DE10054244C2 - Turbinenblattanordnung und Turbinenblatt für eine Axialturbine - Google Patents
Turbinenblattanordnung und Turbinenblatt für eine AxialturbineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Turbinenblattanordnung für eine
Axialturbine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die vorliegende Erfin
dung betrifft weiterhin ein Turbinenblatt.
Eine gattungsgemäße Turbinenblattanordnung ist aus der DE 25 24 250 A1
bekannt. Diese Druckschrift offenbart einen Laufschaufelkranz für thermi
sche, axial durchströmte Turbomaschinen, deren Laufschaufeln ein Profil
aufweisen, bei welchem sich jeweils auf Saug- und Drucksseite an einen
von der Vorlaufkante ausgehenden gekrümmten Konturlinienabschnitt ein
bis zur Nachlaufkante reichender geradliniger Konturlinienabschnitt in
Durchströmungsrichtung anschließt. Während der geradlinige Konturlinien
abschnitt der Saugseite knickfrei an den konvex gekrümmten Konturlinien
abschnitt der Saugseite anschließt, bildet die entsprechende Anschlußstelle
zwischen kokavem und geradlinigem Konturlinienabschnitt auf der Druck
seite einen Knick.
Die geradlinigen Konturlinienabschnitte sind ebenen Flächenbereichen an
den entsprechenden Wölbflächen zugeordnet. Durch die Anordnung der
einander im Laufschaufelkranz in Umfangsrichtung gegenüberliegenden
ebenen Flächenbereichen wird zwischen zwei benachbarten Turbinenblät
tern von dem Knick an zur Strömungsaustrittsseite des Laufschaufelkranzes
hin ein diffusorähnlicher Kanal mit in Strömungsrichtung zunehmendem
Querschnitt gebildet, in welchem die Strömung von Schallgeschwindigkeit
auf ca. 1,5-fache Schallgeschwindigkeit am Ort des Strömungsaustrittes
beschleunigt. Durch die abschnittsweise Führung der Überschallströmung
zwischen den ebenen Flächen wird ein höherer Umfangswirkungsgrad
erreicht, als dies bei einer freien Überschallströmung der Fall wäre.
In dem Artikel von Hans-Hermann Hebbel mit dem Titel "Über den Einfluss
der Machzahl und der Reynoldszahl auf die areodynamischen Beiwerte von
Verdichter-Schaufelgittern bei verschiedener Turbulenz der Strömung"
werden Versuche beschrieben, um durch Veränderung des vorlaufkanten
nahen Bereichs von Laufschaufeln den Turbulenzgrad der Strömung durch
das Schaufelgitter zu erhöhen und dadurch eine Verbesserung der Strö
mungsvorgänge in dem Verdichtergitter zu erreichen. Die in den Versuchen
verwendeten Laufschaufeln weisen NACA65-Querschnittprofile auf. Diese
haben eine druckseitige Wölbfläche, die durch einen von der Vorlaufkante
ausgehenden konvex gekrümmten Wölbflächenabschnitt und einen sich
knickfrei in Durchströmungsrichtung an diesen anschließenden und bis zur
Nachlaufkante reichenden konkav gekrümmten Wölbflächenabschnitt
gebildet ist.
Nachteilig an beiden Profilen ist, dass sich eine durch einen eventuellen
Verdichtungsstoß hervorgerufene Stoßwelle im Bereich des Strömungsaus
tritts unkontrolliert ausbreiten und zu einer Grenzschichtablösung an der
saugseitigen äußeren Wölbfläche eines benachbarten Turbinenblatts führen
kann, was sich nachteilig auf den Wirkungsgrad der Turbinenblattanord
nung auswirkt.
