DE10046277A1 - Verfahren zum Wechseln von Milchfiltern und Wechselvorrichtung für Milchfilter - Google Patents
Verfahren zum Wechseln von Milchfiltern und Wechselvorrichtung für MilchfilterInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Wechseln von Milchfiltern (1a-1d) vorgestellt, welches automatisch und ohne Einwirken des Betreibers die Milchfilter (1a-1d) auswechselt. Als besonderes Gestaltungsmerkmal ist eine Verschlußeinrichtung (6) angegeben, welche die Milchfiltereinheit (16) öffnet und damit den Milchfilter (1a) für den Wechsel freilegt, sowie eine Tauscheinrichtung (4), die beispielsweise den Milchfilter (1a) gegen einen anderen Milchfilter (1b-1d) aus einem Filtermagazin (5) ersetzt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich zum einen ein höherer Standard der Milchqualität erreichen, zum anderen ist aufgrund seiner Schnelligkeit und Zuverlässigkeit eine effektive Nutzung der Anlage und der Arbeitszeit des Betreibers ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Wechseln eines
Milchfilters.
Milchfilter werden in Milch produzierenden, landwirtschaftlichen Betrieben und
in Molkereien eingesetzt. Speziell in Melkanlagen muß die frisch gemolkene
Milch von Schwebepartikeln, die z. B. durch verunreinigte Zitzen der Kuh in die
Milch gelangen (Stroh, Schmutz oder ähnliche Fremdstoffe), oder von Gerinsel in
der Milch befreit werden. Ein einwandfreier Betrieb der Milchfiltereinheit ist
Voraussetzung, um den hohen Anforderungen an die Milchhygiene gerecht zu
werden.
Bislang wurde das Filtern von Milch mittels Einzel- bzw. Mehrfachfilter (Doppel-
Vierfachfilter usw.) durchgeführt. Hierbei erfolgte das Wechseln der Milchfilter
manuell d. h. nach Bedarf durch den Betreiber vor oder während der Melkzeit. Aus
der EP 0 653 153 A1 und US 5,957,081 sind Melkmaschinen bekannt, bei denen
der Milchstrom auf einen neuen, frischen Milchfilter umgeleitet wird, wenn der
alte verschmutzt ist. Hierbei findet kein Austausch der Milchfilter statt.
Der Gebrauch von verschmutzten Milchfiltern führt zu einer Verschlechterung der
Milchqualität. Das Einhalten der Milchstandards erfordert deshalb häufig eine
unerwünschte Unterbrechung der Melkzeiten.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Wechselvorrichtung anzugeben, womit die Hygienequalität
der Milch verbessert und ein reibungsloser unterbrechungsfreier Betrieb der
Melkanlage gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 bzw. durch eine Wechselvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen, welche
einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegen
stand der jeweils abhängigen Ansprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß der Wechsel des
Milchfilters automatisch erfolgt. Automatisch in diesem Zusammenhang bedeutet,
daß der Betreiber während des Filterwechsels nicht anwesend sein muß und der
physikalische Austausch des Milchfilters selbständig erfolgt. Eine Verminderung
der Qualität der Milch als Folge eines erhöhten Schmutzaufkommens entfällt
durch den vorzugsweise nach vorgegebenen Abständen erfolgenden automati
sierten Milchfilterwechsel. Ein nach dem Wechseln durchgeführtes, mit wenig
Aufwand verbundenes regelmäßiges, zügiges Spülen der Melk-Anlage garantiert
ein hohes Niveau an Hygiene.
Weitere Vorteile des Verfahrens liegen in seiner Schnelligkeit, die eine bessere
Auslastung der Anlage bewirkt, in seiner Zuverlässigkeit, welches u. a. auch dem
Betreiber flexiblere Arbeitszeiten ermöglicht, und in dem höheren Grad der Ra
tionalisierung und der damit verbundenen Kosteneinsparung für den Betreiber. In
Betrieben mit einer automatischen Melkanlage entfällt durch die Erfindung der
Umstand des nächtlichen Aufstehens wegen Störungen aufgrund verschmutzter
Milchfilter.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die Filtereinheit
mittels einer Verschlußeinrichtung geöffnet oder geschlossen, so daß der Milch
filter mit einem Gehäuse versehen oder von diesem frei gegeben freigelegt wird.
