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Die
Erfindung bezieht sich auf eine an einen Luftfahrzeug installierte
Schneebeseitigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruch
1.
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Wenn
es auf einem Flugplatz schneit, bleibt üblicherweise ein darauf gelandetes
Flugzeug auf dem offenen Vorfeld, und Schnee liegt auf jeder oberen
Oberfläche
des Flugzeugs einschließlich
des Rumpfes, der Tragflügel,
der Höhenruder
und dergleichen. Somit ist es erforderlich, den auf dem Flugzeug
liegenden Schnee zu entfernen, bevor es startet. Zu diesem Zweck
wurden bisher Fahrzeuge verwendet, die besonders ausgebildet sind,
um Schnee zu entfernen durch Aufsprühen eines schneeschmelzenden
Fluides oder Blasen eines Gases gegen das Flugzeug, um den Schnee
zu entfernen. Unvermeidbar bei dem Stand der Technik sind die nachfolgenden
Nachteile:
- 1. Eine sehr lange Zeit, beispielsweise
etwa ein bis zwei Stunden, ist erforderlich, um die Schneebeseitigung
bei einem Flugzeug durchzuführen.
- 2. Aufgrund der normalerweise begrenzten Anzahl von Schneeentfernungsfahrzeugen,
die bei einem Flugzeug verfügbar
sind, besteht manchmal eine ziemlich lange Wartezeit für die Fahrzeuge,
bis die Schneeentfernung durchgeführt wird.
- 3. Diese Faktoren bewirken eine bemerkenswerte Verzögerung für den Start
eines Flugzeugs, und im Ergebnis bedeutet dies eine erhebliche Verwirrung
des Flugverkehrs.
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Die
US 2 422 746 offenbart eine
gattungsgemäße Vorrichtung
zur Enteisung von Flugzeugen während
des Fluges. An der Vorderkante der Flügel aus diesen austretende
Düsen versprühen Gas
unter hohem Druck bevorzugt zusammen mit einer Enteisungsflüssigkeit,
so dass das Eis an den besprühten Stellen
entfernt wird. Hierdurch erhält
die Eisschicht Löcher,
so dass die während
des Fluges an den Flügeln
auftretende Luftströmung
unter die Eisschicht gelangen und diese aufbrechen kann.
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Demgegenüber zeigt
die
DE 198 53 354
C2 eine Vorrichtung zur Enteisung von Flugzeugen während des
Aufenthalts am Boden. Hierzu sind auf der Außenhaut des Flugzeugs zu öffnende
und zu verschließende
Spüleinrichtungen
und unter der Außenhaut
verlaufende Leitungen zum Zuführen
eines Enteisungsmediums zu den Spüleinrichtungen vorgesehen.
Das Enteisungsmedium kann eine Flüssigkeit oder warme Luft sein.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung eine Schneebeseitigungsvorrichtung
zu schaffen, mit der bei einem Luftfahrzeug die für die Schneeentfernung erforderliche
Zeit herabgesetzt wird, mit dem Ergebnis, dass der Flugplan eingehalten
wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Schneebeseitigungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Die
Schneebeseitigungsvorrichtung weist eine Blasvorrichtung auf, um
mittels Hochdruckgas Schnee, der auf der Oberfläche des Luftfahrzeugs liegt,
wegzublasen und/oder zu schmelzen, um den Schnee hiervon zu entfernen.
Die Blasvorrichtung für Hochdruckgas,
die an dem Luftfahrzeug angeordnet ist, ermöglicht, dass die Schneebeseitigung
jederzeit durchgeführt
werden kann, ohne auf die Hilfe durch Schneeentfernungsfahrzeuge
angewiesen zu sein.
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Die
Blasvorrichtung weist zumindest eine Düse auf, aus der das Hochdruckgas
geblasen wird und die so drehbar ist, dass die von der Düse freigeblasene
Fläche
vergrößert wird,
und die freigelegt ist für
die Benutzung zur Schneeentfernung und zurückgezogen ist bei Nichtbenutzung,
so dass die Oberfläche
des Luftfahrzeugs eben sein kann, um den Luftwiderstand beim Fliegen
herabzusetzen.
