DE19619060A1 - Kühlkörper aus Metall für Elektronikmodule - Google Patents
Kühlkörper aus Metall für ElektronikmoduleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kühlkörper aus Metall für Elektronikmodule,
insbesondere stranggepreßter Aluminium-Rippenkühlkörper zum Einbau in
Schaltschrankwände od. dgl., mit verbesserter Abschirmwirkung gegen elektromagnetische
Strahlung.
Bei den bekannten Aluminium-Rippenkühlkörpern für Elektronikmodule besteht
die Schwierigkeit, daß sich auf der Aluminiumoberfläche eine Aluminiumoxid
schicht ausbildet, die - mit der Zeit in der Schichtdicke zunehmend - sowohl den
Wärmeübergang von den Elektronikmodulen auf den Kühlkörper und die Abstrah
lung vom Kühlkörper behindert als auch darüber hinaus als elektrisch isolierende
Schicht eine leitende Verbindung beim Einbau in metallische Schaltschrankwände
und damit eine exakte elektromagnetische Abschirmung der Ausnehmung der
Schaltschrankwand für den Kühlkörper verhindert.
Um die Schwierigkeiten mit der sich auf blanken Aluminiumkühlkörpern ausbil
denden Aluminiumoxidschicht zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden,
die Kühlkörper zu eloxieren. Dies führt zwar zu einer guten Wärmeabstrahlung
des Kühlkörpers, jedoch zu einer äußerst schlechten elektrischen Verbindung
zwischen dem Kühlkörper und dem Gehäuse. Darüber hinaus ist anstelle einer
Eloxierung auch bereits ein Pulverlacküberzug vorgeschlagen worden, der aber
noch schlechtere elektrische Verbindungen zwischen Kühlkörper und Gehäuse
erzeugen würde. Das partielle Auffräsen des Pulverlacküberzugs zum Einsetzen
eines elektromagnetischen Dichtelements hat dann aber wieder den Nachteil, daß
an dieser aufgefrästen Stelle sich ein Aluminiumoxidüberzug ausbildet, der letzt
endlich im Laufe der Zeit den elektrischen Übergang wiederum behindert.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kühlkörper der eingangs
genannten Art so auszugestalten, daß er eine gute elektrische Verbindung zwi
schen Aluminiumkühlkörper und Gehäuse und gleichzeitig eine optimale Wärme
abstrahlung zuläßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Kühlkörper
zumindest auf der wärmeaufnehmenden Montageseite mit einer dauerhaften,
elektrisch und thermisch gut leitenden Schutzschicht und auf der äußeren Ab
strahlseite mit einem die Wärmeabstrahlung erhöhenden Überzug, insbesondere
Pulverlacküberzug, versehen ist.
Erfindungsgemäß ist also eine Kombination der bekannten elektrisch und ther
misch gut leitenden Schutzschichten und eines Pulverlacküberzugs vorgesehen,
wobei die jeweiligen unterschiedlichen Überzüge ganz gezielt nach der Funkti
onsweise der entsprechenden Kühlkörperoberfläche ausgewählt sind. Die Schutz
schicht, die beispielsweise auch eine Nickelschicht sein könnte, soll bevorzugt
eine Chromatierungs-, insbesondere Gelbchromatierungs-Schicht mit einer
Schichtdicke von ca. 100 nm bis 1 µm sein. Eine solche Chromatschicht, die ei
gentlich eine Schicht von Oxidhydraten des Aluminiums und des Chroms ist, ist so
dünn herstellbar, daß eine gute elektrische Leitung durch sie hindurch möglich ist,
obgleich die Chromatierungsschicht in größeren Schichtdicken isolierend wäre.
Der besondere Vorteil liegt dabei darin, daß eine solche Chromatierungsschicht
auch bei sehr dünner Ausbildung in der Größenordnung von etwa 100 nm, bei der
der elektrische Flächenwiderstand je nach Anpreßdruck einer EMV-Dichtung eine
Größenordnung von 10 bis 100 µΩ/cm² erreicht, eine sehr dauerhafte Beschich
tung ist, die auch nach längerer Zeit beständig erhalten bleibt. Dadurch ergibt sich
ein dauerhafter Schutz gegen ein Oxidieren der Aluminiumoberfläche und damit
eine dauerhafte Aufrechterhaltung des aufgrund der geringen Schichtdicke recht
guten elektrischen Übergangs durch die Chromatierungsschicht hindurch.
Die Schutzschicht soll dabei bevorzugt so ausgewählt sein, daß sie als Haftver
mittlerschicht für den Pulverlacküberzug dienen kann, so daß - was bei einer
Chromatierungsschicht der Fall ist - diese Chromatierungsschicht zunächst allsei
tig auf den Kühlkörper aufgebracht sein kann und anschließend auf der wärme
abstrahlenden Außenseite der Pulverlacküberzug aufgebracht wird. Dies ergibt
eine besonders einfache Fertigung eines erfindungsgemäßen Kühlkörpers.
