DE10042203A1 - Verfahren sowie Vorrichtung zur Vorentzerrung von Funkkanälen - Google Patents
Verfahren sowie Vorrichtung zur Vorentzerrung von FunkkanälenInfo
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Abstract
Zur Daten-/Nachrichtenübertragung zwischen mindestens einer Basisstation (BS1) und mindestens einer Mobilstation (MS1) eines Funkkommunikationssystems wird das Signal-/Rauschverhältnis (SN1) mindestens eines Testsignals, das von der jeweiligen Mobilstation (MS1) an die zugeordnete Basisstation (BS1) gesendet wird, im aktuell vorliegenden Funkkanal (FK) zwischen der Basisstation (BS1) und der jeweilig zugeordneten Mobilstation (MS1) in der Basisstation bestimmt. Aufgrund dieses gemessenen Signal-/Rauschabstandes (SN1) im aktuellen Funkkanal (FK) wird mindestens ein Entzerrparameter (lambdaopt1) für die Vorentzerrung des Funkkanals beim Übertragen von Signalen von der Basisstation an die Mobilstation aus einer bereitgestellten Vielzahl von Entzerrparametern (lambda) derart ausgewählt, daß die Detektions-Fehlerrate (BER) bei diesem gemessenen Signal-/Rauschverhältnis (SN1) minimal wird. Die Vielzahl von Entzerrparametern (lambda) ist dabei unterschiedlichen Signal-/Rauschverhältnissen (SN1 mit SNk) und Detektions-Fehlerraten (BER) zugeordnet sowie in mindestens einem Vorversuch ermittelt und zur Auswertung bereitgestellt worden.
Description
Durch Code-Vielfachzugriff (Code Division Multiple Access,
CDMA) lassen sich mehrere Datenströme gleichzeitig über ein
gemeinsames Frequenzband übertragen. Dabei werden die zu ü
bertragenden Symbole der Datenströme mit sogenannten Sprei
zungscodes moduliert Die mit verschiedenen Codes gleichzeitig
übertragenen Datenströme stören sich i. a. gegenseitig: Mehr
wegeausbreitung führt zur Überlagerung von nacheinander ge
sendeten Datensymbolen (inter symbol interference = ISI).
CDMA-Kodierung und Mehrwegeausbreitung sind die Ursache von
Mehrfachnutzer-Interferenz (multiple access interference =
MAI). ISI und MAI lassen sich eliminieren, und zwar:
- - im Empfänger durch gemeinsame Detektion (joint detecti on, JD),
- - im Sender durch gemeinsame Vorentzerrung (joint pre distortion, JP).
Aus einem Artikel von A. Klein, G. K. Kaleh und P. W. Baier:
"Zero Forcing and Minimum Mean-Square-Error-Equalization for
Multiuser-Detection in Code-Division Muliple-Access-Chan
nels", IEEE Trans. Vehic. Tech., Bd. 45 (1996), 276-287 sind
bereits joint detection-Verfahren bekannt, die sogenannte
Inter-Symbol-Interferenzen (ISI) zwischen Datensymbolen eines
Nutzers und Multiple-Access-Interferenzen (MAI), d. h. Störun
gen durch andere Nutzer, in einem Empfänger von Funkdaten be
rücksichtigen. Es werden somit alle Störungen der Funkkanal
übertragung beim Empfänger weitgehend berücksichtigt. Bei der
Verwendung derartiger Verfahren in Mobiltelefonsystemen bzw.
Mobilfunksystemen werden die einzelnen mobilen Stationen sehr
aufwendig, da dieses Verfahren hohe technische Anforderungen
an den Empfänger stellt.
Lediglich für Ein-Pfad-Kanäle existiert z. B. nach B. R. Vojic
and W. M. Jang: "Transmitter Precoding in Synchronous Multi
user Communications", IEEE Trans. Comm, Vol. 46 (1998), pp.
1346-1355 ein Vorentzerrungs-Algorithmus, der die gewünschte
Sendeleistung berücksichtigt. Dieser Algorithmus liefert we
niger fehlerbehaftete Detektionsergebnisse als andere Algo
rithmen, ist jedoch in der Praxis nicht bei Mehrwegeausbrei
tung - wie in zellularen Mobilfunknetzen die Regel - brauch
bar.
