DE10041829A1 - Kühleinrichtung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Kühleinrichtung und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Abstract
Die Kühlvorrichtung, insbesondere für elektronische Bauteile, wie Mikroprozessoren, besteht aus einem Substrat (1), das eine Wärmeeinleitungsfläche, die in thermischem Kontakt zu einem zu kühlenden Gegenstand (6) steht und eine Wärmeableitungsfläche aufweist. Die Wärmeableitungsfläche hat eine definierte Strukturierung, vorzugsweise in Form von durchgehenden Kanälen (2) und hat damit eine wesentlich größere Oberfläche als die Wärmeeeinleitungsfläche. Mindestens die Wärmeeinleitungsfläche, vorzugsweise aber auch alle oder wesentliche Teile der Wärmeableitungsfläche, sind mit einer dünnen Beschichtung (3) aus wärmeleitfähigem Material versehen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühleinrichtung sowie
ein Verfahren zu deren Herstellung und insbesondere auf
eine passive Kühleinrichtung zur Kühlung elektrischer und
elektronischer Bauteile. Bei elektrischen und elektronischen
Bauteilen, wie z. B. Mikroprozessoren, tritt eine Verlust
leistung auf, die die Leistungsfähigkeit solcher Einheiten
beschränkt oder verschlechtert. Wird beispielsweise die
Betriebstemperatur eines Mikroprozessors von 100°C auf
0°C verringert, so kann die Taktfrequenz um mehr als 30%
gesteigert werden. Abgesehen von einer Leistungssteigerung
treten aufgrund von Überhitzungen Ausfälle auf. Überhitzungen
solcher Bauteile reduzieren außerdem deren Lebensdauer
beträchtlich. Zur Kühlung und Ableitung der Verlustwärme
von elektronischen Bauteilen ist es üblich, passive und
aktive Kühleinrichtungen zu verwenden, wie z. B. Kühlkörper
mit Rippen und/oder Gebläse mit Motoren. Die Kühlkörper
(ggf. samt Gebläse) sollen dabei ein möglichst geringes
Gewicht haben, damit die Platine mechanisch nicht belastet
wird, was zu Rissen von feinen Leiterbahnen führen kann.
Aktive Kühleinrichtungen, wie z. B. Gebläse, haben mehrere
Nachteile. So brauchen sie elektrische Energie, haben einen
höheren Platzbedarf, verursachen Geräusche und verursachen
relativ hohe Anschaffungs- und später auch Betriebskosten.
Bei einem etwaigen Ausfall der aktiven Kühleinrichtung
erwärmt sich das Bauelement (z. B. der Prozessor) schnell
und unbemerkt, so daß es beschädigt oder sogar zerstört
wird.
Die DE 196 26 227 C2 beschreibt eine Kühleinrichtung, die
nach dem Prinzip der "Heatpipes" arbeitet. Heatpipe-Struk
turen sind Vorrichtungen, die zur Abfuhr von Wärmemengen
dienen von einem Ort der Erzeugung zu einem anderen Ort.
Am heißen Bereich der Anordnung verdampft eine Flüssigkeit
mit hoher latenter Verdampfungswärme. Der bei der Verdampfung
entstehende Druck treibt den Dampf zum kalten Teil der
Anordnung. Dort kondensiert der Dampf in die flüssige Phase
und gibt die transportierte Wärme wieder ab. Das flüssige
Kondensat wird wieder zur Verdampfungsstelle zurückgeführt,
womit ein Kreislauf geschlossen ist. Aufbau und Herstellung
einer solchen Kühleinrichtung sind sehr aufwendig und kom
pliziert und damit auch teuer.
