DE10056482A1 - Säule mit energiegefiltertem, fokussierten Ionenstrahl - Google Patents
Säule mit energiegefiltertem, fokussierten IonenstrahlInfo
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Abstract
Die Auflösung eines Strahls aus geladenen Teilchen, beispielsweise eines Strahls aus fokussierten Ionen (FIB), wird durch Bereitstellung eines Energiefilters in dem Ionenstrahlstrom optimiert. Das Energiefilter läßt Ionen mit einem gewünschten Energiebereich durch, wogegen es eine Dispersion bei sämtlichen Ionen außerhalb des gewünschten Energiebereiches erzeugt und diese ausfiltert. Durch Verringerung der Energieverschmierung des Ionenstrahls wird die chromatische Aberration des Ionenstrahls verringert. Daher wird die Stromdichte des Ionenstrahls erhöht. Das Energiefilter kann beispielsweise ein Wien-Filter sein, das als Energiefilter optimiert ist, im Vergleich zu einem Massenfilter. Beispielsweise kann zur Erzielung einer nutzbaren Dispersion das Energiefilter eine Quadrupolstruktur zwischen zwei Magnetpolstücken aufweisen, um hierdurch die Kombination aus einem elektrischen Quadrupolfeld und einem elektrischen Dipolfeld innerhalb eines Magnetfeldes zu erzeugen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Optimieren eines
Geräts mit geladenem Teilchenstrahl, beispielsweise eines
Geräts mit einem fokussierten Ionenstrahl (FIB), und betrifft
insbesondere das Optimieren der chromatischen Aberration in
einem FIB unter Verwendung eines Energiefilters.
Systeme mit fokussiertem Ionenstrahl (FIB) auf der Grundlage
einer Flüssigmetallionenquelle (LMIS) stellen ein wichtiges,
manchmal unverzichtbares Werkzeug in vielen Zweigen der
Wissenschaft und der Industrie dar, insbesondere in der
Halbleiterindustrie. Die Einsätze moderner FIB-Systeme
umfassen die Gerätemodifikation, die Auswahluntersuchung, die
Sondenpunkterzeugung, die Photomaskenreparatur, die
maskenlose Lithographie, die Probenvorbereitung für
Transmissionselektronenmikroskope (TEM), die
Abtastionenmikroskopie und die
Sekundärionenmassenspektroskopie.
Heutige Anwendungen von FIB-Systemen erfordern eine hohe
Auflösung, also einen kleinen Strahldurchmesser und eine hohe
Stromdichte. Bekanntlich ist das zentrale Teil eines
FIB-Systems die Säule, die aus einer LMIS und Optikbauteilen
für geladene Teilchen besteht, welche das Extrahieren, den
Transport, die Ablenkung und die Fokussierung des
Ionenstrahls bewirken. FIB-Systeme sind wohlbekannt,
beispielsweise aus dem US-Patent Nr. 5 825 035, das durch
Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung eingeschlossen wird.
Die Auflösung einer herkömmlichen Säule für die meisten
nutzbaren Strahlstrombereiche ist infolge der chromatischen
Aberration wegen der großen Energieverschmierung der LMIS
begrenzt, die im Bereich von 5 eV bis 10 eV liegt. Wegen
dieser unvermeidlich bei einer LMIS vorgesehenen
Energieverschmierung gibt es keine wirksame Art und Weise,
die Energieverschmierung durch Abstimmung der Emission der
LMIS weiter zu verringern. Im allgemeinen dominieren die
Eigenschaften der Säule die Gesamtleistung des FIB-Systems.
Die inhärente Energieverschmierung der LMIS beeinflußt daher
wesentlich die Leistung eines herkömmlichen FIB-Systems.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Strahl aus
geladenen Teilchen durch ein Energiefilter hindurchgeleitet,
um die chromatische Aberration auszuschalten oder zu
verringern. Eine Quelle für geladene Teilchen, beispielsweise
eine LMIS, wird zur Erzeugung geladener Teilchen verwendet.
