DE10058466A1 - Austausch-Vorderradanordnung für ein Rollerboard - Google Patents
Austausch-Vorderradanordnung für ein RollerboardInfo
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Abstract
Austausch-Vorderradanordnung (2) für ein Rollerboard mit einem Trittelement (48), an dessen hinterem Endbereich mindestens ein Rad vorgesehen ist und an dessen vorderem Endbereich eine Lenkkopflagereinrichtung (4) zum Anschließen einer Vorderradanordnung (2) und einer an der Vorderradanordnung (2) angeschlossenen Lenkstange (54) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderradanordnung (2) ein Anschlußelement (6) zum Anschließen an die Lenkkopflagereinrichtung (4) und zwei Vorderräder (8; 10) aufweist, die je zu einer Seite der Längsachse des Rollerboards versetzt vorgesehen sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Austausch-Vorderradanordnung für ein Rol
lerboard mit einem Trittelement, an dessen hinterem Endbereich minde
stens ein Rad vorgesehen ist und an dessen vorderem Endbereich eine
Lenkkopflagereinrichtung zum Anschließen einer Vorderradanordnung
und einer an der Vorderradanordnung angeschlossenen Lenkstange vor
gesehen ist.
Rollerboards haben sich in der jüngsten Zeit zu einem Trend-Sportgerät
entwickelt. Sie sind in verschiedensten Variationen in den letzten Jahren
in großen Mengen auf den Markt gekommen. Es gibt generell verschie
dene Typen von Rollerboards, darunter solche mit einem Vorderrad und
solche mit zwei Vorderrädern. Rollerboards mit einem Vorderrad sind
wesentlich günstiger in der Herstellung und entsprechend auch günstiger
im Verkauf. Sie haben sich deshalb auf dem Markt gut behaupten kön
nen, und ein sehr großer Anteil der bis heute verkauften Rollerboards
kann diesen "Einspur-Rollerboards" zugerechnet werden. In ihrem Ge
samtaufbau ähneln diese Einspur-Rollerboards sehr stark den lange be
kannten Kinder-Tretrollern. Prinzipiell sind sie nur kleiner als diese
gebaut und bieten in den meisten Fällen die Möglichkeit, zum Transport
durch Anklappen von Bauteilen, Zusammenschieben, etc. in eine hand
liche Form gebracht werden zu können.
Von diesen Einspur-Rollerboards unterscheiden sich die Rollerboards,
welche zwei Vorderräder aufweisen. Diese Vorderräder sind einzeln
mittels einer Lenkmimik an das Trittelement des Rollerboards
angeschlossen und können durch ein seitliches Verschwenken der Steuer
stange des Rollerboards synchron aber jedes für sich um eine eigene
Schwenkachse in die Kurve gelenkt werden. Bei diesem Verschwenken
der Steurerstange zum Einlenken der Vorderräder kommt es typischer
weise gleichzeitig zu einem Verkippen des Trittelements, welches auto
matisch dafür sorgt, dass der Benutzer eine Kurvenlage einnimmt. Der
Vorteil derartiger Rollerboards mit zwei Vorderrädern liegt einerseits in
einem stabileren Fahrverhalten und insbesondere auch in einem stabileren
Kurvenverhalten. Ein weiterer Vorteil ist, dass derartige Rollerboards
selbständig stehen können, was bei Einspur-Rollerboards selbstverständ
lich nicht möglich ist. Ein eintscheidender Nachteil solcher Rollerboards
ist, dass sie in ihrer Herstellung relativ aufwendig sind. Ein weiteres
Handicap dieser Rollerboards, das auch in dem relativ komplizierten
Aufbau begründet ist, war, dass in der jüngsten Boomperiode, in der die
Nachfrage nach Rollerboards weltweit nicht gedeckt werden konnte,
nicht genügend dieser Rollerboards mit zwei Vorderrädern hergestellt
werden konnten. Das hat dazu geführt, dass sie mehr und mehr Markt
anteile an die Einspur-Rollerboards verloren haben. Der Erfinder der
vorliegenden Erfindung geht deshalb davon aus, dass ein Nachrüstsatz,
mit dem sich Einspur-Rollerboards relativ einfach und kostengünstig zu
solchen Rollerboards mit zwei Vorderrädern umbauen lassen, auf dem
Markt einen großen Erfolg haben kann.
Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Austausch-
Vorderradanordnung der genannten Art bereitzustellen, mit der sich
Einspur-Rollerboards relativ einfach und kostengünstig zu solchen Roller
boards mit zwei Vorderrädern umrüsten lassen.
Erfindungsgemäß wird das von einer Austausch-Vorderradanordnung
geleistet, die sich dadurch auszeichnet, dass die Vorderradanordnung ein
Anschlußelement zum Anschließen an die Lenkkopflagereinrichtung und
zwei Vorderräder aufweist, die je zu einer Seite der Längsachse des
Rollerboards versetzt vorgesehen sind.
Die Lenkkopflagereinrichtung eines Rollerboards ist typischerweise
ähnlich dem Lenkkopflager bei einem Fahrrad aufgebaut, wobei in zwei
Kugellagern, die am oberen bzw. unteren Ende des rohrförmigen Lenk
kopfs angeordnet sind, ein rohrförmiges Anschlußelement gelagert ist, an
dem entsprechende Lagerschalen für die Kugellager vorgesehen sind. Die
Relativposition der Lagerschalen an dem Anschlußelement zueinander
kann beispielsweise über ein Schraubgewinde verändert werden. Damit
lässt sich problemlos das Lagerspiel einstellen. Bei den handelsüblichen
Einspur-Rollerboards ist das eine Vorderrad mit einem entsprechenden
Anschlußelement in der Lenkkopflagereinrichtung drehbar vorgesehen.
An das Anschlußelement ist oben eine Lenkstange angeschlossen, d. h.
typischerweise mit einer Schraubverbindung festgeklemmt. Die Lenkbe
wegungen der Lenkstange werden direkt auf das Vorderrad übertragen,
so dass ein Drehen der Lenkstange in die gewünschte Kurvenrichtung ein
Einlenken des Vorderrads in diese Kurvenrichtung zur Folge hat. Gemäß
der vorliegenden Erfindung sind an dem Anschlußelement anstelle eines
einzelnen Vorderrads zwei Vorderräder vorgesehen, die je zu einer Seite
der Längsachse des Rollerboards versetzt angeordnet sind. Damit kann
durch einen relativ einfachen Austausch der "Einspur-Vorderradanord
nung" durch die erfindungsgemäße "Austausch-Vorderradanordnung" aus
einem Einspur-Rollerboard ein Rollerboard mit zwei Vorderrädern herge
stellt werden. Vorzugsweise sind die zwei Vorderräder an der Vorder
radanordnung derart angebracht, dass, wenn die Austausch-Vorderradanordnung
an dem Rollerboard montiert ist, ein Verschwenken der Lenk
stange zu einer Seite der Längsachse des Rollerboards ein Einlenken
jedes einzelnen Vorderrades in diese Richtung bewirkt. Es ist besonders
bevorzugt, wenn beide Räder, die zwar einzeln um unterschiedliche
Lenkachsen eingelenkt werden, synchron miteinander eingelenkt werden,
sodass beide Vorderräder der jeweils richtigen Kurvenbahn folgen.