Der Pulverlacküberzug, der zur Kennzeichnung von Baugruppen im Sichtbereich
auch farbig ausgebildet sein kann und nicht unbedingt schwarz ausgebildet sein
muß, da auch andere Farben nur geringfügig kleinere Wärmeabstrahlung aufwei
sen als ein schwarzer Pulverlacküberzug, kann bevorzugt eine Schichtdicke von
ca. 100 µm aufweisen. Durch den Pulverlacküberzug kann der Kühlkörper wär
meabgabeseitig mit einem Emissionskoeffizienten von 0,8 bis 0,9 ausgestattet
werden, wobei die Erhöhung der Wärmeabgabe durch die Pulverlackbeschichtung
je nach Geometrie des Kühlkörpers (geometrischem Aufbau) ca. 15 bis 25% ge
genüber wärmeabgabeseitig metallisch blanken oder rein chromatierten Kühlkör
pern erhöht ist. Die farbige Ausbildung des Pulverlacküberzugs hat neben der be
reits angesprochenen Kennzeichnung von Baugruppen im Sichtbereich auch den
Vorteil, daß die Gehäuse, in deren Wandungen die Kühlkörper für die Elektronik
module eingesetzt sind, insgesamt farbig ausgestaltet sein können und somit die
Kühlkörper im Bedarfsfall optisch nicht besonders auffallen und stören können.
Der erfindungsgemäße Pulverlacküberzug auf der Wärmeabgabeseite, sprich der
Außenseite des Gehäuses, an der etwaige korrosive Umwelteinflüsse bestehen
können, hat darüber hinaus den Vorteil, daß durch Auswahl eines entsprechen
den Pulverlacks aus einem säure-, laugen- und/oder lösungsmittelbeständigen
Material ein wirksamer Schutz gegen solche korrosive Einflüsse erzielt werden
kann.
In an sich bekannter Weise können auf der Montagefläche bzw. einem seitlichen
Montagerand Aufnahmen für Dichtelemente, z. B. EMV-Dichtbänder und/oder
EMV-Dichtschnüre und/oder Feuchtigkeitsdichtungen, vorgesehen sein, wobei die
Aufnahmen beispielsweise eingefräste oder angepreßte, ein Rechteck bildende
Nuten sind, deren Wandungen mit der elektrisch und thermisch gut leitenden
Schutzschicht, also bevorzugt der weiter oben im einzelnen angesprochenen
Chromatierungsschicht, überzogen sind. Alternativ wäre es - wegen des Wegfalls
von nicht beim Strangpressen herstellbaren Quernuten - auch möglich, die Dichte
lemente am Gehäuse, bzw. in Nuten des Gehäuses, festzulegen, so daß die
Montagefläche eben ausgebildet sein kann. Eventuell könnten an der Montageflä
che auch Rippen vorgesehen sein, die in die Nuten des Gehäuses mit den darin
angeordneten Dichtelementen eintauchen.
Anstelle des bereits angesprochenen Herstellungsverfahrens, bei dem zunächst
der gesamte Kühlkörper mit einer Chromatierungsschicht und dann auf der wär
meabstrahlenden Außenseite mit einem Pulverlacküberzug versehen wird, wobei
die Chromatierungsschicht unter dem Pulverlacküberzug als Haftvermittlerschicht
dient, kann auch vorgesehen sein, daß der Kühlkörper mit oder ohne allseitige
Chromatierungsschicht zunächst allseitig pulverbeschichtet und somit allseitig mit
einem Pulverlacküberzug versehen wird, und daß anschließend auf der Montage
seite, also speziell den Dichtflächen zum Gehäuse hin, die Beschichtung bis auf
den Grundwerkstoff (Aluminium) abgearbeitet und durch anschließendes nochma
liges Aufbringen einer Schutzschicht, also vorzugsweise durch Chromatieren, an
den bearbeiteten freigelegten Stellen wiederum leitfähig beschichtet wird, ohne
die verbliebene Pulverbeschichtung in ihrer Funktion negativ zu beeinflussen. Die
Frage, ob man zunächst von einem allseits chromatierten Kühlkörper oder einem
allseits blanken Kühlkörper ausgeht, hängt weitestgehend davon ab, welche Her
stellungsmethode im Anwendungsfall günstiger ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der
Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kühlkörpers
von der rückwärtigen Montageseite, auf die auch die zu kühlenden
Elektronikmodule aufgebracht werden,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1, und
Fig. 3 einen vergrößerten Teilschnitt entsprechend dem Ausschnitt III in
Fig. 2.
