DE10048626A1 - CRF2-n3-ein neues Mitglied der Zytokinrezeptorfamillie Klasse 2 - Google Patents

CRF2-n3-ein neues Mitglied der Zytokinrezeptorfamillie Klasse 2

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Mitglied der Zytokinrezeptor Klasse 2-Familie (CRF2-n3) und seine pharmazeutische Anwendung.

Description

Die Erfindung betrifft ein neues Mitglied der Zytokinrezeptorfamilie Klasse 2.
Die Zytokinrezeptorfamilie Klasse 2 wurde auf Grund der strukturellen Ähnlichkeit zwischen Proteinen definiert, die alle eine hohe Homologie zu Fibronectin Typ III aufweisen. Alle bisher beschriebenen Mitglieder dieser Familie bestehen aus drei Domänen, aus einer extrazellulären, einer transmembranären und einer intrazellulären Domäne. Die extrazelluläre Domäne umfasst ca. 200 Aminosäuren und besteht aus zwei Subdomänen mit je 100 Aminosäuren. Diese Subdomänen beinhalten konservierte Cysteine, Proline und Tryptophane, die bei der charakteristischen Faltung der Subdomänen eine Rolle spielen. Die intrazelluläre Domäne ist für die Initiierung der Signal-Transduktion verantwortlich. Der erste Schritt dafür ist die Bindung eines Liganden (z. B. Interleukin-10) an die extrazelluläre Domäne des für ihn spezifischen Rezeptors 1 (z. B. IL-10R1). Es folgt die Assoziation mit dem für den Liganden spezifischen Rezeptors 2 (z. B. IL-10R2) zu einem Komplex. Der Rezeptor 2 ist nicht in der Lage alleine den Liganden zu binden, aber seine Assoziation zu dem Komplex Ligand-Rezeptor 1 ist für die Leitung des Signals ins Zellinnere/Zellkern essentiell.
Die Zytokinrezeptorfamilie Klasse 2 (CRF2) umfasst Rezeptoren für Immunmediatoren wie Interleukin 10 (IL-10), Interferon γ(1FN-γ), IFN-α und IFN-β, die für die Initiierung, Verlauf und Abschaltung von Immunreaktionen von entscheidender Bedeutung sind. Diese Mediatoren finden schon aktuell Einsatz in der Klinik.
IL-10 beispielsweise gehört zu den wichtigsten inhibitorischen Mediatoren des Immunsystems. Es hemmt die spezifische Immunantwort. Dabei scheint von besonderer Bedeutung die Beeinflussung der antigenpräsentierenden Zellen zu sein. IL-10 vermeidet die Entstehung und Reifung der Dendritischen Zellen aus Monozyten. Darüber hinaus reduziert es die Expression von MHC Klasse II und von kostimulatorischen Molekülen wie B7-2 der Monozyten und Makrophagen und somit eine adäquate Antigenpräsentation diese Zellen. Zusätzlich hemmt IL-10 die Sekretion von Interleukin-12, einem Mediator, der bei der Generierung der zellulären Immunität eine wichtige Rolle spielt. IL-10 inhibiert nicht nur die spezifische, zelluläre Immunantwort sondern beeinflusst negativ auch die unspezifische Immunreaktionen. Es hemmt die Sekretion von proinflammatorischen Zytokinen wie TNF-α, IL-1β, IL-6, IL-8, GM-CSF der Monozyten, Makrophagen und neutrophilen Granulozyten. Darüber hinaus stimuliert die Freisetzung von anti-inflammatorischen Mediatoren wie IL-1RA und lösliche TNF-α Rezeptoren. Die Bedeutung dieses Zytokines für die Limitierung der spezifischen und unspezifischen Immunreaktionen ist durch den Phänotyp der IL-10- defizienten Mäuse untermauert, die schwere Entzündungen des Darmes entwickeln, welche latent verlaufen. Diese überschiessende Immunreaktionen auf "normale" Nahrungsmittel- Antigene kann durch die IL-10 Applikation überwunden werden. Nachdem bei der ersten Applikation von IL-10 bei gesunden Probanden eine gute Verträglichkeit festgestellt wurde, findet aktuell die therapeutische Anwendung bei Erkrankungen wie z. B. Psoriasis, Morbus Crohn und Rheumatoide Arthritis statt, die durch eine starke, pathologische Immunaktivierung gekennzeichnet sind. IL-10 übt auf bestimmte Zellpopulationen wie z. B. NK-Zellen aber einen positiven Einfluss aus, was besondere Bedeutung für die Abwehr gegen virale Infektionen und Tumoren hat. Es stimuliert die zytotoxische Aktivität der NK- Zellen. Zudem steigt es die IL-2-induzierte Proliferation und Zytokinproduktion dieser Zellen.