Aufgabe der Erfindung ist es, spreizkodierte Signale so vor
entzerrt zu senden, dass beim Empfang dieser Signale im je
weiligen Empfänger störende Interferenzen weitgehend vermie
den sind. Insbesondere sollen sowohl Intersymbol- als auch
Mehrfachnutzer-Interferenzen eliminiert werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vor
richtung hat den Vorteil, dass alle Störungen, die durch die
Funkübertragung auftreten können, beim Sender berücksichtigt
werden. Die Empfänger der Daten könne daher besonders einfach
ausgelegt werden.
Besonders vorteilhaft ist dies für die Übertragung von Daten
von einer Basisstation zu einer Mehrzahl von Mobilstationen.
Für die Rückübertragung (uplink = von der jeweiligen Mobilsta
tion zur zugeordneten Basisstation) kann dann ein Verfahren
oder eine Vorrichtung benutzt werden, welche alle Störungen
auf der Seite des Empfängers weitgehend berücksichtigt, so
dass die einzelnen Mobilstationen eines Mobiltelefonsystems
besonders einfach ausgelegt werden können. Das erfindungsge
mäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung kann a
ber auch zur Datenübertragung von Mobilstationen zu Basissta
tionen verwendet werden. Besonders einfach erfolgt die Mes
sung der Übertragungsqualität bzw. der Kanalimpulsantwort in
der Basisstation, und kann gegebenenfalls von dort aus ver
teilt werden.
Sonstige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen wiedergegeben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend an
hand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Funkzelle
eines Mobilfunksystems,
Fig. 2 ein herkömmliches Mobilfunksystem nach dem
Stand der Technik,
Fig. 3 die erfindungsgemäße Datenübertragung von ei
ner Basisstation zu einer Mobilstation,
Fig. 4 die erfindungsgemäße Datenübertragung von ei
ner Mobilstation zu einer Basisstation,
Fig. 5 einen Vorentzerrer für eine Basisstation, der
eine erfindungsgemäße Vorentzerrung der zu
sendenden Signale vornimmt,
Fig. 6 den zeitlichen Ablauf bei UMTS-TDD-Betrieb
mit Vorentzerrung zwischen einer Basisstation
und einer zu bedienenden Mobilstation,
Fig. 7 die zeitliche Aufteilung eines Burts-Signals
zur Kanalschätzung und Vorentzerrung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren und
Fig. 8 eine Tabelle mit simulierten Detektions-
Fehlerraten, die in einem Vorversuch in Abhän
gigkeit vom Signal-/Rauschverhältnis auf der
Luftschnittstelle des Mobilfunksystems und ei
nem Entzerrparameter gewonnen und zur Optimie
rung der erfindungsgemäßen Funkkanalentzerrung
herangezogen werden.
Elemente mit gleicher Funktions- und Wirkungsweise sind in den
Fig. 1 mit 8 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
In der Fig. 1 ist beispielhaft eine der Funkzellen eines
zellularen Mobilfunksystems, insbesondere Mobilfunktelefons,
mit einer Basisstation BS1 und mehreren Mobilstationen MS1,
MS2, MS3 dargestellt. Bei diesem Funksystem wird ein Aus
tausch von Daten vorzugsweise nur zwischen der Basisstation
BS1 und den Mobilstationen vorgenommen. Der Austausch von Da
ten zwischen der Basisstation BS1 und der jeweiligen Mobil
station erfolgt durch Funkübertragung. Die Funkübertragung
von der Basisstation BS1 zu einer Mobilstation wie z. B. MS1
wird dabei als downlink, die Datenübertragung von einer Mo
bilstation wie z. B. MS1 zur Basisstation BS1 wird als uplink
bezeichnet. Bei einem derartigen Mobilfunksystem mit einer
Vielzahl von Funkzellen wird zweckmäßigerweise festgelegt, wie
die Signale für die verschiedenen Mobilstationen moduliert
werden, damit sie in den Empfängern der verschiedenen Mobil
stationen getrennt detektiert werden können. Bei dem System
nach der Fig. 1 handelt es sich vorzugsweise um ein soge
nanntes CDMA-System (Code division multiple access), wie es
z. B. im UMTS-Standard (Universal mobile telecommunications
system). Bei diesem steht für die Datenübertragung ein ge
meinsames Frequenzband zur Verfügung, wobei sich die einzel
nen Datenkanäle zwischen der jeweiligen Basisstation wie z. B.