Vorzugsweise sind die zwei Vorderräder alternativ oder zusätzlich derart
an der Vorderradanordnung angebracht, dass wenn die Austausch-Vor
derradanordnung an dem Rollerboard montiert ist, ein Verdrehen der
Lenkstange ein Einlenken der beiden Vorderräder in die gleiche Richtung
bewirkt, in die auch die Lenkstange verdreht wurde. Eine einfache Aus
führungsform, bei nur das Einlenken beider Räder durch die Lenkstange
(nicht aber ein Einlenken der Räder durch ein Verkippen der Lenkstange)
realisiert werden kann, weist einen Querträger auf, der am unteren Ende
des Anschlußelements befestigt ist, und an dessen jeweiligem äußeren
Ende je ein Vorderrad angeschlossen ist. Wird nun die Lenkstange ver
dreht, wird die Querstange zusammen mit den beiden daran befestigten
Vorderrädern ebenfalls verdreht. Durch eine leichte Schrägstellung der
Achse der Lenkstange, d. h. des Lenkkopflagers, kann gewährleistet
werden, dass das Rollerboard beim Einlenken die erforderliche Kurven
lage trotz dieser einfachen Konstruktion annimmt. Besonders vorteilhaft
ist jedoch die Kombination der beiden Lenkmechanismen miteinander,
d. h. Einlenken jedes einzelnen Vorderrades beim seitlichen Verschwen
ken der Lenkstange und gemeinsamer Drehung um die Lenkachse der
beiden Räder miteinander. Bei dieser Kombination lassen sich extrem
wendige Rollerboards herstellen. Andererseits lassen sich aber auch sehr
spurstabile Rollerboards herstellen, beispielsweise solche für hohe Ge
schwindigkeiten mit gutem Geradeauslauf, die trotzdem gut lenkbar sind.
Vorzugsweise sind die Vorderräder an den äußeren Enden eines Quer
trägers angeschlossen, wobei es insbesondere bevorzugt ist, den Quer
träger derart an dem Anschlußelement anzuschließen, dass, wenn die
Austausch-Vorderradanordnung an dem Rollerboard montiert ist, er
daran um die Längsachse des Rollerboards verschwenkbar ist, aber um
die Hochachse festgelegt ist. Diese Art der Anbringung kann vorzugs
weise mittels einer U-förmigen Halterung an dem Anschlußelement
vorgenommen sein, wobei die beiden Schenkel des "U" nach unten
gerichtet sind. So ist es möglich, einen Stift in Längsrichtung des Roller
boards vorzusehen, der zwischen den beiden Schenkeln des "U" vorgese
hen ist. An diesem Stift kann der Querträger schwenkbar gelagert sein.
Mittels dieser Befestigung ist gleichzeitig sichergestellt, dass der Quer
träger um die Hochachse fest an dem Anschlußelement angeschlossen ist.
Querträger und Anschlußelement sowie überhaupt sämtliche Bauteile der
Austausch-Vorderradanordnung sind relativ zu dem Rollerboard in der
Lenkkopflagereinrichtung verdrehbar angeordnet. Deshalb wird darauf
hingewiesen, dass in dieser Anmeldung sämtliche Angaben, beispiels
weise bzgl. der Richtung oder Anordnung einzelner Bauteile der Vor
derradanordnung oder der gesamten Austausch-Vorderradanordnung, die
unter Bezugnahme beispielsweise auf die Längsrichtung des Rollerboards
gemacht sind, bezüglich der "Neutraleinstellung" des Rollerboards ver
standen werden sollen. Unter der Neutraleinstellung wird die Position
des Rollerboards verstanden, in der es geradeaus fährt.
Vorzugsweise ist jedes der Vorderräder mittels eines Achsträgers um die
Hochachse schwenkbar an dem Querträger angeschlossen und sie sind
derart miteinander verbunden, dass sie nur synchron miteinander ver
schwenkbar sind, und mindestens einer der beiden Achsträger ist vorzugsweise
derart an dem Anschlußelement angeschlossen, dass, wenn die
Austausch-Vorderradanordnung an dem Rollerboard montiert ist, ein
Verschwenken der Lenkstange um die Längsachse des Rollerboards ein
Einlenken jedes einzelnen der beiden Vorderräder bewirkt. Dabei ist der
Anschluß des mindestens einen Achsträgers an dem Anschlußelement
beispielsweise mit einer Verbindungsstange vorgenommen. Die Verbiun
dungsstange kann an ihrem einen Ende an einer Stelle am Achsträger
angeschlossen sein, die von Dreh-Hochachse des Achsträgers nach vorne
in Fahrtrichtung ein Stück versetzt ist, und an ihrem anderen Ende an
einer Stelle am Anschlußelement angeschlossen sein, die von der Dreh-
Längsachse des Querträgers ein Stück nach oben in Richtung zu der
Lenkkopflagereinrichtung hin versetzt ist. Bei dieser Anordnung der Ver
bindungsstange führt ein Verkippen der Lenkstange um die Dreh-Läng
sachse des Querträgers zu einer Verschiebung der Verbindungsstange
und entsprechend zu einer Verdrehung des Achsträgers um die Dreh-
Hochachse des Achsträgers. Durch die synchrone Verbindung der beiden
Achsträger miteinander ist damit ein synchrones Einlenken beider Räder
gemeinsam bei einem Verschwenken der Lenkstange sichergestellt. Wird
nun die Lenkstange auch um ihre Drehachse gedreht, kommt zu der
Lenkbewegung der Räder durch das Verschwenken der Lenkstange noch
ein Verdrehen der Räder hinzu, so dass das bei gleichsinnigem Ver
schwenken und Verdrehen der Lenkstange ein extrem enger Kurvenra
dius möglich ist.
