DE10042382A1 - Verbundplatte mit einer Beschichtung aus Mineralwerkstoff - Google Patents
Verbundplatte mit einer Beschichtung aus MineralwerkstoffInfo
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Abstract
Eine solche Verbundplatte besteht aus einer Trägerplatte aus harzgebundenen Holzpartikeln, ferner aus einer oberseitig darauf aufgeklebten, dünneren Deckplatte aus einem harzgebundenen Mineralwerkstoff und aus einem an wenigstens einer der Schmalflächenseiten der Trägerplatte angebrachten Kantenstreifen aus demselben Mineralwerkstoff. Dieser Kantenstreifen ist mit seiner oberen Kantenseite mit stumpfem Stoß mit der Unterseite der Deckplatte in einem über die Trägerplatte überstehenden Bereich homogen verklebt, damit Dehnungen und Schrumpfungen der unterschiedlichen Materialien der Verbundplatte nicht zu einer Rißbildung führen, ist der Kantenstreifen um ein Mehrfaches dicker als die Deckplatte und entsprechend steif ausgebildet, wobei zwischen der Schmalflächenseite der Trägerplatte und der Innenseite des Kantenstreifens eine Dehnungsausgleichsschicht angeordnet ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbundplatte der im
Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 näher bezeichneten
Art.
Solche Verbundplatten sind seit einiger Zeit im Markt und
werden vornehmlich als Küchenarbeitsplatten eingesetzt.
Diese Platten haben das Aussehen einer Steinplatte, was auf
der Kaschierung der Trägerplatte mittels der Deckplatte und
des einen oder der mehreren Kantenstreifen beruht, die aus
einem kunstharzgebundenen Mineralwerkstoff bestehen. Ein
derartiger Mineralwerkstoff wird umgangssprachlich auch als
Kunststein bezeichnet.
Die Materialien einer derart aufgebauten Verbundplatte ha
ben konträre Eigenschaften, soweit es ihre Formatbeständig
keit betrifft. Denn die Platten, die aus Partikeln von Mi
neralwerkstoffen bestehen, die vorzugsweise mittels eines
Acrylharzes gebunden sind, neigen auch nach ihrer Verarbei
tung noch zum Schrumpfen und in einem geringeren Maße zum
Dehnen, was auf Temperatur- und Feuchtigkeitseinwirkungen
beruht. Das für die Trägerplatte vornehmlich verwendete
Spanplattenmaterial dehnt sich in erster Linie bei Feuch
tigkeitsaufnahme und schrumpft entsprechend bei Trocknung.
Bei Verbundplatten der bekannten Art kommt es deshalb zu
Spannungsrißbildungen vornehmlich im Bereich der stumpfen
Stoßverbindung zwischen der Deckplatte und dem Kantenstrei
fen, was wiederum dazu führt, daß Feuchtigkeit bis zur Trä
gerplatte vordringen kann, wodurch das Holzmaterial der
Trägerplatte arbeitet. Dieser Vorgang verstärkt die Rißbil
dung weiter, was sowohl die Funktion als auch das Aussehen
der Verbundplatte beeinträchtigt.
Man hat bei den bekannten Verbundplatten, deren Deckplatte
und deren Kantenstreifen relativ dünn sind, indem hier
meist eine Dicke von 3 mm vorgesehen wird, eine verleimte,
diagonal verlaufende Gehrungsfuge zwischen der Deckplatte
und den Kantenstreifen vorgesehen, womit man im Bereich der
Deckplatte und der Kantenstreifen infolge der Schrägung
breitere Stoßflächen für die Verklebung zur Verfügung hat.
Dadurch können jedoch die unterschiedlichen Dehnungseigen
schaften der Trägerplatte und der Platten aus den Mineral
werkstoffen nicht kompensiert werden, weshalb auch bei der
art ausgebildeten Verbundplatten sich im Laufe der Zeit ei
ne Spannungsrißbildung einstellt. Da die Spannungsrisse
hier nicht nur eine horizontale sondern auch eine vertikale
Komponente haben, wird dann sogar das Eindringen von Feuch
tigkeit bis zur Trägerplatte hin begünstigt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ver
bundplatte der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der
die Dehnungen und die Schrumpfungen der Materialien der
Trägerplatte einerseits und der Deckplatte sowie der Kantenstreifen
andererseits nicht zu einer Rißbildung führen
können.
Diese Aufgabe wird bei einer Verbundplatte der gattunsgemä
ßen Art nach der Erfindung durch die kennzeichnenden Merk
male des Patentanspruchs 1 gelöst.
