DE10053190A1 - Getriebe mit Sperrklinke - Google Patents
Getriebe mit SperrklinkeInfo
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Abstract
Das Getriebe hat eine mit einer Antriebsquelle (10) gekoppelte drehbare Antriebsscheibe (16) und eine mit dieser koaxiale Sperrscheibe (20), die begrenzt gegenüber der Antriebsscheibe verdrehbar ist und an ihrem Außenumfang eine Rastverzahnung aufweist, mit der eine auf einer raumfesten Achse gelagerte Sperrklinke (30) als Rücklaufsperre zusammenwirkt. Die Antriebsscheibe (16) ist an ihrem die Spitzen der Rastverzahnung überragenden Außenumfang mit einer Ausnehmung (28) versehen, deren Grund annähernd dieselbe Tiefe wie die Zahnlücken der Rastverzahnung aufweist. Die Ausnehmung (28) bildet mit dem Außenumfang der Antriebsscheibe (16) eine Steuerkurve, auf der die Spitze der Sperrklinke (30) gleitet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Getriebe mit einer Sperrklinke, insbe
sondere zur Verwendung bei einem Stellantrieb in Fahrzeugen.
In Fahrzeugen für gehobene Ansprüche werden in zunehmendem Maße
Stellantriebe für diverse Komfort-Funktionen eingebaut. Diese haben
die Aufgabe, manuelle Betätigung oder Bedienung durch eine automati
sierte Steilfunktion zu ersetzen. In jüngster Zeit wurde vorgeschla
gen, die manuelle Bewegung des Schalthebels bei einem Automatik-
Getriebe durch eine solche Steilfunktion abzulösen. Ein anderer Vor
schlag zielt darauf ab, die Bewegung der Motorhaube durch eine Stell
vorrichtung ausführen zu lassen. Die für derartige Anwendungen geeig
neten Stellvorrichtungen müssen hohe Kräfte aufbringen und sehr zuver
lässig arbeiten. Diese Forderung kann mit einem Elektromotor erfüllt
werden, auf den ein Untersetzungsgetriebe folgt. Bei Stromausfall im
Bordnetz muß aber ein Energievorrat verfügbar sein, der eine Mindest
funktion sicherstellt. Ferner wird eine Verrastung in bestimmten
Stellungen gefordert.
Herkömmliche Getriebe können diese Aufgaben nicht erfüllen.
Die vorliegende Erfindung schafft ein robustes, einfaches Getriebe,
mit dem hohe Kräfte übertragen werden können und die Verrastung in
vorbestimmten Stellungen ebenso wie die schnelle und zuverlässige Ent
riegelung ermöglicht wird.
Das erfindungsgemäße Getriebe enthält eine mit einer Antriebs
quelle gekoppelte drehbare Antriebsscheibe und eine mit dieser koaxia
le Sperrscheibe, die begrenzt gegenüber der Antriebsscheibe verdrehbar
ist und an ihrem Außenumfang eine Rastverzahnung aufweist, mit der die
auf einer raumfesten Achse gelagerte Sperrklinke als Rücklaufsperre
zusammenwirkt, wobei die Antriebsscheibe und die Sperrklinke über eine
Steuerkurveneinrichtung derart gekoppelt sind, daß die Sperrklinke
durch Drehung der Antriebsscheibe relativ zu der Sperrscheibe aus der
Rastverzahnung heraus gehoben wird. Vorzugsweise ist die Antriebs
scheibe an ihrem die Spitzen der Rastverzahnung überragenden Außenum
fang mit wenigstens einer Ausnehmung versehen, deren Grund annähernd
dieselbe Tiefe wie die Zahnlücken der Rastverzahnung aufweist, und die
Ausnehmung bildet mit dem Außenumfang der Antriebsscheibe eine Steuer
kurve, auf der die Spitze der Sperrklinke gleitet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und aus den
beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnun
gen zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht des Getriebes bei verra
steter Sperrklinke;
Fig. 2 eine Teilansicht des Getriebes zu Beginn des Lösehubes
der Sperrklinke; und
Fig. 3 eine analoge Teilansicht bei vollständig ausgerasteter
Sperrklinke.
Als Antriebsquelle ist ein Elektromotor 10 vorgesehen, der als
bürstenloser vielpoliger Außenläufer-Motor ausgebildet ist. Der Elek
tromotor 10 treibt über eine Zahnriemenscheibe 12 und einen Zahnriemen
14 eine Antriebsscheibe 16 an, die auf einer Achse 18 gelagert ist.