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Die
Blasvorrichtung zum Blasen von Hochdruckgas gegen auf zumindest
einem Teil der Oberfläche
des Luftfahrzeugs wie Tragflügeln
und Höhenrudern
liegendem Schnee kann in wenigstens einem Bereich auf der Oberfläche des
Luftfahrzeugs einschließlich
des Fußes eines
Tragflügels,
des Fußes eines
Höhenruders,
des mittleren Bereichs eines Tragflügels mit Bezug auf die Längsrichtung
und des mittleren Bereichs eines Tragflügels mit Bezug auf die Seitenrichtung
angeordnet sein.
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Die
Blasvorrichtung kann komprimiertes Gas verwenden, das von einem
Kompressor geliefert wird, welcher in dem Luftfahrzeug selbst angeordnet ist
und durch die Maschinen des Luftfahrzeugs angetrieben wird.
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Die
Blasvorrichtung kann auch einen abnehmbaren stationären Kompressor
verwenden, der auf dem Flughafen vorbereitet wird, zusätzlich oder anstelle
des vorbeschriebenen Kompressors, der in dem Flugzeug selbst angeordnet
ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Flugzeugs mit installierten Schneeentfernern
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 eine
teilweise perspektivische Ansicht eines Tragflügels des Flugzeugs mit installiertem Schneeentferner,
wobei die Schneeentferner am Fuß und
im mittleren Bereich des Tragflügels
angeordnet sind,
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3 eine
teilweise perspektivische Ansicht des Hecks des Flugzeugs mit installierten
Schneeentfernern, bei welchem die Schneeentferner am Fuß von Höhenrudern
des Flugzeugs angeordnet sind.
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Gemäß 1, 2 und 3 ist
ein Flugzeug 10 zusammengesetzt aus einem Rumpf 11, Tragflügeln 12,
Höhenrudern 13,
einem Ruder 14, Maschinen 15, Rädern 16 usw.
Der Rumpf 11 ist ein rohrförmiger Gegenstand mit einem
nahezu kreisförmigen
Querschnitt und hat die Funktion, Passagiere und Mannschaft sowie
Fracht aufzunehmen. Die Tragflügel 12 erstrecken
sich seitlich vom mittleren Bereich von beiden Seiten des Rumpfes 11.
Ein Paar von Höhenrudern 13 und
das Ruder 14 erstrecken sich zur Seite bzw. aufrecht am
Heck des Rumpfes 11. Die Räder 16 und Maschinen 15 sind
gewöhnlich an
der unteren Oberfläche
des Rumpfes 11 und der Tragflügel 12 angeordnet.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
ist die Blasvorrichtung 20, welche Hochdruckgas gegen auf
irgendeiner oberen Oberfläche
des Flugzeugs liegenden Schnee bläst, an verschiedenen Stellen
des Flugzeugs angeordnet, wie dem Rumpf 11 einschließlich der
Füße der Tragflügel 12 und
der Höhenruder 13,
der mittleren Bereichen der Tragflügel 12 mit Bezug auf
die Längsrichtung
und den mittleren Bereichen der Tragflügel 12 mit Bezug auf
die Seitenrichtung.
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Um
der Blasvorrichtung 20 Festigkeit zu verleihen, ist sie
vorzugsweise an Teilen angeordnet, die durch Träger usw. verstärkt sind.
Es ist selbstverständlich,
daß die
Blasvorrichtung 20, die am Fuß der Tragflügel angeordnet
ist, an einem leicht aufwärts gerichteten
Teil einer Seite des Rumpfes 11 befestigt sein kann, die
dem Fuß des
Tragflügels 12 zugewandt
ist, wie auch die Struktur der Blasvorrichtung, die bei den Höhenrudern 13 angeordnet
ist, in 3 zeigt.
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Obgleich 1 zeigt,
daß mehrere
Blasvorrichtungen 20 an jedem Tragflügel 12 und jedem Höhenruder 13 des
Flugzeugs angeordnet sind, hat jedoch 1 keine
begrenzende Wirkung und jede Anzahl der Blasvorrichtungen 20 kann
an jeder geeigneten Stelle des Flugzeugs angeordnet sein.