INF-γ ist einer der potentesten Stimulatoren des Immunsystems. Es aktiviert die Monozyten und Makrophagen, verstärkt den respiratory burst und damit die Fähigkeit diese Zellen nicht nur phagozytierte Mikroben sondern auch unter bestimmten Bedingungen Tumorzellen abzutöten. Darüber hinaus stimuliert IFN-γ die zytotoxische Aktivität der NK-Zellen. Es verstärkt außerdem die spezifische Immunantwort. Es erhöht die Expression von MHC Klasse I und induziert bei einer ganze Reihe von Zellen die Expression von MHC Klasse II. Anschließend wirkt es direkt auf T- und B-Zellen und fördert ihre Differenzierung. Die IFN-γ- defizienten Mäuse zeigen als Ausdruck der mangelnden Aktivierung der Monozyten und Makrophagen eine hohe Empfindlichkeit gegenüber experimentellen Infektionen mit z. B. Mycobakterien, Parasieten und Viren. IFN-γ wird therapeutisch zur Rekonstruktion und zur Stimulation des Immunsystem eingesetzt.
Patientenstudien zeigten, daß ein erhöhtes Risiko für Infektionen mit Mykobakterien mit einem Defekt im Interferon-γ-Rezeptor1 (IFN-γR1) korreliert (M. J. Newport et al 1996, N Engl J Med. 335(26): 1941-9). Eine Punktmutation in diesem Rezeptor führt dazu, daß der Rezeptor nicht auf Zelloberflächen exprimiert wird. Trotzdem fanden Newport et al einen Einfluß von IFNγ auf bestimmte Funktionen der Monozyten dieser Patienten, die den mutierten Rezeptor haben. Sie geben 3 verschiedene Hypothesen als Erklärung für diese scheinbar widersprüchlichen Ergebnisse an. Eine davon ist, daß es eventuell einen bisher nicht identifizierten zusätzlichen Rezeptor für IFN-γ gibt.
Zur gezielten Beeinflussung von Immunreaktionen ist es daher notwendig, weitere bisher unbekannte Zytokinrezeptoren zu finden.
Die vorliegende Erfindung stellt ein neues Mitglied der Zytokinrezeptor Klasse 2-Familie genannt CRF2-n3 bereit.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Nukleinsäure, welche
  • a) die in Seq ID No 1 dargestellten Nukleotidsequenz,
  • b) eine der Sequenz aus a) im Rahmen der Degeneration des genetischen Codes entsprechende Nukleotidsequenz oder
  • c) eine mit den Sequenzen aus a. und/oder b. unter stringenten Bedingungen hybridisierende Nukleotidsequenz umfaßt mit der Maßgabe, daß die Nukleinsäure verschieden ist von der genomischen Sequenz.
Diese Nukleinsäuren kodieren für ein Polypeptid, das ein neues Mitglied der Familie der Zytokinrezeptoren Klasse 2 ist, oder für Abschnitte davon. Die Zytokinrezeptorfamilie Klasse 2 wird im folgenden CRF2 genannt.
Der Begriff "Hybridisierung unter stringenten Bedingungen" gemäß der vorliegenden Erfindung wird bei Sambrook et al. (Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, 1989) definiert. Ein stringente Hybridisierung liegt beispielsweise vor, wenn nach dem Waschen für 1 h mit 1 × SSC und 0,1% SDS bei 50°C, vorzugsweise bei 55°C, besonders bevorzugt bei 62°C und am meisten bevorzugt bei 68°C, insbesondere für 1 h in 0,2 × SSC und 0,1% SDS bei 55°C, vorzugsweise bei 62°C und am meisten bevorzugt bei 68°C noch ein Hybridisierungssignal beobachtet wird. Die Nukleinsäuren, die unter diesen Bedingungen mit der in Seq. ID. No1 gezeigten Nukleinsäure oder einer dieser Sequenz im Rahmen der Degeneration des genetischen Codes entsprechende Nukleotidsequenz hybridisiert, sind auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die erfindungsgemäße Nukleinsäure ist vorzugsweise eine DNA. Sie kann aber auch eine RNA umfassen.
Die erfindungsgemäße Nukleinsäure kann aus einer aus menschlichen Zellen hergestellten cDNA Bibliothek oder einer genomischen Bibliothek erhalten werden.
Der Begriff genomische Sequenz wird gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet für die der erfindungsgemäßen DNA entsprechende genomische Sequenz, die sich auf Chromosom 6q24.1-25.2 befindet. In öffentlichen Datenbanken ist der Klon 503F13 zugänglich. Es ist bekannt, daß dieser das Gen für den Interferon-γ-Rezeptor enthält. Es ist jedoch nicht bekannt, daß ein weiteres Gen auf diesem Chromosomenabschnitt liegt. Die vorliegende Erfindung identifiziert den Anfang (9040 bp) und das Ende des Gens (106818 bp) und die Intron/Exon-Struktur des Gens.
Im Gegensatz zu allen bisher bekannten Mitgliedern der CRF2 ist das erfindungsgemäße neue Mitglied dieser Familie, genannt CRF2-n3, nicht membranständig. Es besitzt keine transmembranäre Domäne sondern nur eine extrazelluläre Domäne. Es wird von der Zelle, in der es produziert wird, sezerniert und liegt dann in Körperflussigkeiten als löslicher Rezeptor vor.
