DE10044300A1 - Ultrahoch reflektierende Straßenmarkierungssysteme - Google Patents

Ultrahoch reflektierende Straßenmarkierungssysteme

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Abstract

Ultrahoch reflektierende Straßenmarkierungssysteme. Es handelt sich um ein Beschichtungssystem für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrsflächen, dem erstens eine ein- oder zweikomponentige Beschichtungskomponente zugrunde liegt, die durch ein in einem flüssigen Medium bis auf das Grundkorn dispergiertes, pastenförmig hinzugegebenes Weißpigment, vorzugsweise Titandioxid, in der Menge 15-30 Gew.-% anteilig auf die Gesamtrezeptur bzw. die durch ein in einem flüssigen Medium bis auf das Grundkorn dispergiertes, pastenförmig hinzugegebenes Buntpigment in der Menge 4-10 Gew.-% anteilig auf die Gesamtrezeptur und anteilig auf die Gesamtrezeptur durch nicht mehr als 25 Gew.-% flüchtiger organischer und anorganischer Anteile charakterisiert ist, und das zweitens mit einem Hochleistungsnachstreumittel, bestehend aus Glaskörpern und scharfkantigen weiteren physikalischen Körpern, zum Erhalt einer Retroreflexion von 500 bis 1200 mcd/m·2·Lx versehen worden ist.

Description

Erfindungsbezug
Die Erfindung bezieht sich auf retroreflektierende Straßenmarkierungs­ systeme, die aus einer unter Normalbedingungen flüssigen Beschich­ tungskomponente, bestehend aus einem Bindemittelsystem, Additiven, Füllstoffen und einem oder mehreren Pigmenten, sowie einer, sofort nach der Applikation der Beschichtungskomponente auf die Oberfläche dieser nachzustreuenden Komponente - im Folgenden Nachstreumittel genannt - bestehend aus kugelförmigen Glaskörpern zum Erhalt der Retroreflexion und grober scharfkantiger Beistoffe zum Erhalt der Rutschfestigkeit. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf Verfahren zur Herstellung der Beschichtungskomponente und des Nachstreumit­ tels.
Einführung
Bedingt durch die Retroreflexion des durch den Verkehr eingestrahlten Lichtes sind Straßenmarkierungssysteme bei Dunkelheit sichtbar. Durch Unfallstatistiken ist eindeutig belegt, daß geringe Retroreflexion die Verkehrssicherheit gefährdet und hohe Reflexion die Verkehrssi­ cherheit erhöht. Die Retroreflexion geht bedingt durch Klima und Ver­ kehrsbelastung sowie auch Verschmutzung im Laufe der Zeit zurück. Ist die anfängliche Reflexion eines Systems wesentlich höher als üb­ lich, wird bei gleicher Lebensdauer unter der Annahme gleicher Abnut­ zung eine substanziell höhere Reflexion und damit ein größerer Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet.
Normale Markierungssysteme (TYP I) sind nachts bei Nässe kaum noch von der Fahrbahnoberfläche zu unterscheiden. Markierungssy­ steme mit erhöhter Nachtsichtbarkeit bei Nässe (TYP II) sind in Form von agglomeratartigen, strukturierten, bzw. mit großen Glaskörpern (bis zu 2,0 mm Durchmesser) versehenen, sowie folienartigen Applikatio­ nen bekannt und werden handelsüblich angeboten.