BS1 und der jeweiligen Mobilstation wie z. B. MS1 hinsichtlich
eines Codes unterscheiden, mit dem das Signal für die ent
sprechende Mobilstation gespreizt wird. Durch diese Spreizung
mit jeweils einem spezifisch zugeordneten Code wird jedes
Signal, das zwischen der Basisstation BS1 und einer bestimm
ten Mobilstation wie z. B. MS1 ausgetauscht werden soll, über
das gesamte zur Verfügung stehende Ferquenzspektrum verteilt.
Jedes einzelne zu übertragende Informationsbit wird dabei in
einer Vielzahl kleiner "Chips" zerlegt. Dadurch wird die E
nergie eines Bits über das gesamte, vorgegebene Frequenz
spektrum verteilt, welches dem CDMA-System zu Verfügung
steht.
In der Fig. 2 wird ein herkömmliches Funksystem anhand einer
Downlink-Übertragung näher erläutert. Die Fig. 2 zeigt eine
Basisstation BS1 und eine Mobilstation MS1, die jeweils eine
Antenne ATB1, ATM1 aufweisen. Die beiden Stationen tauschen
hier durch einen Downlink-Funkkanal FK Daten aus. Die Basis
station BS1 weist einen Modulator MODB1 auf, der die Daten
ströme von Datenquellen DQ für die Übertragung über den Funk
kanal FK aufbereitet. Dazu benötigt der Modulator MODB1 noch
Codeinformationen, die von einem Codegenerator CGB1 zur Ver
fügung gestellt werden. Exemplarisch werden in der Fig. 2
drei Pfeile vom Codegenerator CGB1 zum Modulator MODB1 ge
zeigt, die drei unterschiedlichen Datenströme bzw. drei un
terschiedliche Codeinformationen repräsentieren. Im realen
System wird eine wesentlich größere Anzahl von Datenströmen
und Codeinformationen gleichzeitig verarbeitet.
Der Modulator MOD erzeugt aus den Datenströmen und den Co
deinformationen ein Sendesignal, welches allen Mobilstationen
in der Funkzelle der Basisstation BS1 zugesendet wird. In der
Fig. 2 wird exemplarisch nur die empfangende Mobilstation
MS1 dargestellt. Bei einer einzigen Mobilstation mit einem
einzigen Datenstrom würde in der Basisstation BS1 eine zuge
hörige Codeinformationen benötigt. Die Basisstation BS1 sen
det jedoch in der Regel gleichzeitig über mehrere Funkkanäle
FK zu mehreren Mobilstation wie z. B. MS1, MS2, MS3, deren je
weiligen Daten mit verschiedenen Codes moduliert, insbesondere
multipliziert sind. Die weiteren Mobilstationen werden aus
Vereinfachungsgründen in der Fig. 2 nicht dargestellt.
Bei der Übertragung über den Funkkanal FK treten nun eine
Vielzahl von Störungen auf. Eine erste Störung wird dabei als
ISI (Intersymbolinterferenz) bezeichnet und resultiert daher,
dass ein ausgesandtes Funksignal über mehrere verschiedene
Pfade zum Empfänger gelangen kann, wobei sich die Ankunfts
zeiten beim Empfänger geringfügig unterscheiden. Es handelt
sich somit um eine Störung, die in dem betreffenden Funkkanal
dadurch entsteht, dass zeitlich vorhergehend ausgesandte Sig
nale aktuell empfangene Signale stören (daher: Inter-Symbol-
Interferenz). Eine weitere Störung erfolgt dadurch, dass meh
rere Datenströme gleichzeitig übertragen werden, die sich nur
hinsichtlich des Codes unterscheiden. Diese Störung tritt
auf, wenn die Basisstation wie z. B. BS1 mit mehreren Mobil
stationen wie z. B. MS1, MS2, MS3 gleichzeitig in Funkkontakt
steht, was bei modernen Mobilfunksystemen wie z. B. in UMTS
den Regelfall darstellt. Es handelt sich somit um eine Stö
rung, die von den Signalen unterschiedlicher Benutzer ausgeht
und die daher auch als MAI (multiple access interference) be
zeichnet wird.