Ein Energiefilter stromabwärts der Quelle der geladenen
Teilchen verringert die Energieverschmierung des Strahls aus
geladenen Teilchen, da nur jene geladenen Teilchen
durchgelassen werden, die innerhalb eines gewünschten
Energiebereiches liegen. Durch Verringerung der
Energieverschmierung des Strahls aus geladenen Teilchen wird
die chromatische Aberration des Systems verringert, wodurch
die Stromdichte des Strahls erhöht wird.
Das Energiefilter kann beispielsweise ein Wien-Filter sein,
das zum Zwecke der Energiefilterung optimiert ist. Das
Energiefilter kann beispielsweise eine Quadrupolanordnung
zwischen zwei Magnetpolstücken einsetzen, wodurch die
Kombination aus einem elektrischen Quadrupolfeld und einem
elektrischen Bipolfeld innerhalb eines Magnetfeldes erzeugt
wird. Die Quadrupolanordnung kann durch vier hyperbolische
Oberflächen gebildet werden, oder beispielsweise vier
zylindrische Oberflächen, deren Achsen parallel zur
Ausbreitungsrichtung des Strahls aus geladenen Teilchen
verlaufen. Durch das Anlegen geeigneter Spannungen an die
Quadrupolanordnung kann eine Kombination aus einem
elektrischen Quadrupolfeld und einem elektrischen Bipolfeld
erzeugt werden, welche als das gewünschte Energiefilter
arbeitet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zeichnerisch
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert, aus
welchen weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen. Es zeigt:
Fig. 1 eine FIB-Säule mit hoher Auflösung und hoher
Stromdichte, die ein Energiefilter gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
aufweist;
Fig. 2 ein herkömmliches Wien-Filter, das als
Geschwindigkeitsfiltergerät verwendet wird;
Fig. 3 ein Diagramm der Abhängigkeit der Dispersion vom
elektrischen Feld in einem herkömmlichen
Wien-Filter;
Fig. 4 ein Diagramm der Abhängigkeit der Dispersion vom
elektrischen Feld in einem herkömmlichen
Wien-Filter, wenn die Strahlenergie auf 5 keV
verringert ist;
Fig. 5 ein Wien-Energiefilter, das als das Energiefilter
gemäß Fig. 1 gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann;
Fig. 6 ein Diagramm der Abhängigkeit der Dispersion vom
elektrischen Feld für das in Fig. 5 gezeigte
Energiefilter; und
Fig. 7 ein Diagramm der Abhängigkeit der Komponente des
elektrischen Feldes von der Richtung x bei dem in
Fig. 5 gezeigten Energiefilter.
In Fig. 1 ist eine FIB-Säule 100 mit hoher Auflösung und
hoher Stromdichte dargestellt, die ein Energiefilter 102
gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
aufweist. Wie in Fig. 1 dargestellt, weist die FIB-Säule 100
eine LMIS 104 auf (beispielsweise eine Ga-LMIS), einen
Extraktor 106, eine Kondensorlinse 108, eine
Strahlauswahlöffnung 110, und eine Objektivlinse 112. Die
FIB-Säule 100 fokussiert einen Ionenstrahl 114 auf ein Target
116. Das Energiefilter 102 ist irgendwo zwischen der
Kondensorlinse 108 und der Strahlauswahlöffnung 110
angeordnet, und kann beispielsweise als Wien-Filter
ausgebildet sein, das eine Filteröffnung 103 aufweist, und in
Bezug auf die Energiefilterung optimiert ist.
Die chromatische Aberration in einer herkömmlichen FIB-Säule
läßt sich folgendermaßen darstellen:
wobei dc die chromatische Aberration bezeichnet; α der
Akzeptanzhalbwinkel ist, der durch die
Strahlstrombegrenzungsöffnung festgelegt wird, und einen
festen Wert für einen vorgegebenen Strahlstrom aufweist; Cc
den Koeffizienten der chromatischen Aberration der Säule auf
der Objektivseite bezeichnet; ΔU die Energieverschmierung des
Strahls bezeichnet; und U die Strahlenergie bezeichnet.
