure Types (Atlas von Zeolithstrukturtypen)
(International Zeolite Assn. 1978); Mumpton „Natural Zeolites" („Natürliche Zeolithe"), in Reviews in
Mineralogy 14:1 (1977); Smith, „Origin and Structure of Zeolites" („Ursprung
und Struktur von Zeolithen")
in Zeolite Chemistry and Catalysis (Chemie und Katalyse von Zeolithen),
ACS Monograph 171 (American Chemical Society, 1976); Breck, "Zeolite Molecular
Sieves" („Zeolith-Molekularsiebe") (Wiley, 1974);
Dyer, "An Introduction
to Zeolite Molecular Sieves" („Eine Einführung in
Zeolith-Molekularsiebe") (John
Wiley & Sons,
1988); Szostak, „Handbook
of Molecular Sieves" („Handbuch
der Molekularsiebe")
(Van Nostrand Reinhold, 1992).
-
Eine
Klasse von Zeolith-Spezies, die in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung angewendet werden, ist ein mittelporiger synthetischer
Zeolith, der in der wie synthetisierten Form durch die Formel: (Na,TPA)n[AlnSi96-nO192]~16H2O für ZSM-5
und (Na,TBA)n[AlnSi96-nO192]~16H2O für
ZSM-11, wobei TPA und TBA Tetrapropylammonium- bzw. Tetrabutylammoniumkationen
sind, beschrieben werden kann. Die Struktur und die Synthese dieser
synthetischen Zeolithe sind auf dem relevanten Fachgebiet bekannt.
Diese Zeolithe können
dann nach auf dem Fachgebiet bekannten Standardverfahren in eine
Wasserstoff-Form
umgewandelt werden (Donald W. Breck; Zeolite Molecular Sieves (Zeolith-Molekularsiebe);
vorstehend). Wenn das ausgleichende Kation in dem Zeolith H+ ist, dann ist das Gerüst eine feste Säure, die
formselektive katalytische oder adsorptive Eigenschaften offenbaren
kann, die auf die Beschränkung
des sauren Protons innerhalb der Zeolith-Porenarchitektur zurückzuführen sind.
Das H-ZSM-5 hat eine mittlere Porengröße von 5,5 Ångstrom.
-
In
einer Ausführungsform
wendet die vorliegende Erfindung H-ZSM-5 für die 1,3-Propandiol-Abtrennung aus einer
zellfreien Nährbrühe an. Weiterhin
wird Ethanol/Wasser für
die Desorption von 1,3-Propandiol von
ZSM-5-Zeolith verwendet. Unerwarteterweise wurde das adsorbierte
1,3-Propandiol durch die Ethanol/Wasser-Mischung verdrängt. Darüber hinaus
wurde die Ausbeute an 1,3-Propandiol durch Erhöhen der Konzentration von Ethanol
erhöht,
was anzeigt, dass es wünschenswert
ist, die Eluierung von 1,3-Propandiol mit einer ethanolreichen Mischung
durchzuführen.
Es wurde berechnet, dass die Gesamtgewinnung von 1,3-Propandiol-Produkt
so hoch wie 94,7% war. Obgleich die vorliegende Erfindung Ethanol
verwendet, um das adsorbierte 1,3-Propandiol zu eluieren, befindet
sich jeder C1-C4-Alkohol innerhalb
des Umfangs der vorliegenden Erfindung. Die 1,3-Propandiol-Desorption
wird bei Raumtemperatur durchgeführt.
Es wird jedoch erwartet, daß Temperaturen
zwischen Raumtemperatur und 80°C
die beschriebene nützliche
Wirkung erzeugen.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird eine zweistufige programmierte Desorption erreicht, indem der
Säule eine
zunehmende Konzentration von Ethanol zugeführt wird. Die erste geringe
Konzentration führte zum
Eluieren der nicht erwünschten
Verbindungen, während
die zweite höhere
Konzentration vorwiegend 1,3-Propandiol eluierte. Dieses Verfahren
verringerte das Niveau der Verunreinigung von 1,3-Propandiol mit anderen
Komponenten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Fermentationsgefäß (1)
mit einer Rezirkulationsschleife für die Nährbrühe eingerichtet, welches eine
Querstromfiltrationseinheit (2) und eine mit H-ZSM-5 gefüllte Säule (5)
zur in-situ-Entfernung von 1,3-Propandiol aus der Fermentation einschloss.
Eine Impfkultur von E. coli, die imstande ist, 1,3-Propandiol aus
Glucose zu erzeugen, wurde in den Fermenter (1) gegeben.
Die Einrichtung erlaubte die Entfernung von Nährbrühe aus dem Fermenter (1),
wobei die Rückführung der
Biokatalysatorzellen in den Fermenter gestattet wurde, während die
zellfreie Nährbrühe durch
die Zeolithsäule
(5) geschickt wurde, um 1,3-Propandiol zu entfernen. Die
Nährbrühe wurde
schließlich
in den Fermenter zurückgeführt (3).