Die Fig. 2 zeigt den Empfangsteil einer Mobilstation MS1,
die zum Empfang von Downlinkdaten über den Funkkanal FK be
stimmt ist. Dafür ist eine Demodulator DMODM1 vorgesehen, der
die über die Antenne ATM1 der Mobilstation MS1 empfangenen
Funksignale verarbeitet. Der Demodulator DMODM1 verarbeitet
die empfangenen Signale, um daraus einen Datenstrom für einen
Datennutzer DEC zu erzeugen. Wenn die übertragenen Daten z. B.
Sprachinformationen darstellen, handelt es sich bei dem Nut
zer DEC um einen Sprachdecoder, bei anderen Daten beispiels
weise um einen Rechner oder Fax-Gerät. In der Regel weisen
Mobilstationen nur einen einzigen Datennutzer DEC und somit
auch nur einen einzigen Datenstrom auf. Bei völlig ungestör
ter Übertragung über den Funkkanal FK bräuchte der Demodula
tor DMODM1 zur Demodulation nur die Codeinformationen der zu
detektierenden Daten für den Nutzer DEC zu kennen. Aufgrund
der oben beschriebenen Störungen ist dies jedoch nicht aus
reichend. Um ISI zu berücksichtigen, ist ein Kanalschätzer CE
erforderlich, der Information über die Übertragungseigen
schaften, d. h. die Kanalimpulsantwort des Funkkanals FK für
die betreffende Mobilstation, wie z. B. MS1 zur Verfügung
stellt. Zur Kompensation von MAI sind der Mobilstation MS1
zweckmäßigerweise sämtliche in der Basisstation verwendeten
Codes bekannt. Dafür ist ein Codegenerator CGM1 vorgesehen,
der neben der Codeinformation der hier zu detektierenden Da
ten, Codeinformationen über alle im System genutzten Codes
zur Verfügung stellt. Dieses Verfahren wird auch als "joint
detection" bezeichnet. Die Mobilstationen, die auf diese Wei
se zum Empfang von Daten von der jeweiligen Basisstation aus
gelegt sind, sind relativ aufwendig.
Das erfindungsgemäße Verfahren, bzw. die erfindungsgemäße
Vorrichtung wird nun anhand der Fig. 3 näher erläutert, in
der ebenfalls die Downlinkübertragung von einer Basisstation
wie z. B. BS1 zu einer Mobilstation wie z. B. MS1 gezeigt wird.
In der Fig. 3 weist die Basisstation BS1 ebenfalls einen Mo
dulator MODB1 auf, der die Sendesignale für eine Antenne ATB1
erzeugt. Der Modulator MODB1 erhält mehrere Datenströme aus
Datenquellen DQ, die mit Codeinformationen eines Codegenera
tors CGB1 gespreizt werden. Zusätzlich ist noch ein Kanal
schätzer CEB1 vorgesehen, der Informationen über die Übertra
gungseigenschaften aller Funkkanäle FK zur Verfügung stellt.
Der Modulator MODB1 erzeugt hier ein Sendesignal, welches so
wohl die ISI als auch die MAI berücksichtigt. Dabei ist das
Sendesignal jeweils so ausgelegt, dass jede der Mobilstatio
nen beim Empfang (soweit dies möglich ist) ein weitgehend
störungsfreies Signal erhält. Dabei werden sowohl die Störun
gen, die durch die gleichzeitige Verwendung mehrere Codes
entstehen, als auch die Störungen, die durch die Übertra
gungseigenschaften der einzelnen Funkkanäle entstehen, be
rücksichtigt. Entsprechend einfach ist dann in der Fig. 3
der Empfänger der Daten, nämlich die Mobilstation MS1 aufge
baut. Diese weist einen Demodulator DMODM1 auf, der das Sig
nal der Antenne ATM1 der Mobilstation erhält. Diesem Demodu
lator DMODM1 wird noch die Codeinformation für den betreffen
den Datenstrom von einem Codegenerator CGM1 zur Verfügung ge
stellt, woraus dann der Demodulator DMODM1 den Datenstrom für
den Datennutzer erzeugt. Die Mobilstationen sind hier somit
besonders einfach aufgebaut.
In der Fig. 3 wurde dargestellt, dass bei der Downlink
übertragung vorteilhafterweise alle Störungen des Funkkanals
in der sendenden Station, bei Downlinkübertragung also in der
Basisstation, berücksichtigt werden. Der Downlinkteil der Mo
bilstation MS1 kann daher besonders einfach aufgebaut sein.
