DE10046214C1 - Fleuelstange, insbesondere Marinekopf - Google Patents
Fleuelstange, insbesondere MarinekopfInfo
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Abstract
Damit bei einer Pleuelstange, insbesondere Marinekopf, aus einem Pleuelschaft (23) mit zwei endseitigen Lagern (21, 25), dem oberen und unteren Pleuelauge, die einen Kolbenbolzen und einen Kurbelzapfen umschließen können, das Gewicht weiter reduziert werden kann und die Beanspruchung durch die dynamischen Kräfte der Kurbelwellenbewegung, insbesondere die Pleuellagerbelastung ebenfalls verringert ist, ist das Lager (25) zur Aufnahme des Kurbelzapfens, also das untere Pleuelauge, in Form zweier Lagerbügel (25a, b) ausgebildet, die jeweils an am unteren Ende des Pleuelschaftes (23) angebrachten Gelenkbolzen (24a,b) schwenkbar gehalten sind, derart, dass die Lagerbügel (25a, b) unter Ausbildung einer Querbohrung (26) mit einer Trennebene (27), die sich in Achsrichtung des Pleuelschaftes (23) erstreckt, um den Kurbelzapfen legbar und zu Montagezwecken vom Kurbelzapfen abschwenkbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Pleuelstange gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Pleuelstange besteht im wesentlichen aus einem Schaft und zwei Lagern, die den
Kolbenbolzen und den Kurbelzapfen umschliessen. Das eine Ende führt schwingende
Bewegungen aus, das andere bewegt sich mit dem Kurbelzapfen im Kurbelkreis, so
dass sich eine sogenannte "Pleuelgeige", d. h. eine geigenförmige Bewegungskurve der
Pleuelstange ausbildet.
Marinekopf heisst die Ausführung einer Pleuelstange, die durch Teilung von
Pleuelschaft und eventuell des Lagers für den Kolbenbolzen, d. h. des Pleuelkopfes, bei
Grossmotoren das Kolbenziehen erleichtert.
Aus der DE 35 05 964 C1 ist eine Pleuelstange bekannt, die in üblicher Weise den
Pleuelkopf, d. h. das obere Pleuelauge, den Pleuelschaft und das Pleuellager, d. h. das
untere Pleuelauge, umfasst und so das Verbindungsglied zwischen dem gerade
führenden Teil eines Kurbeltriebes, also dem Kolben, und der Kurbelwelle darstellt. Der
Pleuelkopf kann geschlossen oder geteilt sein. Der Lagerdeckel des geteilten Pleuel
lagers, also des unteren Pleuelauges, ist durch mindestens zwei eingepasste Dehn
schrauben mit dem Pleuelfuss verbunden. Das durch Pleuelfuss und Pleueldeckel
gebildete Pleuellager, in das sich zu einer vollständigen Lagerhülse ergänzende Lager
schalen eingesetzt sind und die zur Aufnahme des Kurbelzapfens vorgesehen ist, wird
bei Druckwechsel stossartig beansprucht, dabei ergeben sich hohe Lagerbelastungen.
Hohe Beanspruchungen bestehen auch am Übergang Pleuelschaft - Pleuellager mit
zusätzlicher Gefährdung durch Gewindebohrungen für die Dehnschrauben. Bei
herkömmlichen Pleuelstangen, insbesondere Marinekopf, sind 6 bis 8 hochbelastete
Schrauben betroffen.
Desweiteren wird die Länge einer Pleuelstange in der Regel so kurz wie möglich
gewählt, weil dadurch der Motor niedrig baut und Gewicht eingespart werden kann. Die
hohe Beanspruchung der Pleuelstange, insbesondere des Pleuellagers für den
Kurbelzapfen, sowie die Teilung des Pleuelschafts zur Erleichterung des Kolbenziehens
setzen dieser Forderung Grenzen.
Aus der US 1 239 543 ist eine Pleuelstange bekannt geworden, bei der das Lager zur
Aufnahme des Kurbelzapfens, also das untere Pleuelauge, in Form zweier Lagerbügel
ausgebildet ist, wobei die Lagerbügel schwenkbar gehalten sind, so dass sie um den
Kurbelzapfen legbar und zu Montagezwecke vom Kurbelzapfen abschwenkbar sind.