Eine Sperrscheibe 20, die an ihrem Außenumfang eine Rastverzahnung
aufweist, ist mit der Antriebsscheibe 16 koaxial und auf einen kleinen
Winkel begrenzt verdrehbar gekoppelt. Dazu hat die Antriebsscheibe 16
zwei Langlöcher 22, in die jeweils ein Zapfen 24 eingreift, der von
der Sperrscheibe 20 axial absteht. Mit der Antriebsscheibe 16 ist ein
Zahnriemenkranz 26 gekoppelt, an dem der Zahnriemen 14 angreift. Der
Außenumfang der Antriebsscheibe 16 überragt die Zahnspitzen der Rast
verzahnung am Außenumfang der Sperrscheibe 20 über den größten Teil
des Umfangs, nicht jedoch an einer Ausnehmung 28, die eine Steuer
fläche bildet.
Eine auf einer raumfesten Achse schwenkbar gelagerte Sperrklinke
30 ist am Umfang der Sperrscheibe 20 und der Antriebsscheibe 16 ange
ordnet und wird durch eine Zugfeder 32 in eine Eingriffsposition an
der Rastverzahnung der Sperrscheibe 20 belastet. Fig. 1 zeigt die
Sperrklinke 30 im eingerasteten Zustand. Bei der gezeigten Drehstel
lung taucht die Spitze der Sperrklinke 30 in die Ausnehmung 28 ein,
deren Grund etwa auf gleicher Höhe liegt wie die Tiefe der Zahnlücken
der Rastverzahnung. Die Sperrklinke 30 hat eine solche axiale Breite,
daß sie die Antriebsscheibe 16 und die Sperrscheibe 20 axial über
greift.
Die Rastverzahnung am Umfang der Sperrscheibe 20 ist sägezahnför
mig, so daß die Spitze der Sperrklinke 30 an den steilen Zahnflanken
verrastet, von den flachen Zahnflanken jedoch abgewiesen wird. Die
Sperrklinke 30 wirkt somit als Rücklaufsperre, die eine Drehung der
Sperrscheibe 20 mit der Antriebsscheibe 16 in einem Drehsinn zuläßt
und im entgegengesetzten Drehsinn sperrt. Bei der in Fig. 1 gezeigten
Konstellation wird die Drehung im Uhrzeigersinn zugelassen und die
entgegengesetzte Drehung gesperrt.
Die Ausnehmung 28 ist allgemein dreieckförmig, mit einer Einlauf
rampe und einer Auslauframpe. Die Spitze der Sperrklinke 30 gleitet
auf der durch die Ausnehmung 28 gebildeten Steuerfläche. Da bei der
gezeigten Ausführungsform die Antriebsscheibe 16 nur eine Aussparung
28 aufweist, ist das Getriebe nur in der in Fig. 1 gezeigten Drehstel
lung durch die Sperrklinke 30 sperrbar. Je nach Anwendungsfall werden
am Umfang der Antriebsscheibe 16 mehrere Ausnehmungen wie die Ausneh
mung 28 an vorbestimmten Drehwinkeln angeordnet.
An die Sperrscheibe 20 ist eine abtriebsseitige Last angekoppelt,
insbesondere eine Spiralfeder, die einen Energiespeicher darstellt.
Bei Drehung im ersten Drehsinn, der in Fig. 1 durch einen Pfeil F1
angedeutet ist, wird die an die Sperrscheibe 20 angekoppelte Last
angetrieben, insbesondere also die Spiralfeder gespannt. Die Sperr
klinke 30 wird dabei von der Rastverzahnung der Sperrscheibe 20 abge
wiesen, so daß sie sich der Drehung nicht widersetzt. Bei abgeschalte
ter Antriebsquelle rastet die Sperrklinke 30 jedoch in der Rastverzah
nung der Sperrscheibe 20 ein, sobald ihr die Ausnehmung 28 gegenüber
liegt, wie in Fig. 1 gezeigt.