Zur anschaulichen Erläuterung sind in Fig. 1 ein Turbinenblatt S und eine
Blattkaskade einer weiteren herkömmlichen Axialturbine durch eine gestri
chelte Linie gezeigt. Das Profil des Turbinenblattes S umfasst eine Vor
laufkante LE, eine Nachlaufkante TE, eine äußere Wölbfläche Su, welche
von der Vorlaufkante LE zur Nachlaufkante TE verläuft und während des
Betriebs der Turbine hauptsächlich einen Unterdruck erzeugt, sowie eine
innere Wölbfläche Sl, welche von der Vorlaufkante LE zur Nachlaufkante
TE verläuft und während des Betriebs der Turbine hauptsächlich einen
Überdruck erzeugt. Ein Abschnitt der inneren Wölbfläche Sl in der Nähe der
Nachlaufkante TE nimmt eine einfache konkave Gestalt ohne Wendepunkt
an und der Blatt-zu-Blatt-Abstand D in der Blattkaskade von benachbarten
Turbinenblättern S, nämlich die Länge einer von der inneren Wölbfläche Sl
eines der Turbinenblätter S nach unten zur äußeren Wölbfläche Su des
anderen Turbinenblattes S gezogenen Normalenlinie nimmt in einem Be
reich, welcher von einer vorderen Engstelle zu einer hinteren Engstelle
verläuft, monoton ab.
Mit "Wendepunkt" ist in dieser Anmeldung gemäß dem üblichen mathema
tischen Verständnis, eine Stelle bezeichnet, an der allgemein eine Kurve
ihren Krümmungssinn ändert, was einem Vorzeichenwechsel der Krüm
mung entspricht. Die erste Ableitung steigt bzw. fällt monoton und nimmt
im Wendepunkt einen (endlichen) Extremwert an.
Es sind darüber hinaus aus den japanischen Patentanmeldungen, Offenle
gungsnrn. 57-113906, 7-332007 und 9-125904 Erfindungen bekannt,
welche die Gestalt eines Nachlaufkantenabschnitts eines Turbinenblattes
betreffen.
Das in der japanischen Patentanmeldung, Offenlegungsnr. 57-113906,
beschriebene Turbinenblatt weist einen Aufbau auf, bei welchem eine
Nachlaufkante in Richtung auf eine äußere Wölbfläche hin gekrümmt ist,
oder es weist einen Aufbau auf, bei welchem die Krümmung der äußeren
Wölbfläche an der Nachlaufkante größer als die einer inneren Wölbfläche
ist. Dieser Aufbau gewährleistet, dass die Erzeugung einer Stoßwelle bei
einer transsonischen Geschwindigkeit gesteuert wird, um die auf das
Turbinenblatt ausgeübte Last zu verringern und den Druckverlust zu redu
zieren.
Das in der japanischen Patentanmeldung, Offenlegungsnr. 7-332007, be
schriebene Turbinenblatt weist eine geriffelte Unebenheit an einer Nach
laufkante auf. Dieser Aufbau gewährleistet, dass die Strömungsverteilung
in der radialen Richtung einer Turbine wahrscheinlich gestört und der
Geschwindigkeitsverlustanteil aufgrund eines Nachlaufs verringert ist, um
die Strömungsleistung an jeder Stufe der Turbine zu verbessern.
Bei dem Turbinenblatt einer Dampfturbine, welches in der japanischen
Patentanmeldung, Offenlegungsnr. 9-125904, beschrieben ist, ist ein Ab
schnitt einer äußeren Wölbfläche bei einer Nachlaufkante geradlinig ausge
schnitten. Dieser Aufbau gewährleistet, dass der Druckverlust verringert
wird, während ein Widerstand gegen Erosion gewährleistet wird, welche
durch die Vibration hervorgerufen wird, die durch eine Dampfströmung
oder durch Fremdmaterie innerhalb der Dampfströmung aufgebracht wird.