Um die Mobilstation MS1 auch für den Uplinkpfad, das heißt
für das Senden von Daten von der Mobilstation MS1 zur Basis
station BS1 einfach zu halten, könnte für diese Übertragung
das Verfahren, entsprechend zu Fig. 2, verwendet werden, bei
der die Berücksichtigung der ISI und MAI in der empfangenden
Station, das heißt hier jetzt in der Basisstation erfolgt. Es
wird so ein System möglich, bei dem die Mobilstationen besonders
einfach aufgebaut sind, da die Berücksichtigung von ISI
und MAI ausschließlich in der Basisstation erfolgt. In einem
entsprechenden TDD-System (time division duplex), insbeondere
in UMTS, ist es auch sehr einfach möglich, die Kanalübertra
gungseigenschaften durch den Kanalschätzer in der Basisstati
on zu erhalten, indem die Eigenschaften der jeweiligen Über
tragungskanäle durch Auswertung der empfangenen Uplink-Daten
in der Basisstation ermittelt werden. Weiterhin kann die Ka
nalimpulsantwort bzw. Kanalqualität auch durch ein Datentele
gramm von der Mobilstation an die Basisstation übermittelt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zur Sendung von Da
ten von der Mobilstation MS1 hin zur Basisstation BS1 verwen
det werden. Dies wird in der Fig. 4 dargestellt. Die Mobil
station MS1 ist hier im Uplink, d. h. mit dem Modulator MODM1,
der einen Datenstrom einer Datenquelle DQ aufbereitet, darge
stellt. Um die Übertragungseigenschaften aller im System ver
wendeten Funkkanäle FK und Codes zu berücksichtigen, ist ein
Codegenerator CGM1 vorgesehen, der die Codeinformationen al
ler im System verwendeten Codes dem Demodulator MODM1 über
gibt, und ein Kanalschätzer CEM1, der die Übertragungseigen
schaften aller Funkkanäle liefert. Die Informationen über die
Übertragungseigenschaften aller Kanäle könnten der Mobilsta
tion MS1 durch die Basisstation BS1 zur Verfügung gestellt
werden. Im Modulator MODM1 werden die Störungen durch Mehrwe
geübertragung des Funkkanals FK und durch gleichzeitige Über
tragung mehrerer Datenströme bei der Generierung des Funksig
nals berücksichtigt. Das Funksignal wird über die Antenne
ATM1 und die Funkstrecke FK an die Basisstation BS1 gesendet.
Die Basisstation BS1 empfängt nicht nur die Daten, der in der
Fig. 4 gezeigten Mobilstation MS1, sondern gleichzeitig auch
noch die Funksignale anderer in der Fig. 4 nicht dargestell
ter Mobilstationen in der Funkzelle der Basisstation BS1. Der
Demodulator DMODB1 der Basisstation BS1 bekommt entsprechend
vom Codegenerator CGB1 alle Codeinformationen zugespielt und
dekodiert mehrere Datenströme für mehrere Datennutzer DNB1.
Es ist hier jedoch nicht mehr notwendig, einen Kanalschätzer
für die Dekodierung vorzusehen.
Das Verfahren, mit dem die Übertragungseigenschaften aller
Funkstrecken (ISI) und die Codes aller Funkstrecken (MAI) be
rücksichtigt werden, wird im folgenden inbesondere durch ma
thematische Formeln beschrieben. Diese Formeln können entwe
der durch ein entsprechendes Programm oder entsprechende
Hardwarebausteine, die diese Formeln implementieren, reali
siert werden.
Kern der Erfindung ist insbesondere ein spezieller Algorith
mus zur Vorentzerrung. Statt durch Pseudoinversen-Bildung ei
ner Matrix A entsprechend B. R. Vojic and W. M. Jang: "Trans
mitter Precoding in Synchronous Multiuser Communications",
IEEE Trans. Comm, Vol. 46 (1998), pp. 1346-1355, wird die Vor
entzerrung durch eine Matrix Mλ = AH.(A.AH + λ.E)-1, E = Einheits
matrix, vorgenommen. Diese Lösung berücksichtigt implizit die
gewünschte Sendeleistung. Der Algorithmus wird durch ein Aus
führungsbeispiel entsprechend den Fig. 5 mit 8 näher er
läutert. Die Erfindung hat gegenüber dem Pseudoinversen-
Verfahren den Vorteil, weniger fehlerbehaftete Detektionser
gebnisse zu liefern. Gegenüber dem in bekannten Algorithmus
nach B. R. Vojic and W. M. Jang: "Transmitter Precoding in
Synchronous Multiuser Communications", IEEE Trans. Comm,
Vol. 46 (1998), pp. 1346-1355 hat das erfindungegemäße Verfah
ren insbesondere den Vorteil, auch für Mehrwege-Kanäle einge
setzt werden zu können. Dies ist Voraussetzung für einen
sinnvollen, praktischen Einsatz in Mobilfunk-Systemen. Der
hier vorgestellte Algorithmus unterscheidet sich aber auch im
Falle von Einweg-Kanälen von dem in B. R. Vojic and W. M.