Die DE 197 44 281 A1 beschreibt eine Kühlvorrichtung zum
Kühlen von Halbleiterbauelementen nach dem Wärmerohrprinzip,
also ebenfalls eine Heatpipe-Struktur mit einem Gehäuse,
das mehrere mit Kühlflüssigkeit gesättigte Kapillarstrukturen
aufweist, deren Permeabilität, Querschnittsfläche und effek
tiver Porendurchmesser so eingestellt ist, daß ein hoher
Kapillardruck entsteht. Innerhalb des Gehäuses sind zusätz
liche Kanäle vorgesehen, die eine größere Querschnittsfläche
besitzen als die Kapillarstruktur, so daß die Kanäle einen
wesentlich niedrigeren Kapillardruck als die Kapillarstruktur
aufweisen. Auch hier sind Aufbau und Herstellung recht
aufwendig.
Die DE 196 41 731 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Kühlung
von mindestens zwei Elektroden aufweisenden Lichtbogengene
ratoren, von denen mindestens einer Elektrode ein poröser
Kühlkörper zugeordnet ist. Der poröse Kühlkörper ist dort
als Sinterkörper ausgebildet, der entweder in eine Form
gepreßt und in die Anode eingesetzt oder mechanisch bear
beitet wird. Innerhalb des schwammartig porösen Kühlkörpers
sind feine Kanäle, innerhalb derer ein Gas strömt. Der
Kühlkörper wird dort so eingesetzt, daß die anfallende
Wärme dem Verbrennungsvorgang zugeführt wird, so daß die
Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert sind. Als besonders
geeignetes Material für diesen Kühlkörper wird Wolfram
vorgeschlagen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kühleinrichtung zu
schaffen, die die obigen Nachteile des Standes der Technik
vermeidet und bei guter Kühlleistung kostengünstig herstell
bar ist. Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung einer solchen Kühleinrichtung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1
bzw. 13 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Grundprinzip der Erfindung besteht darin, daß die
Kühleinrichtung ein Substrat mit vorgegebener Strukturierung
und mit einer im Verhältnis zu dessen Projektionsfläche
großen Oberfläche ist. Auf zumindest einem Teil der Ober
fläche des strukturierten Substrates ist vorzugsweise eine
wärmeleitende Schicht aufgebracht ist. Die vorgegebene
Strukturierung des Substrates beinhaltet vorzugsweise eine
Vielzahl von Kanälen mit geeigneter Geometrie, die sich
vorzugsweise durch die Dicke des Substrates hindurch er
strecken, so daß die Wärmeableitungsfläche im Verhältnis
zur Wärmeeinleitungsfläche stark vergrößert ist und durchaus
Größenordnungen bis zum Faktor 700 und mehr annehmen kann.
Die vorgegebene Strukturierung bezieht sich dabei auf Form,
Größe, Anzahl und räumliche Verteilung der Kanäle, die
im Gegensatz zu dem Sinterkörper des Standes der Technik
eindeutig vorbestimmt und reproduzierbar ist, so daß auch
alle Kühleinrichtungen der Erfindung diese reproduzierbare
Kühlleistung haben.
Das Herstellungsverfahren umfaßt den Schritt:
definiertes Strukturieren eines Substrates, vorzugsweise mit Kanälen, deren Form, Größe, Anzahl und räumliche Ver teilung eindeutig festgelegt ist,
und nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung den Schritt:
Aufbringen einer wärmeleitenden Schicht auf mindestens einen Teil der Oberfläche des strukturierten Substrates.
definiertes Strukturieren eines Substrates, vorzugsweise mit Kanälen, deren Form, Größe, Anzahl und räumliche Ver teilung eindeutig festgelegt ist,
und nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung den Schritt:
Aufbringen einer wärmeleitenden Schicht auf mindestens einen Teil der Oberfläche des strukturierten Substrates.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht das
Substrat aus Silizium oder ähnlichem Material. Das Struk
turieren des Substrates erfolgt mit Ätzverfahren, wie sie
innerhalb der Halbleiterindustrie bekannt sind. Die Struk
turierung und insbesondere die Ausbildung von Kanälen erfolgt
in genau definierter Weise, indem beispielsweise Anzahl,
Abmessungen, Geometrie und räumliche Anordnung bzw. räumliche
Verteilung der Kanäle vorgegeben werden. Durch Wahl dieser
Parameter kann ein Verhältnis von Wärmeableitungsfläche
zu Wärmeeinleitungsfläche von 400 bis 700 und mehr erreicht
werden, d. h. bei einer Fläche von 1 cm2 einer Wärmequelle
(Wärmeeinleitungsfläche) steht für die Abstrahlung der
Wärme eine Fläche von 400 bis 700 cm2 und mehr zur Verfügung.