Die Prozedur wird mit zwei ISPR-Perioden durchgeführt, was
die Herstellungsgeschwindigkeit auf die höchste Geschwindigkeit des ganzen
Laufs vergrößerte. Dieses
Ergebnis demonstriert die positive Wirkung der ISPR. Zur Verwendung
mit einer Fermentationsbrühe
wird Querstromfiltration verwendet, um die Zellen zu entfernen,
bevor die Nährbrühe mit dem
Molekularsieb in Kontakt gebracht wird. Andere Fest-Flüssig-Trennverfahren,
wie beispielsweise Zentrifugation, Dead-End-Filtration oder Tangentialstrom-Filtration können ebenfalls
verwendet werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird der Zeolith H-ZSM-5 (Si/Al=140) für chargenweise Entfernung von
1,3-Propandiol aus der zellfreien Fermentation verwendet. Die demonstrierten
Zahlen für
1,3-Propandiol-Adsorption (0,132 g/g) übertreffen diejenigen, die
in der Technik (z.B. Schollner et al.) erhalten werden, um 33% oder
mehr; die theoretischen Beladungen (0,17 g/g Qmax von der Langmuir-Anpassung) übertreffen diejenigen
in der Technik um 80% oder mehr. Die wesentlich größere Beladung
bedeutet, dass weniger Zeolithmaterial benötigt wird und deshalb weniger
Adsorber- und Kapitalausgaben für
das gleiche Verfahren erforderlich sein würden. Alternativ kann die gleiche
Menge von Zeolith mit weniger erforderlichen Desorptionszyklen und
geringerem Lösungsmittelgebrauch
verwendet werden, was die Betriebsausgaben weiter verringern würde.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird eine Anzahl von Molekularsieben auf ihre Beladungskapazität für 1,3-Propandiol,
Glycerol oder 1,3-Propandiol und Glycerol untersucht. Überaschenderweise
hatten Molekularsiebe, wie beispielsweise H-ZSM-5-Zeolith (Si/Al=140)
und H-ZSM-5-Zeolith
(Si/Al=150) die zwei höchsten
Gesamtbeladungen, und es wurde gefunden, dass die relative Selektivität für 1,3-Propandiol
und Glycerol von der Wahl des Molekularsiebs abhängig ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
werden 1,3-Propandiol und Glycerol gleichzeitig aus der Fermentationsbrühe entfernt,
wobei als Zeolith H-ZSM-S-Zeolith (Si/Al=500) oder H-ZSM-S-Zeolith
(Si/Al=15) verwendet wurden, jeder von diesen beiden hat hohe Gesamtbeladungen
und hat eine 1,3-Propandiol:Glycerol-Selektivität von nahezu
eins. Die resultierende 1,3-Propandiol/Glycerol-Mischung wird dann
unter Verwendung einer Gradienteneluierung wie nachfolgend beschrieben
getrennt. Die Mischung kann auch unter Verwendung herkömmlicher
Trennungsverfahren wie beispielsweise Destillation weiter gereinigt
werden.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform
wird 1,3-Propandiol aus der Fermentationsbrühe entfernt, indem wie vorstehend
beschrieben ein Molekularsieb mit hoher Selektivität für 1,3-Propandiol/Glycerol
verwendet wird, und die Fermentationsbrühe wird dann mit einem Molekularsieb
mit hoher Beladung für
Glycerol (z.B. H-ZSM-S-Zeolith, Si/Al=15) behandelt, um die wertvolle
Glycerolkomponente zu entfernen. Kombinationen der vorstehenden
Verfahren, um 1,3-Propandiol, Glycerol oder eine Mischung von 1,3-Propandiol und Glycerol entweder
nacheinander oder parallel zu gewinnen, liegen innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung.
-
Darüber hinaus
wird entdeckt, dass die Verwendung von einem der vorstehend erwähnten Molekularsiebe
in einem Trennungsschritt und von Ethanol in einem Eluierungsschritt
eine Ausbeute von mehr als 90% erreicht. H-ZSM-5 (eine spezielle
Form von MFI) wird für
dieses Mittel zur Reinigung ausgewählt; es wird jedoch vom Fachmann
anerkannt, dass eine Vielfalt von Zeolithen geeignet ist. Andere
Zeolithe für
den Zweck der vorliegenden Erfindung können aus einer Gruppe, bestehend
aus MFI, MEL, BEA, MOR, FAU, LTL, GME, FER, MAZ, OFF, AFI, AEL und
AET und Materialien der gleichen Topologie wie diese speziellen
Zeolithe, ausgewählt
werden. Zu bevorzugten Strukturen gehören FAU, MFI, MEL und BEA.
