DE10041766A1 - Verfahren zur Markierung chemischer Substanzen - Google Patents
Verfahren zur Markierung chemischer SubstanzenInfo
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- G01N33/58—Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving labelled substances
Abstract
Es wird ein Verfahren zur Markierung und zur Detektion von chemischen Substanzen beschrieben, die spezifisch an einen Rezeptor binden. Dabei dient die Sequenz eines DNA-, RNA- oder PNA-Oligomer-Einzelstrangs als eindeutige molekulare Markierung, die am jeweiligen Rezeptor angebracht wird. Nach Abtrennung der Komplexe aus chemischer Substanz und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit wird statt der chemischen Substanz der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil identifiziert und quantifiziert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Markierung und Detektion
chemischer Substanzen.
Die quantitative Erfassung aller Proteine einer Zelle eines bestimmten Organismus zu
einem bestimmten Zeitpunkt, oft als (zelluläre) Proteom-Forschung bzw. (cellular)
Proteomics bezeichnet, ist der Schlüssel zu einem funktionellen Verständnis des
physiologischen, im Spezialfall pathologischen Zustands der betreffenden Zelle. Die
"proteomische" Information bereichert sowohl die Grundlagen- als auch die
angewandte Forschung. Sie liefert die molekulare Basis für den Zustand einer Zelle
und bietet die Möglichkeit, die Änderung des Expressions- und Modifikationsmusters
der Proteine als Antwort auf eine spezifische Störung (z. B. eine Krankheit oder die
Verabreichung eines bestimmten Medikaments) aufzuzeichnen. Damit besitzt die
Proteom-Forschung eine fundamentale Bedeutung für die Target-Suche und -Auswahl
in der biomedizinischen Forschung, also der Entwicklung neuer Medikamente. Das
(zelluläre oder globale) Proteom kann daneben auch zur Diagnose von Krankheiten
und zur Therapiekontrolle eingesetzt werden. Somit verfolgt die Proteom-Forschung im
Prinzip die gleichen Ziele wie die Genom-Forschung, nämlich die Korrelation des
Zustands eines Organismus oder einer Zeile (des Phänotyps) mit grundlegenden
molekularen Bausteinen dieses Organismus durch die parallele Analyse möglichst
vieler solcher Bausteine (z. B. der mRNA bzw. der Proteine).
Das Proteom besitzt im Vergleich zum Genom einen wesentlich größeren
Informationsgehalt. Während das Genom das Vererbungsmuster und das unmittelbare
Transkriptionsmuster der Gene in Form der cDNA und mRNA qualitativ und quantitativ
erfasst, wächst die Komplexität der Transkriptionsprodukte, also der Proteine, durch
posttranslatorische Modifikationen vieler Proteine (Phosphorylierung, Glycosilierung,
proteolytische Prozessierung etc.) weiter. Dasselbe Genom führt also aufgrund dieser
posttranslatorischen Variationen und durch Transportmechanismen, die transkribierte
Genprodukte über den ganzen Organismus verteilen zu unterschiedlichen Proteomen
und somit verschiedenen physiologischen (bzw. pathologischen) Zuständen.
Das Proteom besitzt zudem im Hinblick auf die Target-Suche und -Auswahl bzw. die
Diagnose von Krankheiten gegenüber dem Genom zwei wesentliche Vorteile: Zum
einen ist die Korrelation zwischen Proteom und Phänotyp enger, zum anderen kann
das Proteom (zumindest teilweise) in den typisch klinischen Proben wie Serum,
cerebrospinale Flüssigkeit oder Urin untersucht werden. Diese einfach zugänglichen
Proben enthalten keine DNA, aber Proteine, so dass die Proben zwar auf potentielle
proteomische Marker einer Krankheit untersucht werden können, nicht aber auf
genomische Marker.