Das Blatt S (siehe unterbrochene Linie) der in Fig. 1 gezeigten herkömm
lichen Axialturbine weist eine ausreichende Leistung dann auf, wenn die
Strömungsgeschwindigkeit entlang einer Oberfläche des Blattes eine hohe
Unterschallgeschwindigkeit ist und keine Stoßwelle erzeugt wird. Jedoch
weist dieses Blatt S einen Nachteil dahingehend auf, dass dann, wenn die
Strömungsgeschwindigkeit an der Nachlaufkante Schallgeschwindigkeit
erreicht, Stoßwellen SW1 und SW2, welche von der inneren Wölbfläche Sl
und der äußeren Wölbfläche Su an der Nachlaufkante erzeugt werden, eine
Verringerung der Leistung verursachen. Insbesondere eine dieser Stoßwel
len (SW1) interferiert mit einer Grenzschicht an der äußeren Wölbfläche Su
des benachbarten Turbinenblattes S, um einen Druckverlust zu verursa
chen. Dadurch wird es erschwert, die Leistung der gesamten Turbine zu
verbessern.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Einfluss einer von
einer inneren Wölbfläche an einer Nachlaufkante eines Turbinenblatts für
eine Axialturbine erzeugten Stoßwelle zu minimieren, um die Leistung der
Turbine zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch eine Turbinenblattanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Turbinenblattanordnung für
eine Axialturbine umfasst eine einen Überdruck erzeugende innere Wölbfläche
sowie eine einen Unterdruck erzeugende äußere Wölbfläche, wobei
die innere und die äußere Wölbfläche zwischen einer Vorlaufkante und
einer Nachlaufkante vorgesehen sind. Bei der erfindungsgemäßen Turbi
nenblattanordnung weist die Länge einer Normalenlinie, welche von einer
inneren Wölbfläche eines aus einem Paar von benachbarten Turbinenblätter
nach unten auf eine äußere Wölbfläche des anderen Turbinenblattes gezo
gen wird, wenigstens einen größten Wert in einem Abschnitt auf, welcher
sich von einer vorderen Engstelle bis zu einer hinteren Engstelle eines
Bereichs zwischen den zwei benachbarten Turbinenblättern erstreckt.
Mit der obigen Anordnung besitzt die Länge der Normalenlinie, welche von
der inneren Wölbfläche eines der benachbarten Turbinenblätter nach unten
zur äußeren Wölbfläche des anderen Turbinenblattes gezogen wird, wenig
stens einen größten Wert in dem Abschnitt, welcher von der vorderen Eng
stelle zur hinteren Engstelle des Bereichs zwischen den benachbarten
Turbinenblättern verläuft. Somit kann ein geschwindigkeitsverringerendes
Gebiet an der den Unterdruck erzeugenden äußeren Wölbfläche ausgebildet
sein, um den Übergang von einer laminaren Strömungsgrenzschicht zu
einer turbulenten Strömungsgrenzschicht zu fördern, wodurch die durch die
Interferenz mit einer Stoßwelle verursachte Ablösung der Grenzschicht
verhindert wird, um den Druckverlust zu verringern.
Weiterhin gilt bei der erfindungsgemäßen Turbinenblattanordnung dass,
wenn die Position entlang der inneren Wölbfläche (Sl) durch einen Prozent
satz derart repräsentiert ist, dass die Position der Vorlaufkante durch 0%
repräsentiert ist und die Position der Nachlaufkante durch 100% repräsen
tiert ist, ein Wendepunkt zwischen einem konkaven Abschnitt an einer
stromaufwärtigen Seite und einem konvexen Abschnitt an einer strom
abwärtigen Seite in einer Zone vorgesehen ist, welche sich von einer
Position von 80% an der inneren Wölbfläche bis zu der hinteren Engstelle
erstreckt.
Bei der obigen Anordnung ist der Wendepunkt zwischen dem konkaven
Abschnitt an der stromaufwärtigen Seite und dem konvexen Abschnitt an
der stromabwärtigen Seite in der Zone vorgesehen, welche von der Posi
tion von 80% an der inneren Wölbfläche zur hinteren Engstelle verläuft.
Somit ist es möglich, eine von der inneren Wölfbfläche an der Nachlauf
kante erzeugte Stoßwelle zu streuen, um die Entstehung einer starken
Stoßwelle zu verhindern, wodurch der durch die Stoßwelle verursachte
Druckverlust verringert wird.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann der größte
Wert gleich oder kleiner als 110% der Länge der Normalenlinie an der
vorderen Engstelle sein.