Vorzugsweise ist bei der Austausch-Vorderradanordnung eine Rückstell
einrichtung vorgesehen, die bestrebt ist, die Vorderräder in der Neutral
position zu halten. Diese Rückstelleinrichtung sorgt für einen besonders
stabilen Geradeauslauf, was aus Gründen der Fahrsicherheit durchaus
wünschenswert ist. Je kräftiger die Rückstelleinrichtung ausgebildet ist,
desto stabiler ist der Geradeauslauf, und desto weniger schnell spricht
auch die Lenkung des Rollerboards auf gewünschte Richtungsänderungen
an. Es ist möglich, zwei getrennte Rückstelleinrichtungen einerseits für
das Rückstellen des Verdrehens der Lenkstange und andererseits für das
Rückstellen des Verschwenkens der Lenkstange vorzusehen. Insbeson
dere beim Verschwenken der Lenkstange kann die Rückstelleinrichtung
dadurch gebildet sein, dass z. B. die Hochachse, um die der Achsträger
schwenkbar an dem Querelement befestigt ist, etwas in Fahrtrichtung
nach vorne oder hinten verschwenkt ist, so dass das Gewicht des Benut
zers des Rollerboards tendenziell beim Fahren die Räder in die Neutral
stellung zurückstellt. Neben der Schwerkraft können für die Rückstell
einrichtungen beispielsweise Federn oder andere elastische Elemente vor
gesehen sein.
Vorzugsweise ist eine Verkleidung mindestens der Austausch-Vorderrad
anordnung vorgesehen. Es ist insbesondere bevorzugt, den Querträger,
das Anschlußelement, die Verbindungsstangen und die Achsträger ganz
oder teilweise zu verkleiden. Auch die Räder können teilweise in der
Verkleidung mit untergebracht sein. Die Verkleidung hat einerseits den
Vorteil, die Verschmutzung der Bauteile und insbesondere der bewegten
Bauteile zu verringern. Daneben kann die Verkleidung auch das optische
Erscheinungsbild der Austausch-Vorderradanordnung bzw. des gesamten
Rollerboards deutlich mitprägen. Durch unterschiedliche Verkleidungen
lassen sich beispielsweise die Austausch-Vorderradanordnungen, die über
verschiedene Vertriebswege angeboten werden, unterschiedlich gestalten.
Darüberhinaus lässt sich die Verkleidung als Werbeträger verwenden. So
können die Verkleidungen beispielsweise austauschbar vorgesehen sein
und vorzugsweise mittels einfacher Steck- und/oder Rastanschlüsse an
der eigentlichen Austausch-Vorderradanordnung anbringbar sein.