Intuitiv würde man aufgrund von Gleichung (1) annehmen, daß
zur Verringerung der chromatischen Aberration die
Strahlenergie U erhöht werden sollte. In der Praxis gibt es
jedoch zahlreiche Schwierigkeiten in Bezug darauf, einfach
die Strahlenergie U zur Verringerung der chromatischen
Aberration zu erhöhen. Beispielsweise ist manchmal eine
höhere Strahlenergie nicht erwünscht, oder sogar für
zahlreiche Anwendungen schädlich. Die Erhöhung der
Strahlenergie erfordert häufig größere und teurere
Stromversorgungen höhere Anforderungen an Isolatoren, und
größere Spalte zwischen den optischen Elementen. Größere
Spalte zwischen den optischen Elemente führen im allgemeinen
zu einem größere Koeffizienten Cc der chromatischen
Aberration, wodurch die chromatische Aberration erhöht wird,
statt verringert zu werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die FIB-Säule 100 durch
ein Energiefilter 102 ergänzt, welches die
Energieverschmierung des Ionenstrahls dadurch steuert, daß
ein bestimmter Energiebereich der Ionen hindurchgelassen
wird, auf ihrer ursprünglichen Bahn, und die Ionen mit
unerwünschter Energie abgetrennt werden. Daher wird die
Energieverschmierung ΔU in Gleichung (1) verringert, wodurch
die chromatische Aberration Dc verringert wird.
Auf den ersten Blick könnte es so aussehen, daß das
hinzugefügte Energiefilter die Energieverschmierung ΔU
dadurch verringert, daß eine Einbuße an Strahlstrom (oder
Winkelintensität) auftritt, und daher die chromatische
Aberration nicht verringert werden kann, da der
Akzeptanzhalbwinkel α vergrößert werden muß, um denselben
Strahlstrom aufrechtzuerhalten. Durch Erzeugung einer
Energiedispersion in einer Richtung ist jedoch die
Verringerungsrate der Energieverschmierung ΔU größer als die
Erhöhungsrate des Akzeptanzhalbwinkels α.
Wird die Energieverschmierung nach der Energiefilterung mit
ΔU1 bezeichnet, dann ergibt sich folgende chromatische
Aberration Dc für den Strahlstrom:
Es wird darauf hingewiesen, daß der Akzeptanzhalbwinkel den
Wert α √ΔU/ΔU1 annimmt, um denselben Strahlstrom
aufrechtzuerhalten, da der Strahlstrom proportional zu α2
ist. Aus Gleichung (2) geht hervor, daß die chromatische
Aberration Dc um den Faktor √U/ΔU1 verringert wird, in Bezug
auf einen Ionenstrahl, der von einer FIB-Säule ohne
Energiefilterung erzeugt wird. Sind beispielsweise ΔU1 = 1 eV,
ΔU = 5 eV, dann ist die chromatische Aberration dc des
energiegefilterten Ionenstrahls um den Faktor 2,24 kleiner
als bei dem Ionenstrahl ohne Energiefilterung. In einer
Situation, in welcher die chromatische Aberration überwiegt,
wie dies bei einer FIB-Säule der Fall ist, wird die
endgültige Auflösung des Systems annähernd um denselben
Faktor verbessert.
Da die FIB-Säule 100 von der verringerten chromatischen
Aberration profitiert, profitiert die FIB-Säule 100 auch von
einer erhöhten Stromdichte. Bei einem System, das von der
chromatischen Aberration dominiert wird, ergibt sich, wenn
von der chromatischen Aberration dc angenommen wird, daß sie
die gesamte Strahlgröße repräsentiert, die Stromdichte auf
dem Target 116 für den Strahlstrom I wie folgt:
Nach der Energiefilterung weist die chromatische Aberration
dc für denselben Strom I den Wert dc√ΔU/ΔU1 auf. Daher ergibt
sich für J:
Anders ausgedrückt wird die Stromdichte durch den Faktor
ΔU/ΔU1 erhöht.
