DE10058153A1 - Einspritzdüse mit separat steuerbaren Düsennadeln - Google Patents
Einspritzdüse mit separat steuerbaren DüsennadelnInfo
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Abstract
Es wird eine Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen vorgeschlagen mit einer Düsennadel 7 und einer zweiten Düsennadel 27, wobei erste Düsennadel 7 und zweite Düsennadel 27 unabhängig voneinander angesteuert werden können. Die zweite Einspritzdüse wird geöffnet, indem der Druck eines Hydraulikfluids in einem Steuerraum 37 abgesenkt wird. Dadurch können Einspritzmenge pro Zeiteinheit und Zerstäubung des Kraftstoffs im Brennraum in weiten Bereichen beeinflusst werden und außerdem kann eine Einspritzverlaufsformung vorgenommen werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einspritzdüse für
Brennkraftmaschinen, mit einem Düsenkörper, wobei der
Düsenkörper mindestens ein erstes Spritzloch und mindestens
ein zweites Spritzloch aufweist, mit einer in einer
Führungsbohrung des Düsenkörpers geführten, als Hohlnadel
ausgebildeten ersten Düsennadel, mit einer koaxial zur
ersten Düsennadel angeordneten zweiten Düsennadel, wobei
mit der ersten Düsennadel die Einspritzung von Kraftstoff
durch das mindestens eine erste Spritzloch steuerbar ist
und wobei mit der zweiten Düsennadel die Einspritzung von
Kraftstoff durch das mindestens eine zweite Spritzloch
steuerbar ist.
Bei dieser aus der DE 42 14 646 A1 bekannten Einspritzdüse
werden die beiden Düsennadeln über je eine
Kraftstoffhochdruckpumpe angesteuert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine
Einspritzdüse bereitzustellen, die hinsichtlich
Einspritzverlaufformung und Kraftstoffzerstäubung variabler
ist, und somit Brennkraftmaschinen ermöglicht, die
sparsamer im Verbrauch, emissionsärmer und leiser sind.
Außerdem soll die erfindungsgemäße Einspritzdüse und
kostengünstig zu fertigen sein sowie ohne größere
Änderungen am Zylinderkopf der Brennkraftmaschine
einsetzbar sein. Schließlich sollen auch die mit den
erfindungsgemäßen Einspritzdüsen ausgerüstenen
Einspritzanlagen kostengünstiger sein als bekannte Systeme
mit gleicher Variabilität.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen, mit einem
Düsenkörper, wobei der Düsenkörper mindestens ein erstes
Spritzloch und mindestens ein zweites Spritzloch aufweist,
mit einer in einer Führungsbohrung des Düsenkörpers
geführten, als Hohlnadel ausgebildeten ersten Düsennadel,
mit einer koaxial zur ersten Düsennadel angeordneten
zweiten Düsennadel, wobei mit der ersten Düsennadel die
Einspritzung von Kraftstoff durch das mindestens eine erste
Spritzloch steuerbar ist, wobei mit der zweiten Düsennadel
die Einspritzung von Kraftstoff durch das mindestens eine
zweite Spritzloch steuerbar ist und wobei auf die zweite
Düsennadel durch eine von einer in einem Steuerraum
befindlichen Hydraulikflüssigkeit eine Druckkraft in
Schließrichtung der zweiten Düsennadel ausübbar ist.
Bei der erfindungsgemäßen Einspritzdüse kann das mindestens
eine erste Spritzloch auf einfache Weise unabhängig von dem
mindestens einen zweiten Spritzloch angesteuert werden.
Dadurch besteht die Möglichkeit in bestimmten
Betriebspunkten der Brennkraftmaschine bei der Einspritzung
lediglich das mindestens eine erste Spritzloch zu öffnen
und somit die einzuspritzende Kraftstoffmenge durch einen
relativ kleinen Spritzlochquerschnitt in den Brennraum
einzuspritzen. Dadurch können erstens kleinere
Kraftstoffeinspritzmengen mit größerer Präzision
eingespritzt werden und außerdem verteilt sich der mit
hoher Geschwindigkeit durch das mindestens eine erste
Spritzloch in den Brennraum eingespritzte Kraftstoff
besser, was sich positiv auf Wirkungsgrad und Emissions-
und Geräuschverhalten der Brennkraftmaschine auswirkt.