Mit der obigen Anordnung kann der größte Wert der Länge der von der
inneren Wölbfläche des einen Turbinenblatts nach unten zur äußeren Wölb
fläche des anderen Turbinenblatts gezogenen Normalenlinie gleich oder
kleiner als 110% der Länge der Normalenlinie an der vorderen Engstelle
sein. Somit kann ein sanfter Übergang von einer laminaren Strömungs
grenzschicht zu einer turbulenten Strömungsgrenzschicht erreicht werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird weiterhin durch ein Turbinen
blatt gemäß Anspruch 4 gelöst.
Mit der obigen Anordnung ist es möglich, den Freiheitsgrad der Konstruk
tion des Turbinenblatts zu erhöhen, indem das Turbinenblattprofil gemäß
der vorliegenden Erfindung und ein bestehendes Turbinenblattprofil wie
gewünscht in Kombination verwendet werden.
Die Art und Weise der Ausführung der vorliegenden Erfindung wird nun
durch eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben wer
den, welche in den beiliegenden Zeichnungen gezeigt ist. Dabei stellt dar:
Fig. 1 ein Diagramm, welches ein Turbinenblattprofil und eine Turbi
nenblattkaskade für eine Axialturbine zeigt.
Fig. 2 ein vergrößertes Diagramm eines in Fig. 1 gezeigten wesent
lichen Abschnitts.
Fig. 3 ein Graph, welcher eine Variation im Blatt-zu-Blatt-Abstand
entlang einer inneren Wölbfläche des Blattprofils zeigt.
Fig. 4 ein Graph, welcher eine Variation des Verlustfaktors bezogen
auf die Geschwindigkeit an einem Auslass der Blattkaskade
zeigt; und
Fig. 5 ein Diagramm, welches den Zustand einer Strömung um die
Blattkaskade herum in einer Ausführungsform der vorliegen
den Erfindung zeigt.
Fig. 6 ein Diagramm, welches den Zustand einer Strömung um die
Blattkaskade im Stand der Technik zeigt.
Fig. 1 bis 5 zeigen eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
wobei Fig. 1 ein Diagramm ist, welches ein Turbinenblattprofil und eine
Turbinenblattkaskade für eine Axialturbine zeigt; Fig. 2 ist ein vergrößer
tes Diagramm eines in Fig. 1 gezeigten wesentlichen Abschnitts; Fig. 3
ist ein Graph, welcher eine Variation im Blatt-zu-Blatt-Abstand entlang einer
inneren Wölbfläche des Blattprofils zeigt; Fig. 4 ist ein Graph, welcher
eine Variation im Verlustfaktor relativ zur Geschwindigkeit an einem Aus
lass der Blattkaskade zeigt; und Fig. 5 ist ein Diagramm, welches den
Zustand einer Strömung um die Blattkaskade herum zeigt.
In Fig. 1 durch eine durchgezogene Linie dargestellte Turbinenblätter S
sind in einem ringförmigen Gaskanal in einer Axialturbine angeordnet, um
eine Turbinenblattkaskade zu bilden. Das Turbinenblatt S umfasst eine
innere Wölblfläche Sl (eine Überdruckfläche), welche beim Strömen eines
Gases einen Überdruck erzeugt, sowie eine äußere Wölbfläche Su (eine
Unterdruckfläche), welche bei der Gasströmung einen Unterdruck erzeugt.
Eine unterbrochene Linie in Fig. 1 zeigt ein herkömmliches Turbinenblatt
S, welches zum Vergleich gezeigt ist. Wie aus dem Vergleich des Turbinen
blatts der vorliegenden Ausführungsform und dem herkömmlichen Turbi
nenblatt zu sehen ist, weist das durch die unterbrochene Linie gezeigte
herkömmliche Turbinenblatt S in dem gesamten Bereich der inneren Wölb
fläche Sl ausschließlich einer Vorlaufkante LE und einer Nachlaufkante TE
des Turbinenblatts S keinen in eine konkave Gestalt gekrümmten Wende
punkt auf, wohingegen das Turbinenblatt S der vorliegenden Ausführungs
form, welches durch die durchgezogene Linie dargestellt ist, einen Wende
punkt P (siehe Fig. 2) zwischen einem in eine konkave Gestalt gekrümm
ten Abschnitt auf der Seite einer Vorlaufkante LE in der Nähe einer Nach
laufkante TE und einem in eine konvexe Gestalt gekrümmten Abschnitt auf
der Seite der Nachlaufkante TE aufweist.