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Zwei
unterschiedliche Typen der Struktur der Blasvorrichtungen 20 sind
in 2 gezeigt. Der eine ist ein Typ mit einer Abdeckung,
welche an einer Seite des Rumpfes 11 angelenkt ist, um
Düsen 21 abzudecken,
aus welchen Hochdruckgas herausgeblasen wird. Die Abdeckung wird
geschlossen, wenn die Blasvorrichtung 20 nicht in Betrieb
ist.
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Der
andere ist ein Typ, dessen Düsen
in den Tragflügel 12 zurückgezogen
sind, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Die Öffnung der Abdeckung kann in einem
Ausmaß begrenzt
sein, daß Düsen 21 freigelegt
sind, um das Hochdruckgas herauszublasen.
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Wie
in 2 gezeigt ist, hat die Blasvorrichtung 20 zumindest
eine Düse 21 in
L-Form oder I-Form. Weiterhin ist die Düse drehbar, um zu ermöglichen,
daß das
Gas weit gegen den auf irgendeiner Oberfläche des Flugzeugs, wie Tragflügeln 12 und Höhenrudern 13,
liegenden Schnee geblasen werden kann. Wie bereits in Bezug auf
die Struktur der Blasvorrichtung 20 dargelegt wurde, sind
die Düsen 21 abgedeckt
oder zurückgezogen
in den Rumpf 11 oder in den Tragflügel 12, nachdem der
Schneebeseitigungsvorgang beendet ist, um eine glatte Oberfläche des
Rumpfes und der Tragflügel
zu erhalten.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
verwendet die Blasvorrichtung 20, um das Hochdruckgas zu
liefern, einen Kompressor (nicht gezeigt), welcher in dem Flugzeug
angeordnet ist und von den Maschinen des Flugzeugs angetrieben wird.
Jedoch braucht der Kompressor nicht innerhalb des Flugzeugs selbst angeordnet
zu sein, da er nur verwendet wird, wenn das Flugzeug nicht fliegt.
Der Kompressor kann auf dem Flughafen als ein abnehmbarer stationärer Kompressor
ausgebildet sein, der verwendet wird, um Hochdruckgas zu liefern.
Der abnehmbare stationäre
Kompressor kann von jeder Hochdruckquelle getrennt werden, welche
gewöhnlich
auf einem Flughafen verwendet wird. Dieses Ausführungsbeispiel mit dem abnehmbaren
Kompressor verringert das Gewicht des Flugzeugs und erhöht die Fähigkeit
zur Schneeentfernung durch Verwendung eines sehr leistungsstarken
Kompressors, welcher zu groß ist, um in
einem Flugzeug angeordnet zu werden.
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Wenn
es zu schneien beginnt und Schnee auf irgendeiner oberen Oberfläche des
Flugzeugs wie eines Tragflügels 12 und
eines Höhenruders 13 liegt,
beginnt die Tätigkeit
der Blasvorrichtung 20 in geeigneter Weise unter Berücksichtigung
des Umstands, daß der
Flugplan des Flugzeugs eingehalten wird.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel,
bei welchem der Kompressor innerhalb des Flugzeugs selbst angeordnet
ist, werden zuerst eine oder zwei der Maschinen 15 auf
beiden Seiten gestartet und der Kompressor (nicht gezeigt) im Flugzeug
ist in Betrieb. Dann werden die Abdeckungen der Düsen 21 der Blasvorrichtung 20 geöffnet, um
sie freizulegen, und die Blasvorrichtung 20 ist bereit
zur Arbeit. Nachdem die Abdeckungen vollständig geöffnet sind, um die Düsen 21 freizulegen,
wird begonnen, Hochdruckgas gegen den Schnee zu blasen, der auf
irgendeiner Oberfläche
des Flugzeugs wie eines Tragflügels
und eines Höhenruders
liegt. Die Düse 21 der
Blasvorrichtung 20 wird so gedreht, daß die Richtung des geblasenen
Gases geändert
werden kann, um die von Schnee befreite Fläche zu vergrößern.