In einer alternativen Betriebsweise kann unmittelbar nach
dem Öffnen des ersten Spritzlochs oder mit einer frei
wählbaren zeitlichen Verzögerung das mindestens eine zweite
Spritzloch geöffnet werden, so dass eine große
Kraftstoffmenge in kürzester Zeit durch die beiden
Spritzlöcher in den Brennraum eingespritzt werden kann.
Durch die zeitliche Verzögerung der Öffnung von erstem und
zweitem Spritzloch, kann der Einspritzverlauf innerhalb
eines großen Bereichs frei geformt werden. Dadurch ergeben
sich Vorteile hinsichtlich Wirkungsgrad,
Geräuschentwicklung und Emissionsverhalten der
Brennkraftmaschine.
Außerdem wird zur Ansteuerung der zweiten Düsennadel keine
zweite Kraftstoffhochdruckpumpe benötigt. Es genügt
vielmehr, eine einfache und kostengünstige Druckversorgung,
beispielsweise von der Ölpumpe der Brennkraftmaschine.
Darüber hinaus kann die zweite Düsennadel einfacher und
genauer angesteuert werden, da zum Öffnen der zweiten
Düsennadel lediglich der Druck im Steuerraum abgesenkt
werden muß.
Dadurch, dass die zweite Düsennadel innerhalb der ersten
Düsennadel angeordnet ist, beansprucht die erfindungsgemäße
Einspritzdüse nicht mehr Bauraum als eine Einspritzdüse
nach dem Stand der Technik und kommt dennoch ohne
miniaturisierte Bauteile aus, was sich positiv auf die
Herstellungskosten und die Serienproduktion auswirkt.
Bei einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass im
Düsenkörper ein mit einem Steuerdruck beaufschlagbarer
Steuerraum vorhanden ist, und dass eine auf die zweite
Düesennadel wirkende und im Steuerraum angeordnete zweite
Düsenfeder vorhanden ist, so dass die zweite Düsennadel von
der zweiten Düsenfeder in deren Schließstellung gedrückt
wird und die Schließkraft, welche sich aus der Federkraft
der zweiten Düsenfeder und der aus dem Steuerdruck im
Steuerraum resultierenden Druckkraft zusammensetzt, durch
die Steuerung des Steuerdrucks in weiten Grenzen und mit
hoher zeitlicher Auflösung gesteuert werden kann.
Zur Vereinfachung der Herstellung und der Montage beim
Zusammenbau der erfindungsgemäßen Einspritzdüse ist
vorgesehen, dass der Düsenkörper mehrteilig ausgeführt ist
und einen Zwischenring sowie einen Düsenhaltekörper
aufweist, und/oder dass in der Führungsbohrung eine
Führungsbuchse vorgesehen ist, die auch als Hubanschlag für
die zweite Düsennadel dienen kann. Die Verwendung einer
Führungsbuchse ist u. a. deshalb besonders vorteilhaft,
weil die Führungsbuchse verschleißfesterem Material
hergestellt werden kann und im Falle des Verschelißens der
Führungsbuchse nur die Führungsbuchse, nicht aber der
gesamte Injektor ausgewechselt werden muß.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung dient der
Zwischenring als Hubanschlag für die erste Düsennadel, so
dass der Hub der ersten Düsennadel mit großer Genauigkeit
einstellbar ist.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird in der
Führungsbuchse ein Steuerkolben geführt, der den Steuerraum
begrenzt, und die aus dem Steuerdruck im Steuerraum
resultierende Druckkraft auf die zweite Düsennadel
überträgt, so dass die Stirnfläche des Steuerkolbens
unabhängig vom Durchmesser der Führungsbohrung gewählt
werden kann.
Zur Vereinfachung der Montage und der Kalibrierung kann
vorgesehen sein, dass sich die erste Düsenfeder mindestens
mittelbar, beispielsweise über eine Einstellscheibe, über
die Führungsbuchse am Düsenkörper (5) abstützt. Die
Führungsbuchse kann auch als Hubanschlag für die zweite
Düsennadel dienen, so dass deren Hub begrenzt wird.
In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass
zwischen erster Düsenfeder und erster Düsennadel ein
Druckbolzen vorgesehen ist, der die Schließkraft der ersten
Düsenfeder auf die erste Düsennadel überträgt, so dass eine
kompakte und einfache Bauweise realisiert wird.