Diese Molekularsiebe sind auf dem Fachgebiet bekannt und sind von
W. M. Meier et al., (Atlas of Zeolite Structure Types (Atlas der
Zeolithstrukturtypen), 4. Auflage, vorstehend) beschrieben. Zu Beispielen
dieser Molekularsiebe könnten,
ohne aber darauf begrenzt zu sein, diejenigen mit hohen Si/Al-Verhältnissen
(z.B. ≥5),
die die Azidität,
Hydrophobizität, Porengröße und andere
Eigenschaften eines speziellen Zeolithgerüstes anzeigen, gehören. Selektivitäten können durch
physikalische Behandlungen wie beispielsweise Trocknen und/oder
chemische Behandlungen wie beispielsweise Modifizieren des Molekularsiebs
mit einer Beschichtung weiter verbessert werden. Speziell kann eine
Beschichtung eines Molekularsiebs, welches Zeolithe einschließt, in der
folgenden Weise bewerkstelligt werden: (1) eine Probe des Molekularsiebs
wird der umgebenden Atmosphäre
ausgesetzt und wird für 2
Stunden in Tetraethylorthosilicat (TEOS) eingetaucht; (2) die Probe
wird filtriert und bei Raumtemperatur über Nacht getrocknet; (3) die
Probe wird dann für
3 Stunden in strömendem
Stickstoff auf 550°C
erhitzt. Die vorstehende Behandlung kann mit einer oder mehreren
Verbindungen durchgeführt
werden, die mindestens ein Element, ausgewählt aus Silicium, Aluminium,
Bor und Phosphor, enthalten, um mindestens 0,05 Gew.-% des Elements
im wesentlichen auf den äußeren Oberflächen des
Molekularsiebs abzuscheiden. Die Beschichtung kann auch auf nicht
aufgeführten
Molekularsieben durchgeführt
werden, die ein Sorptionsmittel für den Zweck der Erfindung ergeben
können.
Molekularsiebformen können,
ohne aber darauf begrenzt zu sein, Pulver, Extrudat, Granulate,
einen Teil oder die Gesamtheit einer Membran oder dergleichen einschließen.
-
Es
wird ferner entdeckt, dass zur Verwendung in der Erfindung gegen
langzeitige Wassereinwirkung Siliciumdioxid-Bindemittel stabiler
sind.
-
Die
Trennung von 1,3-Propandiol, Glycerol oder einer Mischung von 1,3-Propandiol
und Glycerol unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Molekularsiebe
macht von einer relativ einfacher Ausstattung Gebrauch und stellt
im Vergleich zu den bekannten Trennverfahren leichte Wartung bereit.
Wie nachstehend ersichtlich ist, haben Zeolithe mit einer Porengröße, die
viel kleiner als die der vorstehend beschriebenen ist, sehr unterschiedliche
Adsorptionseigenschaften und sind nicht imstande, selektiv 1,3-Propandiol zu adsorbieren.
-
Zusammenfassend
trennt diese Erfindung unter Verwendung spezieller Molekularsiebe
selektiv 1,3-Propandiol, Glycerol oder eine Mischung von 1,3-Propandiol
und Glycerol selektiv aus einer Mischung von Verunreinigungen, Nebenprodukten
und Beiproduktverbindungen ab. Weiterhin konzentriert sie diese
während der
Trennung unter Verwendung spezieller Desorptionsmittel. Darüber hinaus
minimiert sie die Kosten der anschließenden Destillation oder Reinigung.
-
Die
vorliegende Erfindung wird weiter in den folgenden Beispielen definiert.
-
BEISPIELE
-
ALLGEMEINE VERFAHREN:
-
Materialien
und Verfahren, die für
die Pflege und das Wachstum von Bakterienkulturen geeignet sind, sind
auf dem Fachgebiet bekannt. Techniken, die zur Verwendung in den
folgenden Beispielen geeignet sind, können gefunden werden, wie sie
in Manual of Methods for General Bacteriology (Handbuch der Verfahren
für allgemeine
Bakteriologie); Philipp Gerhardt, R. G. E. Murray, Ralph N. Costilow,
Eugen W. Nester, Willis A. Wood, Noel R. Krieg und G. Briggs Phillips,
Hrsg., American Society for Microbiology; Washington, DC (1994) oder
in Biotechnology: A Textbook of Industrial Microtechnology (Biotechnologie:
Ein Leitfaden der industriellen Mikrobiologie); Brock, T. D., 2.
Aufl.; Sinauer Associates: Sunderland, Massachusetts (1989) dargelegt
sind. Alle Reagenzien, Restriktionsenzyme und Materialien, die für das Wachstum
und die Pflege von Bakteriezellen verwendet wurden, wurden von Aldrich
Chemicals (Milwaukee, WI), DIFCO Laboratories (Detroit, MI), GIBCO/BRL
(Gaithersburg, MD) oder Sigma Chemical Company (St. Louis, MO) erhalten,
sofern nicht anderweitig spezifiziert.
-
Die
Bedeutung der Abkürzungen
ist wie folgt: „s" bedeutet Sekunde(n), „min" bedeutet Minute(n), „h" bedeutet Stunde(n), „d" bedeutet Tag(e), „μl" bedeutet Mikroliter, „ml" bedeutet Milliliter, „1" bedeutet Liter, „mM" bedeutet millimolar, „M" bedeutet molar, „mmol" bedeutet Millimol, „g" bedeutet Gramm, „μg" bedeutet Mikrogramm
und „ng" bedeutet Nanogramm, „v:v" bedeutet Volumen
pro Volumen.
-
IDENTIFIZIERUNG UND KONZENTRATIONSMESSUNG
VON 3G UND GLYCEROL
-
1,3-Propandiol
und Glycerol können
direkt identifiziert werden, indem das Medium der Hochdruckflüssigchromatographie-(HPLC)-Analyse
unterworfen wird. In der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
bevorzugt, bei dem das Fermentationsmedium auf einer analytischen
Ionenaustauschersäule
unter Verwendung einer mobilen Phase von 0,01 N Schwefelsäure in einer
isokratischen Weise analysiert wird. In allen Beispielen wurde die
Konzentration von 3G durch HPLC oder GC gemessen.