Im Vergleich zur Genomforschung ist die Analyse des Proteoms allerdings wesentlich
schwieriger durchzuführen, da - im Gegensatz zum Hybridisierungsprinzip der DNA,
cDNA bzw. mRNA beim Genom - für Proteine kein einfaches, universell einsetzbares
und eindeutiges Detektionsprinzip existiert. Sowohl die Isolierung und Auftrennung als
auch die eigentliche Detektion müssen individuell an die biochemischen Eigenschaften
(z. B. Hydrophobizität, Hydrophilie, Acidophilie, Thermophilie) der jeweiligen Proteine
bzw. Proteingruppen angepasst werden.
Die Analyse des Proteoms kann in folgende Schritte eingeteilt werden (vgl. F.
Lottspeich, "Proteom Analysis: A Pathway to the Functional Analysis of Proteins",
Angewandte Chemie, International Edition, 1999, Vol. 38, 2476-2492): Bestimmung
der Startparameter, Probenvorbereitung, Protein-Separierung, Protein-Quantifizierung
und Datenanalyse. Die Startparameter sollen garantieren, dass das Material, das einer
Proteom-Analyse unterzogen wird, reproduzierbar hergestellt werden kann. Die
Probenvorbereitung umfasst u. a. Zellkultivierung und Zellaufschluss unter
denaturierenden oder nichtdenaturierenden Bedingungen. Da Proteine keine
einheitlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften besitzen, erfordert die
Probenvorbereitung ein exaktes Protokoll, um Reproduzierbarkeit zu gewährleisten.
Die zur Zeit gängigste, hochauflösende Methode der Protein-Separierung stellt die 2D-
Gelelektrophorese dar, bei der Proteine nach (i) Ladung (mittels isoelektrischer
Fokussierung, IEF-Gel) und (ii) Größe (mittels SDS-PAGE Gel-Elektrophorese)
aufgetrennt werden. Auch bei dieser Methode liegt das Problem in der
Reproduzierbarkeit, in diesem Fall in der Reproduzierbarkeit der zweidimensionalen
Muster auf dem Gel. Äußere Parameter wie der Protein-Transfer von der ersten, IEF-
Gel-Dimension in die zweite, SDS-PAGE-Gel-Dimension, das Elektrophoresegerät, die
Gelkomposition, die Elektrophoresedauer bei IEF-Gelen, Anfärbemethoden,
Bedienungspersonal usw. können zu einer deutlichen Variation der Muster führen.
Die Protein-Identifizierung und -Quantifizierung erfolgt i. d. R. durch
massenspektrometrische Verfahren, die einen Transfer der gel-separierten Proteine
vom Gel in andere Umgebungen (z. B. organische Matrizes bei MALDI-
Massenspektroskopie, MALDI-MS) voraussetzen. Auch dieser Transfer in eine andere
Umgebung kann zu Modifikationen der Proteine und somit zu Fehlinformation oder
Informationsverlust führen.
Die abschließend notwendige Datenanalyse wird durch entsprechende Methoden der
Bioinformatik bewerkstelligt.
Neben der begrenzten Reproduzierbarkeit stellen vor allen Dingen die sehr personal-
und apparateintensive Probenbereitung und -analyse (MALDI-MS-Quantifizierung)
wesentliche Nachteile der geschilderten Vorgehensweise zur Proteom-Analyse dar.
Zudem wird nur ein geringer Parallelisierungsgrad erreicht, da von den ca. 20.000 bis
30.000 expremierten Proteinen einer Zelle auch in den aufwendigen 2D-Gelen nur
wenige hundert verschiedene Proteine separiert und dann auch detektiert werden
können. Die 2D-Gel Technik ist außerdem nicht automatisierbar und daher personal-
und kostenintensiv.
Aus dem Stand der Technik bekannte Alternativen im Bereich der Probenvorbereitung
und Separation sind die Immunoprezipitation und die chromatographische Auftrennung.
Neben irreversibel gebundenem und damit für die Analyse verlorenem Protein stellt vor
allem die geringe Trennkraft der verbreiteten chromatographischen Methoden ein
wesentliches Problem dieser Alternativen dar. Im ersten chromatographischen Schritt
kann das Proteom in wenige hundert Fraktionen mit unterschiedlichen
Proteinzusammensetzungen getrennt werden, die anschließend in erneuten
chromatographischen Schritten, also seriell, weiter separiert werden müssen.