Wenn, wie in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen, der Druckbolzen als Hubanschlag für
die zweite Düsennadel dient, kann der Hubanschlag für die .
zweite Düsennadel genauer eingestellt werden, da der axiale
Abstand von zweitem Dichtkonus und Hubanschlag sehr kurz
ist. Außerdem wird die zweite Düsennadel gleichzeitig mit
der ersten Düsennadel geschlossen, so dass unerwünschte
Nachspritzer von Kraftstoff in den Brennraum durch die
zweiten Spritzlöcher vermieden werden.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Druckbolzen vom
Düsenkörper, insbesondere vom Zwischenring des
Düsenkörpers, geführt wird, und/oder dass der Druckbolzen
die Führung der zweiten Düsennadel mindestens teilweise
übernimmt, so dass Herstellung, Montage und Funktion weiter
verbessert werden.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die
zweite Düsennadel zweiteilig ausgeführt, so dass die
Herstellung und die Montage vereinfacht werden.
Bei einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der
Querschnitt des mindestens einen ersten Spritzlochs und der
Querschnitt des mindestens einen zweiten Spritzlochs gleich
groß, so dass sich bei allen Betriebspunkten eine gute
Zerstäubung des Kraftstoffs im Brennraum ergibt.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung, deren
Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmenbar.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Einspritzdüse
Fig. 2 ein vergrößert dargestellter Ausschnitt aus
Fig. 1 und
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Einspritzdüse.
Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Einspritzdüse im Längsschnitt dargestellt. An einen
Düsenkörper 1 schließen sich eine Zwischenscheibe 3 und ein
Düsenhaltekörper 5 an. Düsenkörper 1, Zwischenscheibe 3 und
Düsenhaltekörper 5 können auch einstückig ausgebildet sein.
Die in Fig. 1 dargestellte mehrteilige Ausführungsform
bietet jedoch Vorteile hinsichtlich Fertigung, Montage und
Einstellung der Einspritzdüse. Düsenkörper 1,
Zwischenscheibe 3 und Düsenhaltekörper 5 sind durch eine
Überwurfmutter 6 miteinander verspannt. Die Zwischenscheibe
3 stellt gleichzeitig einen Hubanschlag für die erste
Düsennadel 7 dar.
Im Düsenkörper 1 ist eine erste Düsennadel 7 in einer
Führungsbohrung 9 geführt. Die Führungsbohrung 9 setzt sich
auch in der Zwischenscheibe 3 und dem Düsenhaltekörper 5
fort und hat wechselnde Durchmesser.
In dem Düsenkörper 1 ist ein Druckraum 11 ausgebildet, der
von einer Druckschulter 13 der ersten Düsennadel 7 begrenzt
wird. Über einen Hochdruckzulauf 15 kann Kraftstoff von
einer nicht dargestellten Kraftstoffhochdruckpumpe in den
Druckraum 11 gefördert werden.
Eine erste Düsenfeder 17 presst über einen Druckbolzen 18
die erste Düsennadel 7 in einen in Fig. 1 nur
andeutungsweise dargestellten ersten Dichtsitz 19 am Ende
des Düsenkörpers 1.
In geschlossenem Zustand der ersten Düsennadel 7 verhindert
ein Dichtkonus 21 der ersten Düsennadel 7 in Verbindung mit
dem ersten Dichtsitz 19, dass Kraftstoff aus dem Druckraum
11 durch ein erstes Spritzloch 23 in den in Fig. 1 nicht
dargestellten Brennraum einer ebenfalls nicht dargestellten
Brennkraftmaschine gelangt. Die Spitze der
erfindungsgemäßen Düsennadel ist in Fig. 2 detailliert
dargestellt und wird nachfolgend an Hand dieser Figur näher
erläutert.
Die Funktionsweise der ersten Düsennadel 7 entspricht der
Funktionsweise einer herkömmlichen Einspritzdüse. Wenn die
auf die Druckschulter 13 ausgeübte Druckkraft des im
Druckraum 11 befindlichen Kraftstoffs größer ist als die
Schließkraft der ersten Düsenfeder 17 hebt die erste
Düsennadel 7 vom ersten Dichtsitz 19 ab und gibt somit das
mindestens eine erste Spritzloch 23 frei und die
Einspritzung beginnt. Dabei fließt Kraftstoff aus dem
Druckraum 11 durch einen von Führungsbohrung 9 und erster
Düsennadel 7 gebildeten Ringspalt. (nicht dargestellt) in
Richtung des ersten Spritzlochs 23.
