DE10043914A1 - Kooperativers Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug - Google Patents
Kooperativers Steuer/Regelsystem für ein FahrzeugInfo
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Abstract
Ein kooperatives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug, umfassend eine Kraftverteilvorrichtung zum Verteilen der Antriebskraft oder Bremskraft zwischen den rechten und den linken Rädern oder zwischen den vorderen und den hinteren Rädern, umfasst ein erstes Steuer/Regelmittel zum Steuern/Regeln des Betriebes der Kraftverteilvorrichtung, eine elektrische Servolenkvorrichtung mit einem Motor zum Ausüben eines Lenkunterstützungsmomentes auf ein Fahrzeuglenksystem und ein zweites Steuer/Regelmittel zum Berechnen eines Motorsteuer/-regelsignals zum Antreiben des Motors. Das Motorsteuer/-regelsignal basiert auf zumindest dem von einem Lenkmoment-Erfassungsmittel erfassten Lenkmoment. Das erste Steuer/Regelmittel berechnet ein Korrektursignal zum Korrigieren des Motorsteuer/-regelsignals auf Grundlage der durch die Kraftverteilvorrichtung erzeugten verteilten Kraft, das zweite Steuer/Regelmittel treibt den Motor auf Grundlage des korrigierten Motorsteuer/-regelsignals an, welches durch Korrigieren des Motorsteuer/-regelsignals mit dem Korrektursignal erhalten wird, und das erste Steuer/Regelmittel stoppt den Betrieb der Kraftverteilvorrichtung, wenn die elektrische Servolenkvorrichtung oder das zweite Steuer/Regelmittel fehlerhaft funktioniert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft kooperative Steuer/Regelsysteme für
Fahrzeuge umfassend eine Kombination aus einer Kraftverteilvorrichtung,
welche die Antriebskraft oder Bremskraft zwischen den rechten und linken
Rädern oder zwischen den vorderen und hinteren Rädern verteilt, und einer
elektrischen Servolenkvorrichtung, welche ein Lenkunterstützungsmoment
an ein Lenksystem überträgt.
Es ist eine Methode zum Verbessern des Kurvenverhaltens eines Fahrzeugs
bekannt, bei welcher das Verhältnis, mit welchem die Maschinenantriebs
kraft zwischen dem rechten und dem linken angetriebenen Rad verteilt
wird, variabel gemacht ist, und die dem kurvenäußeren Rad zugeteilte
Antriebskraft erhöht wird, während die dem kurveninneren Rad zugeteilte
Antriebskraft verringert wird, um ein Giermoment in der Kurvenrichtung zu
erzeugen. Bei einem Fahrzeug mit einer derartigen Antriebskraft-Verteil
vorrichtung besteht ein Nachteil dahingehend, dass dann, wenn die dem
rechten und dem linken angetriebenen Rad zugeteilten Antriebskräfte
verändert werden, eine unerwünschte Lenkkraft in dem rechten und dem
linken angetriebenen Rad erzeugt wird, welche ebenso als gelenkte Räder
dienen (die Lenkmoment-Erscheinung). Aus diesem Grunde hat die vor
liegende Anmelderin bereits einen Vorschlag gemacht, in welchem die
Lenkmoment-Erscheinung verringert wird durch Verwenden einer elek
trischen Servolenkvorrichtung, welche in einem Fahrzeug vorgesehen ist,
sowie durch Erzeugen eines Lenkunterstützungsmoments in der elektri
schen Servolenkvorrichtung, um der oben erwähnten unerwünschten
Lenkkraft entgegenzuwirken (siehe japanische Patentanmeldung Nr. 9-
302155).
Bei einem Fahrzeug, welches die oben erwähnte kooperative Steuerung/
Regelung ausführt, kann dann, wenn die elektrische Servolenkvorrichtung
fehlerhaft funktioniert und kein Lenkunterstützungsmoment erzeugt werden
kann, der durch den Betrieb der Antriebskraft-Verteilvorrichtung hervor
gerufenen Lenkmoment-Erscheinung nicht entgegengewirkt werden, und es
besteht eine Möglichkeit, dass der Fahrer eine unangenehme Wahrnehmung
erfährt.
Die vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf die oben erwähnten Um
stände gemacht, und es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, zu verhin
dern, dass eine durch die zuvor erwähnte Lenkmoment-Erscheinung hervor
gerufene unangenehme Wahrnehmung vom Fahrer in dem Falle erfahren
wird, dass die elektrische Servolenkvorrichtung oder das Steuer/Regel
mittel dafür in einem kooperativen Fahrzeugsteuer/regelsystem zum Redu
zieren der Lenkmoment-Erscheinung durch kooperatives Steuern/Regeln der
Kraftverteilvorrichtung und der elektrischen Servolenkvorrichtung fehlerhaft
funktioniert.
Um das oben erwähnte Ziel zu erreichen, wird gemäß eines ersten Ge
sichtspunkts der Erfindung ein kooperatives Steuer/Regelsystem für ein
Fahrzeug vorgeschlagen, wobei das System eine Kraftverteilvorrichtung
zum Verteilen der Antriebskraft oder der Bremskraft zwischen den rechten
und den linken Rädern oder zwischen den vorderen und den hinteren Rä
dern umfasst. In der Praxis der Erfindung ist ein erstes Steuer/Regelmittel
zum Steuern/Regeln des Betriebes der Kraftverteilvorrichtung vorgesehen.
Weiterhin beeinflusst in der Praxis der Erfindung das Steuer/Regelsystem
eine elektrische Servolenkvorrichtung mit einem Motor zum Ausüben eines
Lenkunterstützungsmoment auf das Fahrzeuglenksystem, und ein zweites
Steuer/Regelmittel ist vorgesehen, um ein Motorsteuer/regelsignal zum
Antreiben des Motors zu berechnen. Das Motorsteuer/regelsignal basiert
auf zumindest dem von einem Lenkmoment-Erfassungsmittel erfassten
Lenkmoment. Das erste Steuer/Regelmittel kann ein Korrektursignal berech
nen, um das Motorsteuer/regelsignal auf Grundlage der durch die Kraftver
teilvorrichtung erzeugten verteilten Kraft zu korrigieren. Das zweite Steu
er/Regelmittel treibt den Motor auf Grundlage des korrigierten Motorsteuer/
regelsignals an, welches erhalten wird durch Korrigieren des Motorsteuer/
regelsignals mit dem Korrektursignal. Das erste Steuer/Regelmittel stoppt
den Betrieb der Kraftverteilvorrichtung, wenn die elektrische Servolenkvor
richtung oder das zweite Steuer/Regelmittel fehlerhaft funktioniert.
Entsprechend der oben erwähnten Anordnung stoppt das erste Steuer/
Regelmittel den Betrieb der Kraftverteilvorrichtung und verhindert so ein
Auftreten der zuvor erwähnten Lenkmoment-Erscheinung, wenn die elek
trische Servolenkvorrichtung oder das zweite Steuer/Regelmittel fehlerhaft
funktioniert und als Folge davon die den Betrieb der Kraft-Verteil-Vorrich
tung begleitende Lenkmoment-Erscheinung nicht verringert werden kann.
Es ist somit möglich, zu verhindern, dass der Fahrer eine unangenehme
Wahrnehmung erfährt.
Entsprechend einer ersten Verbesserung der Basiserfindung wird ein koope
ratives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, bei welchem
das erste Steuer/Regelmittel den Absolutwert des Unterschieds zwischen
den verteilten Kräften der Kraftverteilvorrichtung an die rechten und linken
Räder allmählich auf null absenkt, wenn die zuvor erwähnte Fehlfunktion
während des Betriebs der Kraftverteilvorrichtung auftritt.
Entsprechend der oben erwähnten Anordnung kann eine rasche Verände
rung in der Lenkreaktion verhindert werden, welche vom Fahrer von dem
Lenkrad her erfahren werden könnte, wenn die zuvor erwähnte Fehlfunk
tion während des Betriebs der Kraftverteilvorrichtung auftritt, da der Ab
solutwert des Unterschiedes zwischen den verteilten Kräften der Kraftver
teilvorrichtung an die rechten und linken Räder allmählich auf null abnimmt.
