DE10043700A1 - Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine und entsprechende Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine und entsprechende VorrichtungInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine vorgeschlagen, bei denen in mindestens einem Zylinder eine Verbrennung des in den Zylinder eingebrachten Kraftstoffs in einem Kraftstoff-/Luftgemisch stattfindet. Bei Auftreten von Klopfen wird mittels einer Klopfregelung ein Basiszündwinkel in dem mindestens einen Zylinder stufenweise zu einem Verstellwinkel vom Grundzündwinkel nach Spät verstellt. Wenn der Verstellwinkel einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet, erfolgt eine Aktivierung der Betriebsart Klopfschutz, bei der eine Klopfneigung des Kraftstoff-/Luftgemischs reduzierende Zusatzmaßnahme ergriffen und der Verstellwinkel verringert wird, so dass der Basiszündwinkel nach Früh verstellt wird.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine und einer entsprechenden
Vorrichtung nach Gattung der unabhängigen Ansprüche. Es ist
bereits ein Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
und eine entsprechende Vorrichtung mit mindestens einem
Zylinder bekannt, wobei aufgrund der Anwendung einer
Klopfregelung der Zündwinkel in dem mindestens einen
Zylinder um einen Verstellwinkel vom drehzahl- und/oder
lastabhängigen Grundzündwinkel verschoben ist. Dabei ist der
Verstellwinkel abhängig von der Klopfhäufigkeit in dem
mindestens einen Zylinder und er ist umso größer, je
häufiger das Klopfsignal in den vorangegangenen
Arbeitsspielen aufgetreten ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche
haben demgegenüber den Vorteil, dass die durch die
Spätverstellung des Zündwinkels aufgrund des Klopfens
verursachte Reduzierung des Drehmoments verringert werden
kann. Somit ist es möglich, den Zündwinkel wieder nach Früh
zu verschieben und somit ein größeres Drehmoment zu erzeugen
und dadurch die Leistung der Brennkraftmaschine zu erhöhen.
Es lässt sich demnach ein besserer Wirkungsgrad erzielen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des in den
unabhängigen Ansprüchen angegebenen Verfahrens bzw. der
Vorrichtung möglich. Eine besonders einfache Maßnahme bei
einer benzindirekteinspritzenden Brennkraftmaschine, den
Zündwinkel nach früh zu ziehen, ist die Durchführung eines
Doppeleinspritzens in einem Arbeitsspiel eines Zylinders.
Dabei wird durch eine erste Einspritzung zuerst ein mageres
Grundgemisch im jeweiligen Zylinder gebildet, in das dann
ein zweites Mal eingespritzt wird. Durch das magere
Grundgemisch, das in Randzonen des Gemischs auch nach der
zweiten Einspritzung noch vorhanden ist, wird die
Klopfneigung verringert. Desweiteren wird durch den durch
die zweite Einspritzung dem Brennraum zugeführten Kraftstoff
das Kraftstoff-/Luftgemisch gekühlt, was zu einer weiteren
Reduzierung der Klopfneigung führt. Besonders vorteilhaft
ist weiterhin, bei der Verwendung einer Doppeleinspritzung
die Menge des einzuspritzenden Kraftstoffs gegenüber einer
einfachen Einspritzung nicht zu verändern, so dass bezogen
auf die erreichbare Leistung weniger Kraftstoff verbraucht
wird. Ebenfalls einfach realisieren läßt sich als
zusätzliche Maßnahme die Veränderung der Rate des
zurückgeführten Abgases, wenn in der Brennkraftmaschine eine
Abgasrückführung zum Einsatz kommt. Dabei wird bei einer
höheren Rate der Abgasrückführung ebenfalls die Klopfneigung
durch eine Verringerung des Sauerstoffgehalts im Kraftstoff-
/Luftgemisch reduziert.
Weiterhin vorteilhaft ist, als repräsentativen
Verstellwinkel den Mittelwert aller zylinderindividuellen
Spätverstellwinkel der Zylinder heranzuziehen, da so eine
fehlerbedingte Umschaltung verhindert wird. Es ist
andererseits jedoch auch vorteilhaft, als Verstellwinkel den
zylinderindividuellen Spätverstellwinkel heranzuziehen und
entsprechend die Aktivierung der Betriebsart Klopfschutz
zylinderindividuell durchzuführen, da so sehr genau auf die
zylinderindividuellen Eigenschaften reagiert werden kann.
