Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur amplitudenabhängigen Dämpfung
von Stößen, insbesondere eines Fahrzeugrades, mit mindestens einem
innerhalb eines Dämpfergehäuses angeordneten, mit einer Kolbenstange
verbundenen, das Dämpfergehäuse in zwei Dämpfungsräume teilenden
Arbeitskolben, der mit einem hydraulisch parallel angeordneten Element zur
Beeinflussung kleinerer Amplituden zusammenwirkt.
In der Regel ist die Bewegung der Kolbenstange für kleinere Amplituden eher
schwach gedämpft, wobei sich die Größe der Dämpfung in der Regel nur über
die Widerstände der Strömungskanäle beeinflussen läßt.
Die EP-A 0 848 182 beinhaltet einen Stoßdämpfer für Fahrzeugräder, der mit
einem Element zur Beeinflussung kleiner Amplituden eines Fahrzeugrades
zusammenwirkt. In der EP-A 0 848 182 wird nun eine Lösung vorgeschlagen,
bei welcher u. a. im Bereich des Arbeitskolbens ein Dämpfungselement aus
Elastomermaterial vorgesehen ist, das innerhalb eines im Bereich der inneren
Umfangsfläche vorgesehenen Raumes angeordnet ist und kleinere Radstöße
aufnimmt. Über Flüssigkeitskanäle steht das Dämpfungselement, das
vorzugsweise als Ring ausgebildet ist, zum einen mit dem oberen und zum
anderen mit dem unteren Dämpfungsraum in Wirkverbindung. Scheibenventile
begrenzen die beiden Stirnflächen des Arbeitskolbens. Im Falle geringer Stöße
kann Hydraulikmedium von oben bzw. unten in Richtung des
Dämpfungselementes strömen und somit kleinere Amplituden ohne
wesentliche Dämpfung ausgleichen. Im Falle größerer Strömungen kommen die
Scheibenventile in bekannter Weise zum Einsatz. Nachteilig ist hier
festzustellen, daß der Arbeitskolben in aufwendiger Weise bearbeitet werden
muß, um den ringförmigen elastischen Körper aufzunehmen, wobei auch die
Zu- und Abflußkanäle nachträglich mechanisch eingebracht werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Stand der Technik
dergestalt weiterzubilden, daß die Dämpfung für Schwingungen mit kleinen
Amplituden gering sein soll und die Dämpfung erst bei größeren Bewegungen
des Arbeitskolbens im Dämpferrohr einsetzen soll, wobei der Arbeitskolben
selber in seiner Bauform nicht verändert wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Element durch eine einen Raum
teilende Membran gebildet ist, der hydraulisch mit dem oberen und/oder
unteren Dämpfungsraum verbunden ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Mit dem Erfindungsgegenstand wird ein durch eine Membran geteilter Raum
vorgeschlagen, der parallel zum Stoßdämpfer hydraulisch mit dem oberen
und/oder unteren Dämpfungsraum verbunden ist. Die durch die Membran
erzeugten Raumbereiche sind derartig ausgelegt, daß sie vom Hydraulikmedium
des zugehörigen Dämpfungsraumes angeströmt werden können. Von daher ist
es nun möglich, daß der jeweilige durch die Membran getrennte Zusatzraum
außerhalb des Arbeitskolbens als Ausgleichsraum für geringe
Stoßdämpferbewegungen fungieren kann. Der jeweilige Ausgleichsraum
(geteilter Raumbereich) kann von oben oder von unten über etwa siebartig
ausgebildete Öffnungen ohne wesentliche Dämpfung mit Hydrauliköl gefüllt
werden bis die Membran sich an einer der beiden gegenüberliegenden,
vorzugsweise gekrümmt ausgebildeten Wände, des jeweiligen Raumbereiches
anlegt. Durch diese Maßnahme wird eine relativ ungedämpfte Bewegung im
Bereich kleiner Amplituden erzielt. Erst nach Ausschöpfung dieser geringen
Wege setzt die eigentliche Dämpfung, wie bereits im Stand der Technik
beschrieben, nämlich über die bekannten Ventilscheiben ein.
Über die Geometrie des jeweiligen geteilten Raumbereiches, die Steifigkeit der
Membran sowie die Anordnung der Sieböffnungen läßt sich das Verhalten im
Übergangsbereich zur härteren Dämpfung variieren, so daß sich ein weicher
Übergang erreichen läßt.
Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der
Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipskizze eines Stoßdämpfers mit Arbeitskolben und Element zur
Beeinflussung kleiner Amplituden im Abwärtshub;
Fig. 2 Prinzipskizze in Analogie zu Fig. 1, jedoch mit Arbeitskolben im
Aufwärtshub;
Fig. 3 Prinzipskizze in Analogie zu Fig. 1 mit einem anders gestalteten
Element zur Beeinflussung kleiner Amplituden.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die erfindungsgemäße Einrichtung 1, in diesem
Beispiel dargestellt als Einrohrdämpfer, wobei jedoch auch Zweirohrdämpfer in
gleicher Weise zum Einsatz gelangen können. Die Einrichtung 1 beinhaltet ein
rohrförmiges Dämpfergehäuse 2, innerhalb dessen ein mit einer Kolbenstange
3 zusammenwirkender Arbeitskolben 4 angeordnet ist. Ferner ist ein Element 5
zur Dämpfung kleinerer Amplituden vorgesehen. Das Element 5 wird gebildet
durch eine einen Raum 6 in zwei Raumbereiche 7, 8 unterteilende Membran 9,
die gestrichelt in ihrer Mittelposition angedeutet ist. Die Kolbenstange 3 ist mit
einer Sacklochbohrung 10 versehen, in welche von der äußeren Umfangsfläche
derselben radial nach innen verlaufende Bohrungen 11, 12 einlaufen. Der
Arbeitskolben 4 weist eine obere Stirnfläche 13 sowie eine untere Stirnfläche
14 auf und wirkt im Bereich des oberen Dämpfungsraumes 15 mit mehreren,
ein Ventil bildenden Ventilscheiben 16 zusammen. Ein gleichartiges Ventil ist
im unteren Dämpfungsraum 17 vorgesehen, das ebenfalls aus mehreren
Ventilscheiben 18 gebildet ist.