Dadurch kann eine sehr große Wärmemenge sehr einfach von
einer Wärmequelle abgeführt werden.
Die wärmeleitende Schicht ist aus Material mit hoher
Wärmeleitfähigkeit, wie z. B. Silber, Kupfer, Aluminium
oder dergleichen. Diese Schicht ist im Verhältnis zur Dicke
des Substrates dünn und vorzugsweise liegt das Verhältnis
unter 50%.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist auch die Wärmeein
leitungsfläche strukturiert und zwar vorzugsweise in Form
von parallel zu dieser Fläche laufenden Kanälen, die mit
den sich durch die Dicke des Substrates erstreckenden Kanälen
in Strömungsverbindung stehen können. Damit entsteht für
den Wärmeabtransport eine Strömung eines umgebenden Kühl
mediums, wie z. B. Luft oder auch andere Gase oder Flüssig
keiten, was den Wärmetransport verbessert.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Kühleinrichtung
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfin
dung;
Fig. 2a
bis 2f einen Querschnitt der Kühleinrichtung der Fig.
1 mit verschiedenen Varianten der wärmeleitfähigen
Schicht; und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht ähnlich Fig. 1 nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 4a
und 4b eine perspektivische Ansicht ähnlich Fig. 3 mit
vertikalen Kanälen mit unterschiedlichem Quer
schnitt.
In Fig. 1 ist ein Substrat 1 zu erkennen, das eine Vielzahl
von Kanälen 2 aufweist, die sich durch die Dicke des Sub
strates 1 hindurch erstrecken. Das Substrat ist hier ein
quaderförmiger Körper, dessen eine Fläche eine Schicht
3 aus wärmeleitfähigem Material aufweist. Diese Fläche
sei im folgenden als Wärmeeinleitungsfläche bezeichnet.
Sie steht in unmittelbarem Kontakt mit einem zu kühlenden
Gegenstand 6, der beispielsweise ein Mikroprozessor, ein
Chip, ein sonstiges elektronisches oder elektrisches Bau
element oder aber auch ein sonstiger zu kühlender Körper
sein kann.
Das Substrat 1 besteht beispielsweise aus Silizium oder
einem ähnlichen Material. Das Strukturieren des Substrates,
hier also das Fertigen der Kanäle 2 erfolgt mit Hilfe geeig
neter Lithographie- und Ätzverfahren, wie sie in der Halb
leiterindustrie angewandt werden. Die Strukturbildung kann
dabei in genau definierter Weise erfolgen, indem beispiels
weise die Anzahl, Abmessungen sowie Anordnung bzw. räumliche
Verteilung der Kanäle 2 vorgegeben werden. Durch Wahl der
Parameter kann ein Verhältnis von Wärmeableitungsfläche
zu Wärmeeinleitungsfläche von 400 bis 700 und mehr erreicht
werden. Die Wärmeableitungsfläche ist hier nicht nur die
Oberfläche 4 des Substrates, sondern primär die demgegenüber
sehr viel größere Innenfläche der Kanäle 2. Diese Innen
flächen, die Oberfläche 4 sowie die Seitenflächen mit
Ausnahme der Wärmeeinleitungsfläche bilden die Wärme
ableitungsfläche.
Das mit der wärmeleitfähigen Schicht 3 versehene Substrat
wird an der Wärmequelle 6 vorzugsweise unter Verwendung
einer wärmeleitenden Verbindung befestigt, beispielsweise
mit einem wärmeleitenden Klebstoff. Die wärmeleitende Ver
bindung kann, muß aber nicht mit dem gleichen Material
wie die wärmeleitende Schicht ausgebildet werden. Der
Durchmesser der Kanäle 2 ist - bezogen auf die Wärmeein
leitungsfläche - sehr klein und liegt vorzugsweise in der
Größenordnung von 10-50 µ.