Anschließend wird der Milchfilter gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Ver
fahrens durch eine Tauscheinrichtung durch einen Milchfilter aus einem Filterma
gazin ersetzt. Für diesen Zweck kann das Filtermagazin mindestens zwei Milch
filter aufnehmen. Das Filtermagazin sieht für die zu ermelkende Milchmenge aus
reichend viele frische Milchfilter vor, wobei die optimale Anzahl der Milchfilter
bzw. die Bestückung des Filtermagazins vorteilhafterweise auf die Dauer des Ein
satzes der Milchfilter abgestimmt wird, welcher von der mittleren Verschmutzung
der Milch, von dem Milchdurchsatz und von der Kapazität des Milchfilters ab
hängt. Verschmutzte Milchfilter werden in das Filtermagazin zurückgestellt und
können zu einer geeigneten Zeit vom Betreiber gereinigt oder erneuert werden.
Die Reinigung der Melk-Anlage, in welcher der Milchfilter integriert ist, erfolgt
zu einem günstigen Zeitpunkt vorteilhafterweise in vorgegebenen Abständen vor
oder nach den Hauptmelkzeiten. Dafür wird die Filtereinheit geöffnet, der Milch
filter herausgenommen, ohne daß ein neuer in die Filtereinheit eingesetzt wird, die
Filtereinheit wieder verschlossen und die Anlage mit Reinigungsmittel, z. B. mit
heißem Wasser, durchspült.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß eine
Erkennungseinheit den Verschmutzungsgrad des Milchfilters erfaßt. Aus dem
Druckunterschied Δp vor oder hinter dem Milchfilter kann unter Zuhilfenahme
des Milchstromes (Liter Milch pro Minute) IMri!ch ein Strömungswiderstand R =
Δp/IMilch ermittelt werden. Dieser ist in erster Näherung proportional zur Ver
schmutzung des Milchfilters, so daß sich damit bequem der Verschmutzungsgrad
des Milchfilters bestimmen läßt. Ein Überschreiten des Strömungswiderstand über
eine einstellbare Schwelle indiziert einen Filterwechsel. Bei ausreichend kontinu
ierlichen Milchströmen reicht es, den Staudruck vor dem Milchfilter zu messen,
welcher bei Verschmutzung ansteigt
und somit einen Filterwechsel anzeigt. Alternativ werden optische Verfahren zur
Bestimmung des Verschmutzungsgrades des Milchfilters vorgeschlagen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens überwacht eine
Erkennungseinheit der Verschlußeinrichtung den Betrieb der
Verschlußeinrichtung. Die Erkennungseinheit besteht aus mindestens einem
elektrischen, magnetischen oder optischen Positionssensor oder mechanischen
Schalter, der die Lage des Gehäuses relativ zum Träger, an dem das Gehäuse
befestigt wird, erfaßt. Eine Überprüfung, ob das Gehäuse luftdicht verschlossen
ist, kann vorteilhafterweise auch dadurch erfolgen, daß die Stabilität des Drucks
im Gehäuse gemessen wird. Mit dieser Erkennungseinheit wird gewährleistet, daß
die Filtereinheit ordnungsgemäß verschlossen wird.
Gemäß einer noch weiteren Ausgestaltung des Verfahrens überwacht eine
Erkennungseinheit der Tauscheinrichtung den Betrieb der Tauscheinrichtung. Die
Erkennungseinheit enthält wenigstens einen elektrischen, magnetischen oder
optischen Positionssensor oder mechanischen Schalter am Träger und/oder am
Filtermagazin, die die Lage der Milchfilter erfassen. Mit der Erkennungseinheit
wird einerseits das Einsetzen der Milchfilter sowie ihr Herausnehmen überwacht,
anderseits sichergestellt, daß ein Betrieb der Anlage nur bei eingesetztem
Milchfilter erfolgt, darüber hinaus wird erkannt, ob genügend frische Milchfilter
vorhanden sind, und erfaßt, wie viele verbrauchte und frische Milchfilter
vorhanden sind.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens werden die Daten
der Erkennungseinheiten des Verschmutzungsgrades der Milch, der
Verschlußeinrichtung und der Tauscheinrichtung einer Steuerungsschaltung
zugeführt und von dieser aus- und verwertet. Zu dem Aufgabenbereich der
Steuerungsschaltung gehört unter anderem, den Betriebszustand der Anlage
anzuzeigen, etwaige Alarmmeldungen durchzugeben, relevante Daten an einen
Computer weiterzugeben, sowie die Organisation der Melkanlage unterstützen.