CRF2-n3 kann zwar seinen spezifischen Liganden, das Zytokin, binden, aber da er ein löslicher Rezeptor ist also nicht auf einer Zellmembran verankert ist, kann er keine Signale in das Zellinnere weiterleiten. Dadurch wird die Wirkung des Zytokins eingeschränkt oder aufgehoben.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß das Zytokin durch die Bindung an den löslichen Rezeptor an einen anderen Ort des Organismus transportiert wird. Es ist durch die Bindung an CRF2-n3 vor proteolytischem Abbau geschützt. Dadurch kann das Zytokin noch lange nach seiner Freisetzung aus Zellen und vor allem an einem anderem Ort des Oganismus seine biologische Wirkung ausüben. Dabei wird das Zytokin aus dem Komplex mit CRF2-n3 wieder freigelassen und kann an membranständige Rezeptoren binden.
Außerdem kann CRF2-n3, nachdem er sein spezifisches Zytokin gebunden hat, mit rezeptor­ negativen Zellen assoziieren und so bestimmte biologische Effekte auslösen. In diesem Fall ist die Entstehung des Komplexes aus löslichem Rezeptor und dem Zytokin die Voraussetzung für biologische Effekte des Zytokins.
Die Erfindung betrifft auch eine Nukleinsäure, welche einen Protein-kodierenden Abschnitt der in Seq ID No 1 dargestellten Nukleotidsequenz umfaßt. Die in Seq. ID No. 1 dargestellte Nukleinsäure enthält einen offenen Leserahmen, der sich von Position 1 bis Position 750 erstreckt und einem Polypeptid mit der Länge von 249 Aminosäuren entspricht.
Gegenstand der Erfindung sind auch Nukleinsäuren, welche eine mehr als 80%ige, vorzugsweise eine mehr als 90%ige und besonders bevorzugt mehr als 95%ige Identität zu der in Seq ID No 1 dargestellten Nukleotidsequenz aufweisen.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine erfindungsgemäße Nukleinsäure, die für einen Zytokinrezeptor Klasse 2 oder einen Abschnitt davon kodiert.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung sind Polypeptide, welche von einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure kodiert werden. Die erfindungsgemäßen Polypeptide haben vorzugsweise die in SEQ ID No 2 dargestellte Aminosäuresequenz oder eine Identität von mehr als 80%, vorzugsweise von mehr als 90% und besonders bevorzugt von mehr als 95% zu der Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID No2.
Die Erfindung betrifft ferner einen Vektor, welcher mindestens eine Kopie einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure oder einen Abschnitt davon aufweist. Vektoren können prokaryontische oder eukaryontische Vektoren sein. Beispiele für Vektoren sind pPRO (Clontech), pBAD (Invitrogen), pSG5 (Stratagene), pCI (Promega), pIRES (Clontech), pBAC (Clontech), pMET (Invitrogen), pBlueBac (Invitrogen). In diese Vektoren kann mit den dem Fachmann bekannten Methoden die erfindungsgemäße Nukleinsäure eingefügt werden. Die erfindungsgemäße Nukleinsäure befindet sich vorzugsweise in Verbindung mit Expressionssignalen wie z. B. Promotor und Enhancer auf dem Vektor.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Zelle, welche mit einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure oder einem erfindungsgemäßen Vektor transformiert ist. Als Zellen können z. B. E. coli, Hefe, Pichia, Sf9, COS, CV-1 oder BHK verwendet werden. Mit üblichen Methoden kann die Zelle mit einem Vektor, der die erfindungsgemäße Nukleinsäure enthält, transformiert werden.
Die Erfindung betrifft ebenfalls Antikörper gegen ein erfindungsgemäßes Polypeptid. Ein Antikörper gegen ein erfindungsgemäßes Polypeptid kann monoklonal oder polyklonal sein. Er kann gegen das gesamte erfindungsgemäße Polypeptid oder gegen Fragmente davon gerichtet sein. Die Gewinnung eines solchen Antikörpers erfolgt nach Standardmethoden durch Immunisierung von Versuchstieren.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine pharmazeutische Zusammensetzung, welche als aktive Komponente eine erfindungsgemäße Nukleinsäure, einen erfindungsgemäßen Vektor, eine erfindungsgemäße Zelle, eine gegen die Nukleinsäuresequenz gemäß Seq ID No 1 gerichtete antisense Nukleinsäure, ein erfindungsgemäßes Polypeptid oder einen erfindungsgemäßen Antikörper enthält.
Die erfindungsgemäße antisense Nukleinsäure ist eine DNA und/oder RNA, die komplementär zu einer erfindungsgemäßen mRNA ist. Sie kann die gesamte komlementäre Sequenz oder Teilsequenzen umfassen.
Die pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung werden mit den üblichen festen oder flüssigen Trägerstoffen oder Verdünnungsmitteln und den üblichen pharmazeutischen und technischen Hilfsstoffen entsprechend der gewünschten Applikationsart mit einer geeigneten Dosierung in an sich bekannter Weise hergestellt. Tabletten können beispielsweise durch Mischen des Wirkstoffs mit bekannten Hilfsstoffen, beispielweise inerten Verdünnungsmitteln wie Dextrose, Zucker, Sorbit, Mannit, Polyvinylpyrrolidon, Sprengmitteln wie Maisstärke oder Alginsäure, Bindemitteln wie Stärke oder Gelatine, Gleitmittel wie Carboxypolymethylen, Carboxymethylcellulose, Celluloseacetatphthalat oder Polyvinylacetat, erhalten werden. Wirkstoffe enthaltende Kapseln können beispielsweise hergestellt werden, indem man den Wirkstoff mit einem inerten Träger wie Milchzucker oder Sorbit mischt und in Gelatinekapseln einkapselt.
Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch in geeigneten Lösungen wie beispielsweise physiologischer Kochsalzlösung zur Anwendung kommen.
Für die parenterale Applikation sind insbesondere ölige Lösungen, wie zum Beispiel Lösungen in Sesamöl, Rizinusöl und Baumwollsamenöl, geeignet. Zur Erhöhung der Löslichkeit können Lösungsvermittler, wie zum Beispiel Benzylabenzoat oder Benzylalkohol, zugesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung einer erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung zur Diagnostik bei Immunerkrankungen oder in der Reproduktionmedizin.
Der Begriff Immunerkrankungen wird hierin verwendet für Immunerkrankungen im engeren Sinne (z. B. Autoimmunerkrankungen) und für Erkrankungen für dessen Verlauf das Immunsystem eine entscheidende Rolle spielt, wie z. B. Tumorerkrankungen und chronische/lebensbedrohende Infektionen (unzureichende Immunantwort).
Unter physiologischen Bedingungen, d. h. im gesunden Menschen, wird CRF2-n3 in der Plazenta und in der Brustdrüse sehr stark exprimiert. Diese ungewöhnliche gewebsspezifische Expression von CRF2-n3 ermöglicht die Nutzung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Diagnostik, Prävention und Behandlung von Reproduktions- und Immunerkrankungen.
Plazenta und Brustdrüse spielen immunologisch eine wichtige Rolle bei der Reproduktion und Entwicklung von Nachkommen. Die immunologische Balance zwischen Mutter und Kind wird fast ausschliesslich über diese zwei Organe gesteuert. Die Plazenta gewährleistet, dass der Fetus, der immunologisch eigentlich als fremd identifiziert werden müßte, nicht wie z. B. ein transplantiertes Organ abgestossen sondern toleriert wird. Dieses Phänomen der immunologischen Toleranz wird durch in der Plazenta produzierte immunmodulierende Faktoren erreicht. Gleichzeitig ist die Plazenta auch mitverantwortlich für die "normale" Entwicklung des Immunsystems des Fetus. Unmittelbar nach der Geburt muss sich der Säugling mit den immunologischen Gefahren seine Umwelt erfolgreich auseinandersetzen. Aber weil er zum diesem Zeitpunkt noch kein voll funktionstüchtiges Immunsystem besitzt, wird er von der so genannten Leihimmunität der Mutter unterstützt. Dabei spielt die Muttermilch eine entscheidende Rolle. In der Muttermilch finden sich Mediatoren, die das Immunsystem des Säuglings beeinflußen.
Der erfindungsgemäße CRF2-n3 ist ein Faktor in diesen immunmodulatorischen Systemen der Plazenta und der Brustdrüse.
Unter pathophysiologischen Bedingungen wird CRF2-n3 auch in Geweben exprimiert, in denen im gesunden Zustand nur eine geringe Expression nachweisbar ist. Ein deutlicher Unterschied in der Expression ist z. B. in der Haut zu messen. In gesunder Haut ist die Expression gering, jedoch bei der Psoriasis, einer entzündlichen Hauterkrankung mit immunologischen Hintergrund, nimmt sie deutlich zu.
Bei der Psoriasis handelt es sich um eine wichtige Modellerkrankung, die wesentliche Gemeinsamkeiten mit anderen Immunerkrankungen, bei denen ein Typ1 Zytokinmuster von entscheidender Bedeutung ist, hat. Hierzu gehören unter anderem die Rheumatoide Arthritis, die Multiple Sklerose, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, sowie die Transplantationsrejektion nach Organtransplantation. Die Psoriasis bietet die Möglichkeit, exemplarisches Wissen für diese Erkrankungen mit einem ähnlichen pathophysiologischen Mechanismus zu generieren (Asadullah et al. Drugs of Today 1999, 35(12): 913-924; Romagnani, S. J Clin Immunol 1995, 15: 121-9).
Diese unterschiedliche Expression in gesundem und kranken Gewebe ermöglicht die Nutzung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung zur Diagnostik, Prävention und Behandlung von Immunerkrankungen wie Psoriasis, Rheumatoide Arthritis, Multiple Sklerose, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa, sowie die Transplantationsrejektion nach Organtransplantation.
Immunerkrankungen gehen häufig mit einer veränderten Expression oder einer Mutation eines Zytokinrezeptors einher. Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Diagnostik des CRF2-n3 bei Immunerkrankungen speziell in der Reproduktionsmedizin. So kann es z. B. durch eine fehlerhafte Immunreaktion zur Abstoßung des Fetus kommen. Die Diagnostik kann auf Basis der Nukleinsäure oder des Polypeptids erfolgen. Dazu werden Patienten entweder Blut - oder Gewebeproben entnommen. In diesen Proben kann die Menge an erfindungsgemäßen Polypeptid durch einen Immuntest bestimmt werden. Dazu werden Antikörper gegen ein erfindungsgemäßes Polypeptid oder gegen Fragmente davon hergestellt und diese dann in einem ELISA (enzyme-linked-immunosorbent assay), in einem RIA (radioimmunoassay) oder in der Immunhistochemie verwendet. Alternativ wird RNA aus den Proben gereinigt und die Menge an erfindungsgemäßer mRNA durch Northern Blot, PCR oder Chip-Hybridisierung gemessen. Bei der Chip-Hybridisierung sind auf speziellen Nukleinsäure-Chips erfindungsgemäße Nukleinsäuren oder Fragmente davon vorhanden. Die Menge an erfindungsgemäßer Nukleinsäure kann auch durch in situ Hybridisierung mit antisense-RNA, die gegen eine erfindungsgemäße Nukleinsäure gerichtet ist, bestimmt werden. Dabei kann die antisense-RNA mit digoxigenin, 32P oder 33P markiert sein.