Eine Koordinatenposition an der unteren Fläche Sl des Turbinenblatts S ist
durch einen Prozentsatz der Länge entlang der unteren Fläche Sl repräsen
tiert, wenn die Vorlaufkante LE als eine Position von 0% und die Nachlauf
kante als eine Position von 100% definiert ist.
Vordere und hintere Engstellen sind in einem Einlass und einem Auslass
zwischen einem Paar von benachbarten Turbinen S definiert und jede weist
eine minimale Schnittfläche eines Strömungswegs auf (nämlich einen
minimalen Abstand zwischen dem Paar von Turbinenblättern S). Wenn eine
Normalenlinie von der inneren Wölbfläche Sl eines der Blattprofile S nach
unten zur äußeren Wölbfläche Su des anderen Blattprofils S gezogen wird,
ist der Abstand zwischen dem Paar der benachbarten Turbinenblätter S
gleich einer Länge D der Normalenlinie. Fig. 3 zeigt Variationen von Blatt-
zu-Blatt-Abständen D (auf dimensionslose Art und Weise repräsentiert,
wobei der Blatt-zu-Blatt-Abstand an der Vorlaufkante als 1 definiert ist) in
einer Richtung einer Sehne in der vorliegenden Ausführungsform sowie im
Stand der Technik. In der vorliegenden Ausführungsform liegt die vordere
Engstelle bei einer Position von 22% und die hintere Engstelle liegt bei
einer Position von 97%, wobei der Wendepunkt P zwischen der Position
von 80% und der hinteren Engstelle (der Position von 97%) angeordnet
ist.
In Fig. 3 nimmt der Blatt-zu-Blatt-Abstand D im Stand der Technik von der
vorderen Engstelle (einer Position von 5% bis 44%) zur hinteren Engstelle
(einer Position von 93%) monoton ab, wohingegen der Blatt-zu-BlattAb
stand in der vorliegenden Ausführungsform von der vorderen Engstelle
(einer Position von 22%) aus monoton zunimmt, bis er bei einer Position
von 56% einen Maximalwert annimmt und dann zur hinteren Engstelle (der
Position von 97%) hin abnimmt. Das Verhältnis des dimensionslosen Blatt-
zu-Blatt-Abstands 1,025 zum Maximalwert des dimensionslosen Blatt-zu-
Blatt-Abstands 0,94 an der vorderen Engstelle beträgt etwa 1,09 und ist
auf weniger als 110% gedrückt.
Das Blattprofil S in der vorliegenden Ausführungsform besitzt den Wende
punkt P zwischen dem konkaven Abschnitt an der stromaufwärtigen Seite
und dem konvexen Abschnitt an der stromabwärtigen Seite in einem Be
reich von der Position von 80% bis zur hinteren Engstelle (der Position von
97%) an der inneren Wölbfläche Sl. Somit kann die von der inneren Wölb
fläche Sl in der Nähe der Nachlaufkante TE erzeugte Stoßwelle in zwei oder
mehr Komponenten gestreut werden. Fig. 5 zeigt den Zustand einer
Strömung einer Blattkaskade in der vorliegenden Ausführungsform, wobei
zwei schwache Stoßwellen SW1 und SW2 erzeugt wurden, und Fig. 6
zeigt den Zustand einer Strömung einer Kaskade der Blätter im Stand der
Technik, wobei eine starke Stoßwelle SWl erzeugt worden ist. Es zu sehen,
dass im Stand der Technik eine Stoßwelle erzeugt wurde, jedoch bei der
vorliegenden Ausführungsform die Stoßwelle in zwei Wellen geteilt wurde.
In Fig. 5 und 6 bezeichnen EWu und EWl ausgedehnte Wellen, welche
durch die Geschwindigkeitsverringerung des Gases an der konvex
gekrümmten Seite erzeugt werden, und B bezeichnet Blasen, welche durch
die Stagnation der Gasströmung erzeugt werden.