Zur Erhöhung des Parallelisierungsgrades wurden verschiedene Strategien zur,
zumindest partiellen, chip-basierten Proteomanalyse vorgeschlagen (vgl. Alan Dove:
"Proteomics: translating genomics into products?", Nature Biotechnology, 1999, Vol.
17, 232-236). So könnten z. B. "Separations-Chips", die mit verschiedener Protein-
spezifischer Oberflächenchemie oder spezifischen Protein-Bindungspartner strukturiert
sind, zur zweidimensionalen Auftrennung des Proteoms verwendet werden. Die
fraktionierten Proteine sollen dann massenspektroskopisch analysiert werden. In einer
verwandten Strategie wird vorgeschlagen, die Proteine des isolierten Proteoms zuerst
(einheitlich) mit einem Fluoreszenzfarbstoff zu markieren, dann auf einem Antikörper-
Chip-(Antibody-Array) zweidimensional aufzutrennen und schließlich anhand der
Fluoreszenzintensität (z. B. über CCD-Kameras) zu quantifizieren. Dazu erforderlich ist
eine sehr spezifische Antikörper-Bibliothek, wobei die Spezfizität/Selektivität der
Antikörper extrem hoch sein muss. Zudem weist die Antibody-Chip-Strategie die
Nachteile einer unspezifischen Fluoreszenz und einer aufgrund des zweidimensionalen
Ausleseverfahrens der Fluoreszenz durch z. B. CCD-Kameras in Kombination mit
kofokaler Mikroskop-Optik extrem teuren Detektionsmethode auf. Daneben stellt die
Vereinheitlichung der Reaktion zur Anbindung des Fluoreszenzfarbstoffs an die
verschiedenen Proteine (qualitativ und quantitativ) ein ungelöstes Problem dar.
Die Proteom-Analyse besitzt somit das Potential, sich zu einer äußerst hilfreichen
Technik in der biomedizinischen Forschung und medizinischen Diagnostik zu
entwickeln. Allerdings müssen dazu die oben geschilderten Probleme überwunden
werden, nämlich die ungenügende Reproduzierbarkeit, der geringe Grad an
Parallelisierung und der enorme Aufwand an präparativer Arbeit, an hochqualifiziertem
Personal und teurer technischer Ausstattung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Markierung
chemischer Substanzen bereitzustellen, welches die Nachteile des Standes der
Technik nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Verfahren zur Markierung chemischer
Substanzen gemäß unabhängigen Patentanspruch 1, die Verfahren zur Detektion
chemischer Substanzen gemäß unabhängigen Patentansprüchen 21, 22, 35, 36, 71
und 79, die Verfahren zur Detektion von in wässrigen Medien unlöslichen chemischen
Substanzen gemäß unabhängigen Patentansprüchen 50 und 57, dem Verfahren zur
Detektion von Hapten-Analoga gemäß unabhängigen Patentanspruch 59, sowie durch
die Kits gemäß den unabhängigen Patentansprüchen 106 bis 115, 121 und 122 gelöst.
Weitere vorteilhafte Details, Aspekte und Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung, den Figuren und
den Beispielen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Abkürzungen und
Begriffe benutzt:
Als Genom wird der komplette Satz genetischer Information bezeichnet, über den eine Zelle verfügt. Die funktionelle Genom-Forschung (functional genomics or phenomics) umfasst im allgemeinen die Expression und das Verhalten der Gen-Produkte. Innerhalb der "functional genomics" werden die Bereiche zelluläre Transkriptom- Forschung, zelluläre Proteom-Forschung, globale Proteom-Forschung und Metabolom- Forschung unterschieden. Als zelluläre Transkriptom-Forschung (cellular transcriptomics) wird die vergleichende Untersuchung der mRNA Expessionsprofile mit Hilfe von z. B. DNA-Chips bezeichnet. Die quantitative Isolierung und Identifikation aller Proteine einer Zelle ist als zelluläre Proteom-Forschung (cellular proteomics) bekannt. Bei der globalen Proteom-Forschung (global proteomics) werden alle encodierten Proteine des gesamten Genoms analysiert und zwar ohne Festlegung auf einen spezifischen Zelltypus oder spezifische Wachstumsbedingungen (physiologischer Zustand der Zelle). Das Proteom selbst stellt einen Baustein des Metaboloms bzw. der Metabolom-Forschung (metabolomics) dar, also des Verständnisses über den gesamten Metabolismus eines Organismus.
