DE10053770A1 - Verfahren zur Herstellung eines Regelrades für Dampfturbinen sowie ein nach dem Verfahren hergestelltes Regelrad - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Regelrades für Dampfturbinen sowie ein nach dem Verfahren hergestelltes RegelradInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Regelrades (4), bestehend aus einer Mehrzahl über den Umfang des Regelrades (4) angeordneter Laufschaufeln (6) und aus einem Gesamtrotor (5) oder einem Teilrotorstück (55), für Dampfturbinen, bei welchem die Laufschaufeln (6) mittels Senkerodierverfahren aus Vollmaterial hergestellt und anschließend vergütet und geprüft werden, wird als Vollmaterial der Gesamtrotor (5) oder das Teilrotorstück (55) verwendet und somit werden die Laufschaufeln (6) und das Teilrotorstück (55) integral aus einem einzigen Werkstück gefertigt. In einer bevorzugten Ausführungsvariante besteht das Teilrotorstück (55) mit den integrierten Laufschaufeln (6) aus 8-13%-igem Chromstahl und wird an seinen beiden Enden jeweils mit einem weiteren Teilrotorstück (7, 8) verschweißt, welches aus 1%-igem Chromstahl besteht. Das Regelrad zeichnet sich durch eine hohe mechanische Stabilität aus.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet thermischer Strömungsmaschinen. Sie
betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Regelrades für Dampfturbinen sowie
ein nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes Regelrad.
Für das Erreichen eines guten Teillastverhaltens einer Dampfturbine wird der
Reaktionsbeschaufelung eine Gleichdruckstufe als Regelstufe vorgeschaltet.
Diese Gleichdruckstufe wird in Abhängigkeit von den Lastanforderungen voll- oder
teilbeaufschlagt. Durch die Teilbeaufschlagung der Regelstufe werden der
Dampfstrom sowie die Leistung der Turbine geregelt. Alle nachgeschalteten
Reaktionsstufen der Turbinenwelle arbeiten dagegen bei allen Lasten
vollbeaufschlagt.
Hohe Frischdampfdaten und Teilbeaufschlagungen ergeben für die Regelstufe
der Dampfturbine grosse statische und dynamische Belastungen. Die Regelstufe
besteht aus einer Leitreihe (Düsenring oder Düsengruppen) und aus einer
Laufreihe.
Es ist bekannter Stand der Technik, die Regelradlaufbeschaufelung mittels
Senkerodierverfahren aus einem Ring aus 10%igem Chromstahl herzustellen
oder die Laufschaufeln als Einzelschaufeln mit Fuss- und Deckplatte aus
Vollringabschnitten zu fräsen und am Fussteil und der Deckplatte anschliessend
zusammenzuschweissen, so dass ein Schaufelvollring entsteht.
Dieser so entstandene Schaufelring wird anschliessend vergütet, geprüft und über
den Rotor gezogen und dann mittels einer Unterpulverschweissung auf einem
Scheibenstummel befestigt.
Der aufgeschweisste Schaufelring vermeidet zwar die gravierenden Nachteile
einer mechanischen Befestigung der einzelnen Laufschaufeln, weist aber
folgende Nachteile auf:
Die Schweissung liegt in einer Zone hoher Temperatur-, Zug- und
Biegewechselbeanspruchung. Weiterhin treten in dieser Zone bei
Teilbeaufschlagung aufgrund des Wechsels zwischen dampfführenden und
dampflosen Düsensegmenten hohe Wärmeübergangsänderungen auf. Die
Schweissverbindung bestimmt somit die Lebensdauer der Regelstufe.
Die Applizierung von Ausgleichsbohrungen zum Zwecke des Schubausgleiches
oder der Klimatisierung des heissen Wellenbereiches und der
Innenwellendichtung (mittels kühlerem Dampf aus der Radkammer nach dem
Regelrad) kann zu einer zusätzlichen Verschwächung der Befestigung neben der
Schweissung führen.