Durch Teilen der Stoßwelle an der inneren Wölbfläche Sl in zwei Wellen in
der obigen Art und Weise, um die Intensität der einzelnen Stoßwelle zu
schwächen, kann verhindert werden, dass eine einzelne Stoßwelle erzeugt
wird, welche einen großen Verlust verursacht, wodurch der durch Inter
ferenz einer Stoßwelle mit einer Grenzschicht zwischen den äußeren Wölb
flächen Su der benachbarten Turbinenblätter S erzeugte Druckverlust
verringert wird. Zusätzlich nimmt die Länge D der Normalenlinie (nämlich
der Blatt-zu-Blatt-Abstand D), welche von der inneren Wölbfläche Sl einer
der Blätter in der Turbinenkaskade nach unten zur äußeren Wöblfläche Su
des anderen Turbinenblatts S gezogen wird, in einem Bereich von der
vorderen Engstelle zur hinteren Engstelle des einen Turbinenblatts S einen
Maximalwert Dmax an, und falls die Länge D der Normalenlinie an der
vorderen Engstelle als ein Standard definiert ist, ist der Maximalwert Dmax
gleich oder kleiner als 110% (109%). Somit wird ein geschwindigkeits
verringerndes Gebiet an der äußeren Wölbfläche Su des Turbinenblatts S
aufgrund einer Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit mit einer
Zunahme des Blatt-zu-Blatt-Abstands D gebildet, wodurch ein sanfter
Übergang von einer laminaren Strömungsgrenzschicht zu einer turbulenten
Strömungsgrenzschicht erreicht werden kann. Somit ist es möglich, die
durch die Interferenz der Grenzschicht mit den zwei Stoßwellen, welche
von den unteren Flächen der Nachlaufkanten TE der benachbarten Turbi
nenblätter S erzeugt werden, hervorgerufene Ablösung der Grenzschicht an
der äußeren Wölbfläche Su zu verhindern, wodurch der Druckverlust wei
terhin effektiv verhindert werden kann.
Falls die Blattkaskade in der vorliegenden Ausführungsform verwendet
wird, kann, wie in Fig. 4 gezeigt ist, der Verlustfaktor bei einer Machzahl
M von 1,2 am Auslass der Blattkaskade um etwa 25% reduziert werden,
verglichen mit einem Fall, bei welchem die Blattkaskade des Standes der
Technik verwendet wird.
Obwohl die Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ausführlich be
schrieben wurde, wird verstanden werden, dass zahlreiche Modifikationen
durchgeführt werden können, ohne vom Gegenstand der vorliegenden
Erfindung abzuweichen.
Beispielsweise ist das Turbinenblatt S gemäß der vorliegenden Erfindung
sowohl an einem beliebigen Stator- als auch an einem Rotorblatt anwend
bar.
Das Blattprofil gemäß der vorliegenden Erfindung kann über den gesamten
Bereich des Turbinenblattes S in einer Spannweitenrichtung oder lediglich
in einem Teilbereich des Turbinenblattes S in der Spannweitenrichtung
verwendet werden. Insbesondere kann das Blattprofil gemäß der vorliegen
den Erfindung (z. B. das durch die durchgezogene Linie in Fig. 1 gezeigte
Blattprofil) in einem Teilbereich des Turbinenblattes S in der Spannweiten
richtung verwendet werden, und ein weiteres Turbinenprofil (z. B. das durch
die unterbrochene Linie in Fig. 1 gezeigte Blattprofil) kann in einem übri
gen Bereich verwendet werden. Somit kann je nach Wunsch das Turbinen
blattprofil gemäß der vorliegenden Erfindung und das bestehende Turbinen
profil in Kombination verwendet werden, wodurch der Konstruktionsfrei
heitsgrad des Turbinenblatts vergrößert wird.