Entsprechend einer zweiten Verbesserung der Erfindung wird ein kooperati
ves Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug vorgeschlagen, bei welchem das
erste Steuer/Regelmittel die verteilte Kraft der Kraftverteilvorrichtung dann,
wenn die Fehlfunktion auftritt, während die Kraftverteilvorrichtung eine
verteilte Kraft erzeugt, welche größer als eine Bezugskraft ist, bei welcher
die Zahnstangenkraft der elektrischen Servolenkvorrichtung ohne eine
Korrektur durch das Korrektursignal zu null wird, unmittelbar auf ein Niveau
absenkt, welches niedriger ist als die Bezugskraft, und dann den Absolut
Wert des Unterschiedes zwischen den Verteilungskräften an die rechten
und linken Räder der Verteilvorrichtung allmählich auf null absenkt.
Falls die zuvor erwähnte Fehlfunktion auftritt, wenn die Kraftverteilvor
richtung eine verteilte Kraft erzeugt, welche größer als die Bezugsverteil
kraft ist, wird ein Lenkmoment hervorgerufen, welches das Fahrzeug in der
Kurvenrichtung scharf nach innen dreht, jedoch ist es entsprechend der
Erfindung möglich das Auftreten der Lenkmoment-Erscheinung, die das
Fahrzeug in der Abbiegerichtung scharf nach innen dreht, zu verhindern, da
die verteilte Kraft unmittelbar auf ein Niveau abgesenkt wird, welches
kleiner als die zuvor erwähnte Bezugsverteilkraft ist, wenn eine Fehlfunk
tion auftritt. Da der Absolutwert des Unterschieds zwischen den verteilten
Kräften der Verteilvorrichtung an die rechten und linken Räder anschließend
allmählich auf null abgesenkt wird, wird darüber hinaus verhindert, dass
sich die Lenkreaktion schnell verändert.
Die praktischen Merkmale der vorliegenden Erfindung werden unten durch
Bezugnahme auf eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erläu
tert, welche in den beiliegenden Zeichnungen gezeigt ist.
Fig. 1 bis 10 stellen eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
Fig. 1 ist ein vereinfachtes schematisches Diagramm, welches die Gesamt
struktur der Antriebskraft-Verteilvorrichtung zeigt.
Fig. 2 ist ein Blockdiagramm, welches die Konfiguration des Schaltkreises
der ersten elektronischen Steuer/Regeleinheit zeigt.
Fig. 3 ist ein schematisches Diagramm, welches den Betrieb der Antriebs
kraft-Verteilvorrichtung zeigt, wenn das Fahrzeug bei einer mittleren
bis niedrigen Geschwindigkeit nach rechts abbiegt.
Fig. 4 ist ein schematisches Diagramm, welches den Betrieb der Antriebs
kraft-Verteilvorrichtung zeigt, wenn das Fahrzeug bei einer mittleren
bis niedrigen Geschwindigkeit nach links abbiegt.
Fig. 5 ist eine Skizze, welche die Struktur der elektrischen Servolenkvor
richtung zeigt.
Fig. 6 ist ein Blockdiagramm, welches die Konfiguration des Schaltkreises
der zweiten elektronischen Steuer/Regeleinheit zeigt.
Fig. 7 ist ein Kennfeld oder ein Graph zum Nachsehen des Stromkorrektur
betrags oder des Versatzstromes vom verteilten Moment.
Fig. 8A
und 8B sind Kennfelder oder Graphen zum Nachsehen des Gebietes,
in welchem ein Betrieb der elektrischen Servolenkvorrichtung
gehemmt ist.
Fig. 9 ist ein Graph, welcher die Veränderung der Lenkkraft zeigt, die eine
Fehlfunktion der elektrischen Servolenkvorrichtung mit sich bringt.
Fig. 10 ist ein Graph, welcher die Veränderung in der Zahnstangen
kraft zeigt, die der Betrieb der Antriebskraft-Verteilvorrichtung
mit sich bringt.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, ist ein Getriebe M mit dem rechten Ende einer
Maschine E verbunden, welche im vorderen Teil des Fahrzeugkörpers
eines Frontmotor-/Vorderradantrieb-Fahrzeugs quer eingebaut ist, und
eine Antriebskraft-Verteilvorrichtung T ist hinter der Maschine E und dem
Getriebe M angeordnet. Ein rechtes Vorderrad WFR und ein linkes Vor
derrad WFL sind mit einer rechten Antriebswelle AR bzw. einer linken
Antriebswelle AL verbunden, welche in Querrichtung von dem rechten
Ende und dem linken Ende der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T abste
hen.
Die Antriebskraft-Verteilvorrichtung T umfasst ein Differential D, an wel
ches die Antriebskraft von einem äußeren Zahnrad 3 übertragen wird,
welches mit einem an einer vom Getriebe M ausgehenden Eingangswelle
1 vorgesehenen Eingangszahnrad 2 kämmt. Das Differential D verwendet
einen Planetengetriebemechanismus vom Doppelritzeltyp und umfasst ein
Hohlrad 4, welches integral mit dem oben erwähnten äußeren Zahnrad 3
ausgebildet ist, ein Sonnenrad 5, welches koaxial innerhalb des Hohlra
des vorgesehen ist, sowie einen Planetenträger 8, welcher ein äußeres
Planetenrad 6 trägt, das mit dem oben erwähnten Hohlrad 4 kämmt, und
welcher ein inneres Planetenrad 7 trägt, das mit dem Sonnenrad 5
kämmt, in einem Zustand, in welchem diese miteinander kämmen. Im
Differential D dient das Hohlrad 4 als ein Eingangselement, während das
Sonnerad 5, welches als eines der Ausgangselemente dient, über eine
linke Ausgangswelle 9 L mit dem linken Vorderrad WFL verbunden ist. Der
Planetenträger 8, welcher als das andere der Ausgangselemente dient, ist
über eine rechte Ausgangswelle 9 R mit dem rechten Vorderrad WFR ver
bunden.
Ein Trägerelement 11, welches am Außenumfang der linken Ausgangs
welle 9 L drehbar gehalten ist, umfasst vier Ritzelwellen 12, welche in der
Umfangsrichtung bei 90°-Intervallen vorgesehen sind, und jede Ritzel
welle 12 trägt drehbar ein Dreifachritzelelement 16, bei welchem ein
erstes Ritzel 13, ein zweites Ritzel 14 und ein drittes Ritzel 15 integral
ausgebildet sind.
Ein erstes Sonnenrad 17, welches mit dem oben erwähnten ersten Ritzel
13 kämmt, das drehbar an dem Außenumfang der linken Ausgangswelle
9 L gehalten ist, ist mit dem Planetenträger 8 des Differentials D verbun
den. Ein zweites Sonnenrad 18, welches am Außenumfang der linken
Ausgangswelle 9 L festgelegt ist, kämmt mit dem oben erwähnten zwei
ten Ritzel 14. Darüber hinaus kämmt ein drittes Sonnenrad 19, welches
drehbar an dem Außenumfang der linken Ausgangswelle 9 L gehalten ist,
mit dem oben erwähnten dritten Ritzel 15.
Die Zähnezahlen des ersten Ritzels 13, des zweiten Ritzels 14, des drit
ten Ritzels 15, des ersten Sonnenrads 17, des zweiten Sonnenrads 18
und des dritten Sonnenrads 19 in der Ausführungsform sind wie folgt.
Zähnezahl des ersten Ritzels 13 | Z2 = 17 |
Zähnezahl des zweiten Ritzels 14 | Z4 = 17 |
Zähnezahl des dritten Ritzels 15 | Z6 = 34 |
Zähnezahl des ersten Sonnenrads 17 | Z1 = 32 |
Zähnezahl des zweiten Sonnenrads 18 | Z3 = 28 |
Zähnezahl des dritten Sonnenrads 19 | Z5 = 32. |
Das dritte Sonnenrad 19 kann über eine linke Hydraulikkupplung CL mit
einem Gehäuse 20 verbunden sein, und die Drehrate eines Trägerele
ments 11 wird durch Eingriff der linken Hydraulikkupplung CL erhöht. Das
Trägerelement 11 kann mit dem Gehäuse 20 über eine rechte Hydraulik
kupplung CR verbunden sein, und die Drehrate des Trägerelements 11
wird durch Eingriff der rechten Hydraulikkupplung CR verringert. Die oben
erwähnte rechte Hydraulikkupplung CR und die linke Hydraulikkupplung
CL werden durch eine einen Mikrocomputer enthaltende erste elektro
nische Steuer/Regeleinheit U1 gesteuert/geregelt.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist, werden in die erste elektronische Steuer/Regel
einheit U1 Signale von einem Maschinenmoment-Erfassungsmittel S1 zum
Erfassen des Maschinenmoments TE, einem Maschinen-Drehraten-Erfas
sungsmittel S2 zum Erfassen der Drehrate Ne der Maschine E, einem
Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungsmittel S3 zum Erfassen der Fahrzeug
geschwindigkeit V und einem Lenkwinkel-Erfassungsmittel S4 zum Erfas
sen des Lenkwinkels θ eingegeben. Die erste elektronische Steuer/Regel
einheit U1 verarbeitet die Signale von den oben erwähnten Erfassungs
mitteln S1 bis S4 auf Grundlage eines vorbestimmten Programms, und
steuert/regelt somit die oben erwähnte linke Hydraulikkupplung CL und
rechte Hydraulikkupplung CR.