Das Verhältnis der Wärmeableitungsfläche zur Wärmeeinlei
tungsfläche ist deutlich größer als 1 und vorzugsweise
deutlich größer als 100.
Die wärmeleitfähige Schicht 3 hat einen hohen Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten.
Als wärmeleitfähige Schicht 3 bietet
sich beispielsweise Kupfer an, das eine weitaus höhere
Wärmeleitfähigkeit als Aluminium hat. Allerdings hat Kupfer
ein deutlich höheres spezifisches Gewicht als Aluminium,
weshalb ein vollständig aus Kupfer bestehender Kühlkörper
ein relativ hohes Gewicht hat und daher eine Platine, wie
z. B. ein Motherboard eines Computers, erheblichen mechani
schen Belastungen aussetzen würde. Bei der Erfindung ist
die wärmeleitfähige Schicht 3 im Verhältnis zur Dicke des
Substrates 1 dünn und vorzugsweise hat die Schicht 3 nur
eine Dicke von < 10 µ, während die Dicke des Substrates
1 in der Größenordnung von 1 mm liegt. Mit dieser sehr dünnen
Schicht aus wärmeleitendem Material, wie z. B. Kupfer, elimi
niert man die Probleme der mechanischen Belastung, da das
Gesamtgewicht der Kühleinrichtung sehr gering ist. Der
Kontakt zwischen der Wärmequelle 6 und der Kühleinrichtung
muß vollständig, d. h. über die gesamte Grundfläche der
Kühlvorrichtung, bestehen. Dazu kann die wärmeleitende
Schicht 3 in flüssiger oder semi-flüssiger Weise aufgebracht
und anschließend aktiv oder passiv verfestigt werden. Durch
die Aufbringung der wärmeleitenden Schicht in flüssiger
oder semi-flüssiger Form kann ein optimaler Kontakt zwischen
dem Substrat und der Wärmequelle geschaffen werden. Da
die Oberfläche der Wärmequelle in der Regel nicht vollkommen
planar und glatt ist, werden etwaige Unebenheiten der Ober
fläche einer Wärmequelle, die nur zu punktuellem Kontakt
zwischen Substrat und Wärmequelle und damit schlechter
Wärmekopplung zwischen diesen führen würde, durch die
flüssige oder semi-flüssige wärmeleitende Schicht ausge
glichen. Als Material für die wärmeleitende Schicht eignen
sich zahlreiche Stoffe, wie z. B. Silikon, Wärmeleitpaste,
Aluminium, Kupfer, Silber etc.
Die Gesamtabmessungen der Kühleinrichtung sind verhältnis
mäßig klein. Die Fläche entspricht im wesentlichen der
abstrahlenden Fläche des zu kühlenden Gegenstandes 6. Die
Dicke ist dagegen deutlich kleiner als die Länge der längeren
Kante der Grundfläche und liegt vorzugsweise im Bereich
von 1 mm, womit die Wärmeleitstrecke sehr kurz ist. Damit
wird eine gute Wärmekopplung zwischen der Wärmequelle bzw.
der Wärmeeinleitungsfläche und der gesamten demgegenüber
äußerst großen Wärmeableitungsfläche erreicht. Der Wärme
transport erfolgt daher auch sehr schnell und die Kühl
leistung ist hervorragend.
Die Ableitung der Wärme von der Wärmequelle 6 erfolgt im
einfachsten Fall durch Übertragung der in der wärmeleitenden
Schicht 3 des strukturierten Substrates 1 aufgenommenen
Energie auf das Umgebungsmedium, also beispielsweise Luft.