-
Ein
Waters-717-Autosampler, Waters-Temperaturregelmodul (T=50°C), Waters-410-Differentialrefraktometer
und Waters-486-Absorptionsdetektor (1=210 nm) wurden mit einer Shodex-HPLC-Säule (SH1011-Zucker-Säule, 300
mm × 8
mm) für
quantitative 1,3-Propandiol-Bestimmung ausgestattet. Die mobile
Phase war 0,005 M H2SO4 mit
einer isokratischen Strömung
von 0,5 ml/min. Pivalinsäure
wurde als innerer Standard verwendet. Unter diesen Bedingungen eluieren
1,3-Propandiol und Glycerol bei 26,7 min bzw. 21,2 min.
-
Die
Herstellung von 1,3-Propandiol wurde durch GC/MS bestätigt. Die
Analysen wurden unter Verwendung von Standardtechniken und Materialien
durchgeführt,
die dem Fachmann auf dem Gebiet von GC/MS zugänglich sind. Ein geeignetes
Verfahren, das einen Hewlett Packard (HP) 6890 GC verwendete, der
mit einer HP-Innowax-Polyethylen-Glycol-Säule (HP19091N-133,30 m × 250 mm × 0,25 mm)
ausgestattet war, wurde für
die quantitative 1,3-Propandiol-Bestimmung verwendet. Der Nachweis
wurde mit einem Flammenionisationsdetektor durchgeführt. Das
Ofenprofil war 100°C
bei t=0, rampenartig erhöht
auf 250°C
in t=3 min, gehalten bei 250°C
für t=5
min. Der Heliumstrom betrug 2 ml/min. Das Probeninjektionsvolumen
war 1 ml. Unter diesen Bedingungen eluieren 1,3-Propandiol und Glycerol
bei 2,5 min bzw. 3,65 min.
-
MEDIEN UND KOHLENSTOFFSUBSTRATE:
-
Der
Stamm E. coli FM5 pAH48/pDT29 wurde in allen nachstehend beschriebenen
Fermentationen verwendet.
-
Die
Fermentationsmedien in der vorliegenden Erfindung müssen geeignete
Kohlenstoffsubstrate enthalten. Geeignete Substrate können, ohne
aber darauf begrenzt zu sein, Monosaccharide (wie beispielsweise Glucose
und Fructose), Oligosaccharide (wie beispielsweise Lactose oder
Sucrose), Polysaccharide (wie beispielsweise Stärke oder Cellulose oder Mischungen
davon) und ungereinigte Mischungen von erneuerbaren Einsatzmaterialien
(wie beispielsweise Käsemolkepermeat,
Maisquellwasser, Zuckerrübenmelassen
und Gerstenmalz) einschließen.
Außerdem
kann das Kohlenstoffsubstrat auch aus Einkohlenstoffsubstraten,
wie beispielsweise Kohlendioxid oder Methanol, bestehen, für welche
metabolische Umwandlung in schlüsselartige
biochemische Zwischenverbindungen demonstriert worden ist. Über Glycerolherstellung
aus Einkohlenstoffquellen (z.B. Methanol, Formaldehyd oder Formiat)
in methylotrophen Hefen (Yamada et al. Agric. Biol. Chem. 53(2),
541–543
(1989)) und in Bakterien (Hunter et al., Biochemistry 24, 4148–4155 (1985))
ist berichtet worden. Diese Organismen können Einkohlenstoffverbindungen,
die im Oxidationszustand von Methan bis Formiat reichen, assimilieren
und Glycerol erzeugen. Der Weg der Kohlenstoffassimilation kann über Ribulosemonophosphat, über Serin
oder über
Xylulosemonophosphat gehen (Gottschalk, Bacterial Metabolism (Bakterieller
Metabolismus), Zweite Auflage, Springer-Verlag: New York (1986)).
Der Ribulosemonophosphat-Weg beinhaltet die Kondensation von Formiat
mit Ribulose-5-phosphat, um einen 6-Kohlenstoff-Zucker zu erzeugen,
der zu Fructose und schließlich
zu dem Dreikohlenstoffprodukt Glyceraldehyd-3-phosphat wird. Ähnlich assimiliert
der Serinweg die Einkohlenstoffverbindung in den glycolytischen
Weg über
Methylentetrahydrofolat.
-
Methylotrophe
Organismen sind dafür
bekannt, dass sie für
metabolische Aktivität
zusätzlich
zu Ein- und Zweikohlenstoffsubstraten eine Anzahl anderer kohlenstoffhaltiger
Verbindungen, wie beispielsweise Methylamin, Glucosamin und eine
Vielzahl von Aminosäuren,
nutzen. Zum Beispiel sind methylotrophe Hefen dafür bekannt,
dass sie den Kohlenstoff von Methylamin benutzen, um Trehalose oder
Glycerol zu erzeugen (Bellion et al., Microb. Growth CI Compd. [Int.