Die Erfindung betrifft ferner ein Rollerboard mit einer erfindungsgemä
ßen Vorderradanordnung.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Umrüsten eines Einspur-
Rollerboards aufweisend ein Trittelement, an dessen hinterem Endbereich
mindestens ein Rad vorgesehen ist und an dessem vorderen Endbereich
ein Vorderrad mittels eines Anschlußelements, von einer Lenkstange
drehbar, in einer Lenkkopflagereinrichtung befestigt ist, zu einem Roller
board mit mindestens zwei steuerbaren Vorderrädern, wobei das Ver
fahren folgende Schritte aufweist:
- a) Abmontieren der Lenkstange von dem Anschlußelement;
- b) Abmontieren des Anschlußelements und des einen Vorderrads von der Lenkkopfeinrichtung;
- c) Anbringen einer Austausch-Vorderradanordnung an der Lenk kopfeinrichtung; und
- d) Befestigen der Lenkstange an dem Anschlußelement der Aus tausch-Vorderradanordnung.
Es kann günstig sein, beim Umrüsten des Rollerboards die Lager der
Lenkkopflagereinrichtung auszutauschen. Alternativ ist es auch möglich,
beispielsweise durch Weglassen der Lenkkopflagereinrichtung und durch
einfaches Anschrauben des Anschlußelements an die Lenkkopflagerein
richtung das Anschlußelement fest an den Rest des Rollerboards anzu
bringen. Das Lenkkopflager ist damit außer Funktion gesetzt und die
Austausch-Vorderradanordnung ist fest an das Trittelement angeschlos
sen. Das Rollerboard kann dann lediglich durch ein seitliches Ver
schwenken der Lenkstange gelenkt werden. Damit wird einerseits das
Umrüsten wesentlich kostengünstiger. Andererseits kann es auch aus
anderen Gründen günstig sein, wenn nur einer der beiden Lenkmechanismen,
d. h. nämlich der durch Verschwenken der Lenkstange zur Seite,
für das Lenken des Rollerboards zur Verfügung steht.
Die Erfindung und Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend
anhand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels noch näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Austausch-Vorderradanordnung von vorne;
Fig. 2 die erfindungsgemäße Austausch-Vorderradanordnung von Fig. 1
in einer seitlichen Ansicht.
In der Fig. 1 sind die erfindungsgemäße Austausch-Vorderradanordnung
2 sowie Teile des Rollerboards gezeigt. Insbesondere erkennt man die
Lenkkopflagereinrichtung 4 mittels der die Austausch-Vorderradanord
nung 2 an dem Trittelement des Rollerboards befestigt ist. Bei der Aus
tausch-Vorderradanordung 2 erkennt man insbesondere das Anschluß
element 6 zum Anschließen an die Lenkkopflagereinrichtung 4. Man
erkennt ferner zwei Vorderräder 8, 10 wobei bei dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel zwei unterschiedliche Räder gezeigt sind. Das Vorderrad 8
ist für den Einsatz auf hartem Untergrund beispielsweise auf Teeunter
grund vorgesehen. Das Vorderrad 10 hat eine wesentlich breitere Aufla
gefläche und ist für den Einsatz auf weicheren Untergründen geeignet.
Die Räder sind typischerweise mit Kugellagern für bessere Laufeigen
schaften ausgerüstet. Der Laufflächenbereich der Räder ist aus einem
Kunststoffmaterial. Je nach Verwendungszweck kann es sich um ein
relativ hartes Kunststoffmaterial oder um ein relativ weiches Kunststoff
material handeln, wobei das weichere Kunststoffmaterial insbesondere
für die Verwendung auf weicheren Untergründen bevorzugt ist. Härteres
Kunststoffmaterial erlaubt auf harten Untergründen deutlich geringere
Rollwiderstände und ist deshalb generell bevorzugt.
Das Anschlußelement 6 ist in seinem oberen Bereich zum Anschließen an
die Lenkkopflagereinrichtung 4 rohrförmig ausgebildet. Es ist mittels
(nicht gezeigter) Lager, beispielsweise Kugellager, in der Lenkkopflager
einrichtung 4 drehbar befestigt. Die ganze Befestigung des Anschluß
stücks 6 in der Lenkkopflagereinrichtung 4 ist im Prinzip so aufgebaut,
wie die Besfestigung einer Fahrradgabel in dem Lenkkopf eines Fahr
rads. Auch bei der erfindungsgemäßen Austausch-Vorderradanordnung 2
erfolgt deshalb die Einstellung des Lagerspiels günstigerweise über eine
Schraubverbindung.