Das Umgebungsmedium wird erhitzt und strömt durch das struk
turierte Substrat in die Umgebungsluft. Die Konvektions
strömung setzt allmählich ein, da sich auch die Wärmequelle
nach ihrer in Betriebnahme nur allmählich erwärmt. Eine
weitere Verbesserung erhält man, wenn die gesamte Wärme
ableitungsfläche mit der wärmeleitenden Schicht überzogen
ist, also auch die Innenwandungen der Kanäle 2, die Ober
fläche 4 und die Seitenflächen. Hier sind diverse Varianten
möglich, von denen einige in den Fig. 2a bis 2f darge
stellt sind.
In Fig. 2a sind alle Flächen des Substrates 1 mit der
wärmeleitfähigen Schicht beschichtet, also die Unterseite
mit der Schicht 3, die Innenwände der Kanäle 2 mit der
Schicht 7 und die Oberfläche mit der Schicht 8.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2b sind die Unterseite
mit der Schicht 3 und die Innenwände der Kanäle 2 mit der
Schicht 7 beschichtet, während die Oberfläche 4 unbeschichtet
ist.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2c ist die gesamte Unterseite
des Substrates 1 mit der Schicht 3 bedeckt, d. h. auch die
Unterseite der Kanäle 2 ist durch die Schicht 3 verschlossen.
Ansonsten sind wie bei Fig. 2a auch alle übrigen Flächen
beschichtet.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2d sind die Kanäle
2 wiederum mit der Schicht 3 verschlossen, die Oberfläche
4 ist dagegen nicht beschichtet.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2e ist die gesamte Unterseite
des Substrates 1 beschichtet und zwar so, daß auch die
Kanäle 2 nach unten durch die Schicht 3 verschlossen sind.
Die übrigen Flächen haben keine Beschichtung.
In Fig. 2f ist nur die Unterseite mit der Schicht 3 versehen
aber so, daß die Kanäle 2 nach unten offen sind. Alle übrigen
Flächen sind wieder nicht beschichtet.
In den Fig. 1 und 2 haben die Kanäle einen rechteckigen
Querschnitt. Selbstverständlich können auch andere Quer
schnitte verwendet werden, wie z. B. Zylinderform oder
sonstige beliebige Formen.
Um die Strömung des erwärmten Mediums im Kanal in vertikaler
Richtung zu unterstützen, kann - wie in Fig. 4a gezeigt -
der Querschnitt der Kanäle sich auch verjüngen, d. h. bei
spielsweise in Richtung von der Wärmeeinleitfläche zur
Oberfläche hin abnehmenden Durchmesser haben. Durch diese
Geometrie kann in Verbindung mit der Geschwindigkeit des
Kühlmediums (z. B. Luft) in dem Kanal ein Druckgefälle erzeugt
werden. Der im oberen Bereich des Kanales geringere Druck
unterstützt den Abzug des erwärmten Mediums und damit die
Kühleffizienz der Kühlvorrichtung. In dem Fall, daß die
Kanäle über die Kanallänge veränderlichen Querschnitt haben,
wird die Konvektionsströmung auch dadurch besonders unter
stützt werden, daß die Kanalabmessungen in der gewünschten
Strömungsrichtung über die gesamte Wegstrecke des Fluids
abnehmend ausgestaltet sind. In Fig. 4a ist damit die bevor
zugte Strömungsrichtung von dem zu kühlenden Gegenstand
6 durch die Kanäle 2 hindurch zur Oberfläche 4 des Substrates
1. Die Bernoulli-Gleichung liefert folgenden Zusammenhang:
p und p0 sowie A und A0 stehen für die Brücke bzw. Quer
schnittsflächen an zwei räumlich getrennten Stellen in
den Kanälen. V ist die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids
in dem Kanal.
Die Strömungsrichtung muß dabei nicht unbedingt vertikal
verlaufen sondern kann auch von oben kommend seitlich
verlaufen.
In Fig. 4b sind die Kanäle 2 an dem dem zu kühlenden
Gegenstand 6 benachbarten Bereich enger und erweitern sich
kontinuierlich in Richtung zur Oberfläche 4. Es tritt dann
ein umgekehrter Kamineffekt auf.
Andere zweckmäßige Geometrien sind natürlich ebenfalls
denkbar.
