DE10048103C2 - Regelsystem für einen Schiffsantrieb - Google Patents
Regelsystem für einen SchiffsantriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Regelsystem für einen Schiffsantrieb mit einem Fahrhebel,
dessen Stellung einen Leistungswunsch repräsentiert, mit einer Sollwert-Vorgabe zur
Vorgabe eines Sollwerts in Abhängigkeit der Stellung des Fahrhebels und mit einem
Drehzahl-Regelkreis zur Drehzahl-Regelung eines Motors anhand des Sollwerts.
Ein derartiges Regelsystem ist beispielsweise aus der DE 198 12 514 C2 bekannt. Aus der
DE 195 15 481 C2 wiederum ist ein Regelsystem für einen Schiffsantrieb mit
Verstellpropeller bekannt. Bei diesem Regelsystem berechnet die Sollwert-Vorgabe in
Abhängigkeit der Stellung des Fahrhebels einen Sollwert für den Drehzahl-Regelkreis und
einen Sollwert für den Regelkreis des Verstellpropellers.
Die DE 41 25 432 A1 beschreibt ein Steuersystem für eine Schiffs-Antriebsanlage. Die
Antriebsanlage umfasst neben einer Brennkraftmaschine ein Bootswendegetriebe mit je
einer Kupplung für die Vorwärts- bzw. Rückwärtsfahrt und einen Festpropeller. Bei
geschlossener Kupplung ist die Brennkraftmaschine kraftschlüssig mit dem Festpropeller
verbunden. In dieser ersten Betriebsart kann über die Stellung des Wählhebels die
Drehzahl der Brennkraftmaschine variiert werden. In einer zweiten Betriebsart wird bei
konstanter Drehzahl der Brennkraftmaschine über den Wählhebel eine Propeller-Drehzahl
vorgegeben. Die Propeller-Drehzahl wird dann über den Schlupf der Kupplung eingestellt.
Die DE 41 12 192 A1 beschreibt ebenfalls ein Steuersystem für eine Schiffs-
Antriebsanlage mit einem Bootswendegetriebe. Bei diesem Steuersystem wird über den
Wählhebel eine Propeller-Drehzahl vorgegeben. Der Übergang von einer ersten Betriebsart
mit geschlossener Kupplung in eine zweite Betriebsart mit Kupplungs-Schlupf erfolgt
hierbei selbstständig.
Den zuvor beschriebenen Steuer- bzw. Regelsystemen ist gemeinsam, dass sich in
Abhängigkeit der Stellung des Fahrhebels eine entsprechende Drehzahl am Schiffsantrieb
bzw. Schiffsgeschwindigkeit einstellt. Die resultierende Schiffsgeschwindigkeit kann sich
jedoch auf Grund von äußeren Einflüssen, beispielsweise Wellengang und Wind, ändern.
Hieraus entsteht in der Praxis nun das Problem, dass eine konstant gewünschte
Schiffsgeschwindigkeit nur dadurch zu erreichen ist, indem der Schiffsführer über
manuelle Korrektur des Fahrhebels die Störgrößen ausgleicht.
Der Erfindung liegt insofern die Aufgabe zu Grunde, die Bedienung eines Schiffsantriebs zu
vereinfachen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Regelsystem für einen Schiffsantrieb mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
Ausgestaltungen hierzu dargestellt.
Erfindungsgemäß wird somit vorgeschlagen, dass neben der Drehzahl-Regelung des
Motors, entsprechend einer ersten Betriebsart, in einer zweiten Betriebsart zusätzlich ein
Schiffsgeschwindigkeits-Regelkreis zur Schiffsgeschwindigkeits-Regelung aktiviert wird.
Der Schiffsgeschwindigkeits-Regelkreis wirkt auf den Drehzahl-Regelkreis ein. Der
Schiffgeschwindigkeits-Regelkreis wiederum wird maßgeblich von der Stellung des
Fahrhebels bestimmt. Mit anderen Worten: In der ersten Betriebsart wird in Abhängigkeit
der Stellung des Fahrhebels eine entsprechende Drehzahl des Motors eingestellt. In der
zweiten Betriebsart wird ebenfalls über den Fahrhebel die Schiffsgeschwindigkeit
vorgegeben.