Wie voranstehend erläutert, kann das Energiefilter 102
beispielsweise ein Wien-Filter sein. Wien-Filter werden
herkömmlich in FIB-Säulen als Massentrenner eingesetzt. Für
weitere Informationen über Wien-Filter, die als Massentrenner
eingesetzt werden, vgl. die US-Patente Nr. 5 189 303 und
Nr. 4 789 787, die beide durch Bezugnahme in die vorliegende
Anmeldung eingeschlossen werden.
Fig. 2 zeigt ein herkömmliches Wien-Filter 120, welches ein
Geschwindigkeitsfiltergerät darstellt, bei welchem ein
elektrisches Feld E eingesetzt wird, das zwischen zwei
Platten 122, 124 mit einer Spannung +V/2 bzw. -V/2 erzeugt
wird, sowie ein senkrechtes Magnetfeld B, das zwischen zwei
Magnetpolstücken 126, 128 erzeugt wird. Die Magnetpolstücke
126, 128 können beispielsweise als Permanentmagneten,
elektrische Spulen, oder als Kombination aus
Permanentmagneten und elektrischen Spulen ausgebildet sein.
Die Richtung eines Ionenstrahls, der durch das Wien-Filter
120 hindurchgeht, verläuft senkrecht zu den Ebenen von E und
B. Ionen mit unterschiedlichen Massen und unterschiedlichen
Ladungen werden unterschiedlich abgelenkt. Die Bedingung für
den unabgelenkten Durchgang (Bedingung für den geradlinigen
Durchgang) durch das Wien-Filter 120 für Ionen mit einer
Geschwindigkeit v ist:
e = vB (5)
Die Ablenkung von Ionen beim Verlassen des Wien-Filters 120
mit einer Masse m + Δm, wenn die Bedingung für geradlinigen
Durchlaß für die Masse m aufrechterhalten wird, ergibt sich
folgendermaßen:
Δx = -(L2/2)(E/2 V)(Δm/m) (6)
wobei L die Länge des Filters ist, und V die
Ionenbeschleunigungsspannung. Das Prinzip der Massentrennung,
das sich aus Gleichung (6) ergibt, wurde in weitem Ausmaß bei
den herkömmlichen Wien-Filtern eingesetzt, die bei FIB-Säulen
verwendet werden.
Das herkömmliche Wien-Filter nutzt jedoch nur einen Aspekt
seiner Filtereigenschaften, nämlich die Massenfilterung. Der
andere Aspekt der Filtereigenschaften, der gemäß der
vorliegenden Erfindung genutzt wird, ist die
Strahlenergiefilterung.
Um die Konstruktion eines als Energiefilter ausgelegten
Filters besser zu verstehen ist es nützlich, sich den Betrieb
eines herkömmlichen Wien-Filters 120 zu überlegen,
beispielsweise jenes, das in Fig. 2 gezeigt ist.