Jang: "Transmitter Precoding in Synchronous Multiuser Commu
nications", IEEE Trans. Comm, Vol. 46 (1998), pp. 1346-1355 an
gegebenen Prinzip, da er mehr Freiheitsgrade zur Vorentzer
rung nutzt. Dies ermöglicht eine bessere Vorentzerrung mit
niedrigeren Detektions-Fehlerraten.
Der erfinderische Schritt des vorgeschlagenen, erfindungsgemä
ßen Verfahrens besteht in der Verwendung der Matrix
Mλ = AH.(A.AH + λ.E)-1 anstelle einer Pseudoinversen At von A.
UMTS-TDD-Modus:
- - CDMA-System;
- - Burstweise Übertragung, Burst enthält Referenzsignal zur Kanalschätzung (Fig. 7);
- - TDD-Betrieb.
Kanalschätzung in der Rückwärtsstrecke, Vorentzerrung in der
Vorwärtsstrecke.
Fig. 5 zeigt die Sende- und Empfangsvorrichtung zur Kanal
schätzung in der Rückwärtsstrecke und zum Senden der vorent
zerrten Signale. Fig. 6 zeigt den zeitlichen Ablauf des Ver
fahrens.
Im Folgenden wird der Algorithmus zur Berechnung der vorent
zerrten Sendesignale beschrieben. Die Beschreibung erfolgt im
Basisband, also diskret. Die Daten werden Blockweise übertra
gen. Sei d (k) = (d(k) 1, . . ., d(k) M), k = 1, . . ., K der Vektor der M zu ü
bertragenden Datensymbole des k-ten Nutzers. Mit den CDMA-
Codes c (k) = (c(k) 1, . . ., c(k) Q), k = 1, . . ., K und den Matrizen
läßt sich die Mehrfachzugriffsmodulation schreiben als:
C.d T.
Die Signale werden nach der Modulation linear vorentzerrt.
Die Entzerrung sei durch die Matrix P beschrieben:
P.C.d T.
Die vorentzerrten Signale werden zum Sendesignal
t aufsummiert:
t T = D.P.C.d T
mit:
Anschließend wird dieses Summensignal über Mehrwegekanäle zu
den Empfängern übertragen. Mit den Impulsantworten
h (k) = (h1 (k), . . ., hW (k)), dem additiven Rauschen n (k) = (n(k) 1, . . ., n(k) M.Q+W-1)
k = 1, . . ., K der verschiedenen Nutzerübertragungskanäle und den
Faltungs-Matrizen:
empfängt der k-te Empfänger des Systems das Signal:
Der matched filter-Empfänger (= 1-Finker-rake-Empfänger) zum
k-ten Nutzercode c(k):
demoduliert das Empfangssignal zu:
R(k)H = konjugiert transponierte Matrix R(k).
Mit den Zusammenfassungen:
und der Vervielfachungsmatrix DT erhält man als Gesamtvektor
aller demodulierten Signale:
Die quadratische Euklidische Abweichung der detektierten von
den gesendeten Daten beträgt somit:
mit:
M = D.P.C.
Der Mittelwert dieser Abweichung über viele Bursts wird unter
der Nebenbedingung gegebener Sendeenergie:
∥t∥2 = const.
minimal für:
Mλ = AH.(A.AH + λ.E)-1, λ geeignet:
A = RH.H.DT.
Dieses Ergebnis lässt sich durch Anwendung der Lagrange-
Methode zur Optimierung unter Nebenbedingungen ableiten.