Die Herstellung des strukturierten Substrates kann auf
verschiedenen Wegen erfolgen. Eine erste Möglichkeit ist
die Ausbildung der Strukturen im Substrat durch verschiedene
Ätzverfahren. Ein anderes mögliches Verfahren zur Ausbildung
der Strukturen im Substrat ist die Anwendung von Prägever
fahren (heiß oder kalt), um Strukturen auf ein Substrat
zu übertragen. Diese beiden grundsätzlich verschiedenen
Verfahren können auch in Kombination verwendet werden.
Beispielsweise können die mit durchgängigen Poren bzw.
Kanälen versehenen Teilstrukturen mit Hilfe von Ätzverfahren
und ein eventuell zwischen dieser Struktur und der Wärme
quelle angebrachtes strukturiertes Substrat mit Hilfe von
Prägeverfahren hergestellt werden.
Ein weiteres Verfahren zur Ausbildung der Struktur im
Substrat ist das bekannte LIGA-Verfahren (Lithographie
und Galvanik). Dieses Verfahren eignet sich ebenfalls zur
Herstellung tiefer vertikaler Strukturen. Es sind Tiefen
bis ca. 1 mm (= 1000 µ) zu erreichen. Hierbei kann eine
Trägerschicht aus einem mit einem wärmeleitenden Material
beschichteten Material (z. B. Kunststoff) direkt abgeformt
werden. Bei dieser Variante bzw. bei der Herstellung eines
Elementes der gesamten Kühlvorrichtung mit Hilfe des LIGA-
Verfahrens sind keine Ätzschritte erforderlich. Die daraus
resultierenden Vorteile sind offensichtlich. Die einzigen
erforderlichen Teilschritte dieser Verfahrensvariante sind:
Maskenherstellung, Lithographie (z. B. Röntgen-Lithographie),
Galvanisieren, Entformen, Füllen mit z. B. Kunststoff, Ent
formen. Die Kunststofform ist mit der Maske identisch.
Diese Kunststofform kann abschließend mit dem wärmeleitenden
Material beschichtet werden. Die durch Galvanisieren geschaf
fene Form bildet danach die Fertigungsvorlage für weitere
Kühlvorrichtungen aus Kunststoff mit wärmeleitender Beschich
tung. Ansonsten gelten alle vorher angegebenen Sachverhalte
und alle oder einzelne Teile der vorher beschriebenen
Verfahren können nach Bedarf übernommen bzw. einbezogen
werden.
Das Aufbringen der wärmeleitenden Schicht bzw. Schichten
kann z. B. durch Aufdampfen erfolgen. Hierdurch wird ein
ausgezeichneter Kontakt zwischen der Wärmequelle und der
Kühlvorrichtung geschaffen, da die Ausbildung von Hohlräumen
zwischen diesen vermieden wird.
Das Ausbilden von sich verjüngenden Kanälen kann im übrigen
beispielsweise durch anisotrope naßchemische Ätzlösungen
erfolgen, wobei man beispielsweise in [100]-Silizium V-
förmige und in [110]-Silizium U-förmige Vertiefungen aus
bilden kann.