Die erfindungsgemäße Lösung und deren Ausgestaltungen bieten den Vorteil, dass
ausschließlich über ein Bedienelement, also der Fahrhebel, der Schiffsantrieb
entsprechend eingestellt werden kann. Über die Regelung der Schiffsgeschwindigkeit
werden die äußeren Einflüsse mitberücksichtigt, so dass ein manuelles Nachführen des
Fahrhebels entfällt. In Konsequenz ergibt sich somit eine wesentlich vereinfachte
Bedienung. Bei einem Schiffsantrieb mit mehreren Motoren wird über die Sollwert-Vorgabe
der Sollwert für alle Motoren sowie Verstellpropeller vorgegeben. Bei der Berechnung des
Sollwerts wird hierbei die verfügbare Antriebsleistung der Motoren mitberücksichtigt.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass die Motoren gleichmäßig ausgelastet werden.
In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild;
Fig. 2 Blockschaltbild der Sollwert Vorgabe;
Fig. 3 ein Programmablaufplan
In Fig. 1 ist ein stark vereinfachtes Blockschaltbild einer Antriebsanlage für ein Schiff
dargestellt. Der Propeller 7 ist hierbei als Verstellpropeller ausgeführt. Dementsprechend
ist ein Drehzahl-Regelkreis, bestehend aus dem Motordrehzahl-Regler 3 und Motor 4, und
ein Verstellpropeller-Regelkreis, bestehend aus dem Verstellpropeller-Regler 5 und
Propeller-Verstelleinrichtung 6, dargestellt. Selbstverständlich ist die Erfindung auch bei
einer Antriebsanlage mit einem Festpropeller anwendbar. In diesem Fall würde der
Verstellpropeller-Regelkreis entfallen. In Fig. 1 ist ein Fahrhebel 1 dargestellt.
Bekanntermaßen gibt der Schiffsführer über diesen Fahrhebel 1 die Fahrrichtung und über
die Stellung FS den Leistungswunsch vor. Zusätzlich weist der Fahrhebel 1 eine
Auswahleinrichtung zur Auswahl der Betriebsart, Signal MOD, auf. Beide Signale FS und
MOD werden auf eine Sollwert-Vorgabe 2 geführt. Die Sollwert-Vorgabe 2 erhält als
weiteres Eingangssignal den Schiffsgeschwindigkeits-Istwert vIST. In der Praxis wird dieser
Schiffsgeschwindigkeits-Istwert vIST von einem Schiffs-Log oder dem GPS bereitgestellt.
Die Sollwert Vorgabe 2 besitzt als Ausgangsgrößen einen Sollwert nSW, entsprechend
einem Drehzahlwert, und einen Sollwert PhiSW, entsprechend einer Steigung für den
Verstellpropeller. Der Sollwert nSW ist somit die Führungsgröße für den Drehzahl-
Regelkreis. Die Drehzahl-Regelung des Motors 4 erfolgt in bekannter Weise indem aus
dem Sollwert nSW und dem Drehzahl-Istwert nIST eine Regelabweichung bestimmt wird.
Aus dieser Regelabweichung bestimmt der Motordrehzahl-Regler 3 eine Stellgröße, welche
dem Motor 4 zugeführt wird. Die Drehzahl des Motors 4 entspricht sodann dem Drehzahl-
Istwert nIST. Parallel hierzu wird aus dem Steigungswinkel-Sollwert des Verstellpropellers
PhiSW und dem Steigungswinkel-Istwert PhiIST eine Regelabweichung bestimmt. Aus
dieser Regelabweichung berechnet der Verstellpropeller-Regler 5 eine Stellgröße für die
Propeller-Verstelleinrichtung 6. Die Ausgangsgröße der Propeller-Verstelleinrichtung 6
wiederum entspricht dem Steigungswinkel-Istwert PhiIST des Verstellpropellers.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei einer Antriebsanlage mit mehreren Motoren 4
die Sollwert-Vorgabe 2 den Sollwert nSW(i) und PhiSW(j) für alle Motoren vorgibt, wobei
die Laufvariable i der Anzahl der Motoren 4 entspricht und j der Anzahl der Propeller 7
entspricht. Bei der Berechnung des Sollwerts wird hierbei die Antriebsleistung
mitberücksichtigt. Wenn beispielsweise die momentan verfügbare Antriebsleistung nicht
ausreicht, um die gewünschte Schiffsgeschwindigkeit zu erreichen, wird über die
Verringerung des Sollwerts PhiSW(j) die Steigung des Propellers reduziert, und gleichzeitig
über die Erhöhung des Sollwerts nSW(i) die Motordrehzahlen erhöht.