Wie oben beschrieben wurde ist bei der vorliegenden Erfindung der Wende
punkt zwischen dem konkaven Abschnitt an der stromaufwärtigen Seite
und dem konvexen Abschnitt an der stromabwärtigen Seite in der Zone
vorgesehen, welche von der Position von 80% an der inneren Wölbfläche
zur hinteren Engstelle verläuft. Somit ist es möglich, eine von der inneren
Wölbfläche an der Nachlaufkante erzeugte Stoßwelle zu streuen, um die
Entstehung einer starken Stoßwelle zu verhindern, wodurch der durch die
Stoßwelle verursachte Druckverlust verringert wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist überdies die Länge der Norma
lenlinie, welche von der inneren Wölbfläche eines des Paars von benach
barten Turbinenblättern nach unten zur äußeren Wölbfläche des anderen
Turbinenblattes gezogen wird, in dem Abschnitt, welcher von der vorderen
Engstelle zur hinteren Engstelle verläuft, wenigstens einen größten Wert
auf. Somit kann an der den Unterdruck erzeugenden äußeren Wölbfläche
ein geschwindigkeitsverringerndes Gebiet gebildet werden, um den Über
gang von einer laminaren Strömungsgrenzschicht zu einer turbulenten
Strömungsgrenzschicht zu fördern, wodurch die durch die Interferenz mit
einer Stoßwelle verursachte Ablösung der Grenzschicht verhindert wird, um
den Druckverlust zu verringern.
Wie bereits erwähnt wurde, kann der größte Wert der Länge der von der
inneren Wölbfläche des einen Turbinenblattes nach unten zu der äußeren
Wölbfläche des anderen Turbinenblattes gezogenen Normalenlinie gleich
oder kleiner als 110% der Länge der Normalenlinie an der vorderen Eng
stelle sein. Somit kann ein sanfter Übergang von einer laminaren
Strömungsgrenzschicht zu einer turbulenten Strömungsgrenzschicht er
reicht werden.
Gemäß einem weiteren Gesichtpunkt der vorliegenden Erfindung ist es
möglich, den Konstruktionsfreiheitsgrad des Turbinenblattes zu vergrößern,
indem man das Turbinenblattprofil gemäß der vorliegenden Erfindung und
ein bestehendes Turbinenblattprofil je nach Wunsch in Kombination ver
wendet.
Ein Turbinenblatt S für eine Axialturbine umfasst eine innere Wölbfläche Sl,
welche einen Überdruck erzeugt, und eine äußere Wölbfläche Su, welche
einen Unterdruck erzeugt, wobei die innere Wölbfläche und die äußere
Wölbfläche zwischen einer Vorlaufkante und einer Nachlaufkante vorgese
hen sind. Ein Wendepunkt P ist zwischen einem konkaven Abschnitt an
einer stromaufwärtigen Seite und einem konvexen Abschnitt an einer
stromabwärtigen Seite in einem Bereich vorgesehen, welcher sich von einer
Position von 80% an der inneren Wölbflächen Sl zu einer hinteren Eng
stelle erstreckt, und die Länge D einer von der inneren Wölbfläche Sl eines
der Turbinenblätter S nach unten zu einer äußeren Wölbfläche Su des
anderen Turbinenblattes S gezogenen Normalenlinie weist wenigstens
einen Maximalwert in einem Bereich auf, welcher sich von einer vorderen
Engstelle zu einer hinteren Engstelle erstreckt. Somit ist es möglich, eine
von der inneren Wölbfläche an der Nachlaufkante erzeugte Stoßwelle zu
streuen, um die Erzeugung einer starken Stoßwelle zu vermeiden, wodurch
der durch die Stoßwelle verursachte Druckverlust verringert wird. Zusätz
lich kann an der den Unterdruck erzeugenden äußeren Wölbfläche Su ein
geschwindigkeitsverringerendes Gebiet ausgebildet sein, um den Übergang
von einer laminaren Strömungsgrenzschicht zu einer turbulenten
Strömungsgrenzschicht zu fördern, wodurch die durch die Interferenz mit
einer Stoßwelle verursachte Ablösung der Grenzschicht verhindert wird, um
den Druckverlust zu verringern.