Der in den Zeichnungen dargestellte Kühlkörper besteht aus einem stranggepreß
ten Aluminium-Rippenkühlkörper 1, dessen Rückseite 2 zur Aufnahme der zu
kühlenden Elektronikmodule dient, wobei diese Rückseite 2 gleichzeitig auch die
Montagefläche bildet, um den Kühlkörper über einem entsprechenden, gegenüber
der Kühlkörperfläche kleineren Ausschnitt des die Elektronik aufnehmenden Ge
häuses zu befestigen, derart, daß eine sichere Abschirmung gegen elektroma
gnetische Strahlung erzielt wird. Zu diesem Zweck ist in der Montagefläche 2 eine
Nut 3 ausgebildet, die zur Aufnahme einer EMV-Dichtschnur 4 dient. Der blanke
Aluminiumkühlkörper 1 ist auf seiner gesamten Außenfläche mit einer Chromatie
rungsschicht, insbesondere Gelbchromatierungsschicht 5 versehen. Während
diese Chromatierungsschicht in einer Schichtdicke von 100 nm bis 1 µm auf der
Montageseite 2 freibleibt - wobei darauf geachtet wird, daß eine solche Chroma
tierungsschicht auch im Bereich der Nut zur Aufnahme der EMV-Dichtschnur 4
vorhanden ist - ist im übrigen Bereich, also auf der äußeren Abstrahlseite, die
Chromatierungsschicht vollständig von einem Pulverlacküberzug 6 überdeckt.
Dieser Pulverlacküberzug 6, der zur Erhöhung der Wärmeabstrahlung schwarz
ausgebildet ist, jedoch - worauf bereits in der Beschreibung hingewiesen wurde -
auch ohne größere Einbußen an Wärmeabstrahlungsfähigkeit farbig ausgebildet
sein kann, ergibt gegenüber der reinen Chromatierungsoberfläche der Rippen
oder gar der metallisch blanken Oberfläche der Rippen eine ca. 15 bis 25% bes
sere Wärmeabstrahlwirkung. Die Schichtdicke des Pulverlacküberzugs 6 kann
unterschiedlich gewählt sein. Eine typische geeignete Schichtdicke ist etwa
100 µm.
Claims (11)
1. Kühlkörper aus Metall für Elektronikmodule, insbesondere stranggepreßter
Aluminium-Rippenkühlkörper zum Einbau in Schaltschrankwände od. dgl.,
mit verbesserter Abschirmwirkung gegen elektromagnetische Strahlung,
dadurch gekennzeichnet, daß er zumindest auf der wärmeaufnehmenden
Montageseite (2) mit einer dauerhaften, elektrisch und thermisch gut leiten
den Schutzschicht (5) und auf der äußeren Abstrahlseite mit einem die
Wärmeabstrahlung erhöhenden Überzug (6) versehen ist.
2. Kühlkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug
(6) ein Pulverlacküberzug ist.
3. Kühlkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schutzschicht (5) als Haftvermittlerschicht für den Überzug (6) allseits auf
den Kühlkörper (1) aufgebracht ist.
4. Kühlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzschicht (5) eine Chromatierungs-, insbesondere Gelbchro
matierungs-Schicht mit einer Schichtdicke von ca. 100 nm bis 1 µm ist.
5. Kühlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pulverlacküberzug (6) eine Schichtdicke von ca. 100 µm aufweist.
6. Kühlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pulverlacküberzug (6) zur Kennzeichnung von Baugruppen im
Sichtbereich farbig ausgebildet ist.
7. Kühlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pulverlacküberzug (6) aus einem säure-, laugen- und/oder lö
sungsmittelbeständigen Material besteht.
8. Kühlkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Montagefläche (2), einem seitlichen Montagerand oder an der
Gegenfläche des Gehäuses Aufnahmen (3) für Dichtelemente (4) vorgese
hen sind.
9. Kühlkörper nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen
(3) Nuten des Kühlkörpers sind, deren Wandungen mit der elektrisch und
thermisch gut leitenden Schutzschicht (5) überzogen sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Kühlkörpers nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein, vorzugsweise allseits chromatier
ter, Kühlkörper partiell auf der äußeren Wärmeabstrahlseite pulverbe
schichtet wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines Kühlkörpers nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein vorzugsweise allseits chromatierter
Kühlkörper pulverbeschichtet wird und allseits die Pulverbeschichtung
durch Bearbeiten, insbesondere spanendes Bearbeiten an den Dichtflä
chen bis auf den Grundwerkstoff abgearbeitet wird und daß anschließend
die Dichtfläche erneut mit der elektrisch und thermisch gut leitenden
Schutzschicht überzogen, vorzugsweise chromatiert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996119060 DE19619060A1 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Kühlkörper aus Metall für Elektronikmodule |
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DE1996119060 DE19619060A1 (de) | 1996-05-13 | 1996-05-13 | Kühlkörper aus Metall für Elektronikmodule |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19619060A1 true DE19619060A1 (de) | 1997-11-20 |
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ID=7794059
Family Applications (1)
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