Für TYP I-Markierungssysteme finden hauptsächlich Glaskörper mit ei­ nem Durchmesser bis zu 800 µm Verwendung, für TYP II- Markierungssysteme werden größere Glaskörper verwendet. Die Schichtdicke der Beschichtungsmaterialien beträgt materialabhängig für TYP I/II-Markierungen bis zu 3 mm. Die Retroreflexion einer typi­ schen TYP I-Applikation beträgt im Neuzustand 200-300 mcd/m2 Ix.; - einer typischen Typ II-Applikation bei Trockenheit bis zu 500 mcd/m2 Ix und nicht mehr als 100 mcd/m2 Ix bei Nässe. Auf Folien aufgebaute Sy­ steme, wie z. B. im Handel von der 3M angeboten, haben bei Trocken­ heit und Nässe eine sehr hohe Reflexion (bis zu 800 mcd/m2 Ix trocken 100 mcd/m2 Ix naß). Bedingt durch deren hohen Preis (bis zu 5 mal mehr als herkömmlicher TYP II Markierungen) ist deren Verbreitung er­ schwert.
Erfindungsaufgabe
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Verwen­ dung handelsüblicher, konventioneller Rohstoffe, mit Standarttechnik applizierbare Strassenmarkierungssysteme, bestehend aus einer Be­ schichtungskomponente und einem Nachstreumittel, zu schaffen, deren Retroreflexion bei 1000 mcd/m2 Ix und mehr liegt. Ebenso ist es Aufgabe dieser Erfindung, für die Herstellung der Beschichtungskomponente hochkonzentrierte und feinstdispergierte Pigmentpasten zu erhalten und schließlich ein "Hochleistungsnachstreumittel" herzustellen, durch das zusammen mit der Beschichtungskomponente die gewünschte Retroreflexion erreicht wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Markierungssystem gemäß dem Oberbe­ griff des Anspruch 1 mit dem im kennzeichnenden Teil dieses Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Er­ findung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Verfahren zur Herstellung von Beschichtungskomponenten sind in den Ansprü­ chen 4 und 5 beschrieben.
1.000 Beschreibung der Beschichtungskomponente 1.110 Zusammensetzung der Beschichtungskomponente
Die Beschichtungskomponente besteht aus einem flüssigen, ein- oder zweikomponentigen Bindemittelsystem, Additiven, Füllstoffen und Pig­ menten. Vorzugsweise ist die Beschichtungskomponente wasserver­ dünnbar. Vorzuziehen ist eine wasserverdünnbare Beschichtungskom­ ponente mit einem Gehalt anteilig auf die Gesamtrezeptur von 10-25 Gew.%, vorzugsweise 15-25 Gew.%, am vorzuziehensten weniger als 20 Gew.% Wasser und anderen flüchtigen organischen bzw. anorgani­ schen Anteilen.
Mehr vorzuziehen ist eine einkomponentige, wasserverdünnbare Be­ schichtungskomponente, die neben dem Bindemittel, Additive, Füllstoffe und Pigmente enthält und einen Gehalt an Wasser und weiteren flüchtigen Anteilen von nicht mehr als 10-25 Gew.%, vorzugsweise 15-25 Gew.%, am vorzuziehensten weniger als 20 Gew.% anteilig auf die Gesamtrezeptur hat.
Am vorzuziehensten ist eine einkomponentige, wasserverdünnbare Be­ schichtungskomponente, die ein schnelltrocknendes Bindemittel, - wie zum Beispiel in der EP-B-0 322 188 und der EP-A-0 409 459 der ROHM USA (Handelsname = Primal 2706 bzw. 3031) oder wie in der WO 96122338 der DOW CHEMICAL COMPANY USA (Han­ delsname DT-211, bzw. DT 250) beschrieben - Additive, Füllstoffe und 10-30 Gew.% Weißpigment, vorzugsweise 20-30 Gew.% Weißpigment, am vorzuziehensten 25-30 Gew.% Weißpigment, bzw. 1-2 Gew.% einer Mischung Buntpigment/Weißpigment enthält (MBW), vorzugsweise 2-4 Gew.% einer MBW, am vorzuziehensten 4-8 Gew.% einer MBW enthält und anteilig auf die Gesamtrezeptur 10-25 Gew.%, vorzugswei­ se 15-25 Gew.%, am vorzuziehensten weniger als 20 Gew.% flüchtige Anteile enthält.