Die erfindungsgemäße Wechselvorrichtung für einen Milchfilter enthält eine
Filtereinheit, die ein Gehäuse aufweist. Das Gehäuse besteht aus einem
Gehäuseteil und ein mit dem Gehäuseteil lösbar verbundenen Träger und umfaßt
einen Milchfilter. Die Wechselvorrichtung weist des weiteren eine
Verschlußeinrichtung auf, durch die der Milchfilter vom Gehäuse freigegeben
wird, und eine Tauscheinrichtung, welche so ausgebildet ist, daß der vermittels
der Tauscheinrichtung freigegebene Milchfilter gegen einen weiteren sich in
einem Filtermagazin befindlichen Milchfilter ausgetauscht wird, wobei das
Filtermagazin wenigstens zwei Milchfilter aufnehmen kann.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Wechselvorrichtung umschließen
das Gehäuseteil und der Träger den Milchfilter in der Weise, daß ein
Randabschnitt des Milchfilters zwischen einem Rand des Gehäuseteils und dem
Träger eingeklemmt wird. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Wechselvorrichtung ist der Milchfilter mit dem Träger, sowie das Gehäuseteil mit
dem Träger lösbar verbindbar.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Wechselvorrichtung ist die
Verschlußeinheit des Gehäuseteils vom Träger in vertikaler Richtung trennbar.
Der Antrieb der Verschlußeinrichtung enthält gemäß bevorzugter
Ausgestaltungen entweder eine Zylinder-/Kolben-Einheit oder einen
Elektromotor.
Der Antrieb der Tauscheinrichtung enthält gemäß bevorzugter Ausgestaltungen
entweder eine Zylinder-/Kolben-Einheit oder einen Elektromotor. Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Wechselvorrichtung enthält die Tauscheinrichtung ein
Filtermagazin, wobei die Milchfilter in äquidistanten Abständen entweder auf
einem Kreisumfang, auf einer Geraden oder in einer Ebene angeordnet sind.
Hierbei können die Milchfilter nebeneinander oder übereinander hängen, stehen
oder liegen. Nach Setzen eines verbrauchten Milchfilters an eine freie Stelle im
Filtermagazin bewegt sich das Filtermagazin eine Position weiter, so daß ein
frischer Milchfilter an dieselbe Stelle rückt. Der frische Milchfilter kann
anschließend ergriffen und mit dem Träger verbunden werden. Alternativ kann die
Tauscheinrichtung selber den Milchfilter an eine freie Stelle zurücksetzen, um
einen frischen Milchfilter von einer anderen Stelle des Filtermagazins
herauszunehmen und ihn anschließend mit dem. Träger zu verbinden.
Gemäß einer noch weiteren Ausbildung weist die Wechselvorrichtung eine
Erkennungseinheit auf, durch die ein Verschmutzungsgrad des Milchfilters
ermittelbar ist. Diese kann eine Druckmessung vor dem Milchfilter zu
verschiedenen Zeiten, eine Druckdifferenzmessung der Milch vor oder hinter dem
Milchfilter oder eine optische Messung arn Milchfilter selbst sein. Für die
Milchstrommessung kommen insbesondere herkömmliche Strommeßgeräte in
Frage.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Wechselvorrichtung
eine Erkennungseinheit für den Schließzustand des Gehäuses auf. Optische,
mechanische, oder elektrische Sensoren oder einfach mechanische Schalter
überprüfen das Einrasten bzw. Schließen des Gehäuses.
Vorteilhaft ist eine Erkennungseinheit für den Tauschzustand der Milchfilter.