D Länge einer von einer inneren Wölbfläche nach unten zu einer
äußeren Wölbfläche gezogenen Normalenlinie
Dmax Maximalwert der Länge der Normalenlinie
LE Vorlaufkante
TE Nachlaufkante
P Wendepunkt
S Turbinenblatt
Sl innere Wölbfläche
Su äußere Wölbfläche
Dmax Maximalwert der Länge der Normalenlinie
LE Vorlaufkante
TE Nachlaufkante
P Wendepunkt
S Turbinenblatt
Sl innere Wölbfläche
Su äußere Wölbfläche
Claims (4)
1. Turbinenblattanordnung für eine Axialturbine, bei welcher das
Turbinenblattprofil eines jeden Turbinenblatts der Anordnung eine einen
Überdruck erzeugende innere Wölbfläche (Sl) sowie eine einen
Unterdruck erzeugende äußere Wölbfläche (Su) umfasst, welche
zwischen einer Vorlaufkante (LE) und einer Nachlaufkante (TE) des
Turbinenblatts vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Bereich zwischen zwei benachbarten Turbinenblättern der Anordnung eine vordere und eine hintere Engstelle aufweist, bei welchen die Länge (D) einer Normalenlinie, die von einer inneren Wölbfläche (Sl) des einen der benachbarten Turbinenblätter (S) auf eine äußere Wölbfläche (Su) des anderen Turbinenblatts (S) gefällt wird, jeweils ein lokales Minimum aufweist,
dass die Länge (D) der Normalenlinie in einem Abschnitt zwischen der vorderen und der hinteren Engstelle einen größten Wert (Dmax) aufweist, und
dass, dann wenn eine Position entlang der inneren Wölbfläche (Sl) durch einen Prozentsatz derart angegeben ist, dass die Position der Vorlaufkante (LE) durch 0% und die Position der Nachlaufkante (TE) durch 100% repräsentiert ist, ein Wendepunkt (P) zwischen einem konkaven Abschnitt auf einer stromaufwärtigen Seite und einem konvexen Abschnitt auf einer stromabwärtigen Seite an einem Punkt in einer Zone vorgesehen ist, welche sich an der inneren Wölbfläche (Sl) von einer Position von 80% bis zu der hinteren Engstelle erstreckt.
dass ein Bereich zwischen zwei benachbarten Turbinenblättern der Anordnung eine vordere und eine hintere Engstelle aufweist, bei welchen die Länge (D) einer Normalenlinie, die von einer inneren Wölbfläche (Sl) des einen der benachbarten Turbinenblätter (S) auf eine äußere Wölbfläche (Su) des anderen Turbinenblatts (S) gefällt wird, jeweils ein lokales Minimum aufweist,
dass die Länge (D) der Normalenlinie in einem Abschnitt zwischen der vorderen und der hinteren Engstelle einen größten Wert (Dmax) aufweist, und
dass, dann wenn eine Position entlang der inneren Wölbfläche (Sl) durch einen Prozentsatz derart angegeben ist, dass die Position der Vorlaufkante (LE) durch 0% und die Position der Nachlaufkante (TE) durch 100% repräsentiert ist, ein Wendepunkt (P) zwischen einem konkaven Abschnitt auf einer stromaufwärtigen Seite und einem konvexen Abschnitt auf einer stromabwärtigen Seite an einem Punkt in einer Zone vorgesehen ist, welche sich an der inneren Wölbfläche (Sl) von einer Position von 80% bis zu der hinteren Engstelle erstreckt.
2. Turbinenblattanordnung für eine Axialturbine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der größte Wert (Dmax) gleich oder kleiner als 110% der Länge (D)
der Normalenlinie an der vorderen Engstelle ist.
3. Turbinenblattanordnung für eine Axialturbine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die vordere Engstelle bei einer Position von 22% und die hintere
Engstelle bei einer Position von 97% von der Vorlaufkante (LE)
angeordnet sind.
4. Turbinenblatt für eine Axialturbine, welches zumindest in einem
Abschnitt in Spannweitenrichtung des Turbinenblatts (S) das
Turbinenblattprofil gemäß Anspruch 1 aufweist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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