1.120 Herstellung der Beschichtungskomponente Erläuterung
Die Reflexion eingestrahlten Lichtes findet vorzugsweise an der Grenz­ fläche Glaskörper/Beschichtung statt. Damit überhaupt eine nen­ nenswerte Reflexion entsteht, ist das Vorhandensein von lichtreflektie­ renden Pigmenten in der Beschichtungskomponente notwendig. Je dichter die Packung der reflektierenden Pigmente an der Grenzfläche, desto größer ist die Intensität des reflektierten Lichtes.
Eine dichte Packung der Pigmente ist nicht durch deren Menge ge­ währleistet, sondern hauptsächlich durch deren Dispergiergrad. Erhö­ hen des Pigmentanteils eines handelsüblichen Straßenmarkierungs­ materials führt in der Regel nicht zu einer nennenswert erhöhten Re­ troreflexion.
Pigmentpastenpräparationen werden in Spezialmaschinen, sogenann­ ten Kugelmühlen, durchgeführt. Die Pasten sind in der Regel vollstän­ dig dispergiert und werden den separat vermahlenen anderen Kompo­ nenten der jeweiligen, vorzugsweise unpigmentierten, Beschichtungs­ komponente zugesetzt. Standardmäßig enthalten diese Pigmentpasten bis zu 60 Gew.% an Pigment und können stabil gelagert werden.
Die Trockenzeit von Straßenmarkierungsmaterialien, bei wasserver­ dünnbaren Materialien zuzüglich die Wash-Out-Time, ist ein wesentli­ ches Merkmal für deren Verwendbarkeit. Der Anteil flüchtiger Stoffe soll deshalb so gering wie möglich gehalten werden. Eine Anforderung an bezügliche Pigmentpasten ist damit ein möglichst hoher Festkörperge­ halt, um mit Zugabe der Paste den Anteil flüchtiger Stoffe der Be­ schichtungskomponente so gering wie möglich zu halten.
Wie in der Aufgabenstellung genannt, sollen unter Verwendung von handelsüblichen Rohstoffen, Pigmentpasten hergestellt werden, durch deren Verwendung die Herstellung der oben beschriebenen Beschich­ tungskomponente mit geringstem Anteil an flüchtigen Komponenten zugänglich wird. Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 2 angegebe­ nen Merkmalen gelöst.
1.200 Herstellung der Pigmentpasten 1.210 Zusammensetzung der Pigmentpaste
Die zur Pigmentierung der im Anspruch 1 genannten Materialien be­ nutzten Pigmentpasten bestehen aus Pigment, Additiven und einem flüssigen/flüchtigen Anteil, wobei der Festkörperanteil 60-95 Gew.% und der Anteil flüchtiger organischer und anorganischer flüssiger Stoffe 5-40 Gew.% beträgt. Vorzugsweise bestehen die Pigmentpasten aus 60-95 Gew.% Festkörper, sind wasserverdünnbar und enthalten einem Anteil organischer Lösemittel von weniger als 2-8 Gew.%.
1.211 Weiße Pigmentpasten
Die zu verwendenden weißen Pigmentpasten setzen sich aus einem Festkörperanteil von 65-95 Gew.%, vorzugsweise Titandioxid, Additi­ ven und einer flüssigen/flüchtigen Komponente zusammen. Vorzugs­ weise sind die Pasten wasserverdünnbar. Vorzuziehender sind weiße, wasserverdünnbare Pigmentpasten mit einem Festkörperanteil von 80-95 Gew.%, vorzugsweise Titandioxid, Additiven und einem Anteil flüssiger/flüchtiger Komponente von 5-20 Gew.%.
1.212 Bunte Pigmentpasten
Die zu verwendenden bunten Pigmentpasten setzen sich aus einem Festkörperanteil von 60-95 Gew.%, vorzugsweise organischem oder anorganischem Buntpigment, Additiven und einer flüssigen/flüchtigen Komponente zusammen. Vorzugsweise sind die Pasten wasserver­ dünnbar. Vorzuziehender sind bunte, wasserverdünnbare Pigmentpasten mit einem Festkörperanteil von 80-95 Gew.%, vorzugsweise orga­ nischem oder anorganischem Buntpigment, Additiven und einem Anteil flüssiger/flüchtiger Komponente von 5-20 Gew.%.