Das Anschlußelement 6 ist nach unten hin von einer U-förmigen Halte
rung 12 fortgesetzt, wobei die beiden Schenkel 14, 16 des "U" nach
unten gerichtet sind. Zwischen den Schenkeln 14, 16 ist ein Querträger
18 um einen im Wesentlichen in Längsrichtung des Rollerboards ange
ordneten Stift 20 gelagert. An den äußeren Enden des Längsträgers 18
sind je ein Achsträger 22, 24 jeweils um einen in vertikaler Richtung
angeordneten Stift 26, 28 drehbar gelagert. In jedem der beiden Achs
träger 22, 24 ist ein weiterer Stift 30, 32 vorgesehen, an dem eine Syn
chronstange 34 bzw. eine Verbindungsstange 36 angeschlossen sind.
Während die Synchronstange 34 die beiden Stifte 30 und 32 miteinander
verbindet, schließt die Verbindungsstange 36 einen der beiden Stifte 30,
32 an einen Befestigungszapfen 38 an, der an dem Anschlußelement 6
vorgesehen ist.
Man erkennt, dass die Synchronstange 34 und die Verbindungsstange 36
jeweils Anschlußköpfe 40 an ihren Enden haben, die in der Art von
Kugelköpfen ausgebildet sein körnen. Es ist insbesondere günstig, die
Verbindungsstangen 34 und 36 längenveränderbar vorzusehen, wie das
vorliegend mittels Schraubgewinden 42 und Kontermuttern 44 dargestellt
ist.
Anstelle der Synchronstange 34 kann beispielsweise auch eine weitere
Verbindungsstange zwischen dem Anschlußzapfen 38 und dem Stift 30
an dem Achsträger 22 vorgesehen sein. Jede einzelne der Verbindungs
stangen 34, 36 bewirkt dann eine entsprechende Verlagerung des Achs
trägers 22 bzw. 24, wobei die Verlagerung beider Achsträger 22 bzw. 24
im Wesentlichen synchron erfolgt.
Es ist möglich, den Querträger 18 relativ steif auszubilden. Es kann
jedoch bevorzugt sein, den Querträger 18 aus einem elastisch nachgiebi
gen Material zu bilden, so dass eine gewisse Federung für die beiden
Vorderräder geschaffen ist. Diese Art der Federung hat gegenüber dem
Vorsehen eines weichen Kunststoffmaterials auf der Lauffläche der Räder
8, 10 den großen Vorteil, dass sie die guten Rolleigenschaften der harten
Kunststofflaufflächen nicht negativ beeinträchtigt. Grundsätzlich kann der
Querträger 18 aus unterschiedlichsten Materialien gebildet sein. So ist es
vorstellbar, ihn aus Metall oder Kunststoffmaterial herzustellen. Es kann
jedoch auch ein geeignetes Holzmaterial, beispielsweise mehrschichtiges,
laminiertes Holzmaterial verwendet werden.
Man erkennt, dass die Räder 8, 10 an Achsen 46 angebracht sind, die in
den Achsträgern 22, 24 befestigt sind. Es ist besonders günstig, wenn die
Achsen 46 austauschbar vorgesehen sind. Das ermöglicht es, verschieden
breite Räder, d. h. unterschiedlich lange Achsen, an den Achsträgern
vorzusehen. Das eröffnet eine besonders einfache Möglichkeit, unter
schiedliche Vorderräder an dem Rollerboard anzubringen.