Symp.], 7., 415-32 (1993). Herausgeber: Murell, J. Collin; Kelly,
Don P. Verleger: Intercept, Andover, UK). Ähnlich metabolisieren verschiedene
Spezies von Candida Alanin oder Oleinsäure (Sulter et al., Arch. Microbiol.
153(5), 485-9 (1990)). Deshalb wird erwartet, dass die Quelle von Kohlenstoff,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, eine breite Vielfalt
von kohlenstoffhaltigen Substraten umfassen kann und nur durch die
Auswahl des Organismus begrenzt wird.
-
Obgleich
erwartet wird, dass alle die vorstehend erwähnten Kohlenstoffsubstrate
und Mischungen davon in der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
sind Glucose, Fructose, Sucrose oder Methanol bevorzugte Kohlenstoffsubstrate.
-
Zusätzlich zu
einer passenden Kohlenstoffquelle müssen Fermentationsmedien geeignete
Mineralien, Salze, Cofaktoren, Puffer und andere Komponenten, die
dem Fachmann bekannt sind, enthalten, die für das Wachstum der Kulturen
und die Förderung
des enzymatischen Wegs, notwendig für die 1,3-Propandiolherstellung,
geeignet sind. Besondere Aufmerksamkeit gilt Co(II)-salzen und/oder
Vitamin B12 oder Vorprodukten davon.
-
KULTURBEDINGUNGEN:
-
Typischerweise
werden Zellen bei 30°C
in passenden Medien gezüchtet.
Bevorzugte Wachstumsmedien in der vorliegenden Erfindung sind gewöhnliche
kommerziell hergestellte Medien, wie beispielsweise Luria-Bertani-(LB)-Nährbrühe, Sabouraud-Dextrose(SD)-Nährbrühe oder
Hefemedium(YM)-Nährbrühe. Andere definierte
oder synthetische Wachstumsmedien können ebenfalls verwendet werden
und das passende Medium zum Wachstum des speziellen Mikroorganismus
wird dem Fachmann auf dem Gebiet der Mikrobiologie oder Fermentationswissenschaft
bekannt sein. Die Verwendung von Mitteln, die für direkte oder indirekte Modulierung
der Katabolitrepression bekannt sind (z.B. cyclisches Adenosin-2':3'-monophosphat), kann
ebenfalls in die Reaktionsmedien eingebracht werden. Ähnlich kann
die Verwendung von Mitteln, die für Modulierung enzymatischer
Aktivitäten,
die zur Erhöhung
der 1,3-Propandiolherstellung führen,
bekannt sind (z.B. Methylviologen), in Verbindung mit oder als Alternative
zu genetischen Manipulationen verwendet werden.
-
Geeignete
pH-Bereiche für
die Fermentation liegen zwischen pH 5,0 bis pH 9,0, wobei pH 6,0
bis pH 8,0 als Anfangsbedingung bevorzugt wird.
-
Reaktionen
können
unter aeroben oder anaeroben Bedingungen durchgeführt werden,
wobei anaerobe oder mikroaerobe Bedingungen bevorzugt werden.
-
CHARGENWEISE UND KONTINUIERLICHE
FERMENTATIONEN:
-
Das
vorliegende Verfahren wendet eine Chargenmethode der Fermentation
an. Klassische chargenweise Fermentation ist ein geschlossenes System,
bei dem die Zusammensetzung der Medien zu Beginn der Fermentation
festgelegt wird und während
der Fermentation keinen künstlichen
Veränderungen
unterworfen wird. So wird am Beginn der Fermentation das Medium
mit dem gewünschten
Organismus oder den Organismen angeimpft und die Fermentation darf
ohne weiteren Zusatz zu dem System geschehen. Typischerweise ist
jedoch die „Chargen"-Fermentation chargenweise
im Hinblick auf die Zugabe der Kohlenstoffquelle, und es werden
oft Versuche mit Steuerungsfaktoren wie beispielsweise pH und Sauerstoffkonzentration
gemacht. In Chargensystemen verändert
sich die Metabolit- und Biomassenzusammensetzung des Systems ständig bis zu
der Zeit, wenn die Fermentation gestoppt wird. Innerhalb von Chargenkulturen
moderieren Zellen durch eine statische Verzögerungsphase zu einer logarithmischen
Phase hohen Wachstums und schließlich zu einer stationären Phase,
wo die Wachstumsgeschwindigkeit vermindert oder angehalten wird.
Wenn unbehandelt, werden die Zellen schließlich in der stationären Phase
sterben. Zellen in der logarithmischen Phase sind im allgemeinen
für die
Masse der Produktion von Endprodukt oder Zwischenverbindung verantwortlich.
-
Eine
Variation des Standardchargensystems ist das Fed-Batch-System. Fed-Batch-Fermentationsverfahren
sind in der vorliegenden Erfindung ebenfalls geeignet und umfassen
ein typisches Chargensystem mit der Ausnahme, dass das Substrat
in Inkrementen hinzugegeben wird, wenn die Fermentation fortschreitet. Fed-Batch-Systeme
sind verwendbar, wenn die Katabolitrepression dazu neigt, den Metabolismus
der Zellen zu behindern, und wo es wünschenswert ist, begrenzte
Mengen von Substrat in den Medien zu haben. Die Messung der tatsächlichen
Substratkonzentration in Fed-Batch-Systemen ist schwierig und wird
deshalb auf der Basis der Veränderungen
messbarer Faktoren, wie beispielsweise pH, gelöster Sauerstoff und der Partialdruck
von Abfallgasen wie beispielsweise CO2,
abgeschätzt.