Zum Kolbenziehen erfordert diese Ausführung wiederum die Teilung zumindest des
Pleuelschaftes, will man nicht noch aufwendigere Montagevorgänge in Kauf nehmen.
Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine Pleuelstange derart weiter
zubilden, dass ihr Gewicht weiter reduziert werden kann und die Beanspruchung durch
die oben beschriebenen dynamischen Kräfte, insbesondere die Pleuellagerbelastung
ebenfalls verringert ist und zudem die Teilung der Pleuelstange vermeidbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die erfindungsgemässe kompakte Bauweise der Pleuelstange ist ein wesentlich
niedrigeres Gewicht erzielbar.
Dadurch, dass in vorteilhafter Weise die Lagerbügel, den Kurbelzapfen umgreifend,
mittels lediglich einer Schraube, vorzugsweise einer Dehn- oder Spannschraube,
zusammenklemmbar sind, sind die Schwachstellen des unteren Pleuelauges stark
minimiert, da eben hier nur eine weniger belastete Schraube anstatt üblicherweise 2
oder 4 hochbelastete Schrauben eingesetzt ist.
Durch die kompakte Bauweise der Pleuelstange, insbesondere des unteren
Pleuelauges mittels der schwenkbaren Lagerbügel, die zu Montagezwecken
vollständig von den Lagerbolzen am Pleuelschaft abnehmbar sind, ist es gerade
beim Marinekopf nun nicht mehr notwendig, durch Teilung des Pleuelschaftes das
Kolbenziehen zu ermöglichen, sondern es kann auch unter Erfüllung dieser
Anforderung der Pleuelschaft einteilig ausgeführt werden, was eine wesentlich
schnellere Montage/Demontage als bisher zulässt und insbesondere als weiterer
Vorteil die Vormontage der Lagerschalen am Kurbelzapfen ermöglicht.
Dieser wesentliche Vorteil wird dadurch unterstützt, dass in der Querbohrung der
am Pleuelschaft montierten und zusammengelegten Lagerbügel eine seperate
Verspanneinheit für Lagerschalen, die sich zu einer konzentrischen um den
Kurbelzapfen liegenden Lagerhülse ergänzen, kraftschlüssig aufnehmbar ist.
Dadurch, dass also das Lager an der Kurbelwelle zur Aufnahme des
Kurbelzapfens in Form zweier sich ergänzender, halbringförmiger Lagerbügel
ausgebildet ist, die jeweils an am unteren Ende des Pleuelschafts angebrachten (1
oder 2) Gelenkbolzen schwenkbar gehalten sind, derart, dass die Lagerbügel
unter Ausbildung einer Querbohrung mit einer Trennebene, die sich in
Achsrichtung des Pleuelschafts erstreckt, um den Kurbelzapfen legbar und zu
Montagezwecken vom Kurbelzapfen abschwenkbar sind, wird also eine sehr
kompakte Verbindung mit dem Kurbelzapfen der Kurbelwelle ermöglicht, die einen
vergleichsweise mit dem bisherigen Stand der Technik sehr harmonischen
Kraftfluss aufweist, so dass auch die angreifenden dynamischen Kräfte geringer
ausfallen, die Lagerbelastung damit geringer wird und auch dadurch die
Reibleistung des Pleuellagers abnimmt.
Desweiteren fällt durch die kompakte Bauweise die eingangs beschriebene
"Pleuelgeige" kleiner aus, so dass schmalere Gestelle und auch kleinere
Gestellöffnungen zusätzlich zur niedrigeren Motorbauhöhe möglich werden.
Die Erfindung soll nachfolgend näher erläutert werden. In der zugehörigen
Zeichnung zeigt schematisch, die
Fig. 1 einen herkömmlichen Marinekopf mit geteiltem Pleuelschaft und
geteiltem Pleuellager zur Aufnahme des Kurbelzapfens, und
Fig. 2 eine erfindungsgemässe Pleuelstange, insbesondere Marinekopf mit
einteiligem Pleuelschaft und erfindungsgemässer Ausbildung des
Pleuellagers zur Aufnahme des Kurbelzapfens.