Als Motor 4 kann selbstverständlich auch ein Elektromotor oder eine Gasturbine als
Schiffsantrieb verwendet werden. Statt eines Fest oder Verstellpropellers kann auch ein
Waterjet verwendet werden.
In Fig. 2 ist ein Blockschaltbild der Sollwert-Vorgabe 2 dargestellt. Die Eingangsgrößen
sind: Die Stellung FS des Fahrhebels 1, der Schiffsgeschwindigkeits-Istwert vIST und das
Signal MOD, dessen Wert den ersten Betriebsmodus MOD1 bzw. zweiten Betriebmodus
MOD2 kennzeichnet. Die Ausgangsgrößen der Sollwert Vorgabe 2 sind: Der Sollwert nSW
und der Sollwert PhiSW. Bei einer Antriebsanlage mit mehreren Motoren und mehreren
Propellern 7 stellt die Sollwert-Vorgabe 2 eine entsprechende Anzahl an Sollwerten nSW(i)
bzw. PhiSW(j) bereit, wobei die Laufvariable i der Anzahl der Motoren 4 entspricht und j
der Anzahl der Propeller 7 entspricht. In Fig. 2 ist diese Ausführungsform durch zwei
Pfeile bezeichnet. Als weitere Ausgangsgröße der Sollwert-Vorgabe 2 ist eine Anzeige 12
dargestellt. Dem Schiffsführer wird der Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert vSW permanent
dargestellt, d. h. unabhängig vom ausgewählten Betriebsmodus. Die Anzeige 12 kann im
Fahrhebel 1 integriert sein. Mittels dieser Anzeige 12 kann der Schiffsführer bereits vor
Aktivierung des zweiten Betriebsmodus MOD2 die gewünschte Schiffsgeschwindigkeit
einstellen. Die Sollwert-Vorgabe 2 weist folgende Funktionsblöcke auf: Kennlinie 8,
PI-Glied 9, Vergleicher 10 und Kennfeld 11. Über die Kennlinie 8 wird aus der Stellung FS
des Fahrhebels 1 der Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert vSW berechnet. Bei der
Berechnung des Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert vSW wird die Anzahl der sich im Betrieb
und im eingekuppelten Zustand befindenden Motoren mitberücksichtigt. In der Anzeige 12
wird dem Schiffsführer derjenige Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert vSW dargestellt,
welcher mit der aktuellen Antriebs-Konfiguration (Motor an und eingekuppelt) erreichbar
ist. Aus dem Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert vSW und dem Schiffsgeschwindigkeits-
Istwert vIST wird eine Schiffsgeschwindigkeits-Abweichung dv bestimmt. Aus dieser
Schiffsgeschwindigkeits-Abweichung dv wird mittels des PI-Glieds 9 ein erster Fahrhebel-
Wert FS1 bestimmt. Der erste Fahrhebel-Wert FS1 sowie die Stellung FS des Fahrhebels 1
und das Signal der Betriebsart, entsprechend MOD1 oder MOD2, stellen die
Eingangsgrößen des Vergleichers 10 dar. Der Vergleicher 10 bestimmt in Abhängigkeit der
Betriebsart einen zweiten Fahrhebel-Wert FS2 als Ausgangsgröße. Dieser ist auf das
Kennfeld 11 geführt. Über das Kennfeld 11 werden aus dem zweiten Fahrhebel-Wert FS2 die
Sollwerte nSW und PhiSW bzw. nSW(i) und PhiSW(j) berechnet.
