DE10054537A1 - Bürstenanordnung für Elektromotoren - Google Patents
Bürstenanordnung für ElektromotorenInfo
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Abstract
Beschrieben wird eine Bürstenanordnung für einen Elektromotor. Eine Kohlebürste (1) ist in einem Bürstenhalter (5) verschiebbar aufgenommen und liegt im Betrieb mit ihrer Stirnseite am Kollektor des Elektromotors an und wird in Radialrichtung durch Federmittel gegen den Kollektor gepreßt. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist das Bürstenelement (1) spielfrei in dem Bürstenhalter (5) aufgenommen und wird durch Federelemente (7, 9), die eine Haltekraft auf das Bürstenelement (1) ausüben, im Halter (5) gehalten. Die Anpreßkraft der Anpreßfedermittel ist um die aus der Haltekraft resultierende Reibungskraft erhöht, um eien ausreichenden Anlagedruck des Bürstenelementes am Kommutator zu gewährleisten. DOLLAR A Durch die spielfreie federnde Lagerung des Bürstenelementes (1) im Bürstenhalter (5) und durch die daraus resultierenden Halte- und Reibungskräfte wird verhindert, daß sich das Bürstenelement im Bürstenhalter verkantet und daß im Betrieb "Rattern" auftritt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bürstenanordnung für
Elektromotoren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Bei diesen Bürstenanordnungen (z. B. EP-A-0 614 251) ist
ein Bürstenelement, im allgemeinen eine Kohlebürste, mit
Spiel in einem Bürstenhalter verschiebbar aufgenommen
und kann über Anpreß-Federmittel gegen den Kollektor des
Elektromotors gepreßt werden. Dieses Bewegungsspiel ist
sowohl in tangentialer als auch in axialer Richtung des
Kollektors bzw. des Elektromotors vorhanden, damit die
Kohlebürste im Verschleiß ablaufen kann. Bei Berücksich
tigung möglicher Wärmedehnungen im Betrieb wird das
Laufspiel entsprechend groß gewählt, damit es zu keinem
Festklemmen der Kohlebürste im Bürstenhalter kommen
kann.
Zwischen Bürstenhalter und Kohlebürste können im Be
trieb, einerseits durch die Reibung zwischen Kohlebürste
und Kollektor und andererseits durch den Antrieb selbst,
Vibrationen an der Kohlebürste auftreten, die nicht zu
verhindern sind. Diese Vibrationen der Kohlebürste füh
ren zu einem Springen ("Rattern") der Kohlebürste im
Bürstenhalter und verursachen damit eine starke Störung
des Kontaktes zwischen Kohlebürste und Kollektor bzw.
Schleifring. Diese Störungen des Kontaktes zwischen Koh
lebürste und Kollektor bzw. Schleifring verursachen wie
derum eine drastische Verschlechterung der Kommutierung
am Kollektor und somit einen Lebensdauerverlust der Koh
lebürste sowie eine schwere Beschädigung des Kollektors
bis hin zum Totalausfall des Motors.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde
eine Bürstenanordnung für Elektromotore anzugeben, die
sich durch eine hohe Lebensdauer des Bürstenelementes
auszeichnet und bei der Rattern zuverlässig vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Bürstenanordnung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst; die Unteransprü
che betreffen vorteilhafte Weiterentwicklungen der Er
findung.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß ein im
Stand der Technik als nachteilig angesehene Effekt vor
teilhaft zur Ausgestaltung einer Bürstenanordnung einge
setzt werden kann. Wie eingangs erwähnt, wird durch das
Bewegungsspiel des Bürstenelementes im Bürstenhalter
versucht, eine Klemmkraft zu vermeiden. Demgegenüber
schlägt die Erfindung vor, das Bürstenelement im Bür
stenhalter spielfrei bzw. eingeklemmt zu führen oder
elastisch zu lagern. Die daraus resultierende Klemmkraft
verhindert zuverlässig, daß das Bürstenelement sich im
Bürstenhalter unkontrolliert bewegt bzw. rattert.
Vorteilhafterweise weist der Bürstenhalter Klemm-Mittel
auf, die senkrecht zur Verschieberichtung des Bür
stenelementes eine definierte Klemmkraft ausüben, wobei
die Klemm-Mittel vorzugsweise Federelemente aufweisen.
In diesem Fall bleibt die Klemmkraft auch bei Material
ausdehnungen aufgrund von thermischen Einwirkungen kon
stant; vorteilhafterweise können auch Klemm-Mittel mit
einstellbarer Klemmkraft eingesetzt werden.