Die erste elektronische Steuer/Regeleinheit U1 umfasst ein Antriebswel
lenmoment-Berechnungsmittel M1, ein Übersetzungsverhältnis-Berech
nungsmittel M2, ein erstes Rechts-und-links-Verteilungskorrekturfaktor-
Berechnungsmittel M3, ein Sollgierraten-Berechnungsmittel M4, ein Quer
beschleunigungs-Berechnungsmittel M5, ein zweites Rechts-und-links-
Verteilungskorrekturfaktor-Berechnungsmittel M6, ein zweites Rechtes-
und-linkes-Vorderradmoment-Berechnungsmittel M7 und ein Stromkor
rekturbetrag-Berechnungsmittel M8.
Das Antriebswellenmoment-Berechnungsmittel M1 berechnet das An
triebswellenmoment TD (d. h. das gesamte auf das vordere rechte und das
vordere linke Rad WFR, WFL übertragene Moment) durch Multiplizieren des
Maschinenmoments TE mit dem Übersetzungsverhältnis Ni, welches vom
Übersetzungsverhältnis-Berechnungsmittel M2 aus der Drehrate Ne der
Maschine und der Fahrzeuggeschwindigkeit V erzeugt wurde. Das Ma
schinenmoment TE kann aus dem Einlassdruck (oder Öffnung des Be
schleunigers) und der Drehrate Ne der Maschine erhalten werden, und
das Antriebswellenmoment TD kann ebenso durch ein anderes als das
oben erwähnte Mittel erhalten werden, wie z. B. ein am Leistungsüber
tragungssystem vorgesehenes Momenten-Erfassungsmittel oder die
Längsbeschleunigung des Fahrzeugs. Darüber hinaus kann die Fahrzeug
geschwindigkeit V durch ein anderes Mittel als die Radgeschwindigkeit,
wie z. B. ein einen räumlichen Filter verwendendes optisches Mittel, erhal
ten werden, oder sie kann unter Verwendung eines Doppler-Radars be
stimmt werden.
Das erste Rechts-und-Links-Verteilungskorrekturfaktor-Berechnungsmittel
M3 sieht auf Grundlage des Antriebswellenmoments TD für einen ersten
Rechts-und-Links-Verteilungskorrekturfaktor KT sowie auf Grundlage der
Fahrzeuggeschwindigkeit V für einen zweiten Rechts-und-Links-Vertei
lungskorrekturfaktor KV in einem Kennfeld nach. Das Sollgierraten-Be
rechnungsmittel M4 sieht auf Grundlage des Lenkwinkels θ für die Lenk
winkelkomponente Y1 der Sollgierrate Y und auf Grundlage der Fahrzeug
geschwindigkeit V für die Fahrzeuggeschwindigkeitskomponente Y2 der
Sollgierrate Y in einem Kennfeld nach, und berechnet die Sollgierrate Y
durch Multiplizieren der Lenkwinkelkomponente Y1 mit der Fahrzeugge
schwindigkeitskomponente Y2. Das Querbeschleunigungs-Berechnungs
mittel M5 berechnet die Querbeschleunigung YG durch Multiplizieren der
zuvor erwähnten Sollgierrate Y mit der Fahrzeuggeschwindigkeit V, und
das zweite Rechts-und-links-Verteilungskorrekturfaktor-Berechnungsmittel
M6 sieht auf Grundlage der oben erwähnten Querbeschleunigung YG für
den Rechts-und-links-Verteilungskorrekturfaktor G in einem Kennfeld
nach.
Schließlich berechnet das Rechtes-und-linkes-Vorderradmoment-Berech
nungsmittel M7 ein verteiltes Moment TL, welches an das linke Vorderrad
WFL, sowie ein verteiltes Moment TR, welches an das rechte Vorderrad
WFR auf Grundlage der folgenden Gleichungen verteilt werden soll.
TL = (TD/2) × (1 + KW × KT × KV × G) (1)
TR = (TD/2) × (1 - KW × KT × KV × G) (2)
Dabei bezeichnen KV und KT die Rechts-und-links-Verteilungskorrekturfak
toren, welche durch das erste Rechts-und-links-Verteilungskorrekturfak
tor-Berechnungsmittel M3 erhalten wurden, G bezeichnet den Rechts-
und-links-Verteilungskorrekturfaktor, welcher durch das Rechts-und-links-
Verteilungskorrekturfaktor-Berechnungsmittel M6 erhalten wurde, und KW
ist eine Konstante.
Der Ausdruck (1 ± KW × KT × KV × G) auf der rechten Seite von Glei
chung (1) und Gleichung (2) bestimmt das Momentenverteilungsverhält
nis zwischen dem rechten und dem linken Vorderrad WFR, WFL, und wenn
die Momentenverteilung an eines von dem rechten und dem linken Vor
derrad WFR, WFL um einen vorbestimmten Betrag ansteigt, nimmt die
Momentenverteilung an das andere aus dem rechten und dem linken
Vorderrad WFR, WFL um den oben erwähnten vorbestimmten Betrag ab.
Wenn die verteilten Momente TR, TL, welche an das rechte und das linke
Vorderrad WFR, WFL verteilt werden sollen, wie oben erwähnt bestimmt
werden, werden die rechte Hydraulikkupplung CR und die linke Hydraulik
kupplung CL derart gesteuert/geregelt, dass die oben erwähnten verteilten
Momente TR, TL an das rechte und das linke Vorderrad WFR, WFL über
tragen werden.
Die verteilten Momente TR, TL, welche an das rechte und das linke Vor
derrad WFR, WFL verteilt werden sollen und welche durch das Rechtes-
und-linkes-Vorderradmoment-Berechnungsmittel M7 berechnet werden,
werden in das Stromkorrekturbetrag-Berechnungsmittel M8 eingegeben.
Das Stromkorrekturbetrag-Berechnungsmittel M8 gibt die verteilten Mo
mente TR, TL in das in Fig. 7 gezeigte Kennfeld ein und sieht den Strom
korrekturbetrag ΔI für den Motor 27 der unten beschriebenen elektri
schen Servolenkvorrichtung S nach. Der Stromkorrekturbetrag ΔI ent
spricht einem Stromniveau, welches für die elektrische Servolenkvor
richtung S notwendig ist, um ein Lenkmoment zu erzeugen, welches der
Lenkmoment-Erscheinung entgegenwirken kann, die durch die von der
Antriebskraft-Verteilvorrichtung T erzeugten verteilten Momente TR, TL
erzeugt werden.
Wie aus Fig. 7 hervorgeht, nimmt der Stromkorrekturbetrag ΔI linear von
0 A bis 22 A zu, während die verteilten Momente TR, TL von 20 kgfm bis
70 kgfm zunehmen, und wenn die verteilten Momente TR, TL 70 kgfm
übersteigen, wird der Stromkorrekturbetrag ΔI an einem oberen Grenz
wert von 22 A gehalten. Obwohl der Maximalwert für den an den Motor
27 der elektrischen Servolenkvorrichtung S zur Lenkunterstützung zu
geführten Strom 85 A beträgt, ist der obere Grenzwert von 22 A für den
Stromkorrekturbetrag ΔI derart eingestellt, dass er kleiner ist als der oben
erwähnte Maximalwert für den Strom.
Nach Maßgabe eines Befehls von der ersten elektronischen Steuer/Regel
einheit U1 befinden sich sowohl die rechte Hydraulikkupplung CR als auch
die linke Hydraulikkupplung CL in einem Nichteingriffszustand, während
das Fahrzeug geradeaus fährt. Somit werden das Trägerelement 11 und
das dritte Sonnenrad 19 nicht festgehalten, und die linke Antriebswelle
9 L, die rechte Antriebswelle 9 R, der Planetenträger 8 des Differentials D
und das Trägerelement 11 drehen alle übereinstimmend. Zu diesem Zeit
punkt wird das Moment der Maschine E gleichmäßig vom Differential D
an das rechte und das linke Vorderrad WFR, WFL übertragen, wie durch
die schraffierten Pfeile in Fig. 1 gezeigt ist.