Als Genom wird der komplette Satz genetischer Information bezeichnet, über den eine Zelle verfügt. Die funktionelle Genom-Forschung (functional genomics or phenomics) umfasst im allgemeinen die Expression und das Verhalten der Gen-Produkte. Innerhalb der "functional genomics" werden die Bereiche zelluläre Transkriptom- Forschung, zelluläre Proteom-Forschung, globale Proteom-Forschung und Metabolom- Forschung unterschieden. Als zelluläre Transkriptom-Forschung (cellular transcriptomics) wird die vergleichende Untersuchung der mRNA Expessionsprofile mit Hilfe von z. B. DNA-Chips bezeichnet. Die quantitative Isolierung und Identifikation aller Proteine einer Zelle ist als zelluläre Proteom-Forschung (cellular proteomics) bekannt. Bei der globalen Proteom-Forschung (global proteomics) werden alle encodierten Proteine des gesamten Genoms analysiert und zwar ohne Festlegung auf einen spezifischen Zelltypus oder spezifische Wachstumsbedingungen (physiologischer Zustand der Zelle). Das Proteom selbst stellt einen Baustein des Metaboloms bzw. der Metabolom-Forschung (metabolomics) dar, also des Verständnisses über den gesamten Metabolismus eines Organismus.
Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zur Markierung chemischer
Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen einer oder mehrerer chemischer
Substanzen, Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten, wobei die Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten aus jeweils
einem Nukleinsäureoligomer bekannter Sequenz und jeweils einer daran
angebundenen Rezeptor-Einheit bestehen und die Rezeptor-Einheit eine chemische
Substanz spezifisch binden kann, und Inkontaktbringen der bereitgestellten
chemischen Substanzen mit den bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und zugehöriger chemischer Substanz erfolgt.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zur Detektion von
chemischen Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen einer oder mehrerer
chemischer Substanzen, Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, Inkontaktbringen der chemischen
Substanzen mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch eine Bildung
von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz
erfolgt, Bindung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
chemischer Substanz an ein geeignetes Chromatographiematerial, wodurch eine
Trennung von den im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten
erfolgt, Spaltung einer oder mehrerer chemischer Bindungen der an das
Chromatographiematerial gebundenen Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und chemischer Substanz derart, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil
der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder
in Form eines beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomers, das die vollständige
Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, von dem
Chromatographiematerial getrennt wird, Auswaschen der von dem
Chromatographiematerial getrennten Nukleinsäureoligomer-Bestandteile und Detektion
der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile durch ein geeignetes Verfahren.