Es ist weiterhin vorteilhaft, die Betriebsart Klopfschutz
mit Doppeleinspritzung nur oberhalb einer vorgebbaren ersten
Lastschwelle durchzuführen, da nur in einem bestimmten
Lastbereich die Anwendung der Betriebsart Klopfschutz mit
Doppeleinspritzung sinnvoll ist. Bei einer Zurückschaltung
in eine andere Betriebsart, bei Unterschreiten eines
bestimmten Lastschwellwerts ist es sinnvoll, diesen zweiten
Lastschwellwert so zu wählen, dass er unterhalb des ersten
Lastschwellwerts liegt, da so ein instabiler Zustand und ein
dauerndes Hin- und Herschalten zwischen zwei Betriebsarten
verhindert wird. Da sowohl der erste Lastschwellwert als
auch der zweite Lastschwellwert abhängig von der Drehzahl
unterschiedlich sein kann, ist es sinnvoll, diese
Drehzahlabhängigkeit zu berücksichtigen.
Für die Betriebsart Klopfschutz mit Abgasrückführung als
zusätzliche, die Klopfneigung reduzierende Maßnahme ist es
sinnvoll, diese nur unterhalb eines vorgebbaren, dritten
Lastschwellwert zu ergreifen, da für höhere Lasten die
Maßnahme Abgasrückführung keinen Momentengewinn bringt.
Analog zur Betriebsart Klopfschutz mit Doppeleinspritzung
sollen instabile Zustände zwischen zwei Betriebsarten
vermieden werden, so dass vorteilhafterweise der vierte
Lastschwellwert, bei dem eine Rückschaltung von der
Betriebsart Klopfschutz mit Abgasrückführung in eine andere
Betriebsart erfolgen soll, oberhalb des dritten
Lastschwellwerts liegen sollte. Da sowohl der dritte
Lastschwellwert als auch der vierte Lastschwellwert abhängig
von der Drehzahl unterschiedlich sein kann, ist es sinnvoll,
diese Drehzahlabhängigkeit analog zur Betriebsart
Klopfschutz mit Doppeleinspritzung zu berücksichtigen.
Es ist weiterhin vorteilhaft, bei der Aktivierung der
Betriebsart Klopfschutz dem Grundzündwinkel auch ein
anderes, für diese Betriebsart spezifisches last- und/oder
drehzahlabhängiges Kennfeld zugrunde zu legen, da die
Verhältnisse im Brennraum und somit die Entzündbarkeit des
Kraftstoff-/Luftgemischs durch die Zusatzmaßnahme stark
geändert wurden.
Klopfen, d. h. ein anormaler Verbrennungsvorgang im Brennraum
einer Brennkraftmaschine, begrenzt die Leistung und den
Wirkungsgrad und führt durch die hohen
Flammgeschwindigkeiten zu Schädigungen des Brennraums. Um
dies zu verhindern, werden in modernen Brennkraftmaschinen
Systeme zur Klopferkennung und Klopfregelung integriert.
Derartige Systeme sind aus der Literatur hinreichend
bekannt, ihre Funktionsweise soll deshalb im Folgenden
lediglich kurz zusammengefasst werden.
Mittels der zur Klopferkennung gehörenden Klopfsensoren
werden Signale aus dem Brennraum erfasst, die an eine
ebenfalls zur Klopferkennung gehörende Auswerteeinheit
weitergegeben werden. Derartige Signale können
beispielsweise akustische Signale, elektromagnetische
Signale, elektrische Signale, Drucksignale oder
Temperatursignale sein, die innerhalb oder außerhalb des
Brennraums durch die Klopfsensoren aufgenommen werden. Die
Auswerteeinheit nimmt eine Verstärkung der Signale vor und
integriert die Signale in geeigneter Weise, so dass in einem
in der Brennkraftmaschine enthaltenen Mikroprozessor nach
einer Analog-/Digitalwandlung der Signale der integrierte
Wert mit einem Schwellwert verglichen werden kann, wobei bei
Überschreitung des Schwellwerts ein Klopfen erkannt wird. In
der Auswerteeinheit kann weiterhin zur Unterdrückung von
Störsignalen beispielsweise eine Auswahl eines bestimmten
Frequenzbandes bzw. eine Auswahl bezüglich eines bestimmten
Zeitfensters erfolgen, wobei das Frequenzband bzw. das
Zeitfenster charakteristisch für das Auftreten von
Klopfsignalen ist.