Wenn das Fahrzeug bei einer mittleren bis niedrigen Geschwindigkeit
nach rechts abbiegt, wird, wie in Fig. 3 gezeigt ist, die rechte Hydraulik
kupplung CR nach Maßgabe eines Befehls von der ersten elektronischen
Steuer/Regeleinheit U1 eingerückt, um das Trägerelement 11 anzuhalten,
indem es mit dem Gehäuse 20 verbunden wird. Zu diesem Zeitpunkt wird
die Drehrate NR des linken Vorderrades WFL relativ zur Drehrate NR des
rechten Vorderrades WFR gemäß der in der folgenden Gleichung gezeigten
Beziehung erhöht, da die linke Ausgangswelle 9 L, welche mit dem linken
Vorderrad WFL integriert ist, und die reche Ausgangswelle 9 R, welche mit
dem rechten Vorderrad WFR integriert ist (d. h. der Planetenträger 8 des
Differentials D), über das zweite Sonnenrad 18, das zweite Ritzel 14, das
erste Ritzel 13 und das erste Sonnenrad 17 verbunden sind.
NL/NR = (Z4/Z3) × (Z1/Z2)
= 1.143 (3)
Wenn die Drehrate NL des linken Vorderrads WFL relativ zur Drehrate NR
des rechten Vorderrades WFR wie oben erwähnt erhöht ist, kann ein Teil
des Momentes des rechten Vorderrades WFR, welches das innere Kurven
rad ist, zum linken Vorderrad WFL übertragen werden, welches das äu
ßere Kurvenrad ist, wie durch den schraffierten Pfeil in Fig. 3 gezeigt ist.
Anstatt das Trägerelement 11 mittels der rechten Hydraulikkupplung CR
zu stoppen, falls die Drehrate des Trägerelements 11 verringert wird,
indem die Eingriffskraft der rechten Hydraulikkupplung CR in geeigneter
Weise eingestellt wird, kann die Drehrate NL des linken Vorderrads WFL
relativ zur Drehrate NR des rechten Vorderrades WFR entsprechend der
Verzögerung erhöht werden, und das benötigte Drehmomentniveau kann
vom rechten Vorderrad WFR, welches das innere Kurvenrad ist, zum lin
ken Vorderrad WFL, welches das äußere Kurvenrad ist, übertragen wer
den.
Wenn andererseits das Fahrzeug bei einer mittleren bis niedrigen Ge
schwindigkeit nach links abbiegt, wird die linke Hydraulikkupplung CL,
wie in Fig. 4 gezeigt ist, nach Maßgabe eines Befehls von der ersten
elektronischen Steuer/Regeleinheit U1 eingerückt, und das dritte Ritzel 15
wird über das dritte Sonnenrad 19 mit dem Gehäuse 20 verbunden. Als
Folge davon nimmt die Drehrate des Trägerelements 11 relativ zu der
Drehrate der linken Ausgangswelle 9 L zu, und die Drehrate NR des rech
ten Vorderrades WFR wird relativ zu der Drehrate NL des linken Vorderra
des WFL nach Maßgabe der in der folgenden Gleichung gezeigten Bezie
hung erhöht.
NR/NL = {1 - (Z5/Z6) × (Z2/Z1)} ÷ {1 - (Z5/Z6) × (Z4/Z3)}
= 1.167 (4)
Wie oben erwähnt wurde, kann dann, wenn die Drehrate NR des rechten
Vorderrades WFR relativ zu der Drehrate NL des linken Vorderrades WFL
zunimmt, ein Anteil des Momentes des linken Vorderrades WFL, welches
das innere Kurvenrad ist, an das rechte Vorderrad WFR übertragen wer
den, welches das äußere Kurvenrad ist, wie in Fig. 4 durch den schraf
fierten Pfeil gezeigt ist. In diesem Falle kann weiterhin, falls die Drehrate
des Trägerelements 11 durch geeignetes Einstellen der Eingriffskraft der
linken Hydraulikkupplung CL erhöht ist, entsprechend der Beschleuni
gung, die Drehrate NR des rechten Vorderrades WFR relativ zu der Dreh
rate NL des linken Vorderrades WFL erhöht sein, und das erforderliche
Drehmomentniveau kann von dem linken Vorderrad WFL, welches das
innere Kurvenrad ist, zu dem rechten Vorderrad WFR, welches das äußere
Kurvenrad ist, übertragen werden. Es ist somit möglich, das Kurvenver
halten zu verbessern, indem zu Zeiten, zu denen das Fahrzeug bei einer
mittleren bis niedrigen Geschwindigkeit fährt, ein größeres Moment an
das äußere Kurvenrad als an das innere Kurvenrad übertragen wird. Zu
sätzlich ist es dann, wenn das Fahrzeug bei einer hohen Geschwindigkeit
fährt, möglich, die Fahrstabilität zu verbessern, indem das an das äußere
Kurvenrad übertragene Moment im Vergleich zu dem oben erwähnten Fall
einer mittleren bis niedrigen Geschwindigkeit verringert wird oder alterna
tiv indem ein Drehmoment vom äußeren Kurvenrad zum inneren Kurven
rad übertragen wird. Dies kann im ersten Rechts-und-links-Verteilungs
korrekturfaktor-Berechnungsmittel M3 der ersten elektronischen Steuer/
Regeleinheit U1 durch Festlegen des Kennfelds des zweiten Rechts-und-
links-Verteilungskorrekturfaktors KV relativ zur Fahrzeuggeschwindigkeit
V erreicht werden.
Wie aus einem Vergleich von Gleichung (3) mit Gleichung (4) deutlich
wird, können das Verhältnis (etwa 1,143) der Drehgeschwindigkeit des
linken Vorderrades WFL zu der Drehgeschwindigkeit des rechten Vorderra
des WFR sowie das Verhältnis (etwa 1,167) der Drehgeschwindigkeit des
rechten Vorderrades WFR zu der Drehgeschwindigkeit des linken Vorderra
des WFL einander nahezu gleich gemacht werden, da die Zähnezahlen des
ersten Ritzels 13, des zweiten Ritzels 14, des dritten Ritzels 15, des
ersten Sonnenrades 17, des zweiten Sonnenrades 18 und des dritten
Sonnenrades 19 wie oben erwähnt festgelegt sind.
Wenn die Antriebskräfte verändert werden, welche von der Maschine E
an das rechte und das linke Vorderrad WFR, WFL über die Antriebskraft-
Verteilvorrichtung T verteilt werden, werden aufgrund der sogenannten
Lenkmoment-Erscheinung unerwünschte Lenkkräfte in dem rechten und
dem linken Vorderrad WFR, WFL erzeugt, welche gelenkte Räder sind. In
einem Fahrzeug mit einer elektrischen Servolenkvorrichtung S kann dann,
wenn die Lenkmoment-Erscheinung aufgrund des Betriebs der Antriebs
kraft-Verteilvorrichtung T hervorgerufen wird, die oben erwähnte Lenk
moment-Erscheinung geschwächt werden, indem die elektrische Servo
lenkvorrichtung S derart betrieben wird, dass die Lenkkraft aufgrund der
Lenkmoment-Erscheinung ausgelöscht und ein Lenkunterstützungsmo
ment in der entgegengesetzten Richtung erzeugt wird.
Als Nächstes wird ein Fahrzeuglenksystems auf Grundlage von Fig. 5
erläutert.
Ein Lenkmoment, welches von einem Fahrer in ein Lenkrad 21 eingege
ben wird, wird über eine Lenkwelle 22, eine Verbindungswelle 23 und ein
Ritzel 24 auf eine Zahnstange 25 übertragen, und die hin- und herge
hende Bewegung der Zahnstange 25 wird weiterhin über eine rechte und
eine linke Spurstange 26, 26 auf das rechte und das linke Vorderrad WFR,
WFL übertragen, um die Vorderräder WFR, WFL zu lenken. Eine elektrische
Servolenkvorrichtung S, welche in dem Lenksystem vorgesehen ist,
umfasst ein Antriebszahnrad 28, welches an einer Ausgangswelle eines
Motors 27 vorgesehen ist, ein angetriebenes Zahnrad 29, welches mit
dem Antriebszahnrad 28 kämmt, eine Schneckenwelle 30, welche mit
dem angetriebenen Zahnrad 29 integral ausgebildet ist, sowie eine Mutter
31, welche mit der Schneckenwelle 30 kämmt und welche ebenso mit
der oben erwähnten Zahnstange 25 verbunden ist.