In der ersten Betriebsart MOD1 setzt der Vergleicher 10 den zweiten Fahrhebel-Wert FS2
auf den Wert entsprechend der Stellung FS des Fahrhebels 1. In der ersten Betriebsart
MOD1 sind somit die Sollwerte nSW und PhiSW unmittelbar an die Stellung FS des
Fahrhebels 1 gekoppelt, d. h. der Drehzahl-Regelkreis ist aktiv. In der zweiten Betriebsart
MOD2 wird der zweite Fahrhebel-Wert FS2 in Abhängigkeit der Stellung FS des Fahrhebels
1 und dem ersten Fahrhebel-Wert FS1 berechnet. In der zweiten Betriebsart MOD2 ist
somit zusätzlich zum Drehzahl-Regelkreis der Schiffsgeschwindigkeits-Regelkreis aktiv.
Bei einer Antriebsanlage mit Verstellpropeller berechnet die Sollwert-Vorgabe 2 den
Sollwert für den Drehzahlregelkreis nSW und den Sollwert PhiSW für den Verstellpropeller-
Regelkreis in Abhängigkeit der verfügbaren Antriebsleistung. Wenn beispielsweise die
momentan verfügbare Antriebsleistung nicht ausreicht, um die gewünschte
Schiffsgeschwindigkeit zu erreichen, wird über die Verringerung des Sollwerts PhiSW die
Steigung des Propellers reduziert, und gleichzeitig über die Erhöhung des Sollwerts nSW
die Motordrehzahlen erhöht.
In Fig. 3 ist ein Programmablaufplan dargestellt. Nach der Initialisierung eines
elektronischen Steuergeräts wird bei Schritt S1 die Betriebsart MOD abgefragt. Wird die
erste Betriebsart MOD1 detektiert, so wird der Programmablauf mit den Schritten S2 bis
S4 durchlaufen. Wird die zweite Betriebsart MOD2 festgestellt, so wird der
Programmablauf mit den Schritten S5 bis S18 durchlaufen.
In der ersten Betriebsart MOD1 wird bei Schritt S2 die Drehzahl-Regelung aktiviert. Bei
einer Antriebsanlage mit einem Verstellpropeller wird zusätzlich die Steigungswinkel-
Regelung Phi aktiviert. Im Schritt S3 wird der zweite Fahrhebelwert FS2 auf den Wert
entsprechend der Stellung FS des Fahrhebels 1 gesetzt. Bei Schritt S4 wird in
Abhängigkeit des zweiten Fahrhebel-Werts FS2 der Sollwert nSW bzw. PhiSW berechnet.
Danach verzweigt der Programmablauf zum Punkt A und fährt mit dem Schritt S1 fort.
In der zweiten Betriebsart MOD2, entsprechend der Schiffsgeschwindigkeits-Regelung,
wird bei Schritt S5 neben der Drehzahl-Regelung die Schiffsgeschwindigkeits-Regelung
nach Prüfung auf Zulässigkeit aktiviert. Die Aktivierung der Schiffsgeschwindigkeits-
Regelung ist dann zulässig, wenn der Schiffsgeschwindigkeits-Istwert vIST einen plausiblen
Wert aufweist. Bei einem nicht plausiblen Schiffsgeschwindigkeits-Istwert vIST,
beispielsweise weil auf Grund einer Störung kein Wert vorliegt, wird der erste
Betriebsmodus MOD1 aktiviert. Ergänzend kann geprüft werden, ob der Fahrhebel 1 sich
im Vorausfahrbereich befindet. Bespielsweise beim Manövrieren im Hafen, ist eine
Schiffsgeschwindigkeits-Regelung nicht sinnvoll. Bei Schritt S6 wird sodann die
Fahrhebelstellung FS eingelesen. Bei Schritt S7 wird aus der Stellung FS des Fahrhebels 1
ein Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert vSW mittels der Kennlinie 8 berechnet. Parallel wird
hierzu eine Prüfung auf Zulässigkeit durchgeführt. Bei der Berechnung des
Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert vSW wird die Anzahl der sich im Betrieb und im
eingekuppelten Zustand befindenden Motoren mitberücksichtigt. Bei Schritt S8 wird der