Optische, mechanische, oder elektrische Sensoren oder einfach mechanische
Schalter überprüfen das ordnungsgemäße Austauschen der Milchfilter und/oder
ermitteln in vorteilhafterweise Informationen über die Anzahl der frischen oder
verschmutzten Milchfilter oder den Bestückungsgrad des Filtermagazin.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung enthält die Wechselvorrichtung
eine Steuerschaltung, welche die Signale wenigstens einer Erkennungseinheit aus-
und verwertet. Hiermit wird die Information der Erkennungseinheiten für den
Betreiber in sinnvoller Weise aufgearbeitet, über eine Anzeige vermittelt,
gegebenenfalls einem Computer zugänglich gemacht und Alarmsignale ausgelöst.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele, auf welche die Erfindung jedoch
nicht beschränkt ist, erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform einer Filtereinheit im
Querschnitt;
Fig. 2 eine weitere Ausgestaltung einer Filterreinheit im Querschnitt;
Fig. 3 eine Wechselvorrichtung mit der Filtereinheit gemäß Fig. 2 Querschnitt
und geschlossenem Gehäuse;
Fig. 4 die Wechselvorrichtung nach Fig. 3 mit geöffnetem Gehäuse;
Fig. 5 ein Filtermagazin in der Draufsicht ohne Bestückung mit Milchfiltern;
Fig. 6 das Filtermagazin nach Fig. 5 mit voller Bestückung mit Milchfiltern;
Fig. 7 einen Detailausschnitt nach Fig. 1, welcher die Verbindung von
Gehäuseteil, Milchfilter und Träger zeigt; und
Fig. 8 eine weitere Ausgestaltung des Detailausschnitts nach Fig. 7.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform einer Filtereinheit 16 im
Querschnitt. Die Richtung des Milchflusses ist durch die Pfeile angezeigt. Die
Filtereinheit 16 weist ein Gehäuse auf, in dem ein Milchfilter 1a angeordnet ist,
und welches aus einem Gehäuseteil 3 und einem mit dem Gehäuseteil 3 lösbar
verbundenen Träger 2 besteht. Mit Hilfe von magnetischen, elektrischen,
optischen oder mechanischen Sensoren 9 wird das Verschließen des Gehäuses
bzw. die Verbindung von Gehäuseteil 3 und Träger 2 überwacht. Magnetische,
elektrische, optische oder mechanische Sensoren 7 überwachen das Anbringen des
Milchfilters 1a an den Träger 2. Um den Verschmutzungsgrad des Milchfilters 1a
zu erfassen, wird der Druck der Milch vor und hinter dem Milchfilter 1a an den
Einfluß- und Ausflußstellen des Gehäuses von den Sensoren 8a, 8b gemessen.
Alternativ kann auch der Staudruck vor dem Milchfilter 1a gemessen werden, der
bei Verschmutzung des Milchfilters 1a ansteigt. Wird ein vorgegebener
Schwellenwert für die Druckdifferenz zwischen den Werten von Sensoren 8a, 8b
bzw. des Staudruckes überschritten, wird ein Filterwechsel ausgelöst. Eine
besonders genaue Bestimmung des Verschmutzungsgrades ist zu erreichen, wenn
zusätzlich zu der Druckdifferenz der Milchstrom mit einem zusätzlichen (nicht
eingezeichneten) Durchfluß-Strommesser an der Einflußstelle der Milch (beim
Sensor 8a) gemessen wird, so daß aus der Druckdifferenz und dem Milchstrom
ein Strömungswiderstand des Milchfilters 1a ermittelt werden kann. In erster
Näherung ist der Strömungswiderstand des Milchfilters 1a proportional zu seinem
Verschmutzungsgrad und mit einer geeigneten Eichung kann man die
Verschmutzung des Milchfilters 1a quantitativ erfassen.
Die Fig. 2 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Filtereinheit 16 im Querschnitt. Im
Gegensatz zu Fig. 1 wird das Gehäuse mit dem Milchfilter 1a und der Milchfilter
1a mit dem Träger 3 verbunden. Dieses hat den Vorteil, daß der Milchfilter 1a von
außen an einem Randabschnitt mit einer (nicht dargestellten) Tauscheinrichtung
einfacher verbunden werden kann und somit ein Greifvorgang, wie er
beispielsweise in der Ausgestaltung der Fig. 1 erforderlich ist, entfällt.
Vorteilhafterweise ist der Randabschnitt 18 des Milchfilters 1a zwischen einem
Rand 17 des Gehäuseteils 3 und dem Träger 2 eingeklemmt.
Fig. 3 zeigt eine Wechselvorrichtung der Filtereinheit 16 nach Fig. 2 im
Querschnitt mit geschlossenem Gehäuse. Hierbei ist die unter Fig. 2 beschriebene
Filtereinheit 16 wiederzuerkennen, die mit einem Halter 12 an einer Wand 11
befestigt ist. Eine Verschlußvorrichtung 6 gibt den Milchfilter 1a vom Gehäuse
frei. Vermittels einer Tauscheinrichtung 4 wird der von der Verschlußeinrichtung
6 freigegebene Milchfilter 1a gegen einen weiteren sich in einem Filtermagazin 5
befindlichen Milchfilter 1b ausgetauscht. Der Milchfilter 1a wird von der
Tauscheinrichtung 4 ergriffen, wenn das Gehäuseteil 3 vom Träger 2 getrennt ist.
Das Filtermagazin 5 kann wenigstens zwei Milchfilter 1a, 1b aufnehmen. Das
Gehäuseteil 3 ist mit dem Halter 12 und einem pneumatischen Zylinder 10
verbunden, der die Verschlußeinheit 6 antreibt. Alternativ kann das
Verbindungselement 13 und damit das Gehäuseteil 3 mit einem Elektromotor
entlang einer Führungsschiene bewegt werden. Das Gehäuse wird verschlossen,
indem der Rand 17 des Gehäuseteils 3 gegen den Randabschnitt 18 des
Milchfilters 1a gedrückt wird, wobei der Milchfilter 1a aus dem Filtermagazin 5
leicht angehoben wird und gegen den Träger 2 abgedichtet wird. Hierfür ist es
vorteilhaft, ein elastisches Material zur Abdichtung wie etwa Gummi in den
Randabschnitt 18, in den Träger 2 oder in den Rand 17 zu integrieren. Im
Filtermagazin 5 werden die Milchfilter 1a, 1b lose eingehängt. Ist der Milchfilter
1a verschmutzt, dreht sich das Filtermagazin 5 um eine Position weiter bis ein
frischer Milchfilter 1a an die vorherige Stelle des Milchfilters 1a tritt und dort
zwischen Gehäuseteil 3 und Träger 2 eingeklemmt werden kann. Am Träger 2
sind Sensoren 9 zur Überwachung der Verschlußeinrichtung 6 befestigt. In der
einfachsten Ausführung können diese Sensoren 9 einfache mechanische
Tastschalter sein, die am Träger 2 befestigt vom Gehäuseteil 3 betätigt werden.
Weitere Sensoren 7 überwachen den ordnungsgemäßen Betrieb der
Tauscheinrichtung 4 und erfassen, wie viele frische Milchfilter sich im
Filtermagazin 5 befinden und ob die Milchfilter korrekt im Filtermagazin 5
eingehängt sind.
Fig. 4 zeigt die Wechselvorrichtung nach Fig. 3 mit geöffnetem Gehäuse, wobei
der Zylinder 10 ausgefahren, der Milchfilter 1a absenkt und vom Filtermagazin 5
gehalten ist.
Fig. 5 zeigt ein Filtermagazin 5 in der Draufsicht ohne Bestückung mit
Milchfiltern. Die Löcher 15 sind in ihrem Durchmesser vorzugsweise etwas
größer als der Durchmesser der Milchfilter. Die Sensoren 7 sind vorteilhaft, um
die Anzahl der frischen bzw. verschmutzten Milchfilter zu erfassen.
Fig. 6 zeigt ein Filtermagazin nach Fig. 5 mit voller Bestückung mit Milchfiltern
1a, 1b, 1c, 1d.
Fig. 7 und 8 zeigen zwei unterschiedliche Ausgestaltungen, wie Milchfilter 1a,
Gehäuseteil 3 und Träger 2 mit einander verbunden werden können. In Fig. 7 ist
ein Randabschnitt 18 des Milchfilters 18 zwischen Gehäuseteil 3 und Träger 2
eingeklemmt. Vorteilhafterweise enthält der Randabschnitt 18 des Milchfilters 1a
elastisches Material, welches die Abdichtung der Verbindung unterstützt. In Fig. 8
sind der Milchfilter 1a und das Gehäuseteil 3 separat am Träger 2 befestigt.
Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere für das zuverlässige, zügige
Wechseln von Milchfiltern, wobei der Wechsel automatisch und ohne Einwirken
des Betreibers erfolgt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich zum
einen ein höherer Standart der Milchqualität, zum anderen aufgrund seiner
Schnelligkeit und Zuverlässigkeit eine effektivere Nutzung der Anlage bzw. der
Arbeitszeit des Betreibers erreichen.