Eine zweite elektronische Steuer/Regelvorrichtung U2 steuert/regelt den
Betrieb der elektrischen Servolenkvorrichtung S nicht alleine, sondern
steuert/regelt den Betrieb der elektrischen Servolenkvorrichtung S koope
rativ in Verbindung mit dem Betrieb der Antriebskraft-Verteilvorrichtung
T.
Wie in Fig. 6 gezeigt ist, umfasst die zweite elektronische Steuer/Regel
einheit U2 ein Sollstrom-Setzmittel M9, ein Antriebssteuer/regelmittel
M10, ein Antriebshemmungsmittel M11, ein Antriebshemmungs-Bestim
mungsmittel M12, ein Obergrenzen-Prüfmittel M13 und ein Subtraktions
mittel 33.
Das Obergrenzen-Prüfmittel M13 prüft, dass der Stromkorrekturbetrag ΔI,
welcher von der ersten elektronischen Steuer/Regeleinheit U1 eingegeben
wird, definitiv nicht höher als 22 A ist.
Das Sollstrom-Setzmittel M9 führt eine Kennfeldabfrage für den Sollstrom
IMS zum Antreiben des Motors 27 der elektrischen Servolenkvorrichtung S
durch auf Grundlage der Fahrzeuggeschwindigkeit V, welche vom Fahr
zeuggeschwindigkeits-Erfassungsmittel S3 eingegeben wird, und des
Lenkmoments TQ, welches vom Lenkmoment-Erfassungsmittel S5 einge
geben wird. Der Sollstrom IMS wird so gesetzt, dass er in Antwort auf
eine Zunahme des Lenkmoments TQ zunimmt und in Antwort auf eine
Abnahme der Fahrzeuggeschwindigkeit V zunimmt, und diese Eigen
schaften gestatten, dass ein Lenkunterstützungsmoment entsprechend
dem Fahrzustand des Fahrzeugs erzeugt wird.
Der Zielstrom IMS, welcher vom Zielstrom-Setzmittel M9 ausgegeben
wird, und der Stromkorrekturbetrag ΔI, welcher vom Obergrenzen-Prüf
mittel M13 ausgegeben wird, werden in das Subtraktionsmittel 33 einge
geben, in welchem der Stromkorrekturbetrag ΔI vom Sollstrom IMS sub
trahiert wird, um einen korrigierten Sollstrom IMS' (= IMS - ΔI) zu ergeben.
In der vorliegenden Ausführungsform wird der korrigierte Sollstrom IMS'
durch Subtrahieren des Stromkorrekturbetrags ΔI vom Sollstrom IMS be
rechnet, da aufgrund des Betriebs der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T
eine Lenkkraft in der gleichen Richtung ausgeübt wird, wie die aus dem
Lenkvorgang durch den Fahrer.
Das Antriebssteuer/regelmittel M10 wandelt den korrigierten Sollstrom
IMS' in ein Motorantriebssignal VD um und gibt das Motorantriebssignal VD
an das Antriebshemmungsmittel M11 aus. Wenn vom Antriebshem
mungs-Bestimmungsmittel M12 kein Antriebshemmungssignal eingege
ben wird, gibt das Antriebshemmungsmittel M11 das oben erwähnte
Motorantriebssignal VD an den Motortreiber 32 aus, um den Motor 27 bei
einer Motorspannung VM anzutreiben, und somit lässt man die elektrische
Servolenkvorrichtung S ein Lenkunterstützungsmoment erzeugen. Durch
Steuern/Regeln der elektrischen Servolenkvorrichtung S auf Grundlage
des korrigierten Sollstroms IMS', welcher aus dem Sollstrom IMS und
Stromkorrekturbetrag ΔI berechnet wurde, wird es möglich, gleichzeitig
die Lenkmoment-Erscheinung zu verringern und den Lenkvorgang durch
den Fahrer zu unterstützen, was die primäre Funktion der elektrischen
Servolenkvorrichtung S ist.
In dem Fall, in welchem eine Abnormalität auftritt, wie z. B. eine Fehlfunk
tion des Steuer/Regelsystems, wird ein Antriebshemmungssignal von
dem Antriebshemmungs-Bestimmungsmittel M12 in das Antriebshem
mungsmittel M11 eingegeben, das Antriebshemmungsmittel M11 hemmt
die Ausgabe des oben erwähnten Motorantriebssignals VD, und den Be
trieb der elektrischen Servolenkvorrichtung S, und somit wird verhindert,
dass die elektrische Servolenkvorrichtung S ein Lenkunterstützungsmo
ment erzeugt, welches vom Fahrer nicht erwartet wird. Das Antriebs
hemmungs-Bestimmungsmittel M12 zusammen mit dem Drehmoment-
Sensormittel S5, einem Stromerfassungsmittel S6 und dem Obergrenzen-
Prüfmittel M13 ist ein Mittel zum Bestimmen einer Fehlfunktion der elek
trischen Servolenkvorrichtung S oder des zweiten Steuer/Regelmittels U2.
Ein aktueller Motorstrom IM, welcher durch das Stromerfassungsmittel S6
erfasst und dem Motor 27 zugeführt wird, ein Lenkmoment TQ, welches
durch ein Lenkmoment-Erfassungsmittel S5 erfasst wird, und ein Versatz
strom ΔIOS, welcher vom Obergrenzen-Prüfmittel M13 ausgegeben wird,
werden in das Antriebshemmungs-Bestimmungsmittel M12 eingegeben.
In der vorliegenden Ausführungsform ist der Versatzstrom ΔIOS dasselbe
wie der Stromkorrekturbetrag ΔI (ΔI = ΔIOS). Das Antriebshemmungs-
Bestimmungsmittel M12 bestimmt durch Eingeben des aktuellen Motor
stroms IM und des Lenkmoments TQ in ein Kennfeld, welches auf der
Grundlage des Versatzstroms ΔIOS korrigiert worden ist, ob der Antrieb
der elektrischen Servolenkvorrichtung S gehemmt werden soll oder nicht.
Fig. 8A ist ein Kennfeld des Standes der Technik für ein Ausführen der
oben erwähnten Bestimmung, und dieses Kennfeld wurde ursprünglich
für ein Fahrzeug vorbereitet, welches keine Antriebskraft-Verteilvorrich
tung T umfasst, d. h. ein Fahrzeug, in welchem keine kooperative Steue
rung/Regelung einer elektrischen Servolenkvorrichtung S und einer An
triebskraft-Verteilvorrichtung T ausgeführt wurde. In der Figur bezeichnet
die Abszisse das Lenkmoment TQ, welches durch das Lenkmoment-Erfas
sungsmittel S5 erfasst wird, und die Ordinate bezeichnet den aktuellen
Motorstrom IM, welcher durch das Stromerfassungsmittel S6 erfasst wird.
Der Bereich an der Abszisse rechts vom Ursprung, in welchem das Lenk
moment TQ positiv (+) ist, entspricht einem Fall, in welchem ein Lenkmo
ment in der Richtung zum Rechtsabbiegen in das Lenkrad 21 eingegeben
wird, und der Bereich an der Abszisse links vom Ursprung, in welchem
das Lenkmoment TQ negativ (-) ist, entspricht einem Fall, bei welchem in
das Lenkrad 21 ein Lenkmoment in der Richtung zum Linksabbiegen
eingegeben wird. Der Bereich an der Ordinate oberhalb des Ursprungs, in
welchem der aktuelle Motorstrom IM positiv (+) ist, entspricht einem Fall,
bei welchem der Motor 27 ein Moment in der Richtung zum Rechtsabbie
gen ausgibt, und der Bereich an der Ordinate, unterhalb des Ursprungs,
in welche der aktuelle Motorstrom IM negativ (-) ist, entspricht einem Fall,
in welchem der Motor 27 ein Drehmoment in der Richtung zum Links
abbiegen ausgibt. Wenn das Lenkmoment TQ und der aktuelle
Motorstrom IM sich in den schraffierten Unterstützungshemmungsberei
chen befinden, gibt das Antriebshemmungs-Bestimmungsmittel M12
einen Befehl an das Antriebshemmungsmittel M11 aus, um den Antrieb
des Motors 27 zu hemmen.