Wurde ein Klopfen erkannt, dann wird von dem in der
Brennkraftmaschine integrierten Mikroprozessor die
Klopfregelung dahingehend vorgenommen, dass zu einem
Grundzündwinkel ein Verstellwinkel addiert wird, wobei die
Summe den Basiszündwinkel bildet. Von der Momentenstruktur
wird aufgrund der Momentenanforderungen ein
momentenbasierter Zündwinkel berechnet, der den frühest
möglichen Zündwinkel darstellt. Der Basiszündwinkel und der
momentenbasierte Zündwinkel werden in dem Verfahren zur
Berechnung des Zündwinkels anschließend miteinander
verglichen, wobei als zu realisierender Zündwinkel der
spätere der beiden Zündwinkel, d. h. der näher am Oberen
Totpunkt liegende Zündwinkel, dient. Bei einer starken
Klopfneigung des Kraftstoff-/Luftgemischs im Brennraum wird
der Verstellwinkel große Werte annehmen, wobei der
Verstellwinkel im Rahmen dieser Anmeldung als positiver Wert
definiert wird, so dass der Zündwinkel stark nach spät
verschoben wird, d. h. dass zu einem Zeitpunkt näher am
oberen Totpunkt gezündet wird. Der Grundzündwinkel wird
dabei aus einem last- und/oder drehzahlabhängigen Kennfeld
gelesen, das Zündwinkel bei Normbedingungen enthält und im
Mikroprozessor der Brennkraftmaschine gespeichert ist. Es
enthält Werte für den Grundzündwinkel, die bestimmten
Bereichen der Drehzahl und/oder der Last zugeordnet sind.
Die Drehzahl wird dabei von Sensoren ermittelt, die
vorzugsweise an der Kurbelwelle angebracht sind. Die Last,
d. h. die relative Luftfüllung des jeweiligen Zylinders, wird
durch den Mikroprozessor aufgrund verschiedener
Betriebsparameter wie Drehzahl, Momentenanforderung sowie
aufgrund der Messwerte des Heißfilm-Luftmassenmessers (HFM)
und des Saugrohrdrucksensors, der Rate des rückgeführten
Abgases oder der Stellung der Drosselklappe mit Hilfe von
Modellen ermittelt und für die Ermittlung des
Grundzündwinkels bereitgestellt. Die relative Luftfüllung
ist definiert als das Verhältnis aus der aktuellen
Luftfüllung und der Luftfüllung unter Normbedingungen für
den jeweiligen Zylinder. Die Verstellung des Zündwinkels
durch die Klopfregelung erfolgt solange, bis kein Klopfen
mehr auftritt. Die Verstellung des Zündwinkels in den
einzelnen Schritten addiert sich zu einem Verstellwinkel,
der die Gesamtverstellung des Zündwinkels bezogen auf den
Grundzündwinkel angibt. Tritt über einen bestimmten Zeitraum
kein Klopfen mehr auf, dann wird durch die Klopfregelung der
Zündwinkel wieder nach früh verstellt, d. h. der Zündwinkel
befindet sich bei Kurbelwellenwinkeln, die weiter vor dem
oberen Totpunkt liegen. Entsprechend verkleinert sich
aufgrund der Frühverstellung des Zündwinkels der
Verstellwinkel. Nachteilig bei dem herkömmlichen Verfahren
der Klopfregelung ist, dass bei sehr großer Spätverstellung
des Zündwinkels das erreichbare Drehmoment und damit der
Wirkungsgrad stark verringert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine zeichnet sich demgegenüber durch eine
neue Betriebsart aus, die sowohl bei einer
benzindirekteinspritzenden Brennkraftmaschine als auch bei
einer Brennkraftmaschine mit Saugrohreinspritzung ausgeführt
werden kann. Das Verfahren wird durch einen in der
Brennkraftmaschine befindlichen Mikroprozessor durchgeführt.