Bei einem herkömmlichen Wien-Filter mit gleichförmigem Feld,
bei welchem E und B konstant sind, ist die Raumdispersion der
Ionen, die das Filter in Richtung x des in Fig. 2 gezeigten
Koordinatensystems verlassen, folgendermaßen:
Hierbei bezeichnet q die Ladung der Ionen, und U die
Strahlenergie. In den Richtungen y und z ist keine Dispersion
vorhanden. In Fig. 3 ist die Dispersion Δx in Mikrometer
(µm) in Abhängigkeit vom elektrischen Feld E aufgetragen, mit
einer Strahlenergie U = 30 keV, einer Energieverschmierung
ΔU = 5 eV, und einer Länge des Wien-Filters von L = 50 mm,
100 mm, 150 mm bzw. 200 mm. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist
für diese Art eines Wien-Filters und diesen Energiebereich
die Dispersion Δx sehr klein. Daher ist ein herkömmliches
Wien-Filter 120 nicht als Energiefilter gemäß der
vorliegenden Erfindung geeignet, da eine Filteröffnung, die
kleiner als wenige Mikrometer ist, schwierig herzustellen
ist, und nicht lange konstant bliebe, infolge von Ätzeffekten
des Ionenstrahls. Darüber hinaus wäre der Strahlstrom, der
durch das Filter hindurchgehen kann, extrem klein für eine
Säule mit nicht überkreuzender Betriebsart.
Eine Lösung besteht in der Verringerung der Strahlenergie U
innerhalb des Wien-Filters 120, und zwar dadurch, daß die
Filterelektroden 122, 124 sowie die Eintritts- und
Austrittsöffnungen des Filters (nicht dargestellt) erdfrei
auf eine bestimmte Spannung bezogen werden, um den
Ionenstrahl zu verzögern. In Fig. 4 ist die Dispersion Δx in
Abhängigkeit vom elektrischen Feld E aufgetragen, wenn die
Strahlenergie U auf 5 keV verringert ist, und die
Energieverschmierung ΔU = 5 eV beträgt. Wie aus Fig. 4
hervorgeht, steigt die Dispersion Δx dramatisch an.
Allerdings kann dieses Ausmaß der Dispersion immer noch nicht
ausreichend groß für Strahlen mit nicht überkreuzender
Betriebsart sein. Darüber hinaus ist die Konstruktion der
Optik der FIB-Säule komplizierter, infolge der Abbremsung des
Ionenstrahls durch das Energiefilter.
Fig. 5 zeigt ein Wien-Energiefilter 140, das als
Energiefilter 102 in einer FIB-Säule 100 gemäß einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden
kann. Da die räumliche Dispersion infolge der
Energieverschmierung von 5 bis 10 eV normalerweise erheblich
kleiner ist als die räumliche Dispersion infolge
unterschiedlicher Massen, sind die geometrische Konstruktion
und die Feldstärke, die beim Energiefilter 140 eingesetzt
werden, wesentlich anders als bei einem herkömmlichen
Wien-Filter 120, das als Massentrenner verwendet wird. Daher
ist das Filter 140 sehr gut für Energiefilterzwecke geeignet,
da es große Dispersionen erzeugen kann.
Wie in Fig. 5 dargestellt ist, wird das elektrische Feld im
Filter 140 durch eine Quadrupolanordnung 142 erzeugt, die
sich zwischen zwei gegenüberliegenden Magnetpolstücken 144,
146 befindet. Die Magnetpolstücke 144, 146 können
beispielsweise eine Länge von 100 mm und eine Breite von
10 mm aufweisen, jedoch kann selbstverständlich jede
geeignete Länge und Breite eingesetzt werden. Im Idealfall
werden vier hyperbolische Oberflächen zur Erzeugung eines
perfekten Quadrupolfeldes innerhalb des Magnetfeldes
verwendet. In der Praxis werden vier Zylinder 148, 149, 150,
151 eingesetzt, welche zylindrische Oberflächen aufweisen,
die eine gute Annäherung an die Hyperbelform darstellen, und
einfach herzustellen sind. Die Zylinder 148 bis 151 weisen
jeweils einen Radius r von annähernd 0,01 bis 10 mm auf,
beispielsweise 1,5 mm. Die Zylinder 148 und 151 sowie die
Zylinder 149 und 150 sind durch eine Entfernung d von
annähernd 1 bis 30 mm getrennt, beispielsweise 6 mm. Die
zylindrischen Oberflächen 148 bis 151 können aus jedem
leitfähigen Material bestehen, beispielsweise aus Stahl oder
einem anderen geeigneten Material. Selbstverständlich können,
falls dies gewünscht ist, die Zylinder 148 bis 151 jeden
geeigneten Radius r und jede geeignete Trennentfernung d
aufweisen. Darüber hinaus können die einzelnen Zylinder 148
bis 151 auch unterschiedliche Radien aufweisen. Daher kann
die Quadrupolanordnung 142 symmetrisch oder unsymmetrisch
ausgebildet sein.