Wie bei konventionellen Bürstenanordnungen sind Anpreß-
Federmittel vorgesehen, die im Betrieb das Bürstenele
ment in dessen Verschieberichtung auf den Kollektor oder
Schleifring vorspannen. Erfindungsgemäß ist dabei jedoch
die Anpreßkraft, die die Anspreß-Federmittel auf das
Bürstenelement ausüben um den Betrag der Reibungskraft
zwischen dem Bürstenelement und dem Bürstenhalter er
höht, der aus der Klemmkraft resultiert.
Da erfindungsgemäß wegen des spielfreien Aufbaus der
Bürstenhalter in engen Kontakt mit dem Bürstenelement
steht, kann, insbesondere bei geringen Leistungen, der
Bürstenhalter selbst als elektrische Zuleitung für das
Bürstenelement dienen, so daß auf zusätzliche Leitungen
am Bürstenelement verzichtet werden kann.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der bei
gefügten Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a und 1b eine schematische Draufsicht auf die
Bürstenanordnung,
Fig. 2a und 2b eine schematische Seitenansicht der
Anordnung gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Perspektivdarstellung der Bürsten
anordnung der Fig. 1 und 2 und
Fig. 4a, b, u. c schematische Seitenansichten einer be
kannten Bürstenanordnung.
Anhand der Fig. 4a, b und c sollen zunächst die Probleme
im Stand der Technik erläutert werden.
Diese Figuren zeigen schematisch einen Bürstenhalter
100, in dem ein Bürstenelement 102 mit Spiel aufgenommen
ist. Fig. 3a zeigt die Anordnung einer neuen Bürste bei
Motorstillstand, wobei die Bürste 102 durch Federmittel
(nicht dargestellt) mit einer Anpreßkraft FB gegen den
Kollektor 200 eines Motors gepreßt wird. Mit t ist das
Tangentialmaß der Bürste bezeichnet s bezeichnet das
halbe Bürstenspiel im Bürstenhalter 100.
Fig. 3b zeigt die Stellung der Bürste bei Betrieb des
Motors. Aufgrund der Reibungskraft FR zwischen der Kohl
bürste 102 und dem Kollektor 200 kommt es zu einer Verkantung
des Bürstenelementes 102 im Bürstenhalter 100 um
einen Kippwinkel α. Dieser Kippwinkel α vergrößert sich
gegen Ende der Standzeit der Kohlebürste 100, wie in
Fig. 3c dargestellt ist. Durch den immer größer werden
den Kippwinkel α werden die Kontaktverhältnisse zwischen
Kohlebürste 100 und dem Kollektor 200 ständig geändert,
wodurch die Kommutierung verschlechtert wird; desweite
ren wirkt wegen des sich vergrößernden Winkels α nicht
mehr die volle Anpreßkraft FB an der Kontaktstelle zwi
schen Bürste 102 und Kollektor 200.
Die Fig. 1a und 1b zeigen eine erfindungsgemäße Bürsten
anordnung in Draufsicht. In einem langgestreckten Bür
stenhalter 5 ist ein Bürstenelement 1 spielfrei aufge
nommen, und zwar an Anlageflächen 20, 21, 21', 22', 23,
23', die eine Verschiebung in axialer Richtung (seitlich
in Fig. 1a) bzw. in tangentialer Richtung (vertikal in
Fig. 1a) zuverlässig verhindern. Die Anlageflächen 23,
23' sind dabei Endflächen von Federarmen 7, 9, die eine
definierte Haltekraft FH auf das Bürstenelement 1 im
Bürstenhalter ausüben.
Fig. 1b entspricht im wesentlichen Fig. 1a, wobei zu
sätzlich noch ein Halterträger 13 dargestellt ist, an
dem der Bürstenhalter mittels Nieten, Schrauben, Schwei
ßen oder dergl. Befestigungsmitteln befestigt ist. Zu
diesem Zweck weist der Bürstenhalter 5 eine zusätzliche
Sicke 11 zur Aufnahme von Befestigungselementen auf.
Desweiteren sind in Fig. 1b der Kollektor 300 sowie eine
Zuleitung 3 für das Bürstenelement 1 dargestellt.
Die Fig. 2a und 2b zeigen die erfindungsgemäße Bürsten
anordnung in Seitendarstellung bzw. im Schnitt. Durch
Anpreß-Federmittel (nicht dargestellt) wird eine Anpreß
kraft FB auf die dem Kommuntator auf 200 abgewandte
Stirnseite des Bürstenelementes 1 ausgeübt. Einer Bewe
gung des Bürstenelementes 1 in Richtung auf den Kommuntator
200 wirkt eine Reibungskraft FRH entgegen, die aus
der Klemmkraft (2 × FH) der Federarme 7, 9 resultiert.