Die erste Düsennadel 7 weist eine Mittenbohrung 25 auf in
der eine zweite Düsennadel 27 geführt ist. Die zweite
Düsennadel 27 ist in dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgeführt und besteht aus
den Abschnitten 27a und 27b. Die zweiteilige Ausführung der
zweiten Düsennadel 27 hat fertigungs- und montagetechnische
Gründe. Im Bereich des Düsenhaltekörpers 5 ist am oberen
Ende der Führungsbohrung 9 eine Führungsbuchse 29
vorgesehen, in der ein Steuerkolben 31 geführt wird.
Zwischen dem Steuerkolben 31 und dem Ende 33 der
Führungsbohrung 9 ist eine zweite Düsenfeder 35 angeordnet,
welche den Steuerkolben 31 in Anlage zur zweiten Düsennadel
27 bringt. Das Ende 33 der Führungsbohrung 9 und der
Steuerkolben 31 begrenzen einen Steuerraum 37 in den ein
Steuerdruckzulauf 39 mündet. Der Steuerraum 37 ist mit
einem Hydraulikfluid gefüllt, dessen Druck über den
Steuerdruckzulauf 39 gesteuert werden kann. Als
Hydaulikfluid kann Kraftstoff, Motoröl u. a. m. eingesetzt
werden.
Der Druck des mit Hydraulikfluid gefüllten Steuerraums 37
wirkt über den Steuerkolben 31 gleichgerichtet mit der
zweiten Düsenfeder 35 auf die zweite Düsennadel 27 und
presst diese in einen zweiten, in Fig. 1 nicht
dargestellten Ventilsitz. Durch Absenken des Drucks im
Steuerraum 37, kann die Schließkraft der zweiten Düsennadel
27 so weit verringert werden, dass die zweite Düsennadel 27
öffnet.
Eine Unterseite 41 der Führungsbuchse 29 stellt zusammen
mit einem Absatz 43 der zweiten Düsennadel einen
Hubanschlag für die zweite Düsennadel 27 dar.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel stützt
sich die erste Düsenfeder 17 über eine Einstellscheibe 45
und die Führungsbuchse 29 gegen den Düsenhaltekörper 5 ab.
Durch Auswechseln der Einstellscheibe 45 kann die
Vorspannung der ersten Düsenfeder 17 auf einfachste Weise
und mit großer Präzision eingestellt werden.
In Fig. 2 ist die Spitze einer erfindungsgemäßen
Einspritzdüse vergrößert dargestellt. Der erste Dichtkonus
21 der ersten Düsennadel 7 und das entsprechende Gegenstück
im Düsenkörper 1 sind so gestaltet, dass sich eine
Linienberührung ergibt. Diese Berührungslinie wird als
erster Dichtsitz 19 bezeichnet und ist in Fig. 2 als
gestrichelte Linie dargestellt. Wie aus Fig. 2 deutlich zu
erkennen ist, trennt der erste Dichtsitz 19 den in einem
Ringspalt 47 zwischen Führungsbohrung 9 und erster
Düsennadel 7 unter hohem Druck stehenden Kraftstoff von den
ersten Spritzlöchern 23, wenn die Einspritzdüse geschlossen
ist. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind zwei
erste Spritzlöcher 23 dargestellt, die einander
gegenüberliegen. Es ist jedoch auch möglich
erfindungsgemäße Einspritzdüsen mit einer anderen Zahl von
ersten Spritzlöchern 23 oder zweiten Spritzlöchern 49
auszustatten.
Etwas weiter in Richtung der Spitze des Düsenkörpers 1 sind
zwei zweite Spritzlöcher 49 dargestellt. Die zweiten
Spritzlöcher 49 werden von einem zweiten Dichtkonus 51 und
dem entsprechenden Gegenstück des Düsenkörpers 1
abgedichtet. Auch hier ergibt sich wieder eine
linienförmige Berührungsfläche zwischen zweitem Dichtkonus
51 und dem Düsenkörper 1, die nachfolgend als zweiter
Dichtsitz 53 bezeichnet wird.
Nachfolgend wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Einspritzdüse beschrieben, wobei zwischen Fig. 1 und 2
hin- und hergewechselt wird.
Wenn das nicht dargestellte Kraftstoffhochdrucksystem,
welches u. a. eine Kraftstoffhochdruckpumpe aufweist,
Kraftstoff mit hohem Druck über den Hochdruckzulauf 15 in
den Druckraum 11 fördert, hebt die erste Düsennadel 7 vom
ersten Dichtsitz 19 ab, sobald die vom Kraftstoff im
Druckraum 11 auf die Druckschulter 13 ausgeübte Druckkraft
größer ist als die Schließkraft der ersten Düsenfeder 17.