Die herkömmliche Pleuelstange 1 besteht gemäss der Fig. 1 in bekannter Weise
aus einem ungeteilten Pleuelkopf 2, bzw. aus einem oberen Pleuelauge mit
Querbohrung 3 zur Aufnahme des Kolbenbolzens, ferner einen sich am Pleuelkopf
2 anschliessenden Pleuelschaft 4 sowie einen sich daran anschliessenden
Pleuelfuss 5, der zusammen mit einem an ihm über mehrere Spann-, bzw.
Dehnschrauben 6a, 6b befestigten Pleueldeckel 7 das Pleuellager 8, bzw. das
untere Pleuelauge bildet.
Da bei einer Montage, bzw. beim Ziehen des Kolbens, teilweise die Pleuelstange
durch den Motorzylinder geführt werden muss, ist zumindest bei starkem
Kurbelzapfen in der Regel eine schräge Teilung des unteren Pleuelauges oder die
Teilung des Pleuelschaftes erforderlich.
Die Fig. 1 zeigt die Teilung des Pleuelschaftes 4 in der Nähe des Überganges zum
Pleuelkopf 2, derart dass die Verbindung der Pleuelschaftteile ebenfalls mittels
mehrerer lösbarer Spann-, bzw. Dehnschrauben 9a, 9b hergestellt ist.
Das Pleuellager 8 ist bekanntlich von einer Querbohrung 10 durchsetzt, deren
obere Hälfte sich oberhalb einer Trennebene 11, die sich senkrecht zur Achse der
Pleuelstange 1 erstreckt, am Pleuelfuss 5 und deren untere Hälfte sich unterhalb
der Trennebene 11 im Pleueldeckel 7 erstreckt.
In der Querbohrung 10 des Pleuellagers 8 sitzen zwei sich zu einer vollständigen
Lagerhülse 12 ergänzende Lagerschalen 12a, 12b, die den Kurbelzapfen mit
Verbleib eines Restspaltes im Gleitkontakt umgreifen.
In Fig. 1 ist weiterhin durch zur Pleuelstange 1 achsparallele Linien 13 der
Bohrungsdurchmesser des Motorzylinders angedeutet, die zu erkennen geben,
dass ein hier gezeigtes unteres Pleuelauge 8, das einen starken Kurbelzapfen
aufnehmen muss, nicht durch den Motorzylinder führbar wäre, so dass folgerichtig
im gezeigten Beispiel eines Marinekopfes der Pleuelschaft 4 eben geteilt ist.
Im Vergleich zur Fig. 1 zeigt die Fig. 2 ebenfalls eine Pleuelstange, insbesondere
einen Marinekopf 20, mit einem ungeteilten Pleuelkopf 21 mit einer Querbohrung
22 zur Aufnahme des Kolbenbolzens, an diesen sich ein ungeteilter Pleuelschaft
23 anschliesst. Im Gegensatz zur Fig. 1 sind beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel in das untere Ende des Pleuelschaftes 24 zwei Gelenkbolzen
24a, 24b gut gesichert eingepasst. Es wäre aber auch denkbar, eine Variante mit
nur einem Gelenkbolzen vorzusehen.
Auf jedem Gelenkbolzen 24a, 24b ist ein halbringförmiger Lagerbügel 25a, 25b
schwenkbar angeordnet, derart dass die Lagerbügel 25a, 25b unter Ausbildung
einer Querbohrung 26 mit einer Trennebene 27, die sich in Achsrichtung des
Pleuelschaftes 23 erstreckt, um den Kurbelzapfen in Form eines Lagerringes
gefegt sind und die Querbohrung 26 durch eine in einem Gewindeeingriff
gelagerte Spannschraube 28 geschlossen ist. Diese beiden Lagerbügel 25a, 25b
bilden im geschlossenen Zustand das Pleuellager, also das untere Pleuelauge
aus.
Innerhalb der Querbohrung 26 der geschlossenen Lagerbügel 25a, 25b ist eine
seperate Verspanneinheit 30 für Lagerschalen 31a, 31b, die sich zu einer
konzentrisch um den Kurbelzapfen liegenden Lagerhülse ergänzen, kraftschlüssig
aufgenommen.