Fig. 1 zeigt den Abwärtshub des Arbeitskolbens 4, und zwar im Bereich
kleiner Amplituden, d. h. geringer Auslenkungen des Arbeitskolbens 4. Beim
Abwärtshub wird das im unteren Dämpfungsraum 17 vorhandene Hydrauliköl
durch siebartig im Element 5 vorhandene Öffnungen 19 in den Raumbereich 8
geleitet, wodurch die gestrichelt dargestellte, in diesem Beispiel aus Elastomer
bestehende Membran 9 in Richtung der gegenüberliegenden, gekrümmt
ausgebildeten Wand 20 elastisch verformt wird. Erst wenn die Membran 9, so
wie in Fig. 1 dargestellt, an der Wand 20 zur Anlage kommt, wird die weitere
Dämpfung, in an sich bekannter Weise, durch die Ventilscheiben 18 des
Ventiles übernommen.
Fig. 2 zeigt nun den Aufwärtshub des Arbeitskolbens 4, wobei für gleiche
Bauteile gleiche Bezugszeichen Gültigkeit haben.
Beim Aufwärtshub des Arbeitskolbens 4 wird das im oberen Dämpfungsraum
15 vorhandene Hydraulikmedium über die Bohrungen 11, 12 in die
Sacklochbohrung 10 verdrängt, wobei das Hydraulikmedium in den Ringraum
21 des Elementes 5 gelangt. Auch hier sind siebartig ausgebildete
Durchgangsöffnungen 22 vom Ringraum 21 in Richtung des Raumes 6,
insbesondere des Raumbereiches 7, gegeben. Im Falle geringer Auslenkungen
des Arbeitskolbens 4 nach oben beaufschlagt das verdrängte Hydraulikmedium
die gestrichelt dargestellte Membran 9, die dann elastisch in Richtung der
gegenüberliegenden Wand 23 des Raumbereiches 8 verformt wird. Auch hier
ist die Anlage der Membran 9 an der Wand 23 dargestellt, wobei in dieser
Situation der herkömmliche Dämpfungsvorgang eingeleitet wird.
Über die Geometrie des Raumes 6 bzw. der Wandbereiche 20, 23, die
Steifigkeit der Membran 9 sowie die Anordnung der Sieblöcher 19, 22 läßt
sich das Verhalten im Übergangsbereich zur härteren Dämpfung variieren, so
daß sich durch den Erfindungsgegenstand ein weicher Übergang realisieren
läßt. Dies im Hinblick darauf, daß die Membran 9 bei Auslenkung in Richtung
des jeweiligen Wandbereiches 20 oder 23 die siebartigen Öffnungen 19 oder
22 nicht schlagartig sondern bereichsweise verschließt.
In Fig. 3 ist das Element 5 zur Beeinflussung kleiner Amplituden zwischen
Kolbenstange 3 und Arbeitskolben 4 angeordnet, also im oberen
Dämpfungsraum 15. Bei diesem Element 5 wird der Raum 6 durch eine axial
verschiebliche Scheibe 24 in zwei Raumbereiche 7, 8 unterteilt. Die Scheibe
24 ist am Umfang gegenüber dem Mantel 25 des zylindrisch ausgebildeten
Raumes 6 abgedichtet. Federn 26, 27, im Ausführungsbeispiel
Flachformfedern, halten die Scheibe 24 bei ausgeglichenem Druck zwischen
Raumbereich 7 und Raumbereich 8 in der Mittellage. Bei unterschiedlichem
Druck verschiebt sich die Scheibe 24 axial entsprechend der Membran 9 in den
Fig. 1 oder 2.
Der obere Raumbereich 7 ist über Bohrungen 28, 29 mit dem oberen
Dämpfungsraum 15 hydraulisch verbunden, der untere Raumbereich 8 über die
Bohrungen 30, 31 mit dem unteren Dämpfungsraum 17. Eine mit der zentralen
Bohrung 31 versehene Befestigungsschraube 32 dient zum Anbinden des
Arbeitskolbens 4 an das Element 5, welches wiederum in bekannter Weise,
beispielsweise durch Verschrauben an der Kolbenstange 3, befestigt ist. Die in
Fig. 3 gezeigte Ausbildungsform, bei der das Element 5 zur Beeinflussung
kleiner Amplituden zwischen Kolbenstange 3 und Arbeitskolben 4 angeordnet
ist, ermöglicht eine kurze Bauweise, vorzugsweise bei einem
Einrohrstoßdämpfer.
Bezugszeichenliste
1
Einrichtung
2
Dämpfergehäuse
3
Kolbenstange
4
Arbeitskolben
5
Element
6
Raum
7
Raumbereich
8
Raumbereich
9
Membran
10
Sacklochbohrung
11
Bohrung
12
Bohrung
13
Stirnfläche
14
Stirnfläche
15
Dämpfungsraum
16
Ventilscheiben
17
Dämpfungsraum
18
Ventilscheiben
19
Öffnungen
20
Wand
21
Ringraum
22
Durchgangsöffnung
23
Wand
24
Scheibe
25
Mantel
26
Feder
27
Feder
28
Bohrung
29
Bohrung
30
Bohrung
31
Bohrung
32
Befestigungsschraube