Als Additive können die unter den Handelsnamen Orotan (ROHM & HAAS), Coatex (COATEX), BYK-XYZ (BYK) etc. verkauften Produkte verwendet werden. Alle Komponenten der Pasten werden in speziellen Kugel-Perlmühlen aufbereitet und nach der Fertigstellung den separat hergestellten anderen Bestandteilen der Beschichtungskomponente zugefügt.
1.220 Herstellung der Pigmentpaste
Die zur Herstellung von Pigmentpasten notwendigen Apparaturen sind handelsüblich und Stand der Technik. Es bedarf daher keiner weiteren Erläuterung. Die Herstellung der im Anspruch 2 und im Text beschrie­ benen Pigmentpasten wird vorzugsweise mit weitgehend modifizierten und nicht kommerziell erhältlichen Apparaturen, die der hohen Visko­ sität, dem spezifischen Gewicht der Pasten und einem schnellen Pro­ duktionsverfahren gerecht werden, hergestellt. Der apparative Aufbau der Maschine berücksichtigt ebenfalls die Lagerinstabilität (Absetzen) der extrem hoch gefüllten Pasten.
1.300 Herstellung der unpigmentierten Beschichtung­ komponente
Die unpigmentierte Beschichtungskomponente wird nach den üblichen Verfahren hergestellt und nach Beendigung der Herstellung mit der Pigmentpaste versetzt.
2.000 Beschreibung des Nachstreumittels 2.100 Zusammensetzung des Nachstreumittels Erläuterung
Nachstreumittel für Straßenmarkierungsfarben bestehen aus kugelför­ migen Glaskörpern zum Erhalt der Retroreflexion und groben, scharf­ kantigen Beistoffen zum Erhalt der Rutschfestigkeit. Die Korngrößen­ verteilung der Glaskörper variiert zwischen 0,2 und 2 mm, die scharf­ kantigen Beistoffe sind der Größe der Glaskörper angepaßt.
Aus handelsüblichen Nachstreumitteln und einer entsprechend aufbe­ reiteten Beschichtungskomponente hergestellte Straßenmarkierungs­ systeme erreichen eine Retroreflexion von mehr als 1 Candela nicht (Tabelle 3).
Grundvoraussetzung für Reflexion eingestrahlten Lichtes und insbe­ sondere für eine sehr hohe Reflexion ist neben lichtreflektierenden Pigmenten eine bestimmte enge Geometrie des Systems Beschich­ tungkomponente-Nachstreumittel.
Die Physik der Retroreflexion von Straßenmarkierungen gehorcht im Prinzip folgendem Mechanismus: Der in die Glaskörper ein- austreten­ de Lichtstrahl wird insgesamt 4 mal gebrochen (Eintritt, Austritt, Refle­ xion am Pigment, Eintritt und Wiederaustritt) und hierdurch bedingt mit kleinem Winkel, fast parallel gerichtet reflektiert (Figur-1). Ist der Glas­ körper groß genug, findet die Reflexion auch bei Nässe statt, da der Wasserfilm von dem Glaskörper anläuft (Figur-1).
Aus Figur-1 ist ersichtlich, das bei idealer Geometrie, d. h., idealer Ku­ gelform des Glaskörpers und optimaler Einbettung - etwa um die Gürtel­ linie - bedingt durch die Winkel bei Ein- und Austritt in den Glaskörper eine ausreichend gerichtete, maximale Reflexion gewährleistet ist. Je mehr die Glaskörper von der idealen Kugelform abweichen, desto we­ niger ist die Reflexion gerichtet, desto geringere Werte an gerichteter Reflexion werden gemessen. Ebenso relevant wie die Form der Glas­ körper, ist deren Durchlassvermögen (Transparenz). Ebenso gewähr­ leistet eine ausreichende Härte und Elastizität des Glases, (Schutz vor mechanischer Beschädigung, z. B. Verkratzen bei Überrollungen) eine länger anhaltende hohe Reflexion.