Wenn beispielsweise der Motor 27 aufgrund einer Fehlfunktion der zwei
ten elektronischen Steuer/Regeleinheit U2 durch einen großen Strom in
der Richtung für ein Rechtsabbiegen angetrieben wird, obwohl der Fahrer
keinen Lenkvorgang ausführt, befindet sich der aktuelle Motorstrom IM zu
dieser Zeit in Position "a" in dem (+)-Bereich. Da der Motor 27 in der
Richtung für ein Rechtsabbiegen gegen den Willen des Fahrers angetrie
ben wird, versucht der Fahrer, das Fahrzeug in einer geraden Linie zu
fahren, indem er ein starkes Lenkmoment TQ in der Richtung für ein
Linksabbiegen auf das Lenkrad 21 ausübt, und somit entspricht das
durch das Lenkmoment-Erfassungsmittel S5 erfasste Lenkmoment TQ
Position "b" in dem (-)-Bereich. Als Folge davon weisen der aktuelle
Motorstrom IM und das Lenkmoment TQ eine durch den Punkt P in Fig. 8A
bezeichnete Beziehung auf und treten in den schraffierten Unterstüt
zungshemmungsbereich ein, das Antriebshemmungs-Bestimmungsmittel
M12 gibt einen Befehl zum Hemmen des Antriebs des Motors 27 aus,
und somit ist es möglich, zu verhindern, dass die elektrische Servolenk
vorrichtung S ein unerwünschtes Lenkunterstützungsmoment erzeugt.
Die oben erwähnte Erläuterung gilt für ein Fahrzeug, bei welchem eine
kooperative Steuerung/Regelung der elektrischen Servolenkvorrichtung S
und der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T nicht ausgeführt wird, jedoch
weisen Fahrzeuge, welche eine kooperative Steuerung/Regelung aus
führen, die folgenden Nachteile auf. Das heißt sozusagen, es besteht, da
der aktuelle Motorstrom IM in einem Fahrzeug, welches eine kooperative
Steuerung/Regelung ausführt, eine Stromkomponente zum Unterstützen
des Lenkvorgangs des Fahrers und eine Stromkomponente zum Verrin
gern der Lenkmoment-Erscheinung aufweist, eine Möglichkeit, dass even
tuell eine fehlerhafte Bestimmung durchgeführt wird und der Betrieb der
elektrischen Servolenkvorrichtung S unter Umständen gehemmt wird,
wenn ihr Betrieb nötig ist, oder der Betrieb der elektrischen Servolenkvor
richtung S unter Umständen gestattet wird, wenn ihr Betrieb unnötig ist,
falls das Kennfeld in Fig. 8A, in welchem die Stromkomponente zum
Verringern, der Lenkmoment-Erscheinung nicht berücksichtigt wird, so
verwendet wird, wie es ist.
Beispielsweise gibt es bei einem Fahrzeug, welches eine kooperative
Steuerung/Regelung ausführt, Fälle, in welchen eine Lenkunterstützung
selbst in Bereichen gestattet wird, in welchen die Richtung des Lenkmo
ments TQ der Richtung des aktuellen Motorstroms IM entgegengesetzt ist
(der zweite und der vierte Quadrant in Fig. 8A). Dies ist so, da eine Lenk
moment-Erscheinung in der gleichen Richtung wie die Lenkrichtung durch
den Betrieb der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T hervorgerufen wird.
Denkt man an einen Fall, bei welchem der Stromkorrekturbetrag ΔI in der
der Lenkmoment-Erscheinung entgegengesetzten Richtung, welcher
erforderlich ist, um ihr entgegenzuwirken, größer ist als der Sollstrom IMS
der elektrischen Servolenkvorrichtung S, ist es, falls das Kennfeld in Fig.
8A so verwendet wird, wie es ist, unmöglich, der Lenkmoment-Erschei
nung entgegenzuwirken, da die Lenkunterstützung gehemmt ist.
In der vorliegenden Ausführungsform kann das Unterstützungshem
mungsgebiet in der Ordinatenrichtung um einen Betrag nach oben ver
schoben sein, welcher dem Stromkorrekturbetrag ΔI (d. h. dem Versatz
strom ΔIOS) entspricht, wie in Fig. 8B gezeigt ist, um die oben erwähnte
Situation zu vermeiden. Durch ein derartiges Vorgehen ist es möglich,
einen Lenkmomentbetrag in der der Lenkrichtung entgegengesetzten
Richtung entsprechend dem Stromkorrekturbetrag ΔI in der elektrischen
Servolenkvorrichtung S hervorzurufen und somit die Lenkmoment-
Erscheinung auszulöschen, welche der Betrieb der Antriebskraft-Verteil
vorrichtung T mit sich bringt.
Eine an der zweiten elektronischen Steuer/Regeleinheit U2 vorgesehene
Alarmlampe 34 leuchtet auf, wenn in der oben erwähnten zweiten elek
tronischen Steuer/Regeleinheit U2 oder der elektrischen Servolenkvor
richtung S eine Fehlfunktion auftritt, und ein Alarmsignal zum Erleuchten
der Alarmlampe 34 wird in die erste elektronische Steuer/Regeleinheit U1
eingegeben. Darüber hinaus werden das Lenkmoment TQ, der Sollstrom
IMS und der korrigierte Sollstrom IMS' von der zweiten elektronischen Steu
er/Regeleinheit U2 in die erste elektronische Steuer/Regeleinheit U1 als
Kommunikationsdaten eingegeben. In dem Fall, in dem das oben
erwähnte Alarmsignal eingegeben wird, oder in dem Fall, in dem das
Auftreten einer Abnormalität von den zuvor erwähnten Kommunikations
daten bestätigt wird, bestimmt die erste elektronische Steuer/Regeleinheit
U1, dass die elektrische Servolenkvorrichtung S oder die zweite elektro
nische Steuer/Regeleinheit U2 eine Fehlfunktion aufgewiesen hat und kein
geeignetes Lenkunterstützungsmoment erzeugen kann, und stoppt den
Betrieb der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T.
Fig. 9 zeigt die Veränderung der Lenkkraft, wenn die elektrische Servo
lenkvorrichtung S (oder die zweite elektronische Steuer/Regeleinheit U2)
fehlerhaft funktioniert, wenn das Fahrzeug mit Beschleunigung abbiegt.
Der Beschleunigungszustand in der Figur bezieht sich auf den Zustand, in
welchem die Antriebskraft-Verteilvorrichtung T normal arbeitet, und der
Verzögerungszustand bezieht sich auf einen Zustand, in welchem die
Antriebskraft-Verteilvorrichtung T außer Betrieb ist.
Linie a entspricht Fahrzeugen, welche keine Antriebskraft-Verteilvorrich
tung T aufweisen, und da die elektrische Servolenkvorrichtung S keine
Unterstützungskraft erzeugen kann, sobald eine Fehlfunktion auftritt,
nimmt die Lenkkraft zu.
Linie b entspricht Fahrzeugen, welche eine elektrische Servolenkvorrich
tung S und eine Antriebskraft-Verteilvorrichtung T aufweisen und einen
kooperativen Betrieb ausführen, und der Betrieb der Antriebskraft-Verteil
vorrichtung T dauert selbst dann fort, wenn eine Fehlfunktion auftritt. In
diesem Falle nimmt die Lenkkraft ab, sobald eine Fehlfunktion auftritt,
und wenn das Fahrzeug sich von einem Beschleunigungszustand in einen
Verzögerungszustand bewegt, nimmt die Lenkkraft schnell zu.
Der Grund dafür ist, dass es, da die durch den Betrieb der Antriebskraft-
Verteilvorrichtung T hervorgerufene Lenkmoment-Erscheinung derart
wirkt, dass sie das Fahrzeug zum Abbiegen unterstützt, notwendig ist, in
der elektrischen Servolenkvorrichtung S ein Lenkunterstützungsmoment
in der zur Richtung des Lenkvorgangs entgegengesetzten Richtung zu
erzeugen, um dieser Lenkmoment-Erscheinung entgegenzuwirken. Im
Allgemeinen übersteigt der Betrag des oben erwähnten Lenkunterstüt
zungsmoments in der entgegengesetzten Richtung den Betrag des Lenk
unterstützungsmoments zum Unterstützen des Lenkvorgangs des Fah
rers, welches durch die elektrische Servolenkvorrichtung S als ihre Pri
märfunktion erzeugt wird, und als Folge davon wird ein Lenkunterstüt
zungsmoment durch die elektrische Servolenkvorrichtung S in der ent
gegengesetzten Richtung (der Richtung, welche die Lenkkraft erhöht) zur
Richtung des Lenkvorgangs erzeugt. Deshalb ist das Ergebnis dann,
wenn die elektrische Servolenkvorrichtung S in diesem Zustand fehlerhaft
funktioniert und kein Lenkunterstützungsmoment in der zur Richtung des
zuvor erwähnten Lenkvorgangs entgegengesetzten Richtung erzeugen
kann, dass die Lenkkraft abnimmt. Wenn das Fahrzeug sich von einem
Beschleunigungszustand zu einem Verzögerungszustand bewegt und die
Antriebskraft-Verteilvorrichtung T aufhört zu arbeiten, ist das Ergebnis,
dass die Lenkkraft zunimmt, da die Lenkmoment-Erscheinung in der Rich
tung zum Unterstützen eines Abbiegens, welches durch die Antriebs
kraft-Verteilvorrichtung T erzeugt wird, verschwindet.