Die vorliegende Erfindung umfasst daneben ein Verfahren zur Detektion von
chemischen Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen einer oder mehrerer
chemischer Substanzen, Bereitstellen definierter Mengen einer oder mehrerer Arten
von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, Inkontaktbringen der chemischen
Substanzen mit den definierten Mengen an Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten,
wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
chemischer Substanz erfolgt, Bindung der gebildeten Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz an ein geeignetes
Chromatographiematerial, wodurch eine Trennung von den im Eluat verbleibenden
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt, Auswaschen der im Eluat
verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und Detektion der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch
ein geeignetes Verfahren direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach
Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als
Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige
Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zur Detektion chemischer
Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen einer oder mehrerer chemischer
Substanzen, Bindung der chemischen Substanzen an ein Chromatographiematerial,
Bereitstellen ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten,
Inkontaktbringen der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten mit den an das
Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen, wodurch eine Bildung
von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz
und eine Trennung von den im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten erfolgt, Spaltung einer oder mehrerer chemischer Bindungen der an das
Chromatographiematerial gebundenen Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und chemischer Substanz derart, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil
der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder
in Form eines beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomers, das die vollständige
Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, von dem
Chromatographiematerial getrennt wird, Auswaschen der von dem
Chromatographiematerial getrennten Nukleinsäureoligomer-Bestandteile und Detektion
der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile durch ein geeignetes Verfahren.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zur Detektion chemischer
Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen einer oder mehrerer chemischer
Substanzen, Bindung der chemischen Substanzen an ein Chromatographiematerial,
Bereitstellen definierter Mengen einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten, Inkontaktbringen der definierten Mengen an Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten mit den an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen
Substanzen, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt, Auswaschen der im Eluat
verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und Detektion der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch
ein geeignetes Verfahren direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach
Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als
Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige
Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zur Detektion von in
wässrigen Medien unlöslichen chemischen Substanzen umfassend die Schritte:
Bereitstellen einer oder mehrerer Arten unlöslicher chemischer Substanzen,
Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten,
Inkontaktbringen der unlöslichen chemischen Substanzen mit den
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch eine Bildung von Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslicher chemischer Substanz erfolgt,
Abtrennen der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslicher
chemischer Substanz, Spalten einer oder mehrerer chemischer Bindungen der
Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslicher chemischer
Substanz derart, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig
modifizierten Nukleinsäureoligomers von der unlöslichen chemischen Substanz
getrennt wird, Abtrennen der von der unlöslichen chemischen Substanz getrennten
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile und Detektion der Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile durch ein geeignetes Verfahren.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zur Detektion von in
wässrigen Medien unlöslichen chemischen Substanzen umfassend die Schritte:
Bereitstellen einer oder mehrerer Arten unlöslicher chemischer Substanzen,
Bereitstellen definierter Mengen einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten, Inkontaktbringen der unlöslichen chemischen Substanzen mit den
definierten Mengen von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch eine
Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslicher
chemischer Substanz erfolgt, Abtrennen der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und unlöslicher chemischer Substanz, Detektion der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der von der unlöslichen chemischen Substanz
getrennten, sich im Überstand befindenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten
durch ein geeignetes Verfahren.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zur Detektion von Hapten-
Analoga umfassend die Schritte: Bereitstellen eines oder mehrerer Hapten-Analoga,
Bereitstellen eines Überschusses relativ zu den Hapten-Analoga von ein oder mehrerer
Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, Inkontaktbringen der Hapten-
Analoga mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch eine Bildung von
Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon erfolgt,
Bereitstellen der Hapten-Analoga in modifizierter Form, wobei die Modifikation in der
Anbindung eines Carrier-Moleküls an die Hapten-Analoga besteht, wobei an jede Art
von Hapten-Analogon eine bestimmte Art von Carrier-Molekül gebunden wird, welches
der Bedingung genügt, dass durch die Anbindung des Carrier-Moleküls keine
signifikante Änderung der spezifischen Bindungsfähigkeit des Epitops der Hapten-
Analoga erfolgt, Inkontaktbringen der modifizierten Hapten-Analoga im Überschuss mit
dem gebildeten Gemisch aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten und gebildeten Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
Hapten-Analogon, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und modifiziertem Hapten-Analogon erfolgt, Bindung der Komplexe
aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und modifiziertem Hapten-Analogon an ein
geeignetes Chromatographiematerial, wodurch eine Trennung von den im Eluat
verbleibenden Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-
Analogon erfolgt, Auswaschen der im Eluat verbleibenden Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon und Detektion der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und Hapten-Analogon durch ein geeignetes Verfahren direkt als
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer
oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des
Nukleinsäureoligomers umfasst.
Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Detektion chemischer
Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen einer oder mehrerer chemischer
Substanzen, Bereitstellen von ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten im Überschuss relativ zu den chemischen Substanzen,
Inkontaktbringen der chemischen Substanzen mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und chemischer Substanz erfolgt, Bereitstellen der chemischen Substanzen in
modifizierter Form, wobei die Modifikation in der Anbindung der chemischen
Substanzen an ein Chromatographiematerial besteht, Inkontaktbringen des Gemisches
aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und gebildeten
Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz mit
den an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen, wodurch
eine Bildung von Komplexen aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten und an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen
erfolgt, Auswaschen der im Eluat verbleibenden Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz und Detektion der Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
chemischer Substanz durch ein geeignetes Verfahren direkt als Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der
Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer,
das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren zur Detektion chemischer
Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen ein oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, Bereitstellen eines Überschusses relativ zu
den ein oder mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten von ein
oder mehreren chemischen Substanzen, Bindung der chemischen Substanzen an ein
Chromatographiematerial, Inkontaktbringen der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten mit den an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen
Substanzen, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt, Bereitstellen ein oder mehrerer
Arten von zweiten chemischen Substanzen, wobei die zweiten chemischen Substanzen
spezifisch an die chemischen Substanzen binden können, Inkontaktbringen der ein
oder mehreren Arten von zweiten chemischen Substanzen mit den gebildeten
Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz,
wobei durch die spezifische Bindung der zweiten chemischen Substanzen an die
chemischen Substanzen zumindest ein Teil der gebildeten Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz in die Bestandteile
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemische Substanz gespalten werden,
wodurch die Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in das Eluat freigesetzt werden,
Auswaschen der freigesetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und Detektion
der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten
durch ein geeignetes Verfahren direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder
nach Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als
Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige
Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem einen Kit zur Durchführung eines der
oben genannten Verfahren, einen Kit zur zur Markierung chemischer Substanzen,
einen Kit zur Detektion chemischer Substanzen, einen Kit zur Detektion von Proteinen
oder Antigenen, einen Kit zur Detektion von in wässrigen Medien unlöslichen
chemischen Substanzen, einen Kit zur Detektion von Antikörpern, einen Kit zur
Detektion von Haptenen oder Hapten-Analoga, einen Kit zur Detektion DNA- und/oder
RNA-bindender Proteine, einen Kit zur Detektion der Antagonisten von Enzymen oder
der Antagonisten von DNA- und/oder RNA-bindenden Proteinen, einen Kit zum
Screenen von Hybridoma-Zellen und einen Kit zum Screenen von Hybridoma-Zellen
und gleichzeitigem Epitop-Mapping. Jeder erfindungsgemäße Kit umfasst eine effektive
Menge ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten.
In ihrer allgemeinsten Form betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Markierung chemischer Substanzen umfassend die Schritte: Bereitstellen einer oder
mehrerer chemischer Substanzen, Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wobei die Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten aus jeweils einem Nukleinsäureoligomer bekannter Sequenz und jeweils
einem daran angebundenen Rezeptor bestehen und der Rezeptor eine chemische
Substanz spezifisch binden kann, und Inkontaktbringen der bereitgestellten
chemischen Substanzen mit den bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und zugehöriger chemischer Substanz erfolgt. Die Bildung von Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt nur, wenn der
Rezeptor der Nukleinsäure-Rezeptor-Einheit die chemische Substanz spezifisch bindet.
Diese(r) Komplex(e) aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und zugehöriger
chemischer Substanz kann anschließend beliebigen Manipulationen ausgesetzt werden
wie z. B. der Abtrennung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
und zugehöriger chemischer Substanz von nicht mit chemischen Substanzen
komplexierten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten.