Die Größe der Glaskörper ist, wie aus Figur-1 ersichtlich, entscheidend für deren Einbettung im Beschichtungsmaterial. Zu kleine Glaskörper können je nach Material so tief in die Farbe einsinken, daß der reflek­ tierte Teil des eingestrahlten Lichtes zu wenig gerichtet austritt und das Auge des Autofahrers nicht mehr erreicht.
Zu große Glaskörper können zusätzlich sehr leicht aus der Beschich­ tung herausgebrochen werden. Eine exakte, sehr enge und reprodu­ zierbare Korngrößenverteilung der Glaskörper ist deshalb vorzuziehen. Die generelle Angabe einer vorzuziehenden Siebkurve (Korngrößen­ spezifikationen) der Glaskörper eines Nachstreumittels ist nicht sinnvoll, da diese stark material- und schichtdicken abhängig ist.
In Tabelle 1 sind die Anforderungen an Glaskörper für Nachstreumittel mit hohem Reflekxionsvermögen und die Qualitäten handelsüblicher, bekannter Ware sowie die damit verbundenen Qualitätseinbußen zu­ sammengefaßt.
Tabelle 1
Anforderung an Glaskörper für Hochleistungsnach­ streumittel und Vergleich mit handelsüblicher Ware
Schließlich sollte im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein "Hochlei­ stungsnachstreumittel" hergestellt werden, das den genannten Kriterien für hohe Retroreflektion genügt und in Kombination der im Anspruch 1-4 benannten Beschichtungsmaterialien eine Retroreflexion von etwa einem Candela leistet.
2.200 Herstellung des Hochleistungsnachstreumittels
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung von Glaskörpern, die übli­ cherweise in mechanischen Dispergieraggregaten der Lackindustrie als Mahlkörper eingesetzt werden, gelöst. Bedingt durch die Anforderung der Industrie an das Material, ist ein mit derartigen Glaskörpern aufge­ bautes Nachstreumittel für Straßenmarkierungssysteme optimal zu formulieren.
Tabelle-2
Anforderung an Glaskörper für Dispergieraggregate
Bedingt durch das Herstellungsverfahren dieser Glaskörper, die aus selektierten Rohstoffen hergestellt werden, ist deren Transparenz für eingestrahltes Licht im allgemeinen deutlich höher, als die Transparenz der aus Fensterglas hergestellten normalen handelsüblichen Glaskör­ per für Nachstreumittel.
Zu große/kleine Glaskörper können in der Zusammenmischung der Nachstreumittel ausgeschlossen werden. Solche Materialien sind im Handel erhältlich, deren Verwendung für Nachstreumittel, bzw. Her­ stellung von Hochleistungsnachstreumitteln, für Straßenmarkierungs­ farben jedoch unbekannt.
Derartige Glaskörper, werden durch eine Reihe von eng aufeinander folgenden Sieben (alle 100-200 µm) nach ihrer Größe sortiert und ver­ packt. Fehlerhafte Formen (Zwillinge, Elypsoide, etc.,) werden mecha­ nisch aussortiert, bis die gewünschte Qualität erreicht wird. Hiermit ist es möglich, Glaskörper herzustellen, deren Oberfläche weniger als 1% von der minimalen Oberfläche einer Kugel abweicht und deren Grö­ ßenverteilung in engen Bereichen von Delta-R weniger als 100 µm liegt. Nachstreumittel auf Basis dieser Glaskörper lassen sich demnach be­ züglich ihrer Korngrößenverteilung und Geometrie dauerhaft reprodu­ zierbar herstellen.