Chargen- und Fed-Batch-Fermentation
sind üblich
und auf dem Fachgebiet bekannt und Beispiele können bei Brock, vorstehend,
gefunden werden.
-
Obwohl
die vorliegende Erfindung im Chargenmodus durchgeführt wird,
wird erwartet, dass das Verfahren an kontinuierliche Fermentationsverfahren
anpassbar sein würde.
Kontinuierliche Fermentation ist ein offenes System, wo ein definiertes
Fermentationsmedium kontinuierlich in einen Bioreaktor gegeben wird
und eine gleiche Menge von konditioniertem Medium gleichzeitig zur
Verarbeitung entnommen wird. Kontinuierliche Fermentation erhält im allgemeinen
die Kulturen bei einer konstanten hohen Dichte, wo die Zellen hauptsächlich in
der logarithmischen Wachstumsphase sind.
-
Kontinuierliche
Fermentation erlaubt die Modulierung eines Faktors oder einer Anzahl
von Faktoren, die das Zellwachstum oder die Konzentration des Endprodukts
beeinflussen. Zum Beispiel wird ein Verfahren einen begrenzenden
Nährstoff,
wie beispielsweise die Kohlenstoffquelle oder das Stickstoffniveau,
bei einer festgesetzten Geschwindigkeit aufrecht erhalten und allen
anderen Parametern erlauben, zu moderieren. In anderen Systemen
kann eine Anzahl von Faktoren, die das Wachstum beeinflussen, kontinuierlich
verändert werden,
während
die Zellkonzentration, gemessen durch die Trübung des Mediums, konstant
gehalten wird. Kontinuierliche Systeme streben danach, einen stationären Zustand
für die
Wachstumsbedingungen aufrecht zu erhalten und so muß der Zellverlust
auf Grund des Mediums, das abgezogen wird, gegen die Zellwachstumsgeschwindigkeit
in der Fermentation ausgeglichen werden. Verfahren zur Modulierung
von Nährstoffen und
Wachstumsfaktoren für
kontinuierliche Fermentationsprozesse ebenso wie Techniken zur Maximierung der
Geschwindigkeit der Produkterzeugung sind auf dem Fachgebiet der
industriellen Mikrobiologie bekannt, und eine Vielzahl von Verfahren
wird von Brock, vorstehend, ausführlich
dargestellt.
-
Es
wird erwartet, daß die
vorliegende Erfindung unter Verwendung von entweder Chargen-, Fed-Batch- oder kontinuierlichen
Verfahren praktisch ausgeführt
werden kann und dass eine beliebige bekannte An der Fermentation
geeignet sein würde.
Außerdem
wird erwartet, dass Zellen auf einem Substrat als Ganzzellkatalysatoren
immobilisiert und Fermentationsbedingungen für 1,3-Propandiol-Herstellung
unterworfen werden können.
-
ZELLEN:
-
Zellen,
die in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen diejenigen,
die ein Dehydratase-Enzym
beherbergen. Typischerweise ist das Enzym entweder eine Glycerol-Dehydratase
oder eine Diol-Dehydratase
mit einer entsprechenden Substratspezifität für entweder Glycerol oder 1,2-Propandiol.
Dehydratase-Enzyme sind imstande, Glycerol in Hydroxypropionaldehyd
(3-HPA) umzuwandeln, welches dann in 1,3-Propandiol umgewandelt
wird. Zellen, die diesen Weg enthalten, können mutierte oder rekombinante
Organismen einschließen,
die zu den Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Clostridium, Klebsiella,
Samonella und Lactobacillus gehören.
Mikroorganismen, von denen der Fachmann weiß, dass sie durch Fermentation Glycerol
erzeugen, z.B. Aspergillus, Saccharomyces, Zygosaccharomyces, Pichia,
Kluyveromyces, Candida, Hansenula, Dunaliella, Debaryomyces, Mucor,
Torylopsis und Methylobacteria, können die Wirte für ein rekombinantes
Dehydratase-Enzym sein. Zu anderen Zellen, die als Wirte in der
vorliegenden Erfindung geeignet sind, gehören Bacillus, Escherichia,
Pseudomonas und Streptomyces. Es wird angenommen, daß zu den
vorstehend erwähnten
Gruppen gehörende
Organismen in der Natur vorkommen, die für die vorliegende Erfindung
geeignet sind.
-
Zeolithe,
die als Molekularsiebe verwendet werden, können von verschiedenen Herstellern,
einschließlich
Zeolyst (früher
PQ) (Valley Forge, PA), Süd-Chemie
(Deutschland), UOP (Des Plaines, IL), Uetikon (Schweiz), erhalten
werden.