Mit Hilfe der oben beschriebenen Diagnostik können auch Mutationen nachgewiesen werden. So können z. B. durch Hybridisierung der Patienten-DNA oder -RNA mit einer erfindungsgemäßen Nukleinsäuresequenz Mutationen einzelner Nukleotide nachgewiesen werden.
Die Ergebnisse der Diagnostik können dann mit dem Krankheitsbild der Patienten korreliert werden.
Die erfindungsgemäße pharmazeutischen Zusammensetzung kann zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prävention von Reproduktions- und Immunerkrankungen, die auf einem relativen Mangel an CRF2-n3 beruhen, verwendet werden. Dies kann geschehen durch die Applikation von rekombinantem Protein oder den Einsatz von Gentherapie. Dabei wird ein Vektor, der eine erfindungsgemäße Nukleinsäure enthält, konstruiert und appliziert. Beispiele sind Vektoren, die aus Adenovirus, Adenovirus­ associated virus, Herpes simplex virus oder SV40 abgeleitet sind. Die Gentherapie kann nach einem Protokoll wie von Gomez-Navarro et al. (Eur. J. Cancer (1999) 35, 867-885) beschrieben durchgeführt werden. Die Applikation kann lokal, d. h. direkt in das betroffene Gewebe oder systemisch, d. h. über den Blutkreislauf erfolgen. Dies führt zu einer erhöhten Expression des erfindungsgemäße Polypeptids.
Die erfindungsgemäße pharmazeutischen Zusammensetzung kann auch zur Behandlung oder Prävention von Reproduktions- und Immunerkrankungen, die auf einer relativen Überexpression des erfindungsgemäßen CRF2-n3 beruhen, verwendet werden. Dazu kann eine antisense Nukleinsäure verwendet, die die Expression der erfindungsgemäßen Nukleinsäure verhindert. Weiterhin können erfindungsgemäße Antikörper verwendet werden, die die biologische Aktivität des Rezeptors hemmen.
Bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung oder Prävention von Psoriasis.
Die erfindungsgemäße pharmazeutischen Zusammensetzung kann weiterhin zur Beeinflußung der Bindung eines Liganden an andere membranständige Rezeptoren verwendet werden. CRF2-n3 kann z. B. einen Liganden des Rezeptors binden und dadurch die Wirkung des Liganden auf die Zelle beeinflußen. So können Immunerkrankungen, die auf eine zu hohe Konzentration des Liganden zurückzuführen sind, behandelt werden.
Ein erfindungsgemäßes Polypeptid oder eine erfindungsgemäße Nukleinsäure kann zur Auffindung von Liganden des erfindungsgemäßen CRF2-n3 verwendet werden. Neben bekannten Zytokinen können auch bisher unbekannte Zytokine als Ligand den Rezeptor binden. Die Messung kann mit verschiedenen Methoden erfolgen. Eine Möglichkeit ist, das Polypeptid gemäß Seq ID. No. 2 oder Teile davon an eine feste Matrix zu binden, mit zu testenden Lösungen in Kontakt zu bringen und die gebundene Substanzen zu identifizieren. Zu testende Lösungen können beispielsweise Körperflüssigkeiten oder eine Mischung von synthetisch oder rekombinant hergestellten Peptiden oder Polypeptiden sein. Diese Peptide oder Polypeptide können markiert sein, z. B. mit Biotin.
Weiterhin kann ein erfindungsgemäßes Polypeptid oder eine erfindungsgemäße Nukleinsäure zur Auffindung von Modulatoren des CRF2-n3 verwendet werden. Diese Modulatoren modulieren die Bindung des natürlichen Liganden an den Rezeptor. Sie können sowohl als Antagonisten als auch als Agonisten wirken. Antagonisten hemmen die Bindung des natürlichen Liganden an den Rezeptor und können zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden, die auf eine zu starken Aktivität des Zytokins beruhen. Agonisten verstärken die Bindung des natürlichen Liganden an den Rezeptor und können bei Patienten verwendet werden, die eine verminderte Konzentration des natürlichen Liganden oder eine geringe Expression des Rezeptors aufweisen. Modulatoren können in einem Bindungsassay identifiziert werden.
Die Erfindung wird durch folgende Abbildung und Beispiele näher erläutert.