Linie c entspricht dem Fall, in welchem der Betrieb der Antriebskraft-
Verteilvorrichtung T auf Grundlage des Auftretens einer Fehlfunktion in
einem Fahrzeug gestoppt wird, welches eine elektrische Servolenkvor
richtung S und eine Antriebskraftunterstützungsvorrichtung T aufweist
und einen kooperativen Betrieb ausführt. In diesem Falle, da der Betrieb
der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T stoppt, verschwindet die Lenkmo
ment-Erscheinung in der Richtung zum Unterstützen eines Abbiegens,
welche durch die Antriebskraft-Verteilvorrichtung T erzeugt wird, und die
Lenkkraft nimmt zu.
Linie d entspricht dem Fall, in welchem der Betrieb der Antriebskraft-
Verteilvorrichtung T in einem Fahrzeug, auf welches sich die oben er
wähnte Linie c bezieht, allmählich gestoppt wird. In diesem Falle, da die
Lenkmoment-Erscheinung in der Richtung zum Unterstützen eines Ab
biegens, welche durch die Antriebskraft-Verteilvorrichtung T erzeugt
wird, allmählich verschwindet, nimmt die Lenkkraft eher allmählich als
schnell zu.
Wie zuvor beschrieben wurde nimmt die Lenkkraft schnell zu oder ab,
falls der Betrieb der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T fortdauert, wenn
die elektrische Servolenkvorrichtung S fehlerhaft funktioniert, so dass der
Fahrer eine unangenehme Wahrnehmung erfährt (Linie b), jedoch ist es
bei dem zuvor erwähnten Auftreten einer Fehlfunktion durch Stoppen des
Betriebes der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T, wodurch somit verhin
dert wird, dass sich die Lenkkraft schnell verändert, möglich, die durch
den Fahrer erfahrene unangenehme Wahrnehmung abzuschwächen (Linie
c). Die Antriebskraft verändert sich insbesondere sanfter, falls der Betrieb
der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T bei dem zuvor erwähnten Auftreten
einer Fehlfunktion allmählich gestoppt wird, und die durch den Fahrer
erfahrene unangenehme Wahrnehmung kann effektiver abgeschwächt
werden (Linie d).
Fig. 10 zeigt die Beziehung zwischen dem verteilten Drehmoment TL, TR
der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T und der Zahnstangenkraft (d. h. der
Lenkkraft) der elektrischen Servolenkvorrichtung S, wenn das Fahrzeug
abbiegt.
In dem Fall, in welchem ein kooperativer Betrieb der elektrischen Servo
lenkvorrichtung S und der Antriebskraft-Verteilvorrichtung T ausgeführt
wird (unterbrochene Linie), wird die Zahnstangenkraft auf nahezu kon
stantem Niveau gehalten, und die vom Fahrer erfahrene Lenkreaktion
vom Lenkrad wird ebenso auf einem nahezu konstanten Niveau gehalten,
selbst dann, wenn sich das durch die Antriebskraft-Verteilvorrichtung T
erzeugte verteilte Drehmoment TL, TR verändert und somit die Stärke des
Lenkmoments verändert. Wenn jedoch die elektrische Servolenkvorrich
tung S fehlerhaft funktioniert und eine kooperative Steuerung/Regelung
nicht ausgeführt werden kann, verändert sich die Zahnstangenkraft in
großem Ausmaß entsprechend dem verteilten Drehmoment TL, TR zu
dieser Zeit (durchgezogene Linie).
Da die Lenkmoment-Erscheinung in die Richtung zum Unterstützen des
Abbiegens des Fahrzeugs wirkt (d. h. die Richtung, welche die Lenkkraft
verringert), wird, wie zuvor beschrieben wurde, der Wert der Zahnstan
genkraft negativ, wenn das verteilte Drehmoment TL, TR das verteilte
Bezugsdrehmoment Tn übersteigt. Deshalb erhält das Lenkrad, in dem
Falle, in welchem die elektrische Servolenkvorrichtung S fehlerhaft funk
tioniert und eine kooperative Steuerung/Regelung nicht ausgeführt wer
den kann, als Folge einer negativen Zahnstangenkraft ein Lenkmoment in
der Abbiegerichtung, und es besteht eine Möglichkeit, dass der Fahrer
unter Umständen eine starke, unangenehme Wahrnehmung erfährt
(schraffierter Bereich in Fig. 10).
Deshalb wird in der vorliegenden Ausführungsform dann, wenn die elek
trische Servolenkvorrichtung S in einem Zustand fehlerhaft funktioniert,
in welchem das verteilte Drehmoment TL, TR das zuvor erwähnte verteilte
Bezugsdrehmoment Tn übersteigt (z. B. im Zustand, in welchem das ver
teilte Drehmoment Ti ist), das verteilte Drehmoment TL, TR sofort von Ti
auf Te verringert und dann allmählich von Te auf 0 verringert. Te ist
derart voreingestellt, dass es kleiner als das verteilte Bezugsdrehmoment
Tn ist. Somit ist es, wenn eine Fehlfunktion auftritt, möglich, durch
promptes Verlassen des Zustands, in welchem das verteilte Drehmoment
TL, TR das verteilte Bezugsdrehmoment Tn überschreitet, zu verhindern,
dass das Lenkrad ein Lenkmoment in der Abbiegerichtung erhält, wo
durch so die vom Fahrer erfahrene unangenehme Wahrnehmung abge
schwächt wird. Anschließend kann durch allmähliches Verringern des
verteilten Drehmoments TL, TR von Te auf 0 der Zustand sanft zum sel
ben Zustand bewegt werden, wie der bei einem manuell gelenkten Fahr
zeug ohne elektrische Servolenkvorrichtung S.
Obwohl das Lenkmoment in der Abbiegerichtung umso effektiver verhin
dert werden kann, je kleiner der Wert des zuvor erwähnten Te ist, ist es
wünschenswert, da eine Möglichkeit besteht, dass das verteilte Drehmo
ment TL, TR sich sofort um einen großen Betrag verändern würde und so
das Fahrzeugverhalten beeinflussen würde, den Wert des zuvor erwähn
ten Te zu bestimmen, während die Ausgewogenheit zwischen diesen
berücksichtigt wird.
Wenn eine Fehlfunktion in einem Zustand auftritt, in welchem das ver
teilte Drehmoment TL, TR das zuvor erwähnte verteilte Bezugsdrehmo
ment Tn nicht übersteigt, wird das verteilte Drehmoment TL, TR allmählich
von diesem Zustand auf 0 verringert.
Wie zuvor beschrieben wurde stoppt das erste Steuer/Regelmittel, gemäß
der gattungsbestimmenden Erfindung hiervon, den Betrieb der Kraftver
teilvorrichtung, wenn die elektrische Servolenkvorrichtung oder das
zweite Steuer/Regelmittel fehlerhaft funktioniert und als Folge davon die
den Betrieb der Kraftverteilvorrichtung begleitende Lenkmoment-Erschei
nung nicht abgeschwächt werden kann, und verhindert so, dass die oben
erwähnte Lenkmoment-Erscheinung auftritt, und somit ist es möglich, zu
verhindern, dass der Fahrer eine unangenehme Wahrnehmung erfährt.
Entsprechend der ersten Verbesserung der Erfindung kann eine schnelle
Veränderung in der Lenkreaktion verhindert werden, welche durch den
Fahrer vom Lenkrad aus erfahren wird, wenn die zuvor erwähnte Fehl
funktion während des Betriebs der Kraftverteilvorrichtung auftritt, da die
verteilte Kraft allmählich auf null hin abnimmt.