In Tabelle 3 sind die für verschiedene Systemkombinationen erreichten Werte der Retroreflexion zusammengefaßt.
Tabelle 3
Meßwerte für verschiedene Applikationen
Die Retroreflexion wurde mit einem " Mx 30 Reflektometer" der Pot­ ters-Europe gemessen.
Die Applikation wurde pneumatisch auf Eternit-Platten mit einem han­ delsüblichen maschinellem Applikationsgerät vorgenommen.
Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß:
  • 1. Die Verwendung hochpigmentierter Beschichtungskom­ ponenten eine signifikante Erhöhung der Retroreflexion gegenüber normalen Materialien bewirkt.
  • 2. Die Verwendung von Hochleistungsnachstreumittel wie­ derum eine signifikante Erhöhung der Retroreflexion bewirkt.
  • 3. Die erreichbare Reflexion einer Kombination einer spezi­ ellen Beschichtungskomponente mit einem Hochleistungsnachstreu­ mittel das 2-3 fache der üblicherweise erreichbaren Reflexion beträgt
Straßenmarkierungssysteme sind unter normalen Umständen einer an­ dauernden Belastung ausgesetzt. Durch die Überrollungen wird zwangsläufig Schmutz auf die Farbe übertragen und die Tagessicht­ barkeit des Systems wird reduziert. Auf der anderen Seite ist durch die Überrollungen eine Selbstreinigung des Systems durch Abrieb gege­ ben. Normalerweise sind dadurch bedingt nicht belastete Markierungen schon nach kurzer Zeit merkbar mehr verschmutzt als belastete. Hier­ durch sinkt die Tagessichtbarkeit und damit der Leiteffekt.
Sinnvoll ist es deshalb ein nicht, bzw. nur sehr wenig belastetes Mar­ kierungssystem mit einer vor Verschmutzung schützender, transpa­ renter Beschichtung zu versehen. Als besonders geeignet erwiesen, hat sich hierbei ein spezielles, teflonhaltiges Material. Die starke schmutzabweisende Wirkung von "Teflonbeschichtungen" - geringe Haftung von Schmutz, Öl usw. - wird seit langen im Küchenbereich ein­ gesetzt.
Solche nicht, bzw. sehr wenig belasteten Markierpositionen sind z. B. Randmarkierungen auf Flughäfen und in einigen Tunneln. Die Lebens­ dauer dieser Markierpositionen wird überwiegend durch anhaftende Verschmutzung und nicht durch Verschleiß bestimmt. Da die Teflonbe­ schichtung das Abwaschen des Schmutzes sehr erleichtert, wird die Lebensdauer der Markierung stark erhöht, was insbesondere bei Ul­ traflex Markierungen wünschenswert ist, da sie deutlich teurer als nor­ male Markierungen sind. Durch diese Verlängerung der Lebensdauer wird der Effekt einer Dauermarkierung erzielt und die teflonbeschichtete Markierung muß auch so behandelt werden, d. h., vor der Erneuerung sollte die alte Markierung abgefräst werden, da die Nachmarkierung auf einer Teflonbeschichtung stark erschwert ist. Beim Einsatz der Teflon­ beschichtung auf überfahrenen Markierpositionen ist der Griffigkeit be­ sondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Claims (8)

1. Beschichtungssystem für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrsflächen, dadurch gekennzeichnet, daß ihm erstens eine ein- oder zweikomponentige Beschichtungskompo­ nente zugrunde liegt, die durch ein in einem flüssigen Medium bis auf das Grundkorn dispergiertes, pastenförmig hinzugegebenes Weißpig­ ment, vorzugsweise Titandioxid, in der Menge 15-30 Gew.% anteilig auf die Gesamtrezeptur, bzw. die durch ein in einem flüssigen Medium bis auf das Grundkorn dispergiertes, pastenförmig hinzugegebenes Buntpigment in der Menge 4-10 Gew.% anteilig auf die Gesamtrezeptur und die anteilig auf die Gesamtrezeptur durch nicht mehr als. 25 Gew.% flüchtiger organischer und anorganischer Anteile charakterisiert ist, und das zweitens mit einem Hochleistungsnachstreumittel, beste­ hend aus Glaskörpern und scharfkantigen weiteren physikalischen Körpern, zum Erhalt einer Retroreflektion von 500-1200 mcd/m2Lx versehen worden ist.
2. Beschichtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Hochleistungsnachstreumittel sich aus Glaskörpern, deren Oberfläche nicht mehr als 30%, vorzuziehender weniger als 10% von der Oberfläche idealer Kugel gleichen Materials und gleicher Mas­ se abweicht, und deren Korngrößenverteilung, die durch Aussiebungen in Schritten von 400 µm, vorzugsweise 200 µm und am vorzuziehensden 100 µm bestimmt worden ist, 10%, vorzugsweise weniger als 5% von der jeweiligen für das System bestimmten optimalen Verteilung der Korngrößen abweicht, sowie deren Transparenz 95-100% beträgt, so­ wie weiteren scharfkantigen, physikalischen Körpern, die aus Korund, Christobalit, Glasbruch oder Keramik bestehen können, zusammen­ setzt.
3. Beschichtungssystem nach Anspruch 1 oder 2 mit einer Beschichtungskomponente für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrsflächen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Anteil an flüchtigen Stoffen 10-25 Gew.%, vorzugsweise 15-25 Gew.%, am vorzuziehensten weniger als 20 Gew.% anteilig auf die Gesamtrezeptur beträgt, und daß der Weißpigmentanteil 10-30 Gew.%, vorzugsweise 15-30 Gew.%, am vorzuziehensten 25-30 Gew.%, bzw. der Buntpigmentanteil 4-10 Gew.%, vorzugsweise 5-10 Gew.% anteilig auf die Gesamtrezeptur beträgt.
4. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungskompo­ nente für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrs­ flächen nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Weißpigmentanteil bzw. der Buntpigmentanteil in Form von Pigmentpa­ sten zum separat hergestellten unpigmentierten Anteil des Beschich­ tungsmaterial, dessen Anteil an der Gesamtrezeptur 96-70 Gew.% be­ tragen kann, hinzugegeben wird.
5. Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungskompo­ nente für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrs­ flächen nach Anspruch 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zum separat hergestellten, unpigmentierten Anteil des Beschichtungs­ materials zugegebene Weißpigment- bzw. Buntpigmentpasten in Ku­ gelmühlen oder anderen gleichwertigen technischen Geräten herge­ stellt werden und die Pigmente bis auf die tatsächliche, agglomeratfreie Korngröße dispergiert werden und daß die Pasten mehr als 60 Gew.% Festkörper, vorzugsweise mehr als 80 Gew.% Festkörper und am vor­ zuziehensten nicht weniger als 90 Gew.% Festkörper enthalten.
6. Beschichtungssystem für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrsflächen nach Anspruch 1 und 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die für die Herstellung des verwendeten Nachstreumittels verwendeten Glaskörper mit einem Haftvermittler, vorzugsweise Silane, versehen sind, deren Korngrößen von min. 200 µm bis maximal 3 mm betragen können.
7. Beschichtungssystem für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrsflächen nach Anspruch 1, 2 und 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die für die Herstellung des verwendeten Nachstreumittels verwendeten Glaskörper aus Rohstoffen mit kon­ stanter chemischer Zusammensetzung hergestellt werden.
8. Beschichtungssystem für Horizontalmarkierungen auf Straßen und anderen Verkehrsflächen, welche keiner, oder kaum einer Belastung unterliegen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Beschichtungssystem für den Erhalt der Tagessichtbarkeit zum Schutz vor Verschmutzung und zur einfachen Reinigung mit einem transparentem, teflonhaltigen Material an der Oberfläche versehen worden ist.
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