Ist der Verstellwinkel der Klopfregelung größer als ein
bestimmter, vorgebbarer Schwellwert, dann wird durch den
Mikroprozessor eine Betriebsart Klopfschutz aktiviert, die
beinhaltet, dass eine die Klopfneigung reduzierende Maßnahme
durchgeführt wird und entsprechend der Verstellwinkel so
verändert wird, dass der Basiszündwinkel nach Früh gezogen
wird. Dadurch kann ein Momentengewinn und somit eine
Erhöhung des Wirkungsgrads erreicht werden.
In einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung werden als
die die Klopfneigung reduzierende Maßnahme in einer
benzindirekteinspritzenden Brennkraftmaschine in einem
Arbeitszyklus eines Zylinders zwei Einspritzvorgänge
durchgeführt. Die Durchführung von zwei Einspritzvorgängen
in einem Arbeitszyklus wird auch als Doppeleinspritzung
bezeichnet. Ein Arbeitszyklus umfasst dabei den Zyklus der 4
Takte eines Motors mit Viertaktverfahren: den Ansaugtakt,
den Verdichtungstakt, den Arbeitstakt und den Ausstoßtakt
bzw. die 2 Takte eines Motors mit Zweitaktverfahren: den
Spül- und Verdichtungstakt sowie den Arbeitstakt. Die
Änderung des Verstellwinkels wird in diesem
Ausführungsbeispiel derart vorgenommen, dass der
Verstellwinkel verkleinert wird, was bedeutet, dass der
Basiszündwinkel nach früh verstellt wird. Das zweimalige
Einspritzen des Kraftstoffs in den Brennraum in einem
Arbeitsspiel wird dabei derart durchgeführt, dass während
des Ansaugtakts bzw. des Spül- und Verdichtungstakts durch
eine erste Einspritzung ein homogenes, mageres Grundgemisch
erzeugt wird. In dieses homogene Grundgemisch wird kurz vor
der Zündung, d. h. im Kompressionstakt bzw. ebenfalls im
Spül- und Verdichtungstakt, durch eine zweite Einspritzung
eine fette Wolke um die Zündkerze herum plaziert. Diese
Schichtung gewährleistet eine sichere Entflammung des
Kraftstoff-/Luftgemischs im Brennraum, während gleichzeitig
durch die mageren Randzonen die Klopfneigung reduziert wird.
Eine Reduzierung der Klopfneigung wird auch dadurch
erreicht, dass durch die zweite Einspritzung von Kraftstoff
der Brennraum gekühlt wird. Dabei wird die Kraftstoffmenge
insgesamt nicht gegenüber einer einfachen Einspritzung
erhöht, sondern es wird die Kraftstoffmenge auf beide
Einspritzvorgänge aufgeteilt. Aufgrund des höheren
erreichbaren Drehmoments durch den früheren Zündwinkel kann
somit bei gleichem Kraftstoffverbrauch ein höherer
Wirkungsgrad erzielt werden, wodurch bezogen auf die
Leistung der Verbrauch der Brennkraftmaschine reduziert
wird.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst
die die Klopfneigung verringernde Maßnahme eine Erhöhung der
Rate des rückgeführten Abgases, wenn eine Abgasrückführung
in das System der Brennkraftmaschine integriert ist. Diese
Maßnahme kann sowohl in einer benzindirekteinspritzenden
Brennkraftmaschine als auch in einer Brennkraftmaschine mit
Saugrohreinspritzung durchgeführt werden. Eine
Abgasrückführung schließt dabei sowohl eine interne als auch
eine externe Abgasrückführung ein, wobei als interne
Abgasrückführung der Vorgang bezeichnet wird, bei dem im
Zylinder das Abgas nicht vollständig ausgestoßen wird,
sondern Abgas im Zylinder verbleibt, das im nächsten
Arbeitszyklus wieder Bestandteil des Kraftstoff-
/Luftgemischs im Zylinder ist. Die externe Abgasrückführung