Gemäß der zweiten Verbesserung der Erfindung ist es möglich, das Auf
treten der Lenkmoment-Erscheinung zu verhindern, welche das Fahrzeug
in der Abbiegerichtung scharf nach innen dreht, da die verteilte Kraft,
wenn eine Fehlfunktion auftritt, unmittelbar auf ein Niveau verringert
wird, welches kleiner als eine verteilte Bezugskraft ist, bei welcher die
Zahnstangen kraft null wird. Darüber hinaus wird verhindert, dass die
Lenkreaktion sich schnell verändert, da die verteilte Kraft anschließend
allmählich auf null verringert wird.
Die Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wurde ausführlich oben
beschrieben, jedoch kann die vorliegende Ausführungsform auf einer
Vielzahl von Arten verändert werden, ohne vom Grundgedanken und vom
Rahmen der Erfindung gemäß der anhängenden Ansprüche abzuweichen.
Beispielsweise ist die Antriebskraft-Verteilvorrichtung in der vorliegenden
Erfindung nicht auf eine beschränkt, in welcher die Antriebskraft zwi
schen den rechten und den linken Rädern verteilt wird, sondern kann eine
sein, bei welcher die Antriebskraft zwischen den vorderen und den hinte
ren Rädern verteilt wird. Darüber hinaus kann die vorliegende Erfindung
ebenso auf Fälle angewendet werden, bei welcher die Bremskraft zwi
schen den rechten und den linken Rädern oder den vorderen und den
hinteren Rädern verteilt wird, oder bei welchen sowohl Antriebskraft als
auch Bremskraft zwischen den rechten und den linken Rädern oder den
vorderen und den hinteren Rädern verteilt werden.
Ein kooperatives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug umfassend eine
Kraftverteilvorrichtung zum Verteilen der Antriebskraft oder Bremskraft
zwischen den rechten und den linken Rädern oder zwischen den vorderen
und den hinteren Rädern umfasst ein erstes Steuer/Regelmittel zum Steu
ern/Regeln des Betriebes der Kraftverteilvorrichtung, eine elektrische
Servolenkvorrichtung mit einem Motor zum Ausüben eines Lenkunterstüt
zungsmomentes auf ein Fahrzeuglenksystem, und ein zweites Steuer/
Regelmittel zum Berechnen eines Motorsteuer/regelsignals zum Antreiben
des Motors. Das Motorsteuer/regelsignal basiert auf zumindest dem von
einem Lenkmoment-Erfassungsmittel erfassten Lenkmoment. Das erste
Steuer/Regelmittel berechnet ein Korrektursignal zum Korrigieren des
Motorsteuer/regelsignals auf Grundlage der durch die Kraftverteilvorrich
tung erzeugten verteilten Kraft, das zweite Steuer/Regelmittel treibt den
Motor auf Grundlage des korrigierten Motorsteuer/-regelsignals an, wel
ches durch Korrigieren des Motorsteuer/regelsignals mit dem Korrektursi
gnal erhalten wird, und das erste Steuer/Regelmittel stoppt den Betrieb
der Kraftverteilvorrichtung, wenn die elektrische Servolenkvorrichtung
oder das zweite Steuer/Regelmittel fehlerhaft funktioniert.
Claims (5)
1. Kooperatives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug, wobei das
System umfasst:
eine Kraftverteilvorrichtung zum Verteilen wenigstens einer Kraft aus einer Antriebskraft und einer Bremskraft zwischen einer Mehrzahl von mit Abstand voneinander angeordneten Rädern;
ein erstes Steuer/Regelmittel zum Steuern/Regeln des Betrie bes der Kraftverteilvorrichtung;
eine elektrische Servolenkvorrichtung mit einem Motor zum Ausüben eines Lenkunterstützungsmoments auf ein Lenksystem; sowie
ein zweites Steuer/Regelmittel zum Berechnen eines Motor steuer/regelsignals zum Antreiben des Motors auf Grundlage we nigstens eines durch ein Lenkmoment-Erfassungsmittel erfassten Lenkmoments; wobei das erste Steuer/Regelmittel ein Korrektursi gnal zum Korrigieren des Motorsteuer/regelsignals auf Grundlage einer durch die Kraftverteilvorrichtung erzeugten verteilten Kraft berechnet;
wobei das zweite Steuer/Regelmittel den Motor auf Grund lage eines korrigierten Motorsteuer/regelsignals antreibt, welches durch Korrigieren des Motorsteuer/regelsignals mit dem Korrektur signal erhalten wird; und
wobei das erste Steuer/Regelmittel den Betrieb der Kraftver teilvorrichtung stoppt, wenn entweder die elektrische Servolenkvor richtung oder das zweite Steuer/Regelmittel fehlerhaft funktioniert.
eine Kraftverteilvorrichtung zum Verteilen wenigstens einer Kraft aus einer Antriebskraft und einer Bremskraft zwischen einer Mehrzahl von mit Abstand voneinander angeordneten Rädern;
ein erstes Steuer/Regelmittel zum Steuern/Regeln des Betrie bes der Kraftverteilvorrichtung;
eine elektrische Servolenkvorrichtung mit einem Motor zum Ausüben eines Lenkunterstützungsmoments auf ein Lenksystem; sowie
ein zweites Steuer/Regelmittel zum Berechnen eines Motor steuer/regelsignals zum Antreiben des Motors auf Grundlage we nigstens eines durch ein Lenkmoment-Erfassungsmittel erfassten Lenkmoments; wobei das erste Steuer/Regelmittel ein Korrektursi gnal zum Korrigieren des Motorsteuer/regelsignals auf Grundlage einer durch die Kraftverteilvorrichtung erzeugten verteilten Kraft berechnet;
wobei das zweite Steuer/Regelmittel den Motor auf Grund lage eines korrigierten Motorsteuer/regelsignals antreibt, welches durch Korrigieren des Motorsteuer/regelsignals mit dem Korrektur signal erhalten wird; und
wobei das erste Steuer/Regelmittel den Betrieb der Kraftver teilvorrichtung stoppt, wenn entweder die elektrische Servolenkvor richtung oder das zweite Steuer/Regelmittel fehlerhaft funktioniert.
2. Kooperatives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug nach Anspruch
1,
wobei dann, wenn eine Fehlfunktion der elektrischen Servolenkvor
richtung oder des zweiten Steuer/Regelmittels während des Be
triebs der Kraftverteilvorrichtung auftritt, das erste Steuer/Regel
mittel den Absolutwert des Unterschieds zwischen den verteilten
Kräften der Kraftverteilvorrichtung an die mit Abstand voneinander
angeordneten Räder allmählich auf null verringert.
3. Kooperatives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug nach Anspruch
1,
wobei dann, wenn eine Fehlfunktion der elektrischen Servolenkvor
richtung oder des zweiten Steuer/Regelmittels auftritt, während die
Kraftverteilvorrichtung eine verteilte Kraft erzeugt, welche größer
als eine Bezugskraft ist, bei welcher die Zahnstangenkraft der
elektrischen Servolenkvorrichtung ohne eine Korrektur durch das
Korrektursignal zu null wird, das erste Steuer/Regelmittel den Ab
solutwert des Unterschiedes zwischen den verteilten Kräften der
Kraftverteilvorrichtung an die mit Abstand voneinander angeord
neten Räder unmittelbar auf ein Niveau verringert, welches kleiner
als die Bezugskraft ist, und dann die verteilten Kräfte allmählich
auf null verringert.
4. Kooperatives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug nach Anspruch
1,
wobei das zweite Steuer/Regelmittel ein Mittel zum Bestimmen
einer Fehlfunktion von wenigstens einem aus der elektrischen
Servolenkvorrichtung und dem zweiten Steuer/Regelmittel auf
weist.
5. Kooperatives Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug nach Anspruch
4,
wobei das Fehlfunktion-Bestimmungsmittel eine Fehlfunktion von
wenigstens einem aus der elektrischen Servolenkvorrichtung und
dem zweiten Steuer/Regelmittel auf Grundlage eines aktuellen
Motor und des durch das Lenkmoment-Erfassungsmittel erfassten
Lenkmoments bestimmt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP25303399A JP4071400B2 (ja) | 1999-09-07 | 1999-09-07 | 車両の協調制御装置 |
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ID=17245556
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DE10043914A Ceased DE10043914A1 (de) | 1999-09-07 | 2000-09-06 | Kooperativers Steuer/Regelsystem für ein Fahrzeug |
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US (1) | US6360153B1 (de) |
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