1
a-
1
d Milchfilter
2
Träger
3
Gehäuseteil
4
Tauscheinrichtung
5
Filtermagazin
6
Verschlußeinrichtung
7
Erkennungseinheit für die Tauscheinheit
8
a,
8
b Drucksensoren
9
Erkennungseinheit für die Verschlußeinrichtung
10
pneumatischer Zylinder
11
Wand
12
Halter
13
Verbindungselement
15
Loch
16
Filtereinheit
17
Rand
18
Randabschnitt
Claims (19)
1. Verfahren zum Wechseln eines Milchfilters (1a), dadurch gekennzeichnet, daß
der Wechsel des Milchfilters automatisch erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Filtereinheit
(16) mittels einer Verschlußeinrichtung (6) geöffnet oder geschlossen wird, so
daß der Milchfilter (1a) mit einem Gehäuse versehen oder von diesem frei
gegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Milchfilter (1a) bei geöffneter Filtereinheit (16) mittels einer
Tauscheinrichtung (4) gegen einen anderen Milchfilter (1b-1d) aus einem
Filtermagazin (5) ausgetauscht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Reinigen der Anlage, in welcher der Milchfilter (1a) integriert ist, während
des Tauschvorganges erfolgt, wobei zuerst die Filtereinheit (16) mittels der
Verschlußeinrichtung (6) geöffnet wird, dann der Milchfilter (1a) aus dem
Gehäuse entfernt wird, danach die Filtereinheit (16) mittels der
Verschlußeinrichtung (6) wieder geschlossen wird, so daß sich kein
Milchfilter (1a-1d) in der Filtereinheit (16) befindet, und schließlich die
Anlage mit Reinigungsmittel durchspült wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Erkennungseinheiten (7-9) den Verschmutzungsgrad des Milchfilters (1a), den
Betrieb der Verschlußeinrichtung (6) und den Betrieb der Tauscheinrichtung
(4) überwachen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Signale der Überwachungseinheiten (7-9) einer Steuerungsschaltung zugeführt
und von dieser aus- und verwertet werden.
7. Wechselvorrichtung mit einer Filtereinheit (16), die ein Gehäuse bestehend
aus einem Gehäuseteil (3) und einem mit dem Gehäuseteil (3) lösbar
verbundenen Träger (2) aufweist, in dem ein Milchfilter (1a) angeordnet ist,
mit einer Verschlußeinrichtung (6), durch die der Milchfilter (1a) vom
Gehäuse freigegeben wird, und mit einer Tauscheinrichtung (4), welche so
ausgebildet ist, daß der vermittels der Tauscheinrichtung freigegebene
Milchfilter (1a) gegen einen weiteren sich in einem Filtermagazin (5)
befindlichen Milchfilter (1b) ausgetauscht wird, wobei das Filtermagazin (5)
wenigstens zwei Milchfilter (1a, 1b) aufnehmen kann.
8. Wechselvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuseteil (3) und der Träger (2) den Milchfilter (1a) in der Weise
umschließen, daß ein Randabschnitt (18) des Milchfilters (1a) zwischen einem
Rand (17) des Gehäuseteils (3) und dem Träger (2) eingeklemmt wird.
9. Wechselvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Milchfilter (1a) mit dem Träger (2) lösbar verbindbar ist.
10. Wechselvorrichtung nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschlußeinheit (6) ein Trennen des Gehäuseteils (3) vom Träger (2) in
vertikaler Richtung bewirkt.
11. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung (6) eine Zylinder-/Kolben-
Einheit aufweist.
12. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verschlußeinrichtung (6) einen Elektromotor
aufweist.
13. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tauscheinrichtung (4) eine Zylinder-/Kolben-Einheit
aufweist.
14. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tauscheinrichtung (4) einen Elektromotor aufweist.
15. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tauscheinrichtung (4) das Filtermagazin (5) enthält,
wobei die Milchfilter (1b-1d) in äquidistanten Abständen entweder auf einem
Kreisumfang, auf einer Geraden oder in einer Ebene angeordnet sind.
16. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, gekennzeichnet
durch eine Erkennungseinheit (8a-8c), duich die ein Verschmutzungsgrad des
Milchfilters (1a) ermittelbar ist.
17. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16, gekennzeichnet
durch eine Erkennungseinheit (9) für den Schließzustand des Gehäuses (16).
18. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, gekennzeichnet
durch eine Erkennungseinheit (7) für den Tauschzustand der Milchfilter
(1a-1d).
19. Wechselvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18, gekennzeichnet
durch eine Steuerschaltung, die Signale wenigstens einer Erkennungseinheit
(7, 8, 9) aus- und verwertet.
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