-
BEISPIEL 1
-
SELEKTIVE KONZENTRIERUNG
VON 1,3-PROPANDIOL ÜBER
SÄULENADSORPTION/DESORPTION
-
23
g Extrudat (1/8 Zoll Durchmesser) von H-ZSM-5 (~75% H+,
25% Na+ Kationenausgleich; Si:Al=25; 70%
Zeolith, 30% Aluminiumoxid-Bindemittel) wurden in eine Amicon-Säule (Millipore
Corporation, Bedford, MA) (40 ml Säulenvolumen, ~1" i.D.) gepackt und
zellfreie Nährbrühe (47 g/l
1,3-Propandiol)
wurde mit 0,8 ml/min durch die Säule
gepumpt. Dieser Strom wurde fortgesetzt, bis der 1,3-Propandiol-Durchbruch
der Säule beobachtet
wurde (d.h., wenn die Austrittskonzentration von 1,3-Propandiol gleich
der Eintrittskonzentration war (t=90 min)). Bei t=120 min wurden
50:50 (v:v) Ethanol:H2O mit 0,8 ml/min durch
die Säule
gepumpt, um das adsorbierte 1,3-Propandiol-Produkt zu eluieren (1).
-
Die
Masse des adsorbierten 1,3-Propandiols betrug 2,10 g und die Masse
des desorbierten 1,3-Propandiols
betrug 1,99 g; die berechnete Produktgewinnung betrug 94,7%.
-
BEISPIEL 2
-
PROGRAMMIERTE LÖSUNGSMITTELDESORPTION
VON ADSORBIERTEM 1,3-PROPANDIOL
-
Eine
Säule (1
l Volumen; 1,875" i.D.),
gepackt mit H-ZSM-S-Zeolith (siehe Beispiel 1), wurde vorher mit
einer zellfreien Nährbrühemischung
von 1,3-Propandiol, Glycerol, Glucose und anderen Komponenten (Zufuhrkonzentration:
8,0 g/l 1,3-Propandiol, 29,7 g/l Glycerol) in Kontakt gebracht.
Eine zweistufige programmierte Desorption wurde erreicht, indem
der Säule
(10 ml/min) 5% EtOH/95% H2O, gefolgt von
50% EtOH/50% H2O zugeführt wurden. Die 5% EtOH/95%
H2O eluierten das nicht gewünschte Glycerol,
während
die 50% EtOH/50% H2O vorwiegend 1,3-Propandiol
eluierten. Der Schritt mit 5% EtOH/95% H2O
(t<23 Minuten)
ergab eine Fraktion, bestehend aus 5,8 g Glycerol und 1,8 g 1,3-Propandiol (Massenverhältnis Glycerol:1,3-Propandiol
= 3,17). Der Schritt mit 50% EtOH/50% H2O
(t>23 min) ergab eine
Fraktion, bestehend aus 9,29 g Glycerol und 13,5 g 1,3-Propandiol
(Massenverhältnis
1,3-Propandiol:Glycerol
= 1,46). Der Schritt mit 50% EtOH/50% H2O
hat deshalb das Verhältnis
1,3-Propandiol:Glycerol
relativ zu der Zuführung
(Massenverhältnis
1,3-Propandiol:Glycerol = 0,27) signifikant vergrößert. Weiterhin
erforderte dieser Eluent aus 50% EtOH:50% H2O
mit 1,3-Propandiol aufgrund der geringeren latenten Wärme von
Ethanol relativ zu Wasser weniger Wärmezufuhr. Die programmierte
Eluierung, hier in zwei Schritten durchgeführt, führte deshalb zu einer Glycerol-reichen Fraktion
und einer 1,3-Propandiol-reichen Fraktion, die anderenfalls zusammen
eluiert worden sein könnten (2).
-
BEISPIEL 3
-
IN-SITU-ENTFERNUNG VON
1,3-PROPANDIOL AUS FERMENTATIONSBRÜHE
-
Ein
2-1-Fermentationsgefäß (1)
(1,5 l aktives Volumen) wurde mit einer Rezirkulationsschleife für die Nährbrühe eingerichtet,
die eine Querstromfiltrationseinheit (2) und eine Säule (5)
(1 l Volumen; 1,875" i.D.) einschloss,
die mit H-ZSM-5-Zeolith-Extrudat (identisch in der Zusammensetzung
mit dem, das in Beispiel 1 verwendet wurde) gefüllt war, wie in 3 veranschaulicht
ist. Eine Impfkultur von E. coli (FM5 pAH48pDT29), die imstande
ist, 1,3-Propandiol aus Glucose zu erzeugen, wurde in den Fermenter
gegeben. Unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Einrichtung
wurde der Fermenter (1) für 35 h ohne ISPR gefahren.
Bei 35 h zeigte die Fermentation eine Verlangsamung der 1,3-Propandiol-Erzeugung (0,8 g/l
h) und der Zellmasse, was ein Anzeichen für nahe bevorstehendes Versagen
der Fermentation ist. Nach der ersten ISPR-Periode (60 min Dauer;
Strom zum Filter 6 ml/min) vergrößerte sich die Geschwindigkeit
der 1,3-Propandiol-Erzeugung fast um das dreifache auf 2,1 g/l h.