Fig. 3 zeigt eine Weiterbildung der Erfindung, bei der
die Wärmeeinleitungsfläche des Substrates Rillen bzw. Furchen
9 aufweist, die mit den Kanälen 2 in Strömungsverbindung
stehen. Dadurch kann Kühlmedium, wie z. B. Luft mit Umge
bungstemperatur in diesen Rillen 9 strömen und Wärme von
der Oberfläche des zu kühlenden Gegenstandes zu den Kanälen
2 leiten und abführen.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 hat die Kühlvorrichtung
einen zweiteiligen Aufbau, dessen erster Teil das oben
beschriebene strukturierte Substrat 1 ist, während der
zweite Teil der Kühlvorrichtung dieser Ausführungsform
ein zweites Substrat 10 ist, das zwischen der Wärmequelle
und dem ersten Substrat 1 angeordnet ist und eine Kanal
struktur mit den Rillen oder Furchen 9 aufweist. Diese
Rillen 9 verlaufen hier parallel zueinander und parallel
zur Oberfläche der Wärmequelle sowie natürlich auch parallel
zur Unterseite des ersten Substrates. Selbstverständlich
sind auch andere Ausführungen der Struktur möglich. Das
zweite Substrat 10 hat die Aufgabe, die Zufuhr des Umgebungs
mediums zur Wärmeableitung zu verbessern. Im stationären
Betrieb bildet sich dann eine Art Kaminabzug aus, bei dem
durch kontinuierliche Konvektion Wärme von der Wärmequelle
abgeführt wird. Das zweite Substrat 10 ist vorzugsweise
dünner als das erste Substrat 1 ausgebildet und trägt auch
an seiner Unterseite die wärmeleitende Schicht 3. Auch
hier sind grundsätzlich zwei Varianten denkbar, nämlich
eine, bei der die Rillen oder Furchen 9 in Strömungsver
bindung mit den Kanälen 2 stehen, was durch die Rille 9'
und den Kanal 2' in Fig. 3 verdeutlicht wird, das zweite
Substrat 10 also auch vertikal verlaufende Öffnungen oder
Poren hat und eine zweite Variante, bei der zwischen den
Rillen 9 und den Kanälen 2 keine Strömungsverbindung besteht,
was beim Kanal 2'' in Fig. 3 zu sehen ist.
In Abwandlung des Ausführungsbeispieles der Fig. 3 kann
die gesamte Kühlvorrichtung mit den Kanälen 2 und den Rillen
9 auch einteilig ausgebildet sein, was wiederum durch Ätz
verfahren möglich ist. Bei der zweiteiligen Struktur der
Fig. 3 sind die beiden Substrate 1 und 10 separat zu struk
turieren und anschließend wärmeleitend und in zueinander
ausgerichteter Form zu verbinden, beispielsweise mit einem
wärmeleitenden Klebstoff. Das Beschichten kann analog den
Ausführungsbeispielen der Fig. 2 durchgeführt werden. Falls
die Wärmequelle ein Mikroprozessor oder ein sonstiges elek
tronisches Bauteil ist, kann die Kühlvorrichtung der vorlie
genden Erfindung schon bei der Herstellung des Mikropro
zessors auf diesem vorgesehen werden. Insbesondere, wenn
der Mikroprozessor auf einem Siliziumchip aufgebaut ist,
kann die Kühlvorrichtung im Mikroprozessor integriert sein.
Dies reduziert die Zahl der Fertigungsschritte, verringert
den Justieraufwand bei der Anbringung der Kühlvorrichtung
auf dem Mikroprozessor, beschleunigt die Fertigung, erhöht
die Ausbeute bei der Prozessorfertigung und senkt die
Gesamtkosten. Wird die Kühleinrichtung in die Wärmequelle,
wie z. B. einen Mikroprozessor integriert, so kann dies
in einfacher, dem Fachmann bekannter Weise, wie z. B. die
oben genannten Ätz- und Lithographiebearbeitung, über der
gesamten Oberfläche der Wärmequelle realisiert werden.
Nach Wunsch kann die Kühleinrichtung sogar in den Mikro
prozessor "eingelassen" ausgebildet werden, d. h. die
Oberseite der Kühleinrichtung fluchtet mit der Oberseite
des Mikroprozessors.
Selbstverständlich kann die Kühleinrichtung im Fall ohne
Integration mit der Wärmequelle über die gesamte Oberfläche
auf eine der oben beschriebenen Arten angebracht werden,
beispielsweise mit geringem Abstand zwischen den einzelnen
Kühleinrichtungen oder auch teilweise aneinandergrenzend.
Selbstverständlich kann die Kühlvorrichtung nach der Erfin
dung auch für andere Wärmequellen als Mikroprozessoren
verwendet werden. Als zusätzliche Unterstützung der Funktion
können natürlich auch noch Gebläse oder sonstige Ventila
tionseinrichtungen angeordnet werden. Weiter ist es möglich,
die Kühlvorrichtung nach der Erfindung räumlich getrennt
von der Wärmequelle anzuordnen und sie dann durch einen
Wärmeleiter mit ihr zu koppeln.
