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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung von Näpfchen auf
einem Druckformzylinder für
den Tiefdruck.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Gravur von
Näpfchen
auf einem Druckformzylinder für
den Tiefdruck, umfassend wenigstens einen vibrierend antreibbaren
Gravurstichel.
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Für den Tiefdruck
wird die Druckform auf der Oberfläche eines Druckformzylinders
erstellt. Dies kann insbesondere durch Ätzen, Lasergravur oder Gravur
mit Diamantsticheln erfolgen, wobei die letztgenannte Technik die
gängigste
ist.
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Wie
auch bei anderen Drucktechniken, wird das auf der Druckform aufzuzeichnende
visuelle Produkt zuvor gerastert, und es werden die sich aus dieser
Rasterung ergebenden Rasterpunkte auf die Druckform übertragen.
Dabei muß für die tieferen Töne mehr
Farbe auf den Bedruckstoff übertragen werden
als für
die lichteren Töne.
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Als
Rasterpunkte werden für
den Tiefdruck sogenannte Näpfchen
in die Oberfläche
des Druckformzylinders eingebracht, die, die Druckfarbe unterhalb
des Niveaus der Zylinderoberfläche
aufnehmen sollen, wobei die Oberfläche selbst vor dem Drucken mittels
eines Rakels von anhaftender, überschüssiger Farbe
befreit wird. Die Menge der von einem Näpfchen aufnehmbaren Farbe wird
durch das Volumen des Näpfchens,
also dessen Fläche
und Tiefe bestimmt. Grundsätzlich
wird im Hinblick auf tiefere und lichtere Töne bei der Gravur von Näpfchen mittels
eines Diamantstichels ein tiefen- und gleichzeitig flächenvariables
Prinzip eines sogenannten halbautotypischen Tiefdruckes angewendet.
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Für ein farbiges
Drucken wird in der Drucktechnik das subtraktive CMYK-Farbsystem verwendet,
bei dem Farben durch eine scheinbare Vermischung der Farben Cyan,
Magenta, Yellow und Key (Black) erzeugt werden, und zwar eine spezielle
Farbe durch eine Vermischung bestimmter Anteile dieser genannten
Farben. Dazu werden beim Tiefdruck für jede der genannten vier Farben,
entsprechend der flächigen
Verteilung ihrer Anteile in dem aufzuzeichnenden Produkt, Rasterbilder
auf vier separaten Druckformzylindern erstellt. Auf diese vier Druckformen
wird später
zum Drucken die jeweilige Farbe aufgetragen, und es werden die vier
Rasterbilder übereinander
auf den Bedruckstoff gedruckt, so daß sich letztlich ein Farbmischeindruck
für den
Betrachter des so gedruckten visuellen Produktes ergibt.
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Die
vier genannten Farbraster müssen
aber mit unterschiedlichen Rastermaßen, also unterschiedlichen
Abständen
und/oder unterschiedlichen Rasterwinkeln der Linien, auf denen Rasterpunkte mit
ihrem Schwerpunkt liegen, erstellt werden, weil sonst durch die übereinander
gedruckten Rasterbilder Moiré-Interferenzen
entstehen können,
die bei dem Betrachter den Eindruck unschöner, störender Streifen oder Schlieren
hervorrufen.
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Zur
Vermeidung dieses Moiree-Effektes sind frei, stochastisch verteilte
Rasterpunkte optimal. Diese werden aber für den Tiefdruck in der Regel
nicht verwirklicht. Vielmehr wird gerade für den Tiefdruck zumeist ein
strenges Raster verwendet, bei dem die Schwerpunkte der Rasterpunkte
bzw. Näpfchen
auf den Kreuzungspunkten von gedachten Gitterlinien liegen, insbesondere
bei der Gravur mit Gravursticheln.
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Zur
Ausbildung der Näpfchen
werden die Gravurstichel mit einer vorgegebenen Frequenz und einer
vorgegebenen Amplitude vibrierend angetrieben, z. B. mit einer Frequenz
von etwa 4000 Hz oder sogar auch etwa 8000 Hz, so daß jeder
Gravurstichel eine entsprechende Anzahl von Näpfchen pro Sekunde in der Oberfläche des
Druckformzylinders erzeugen kann, in die er dazu mehr oder weniger
tief eintaucht, je nachdem, ob er gerade einen Rasterpunkt für tiefere
oder lichtere Töne
erzeugen soll. Dafür
kann die Tiefe der Näpfchen
bspw. von etwa 2 µm bis
etwa 40 μm
variieren. Die Amplitude der Vibrationsschwingung des Gravurstichels
wird der maximal zu erzeugenden Tiefe der Näpfchen angepaßt, wobei
die unterschiedliche Tiefe dadurch erzeugt wird, daß der vibrierende
Gravurstichel mehr von der Oberfläche des Druckformzylinders
abgerückt
wird oder näher
an die Oberfläche
herangerückt
wird, also die Nullinie bzw. der Nulldurchgang der Vibrationsschwingung
in radialer Richtung des Zylinder verlagert wird. Dabei kann der
Gravurstichel für
sehr tiefe Näpfchen
so weit in den Zylinder eingerückt
werden, daß er
aus der Oberfläche
des Zylinders während
einer ganzen Vibrationsperiode nicht wieder austritt, so daß fortlaufend
zusammenhängende,
sich zueinander an ihren Enden öffnende
Näpfchen
entstehen, die über
sogenannte Kanäle
miteinander verbunden sind. Nebeneinander liegende Reihen von Näpfchen sind
dann weiterhin durch Stege voneinander getrennt, die Reste der verbliebenen
Zylinderoberfläche sind
und beim Abstreifen der Farbe das Rakel führen und tragen.
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Damit
die Näpfchen,
die der in radialer Richtung des Zylinders schwingende Gravurstichel
erzeugt, als Rasterpunkte auf der Oberfläche des Druckformzylinders
verteilt angeordnet werden, dreht sich der Druckformzylinder in
der Graviervorrichtung um seine Längsachse mit einer bestimmten
Rotationsgeschwindigkeit und wandert der Gravurstichel in axialer
Richtung entlang des Zylinders mit einer bestimmten Axialgeschwindigkeit.
Resultierend ergibt sich daraus also eine vibrierende Wanderung
des Gravurstichels entlang einer Helixbahn um den Zylinder herum.
Dabei wird der Abstand zwischen den Schwerpunkten der Näpfchen in
Umfangsrichtung des Zylinder durch das Verhältnis von Rotationsgeschwindigkeit
zu Vibrationsfrequenz und in axialer Richtung des Zylinders durch
das Verhältnis
von Axialgeschwindigkeit zu Vibrationsfrequenz bestimmt. Die beiden
Geschwindigkeiten legen also das Rastermaß mit seinem Rasterwinkel fest.
Dies bedeutet, daß mindestens
ein Wert davon, vorzugsweise der Wert der Vibrationsfrequenz, zur
Erzielung eines geänderten
Rastermaßes
für unterschiedliche
Farbraster geändert
werden muß.
Während
der Erstellung einer Druckform mit einem Farbraster müssen diese drei
Werte aber prinzipiell konstant gehalten werden, um das vorgegebene
Rastermaß beizubehalten.
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Dadurch,
daß für den Tiefdruck
die Rastermaße
durch Änderung
der Geschwindigkeits-Frequenzverhältnisse verändert werden entstehen in den
unterschiedlichen Rastern Näpfchen
mit unterschiedlicher, für
die jeweilige Rasterzelle bzw. das Rastermaß oder den Rasterwinkel typischer
Näpfchenform.
Es kann von einer Rasterzelle gesprochen werden, indem von dem Gedanken
ausgegangen wird, daß jedem
Näpfchen
in dem Raster jeweils der Bereich einer Rasterzelle aneinander lückenlos
anschließender
Zellen zur Verfügung
steht, der von dem jeweiligen Näpfchen,
je nach seiner Ausdehnung, mehr oder weniger in Anspruch genommen wird.
Dabei können
die Rasterzellen, je nach Rasterwinkel, unterschiedliche Rautengitter
bilden.
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Die
Näpfchen
selbst haben üblicherweise dreidimensional
eine Prismenform oder Schiffchenform und an der Oberfläche des
Druckformzylinders eine Rautenform, die dadurch entstehen, daß ein in axialer
Ebene des Zylinders dreiecksflächiger
Gravurstichel entlang seiner Schwingungskurve in Umfangsrichtung
in den rotierenden Druckformzylinder eintaucht, wobei die Längserstreckung
der Rautenform des Näpfchens
wiederum vom Verhältnis
der Rotationsgeschwindigkeit des Zylinders zu der Vibrationsfrequenz
des Gravurstichels und von der Eintauchtiefe und der damit verbundenen
Eintauchdauer bzw. des dafür
benötigten
Vibrationsperiodenanteils abhängt.
Die Breite oder Quererstreckung der Rautenform des Näpfchens
hängt nur
von der Eintauchtiefe des sich nach oben dreiecksförmig verbreiternden
Gravurstichels ab.
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Daraus
ergibt sich, daß die
Rautenform des Näpfchen,
und zwar das Verhältnis
seiner Längserstreckung
zu seiner Quererstreckung, mit dem Rastermaß bzw. dem Rasterwinkel korreliert,
der von den gleichen Geschwindigkeits- und Frequenzwerten bestimmt
wird. Daher ist für
jedes Rastermaß oder
jeden Rasterwinkel eine bestimmte Rautenform des zugehörigen Näpfchens
(zell-) typisch, nämlich
eine Rautenform, die in Umfangsrichtung des Druckformzylinders mehr
oder weniger gestaucht oder gelängt erscheint.
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Leider
haben aber diese unterschiedlichen Rautenformen auch ein unterschiedliches
Ausdruckverhalten, was unerwünscht
ist, wobei die mehr gestauchte Rautenform oder die mehr gelängte Rautenform,
zudem für
die einzelnen Farben unterschiedlich, für lichtere oder für tiefere
Töne ein
günstiges
Ausdruckverhalten zeigt.
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In
der
US 5 663 803 A wird
ein Verfahren bereitgestellt, mit dem in Randbereichen von Druckabschnitten
höhere
Genauigkeiten in Richtung Schärfe und
Schärfebild
des Druckes erreicht werden.
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Es
hat sich allerdings gezeigt, dass dieses bekannte Verfahren nicht
geeignet ist, einen Einfluss auf das Ausdrucksverhalten von insbesondere
Vierfarbdrucken bereitzustellen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereit
zu stellen, mit dem es möglich
ist, unter grundsätzlicher
Beibehaltung des Rastermaßes
Näpfchen
derart auf die Druckform aufzubringen, dass eine Verbesserung des
Ausdrucksverhaltens, insbesondere beim Vierfarbdruck in flächigen Bereichen,
bereitgestellt wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verfahrenshinsicht
durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Wie
bereits geschildert, wird durch unterschiedliche Rastermaße bzw.
damit in Zusammenhang stehende Rasterwinkel der vier Farbraster
ein Moiré-Effekt
vermieden, so daß das
Rastermaß für die jeweilige
Druckform grundsätzlich
beizubehalten ist. Das festgelegte Rastermaß führt aber zu einer typischen
Näpfchenform,
die bei lichten und tiefen Tönen
nicht dasselbe Ausdruckverhalten zeigt.
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Die
Erfindung sieht daher vor, das Rastermaß zwar prinzipiell beizubehalten,
jedoch die Näpfchenform
unter Berücksichtigung
des zu druckenden Produktes in ausgewählten Bereichen zu modifizieren.
Dies kann erfindungsgemäß in erster Linie
durch eine Modulation der Vibrationsamplitude geschehen. Dadurch
wird das Rastermaß nicht
verändert
und der Schwerpunkt des jeweiligen Näpfchens nicht verlagert, jedoch
wird das Verhältnis
zwischen seiner Längs-
und seiner Quererstreckung geändert,
so dass das Näpfchen
im Vergleich zu typischen Näpfchen
des Rastermaßes
gelängt
oder gestaucht erscheint. Dies ergibt sich dadurch, dass bei einer
Amplitudenmodulation, anders als bei einer Veränderung der Tiefe eines Näpfchens
und einer damit verbundenen Amplitudenverschiebung, nicht der Null durchgang
der Vibrationsschwingung radial zum Zylinder verschoben wird, sondern
nur der Vibrationsausschlag um den Nulldurchgang verändert wird.
Je nach radialer Lage des Nulldurchgangs der Vibration bezüglich der
Zylinderoberfläche
wird durch die Amplitudenmodulation nicht nur die Eintauchtiefe
des Gravurstichels, und damit auch die Breite des Näpfchens
verändert,
sondern auch der Periodenanteil während dessen der Gravurstichel
eintaucht kann sich verändern,
und zwar unter Umständen
im umgekehrten Verhältnis
zur Breite des Näpfchens.
Liegt nämlich
z. B. der Nulldurchgang der Vibration gerade auf der Zylinderoberfläche, so
führt eine
Verringerung der Amplitude zu einer geringeren Eintauchtiefe und
Näpfchenbreite,
aber die Eintauchdauer bleibt unverringert weiterhin eine halbe
Periodenlänge
wie bei einem tieferen und breiteren Näpfchen. Das durch die Verringerung
der Amplitude entstehende Näpfchen
erscheint daher im Verhältnis
zuseiner Breite gelängt.
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Befindet
sich der Nulldurchgang unterhalb der Zylinderoberfläche, wird
bei einer Amplitudenverringerung sogar die Eintauchdauer verlängert, weil der
Gravurstichel vielleicht aufgrund der verringerten Amplitude gar
nicht mehr aus der Oberfläche
auftauchen kann, so daß bei
relativ schmaleren und flacheren Näpfchen dennoch Verbindungskanäle zwischen den
Näpfchen
fortlaufend entstehen, wie sonst nur bei besonders tiefen und breiten
Näpfchen.
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Auch
eine Modulation der Vibrationsfrequenz kann vergleichbare Effekte
hervorrufen, denn eine Veränderung
der Frequenz verändert
die Periodendauer insgesamt. Also auch die Dauer der Periodenanteile
während
des Eintauchens des Gravurstichels. Mit einer Frequenzmodulation
sind daher sogar im Extremfalle Strichgravuren möglich. Allerdings verändert sich
in den frequenzmodulierten Bereichen auch die Schwerpunktslage der
Näpchen,
so daß es zu
lokalen Störungen
bzw. Fehlern im Rastermaß kommt,
die durch Gradationsveränderungen
beim Näpfchen
oder Ausgleichsmodulationen beim nächsten Näpfchen ausgeglichen werden
müssen,
da ansonsten die Näpfchen
maximaler Tiefe nicht so ineinander verschachtelt werden können, daß sie eine maximale
Flächendeckung
ermöglichen.
Dennoch kann auch eine Verschiebung der Schwerpunktslage eines Näpf chens
erwünscht
sein, um bspw. ein Randnäpfchen
an eine Kontur des Produktes heranzuziehen.
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Ziel
der Erfindung ist es, eine hohe Druckdichte in tiefen Dichtewerten
(Näpfchen
maximaler Tiefe) und gleichzeitig eine flach auslaufende Druckdichte
im lichten Dichtebereich (Näpfchen
minimaler Tiefe) zu erzielen. Trotz desselben effektiven flächenbezogenen
Rasters kann es dadurch durch Veränderung der Näpfchenform
zu einem verbesserten Ausdruckverhalten und erhöhter Druckdichte kommen. Insbesondere
kann es bei kleinsten Näpfchen
bei unterschiedlichen Rasterwinkeln zu einer gleichen Druckdichte
in den Farbrastern kommen.
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Eine
Amplitudenmodulation erfolgt also entsprechend der geforderten Dichte.
Es gibt eine Kurve, welche eine Änderung
der Amplituden beschreibt, um das oben beschriebene Verhalten im lichten
und tiefen Bereich zu zeigen. Im lichten Bereich wird eher eine
geringere Amplitude gefordert, während
im tiefen Bereich eine erhöhte
Amplitude einzustellen ist.
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Die
Abhängigkeit
der Näpfchenform
bzw. der Vibrationsamplitude von dem Wert der Eingangsdichte ist
im Zusammenhang mit der Gradation zu sehen. Es kann verschiedene
Vorgehensweisen bezgl. der Anpassung der Eingangsdichtewerte an
die erzielten Druckdichtewerte geben. Normalerweise kann diese Abhängigkeit über die
Gradation gesteuert werden. Sie korrigiert druckspezifische Parameter,
um die gewünschte
Druckdichte für
die unterschiedlichen Eingangsdichtewerte zu erzielen. Wird noch
zusätzlich eine
Variation der Vibrationsamplitude oder -frequenz vorgenommen, ergibt
sich ein geänderter
Gradationsverlauf. Die Abhängigkeit
der Näpfchenform
von der Eingangsdichte und die Gradation können in unterschiedlicher Weise
kombiniert werden.
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Wird
zuerst die Abhängigkeit
der Näpfchenform
von der Eingangsdichte festgelegt, hat sich entsprechend die Gradation
zu ändern,
um die gewünschte
Wiedergabe der Eingangswerte in den unterschiedlichen Druckdichten
zu erzielen.
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Wird
hingegen die Gradation beibehalten, kann die Näpfchenform über die Vibrationsamplitude angepasst
werden.
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Werden
freie Rasterwinkel verwendet, das heißt, wird die feste Vorgabe
der vier unterschiedlichen Rasterwinkel verlassen, ist das Feld
der Anwendungen für
die Vibrationsanpassung noch wesentlich größer. In diesem Fall kann die
Steigung der Änderung
der Vibrationsamplitude anzupassen sein.
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Die
optimale Form der Näpfchen
ist zudem einerseits über
das Ausdruckverhalten und den Zusammendruck der einzelnen Farbbestandteile
gegeben. Andererseits hängt
wiederum das Ausdruckverhalten von drucktechnischen Randbedingungen
ab, wie z. B. der Farbzusammensetzung, Pigmentierung, dem Verdünner, der
Druckgeschwindigkeit und dem Bedruckstoff.
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In
selbständiger
Lösung
der gestellten Aufgabe zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
dadurch aus, dass die Vibrationsamplitude und eventuell auch die
Vibrationsfrequenz des Gravurstichels modulierbar ist, was, wie
geschildert, auch bei einem freien Raster besonders vorteilhaft
sein kann.
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Die
Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert, ohne die Erfindung auf
oder durch die Darstellungen, zu beschränken. Es zeigen:
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1 eine
Frontansicht der Spitze eines Gravurstichels,
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2 eine
Seitenansicht der Spitze gemäß 1,
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3 eine
Amplitudenmodulation bei einem tiefen Näpfchen,
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4 eine
Amplitudenmodulation bei einem flachen Näpfchen und
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5 verschiedene
Näpfchen
in der Draufsicht.
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1 und 2 zeigen
die Spitze 1 eines Gravurstichels in der Frontansicht und
in einer Seitenansicht. Zu erkennen ist insbesondere, daß sich die
Spitze 1 zu ihrem freien Ende hin dreiecksförmig verjüngt, so
daß eine
geringere Eintauchtiefe in das Material eines Druckformzylinders
mit einer geringeren Näpfchenbreite
des von der Spitze 1 erzeugten Näpfchens einhergeht.
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3 deutet
eine Amplitudenmodulation bei der Erzeugung eines relativ tiefen
Näpfchens
durch die Spitze 1 eines Gravurstichels an.
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Die
Oberfläche
eines Druckformzylinders ist mit einer durchgezogenen Linie 2 bezeichnet.
Den Verlauf der an sich vorgegebenen Amplitude der Vibration des
Gravurstichels deutet die ebenfalls durchgezogene Linie 3 an.
Etwa entlang dieser Linie würde sich
die ebenfalls angedeutete Spitze 1 des Gravurstichels also
bei der Rotation des Druckformzylinders bewegen und in dessen Oberfläche 2 eintauchen. Dabei
schwingt die Spitze 1 mit der Vibrationsamplitude 3 um
den Nulldurchgang 4 der Schwingung, der mit einer gestrichelten
Linie angedeutet ist. Wie in 3 erkennbar
ist, ist dieser Nulldurchgang 4 bis unter die Oberfläche 2 verschoben
um ein nahezu maximal tiefes Näpfchen
mit der vorgegebenen Amplitude zu erzeugen. Wird nun die Amplitude
durch eine Modulation für
dieses Näpfchen
abgeflacht, wie dies mit der strichpunktierten Linie 5 angedeutet
ist, so verringert sich die Eintauchtiefe entsprechend, und damit
auch die Eintauchbreite, weil sich die Verjüngung der Spitze 1 auswirkt.
Die Eintauchdauer wird jedoch erheblich verlängert. Im gezeigten Fall taucht
die Spitze sogar gar nicht mehr über
die Oberfläche 2 aus,
so daß am
Ende des eigentlichen Näpfchens
ein Kanal 6 entsteht. Das durch Modulation gebildete Näpfchen ist
also flacher, schmaler und länger als
ein Vergleichsnäpfchen,
welches mit der vorgegebenen Amplitude 3 erzeugt wird.
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4 zeigt
eine ähnliche
Modulation bei einem flacheren Näpfchen.
Wieder ist die modulierte Amplitude 5 flacher als die an
sich vorgegebene Amplitude 3. Der Nulldurchgang 4 ist
jetzt aber zur Ausbildung eines flacheren Näpfchens über die Oberfläche 2 deutlich
verschoben. Durch die zusätzliche
Modulation der Amplitu de wird das erzeugte Näpfchen noch weniger tief und
breit und erheblich verkürzt, aber
weniger verkürzt,
als dies bei einem weiteren Anheben des Nulldurchganges 4 über der
Oberfläche 2 bei
der tatsächlich
zu erzeugenden Näpfchentiefe
der Fall wäre,
weil der Amplitudenverlauf 5 einen anderen Winkel zur Oberfläche 2 bildet
als der parallel zu verschiebende Amplitudenverlauf 3.
Das erzeugte Näpfchen
wird also relativ gelängt.
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Bei
einer Frequenzmodulation, die nicht dargestellt ist, würde sich
die Periodendauer der Amplitude 3 verändern und gleichzeitig dadurch
eine Phasenverschiebung bewirken. Dies führt zu einer Änderung
der Länge
des Näpfchens
bei gleichbleibender Tiefe und Breite, aber bei gleichzeitiger Veränderung der
Lage des Näpfchens
aufgrund der Phasenverschiebung.
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In 5 sind
in der Draufsicht vier Näpfchen 7 bis 10 beispielhaft
zu sehen. Erkennbar sind vier Näpfchen,
die in zwei Zeilen und in zwei Spalten angeordnet sind. In der 5 ist
nur ein ganz kleiner Ausschnitt des Gravurmusters auf einem Druckformzylinder
zu erkennen.
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In
der linken Spalte sind jeweils Näpfchen 7 und 8 gezeigt,
die gleich groß sind
und ein Ausmaß für einen
einen relativ großen
Rasterpunkt für
einen relativ tiefen Ton aufweisen. Zur Ausbildung dieser Näpfchen 7 und 8 muß der Stichel 1 relativ
tief in die Oberfläche 2 des
Druckformzylinders eindringen, wozu sein Amplitudenverlauf, wie
in 3 mit der durchgezogenen Linie 3 gezeigt,
in die Oberfläche 2 des
Druckformzylinders hinein verschoben ist.
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Das
Näpfchen 9 in 5 in
der obersten Zeile und der rechten Spalte ist ein flacheres Näpfchen für einen
Rasterpunkt eines lichteren Tones, bei dem der Stichel dem Amplitudenverlauf 3 in 4 folgt, also
verschoben weiter außerhalb
der Oberfläche 2 des
Druckformzylinders.
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Alle
drei Näpfchen 7, 8 und 9 haben
denselben Rasterwinkel, nämlich
im gezeigten Fall den sogenannten Rasterwinkel 0, bei dem die Querdiagonale
und die Längsdiagonale
des jeweiligen Näpfchens
im wesentlichen gleich groß sind.
Das Näpfchen 9 ist
also zu den Näpfchen 7 und 8 formähnlich.
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Das
Näpfchen 10 in
der unteren Zeile und in der rechten Spalte hat dieselbe Flächengröße wie das
Näpfchen 9 darüber und
ist zur Erzeugung eines entsprechend lichten Rasterpunktes vorgesehen,
es hat aber einen durch Amplitudenmodulation veränderten Rasterwinkel, nämlich den
sogenannten Rasterwinkel 2, bei dem die Längsdiagonale
des Näpfchens
etwa doppelt so groß ist
wie seine Querdiagonale. Es wird erzeugt, indem der Stichel 1 einem strichpunktierten
Verlauf 5 folgt, der allerdings nicht so extrem ist wie
in den 3 oder 4 dargestellt ist, sondern eher
einer Zwischensituation entspricht.
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Die 3, 4 und 5 sollen
insbesondere nur das Prinzip der Amplitudenmodulation und deren
Auswirkung auf die Näpfchenform
verdeutlichen.