Die Verspanneinheit 30 umfasst zwei sich zu einer Spannhülse ergänzenden, sich
formschlüssig der Kontur der Querbohrung 26 anpassende Spannschalen 30a,
30b, wobei die Spannschalen 30a, 30b so miteinander verschraubbar sind, dass
die darunter liegenden Lagerschalen 31a, 31b den Kurbelzapfen mit Verbleib
eines Restspaltes im Gleitkontakt umgreifen.
Wiederum sind in der Fig. 2 analog zur Fig. 1 zwei zur Pleuelstange 20
achsparallele Linien 32 eingezeichnet, die ebenfalls den
Zylinderbohrungsdurchmesser andeuten. Man erkennt leicht, dass die
Pleuelstange 20 bei abgenommenen Lagerbügeln 25a, 25b sehr wohl durch den
Zylinder führbar wäre.
1
Pleuelstange (vorbekannt)
2
Pleuelkopf
3
Querbohrung des Pleuelkopfes
4
Pleuelschaft
5
Pleuelfuss
6a, b Spann-, bzw. Dehnschrauben
6a, b Spann-, bzw. Dehnschrauben
7
Pleueldeckel
8
Pleuellager
9a, b Dehnschrauben
9a, b Dehnschrauben
10
Querbohrung des Pleuellagers
11
Trennebene
12a, b Lagerschalen
12a, b Lagerschalen
13
Zylinderbohrungsdurchmesser
20
Marinekopf (erfindungsgemäss)
21
Pleuelkopf
22
Querbohrung des Pleuelkopfes
23
Pleuelschaft
24a, b Gelenkbolzen
25a, b Lagerbügel
24a, b Gelenkbolzen
25a, b Lagerbügel
26
Querbohrung der Lagerbügel
27
Trennebene
28
Spann- bzw. Dehnschraube
30a, b Spannschalen einer Verspanneinheit
31a, b Lagerschalen
30a, b Spannschalen einer Verspanneinheit
31a, b Lagerschalen
32
Zylinderbohrungsdurchmesser
Claims (4)
1. Pleuelstange aus einem Pleuelschaft (23) mit zwei endseitigen Lagern (21, 25),
dem oberen und unteren Pleuelauge, die einen Kolbenbolzen und einen
Kurbelzapfen umschliessen können, bei der das Lager (25) zur Aufnahme des
Kurbelzapfens, also das untere Pleuelauge, in Form zweier Lagerbügel (25a, b)
ausgebildet ist, die an mindestens einem am unteren Ende des Pleuelschaftes (23)
angebrachten Gelenkbolzen (24a, b) schwenkbar gehalten sind, derart, dass die
Lagerbügel (25a, b) unter Ausbildung einer Querbohrung (26) mit einer Trennebene
(27), die sich in Achsrichtung des Pleuelschaftes (23) erstreckt, um den
Kurbelzapfen legbar und zu Montagezwecken vom Kurbelzapfen abschwenkbar
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lagerbügel (25a, b) zu Montagezwecken vollständig jeweils vom
Gelenkbolzen (24a, b) am Pleuelschaft (23) abnehmbar sind.
2. Pleuelstange nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pleuelschaft (23) einteilig ausgeführt ist und die Lagerbügel (25a, b), den
Kurbelzapfen umgreifend, mittels einer einzigen Dehnschraube (28)
zusammenklemmbar sind.
3. Pleuelstange nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Querbohrung (26) der zusammengelegten Lagerbügel (25a, b) eine
separate Verspanneinheit (30) für Lagerschalen (31a, b), die sich zu einer
konzentrisch um den Kurbelzapfen liegenden Lagerhülse ergänzen, kraftschlüssig
aufnehmbar ist.
4. Pleuelstange nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verspanneinheit (30) aus zwei sich zu einer vollständigen Spannhülse
ergänzende, sich formschlüssig der Querbohrung (26) der zusammengelegten
Lagerbügel (25a, b) anpassenden Spannschalen (30a, b) aufgebaut ist, wobei die
Spannschalen (30a, b) so miteinander verschraubbar sind, dass die darunter
liegenden Lagerschalen (31a, b) den Kurbelzapfen mit Verbleib eines Restspaltes
in Gleitkontakt umgreifen.
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