umfasst die Rückführung von Abgas aus dem Abgastrakt in das
Saugrohr der Brennkraftmaschine. Die Rate des extern
rückgeführten Abgases wird dabei über das
Abgasrückführventil beeinflusst, welches wiederum durch den
Mikroprozessor gesteuert wird. Die Rate des intern
rückgeführten Abgases kann durch die Nockenwellenstellung
beeinflusst werden. Bei einer Erhöhung der Rate des
rückgeführten Abgases wird der Sauerstoffgehalt des im
Zylinder befindlichen Kraftstoff-/Luftgemischs verringert,
so dass die Entstehung anormaler Verbrennungsvorgänge im
Brennraum erschwert wird.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der
Grundzündwinkel einem anderen, für die Betriebsart
Klopfschutz spezifischen Kennfeld, das ebenfalls im
Mikroprozessor gespeichert ist, entnommen. Dabei ist das
spezifische Kennfeld je nach ergriffener, die Klopfneigung
reduzierender Maßnahme, unterschiedlich. Mit dem veränderten
Kennfeld für die Betriebsart Klopfschutz wird den
veränderten Bedingungen für die Entzündung des Kraftstoff-
/Luftgemischs im Brennraum durch die Doppeleinspritzung oder
durch die veränderte Rate des rückgeführten Abgases Rechnung
getragen. Während der Betriebsart Klopfschutz wird in diesem
bevorzugten Ausführungsbeispiel weiterhin die Klopfregelung
und die Klopferkennung durchgeführt. Das bedeutet, dass der
durch den Übergang in die Betriebsart Klopfschutz veränderte
Verstellwinkel weiterhin entsprechend dem Auftreten von
Klopfereignissen angepasst wird. Dabei wird in einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel beim Übergang in
die Betriebsart Klopfschutz die sogenannte schnelle
Frühverstellung für den Zündwinkel aktiviert, bei der der
Verstellwinkel entweder mit größerer Schrittweite oder mit
einer höheren Frequenz gegenüber der sonst durchgeführten
Frühverstellung verkleinert wird. Der Verstellwinkel wird
dabei solange verkleinert, bis ein Klopfen erkannt wird, was
wiederum zu einer Spätverstellung des Zündwinkels führt.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die
Betriebsart Klopfschutz mit Doppeleinspritzung erst dann
aktiviert, wenn der jeweils aktuelle Lastwert einen
bestimmten, vorgebbaren ersten Lastschwellwert überschritten
hat. In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
dabei dieser erste Lastschwellwert zusätzlich abhängig von
der Drehzahl, wobei der erste Lastschwellwert aus einer
Kennlinie, die in dem Mikroprozessor der Brennkraftmaschine
gespeichert ist, gelesen wird. In der Kennlinie des ersten
Lastschwellwerts sind dabei Werte für den ersten
Lastschwellwert einzelnen Bereichen der Drehzahl zugeordnet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft das
Verlassen der Betriebsart Klopfschutz mit Doppel
einspritzung. Wird ein zweiter Lastschwellwert
unterschritten, dann nimmt der Mikroprozessor der
Brennkraftmaschine eine Umschaltung in eine andere
Betriebsart vor. Derartige Betriebsarten können
beispielsweise die Betriebsarten Homogen, Homogen-Mager oder
Schichtbetrieb sein. Diese Betriebsarten sind für die
benzindirekteinspritzende Brennkraftmaschine hinreichend
bekannt und sollen deswegen nicht nochmals beschrieben
werden. Verschiedene Betriebsarten unterscheiden sich durch
eine grundsätzlich andere Gestaltung wichtiger
Betriebsgrößen und zugrunde liegender Modellvorstellungen.