Weiterhin wird darauf hingewiesen, daß zwar das Energiefilter
140 so beschrieben wurde, daß es eine Quadrupolstruktur
aufweist, jedoch andere Strukturen verwendet werden können,
die ein nichtlineares elektrisches Feld zur Verfügung
stellen, beispielsweise eine Oktopolstruktur.
Durch Einsatz einer Quadrupolstruktur 142 und das Anlegen
geeigneter Spannungen V1, V2, V3 und V4 an den Zylinder 148,
149, 150 bzw. 151 wird eine Kombination aus einem
Quadrupolfeld und einem Dipolfeld erzeugt, die sich
folgendermaßen ausdrücken läßt:
Die Einheit a ist ein dimensionsloser Parameter. Bei einem
derartigen elektrischen Feld und einem Magnetfeld B = B
lassen sich folgende Formeln ableiten:
Gleichung (9) ist Gleichung (7) in der Hinsicht ähnlich, daß
es sich bei ihr um eine oszillierende Funktion handelt, was
in Bezug auf die Größe der Dispersion nicht sehr
wünschenswert ist. Bei Gleichung (10) ist eine lineare
Beziehung zwischen Δx und E0 vorhanden, was besser ist als
Gleichung (9). Der beste Fall ergibt sich jedoch bei
Gleichung (11), bei welcher eine exponentielle Beziehung
vorhanden ist.
In Fig. 6 ist die Dispersion Δx in Abhängigkeit vom
elektrischen Feld E0 für a < qE0L/2U aufgetragen, mit a) 100,
300 und 600, wobei die Energieverschmierung ΔU = 5 eV ist,
die Strahlenergie U = 30 keV, L = 300 mm, jeder Zylinder 148
bis 151 einen Radius r = 1,5 mm aufweist, und die Zylinder um
eine Entfernung d = 6 mm getrennt sind. Wie aus Fig. 6
hervorgeht, kann die Dispersion Δx sehr groß sein, soweit a
ausreichend groß ist, und E0 geeignet gewählt wird. In der
Praxis weist die Strahlauswahlöffnung für den größten
Strahlstrom sowohl in der Überkreuzungsbetriebsart als auch
in der Betriebsart ohne Überkreuzung typischerweise einen
Radius von weniger als 1 mm auf. Wenn daher die
Energieverschmierung auf 1 eV verringert werden soll, und der
Radius der Öffnung des Wien-Filters 0,1 mm beträgt, dann ist
die Dispersion Δx, die für eine Energieverschmierung
ΔU = 5 eV erforderlich ist, kleiner als 0,5 mm. Wie aus Fig.
6 hervorgeht, kann mit dem in Fig. 5 gezeigten
Quadrupol-Energiefilter 140 das gewünschte Ergebnis erreicht
werden, wenn a = 600 ist, E0 = 34 v/mm, und L 300 mm. Um
diese Werte für a bzw. E0 zu erzielen, lassen sich die
Spannungen auf den Zylindern 148, 149, 150 bzw. 151 der
Quadrupolstruktur 142 folgendermaßen abschätzen: V1 = 175 V,
V2 = -85 V, V3 = 5 V bzw. V4 = -85 V. Die Stärke des
Magnetfeldes beträgt 0,119 Tesla. In Fig. 7 ist die
Komponente des elektrischen Feldes in der Richtung x bei den
voranstehend geschilderten Spannungen dargestellt.