Zur Lösung der Verrastung wird die Antriebsscheibe 16 über die
Antriebsquelle 10 im entgegengesetzten Uhrzeigersinn angetrieben, der
in den Fig. 2 und 3 durch einen Pfeil F2 angedeutet ist. Die Sperr
klinke 30, deren Spitze am Grund der Ausnehmung 28 anliegt, gelangt
nun auf deren eine Rampenfläche und wird dadurch angehoben. Dieser
Vorgang ist in Fig. 2 veranschaulicht. Bei weiterer Drehung der An
triebsscheibe 16 im Drehsinn gemäß dem Pfeil F2 wird die Sperrklinke
30 vollständig aus der Rastverzahnung der Sperrscheibe 20 herausgeho
ben und liegt nun am Außenumfang der Antriebsscheibe 16 auf, wie in
Fig. 3 gezeigt. Wenn an die Sperrscheibe 20 - wie zuvor erwähnt - eine
gespannte Spiralfeder als Energiespeicher angekoppelt ist, wird diese
ihrerseits zu einer Antriebsquelle, durch die über die Sperrscheibe 20
die Antriebsscheibe 16 angetrieben wird. Bei der gezeigten Ausfüh
rungsform trägt die Antriebsscheibe 16 ein Ritzel 34, das zur Ankopp
lung an einen Stellmechanismus dient.
Das beschriebene Getriebe kann als selbstentriegelndes Sperrklin
kengetriebe bezeichnet werden. Es eignet sich besonders zur Verwendung
bei einem Stellantrieb in Fahrzeugen, insbesondere bei einer Stellvor
richtung zur Bewegung der Motorhaube oder einer Stellvorrichtung zur
Bewegung der Schaltwelle bei einem Automatik-Getriebe. Der über das
Getriebe aufgeladene Energiespeicher stellt bei Stromausfall eine
mechanische Antriebsquelle zur Verfügung. Der Elektromotor muß nur
kurzzeitig und gegen eine geringe Last betrieben werden, um die Sperr
klinke anzuheben, wozu eine geringe Stromreserve ausreicht, die in
einem Speicherkondensator zur Verfügung gehalten wird.
Claims (8)
1. Getriebe mit einer Sperrklinke, gekennzeichnet durch eine mit
einer Antriebsquelle (10) gekoppelte drehbare Antriebsscheibe (16) und
eine mit dieser koaxiale Sperrscheibe (20), die begrenzt gegenüber der
Antriebsscheibe (16) verdrehbar ist und an ihrem Außenumfang eine
Rastverzahnung aufweist, mit der die auf einer raumfesten Achse gela
gerte Sperrklinke (30) als Rücklaufsperre zusammenwirkt, wobei die
Antriebsscheibe (16) und die Sperrklinke (20) über eine Steuerkurven
einrichtung (28) derart gekoppelt sind, daß die Sperrklinke (30) durch
Drehung der Antriebsscheibe (16) relativ zu der Sperrscheibe (20) aus
der Rastverzahnung heraus gehoben wird.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebsscheibe (16) an ihrem die Spitzen der Rastverzahnung überragen
den Außenumfang mit wenigstens einer Ausnehmung (28) versehen ist,
deren Grund annähernd dieselbe Tiefe wie die Zahnlücken der Rastver
zahnung aufweist, und daß die Ausnehmung (28) mit dem Außenumfang der
Antriebsscheibe (16) eine Steuerkurve bildet, auf der die Spitze der
Sperrklinke (30) gleitet.
3. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sperrklinke (30) die Sperrscheibe (20) und die Antriebsscheibe (16)
axial übergreift.
4. Getriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sperrscheibe (20) mit einer abtriebsseitigen Last
gekoppelt ist.
5. Getriebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebsquelle (10) die Last über die Antriebsscheibe (16) und die mit
ihr drehfest gekoppelte Sperrscheibe (20) in einem ersten Drehsinn
antreibt, dem sich die Sperrklinke (30) nicht widersetzt, und bei
Drehung im entgegengesetzten Drehsinn die Sperrklinke (30) aus der
Rastverzahnung hebt.
6. Getriebe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die abtriebsseitige Last durch einen Federkraftspeicher gebildet ist,
der bei ausgefallener Antriebsquelle seinerseits eine Antriebsquelle
bildet.
7. Getriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsscheibe (16) und die Sperrscheibe (20) durch
wenigstens ein Langloch (22) in der einen Scheibe und einen in dieses
eingreifenden Zapfen (24) an der anderen Scheibe miteinander gekoppelt
sind.
8. Getriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsquelle einen Elektromotor (10) aufweist, der
mit der Antriebsscheibe durch einen Zahnriemen (14) gekoppelt ist.
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