Wichtige Betriebsgrößen sind hierbei die Anzahl der
Einspritzvorgänge in einem Arbeitszyklus, der
Einspritzwinkel, die Einspritzdauer, die Menge des
eingespritzten Kraftstoffs und damit das Luftverhältnis λ
sowie der Zündwinkel. Als zugrunde liegende
Modellvorstellungen wird beispielsweise das Momentenmodell
betrachtet. Zu beachten ist für dieses Ausführungsbeispiel,
dass der zweite Lastschwellwert unterhalb des ersten
Lastschwellwerts liegt, so dass bezüglich des
Lastschwellwerts für die Betriebsart Klopfschutz eine
Hysterese durchfahren wird. Dadurch wird verhindert, dass
die Brennkraftmaschine eine instabilen Zustand zwischen der
Betriebsart Klopfschutz und einer anderen Betriebsart
erreicht und ein dauerndes Hin- und Herschalten zwischen
beiden Betriebsarten erfolgt. Der zweite Lastschwellwert
kann dabei in einem ersten Ausführungsbeispiel derart
ermittelt werden, dass eine bestimmte
Lastschwellwertdifferenz von dem ersten Lastschwellwert
subtrahiert wird. Vorzugsweise kann diese
Lastschwellwertdifferenz drehzahlabhängig in dem
Mikroprozessor der Brennkraftmaschine gespeichert sein. In
einem zweiten Ausführungsbeispiel kann der zweite
Lastschwellwert direkt aus einer Kennlinie, die
drehzahlabhängig ist, analog zum ersten Schwellwert im
Mikroprozessor der Brennkraftmaschine gelesen werden. Die
Werte des zweiten Lastschwellwerts sind dabei in der
Kennlinie derart abzulegen, dass sie kleiner als die Werte
des ersten Lastschwellwerts sind.
In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die
Betriebsart Klopfschutz mit Abgasrückführung erst dann
aktiviert, wenn der jeweils aktuelle Lastwert einen
bestimmten, vorgebbaren dritten Lastschwellwert
unterschritten hat, da die Maßnahme Abgasrückführung in
niedrigen Lastbereichen hauptsächlich eingesetzt wird. In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist dabei
dieser dritte Lastschwellwert zusätzlich abhängig von der
Drehzahl, wobei der dritte Lastschwellwert aus einer
Kennlinie, die in dem Mikroprozessor der Brennkraftmaschine
gespeichert ist, gelesen wird. In der Kennlinie des dritten
Lastschwellwerts sind dabei Werte für den dritten
Lastschwellwert einzelnen Bereichen der Drehzahl zugeordnet.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft das
Verlassen der Betriebsart Klopfschutz mit Abgasrückführung.
Wird ein vierter Lastschwellwert überschritten, dann nimmt
der Mikroprozessor der Brennkraftmaschine eine Umschaltung
in eine andere Betriebsart vor. Derartige Betriebsarten
können beispielsweise bei benzindirekteinspritzenden
Brennkraftmaschinen die bereits erwähnten Betriebsarten
Homogen, Homogen-Mager oder Schichtbetrieb sein sowie bei
Brennkraftmaschinen mit Saugrohreinspritzung der Betrieb
ohne Klopfschutz. Zu beachten ist für dieses
Ausführungsbeispiel, dass der vierte Lastschwellwert
oberhalb des dritten Lastschwellwerts liegt, so dass
bezüglich des Lastschwellwerts für die Betriebsart
Klopfschutz eine Hysterese durchfahren wird. Dadurch wird
verhindert, dass die Brennkraftmaschine eine instabilen
Zustand zwischen der Betriebsart Klopfschutz und einer
anderen Betriebsart erreicht und ein dauerndes Hin- und
Herschalten zwischen beiden Betriebsarten erfolgt. Der
vierte Lastschwellwert kann dabei in einem ersten
Ausführungsbeispiel derart ermittelt werden, dass eine
bestimmte Lastschwellwertdifferenz von dem dritten
Lastschwellwert subtrahiert wird. Vorzugsweise kann diese
Lastschwellwertdifferenz drehzahlabhängig in dem
Mikroprozessor der Brennkraftmaschine gespeichert sein. In
einem zweiten Ausführungsbeispiel kann der vierte
Lastschwellwert direkt aus einer Kennlinie, die
drehzahlabhängig ist, analog zum dritten Schwellwert im
Mikroprozessor der Brennkraftmaschine gelesen werden. Die
Werte des vierten Lastschwellwerts sind dabei in der
Kennlinie derart abzulegen, dass sie größer als die Werte
des dritten Lastschwellwerts sind.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Umschaltung
in die Betriebsart Klopfschutz sowohl zylinderindividuell
als auch für alle Zylinder der Brennkraftmaschine
gleichzeitig erfolgen. Bei einer zylinderindividuellen
Umschaltung in die Betriebsart Klopfschutz wird als
Verstellwinkel der Verstellwinkel des jeweiligen Zylinders
herangezogen. Wird eine Umschaltung in die Betriebsart
Klopfschutz für alle Zylinder gleichzeitig vorgenommen, so
ist es vorteilhaft, als Verstellwinkel für den Zündwinkel
den Mittelwert der zylinderindividuellen Verstellwinkel für
den Zündwinkel heranzuziehen. Vorzugsweise wird hierbei der
arithmetische Mittelwert der zylinderindividuellen
Verstellwinkel berechnet. Diese Berechnung wird wiederum
durch den Mikroprozessor der Brennkraftmaschine
durchgeführt.