Abbildung
Abb. 1 zeigt die Gewebsexpression von CRF2-n3
Beispiele Beispiel 1 Nachweis eines neuen Zytokinrezeptors anhand der unterschiedlichen Wirkung von humanen IL-10 und EVB kodiertem Protein BCRF1
Es sind vier virale IL-10-Homologe beschrieben, vom Ebstein-Barr-Virus, vom Cytomegalievirus, vom equinen Herpesvirus Typ 2 und vom Ort-Virus. Das Ebstein-Barr- Virus kodiert ein Protein BCRF1, deren Aminosäurensequenz zu 83% mit humanen IL-10 (hIL-10) identisch ist. Die meisten Unterschiede beruhen auf der Deletion des N-terminalen Bereichs des humanen Zytokins und haben als Folge eine schwächere Bindung des BCRF1 am IL-10R1. BCRF1 spielt bei der Wechselwirkung zwischen dem Virus und dem infizierten Organismus, d. h. bei Ausbreitung einer EBV-Infektion eine wichtige Rolle. Wir untersuchten die biologische Wirkung von BCRF1 auf humane Monozyten, die in vivo die Hauptzielzellen des humanen Zytokins sind. Wir charakterisierten den Einfluss von beiden Mediatoren auf die LPS-induzierte Freisetzung von TNF-α und auf die Expression von verschiedenen Oberflächenmolekülen der Monozyten (MHC Klasse II, kostimulatorische Moleküle, Rezeptoren für Immunglobuliene). Aus dem antikoagulierten, venösen Blut der gesunden Spender wurden die Lymphozyten und die Monozyten (PBMC) durch eine Dichtengradientzentrifugation separiert. Um den inhibitorischen Einfluss von hIL-10 und BCRF1 auf die LPS-induzierte TNF-α Freisetzung zu bestimmen wurden diese Zellen 1 Stunde mit verschiedenen Konzentrationen von BCRF1 oder hIL-10 bei 37°C und in der feuchten 5% CO2-haltigen Atmosphäre vorinkubiert. Anschließend wurden die Zellen mit 100 ng/ml LPS 3 Stunden in gleicher Umgebung stimuliert. Es folgte Abnahme des zellfreien Kulturüberstandes und die Bestimmung des TNF-α mittels ELISA. Humanes IL-10 hemmt dosisabhängig die TNF-α Freisetzung. BCRF1 übt eine ähnliche Wirkung aus, die aber wahrscheinlich auf Grund des schwächeren Bindung an IL-10R1 des viralen Homologs erst in höheren Konzentrationen (ab ca. 3 ng/ml) zum Ausdruck kommt. Wir charakterisieren auch den Einfluss der beiden Mediatoren auf die Expression von verschiedenen Oberflächenmolekülen der humanen Monozyten. Die separierten PBMC wurden 24 Stunden mit verschiedenen Konzentrationen von BCRF1 oder hIL-10 bei 37°C und in der feuchten 5% CO2-haltigen Atmosphäre inkubiert. Anschließend wurde die Expression von den Oberflächenmolekülen der Monozyten mittels Durchflußzytometrie bestimmt. Humanes IL-10 hemmt dosisabhängig die Expression von MHC Klasse II gleichzeitig aber verstärkt die Expression der Rezeptoren für die Immunglobuline Klasse G (CD16, CD32, CD64). BCRF1 induziert wieder ähnliche Veränderungen. Interessanterweise mit hohen Konzentrationen von BCRF1 (30 ng/ml bis 100 ng/ml) induziert man eine maximale, mit hIL-10 identische Verstärkung der Expression des schwach-affinen IgG-Rezeptors CD16. Gleiche Konzentrationen von BCRF1 sind aber nicht in der Lage eine maximale Wirkung auf die Expression von dem stark-affinen IgG-Rezeptor CD64, die identisch ist mit der durch hII-10 induzierten Expression, auszuüben. Diese unterschiedliche Regulierung, in einem Fall identisch mit der von hIL-10 (CD16) im anderen Fall unterschiedlich (CD64), demonstriert die Existenz von zwei IL-10R Subtypen. Der Subtyp-1, der aus einem IL-10R1 und einem IL- 10R2 besteht, ist für die Hochregulierung der Expression von CD16 verantwortlich. An ihn binden sowohl hIL-10 als auch BCRF1. Der Subtyp-2 enthält statt des IL-10RI ein neues Mitglied der Zytokinrezeptorfamilie Klasse 2. An den Subtyp-2 bindet hIL-10R1 aber nicht BCRF1. Für die Regulierung der Expression von CD64 sind beide Subtypen verantwortlich. Weil BCRF1 den Subtyp-1 bindet, übt es auf die Expression einen gewissen Einfluss aus, aber da BCRF1 nicht in der Lage ist, den Subtyp-2 zu binden, kann es nicht die maximale, hIL-10-identische Wirkung entfalten.
Beispiel 2 Expression in verschiedenen humanen Geweben
Die Expression von CRF2-n3 in verschiedenen humanen Geweben wurde mittels einer quantitativen RT-PCR Methode bestimmt. Dazu wurde eine "real time PCR" (TaqMan-PCR) verwendet.