Um eine definierte Andruckkraft F'B der Kohlebürste an
den Kollektor 200 zu gewährleisten, wird deshalb die An
preßkraft FB der Anpreß-Federmittel so gewählt, daß sie
um den Betrag der Reibungskraft FRH größer ist als die
Andruckkraft F'B, d. h. FB = F'B + FRH.
Für geringere Anschlußleistungen ist es nicht erforder
lich, separate Anschlußleitungen 3 (vgl. Fig. 1b, Fig.
3) vorzusehen; in diesem Fall kann der Bürstenhalter 5
selbst als elektrische Zuleitung für das Bürstenelement
1 dienen, ggf. über den Bürstenhalterträger 13.
Es ist offensichtlich, daß die Kohlbürste ohne Spiel s
geführt wird und daher auch nicht im Bürstenhalter unter
Einfluß der Reibungskraft FR zwischen Kollektor und Bür
stenelement 1 kippen kann. Das Bürstenelement wird da
durch auch bei steigendem Bürstenverschleiß ständig in
der gleichen Position zum Kollektor 200 gehalten (Kipp
winkel α = 0), wodurch sich auch die Kontaktverhältnisse
nicht ändern und damit auch die Kommutierung nicht nega
tiv beeinflußt wird.
Die Anpreßkraft FB kann wie bisher durch einen zylinde
rische Druckfeder, eine Spiralfeder (Uhrwerksfeder) oder
über eine Zugfeder, die über einen Hebelarm wirkt, auf
die Stirnseite des Bürstenelementes 1 aufgebracht wer
den.
Als Materialien für den Bürstenhalter können Federstahl,
Federbronze oder auch Kunststoff etc. verwendet werden,
wobei natürlich beim Einsatz als Zuleitung elektrisch
leitende Materialien eingesetzt werden müssen.
In der dargestellten Ausführungsform sind die Federarme
7, 9 einstückig mit dem Bürstenhalter 5 ausgebildet.
Demgegenüber könnte in Betracht gezogen werden, Fe
derelemente oder andere elastische Elemente beispiels
weise an einer durch Schrauben oder dergl. bewegbaren
Halterung zu befestigen, deren Abstand in Bezug auf das
Bürstenelement 1 veränderbar ist. Durch Veränderung des
Abstandes der Halterung von dem Bürstenelement 1 kann
dann die Lage der Federelemente relativ zum Bürstenele
ment 1 und damit die ausgeübte Federkraft FH eingestellt
werden.
Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß die hier
verwendeten Bezeichnungen "axial", "radial" und "tangen
tial" sich jeweils auf die Ausrichtung des Kollektors
bzw. des Motors beziehen, wobei das Bürstenelement in
Umfangsrichtung des Motors am Kollektor anliegt. Die er
findungsgemäße Anordnung ist selbstverständlich auch
dort einsetzbar, wo Bürstenelemente an der Stirnseite
des Motors am Kollektor bzw. an Schleifringen angreifen.
Schließlich sei noch erwähnt, daß die erfindungsgemäße
Bürstenanordnung im Prinzip für alle Elektromotoren ge
eignet ist, bevorzugt jedoch für elektrische Kleinmoto
ren, Motoren für elektrische Haushaltsgeräte, Anlasser
motoren und dergl. bis in einen Bereich von vorzugsweise
8 kW eingesetzt wird.
Claims (7)
1. Bürstenanordnung für einen Elektromotor mit einem
Bürstenelement (1), das verschiebbar an einem Bürsten
halter (5) aufgenommen ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bürstenelement (1)
in dem Bürstenhalter (5) spielfrei geführt ist.
2. Bürstenanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bürstenhalter
(5) Klemm-Mittel aufweist, die eine Klemmkraft (FH) auf
das Bürstenelement (1) senkrecht zu dessen Verschiebe
richtung ausüben.
3. Bürstenanordnung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemm-Mittel Fe
derelemente (7, 9) sind.
4. Bürstenanordnung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Klemm-Mittel einstellbar sind und eine einstellbare
Klemmkraft (FH) ausüben.
5. Bürstenanordnung nach Anspruch 2, 3 oder 4,
gekennzeichnet durch Anpreßfeder
mittel, die in Verschieberichtung des Bürstenelementes
(1) eine Anpreßkraft (FB) ausüben, wobei die Anpreßkraft
(FB) größer ist als die aus der Klemmkraft resultierende
Reibkraft (FRH) zwischen dem Bürstenhalter (5) und dem
Bürstenelement (1).
6. Bürstenanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Bürstenhalter (5) als elektrische Zuleitung für das Bür
stenelement (1) dient.
7. Elektromotor mit mindestens einer Bürstenanordnung
nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
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