Durch die Bereitstellung der Betriebsart Klopfschutz kann
aufgrund einer Frühverstellung des Zündwinkels ein
Momentengewinn und damit eine Wirkungsgraderhöhung erreicht
werden. Die Betriebsart lässt sich für
benzindirekteinspritzende Brennkraftmaschinen leicht
realisieren, da lediglich der Verstellwinkel geändert werden
muss und eine die Klopfneigung des Kraftstoff-/Luftgemischs
reduzierende, zusätzliche Maßnahme angewendet werden muss.
Claims (26)
1. Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine, bei
dem in mindestens einem Zylinder eine Verbrennung eines in
den Zylinder eingebrachten Kraftstoffs in einem Kraftstoff-/Luft
gemisch stattfindet, wobei bei Auftreten von Klopfen
mittels einer Klopfregelung ein Basiszündwinkel in dem
mindestens einen Zylinder stufenweise zu einem
Verstellwinkel vom Grundzündwinkel nach Spät verstellt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn der Verstellwinkel
einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet
- a) mindestens eine die Klopfneigung des Kraftstoff-/Luft gemischs reduzierende Zusatzmaßnahme ergriffen wird und
- b) der Verstellwinkel verringert wird, so dass der Basiszündwinkel nach Früh verstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die die Klopfneigung reduzierende Zusatzmaßnahme für
eine benzindirekteinspritzenden Brennkraftmaschine
beinhaltet, dass in einem Arbeitszyklus zwei Kraftstoff-
Einspritzvorgänge durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Menge einzuspritzenden Kraftstoffs auf beide
Einspritzvorgänge aufgeteilt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass die die Klopfneigung reduzierende
Zusatzmaßnahme beinhaltet, dass die Rate des zurückgeführten
Abgases erhöht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass bei Überschreiten des vorgebbaren
Schwellwerts die Zusatzmaßnahme Doppeleinspritzung nur
oberhalb eines vorgebbaren ersten Lastschwellwerts oder die
Zusatzmaßnahme Abgasrückführung nur unterhalb eines dritten
Lastschwellwerts durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass nach Unterschreiten eines vorgebbaren zweiten
Lastschwellwerts für die Zusatzmaßnahme Doppeleinspritzung
oder nach Überschreiten eines vorgebbaren vierten
Lastschwellwerts für die Zusatzmaßnahme Abgasrückführung die
Brennkraftmaschine weiter mit einer anderen Betriebsart
betrieben wird, wobei der zweite Lastschwellwert kleiner ist
als der erste Lastschwellwert und der vierte Lastschwellwert
größer ist als der dritte Lastschwellwert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, dass der erste Lastschwellwert und/oder der
zweite Lastschwellwert und/oder der dritte Lastschwellwert
und/oder der vierte Lastschwellwert von der Drehzahl
abhängig sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass bei Überschreiten des vorgebbaren
Schwellwerts der Verstellwinkel schnell verkleinert wird,
wobei die schnellere Verkleinerung durch eine größere
Schrittweite und/oder durch eine kleinere Frequenz der
Verkleinerungsschritte erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass als Verstellwinkel der Mittelwert der
zylinderindividuellen Spätverstellwinkel aller Zylinder
herangezogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwellwert für alle Zylinder mit dem gleichen Wert
vorgegeben wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass als Verstellwinkel der Verstellwinkel
des jeweils aktuellen Zylinders herangezogen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwellwert zylinderindividuell vorgegeben wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, dass der Grundzündwinkel aus einem last-
und/oder drehzahlabhängigen Kennfeld gelesen wird und bei
Überschreitung des vorgebbaren Schwellwerts der
Grundzündwinkel aus einem sich von den übrigen Betriebsarten
unterscheidenden last- und/oder drehzahlabhängigen Kennfeld
gelesen wird.
14. Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
mit mindestens einem Zylinder, in dem eine Verbrennung des
in den mindestens einen Zylinder eingebrachten Kraftstoffs
in einem Kraftstoff-/Luftgemisch stattfindet, wobei ein
Mikroprozessor vorgesehen ist, der eine Klopfregelung
beinhaltet, so dass bei einem Auftreten von Klopfen ein
Basiszündwinkel in dem mindestens einen Zylinder stufenweise
zu einem Verstellwinkel vom Grundzündwinkel nach Spät
verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn der
Verstellwinkel einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet,
in dem Mikroprozessor Mittel vorgesehen sind, so dass
- a) eine die Klopfneigung des Kraftstoff-/Luftgemischs reduzierende Zusatzmaßnahme ergreifbar ist und
- b) der Verstellwinkel verkleinerbar ist, so dass der Basiszündwinkel nach Früh verstellbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
dass für eine benzindirekteinspritzende Brennkraftmaschine
Mittel vorgesehen sind, so dass als die Klopfneigung
reduzierende Zusatzmaßnahme in einem Arbeitszyklus zwei
Kraftstoff-Einspritzvorgänge durchführbar sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
dass im Mikroprozessor Mittel vorgesehen sind, so dass die
Menge des einzuspritzenden Kraftstoffs auf die beiden
Einspritzvorgänge aufteilbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, so dass
als die Klopfneigung reduzierende Zusatzmaßnahme die Rate
des zurückgeführten Abgases vergrößerbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass im Mikroprozessor Mittel
vorgesehen sind, so dass bei Überschreitung des vorgebbaren
Schwellwerts die Zusatzmaßnahme Doppeleinspritzung nur
oberhalb eines vorgebbaren ersten Lastschwellwerts und/oder
bei Überschreitung des vorgebbaren Schwellwerts die
Zusatzmaßnahme Klopfschutz mit Abgasrückführung nur
unterhalb eines vorgebbaren dritten Lastschwellwerts
durchführbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
dass im Mikroprozessor Mittel vorgesehen sind, so dass nach
Unterschreiten eines vorgebbaren zweiten Lastschwellwerts
für die Zusatzmaßnahme Doppeleinspritzung und/oder nach
Überschreiten eines vorgebbaren vierten Lastschwellwerts für
die Zusatzmaßnahme Abgasrückführung die Brennkraftmaschine
weiter mit einer anderen Betriebsart betreibbar ist, wobei
der zweite Lastschwellwert kleiner ist als der erste
Lastschwellwert und der vierte Lastschwellwert größer ist
als der dritte Lastschwellwert.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Lastschwellwert
und/oder der zweite Lastschwellwert und/oder der dritte
Lastschwellwert und/oder der vierte Lastschwellwert von der
Drehzahl abhängig sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass Mittel vorgesehen sind, so dass
bei Überschreiten des vorgebbaren Schwellwerts der
Verstellwinkel schnell verkleinerbar ist, wobei die
schnellere Verkleinerung durch eine größere Schrittweite
und/oder durch eine kleinere Frequenz der
Verkleinerungsschritte realisierbar ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass im Mikroprozessor Mittel
vorgesehen sind, so dass als Verstellwinkel der Mittelwert
der zylinderindividuellen Spätverstellungen aller Zylinder
heranziehbar ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwellwert für alle Zylinder mit dem gleichen Wert
vorgebbar ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass im Mikroprozessor Mittel
vorgesehen sind, dass als Verstellwinkel der Verstellwinkel
des jeweils aktuellen Zylinders heranziehbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwellwert zylinderindividuell vorgebbar ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, dass im Mikroprozessor Mittel
vorgesehen sind, so dass der Grundzündwinkel aus einem last-
und/oder drehzahlabhängigen Kennfeld lesbar ist und bei
Überschreitung des vorgebbaren Schwellwerts der
Grundzündwinkel aus einem sich von den übrigen Betriebsarten
unterscheidenden last- oder drehzahlabhängigen Kennfeld
lesbar ist.
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