Für die Erfindung ist wesentlich, daß aufgrund seiner Dicke
der Kantenstreifen nicht nur steif ausgebildet ist, sondern
seine obere Kantenseite, die stumpf gegen die Unterseite
der Deckplatte im Überstandsbereich gestoßen ist, eine
breitere Kontaktfläche zur homogenen Verklebung mit der
entsprechend weiter über die Trägerplatte überstehenden
Deckplatte bietet. Somit können in diesem Klebebereich hö
here Scherkräfte aufgenommen werden. Diese Kräfte werden
zudem noch durch die Dehnungsausgleichsschicht gemindert,
die eine solch ausreichende Nachgiebigkeit oder Elastizität
aufweist, daß trotz unterschiedlicher Dehnungen oder
Schrumpfungen der Trägerplatte einerseits sowie der Deck
platte und der Kantenstreifen andererseits die Kantenstrei
fen stets sicher an den Schmalflächenseiten der Trägerplat
te abgestützt sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung an ei
nem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Die Zeichnung
zeigt einen Querschnitt durch eine Verbundplatte, wie sie
vornehmlich als Küchenarbeitsplatte verwendet wird.
Im einzelnen erkennt man in der Zeichnung eine Trägerplatte
1, die vorzugsweise aus einem Spanplattenmaterial besteht.
An der Oberseite ist die Trägerplatte 1 durch eine Deck
platte 2 kaschiert, die überwiegend aus einem Mineralwerk
stoff besteht. Es handelt sich hierbei um mineralische Par
tikel, die in ein Acrylharz eingebunden sind, weshalb das
Material der Deckplatte 2 auch als Kunststein bezeichnet
werden kann. An der Unterseite ist die Trägerplatte 1 eben
falls beschichtet, und zwar mittels einer wasser- sowie
wasserdampfabsperrenden Sperrschicht 3, in deren Überdec
kungsbereich ebenso wie bei der oberen Deckplatte 2 ein
Eindringen von Wasser oder Feuchtigkeit in das Material der
Trägerplatte 1 unterbunden ist.
Die Trägerplatte 1 hat Schmalflächenseiten 6, die in der
üblichen horizontalen Gebrauchslage der Verbundplatte als
Arbeitsplatte vertikal verlaufen. Auf den nicht anderweitig
abgedeckten, in der Gebrauchslage zur Sichtseite hin lie
genden Schmalflächenseiten 6 der Trägerplatte 1 sind Kan
tenstreifen 4 angeordnet, die mittels einer Klebschicht 5
unterseitig mit der Deckplatte 2 homogen verklebt sind. Die
Deckplatte 2 steht entsprechend weit über die betreffenden
Schmalflächenseiten 6 der Trägerplatte 1 über, so daß jeder
Kantenstreifen 4 mit seiner obenliegenden Kantenseite
stumpf gegen die Unterseite der Deckplatte 2 gestoßen wer
den kann. Entsprechend verläuft die die Klebeschicht 5 auf
nehmende Stoßfuge horizontal.
Die Besonderheit der Kantenstreifen 4 liegt darin, daß sie
erheblich dicker als die Deckplatte 2 sind. In praktischer
Ausführung hat die Deckplatte 2 eine Dicke von 3 mm, hingegen
haben die Kantenstreifen 4 eine Dicke von 12 mm. Zum
einen sind die Kantenstreifen 4 dadurch besonders steif und
zum anderen haben sie breite Kantenoberseiten, womit für
die Klebschicht 5 eine größeren Adhäsionsfläche zur Verfü
gung steht. Dadurch können im Bereich der Klebschicht 5 ho
he Scherkräfte aufgenommen werden. Denn einerseits bei
Schrumpfung der Deckplatte 2 und andererseits bei Dehnung
der Trägerplatte 1 wirken auf die Kantenstreifen 4 Schub
kräfte in Horizontalrichtung, welche die Klebschicht 5 be
lasten.
Um die auf die Klebschicht 5 wirkenden Kräfte zu begrenzen,
sind zwischen den Innenseiten 7 der Kantenstreifen 4 und
den gegenüberliegenden Schmalflächenseiten 6 der Träger
platte 1 Dehnungsausgleichsschichten 8 angeordnet, für die
vorteilhaft ein kunstharzgebundener Preßkork verwendet
wird. Die Dehnungsausgleichsschicht 8 ist aufgrund ihrer
Nachgiebigkeit oder Elastizität des weiteren in der Lage,
aufgrund von Dehnungen und Schrumpfungen der Trägerplatte 1
einerseits und der Kantenstreifen 4 andererseits auftreten
de Vertikalverschiebungen auszugleichen. Die Höhe der Deh
nungsausgleichsschicht 8 ist etwas geringer als die der
Kantenstreifen 4, die sowohl nach oben als auch nach unten
hin über die Dehnungsausgleichsschicht 8 vorstehen. Die
Dehnungsausgleichsschicht 8 ist mit der Trägerplatte 1 ver
klebt, bei Verwendung von Preßkork für die Dehnungsaus
gleichsschicht 8 ist eine entsprechende Korkverklebung vor
gesehen. Ebenfalls ist die Dehnungsausgleichsschicht 8 mit
der jeweiligen Innenseite 7 des Kantenstreifens 4 verklebt.
Die Dehnungsausgleichsschicht 8 hat eine Dicke in der Grö
ßenordnung von 5 mm. Dadurch besteht eine relativ breite Fu
ge 9 an der Unterseite der Verbundplatte zwischen der Trä
gerplatte 1 und den Kantenstreifen 4. Diese Nut oder Fuge 9
ist mittels einer Abdichtmasse 10 vergossen, die unmittel
bar an die unterseitige Sperrschicht 3 der Trägerplatte 1
und an die Kantenstreifen 4 anschließt, so daß über die Fu
ge 9 Wasser oder Feuchtigkeit nicht bis zum Spanplattenma
terial der Trägerplatte 1 und zum Werkstoff der Dehnungs
ausgleichsschicht 8 vordringen kann. Die Abdichtmasse 10
besteht vorzugsweise aus Polyurethan, denn dieser Kunst
stoff ist wasserbeständig und elastisch, weshalb auch bei
einer Relativverschiebung zwischen dem Kantenstreifen 4 und
der Trägerplatte 1 die wasserdichte Absperrung der Fuge 9
nicht verlorengeht. Auf diese Weise ist die Verbundplatte
im Kantenbereich rundum wasserdicht abgesperrt, womit Was
ser und Feuchtigkeit nicht bis zu der Dehnungsausgleichs
schicht 8 und zu der Trägerplatte 1 gelangen kann.
Claims (6)
1. Verbundplatte zur Verwendung als Tisch- oder Arbeits
platte für Küchen, Labors oder dergl., bestehend aus ei
ner Trägerplatte aus harzgebundenen Holzpartikeln, wie
Spanplattenmaterial, ferner aus einer auf die Oberseite
der Trägerplatte aufgeklebten, im Verhältnis zur Träger
platte dünneren Deckplatte aus einem Mineralwerkstoff
und aus einem an zumindest einer der Schmalflächenseiten
der Trägerplatte angebrachten Kantenstreifen aus demsel
ben Mineralwerkstoff, der entlang seiner oberen Kanten
seite mit stumpfem Stoß mit der Unterseite der Deckplat
te in einem über die Trägerplatte überstehenden Bereich
homogen verklebt ist und dessen Höhe gleich der Dicke
der Trägerplatte ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kantenstreifen (4) um ein Mehrfaches dicker als
die Deckplatte (2) und entsprechend steif ausgebildet
ist und daß zwischen der Schmalflächenseite (6) der Trä
gerplatte (1) und der Innenseite (7) des Kantenstreifens
(4) eine Dehnungsausgleichsschicht (8) angeordnet ist,
um deren Dicke der Überstand der Deckplatte (2) über die
Trägerplatte (1) hinaus verlängert ist.
2. Verbundplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Dicke der Deckplatte (2) von 3 mm die Dic
ke des Kantenstreifens (4) 12 mm beträgt.
3. Verbundplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dehnungsausgleichsschicht (8) aus kunstharzge
bundem Preßkork besteht.
4. Verbundplatte nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dehnungsausgleichsschicht (8) eine Dicke von 5 mm
hat.
5. Verbundplatte nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe der Dehnungsausgleichsschicht (8) kleiner
als die des Kantenstreifens (4) ist, der sowohl nach
oben als auch nach unten hin über die Dehnungsaus
gleichsschicht (8) übersteht.
6. Verbundplatte nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterseite der Trägerplatte (1) mittels einer
wasser- sowie wasserdampfabsperrenden Sperrschicht (3)
kaschiert ist, wobei die unterseitige Fuge (9) zwischen
der Schmalflächenseite (6) der Trägerplatte (1) und der
Innenseite (7) des Kantenstreifens (4) mittels einer
Abdichtmasse (10) aus Polyurethan vergossen ist, die an
die Sperrschicht (3) an der Unterseite der Trägerplatte
(1) dichtend anschließt.
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