Wenn nun die erste Düsennadel 7 vom ersten Dichtsitz 19
abgehoben hat, kann der Kraftstoff aus dem Druckraum 11
über den Ringspalt 47 durch die ersten Spritzlöcher 23 in
den nicht dargestellten Brennraum strömen. In manchen
Betriebspunkten der nicht dargestellten Brennkraftmaschine
ist die Einspritzung optimal, wenn der Kraftstoff
ausschließlich durch die ersten Spritzlöcher 23
eingespritzt wird.
Wenn die Öffnungsquerschnitte der ersten Spritzlöcher 23
nicht ausreichen, um genügend Kraftstoff in der verfügbaren
Zeit in die Brennräume einzuspritzen, kann zusätzlich noch
die zweite Düsennadel 27 geöffnet werden. Dies geschieht
dadurch, dass der Druck im Steuerraum 37 abgesenkt wird. Da
der zweite Dichtsitz 53 einen kleineren Durchmesser wie die
zweite Düsennadel 27 hat, übt der unter hohem Druck
stehende Kraftstoff, welcher aus dem Ringspalt 47 in
Richtung erster Spritzlöcher 23 strömt, auf eine Ringfläche
55 der zweiten Düsennadel 27 eine der Schließkraft
entgegengerichtete Kraft aus. Die Ringfläche 27 wird vom
zweiten Dichtsitz 53 und dem Außendurchmesser der zweiten
Düsennadel 27 begrenzt. Sobald diese Kraft größer ist als
die Schließkraft bestehend aus der Federkraft der zweiten
Düsenfeder 35 und der Druckkraft des im Steuerraum 37
befindlichen Hydraulikfluids, hebt auch die zweite
Düsennadel 27 vom Düsenkörper 1 ab und gibt somit die
zweiten Spritzlöcher 49 frei. In diesem Zustand können
große Kraftstoffmengen in kurzer Zeit durch die ersten
Spritzlöcher 23 und die zweiten Spritzlöcher 49 in den
nicht dargestellten Brennraum strömen.
Wenn der Druck im Steuerraum 37 zeitlich verzögert zum
Öffnen der ersten Düsennadel 7 abgesenkt wird, kann ein
Einspritzverlauf geformt werden. In einer ersten Phase,
wenn nur die erste Düsennadel 7 geöffnet ist, strömt wenig
Kraftstoff durch die ersten Spritzlöcher 23. Mit dem Öffnen
der zweiten Düsennadel 27 nimmt die pro Zeiteinheit
eingespritzte Kraftstoffmenge stark zu.
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Einspritzdüse dargestellt. Wegen der
Übereinstimmungen mit dem ersten Ausführungsbeispiel
hinsichtlich Bauteilen und Funktion wird auf das betreffend
Figur und 2 Gesagte verwiesen und nachfolgend lediglich die
Unterschiede erläutert.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist die zweite
Düsennadel 27 auf Höhe des Druckbolzens 18 geteilt, der
obere Teil 27b der zweiten Düsennadel 27 hat beim Durchgang
durch den Druckbolzen 18 einen kleineren Durchmesser als
der untere Teil 27a der zweiten Düsennadel 27. Eine
Mittenbohrung 57 des Druckbolzens, welche den oberen Teil
27b der zweiten Düsennadel 27 führt, hat auch einen
kleineren Durchmesser als der untere Teil 27a der zweiten
Düsennadel 27. Deshalb bildet das in Fig. 3 untere Ende 59
des Druckbolzens 18 einen Hubanschlag für die Düsennadel
27. Wegen des im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel
kürzeren Abstands von zweitem Dichtsitz (siehe Fig. 2) und
dem durch das untere Ende 59 des Druckbolzens 18 gebildeten
Hubanschlag läßt sich erstens der Hub der Düsennadel
präziser einstellen und zweitens ist gewährleistet, dass
der Hub der zweiten Düsennadel 27 vom Hub der ersten
Düsennadel 7 abhängt. Der Hub der zweiten Düsennadel 27
kann maxinal um das in Fig. 3 mit 61 bezeichnete Hubspiel
größer als der Hub der ersten Düsennadel 7 sein.
Wenn die erste Düsennadel 7 schließt, schließt der
Druckbolzen 18 um das Hubspiel 61 versetzt auch die zweite
Düsennadel 27. Dadurch werden Nachspritzer aus den zweiten
Spritzlöchern 49 (siehe Fig. 2) in den Brennraum (nicht
dargestellt) verhindert.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Summe
der Öffnungsquerschnitte der ersten Spritzlöcher 23 in etwa
gleich der Summe der Öffnungsquerschnitte der zweiten
Spritzlöcher 49 ist.