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Wenn
das Ausmaß des
Schneefalls nicht so groß ist,
ist das Blasen von Hochdruckgas ausreichend, um den Zweck der Schneeentfernung
zu erreichen. Wenn demgegenüber
das Ausmaß des Schneefalls
viel größer ist,
kann das auszublasende Gas erwärmt
werden durch irgendeine Heizvorrichtung, und das Hochdruckgas nimmt
eine hohe Temperatur an, um den Schnee schnell zu schmelzen. In einer
bestimmten Zeitdauer des vorbeschriebenen Vorgangs wird der auf
dem Flugzeug liegende Schnee allmählich geschmolzen und schließlich ist die
gesamte Menge des auf dem Flugzeug liegenden Schnees entfernt.
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Wenn
eine oder zwei der Maschinen 15 auf beiden Seiten verwendet
werden, um Hochdruckgas zu erzeugen, kann ein geringerer Energieverbrauch erwartet
werden.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel,
bei welchem der Kompressor im Flughafen vorbereitet wird, anstatt
im Flugzeug selbst angeordnet zu sein, wird zuerst ein Auslaßrohr des
Kompressor eng mit einem Einlaßloch
der Blasvorrichtung des Flugzeugs verbunden und der Kompressor (nicht
gezeigt) ist in Betrieb. Dann werden die Abdeckungen für die Düsen 21 der
Blasvorrichtung 20 geöffnet.
Der folgende Vorgang ist derselbe wie bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel,
bei welchem der Kompressor innerhalb des Flugzeugs angeordnet ist,
und auf eine Erläuterung
wird verzichtet, um eine Wiederholung zu vermeiden.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel,
bei welchem der Kompressor im Flughafen vorbereitet wird zusätzlich zu
dem im Flugzeug selbst angeordneten Kompressor werden beide vorstehend
beschriebenen Schritte gemeinsam ausgeführt.
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Nach
der Beendigung des Schneeentfernungsvorgangs werden die Düsen 21 abgedeckt oder
in den Rumpf 11 oder in den Tragflügel 12 zurückgezogen,
um für
den Startvorgang bereit zu sein.
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Durch
die vorstehende Beschreibung ist klargestellt, daß ein am
Flugzeug installierter Schneeentferner die Möglichkeit hat, die vorbereitende
Tätigkeit für den Start
selbst durchzuführen,
ohne daß Hilfe von
besonders ausgebildeten Schneeentfernungsfahrzeugen erforderlich
ist, und als Ergebnis wird dem Erfordernis eines reibungslosen Flugverkehrs genügt, der
durch strikte Einhaltung des Zeitplans für die Startvorgänge realisiert
wird.
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Die
besonderen Vorteile, die durch den am Flugzeug installierten Schneeentferner
erhalten werden, werden nachfolgend dargestellt.
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Zuerst
kann ein mit einer Blasvorrichtung versehenes Flugzeug auf irgendeiner
Oberfläche
wie eines Tragflügels
und eines Höhenruders
liegenden Schnee selbst und zu jeder Zeit entfernen, mit der Folge
der Realisierung eines reibungslosen und ökonomischen Betriebs beim Starten
und Landen von Flugzeugen.
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Zweitens
ist es günstig,
da die Blasvorrichtungen an mehreren Stellen des Flugzeugs einschließlich des
Fußes
eines Tragflügels,
des Fußes eines
Höhenruders,
des mittleren Bereichs des Tragflügels mit Bezug auf die Längsrichtung
des mittleren Bereichs des Tragflügels mit Bezug auf die Seitenrichtung
angeordnet werden können,
den Schneeentfernungsvorgang durchzuführen, da jedes der vorgenannten
Mittel selektiv angewendet werden kann in Abhängigkeit von seiner Lage.
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Drittens
kann, da die Blasvorrichtungen mit abgedeckten und/oder zurückgezogenen
Düsen ausgebildet
sein können,
der Schneebeseitigungsvorgang leicht durchgeführt werden.
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Viertens
kann, auszublasendes Hochdruckgas durch einen im Flughafen vorbereiteten
abnehmbaren stationären
Kompressor geliefert werden, und ein leistungsstärkerer und wirksamerer Betrieb
des Schneebeseitigungsvorgangs kann realisiert werden.