Zwar wurde die vorliegende Erfindung im Zusammenhang mit
speziellen Ausführungsformen beschrieben, jedoch wird ein
Fachmann auf diesem Gebiet erkennen, daß sich verschiedene
Substitutionen, Abänderungen und Kombinationen der
Ausführungsformen vornehmen lassen, wenn man die
erfindungsgemäße Lehre verstanden hat. Die voranstehend
geschilderten, speziellen Ausführungsformen sollen nur zur
Erläuterung dienen. Verschiedene Anpassungen und
Modifikationen lassen sich vornehmen, ohne vom Umfang der
Erfindung abzuweichen. Zum Beispiel können verschiedene Arten
von Energiefiltern, über ein Quadrupol-Wien-Filter hinaus,
gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Darüber
hinaus wurde zwar die vorliegende Erfindung beim Einsatz mit
einem Ionenstrahl beschrieben, jedoch wird darauf
hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung mit jedem Strahl
aus geladenen Teilchen verwendet werden kann, einschließlich
eines Elektronenstrahls. Wesen und Umfang der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der Gesamtheit der vorliegenden
Anmeldeunterlagen und sollen von den beigefügten
Patentansprüchen umfaßt sein.
Claims (19)
1. Einrichtung für einen Strahl geladener Teilchen, welche
aufweist:
eine Quelle für geladene Teilchen; und
ein Energiefilter stromabwärts der Quelle für die geladenen Teilchen, wobei das Energiefilter die Energieverschmierung des Strahls aus geladenen Teilchen dadurch verringert, daß es einen bestimmten Energiebereich geladener Teilchen durchläßt, und eine Dispersion bei den unerwünschten Energiebereichen bewirkt.
eine Quelle für geladene Teilchen; und
ein Energiefilter stromabwärts der Quelle für die geladenen Teilchen, wobei das Energiefilter die Energieverschmierung des Strahls aus geladenen Teilchen dadurch verringert, daß es einen bestimmten Energiebereich geladener Teilchen durchläßt, und eine Dispersion bei den unerwünschten Energiebereichen bewirkt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
geladenen Teilchen Ionen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Quelle
für geladene Teilchen eine Ionenquelle ist, und die
Einrichtung weiterhin aufweist:
eine Kondensorlinse stromabwärts der Ionenquelle;
eine Strahlauswahlöffnung stromabwärts der Kondensorlinse; und
das Energiefilter zwischen der Kondensorlinse und der Strahlauswahlöffnung angeordnet ist.
eine Kondensorlinse stromabwärts der Ionenquelle;
eine Strahlauswahlöffnung stromabwärts der Kondensorlinse; und
das Energiefilter zwischen der Kondensorlinse und der Strahlauswahlöffnung angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Energiefilter ein Wien-Energiefilter ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Wien-Energiefilter aufweist:
zwei Magnetpolstücke, die zwischen sich ein Magnetfeld erzeugen; und
eine Quadrupolstruktur, die ein elektrisches Quadrupolfeld innerhalb des Magnetfeldes erzeugt.
zwei Magnetpolstücke, die zwischen sich ein Magnetfeld erzeugen; und
eine Quadrupolstruktur, die ein elektrisches Quadrupolfeld innerhalb des Magnetfeldes erzeugt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Quadrupolstruktur eine erste Zylinderstruktur auf einer
ersten Spannung aufweist, eine zweite Zylinderstruktur
auf einer zweiten Spannung, eine dritte Zylinderstruktur
auf einer dritten Spannung, und eine vierte
Zylinderstruktur auf einer vierten Spannung, wobei
sowohl der erste, der zweite, der dritte als auch der
vierte Zylinder eine Achse aufweist, die in derselben
Richtung verläuft, und sich der Strahl aus geladenen
Teilchen in derselben Richtung bewegt, in welcher die
Achsen der ersten, zweiten, dritten und vierten
Zylinderstruktur verlaufen.