Die Erfindung versucht, all diese Nachteile zu vermeiden. Ihr liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Regelrades und ein mit diesem
Verfahren hergestelltes Regelrad zu schaffen, welches gegenüber dem bekannten
Stand der Technik zeitsparend und kostengünstig realisierbar ist. Das Regelrad
soll zudem eine verbesserte mechanische Integrität aufweisen, und der bei
Teilbeaufschlagung auftretende Wechsel zwischen dampfführenden und
dampflosen Düsensegmenten mit der Folge starker interferierender Druckstösse
auf die Schweissnaht soll vermieden werden. Schliesslich sollen die
Ausgleichsbohrungen, die zum Zwecke der Klimatisierung oder des
Schubausgleiches angebracht werden, nicht mit der Schweissnaht interferieren.
Erfindungsgemäss wird dies bei einem Verfahren gemäss Oberbegriff des
Patentanspruches 1 dadurch erreicht, dass als Vollmaterial der Gesamtrotor oder
das Teilrotorstück verwendet wird, so dass die Laufschaufeln und der
Gesamtrotor oder die Laufschaufeln und das Teilrotorstück integral aus einem
einzigen Werkstück gefertigt werden.
Erfindungsgemäss ist somit das Regelrad für eine Dampfturbine einstückig in
Form eines Rotors mit integrierten Laufschaufeln ausgebildet, wobei der Rotor
entweder der Gesamtrotor oder ein Teilrotorstück sein kann.
Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem im Wegfall der bisher üblichen
Schweissung des Schaufelringes auf den Scheibenstummel des Rotors mit der
mit der Schweissung einhergehenden Wärmeeinflusszonenverschwächung zu
sehen. Dadurch wird die mechanische Integrität erhöht und die Lebensdauer der
Komponente erhöht.
Es ist zweckmässig, wenn das Teilrotorstück mit den integrierten Laufschaufeln
anschliessend einseitig oder beidseitig in Rotorlängsrichtung mit einem bzw. zwei
weiteren Teilrotorstücken verschweisst wird. Das hat gegenüber dem bekannten
Stand der Technik den Vorteil, dass die Schweissnaht aus einer Zone hoher
Temperatur-, Zug- und Biegewechselbeanspruchung in eine niedrigbeanspruchte
Zone verlegt wird, so dass sich die Lebensdauer der Komponente erhöht.
Von Vorteil für Maschinen mit höherer Frischdampftemperatur, z. B. < 565°C, ist
es weiterhin, wenn nur das Teilrotorstück mit integrierten Laufschaufeln aus
teurem 8 bis 10%igen Chromstahl besteht, während die sich anschliessenden
Teilrotorstücke aus kostengünstigem niedriglegiertem Chromstahl gefertigt werden
können. Bei dieser Variante kann vorteilhaft auch die Lagerzapfenplattierung
entfallen. Schliesslich interferieren die Ausgleichsbohrungen zum Zwecke des
Schubausgleiches oder der Klimatisierung des heissen Wellenbereiches und der
Wellendichtung (mittels kühlerem Dampf aus der Radkammer nach Regelrad)
nicht mit der Schweissnaht und der bei Teilbeaufschlagung auftretende Wechsel
zwischen dampfführenden und dampflosen Düsensegmenten mit der Folge
starker Druckstösse auf die Schweissnaht entfällt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer
einwelligen axialdurchströmten Hochdruck (HD)-Dampfturbine mit Regelstufe
dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teillängsschnitt der Dampfturbine in einer ersten
Ausführungsvariante und
Fig. 2 einen Teillängsschnitt der Dampfturbine in einer zweiten
Ausführungsvariante.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Nachfolgend wird die Erfindung von Ausführungsbeispielen und der Fig. 1 und
2 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einem Teillängsschnitt eine HD-Dampfturbine mit Regelstufe. Die
Hauptkomponenten der HD-Teilturbine sind ein Aussengehäuse 1 mit einer
integrierten Ventileinheit, ein Innengehäuse 2 mit Leitschaufeln und ein Rotor 3
mit Laufschaufeln. Der Frischdampf strömt durch eine Frischdampfleitung zur
Ventileinheit des Aussengehäuses 1. Von den Ventilen strömt der Dampf dann
zum Innengehäuse 2 und gelangt durch den Düsenring zum Regelrad 4 und zur
Beschaufelung. Nach Abgabe der Wärmeenergie an die Beschaufelung strömt der
Dampf in den Abdampfraum.