In der Fig. 2 erkennt man die Austausch-Vorderradanordnung 2 in der
Seitenansicht. Einander entsprechende Bauteile und Elemente sind in den
Fig. 1 und 2 mit den identischen Bezugszeichen versehen. Besonders gut
erkennt man in der Fig. 2 die U-förmige Halterung 12, zwischen deren
Schenkeln 14, 16 an dem Stift 20 der Querträger 18 schwenkbar befestigt
ist. An der Darstellung der Fig. 2 erkennt man ferner das Trittelement
48 des Rollerboards sowie eine Strebe 50, die mit einem entsprechenden
Anschlußflansch 52 an ihrem unteren Ende mit Schrauben an dem Tritt
element 48 lösbar befestigt ist. Die Strebe 50 ist an ihrem oberen Ende
mit dem Lenkkopf verschweißt und an ihrem untern Ende mit dem
Flansch 52 verschweißt. Strebe 50, Flansch 51 und Lenkkopf zusammen
bilden die Lenkkopflagereinrichtung 4. An dem in Fahrtrichtung hinteren
Endbereich des Trittelements 40 ist im Wesentlichen mittig ein (nicht
gezeigtes) Hinterrad befestigt. Oberhalb der Lenkkopflagereinrichtung 4
erkennt man ein als unteres Ende der Lenkstange 54 ein Rohr. Die Lenk
stange 54 ist mittels einer Klemm-Manschette 56 an dem Anschlußele
ment 6 derart befestigt, dass ein Drehen der Lenkstange 54 um die Läng
sachse des Rohrs ein Drehen des Anschlußelements 6, des Quersträgers
18 und der Räder 8 und 10 bewirkt.
Somit ergeben sich für die Nachrüst-Vorderradanordnung 2 zwei grund
sätzlich verschiedene Lenkmechanismen. Zum Einen bewirkt ein Drehen
der Lenkstange um die Längsachse des Rohrs 54 ein Drehen des Quer
trägers 18 und entsprechend ein Drehen der Räder 8 und 10 um einen
gemeinsamen Drehpunkt, der auf der Längsachse des Rohrs 54 liegt.
Der zweite Lenkmechanismus wird durch seitliches Kippen der Lenk
stange ausgelöst und ergibt sich aus der Mechanik der Austausch-Vor
derradanordnung 2. Blickt man auf die Fig. 1, so führt ein seitliches
Schwenken der Lenkstange in Richtung des Pfeils 58 um den Drehpunkt
des Stifts 20 zu einer Verlagerung der Verbindungsstange 36 in im We
sentlichen die gleiche Richtung wie bei 58. Durch diese Verlagerung der
Verbindungsstange 36 wird der Stift 32, der an dem Achsträger 24 befe
stigt ist, nach links verschoben. Das führt zu einer Verdrehung des Achs
trägers 24 um den Stift 28. Da die beiden Achsträger 22 und 24 mit der
Synchronstange 34 verbunden sind, führt das zu einer synchronen Bewe
gung des zweiten Achsträgers 22 und entsprechend zu einer synchronen
Bewegung der Räder 8 und 10.
Entsprechend kann ein Rollerboard, an dem die Austausch-Vorderrad
anordnung gemäß der Erfindung angeordnet ist, mittels zweier unter
schiedlicher Lenkmechanismen gesteuert werden. Bei der Kombination
beider Lenkmechanismen ist es möglich, ganz besonders enge Radien mit
dem Rollerboard zu fahren.
Eine (nicht gezeigte) Verkleidung kann wesentliche Teile der Austausch-
Vorderradanordnung verkleiden. Es ist besonders günstig, den Quer
träger 18, die U-förmige Halterung 12, die Stangen 36 und 34 sowie die
Achsträger 22 und 24 im Wesentlichen zu verkleiden. Die Verkleidung
wird günstigerweise von vorne über die Austausch-Vorderradanordnung
2 geschoben. Sie kann aus einem elastisch nachgiebigem Kunststoffmate
rial gebildet sein, das zum Aufschieben etwas aufgebogen wird und nach
erfolgtem Aufschieben bestrebt ist, seine ursprüngliche Form wieder
einzunehmen. Es ist beispielsweise möglich, lediglich durch die Vor
spannung der Verkleidung, die Verkleidung an der Austausch-Vorderrad
anordnung 2 festzulegen. Alternativ oder zusätzlich können entspre
chende Rast- oder Steckverbindungen zur Befestigung der Verkleidung
vorgesehen sein.