Die Beseitigung von etwaiger kontaminierender genomischer DNA und die reverse Transkription der mRNA wurden wie folgt durchgeführt: 2 µg der total RNA wurden in 40 µl mit 5x moloney murine leukemia virus reverser Transkriptase (M-MLV RT) puffer (Gibco BRL, Eggenstein, Germany) und 10 mmol/L Dithiothreitol, 250 µmol/L jeweils von dATP, dUTP, dGTP und dCTP (Pharmacia biotech, Uppsala, Schweden), 1 Einheit/µL RNasin Ribonuclease Inhibitor (Promega, Mannheim, Germany), 25 ng/µL random hexadeoxynucleotide primer (Promega) und 0.05 Einheiten/µL RQ1 DNase (Promega) bei 37°C für 30 min inkubiert. Die Proben wurden dann auf 95°C für 10 min erhitzt und anschließend auf Eis gekühlt. Nach der Zugabe von 1 Einheit/µL RNasin Ribonuclease Inhibitor (Promega) und 5 Einheiten/µL M-MLV RT (Gibco BRL), wurden die Proben für 10 min bei Raumtemperatur und folgend für eine 1 h bei 37°C inkubiert. Anschließend wurden die Enzyme durch Erhitzen auf 95°C für 10 min inaktiviert. Die resultierende cDNA wurde in jeweils 3 Ansätzen (3fach Bestimmung) mittels der real-time TaqMan PCR unter Verwendung eines ABI Prism 7700 Sequence Detector System (Perkin-Elmer Cetus, Forster City, C.A., U.S.A.) analysiert. Für die Detektion der CRF2-n3-spezifischen cDNA Sequenz, wurden die folgenden PCR primer und eine fluorochrom-markierte Oligonucleotidsonde, unter Verwendung der Primer Express software (Perkin-Elmer Cetus) konstruiert:
SEQUENZ (sense primer) CTCAGTCAACGCATGAGTCTCTG
SEQUENZ (antisense primer) CAGGCTGCCATTGCAAAAT
6-Carboxy-fluorescein (FAM)-SEQUENZ-6-Carboxy-tetramethyl-rhodamine (TAMRA) (sense probe) AGCCTCAGAGGGTACAATTTCAGTCCCG.
Zudem wurde der mRNA Gehalt der kodierend für das "house keeping gene" Homo sapiens hypoxanthine phosphoribosyltransferase-1 (HPRT-1) ist und als interne Kontrolle gilt parallel in jeder einzelnen Probe bestimmt. Die Sequenz des HPRT-1-spezifischen primer Paares und die fluorogene Sonde, basierend auf den reversen komplimentären cDNA strang, war wie folgt:
AGTCTGGCTTATATCCAACACTTCG (sense primer),
GACTTTGCTTTCCTTGGTCAGG (antisense primer),
FAM-TTTCACCAGCAAGCTTCGACCTTGA-TAMRA (sense Sonde).
Die PCR Amplifikation wurde unter Verwendung von 1 µL reversen transcriptions Mix in einem Endvolumen von 50 µL, der den TaqMan universal master mix (Applied Biosystems, Weiterstadt, Germany) und 200 nmol/L der spezifischen Sonde und 900 (CRF2-n3) bzw. 300 (HPRT-1) nmol/L des jeweiligen Primers enthielt, durchgeführt. Die genannten Konzentrationen waren zuvor in Vorversuchen als optimal identifiziert worden. Signifikante Fluorescence Signale wurden definiert als der Schwellenwert Zyklus der mittels der TaqMan instrument-assoziierten Software version 1.6.3. (Applied Biosystems) berechnet wurde. Es wurde der CRF2-n3-mRNA Gehalt berechnet in Relation zu dem für HPRT-1.
Die Gewebsspezifische Analyse der Genexpression zeigte, daß der neue Zytokinrezeptor vornehmlich in der Plazenta und in der Brustdrüse (hier sogar stärker als das House keeping Gene) exprimiert wird (Abb. 1).
Beispiel 3 Expression unter pathophysiologischen Bediengungen
Die Untersuchung sollte die Fragen beantworten, ob die Expression von CRF2-n3 regulierbar ist und ob sie sich zwischen physiologischen und pathophysiologischen Zuständen unterscheidet. Dazu wurde RNA aus Hautbiopsien von gesunden Kontrollprobanden mit RNA aus Hautbiopsien von Patienten mit Psoriasis verwendet. Die Bestimmung wurde wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt.
Die Bestimmung ergab eine über 10-fach stärkere Expression von CRF2-n3 in läsionaler Haut von Patienten mit Psoriasis in Vergleich zu Haut der gesunden Kontrollprobanden.
Beispiel 4 Klonierung von CRF2-n3 und Expression in E.coli
Zunächst wurde eine cDNA Bibliothek aus humaner Plazenta hergestellt. Dazu wurden 4 µg total RNA (Firma Clontech) in den Reaktionen des GeneRacer™ kit (Invitrogen, CA USA) verwendet. Die modifizierte mRNA aus der letzten Reaktion wurde mit dem GeneRacer™ OligodT primer für die reverse Transkription eingesetzt.