Nach der zweiten ISPR-Periode (112 min Dauer; Strom zum Filter 6
ml/min) vergrößerte sich
die Produktionsgeschwindigkeit weiter auf mehr als 5 g/l h. Die
Gesamtkonzentration des erzeugten 1,3-Propandiols, einschließlich der
adsorbierten Menge, übertraf
60 g/l. Diese Zahl stellt eine 100 %ige Zunahme gegenüber dem
Basisfall (30 g/l bei 36 h) dar. Die gesamte volumetrische Produktivität (g/l h) nahm
im Vergleich zu dem Basisfall um 40% zu. Die weitere Erzeugung von
1,3-Propandiol nach 37 h erfolgte mit geringem Zellwachstum, wie
durch die finale OD gemessen wurde (4).
-
BEISPIEL 4
-
CHARGENWEISE ENTFERNUNG
VON 1,3-PROPANDIOL AUS ZELLFREIER FERMENTATIONSBRÜHE
-
H-ZSM-5
(Si/Al=140; Gew.-% Na2O=0,02; Kristallite
von 0,5 μm)
wurde auf Adsorption von 1,3-Propandiol
aus zellfreier Fermentationsbrühe
getestet. Der Zeolith wurde chargenweise für 24 h unter Rühren (200 U/min)
bei Raumtemperatur (nominell 22°C)
in Kontakt gebracht. Flüssigkeitsproben
wurden dann zur quantitativen Bestimmung von 1,3-Propandiol und
Glycerol gezogen.
-
-
Es
wurden demonstrierte Beladungen von mehr als 0,13 g 1,3-Propandiol/g
Zeolith erreicht. Mit einer Langmuir-Anpassung an die Werte wurde
berechnet, daß maximale
theoretische Beladungen 0,178 g/g (r2=0,996)
mit Km von 20,4 g/l 3G betrugen.
-
BEISPIEL 5
-
CHARGENWEISE ADSORPTION
VON 1,3-PROPANDIOL UND GLYCEROL AUS FERMENTATIONSBRÜHE
-
Gleichgewichtsadsorptionsbeladungen
wurden in der Charge bestimmt, indem zellfreie Fermentationsbrühe mit einem
Molekularsieb oder Zeolith in Kontakt gebracht wurde. Das Adsorptionsmittel
wurde chargenweise für
24 h unter Rühren
(200 U/min) bei Raumtemperatur (nominell 22°C) in Kontakt gebracht. Flüssigkeitsproben
wurden dann zur quantitativen Bestimmung von 1,3-Propandiol und Glycerol gezogen.
-
Wie
in 5 gezeigt ist, ergab H-ZSM-5 (Si/Al=140) (weiter
in Beispiel 4 definiert) nicht nur die beste Leistung der untersuchten
Zeolithe hinsichtlich Gesamtbeladung von 1,3-Propandiol und Glycerol
(0,0179 g/g Gesamtbeladung), sondern auch hinsichtlich der Selektivität für 1,3-Propandiol
(2,82:1 1,3-Propandiol:
Glycerol).
-
Wie
in 6 gezeigt ist, wurden CMS-Molekularsieb (im Handel
erhältliches
Molekularsieb) und H-Beta-Zeolith ebenfalls untersucht. CMS, ein
kleinporiges Kohlenstoffmolekularsieb, ergab keine nachweisbare Beladung;
H-Beta, ein großporiger
Zeolith, ergab moderate Beladung (0,083 g/g Gesamtbeladung) und
gute Selektivität
(3,88:1 1,3-Propandiol:Glycerol).
-
BEISPIEL 6
-
LÄNGERFRISTIGER ZEOLITH-BETRIEB
IN WÄSSERIGER
UMGEBUNG
-
Der
Zeolith wurde mit einem Bindemittel für mechanische Festigkeit im
Festbettbetrieb verwendet. Die Masse des Zeolith-Bindemittels wurde über 24 h
in der Charge unter Rühren
(200 U/min) vor der Vakuumfiltration mit einem Celluloseacetatfilter
gemessen. Die finale Zeolithmasse wurde durch das Trockengewicht
des auf dem Filter verbliebenen Zeoliths gemessen. Die Ergebnisse
zeigen an, dass das Aluminiumoxid-Bindemittel viel leichter (1300%)
solubilisiert wird, als das bei Siliciumdioxid der Fall ist, und
zeigen, dass ein Siliciumdioxid-Bindemittel für langfristigen Betrieb in
wässerigen
Umgebungen vorzuziehen ist.
-
-
Die
Zeolithbeschreibungen sind wie folgt: H-ZSM-5 (I) (Si/Al=14,8 nach
Zugabe von Al-Bindemittel;
% Na=0,08%), H-ZSM-5 (II) (Siliciumdioxid-Bindemittel); NaZSM-5
(III) (Si/Al=15), erzeugt durch dreimaliges Inkontaktbringen mit
2 1 einer wässerigen
10 %igen NaNO3-Lösung bei 90°C für jeweils 1 Stunde. Das resultierende
Material wurde in Luft calciniert, indem die Temperatur mit 60°C pro h auf
500°C erhöht wurde,
für 10 min
bei 500°C
gehalten wurde, dann die Temperatur wiederum mit einer Geschwindigkeit
von 60°C
pro h auf 550°C
erhöht
wurde, für
5 h auf 550°C
gehalten wurde, auf 110°C
abgekühlt
wurde und das resultierende Material in ein trockenes Gläschen eingefüllt und
verschlossen wurde.