Erfindungsgemäss ist das Regelrad 4 einstückig in Form eines Gesamtrotors 5
mit integrierten Laufschaufeln 6 ausgebildet. Die Laufschaufeln 6 sind über den
Umfang des Regelrades 4 gleichmässig verteilt angeordnet. Sie werden mittels
bekannten Bearbeitungsverfahren, z. B. Senkerodierverfahren oder Fräsen, aus
Vollmaterial hergestellt, anschliessend vergütet und geprüft. Als Vollmaterial wird
gemäss der vorliegenden Erfindung kein Ring verwendet, sondern ein
Gesamtrotor 5, der zusammen mit den integrierten Laufschaufeln 6 aus einem
einzigen Werkstück gefertigt wird.
Fig. 2 zeigt in einen Teillängsschnitt einer HD-Dampfturbine ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich vom ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass anstelle des Gesamtrotors 5
ein Teilrotorstück 55 verwendet wird. Erfindungsgemäss ist das Regelrad 4
einstückig in Form eines Teilrotorstückes 55 mit integrierten Laufschaufeln 6
ausgebildet. Die Laufschaufeln 6 sind über den Umfang des Regelrades 4
gleichmässig verteilt angeordnet. Sie werden mittels bekannten
Bearbeitungsverfahren, z. B. Senkerodierverfahren oder Fräsen, aus Vollmaterial
hergestellt, anschliessend vergütet und geprüft. Als Vollmaterial wird gemäss der
vorliegenden Erfindung kein Ring verwendet, sondern eine Rotorscheibe
(Teilrotorstück 55), die zusammen mit den integrierten Laufschaufeln 6 aus
einem einzigen Werkstück gefertigt wird.
Das Teilrotorstück 55 mit den integrierten Laufschaufeln 6 wird anschliessend an
seinen beiden Enden in Rotorlängsrichtung jeweils mit einem weiteren
Teilrotorstück 7, 8 verschweisst.
Bei dieser Ausführungsvariante besteht das einstückige Teilrotorstück 55 mit den
integrierten Laufschaufeln 6 aus einem hochlegierten teuren 8-13%igen
Chromstahl, vorzugsweise einem 10%igem Chromstahl. Nur dieses Teilrotorstück
55 befindet sich im heissen Bereich des Rotors 3 (Frischdampftemperaturen z. B.
< 565°C). Die sich beidseitig anschliessenden weiteren Teilrotorstücke 7, 8,
welche jeweils mit dem Teilrotorstück 55 verschweisst sind, können auch bei
Frischdampftemperaturen < 565°C aus kostengünstigem niedriglegierten Stahl,
beispielsweise 1%igen Chromstahl, gefertigt werden. Da die Schweissnaht in
einer niedriger beanspruchten Zone liegt, befindet sich die
Wärmeeinflusszonenversschwächung im unkritischen Bereich des Rotors.
Selbstverständlich kann in einer weiteren Variante der Erfindung auch das
einstückige Teilrotorstück 55 aus niedriglegiertem Stahl bestehen.