Die cDNA für CRF2-n3 wurde mittels einer RACE-PCR (RACE- Rapid Amplification of cDNA Ends) gewonnen. Die DNA-Polymerase für die PCR war das ThermoZyme™ von Invitrogen. 5'- und 3'-RACE wurden wie folgt durchgeführt:
Die folgende "cycling" Programme für die RACE-PCR wurden in den Thermocycler Perkin- Elmer 9600 eingestellt:
Die Sequenzen der CRF2-n3 primer für die RACE Reaktionen waren wie folgt:
CRF2-n3#1F 5'-CTC AGT CAA CGC ATG AGT CTC TGA AGC-3' (sense primer)
CRF2-n3#2R 5'-ATA GAC ACT GCT GTT GCC AGT AAG TGC C-3' (antisense primer)
Anschließend wurden die Produkte der RACE in dem pCR®4-TOPO Vektor aus dem TOPO- TA cloning® kit von Invitrogen kloniert.
Die Sequenz der klonierten PCR-Produkte wurde mittels des Applied Biosystem (ABI) Prism® BigDye™ Terminator sequencing kit in einem ABI 310 capillary Sequencer bestimmt.
Expression von CRF2-n3
Um das gereinigte rekombinante Protein zu gewinnen wurde die CRF2-n3 cDNA in einem E.coli Expressionsvektor kloniert.
CRF2-n3 wurde als Fusionsprotein mit der Glutathione-S-transferase (GST) in dem Vektor pGEX-2T (Pharmacia Biotech) exprimiert. Das Fusionskonstrukt wurde anschließend in den E.coli Stamm BL21 transformiert.
Beispiel 5 Suche nach Modulatoren
Der CRF2-n3 wird in E.coli exprimiert und mit Hilfe von Standardmethoden wie z. B. Ionenaustauschchromatographie, Affinitätschromatographie oder Gelfiltration gereinigt. Das gereinigte Protein wird auf Mikrotiterplatten gebunden. Dann wird gleichzeitig der Biotin­ markierte Ligand und die zu testenden Substanz zugegeben und 1 Stunde inkubiert. Anschließend wird die Mikrotiterplatte mit Puffer gewaschen und dann Avidin-FITC zugegeben. Nach weiteren 30 min Inkubation wird wieder gewaschen und dann die Fluoreszenz gemessen. In Kontrollansätzen wird nur der markierte Ligand zugegeben. Durch Messung der Fluoreszenz kann bestimmt werden, ob die zu testende Substanz den Liganden vom Rezeptor verdrängt (Fluoreszenz wird geringer), keinen Einfluß hat (Fluoreszenz entspricht der des Kontrollansatzes) oder die Bindung des Liganden verstärkt (Fluoreszenz wird stärker). Analoge Versuche werden mit 125J markiertem Liganden durchgeführt.
SEQUENZPROTOKOLL

Claims (15)

1. Nukleinsäure, dadurch gekennzeichnet, daß sie
  • a) die in Seq ID No 1 dargestellte Nukleotidsequenz,
  • b) eine der Sequenz aus a) im Rahmen der Degeneration des genetischen Codes entsprechende Nukleotidsequenz oder
  • c) eine mit den Sequenzen aus a. und/oder b. unter stringenten Bedingungen hybridisierende Nukleotidsequenz
umfaßt mit der Maßgabe, daß die Nukleinsäure verschieden ist von der genomischen Sequenz.
2. Nukleinsäure nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Protein­ kodierenden Abschnitt der in Seq ID No 1 dargestellten Nukleotidsequenz umfaßt.
3. Nukleinsäure nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine mehr als 80%ige Identität zu der in Seq ID No 1 dargestellten Nukleotidsequenz aufweist.
4. Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß sie für einen Zytokinrezeptor Klasse 2 oder einen Abschnitt davon kodiert.
5. Polypeptid, dadurch gekennzeichnet, daß es von einer Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1-4 kodiert ist.
6. Polypeptid nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß es
  • a) die in SEQ ID No 2 dargestellte Aminosäuresequenz oder
  • b) eine Identität von mehr als 80% zu der Aminosäuresequenz gemäß a. aufweist.
7. Vektor, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens eine Kopie einer Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1-4 oder einen Abschnitt davon aufweist.
8. Zelle, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1-4 oder einem Vektor nach Anspruch 8 transformiert ist.
9. Antikörper gegen ein Polypeptid nach einem der Ansprüche 5-7.
10. Pharmazeutische Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie als aktive Komponente
  • a) eine Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1-4,
  • b) einen Vektor nach Anspruch 7,
  • c) eine Zelle nach Anspruch 8,
  • d) eine gegen die Nukleinsäuresequenz gemäß Seq ID No 1 gerichtete antisense Nukleinsäure,
  • e) ein Polypeptid nach einem der Ansprüche 5-6
oder
  • a) einen Antikörper gemäß Anspruch 9
enthält.
11. Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung nach Anspruch 10 zur Diagnostik bei Immunerkrankungen oder in der Reproduktionmedizin.
12. Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung nach Anspruch 11 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung und Prävention von Reproduktions- oder Immunkrankheiten.
13. Verwendung nach Anspruch 12 wobei die Immunkrankheit Psoriasis ist.
14. Verwendung eines Polypeptids nach einem der Ansprüche 5-6 oder einer Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1-4 zur Auffindung von Liganden eines Polypeptids nach Anspruch 5.
15. Verwendung eines Polypeptids nach einem der Ansprüche 5-6 oder einer Nukleinsäure nach einem der Ansprüche 1-4 zur Auffindung von Modulatoren eines Polypeptids nach Anspruch 5.
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