Schiffsgeschwindigkeits-Istwert vIST eingelesen. Der Schiffsgeschwindigkeits-Istwert kann
hierbei von einem Schiffs-Log oder vom GPS bereitgestellt werden. Bei Schritt S9 wird aus
dem Soll- und Istwert der Schiffsgeschwindigkeit eine Schiffsgeschwindigkeits-
Abweichung dv berechnet. Bei Schritt S10 wird geprüft, ob die Schiffsgeschwindigkeits-
Abweichung dv größer einem Grenzwert GW ist. Bei positivem Prüfergebnis wird bei Schritt
S11 zusätzlich eine Fehlermeldung an den Schiffsführer ausgegeben und das Programm
bei Schritt S12 fortgesetzt. Die Fehlermeldung kann beispielsweise als akustischer oder
visueller Alarm ausgeführt sein. Bei negativem Prüfergebnis im Schritt S10, wird bei Schritt
S12 aus der Schiffsgeschwindigkeits-Abweichung dv ein erster Fahrhebel-Wert FS1
bestimmt. Danach wird bei Schritt S13 geprüft, ob der erste Fahrhebel-Wert FS1 innerhalb
eines Toleranzbandes, entsprechend dargestellt durch die Grenzwerte GW1 und GW2,
liegt. Ist dies nicht der Fall, so wird bei Schritt S14 der erste Fahrhebel-Wert FS1 auf einen
festen Wert limitiert und das Programm bei Schritt S15 fortgesetzt. Wird bei Schritt S13
festgestellt, dass der erste Fahrhebel-Wert FS1 innerhalb des Toleranzbandes liegt, so wird
bei Schritt S15 in Abhängigkeit der Stellung FS des Fahrhebels 1 und des ersten
Fahrhebel-Werts FS1 ein zweiter Fahrhebel-Wert FS2 berechnet. Danach wird bei Schritt
S16 geprüft, ob dieser zweite Fahrhebel-Wert FS2 innerhalb eines Toleranzbandes,
entsprechend dargestellt durch die beiden Grenzwerte GW1 und GW2, liegt. Ist dies nicht
der Fall, so wird bei Schritt S17 dieser zweite Fahrhebel-Wert auf einen Festwert begrenzt.
Bei positivem Prüfergebnis im Schritt S16 wird dann bei Schritt S18 in Abhängigkeit des
zweiten Fahrhebel-Werts FS2 der Sollwert nSW bzw. PhiSW mittels des Kennfelds 11
berechnet. Danach verzweigt der Programmablauf zum Punkt A und das Programm
beginnt wieder bei Schritt S1.
1
Fahrhebel
2
Sollwert-Vorgabe
3
Motordrehzahl-Regler
4
Motor
5
Verstellpropeller-Regler
6
Propeller-Verstelleinrichtung
7
Propeller
8
Kennlinie
9
PI-Glied
10
Vergleicher
11
Kennfeld
12
Anzeige
Claims (17)
1. Regelsystem für einen Schiffsantrieb mit einem Fahrhebel (1) dessen Stellung (FS)
einen Leistungswunsch repräsentiert, mit einer Sollwert-Vorgabe (2) zur Vorgabe eines
Sollwerts (nSW, PhiSW) in Abhängigkeit der Stellung (FS) des Fahrhebels (1) und mit einem
Drehzahl-Regelkreis (3, 4) zur Drehzahl-Regelung eines Motors (4) anhand des Sollwerts
(nSW), dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Betriebsart (MOD1) der
Drehzahl-Regelkreis (3, 4) aktiviert wird, in einer zweiten Betriebsart (MOD2) zusätzlich ein
Schiffsgeschwindigkeits-Regelkreis (8 bis 11) zur Schiffsgeschwindigkeits-Regelung
aktiviert wird, wobei der Schiffsgeschwindigkeits-Regelkreis (8 bis 11) auf den Drehzahl-
Regelkreis (3, 4) einwirkt und der Schiffsgeschwindigkeits-Regelkreis (8 bis 11) wiederum
maßgeblich von der Stellung (FS) des Fahrhebels (1) bestimmt wird.
2. Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei
Aktivierung der zweiten Betriebsart (MOD2) geprüft wird, ob ein Schiffsgeschwindigkeits-
Istwert (vIST) einen plausiblen Wert aufweist und bei einem nicht plausiblen Wert der erste
Betriebsmodus (MOD1) aktiviert wird.
3. Regelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich
geprüft wird, ob der Fahrhebel (1) sich im Vorausfahrbereich befindet.
4. Regelsystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Schiffsgeschwindigkeits-Regelkreis (8 bis 11) Bestandteil der Sollwert-Vorgabe (2) ist.
5. Regelsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollwert-
Vorgabe (2) eine Kennlinie (8), ein PI-Glied (9), einen Vergleicher (10) und ein Kennfeld (11)
aufweist.
6. Regelsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der
Kennlinie (8) aus der Stellung (FS) des Fahrhebels (1) ein Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert
(vSW) berechnet wird (vSW = f(FS)), eine Schiffsgeschwindigkeits-Abweichung (dv) aus dem
Schiffsgeschwindigkeits-Sollwert (vSW) und dem Schiffsgeschwindigkeits-Istwert (vIST)
berechnet wird (dv = vSW - vIST) und mittels des PI-Glieds (9) aus der
Schiffsgeschwindigkeits-Abweichung (dv) ein erster Fahrhebel-Wert (FS1) berechnet wird
(FS1 = f(dv)).
7. Regelsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei der
Berechnung des Schiffsgeschwindigkeits-Sollwerts (vSW) die Anzahl der sich im Betrieb
und eingekuppelten Zustand befindenden Motoren (4) mitberücksichtigt wird.
8. Regelsystem nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schiffsgeschwindigkeits-Abweichung (dv) mit einem Grenzwert (GW) verglichen wird und
bei positivem Ergebnis (dv < GW) zusätzlich eine Fehlermeldung ausgegeben wird.
9. Regelsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass geprüft wird,
ob der erste Fahrhebel-Wert (FS1) innerhalb eines Toleranzbandes (GW1, GW2) liegt und
bei einem nicht zulässigen ersten Fahrhebel-Wert (FS1) dieser auf eine Vorgabewert
begrenzt wird.
10. Regelsystem nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des Vergleichers (10) aus der Stellung (FS) des Fahrhebels (1) und dem
ersten Fahrhebel-Wert (FS1) ein zweiter Fahrhebel-Wert (FS2) berechnet wird
(FS2 = f(FS, FS1)).
11. Regelsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der
ersten Betriebsart (MOD1) der zweite Fahrhebelwert (FS2) auf den Wert entsprechend der
Stellung (FS) des Fahrhebels (1) gesetzt wird (FS2 = FS).
12. Regelsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der
zweiten Betriebsart (MOD2) der Wert entsprechend der Stellung der (FS) des Fahrhebels
(1) und der erste Fahrhebel-Wert (FS1) miteinander verglichen werden.
13. Regelsystem nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass geprüft wird, ob der zweite Fahrhebel-Wert (FS2) innerhalb eines Toleranzbandes
(GW1, GW2) liegt und bei einem nicht zulässigen zweiten Fahrhebel-Wert (FS2) dieser auf
einen innerhalb des Toleranzbandes liegenden Vorgabewert begrenzt wird.
14. Regelsystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mittels des
Kennfelds (11) aus dem zweiten Fahrhebel-Wert (FS2) der Sollwert (nSW, PhiSW)
berechnet wird.
15. Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer
Antriebsanlage mit mehreren Motoren (4) und mehreren Verstellpropellern (7) der Sollwert
(nSW(i), i = 1, 2, 3 . . .; PhiSW(j), j = 1, 2, 3 . . .) für alle Motoren (4) von der Sollwert-Vorgabe
(2) vorgegeben wird.
16. Regelsystem nach Anspruch 1 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass bei
einer Antriebsanlage mit Verstellpropeller (7) der Sollwert für den Drehzahlregelkreis
(nSW, nSW(i)) und der Sollwert (PhiSW, PhiSW(j)) für einen Verstellpropeller-Regelkreis
(5, 6) in Abhängigkeit der verfügbaren Antriebsleistung (P) von der Sollwert-Vorgabe (2)
berechnet wird.
17. Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
(MOD1) oder zweite Betriebsart (MOD2) mittels einer im Fahrhebel (1) integrierten
Auswahleinrichtung aktiviert wird.
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