Bei der Erfindung ist eine Plattierung des Lagerzapfens nicht mehr notwendig. Der
bei Teilbeaufschlagung auftretende Wechsel zwischen dampfführenden und
dampflosen Düsensegmenten mit der Folge starker Druckstösse auf die
Schweissnaht wird vermieden. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass
Ausgleichsbohrungen zum Zwecke der Klimatisierung oder des Schubausgleiches
nicht mehr im Bereich der Schweissnaht liegen, so dass insgesamt die
mechanische Integrität des Regelrades verbessert und die Lebensdauer der
Komponente erhöht wird. Schliesslich werden bei dem erfindungsgemässen
Verfahren vorteilhaft nur Schweissungen durchgeführt, die mit
Standardprüfverfahren zu bewerten sind und für die zahlreiche Referenzen
vorliegen.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. So kann z. B. das integrale Teilrotorstück 55
auch nur an einer Seite anstatt auf beiden Seiten mit einem weiteren
Teilrotorstück 7 verschweisst sein.
1
Aussengehäuse
2
Innengehäuse
3
Rotor
4
Regelrad
5
Gesamtrotor
55
Teilrotorstück
6
Laufschaufeln von Position
5
bzw.
55
7
Teilrotorstück
8
Teilrotorstück
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Regelrades (4), bestehend aus einer
Mehrzahl über den Umfang des Regelrades (4) angeordneter
Laufschaufeln (6) und aus einem Gesamtrotor (5) oder einem
Teilrotorstück (55), für Dampfturbinen, bei welchem die Laufschaufeln (6)
mittels Senkerodierverfahren oder mechanischen Bearbeitungsverfahren
aus Vollmaterial hergestellt und anschliessend vergütet und geprüft
werden, dadurch gekennzeichnet, dass als Vollmaterial der Gesamtrotor (5)
oder das Teilrotorstück (55) verwendet werden und somit die Laufschaufeln
(6) und der Gesamtrotor (5) oder die Laufschaufeln (6) und das
Teilrotorstück (55) integral aus einem einzigen Werkstück gefertigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das
Teilrotorstück (55) mit den integrierten Laufschaufeln (6) in einem
anschliessenden Verfahrensschritt an mindestens einer seiner Seiten in
Rotorlängsrichtung gesehen mit einem weiteren Teilrotorstück (7, 8)
verschweisst wird.
3. Regelrad (4) für eine Dampfturbine, wobei das Regelrad (4) aus einer
Mehrzahl über den Umfang des Regelrades (4) angeordneter
Laufschaufeln (6) und aus einem Gesamtrotor (5) oder einem
Teilrotorstück (55) besteht und nach einem Verfahren gemäss Anspruch 1
hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, dass es einstückig in Form eines
Gesamtrotors (5) oder eines Teilrotorstückes (55) mit jeweils integrierten
Laufschaufeln (6) ausgebildet ist.
4. Regelrad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das einstückige
Teilrotorstück (55) mit integrierten Laufschaufeln (6) mindestens an einer
Seite in Rotorlängsrichtung gesehen mit einem weiteren Teilrotorstück (7,
8) verschweisst ist.
5. Regelrad nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass das einstückige
Teilrotorstück (55) mit integrierten Laufschaufeln (6) aus einem 8 bis
13%igem Chromstahl besteht und das/die sich anschliessende/n weitere/n
Teilrotorstück/e (7, 8) aus einem niedriglegierten Stahl besteht/en.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000153770 DE10053770A1 (de) | 2000-10-30 | 2000-10-30 | Verfahren zur Herstellung eines Regelrades für Dampfturbinen sowie ein nach dem Verfahren hergestelltes Regelrad |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000153770 DE10053770A1 (de) | 2000-10-30 | 2000-10-30 | Verfahren zur Herstellung eines Regelrades für Dampfturbinen sowie ein nach dem Verfahren hergestelltes Regelrad |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10053770A1 true DE10053770A1 (de) | 2002-05-02 |
Family
ID=7661559
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000153770 Withdrawn DE10053770A1 (de) | 2000-10-30 | 2000-10-30 | Verfahren zur Herstellung eines Regelrades für Dampfturbinen sowie ein nach dem Verfahren hergestelltes Regelrad |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10053770A1 (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |