DE10051489A1 - Plattenkokille zum Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl - Google Patents
Plattenkokille zum Stranggießen von Metall, insbesondere von StahlInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Plattenkokille zum Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl. Die Plattenkokille umfaßt vier mittels vorzugsweise offen anliegender Wasserkästen (1, 1'; 2, 2') kühlbare, einen im wesentlichen rechteckigen Formhohlraum (3) auf ein vorgegebenes Strangformat begrenzende Kokillenplatten (4, 4; 5, 5'). Jeweils paarweise einander gegenüberliegende Kokillenplatten (4, 4') sind mit einem quer zu diesen anschließenden Plattenpaar (5, 5') mittels Spannelementen (7, 7') unter Ausbildung von Eckverbindungen miteinander zusammenspannbar. Die beiden Plattenpaare (4, 4') bzw. (5, 5') sind an eckständigen Stoßfugen (6, 6') miteinander kraftschlüssig aneinandergefügt und sind durch die an ihren Außenflächen form- und kraftschlüssig anliegenden Wasserkästen (1, 1'; 2, 2') zusammengehalten. Die Wasserkästen ihrerseits sind durch über Eck angeordnete Spannelemente (7, 7') verbindbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Plattenkokille zum Stranggießen von Metall, insbeson
dere von Stahl, umfassend vier mittels Wasserkästen kühlbare, einen im wesentli
chen rechteckigen Formhohlraum auf ein vorgegebenes Strangformat begrenzen
de Kokillenplatten, wobei jeweils paarweise einander gegenüberliegende Platten
mit einem quer zu diesen anschließenden Plattenpaaren mittels Spannelementen
miteinander zusammenspannbar sind.
Aus Einzelplatten zusammengesetzte Plattenkokillen sind bekannt. Zwecks inten
siver Kühlung der hierbei verwendeten Kokillenplatten sind diese über Schraub
verbindungen mit rückseitigen Wasserkästen ausgestattet. Vielfach sind diese Ko
killenplatten auf ihrer dem Wasserkasten zugewandten Seite mit Stegen und da
zwischen verlaufenden Nuten als Kühlkanäle für eine Kühlflüssigkeit, in der Regel
Wasser, ausgebildet.
Die erforderliche Befestigung der Kokillenplatten mit dem Wasserkasten erfolgt
üblicherweise über eine Vielzahl von Schrauben, welche den Wasserkasten zu
mindest teilweise durchdringen, und in Gewindestücke eingeschraubt sind, welche
in oder an der Kokillenplatte angeordnet sind.
Derartige Kokillenplatten weisen mehrere Nachteile auf. Insbesondere ist das Ein
bringen der Gewindestücke in die Kokillenplatten äußerst aufwendig. Ferner be
steht die Kokillenplatte in der Regel aus Kupfer, dagegen die Gewindestücke aus
Stahl.
Die EP 0 030 515 beschreibt eine zum Bogenstranggießen von Mehrzweck-
Stahlprofilen geeignete Stranggießkokille, die aus vier Einzelplatten zusammen
gesetzt ist. Die Einzelplatten weisen an ihren Extremitäten Aussparungen auf, die
beim Aneinanderfügen der Platten ineinandergreifen. Die Stoßkanten sind mittels
in die Aussparungen eingeführter Paßbleche auf gleiche Höhe eingestellt, wobei
die Innenflächen der Platten an den Extremitäten Fasen bzw. Radien aufweisen,
so dass sich ein achtkantiger Kokillenquerschnitt ergibt. Über die erforderliche An
ordnung von Kühlmittelführungen in die Kokillenplatten ist keine Angabe gemacht
worden.
Die DE-OS 25 49 011 beschreibt eine Plattenkokille zum Stranggießen von Metall,
insbesondere von Stahl, bestehend aus vier gekühlten, den Formhohlraum auf ein
vorbestimmtes Strangformat begrenzenden Platten, wobei jeweils zwei einander
gegenüberliegende Platten sich auf entsprechenden Stützflächen der beiden an
deren gegenüberliegenden Platten abstützen und die Platten durch im wesentli
chen rechtwinklig zu den Stützflächen wirkende Spannvorrichtung zusammen
spannbar sind.
Dem in diesem Dokument beschriebenen Stand der Technik ist zu entnehmen,
dass Plattenkokillen in der Regel aus vier Platten aufgebaut sind, die an einem
Tragrahmen befestigt sind. Solche Plattenkokillen können in verstellbare und nicht
verstellbare Kokillen unterteilt werden. Bei den verstellbaren Plattenkokillen sind,
zum Anpassen an unterschiedliche Gießformate, die stumpf zwischen den Breit
seitenwänden eingeklemmten Schmalseitenwänden verschiebbar. Bei nicht ver
stellbaren Plattenkokillen sind die beiden einander gegenüberliegenden Platten
paare in den Ecken auf ein vorbestimmtes Strangformat zusammengefügt. Derar
tige Plattenkokillen sind durch rechtwinklig zu den Stützflächen wirkende Spann
vorrichtungen zusammenspannbar. Bei derartigen Kokillen öffnen sich erfah
rungsgemäß die Stoßfugen der Platten nach relativ kurzer Zeit infolge plastischer
Verformung der Platten durch Wärmeeinwirkung, wobei geöffnete Stoßfugen zu
Strangfehlern und Durchbrüchen führen. Derartige fehlerhafte Kokillen müssen
nach einer bestimmten Anzahl von Güssen einer Nachbearbeitung unterzogen
werden.
Die EP 0 913 216 A1 beschreibt eine Vorrichtung für eine Endlos-Formvorrichtung
mit zwei umlaufenden Formketten, von welchen die eine eine Form-Unterseite und
die andere eine Form-Oberseite im Umlauf transportiert. Diese vereinigen sich in
einer gemeinsamen Strecke zu jeweils ineinanderfügbaren, einen Formhohlraum
umschließenden Einheiten, die am Beginn der gemeinsamen Strecke zusammen
gefügt und an deren Ende wieder auseinandergenommen werden.
Der Aufwand für diese Formvorrichtungen, und insbesondere für die Endlos-
Formmaschine ist außerordentlich hoch und erfordert eine beträchtliche Anzahl
miteinander mittels genau einzuhaltender Toleranzen herzustellender Einzelteile.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Plattenkokille der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art
anzugeben, die mit wesentlich geringerem Fertigungsaufwand und Bearbeitungs
genauigkeit herstellbar ist und dabei eine einstellbare Konizität der Schmalseiten
platten problemlos ermöglicht.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei einer Plattenkokille der eingangs genannten Art
mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die beiden Plattenpaare an eckständigen
Stoßfugen miteinander kraftschlüssig aneinandergefügt sind und durch die an ih
ren Außenflächen form- und kraftschlüssig anliegenden Wasserkästen zusam
mengehalten sind, und die Wasserkästen ihrerseits durch über Eck angeordnete
Spannelemente verbindbar sind. Mit der erfindungsgemäßen Bauart wird mit gro
ßem Vorteil der Fertigungsaufwand der Plattenkokille reduziert. Weiterhin ergibt
die erfindungsgemäße Bauart eine drastische Reduzierung der erforderlichen Ein
zelteile für die Baugruppe der Plattenkokille und eine vereinfachte Nachbearbei
tung der Breit- und Schmalseitenplatten, weil nur jeweils eine Fläche mit grober
Toleranz bearbeitet werden muß, sowie ein Großteil der einzubringenden Gewin
destücke entfällt, wogegen beim Stand der Technik jeweils drei Flächen bei er
heblich feinerer Fertigungstoleranz zu bearbeiten waren.
Ein Verschleiß der Kokillenplatten an den Stoßfugen wird dadurch vermieden, dass
nach einer Ausgestaltung der Erfindung zur Kompensation von Wärmedehnungen
der Kokillenplatten im Spannbereich Federpakete unterlegt sind.
Eine Einsparung an Bearbeitung wird auch dadurch erreicht, dass nach einer
weiteren Ausgestaltung der Plattenkokille die Wasserkästen ohne mechanische
oder geometrische Beeinflussung der Kokillenplatten, ausschließlich mit Kraft- und
Formschluß, an diesen anliegen.
Ein Erfordernis besonders exakter Bearbeitungstoleranzen wird auch dadurch
vermieden, dass die mindestens einem einander gegenüberliegenden Plattenpaar
zugeordneten Wasserkästen an ihren Extremitäten mit an den Stirnflächen der
Kokillenplatten des anderen Plattenpaares abstützbaren Einstellschrauben ausge
rüstet sind. Und schließlich sieht die Erfindung zur Vermeidung kostspieliger Be
arbeitungstoleranzen die Maßnahme vor, dass die den Kokillenplatten zugeord
neten Wasserkästen an ihren inneren Extremitäten mit Nuten zum Einlegen von
Dichtungen, z. B. in Form von Schnurringen aus elastischem Material, ausgebildet
sind.
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachste
henden Erläuterung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispieles.
Die Zeichnung zeigt eine Draufsicht auf eine horizontal geschnittene Kokille zur
Veranschaulichung der Geometrie sowohl von Kokillenplatten als auch von Was
serkästen.
Die Draufsicht zeigt die Plattenkokille zum Stranggießen von Metall, insbesondere
von Stahl. Die Kokille umfaßt vier mittels vorzugsweise offen anliegender Wasser
kästen 1, 1; 2, 2' kühlbare, einen im wesentlichen rechteckigen Formhohlraum 3
auf ein vorgegebenes Strangformat begrenzende Kokillenplatten 4, 4'; 5, 5', wobei
jeweils paarweise einander gegenüberliegende Platten mit einem quer zu diesen
anschließenden Plattenpaar 5, 5' mittels Spannelementen 7, 7' unter Ausbildung
von Eckverbindungen miteinander zusammenspannbar sind.
Die beiden Plattenpaare 4, 4' bzw. 5, 5' sind an eckständigen Stoßfugen 6, 6' mit
einander formschlüssig aneinandergefügt und durch die an ihren Außenflächen
form- und kraftschlüssig anliegenden Wasserkästen 1, 1'; 2, 2' zusammengehal
ten. Die Wasserkästen ihrerseits sind durch über Eck angeordnete Spannele
mente 7, 7' zusammenschraubbar. Die Spannelemente können als vergleichswei
se lange Dehnschrauben ausgebildet sein.
Die Spannelemente 7, 7' sind zur Kompensation von Wärmedehnungen der Ko
killenplatten 4, 4'; 5, 5' im Spannbereich mit Federpaketen 11 unterlegt. Diese
können bspw. paketweise zusammengesetzte Tellerfedern sein, die je nach An
zahl der zusammengesetzten Einzelfedern eine beliebig einstellbare Federcha
rakteristik ergeben.
Durch die Beilage der Federpakete 11 wird eine Verformung der Stoßfugen 6, 6'
zwischen den einzelnen Kokillenplatten 4, 4' bzw. 5, 5' mit hoher Sicherheit ver
mieden, so dass im Gegensatz zu Plattenkokillen nach dem Stand der Technik
auch bei einer Vielzahl von Güssen eine Nachbearbeitung der Kokillenplatten bzw.
ihrer Stoßfugen nicht mehr erforderlich ist.
Große Vorteile ergeben sich auch daraus, dass die Wasserkästen 1, 1'; 2, 2' ohne
mechanische oder geometrische Beeinflussung der Kokillenplatten 4, 4; 5, 5',
ausschließlich mit Kraft- und Formschluß, an diesen anliegen.
Die den Schmalseitenplatten 4, 4' zugeordneten Wasserkästen 1, 1' sind an ihren
Extremitäten mit an Stirnflächen 8, 8' der Breitseitenplatten 5, 5' abstützbaren Ein
stellschrauben 9, 9' ausgerüstet und umgekehrt. Insbesondere mit Rücksicht auf
diese Bauart können die Stoßfugen 8, 8' als glatte Flächen mit groben Toleranzen
ausgebildet sein.
Der Zusammenbau der Plattenkokille wird vereinfacht, indem die den Kokillen
platten 4, 4' bzw. 5, 5' zugeordneten Wasserkästen 1, 1'; 2, 2' an ihren inneren
Extremitäten mit Nuten 10, 10' bzw. die den Breitseitenwänden 5, 5' zugeordneten
Wasserkästen 2, 2' an ihren inneren Extremitäten mit Nuten 10" zum Einlegen von
Dichtungen, z. B. in Form von Schnurringen aus elastischem Material, ausgebildet
sind.
1
,
1
' Wasserkasten
2
,
2
' Wasserkasten
3
Formhohlraum
4
,
4
' Kokillenplatten
5
,
5
' Kokillenplatten
6
,
6
' Stoßfugen
7
,
7
' Spannelement
8
,
8
' Stirnflächen
9
,
9
' Einstellschrauben
10
,
10
',
10
" Nuten
11
Federpaket
12
,
12
' Kühlmittelspalt, Kühlmittelnut
Claims (7)
1. Plattenkokille zum Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl, um
fassend vier mittels Wasserkästen (1, 1'; 2, 2') kühlbare, einen im wesentli
chen rechteckigen Formhohlraum (3) auf ein vorgegebenes Strangformat
begrenzende Kokillenplatten (4, 4'; 5, 5'), wobei jeweils paarweise einander
gegenüberliegende Platten (4, 4') mit einem quer zu diesen anschließenden
Plattenpaar (5, 5') mittels Spannelementen (7, 7') miteinander zusammen
spannbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Plattenpaare (4, 4') bzw. (5, 5') an eckständigen Stoßfugen
(6, 6') miteinander kraftschlüssig aneinandergefügt und durch die an ihren
Außenflächen form- und kraftschlüssig anliegenden Wasserkästen (1, 1'; 2,
2') zusammengehalten sind, und die Wasserkästen ihrerseits durch über
Eck angeordnete Spannelemente (7, 7') verbindbar sind.
2. Plattenkokille nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass den Spannelementen (7, 7') zur Kompensation von Wärmedehnungen
der Kokillenplatten (4, 4'; 5, 5') im Spannbereich Federpakte (11) unterlegt
sind.
3. Plattenkokille nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wasserkästen (1, 1'; 2, 2') ohne mechanische oder geometrische
Beeinflussung der Kokillenplatten (4, 4'; 5, 5'), ausschließlich mit Kraft- und
Formschluß, an diesen anliegen.
4. Plattenkokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mindestens einem einander gegenüberliegenden Plattenpaar (4,
4') zugeordneten Wasserkästen (1, 1') an ihren Extremitäten mit an den
Stirnflächen (8, 8') der Kokillenplatten des anderen Plattenpaares (5, 5') ab
stützbaren Einstellschrauben (9, 9') ausgerüstet sind.
5. Plattenkokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Kokillenplatten (4, 4') bzw. (5, 5') zugeordneten Wasserkästen
(1, 1'; 2, 2') an ihren inneren Extremitäten mit Nuten (10, 10') zum einlegen
von Dichtungen, z. B. in Form von Schnurringen aus elastischem Material,
ausgebildet sind.
6. Plattenkokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kokillenplatte (4, 4'; 5, 5') auf der dem Wasserkasten (1, 1'; 2, 2')
zugewandten Rückseite keine Kühlmittelbohrungen oder eingefräste Kühl
mittelnuten aufweist.
7. Plattenkokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Kühlmittelspalten oder Kühlmittelnuten (12, 12') im Wasserkasten (1,
1'; 2, 2'), insbesondere an der der jeweiligen Kokillenplatte (4, 4'; 5, 5') zu
geordneten Wasserkastenwand ausgebildet sind.
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