Claims (11)
1. Austausch-Vorderradanordnung (2) für ein Rollerboard mit einem
Trittelement (48), an dessen hinterem Endbereich mindestens ein
Rad vorgesehen ist und an dessen vorderem Endbereich eine Lenk
kopflagereinrichtung (4) zum Anschließen einer Vorderradanordnung
(2) und einer an der Vorderradanordnung (2) angeschlossenen Lenk
stange (54) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorderradanordnung (2) ein Anschlußelement (6) zum An
schließen an die Lenkkopflagereinrichtung (4) und zwei Vorderräder
(8; 10) aufweist, die je zu einer Seite der Längsachse des Rollerbo
ards versetzt vorgesehen sind.
2. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zwei Vorderräder (8; 10) an der Vorderrad
anordung (2) derart angebracht sind, daß - an dem Rollerboard
montiert - ein Verschwenken der Lenkstange (54) zu einer Seite der
Längsachse des Rollerboards ein Einlenken jedes einzelnen Vor
derrades (8; 10) in die Richtung dieser Seite bewirkt.
3. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die zwei Vorderräder (8; 10) an der
Vorderradanordnung (2) derart angebracht sind, daß - an dem Rollerboard
montiert - ein Verdrehen der Lenkstange (54) ein Einlenken
der beiden Vorderräder (8; 10) in die gleiche Richtung bewirkt, in
die auch die Lenkstange (54) verdreht wurde.
4. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
3. dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderräder (8; 10) an den
äußeren Enden eines Querträgers (18) angeschlossen sind.
5. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Querträger (18) derart an dem Anschlußele
ment (6) angeschlossen ist, daß - an dem Rollerboard montiert - er
daran um die Längsachse des Rollerboards verschwenkbar ist aber
um die Hochachse festgelegt ist.
6. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Querträger (18) mittels einer U-förmigen Hal
terung (12) an dem Anschlußelement (6) angeschlossen ist, wobei
die beiden Schenkel (14; 16) des "U" nach unten gerichtet sind.
7. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach einem der Ansprüche 4 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderräder (8; 10) mittels
Achsträgern (22; 24), die um eine Hochachse verschwenkbar sind,
an dem Querträger (18) angeschlossen sind und derart miteinander
verbunden sind, daß sie nur synchron miteinander verschwenkbar
sind, und daß mindestens einer der beiden Achsträger (22; 24)
derart an dem Anschlußelement (6) angeschlossen ist, daß - an dem
Rollerboard montiert - ein Verschwenken der Lenkstange (54) um
die Längsachse des Rollerboards ein Einlenken jedes einzelnen der
beiden Vorderräder (8; 10) bewirkt.
8. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rückstelleinrichtung
vorgesehen ist, die bestrebt ist, die Vorderräder (8; 10) in der Neu
tralposition zu halten.
9. Austausch-Vorderradanordnung (2) nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verkleidung für Teile
der Austausch-Vorderradanordnung (2) vorgesehen ist.
10. Rollerboard dadurch gekennzeichnet, daß es eine Vorderradanord
nung (2) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche aufweist.
11. Verfahren zum Umrüsten eines Einspur-Rollerboards aufweisend ein
Trittelement (48), an dessen hinterem Endbereich mindestens ein
Rad vorgesehen ist und an dessen vorderem Endbereich ein Vor
derrad mittels eines Anschlußelements, von einer Lenkstange (54)
drehbar, in einer Lenkkopflagereinrichtung (4) befestigt ist, zu
einem Rollerboard mit mindestens zwei steuerbaren Vorderrädern
(8; 10), wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
- a) Abmontieren der Lenkstange (54) von dem Anschlußelement (6);
- b) Abmontieren des Anschlußelements (6) und des einen Vorder rads von der Lenkkopfeinrichtung (4);
- c) Anbringen einer Austausch-Vorderradanordnung (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 an der Lenkkopflagereinrichtung (4); und
- d) Befestigen der Lenkstange (54) an dem Anschlußelement (6) der Austausch-Vorderradanordnung (2).
Priority Applications (5)
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