Die Lösung für M beschreibt den verbesserten Algorithmus. Für
λ → 0 ist diese Lösung mit der Pseudoinversen-Lösung M = A' i
dentisch. Durch geeignete Wahl von λ läßt sich der Algorith
mus optimieren. Fig. 7 zeigt Simulationsergebnisse für die
Abhängigkeit der Detektionsfehlerrate von λ, die in mindes
tens einem Vorversuch gewonnen wurden. Durch den neuen Algo
rithmus (λopt) läßt sich die Detektionsfehlerrate gegenüber
dem Pseudoinversen-Algoritmus (λ = 0) erheblich verbessern.
Die Abbildung zeigt außerdem, daß das optimale λ vom Signal
zu Interferenzverhältnis SN1 mit SNk abhängt.
Diese Referenzmessungen entsprechend Fig. 7 werden zweckmä
ßigerweise abgespeichert und dem Kanalschätzer in der Basis
station zur Vorentzerrung bei Downlinkübertragung bereitge
stellt. Zusammenfassend betrachtet wird also zur
Daten-/Nachrichtenübertragung zwischen mindestens einer Basisstati
on wie z. B. BS1 und mindestens einer Mobilstation wie z. B.
MS1 eines Funkkommunikationssystems FK in der Basisstation
BS1 eine Vorentzerrung der zu übertragenden Signale vorgenom
men. Dazu wird das Signal-/Rauschverhältnis (SN1) mindestens
eines Testsignals, wie z. B. TS1 in Fig. 6, das von der jewei
ligen Mobilstation wie z. B. MS1 an die zugordnete Basisstati
on, wie z. B. BS1 gesendet wird, im aktuell vorliegenden Funk
kanal zwischen der Basisstation und der jeweilig zugeordneten
Mobilstation in der Basisstation bestimmt. Aufgrund dieses
gemessenen Signal-/Rauschabstandes im aktuellen Funkkanal
wird mindestens ein Entzerrparameter, wie z. B. λopt1 in Fig.
8 für die Vorentzerrung des Funkkanals beim Übertragen von
Signalen von der Basisstation an die Mobilstation aus einer
bereitgestellten Vielzahl von Entzerrparametern λ derart aus
gewählt wird, daß die Detektions-Fehlerrate BER bei diesem
gemessenen Signal-/Rauschverhältnis minimal wird. Die Ent
zerrparameter λ sind dabei unterschiedlichen Signal-
/Rauschabständen (SN1 mit SNk) und Detektions-Fehlerraten
BER zugeordnet sowie in mindestens einem Vorversuch ermittelt
und zur Auswertung bereitgestellt worden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Daten-/Nachrichtenübertragung zwischen min
destens einer Basisstation (BS1) und mindestens einer Mobil
station (MS1) eines Funkkommunikationssystems, wobei in der
jeweiligen Basisstation (BS1) eine Vorentzerrung der zu über
tragenden Signale vorgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Signal-/Rauschverhältnis (SN1) mindestens eines Testsignals, das von der jeweiligen Mobilstation (MS1) an die zugordnete Basisstation (BS1) gesendet wird, im aktuell vor liegenden Funkkanal (FK) zwischen der Basisstation (BS1) und der jeweilig zugeordneten Mobilstation (MS1) in der Basissta tion bestimmt wird,
dass aufgrund dieses gemessenen Signal-/Rauschabstandes (SN1) im aktuellen Funkkanal (FK) mindestens ein Entzerrparameter (λopt1) für die Vorentzerrung des Funkkanals beim Übertragen von Signalen von der Basisstation an die Mobilstation aus ei ner bereitgestellten Vielzahl von Entzerrparametern (λ) der art ausgewählt wird, dass die Detektions-Fehlerrate (BER) bei diesem gemessenen Signal-/Rauschverhältnis (SN1) minimal wird,
und dass die Vielzahl von Entzerrparametern (λ) unterschiedli chen Signal-/Rauschverhältnissen (SN1 mit SNk) und Detekti ons-Fehlerraten (BER) zugeordnet sowie in mindestens einem Vorversuch ermittelt und zur Auswertung bereitgestellt worden ist.