Claims (17)
1. Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen, mit einem
Düsenkörper (1), wobei der Düsenkörper (1) mindestens ein
erstes Spritzloch (23) und mindestens ein zweites
Spritzloch (49) aufweist, mit einer in einer
Führungsbohrung (9) des Düsenkörpers (1) geführten, als
Hohlnadel ausgebildeten ersten Düsennadel (7), mit einer
koaxial zur ersten Düsennadel (7) angeordneten zweiten
Düsennadel (27), wobei mit der ersten Düsennadel (7) die
Einspritzung von Kraftstoff durch das mindestens eine erste
Spritzloch (23) steuerbar ist, wobei mit der zweiten
Düsennadel (27) die Einspritzung von Kraftstoff durch das
mindestens eine zweite Spritzloch (49) steuerbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass auf die zweite Düsennadel (27)
durch eine von einer in einem Steuerraum (37) befindlichen
Hydraulikflüssigkeit eine Druckkraft in Schließrichtung der
zweiten Düsennadel (27) ausübbar ist.
2. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Düsenkörper (1) einen Druckraum (11) aufweist,
dessen eines Ende von einer Druckschulter (13) der ersten
Düsennadel (7) begrenzt wird, dass die erste Düsennadel (7)
einen mit einem ersten Dichtsitz (19) des Düsenkörpers (1)
zusammenwirkenden ersten Dichtkonus (21) aufweist, dass die
zweite Düsennadel (27) einen mit einem zweiten Dichtsitz
(53) des Düsenkörpers (1) zusammenwirkenden zweiten
Dichtkonus (51) aufweist, und dass eine erste Düsenfeder
(17) vorgesehen ist, die sich einenends gegen den
Düsenkörper (1) und anderenends gegen die erste Düsennadel
(7) abstützt.
3. Einspritzdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass der Steuerraum (37) im Düsenkörper (1)
angeordnet ist, und dass eine auf die zweite Düsennadel
(27) wirkende zweite Düsenfeder (35) vorgesehen ist.
4. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Düsenkörper (1) mehrteilig
ausgeführt ist und einen Zwischenring (3) sowie einen
Düsenhaltekörper (5) aufweist.
5. Einspritzdüse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Zwischenring (3) als Hubanschlag für die erste
Düsennadel (7) dient.
6. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungsbohrung (9) ein
Steuerkolben (31) geführt wird, dass der Steuerkolben (31)
den Steuerraum (37) begrenzt, und dass der Steuerkolben
(31) die aus dem Steuerdruck im Steuerraum (37)
resultierende Druckkraft auf die zweite Düsennadel (27)
überträgt.
7. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungsbohrung (9)
eine Führungsbuchse (29) vorgesehen ist, und dass der
Steuerkolben (31) in der Führungsbuchse (29) geführt wird.
8. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Düsenfeder (17)
mindestens mittelbar über die Führungsbuchse (29) oder
unmittelbar am Düsenkörper (5) abstützt.
9. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Düsenfeder (17)
über eine Einstellscheibe (45) an der Führungsbuchse (29)
oder am Düsenkörper (5) abstützt.
10. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Führungsbohrung (9) ein
Hubanschlag für die zweite Düsennadel (27) vorgesehen ist.
11. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbuchse (29) als
Hubanschlag für die zweite Düsennadel (27) dient.
12. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen erster Düsenfeder
(17) und erster Düsennadel (7) ein Druckbolzen (18)
vorgesehen ist, und dass der Druckbolzen (18) die
Schließkraft der ersten Düsenfeder (17) auf die erste
Düsennadel (7) überträgt.
13. Einspritzdüse nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, dass der Druckbolzen (18) als Hubanschlag
für die zweite Düsennadel (27) dient.
14. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbolzen (18) vom
Düsenkörper (1), insbesondere vom Zwischenring (3) des
Düsenkörpers (1), geführt wird.
15. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbolzen (18) die
Führung der zweiten Düsennadel (27) mindestens teilweise
übernimmt.
16. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Düsennadel (27)
zweiteilig (27a, 27b) ausgeführt ist.
17. Einspritzdüse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte des oder der
ersten Spritzlöcher (23) und die Querschnitte des oder der
zweiten Spritzlöcher (49) gleich groß sind.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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