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste,
die zweite, die dritte und die vierte Spannung
verschieden sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Quadrupolstruktur vier hyperbolische Oberflächen
aufweist, und an jede hyperbolische Oberfläche eine
jeweilige Spannung angelegt ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Quadrupolstruktur eine Kombination aus einem
elektrischen Quadrupolfeld und einem elektrischen
Dipolfeld erzeugt.
10. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Quadrupolstruktur ein elektrisches Feld erzeugt, das
gegeben ist:
wobei die Einheit a ein dimensionsloser Parameter ist, und L die Länge des ersten, zweiten, dritten und vierten Zylinders bezeichnet.
wobei die Einheit a ein dimensionsloser Parameter ist, und L die Länge des ersten, zweiten, dritten und vierten Zylinders bezeichnet.
11. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Energiefilter eine Energiedispersion in einer Richtung
erzeugt, so daß die Verringerungsrate der
Energieverschmierung größer als die Erhöhungsrate des
Akzeptanzhalbwinkels ist.
12. Verfahren mit folgenden Schritten:
Erzeugung geladener Teilchen;
Energiefilterung der geladenen Teilchen; und
Fokussieren der bezüglich der Energie gefilterten, geladenen Teilchen auf ein Target;
wobei die Energiefilterung den Durchgang einer gewünschten Energieverschmierung zu dem Target zuläßt, um hierdurch die Auflösung der fokussierten, geladenen Teilchen zu erhöhen.
Erzeugung geladener Teilchen;
Energiefilterung der geladenen Teilchen; und
Fokussieren der bezüglich der Energie gefilterten, geladenen Teilchen auf ein Target;
wobei die Energiefilterung den Durchgang einer gewünschten Energieverschmierung zu dem Target zuläßt, um hierdurch die Auflösung der fokussierten, geladenen Teilchen zu erhöhen.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Energiefilterung umfaßt:
Erzeugung eines Magnetfeldes, das senkrecht zur Bewegungsrichtung der erzeugten, geladenen Teilchen verläuft; und
Erzeugung eines elektrischen Feldes, das senkrecht zur Bewegungsrichtung der erzeugten geladenen Teilchen verläuft.
Erzeugung eines Magnetfeldes, das senkrecht zur Bewegungsrichtung der erzeugten, geladenen Teilchen verläuft; und
Erzeugung eines elektrischen Feldes, das senkrecht zur Bewegungsrichtung der erzeugten geladenen Teilchen verläuft.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das
elektrische Feld eine Kombination aus einem
Quadrupolfeld und einem Dipolfeld ist.
15. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Erzeugung geladener Teilchen aus der Erzeugung von Ionen
besteht.
16. Energiefiltereinrichtung zum Filtern geladener Teilchen,
die einen unerwünschten Energiebereich aufweisen, wobei
die Einrichtung aufweist:
einander gegenüberliegende Magnetpolstücke, die ein Magnetfeld erzeugen, das senkrecht zur Bewegungsrichtung der geladenen Teilchen verläuft; und
eine Quadrupolstruktur, die ein elektrisches Quadrupolfeld erzeugt.
einander gegenüberliegende Magnetpolstücke, die ein Magnetfeld erzeugen, das senkrecht zur Bewegungsrichtung der geladenen Teilchen verläuft; und
eine Quadrupolstruktur, die ein elektrisches Quadrupolfeld erzeugt.
17. Einrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Quadrupolstruktur vier hyperbolische Oberflächen
aufweist, und jede hyperbolische Oberfläche auf einer
jeweiligen Spannung liegt.
18. Einrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Quadrupolstruktur vier Zylinderstrukturen aufweist, jede
der Zylinderstrukturen eine Achse aufweist, die parallel
zur Bewegungsrichtung der geladenen Teilchen verläuft,
und jede Zylinderstruktur auf einer jeweiligen Spannung
liegt.
19. Einrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Quadrupolstruktur die Kombination aus einem elektrischen
Quadrupolfeld und einem elektrischen Dipolfeld erzeugt.
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