dass das Signal-/Rauschverhältnis (SN1) mindestens eines Testsignals, das von der jeweiligen Mobilstation (MS1) an die zugordnete Basisstation (BS1) gesendet wird, im aktuell vor liegenden Funkkanal (FK) zwischen der Basisstation (BS1) und der jeweilig zugeordneten Mobilstation (MS1) in der Basissta tion bestimmt wird,
dass aufgrund dieses gemessenen Signal-/Rauschabstandes (SN1) im aktuellen Funkkanal (FK) mindestens ein Entzerrparameter (λopt1) für die Vorentzerrung des Funkkanals beim Übertragen von Signalen von der Basisstation an die Mobilstation aus ei ner bereitgestellten Vielzahl von Entzerrparametern (λ) der art ausgewählt wird, dass die Detektions-Fehlerrate (BER) bei diesem gemessenen Signal-/Rauschverhältnis (SN1) minimal wird,
und dass die Vielzahl von Entzerrparametern (λ) unterschiedli chen Signal-/Rauschverhältnissen (SN1 mit SNk) und Detekti ons-Fehlerraten (BER) zugeordnet sowie in mindestens einem Vorversuch ermittelt und zur Auswertung bereitgestellt worden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Übertragung von Daten zwischen einer Basisstation
(BS1) und mehreren Mobilstationen (MS1) über Funkkanäle (FK)
die Daten unterschiedlicher Mobilstationen mit unterschiedli
chen Codes gespreizt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Modulator eine Vorentzerrung der zu über
tragendenen Signale vorgenommen wird und dass bei der Vor
entzerrung die Übertragungseigenschaften aller Funkkanäle
(FK) und alle unterschiedlichen Codes berücksichtigt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten von einer Basisstation (BS1) zu einer Mehrzahl von
Mobilstationen (MS1) übertragen werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten von einer Mehrzahl von Mobilstationen (MS1) zu ei
ner Basisstation (BS1) übertragen werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragungseigenschaften der Funkkanäle (FK) aus
Datenübertragungen von den Mobilstationen zur Basisstation
(BS1) durch die Basisstationen ermittelt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Übertragung von Daten über mindestens einen Funk
kanal mindestens eine Basisstation und mehrere Mobilstationen
vorgesehen sind, die über Funkkanäle (FK) kommunizieren, wo
bei die Daten unterschiedlicher Mobilstationen mit unter
schiedlichen Codes gespreizt werden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Modulator (MODB1), ein Codegenerator (CGB1) und
ein Kanalschätzer (CEB1) vorgesehen sind und dass der Modu
lator (MODB1) eine Vorentzerrung aufgrund der Informationen
des Codegenerators (CGB1) und des Kanalschätzers (CEB1) vor
nimmt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 mit 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten von einer Basisstation (BS11) zu einer Mehrzahl
von Mobilstationen (MS1) übertragen werden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 mit 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass Daten von einer Mehrzahl von Mobilstationen (MS1) zu ei
ner Basisstation (BS1) übertragen werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000142203 DE10042203A1 (de) | 2000-08-28 | 2000-08-28 | Verfahren sowie Vorrichtung zur Vorentzerrung von Funkkanälen |
PCT/DE2001/003145 WO2002019542A2 (de) | 2000-08-28 | 2001-08-17 | Verfahren sowie vorrichtung zur vorentzerrung von funkkanälen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2000142203 DE10042203A1 (de) | 2000-08-28 | 2000-08-28 | Verfahren sowie Vorrichtung zur Vorentzerrung von Funkkanälen |
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ID=7654043
Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10042203A1 (de) |
WO (1) | WO2002019542A2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2004079953A1 (de) * | 2003-03-07 | 2004-09-16 | Technische Universität Dresden | Verfahren und anordnung zum senden von signalen nach einem mehrfachzugriffsverfahren |
DE10333141B4 (de) * | 2003-07-16 | 2005-09-22 | Technische Universität Dresden | Verfahren und Anordnung zum Senden von CDMA-Signalen für mehrere Nutzer |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6516025B1 (en) * | 1999-04-29 | 2003-02-04 | Texas Instruments Incorporated | High-speed upstream modem communication |
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2000
- 2000-08-28 DE DE2000142203 patent/DE10042203A1/de not_active Withdrawn
-
2001
- 2001-08-17 WO PCT/DE2001/003145 patent/WO2002019542A2/de active Application Filing
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10333141B4 (de) * | 2003-07-16 | 2005-09-22 | Technische Universität Dresden | Verfahren und Anordnung zum Senden von CDMA-Signalen für mehrere Nutzer |
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Publication number | Publication date |
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WO2002019542A3 (de) | 2002-05-30 |
WO2002019542A2 (de) | 2002-03-07 |
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