Claims (24)
1. Kühlvorrichtung mit einem Substrat (1), das eine
Wärmeeinleitungsfläche, die in thermischem Kontakt
zu einem zu kühlenden Gegenstand (6) bringbar ist,
und eine Wärmeableitungsfläche aufweist, wobei die
Wärmeableitungsfläche aufgrund einer vorgegebenen
Strukturierung (2) wesentlich größer ist als die
Wärmeeinleitungsfläche.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
daß das Verhältnis der Wärmeableitungsfläche zur
Wärmeeinleitungsfläche größer 10 ist.
3. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der Wärmeableitungsfläche zur
Wärmeeinleitungsfläche etwa 400 bis 700 oder größer
ist.
4. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strukturierung durch Kanäle (2) gebildet ist,
die sich durch das Substrat hindurch erstrecken und
im wesentlichen senkrecht zur Wärmeeinleitungsfläche
stehen.
5. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Wärmeeinleitungsfläche mit einer
Beschichtung (3) aus wärmeleitfähigem Material versehen
ist.
6. Kühlvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Innenwände der Kanäle (2) mit einer Beschich
tung (7) aus wärmeleitfähigem Material versehen sind.
7. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der Wärmeeinleitungsfläche gegenüberliegende
Oberfläche (4) des Substrates (1) mit einer Beschich
tung (8) aus wärmeleitendem Material versehen ist.
8. Kühlvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Kanäle (2) quadratischen, rechteckigen oder
kreisförmigen Querschnitt haben.
9. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeeinleitungsfläche eine definierte
Strukturierung in Form von Furchen (9) aufweist.
10. Kühlvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Furchen (9) in Strömungsverbindung mit den
Kanälen (2) stehen.
11. Kühlvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Furchen (9) parallel zueinander und parallel
zur Wärmeeinleitungsfläche verlaufen.
12. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites Substrat (10) in wärmeleitendem Kontakt
mit dem Substrat (1) vorgesehen ist, wobei die Furchen
(9) in dem zweiten Substrat (10) vorhanden sind und
die Beschichtung aus wärmeleitfähigem Material (3)
auf dem zweiten Substrat (10) aufgebracht ist.
13. Kühlvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet,
daß das zweite Substrat (10) dünner ist als das erste
Substrat.
14. Kühlvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (2) in ihrer Längsrichtung (Strömungs
richtung) einen veränderlichen Querschnitt haben.
15. Verfahren zur Herstellung einer Kühlvorrichtung nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, wobei
das Verfahren folgenden Schritt umfaßt:
definiertes Strukturieren eines Substrates.
definiertes Strukturieren eines Substrates.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strukturieren des Substrates durch Ätzen von
Kanälen erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Strukturieren des Substrates alternativ oder
zusätzlich durch ein Prägeverfahren erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strukturieren des Substrates durch ein
Lithographie- und Galvanikverfahren erfolgt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch
gekennzeichnet,
daß eine wärmeleitende Schicht auf mindestens einen
Teil der Oberfläche des definiert strukturierten
Substrates aufgebracht wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet,
daß die wärmeleitfähige Schicht durch Aufdampfen
aufgebracht wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet,
daß die wärmeleitfähige Schicht aus Silber, Kupfer,
Aluminium oder Materialien mit mindestens ähnlich
guter Wärmeleitfähigkeit (λ) besteht.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch
gekennzeichnet,
daß die wärmeleitfähige Schicht dünner ist als das
Substrat (1).
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet,
daß die wärmeleitfähige Schicht eine Dicke von ca.
10 µ hat.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Ätzen der Kanäle durch anisotropes Ätzen
erfolgt, womit die Kanäle über ihre Längsrichtung
einen sich ändernden Durchmesser bzw. Querschnitt
haben.
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