Nach Abschluss der für eine gewisse Aufgabenstellung notwendigen oder gewünschten
Manipulationen kann - statt der spezifischen chemischen Substanz - der zugehörige
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der ursprünglich an diese chemische Substanz
gebundenen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit als Nachweis für das
Vorhandensein der chemischen Substanz verwendet werden. Der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit dient
somit als universales Kodierungsmolekül für die zugehörige spezifische chemische
Substanz, solange eine bestimmte Basensequenz einer bestimmten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und somit der bestimmten zugehörigen
chemischen Substanz zugeordnet ist. Dies birgt u. a. die Vorteile,
- 1. dass es im allgemeinen einfacher ist ein Nukleinsäureoligomer nachzuweisen als eine beliebige chemische Substanz, vor allem wenn es sich um eine undefinierte Mischung der chemischen Substanzen mit unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften handelt (Vereinheitlichung und Parallelisierung der Detektion),
- 2. dass es im allgemeinen einfacher ist ein Nukleinsäureoligomer nachzuweisen als eine beliebige chemische Substanz, vor allem wenn es sich um eine undefinierte Mischung der chemischen Substanzen mit sehr ähnlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften handelt und diese daher nur sehr schwer chromatographisch aufgetrennt werden können,
- 3. dass in kleinen Volumen/hohen Konzentrationen der chemischen Substanzen gearbeitet werden kann,
- 4. dass sekundäre Immunkomplexe zur besseren Abtrennung verwendet werden können, ohne dass der damit übliche Informationsverlust (Akklommeration verschiedener Rezeptor-Target-Einheiten) hingenommen werden muss,
- 5. dass das kodierende Nukeinsäureoligomer durch geeignete Methoden amplifiziert werden kann und somit auch geringste Mengen einer chemischen Substanz einfach nachgewiesen werden können und
- 6. dass das Inkontaktbringen unter Nutzung der hochspezifischen Wechselwirkung zwischen Rezeptor und zugehöriger chemischer Substanz stattfinden kann, die anschließenden Manipulationen und die schlussendliche Detektion aber auch unter Bedingungen stattfinden können, die die ursprüngliche Erscheinungsform der chemischen Substanzen verändert oder zerstört, und die Stabilität zwischen Rezeptor und chemischer Substanz nicht berücksichtigt werden muß, solange die Sequenzintegrität des Nukleinsäureoligomerbestandteils gewahrt bleibt.
Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Nukleinsäureoligomere sind
durch chemische Bindung eines Substanz-spezifischen Rezeptors modifiziert.
Als Nukleinsäureoligomer wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Verbindung
aus wenigstens zwei kovalent verbundenen Nukleotiden oder aus wenigstens zwei
kovalent verbundenen Pyrimidin- (z. B. Cytosin, Thymin oder Uracil) oder Purin-Basen
(z. B. Adenin oder Guanin), bevorzugt ein DNA-, RNA- oder PNA-Fragment, verwendet.
In der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff Nukleinsäureoligomer auf ein
beliebiges "Rückgrat" der kovalent verbundenen Pyrimidin- oder Purin-Basen, wie z. B.
auf das Zucker-Phosphat-Rückgrat der DNA, cDNA oder RNA, auf ein Peptid-Rückgrat
der PNA oder auf analoge Rückgrat-Strukturen, wie z. B. ein Thio-Phosphat-, ein
Dithio-Phosphat- oder ein Phosphoramid-Rückgrat. Wesentliches Merkmal eines
Nukleinsäureoligomers im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, dass sie analoge
Nukleinsäureoligomere basensequenzspezifisch binden können. Alternativ zu dem
Begriff "Nukleinsäureoligomer" werden die Begriffe "Oligonukleotid", "Nukleinsäure"
oder "Oligomer" verwendet.
Unter einer "rezeptorspezifischen Substanz" (Target) wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung jede Einheit jede Substanz, jede Verbindung, jedes Biomolekül oder Molekül
oder Kombinationen daraus) verstanden, die spezifisch an eine konjugierte Rezeptor-
Einheit (Substanz, Verbindung, Biomolekül oder Molekül oder Kombinationen daraus)
binden kann.
"Photolabil" heißt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, dass die Spaltung einer
Gruppe, also deren Eigenschaft unter bestimmten äußeren Umständen in zwei oder
mehrere Bruchstücke zu zerfallen, erst durch Einstrahlen von Licht bestimmter oder
beliebiger Wellenlänge entfaltet wird.
Voraussetzung für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Bindung eines Rezeptors
an ein Nukleinsäureoligomer. Ein Rezeptor wird an ein Nukleinsäureoligomer direkt
kovalent durch die Reaktion des Nukleinsäureoligomers mit dem Rezeptor gebunden
oder indirekt nichtkovalent durch Ausbildung spezifischer Wechselwirkungen zwischen
dem (modifizierten) Nukleinsäureoligomer und dem (modifizierten) Rezeptor. Diese
Bindung kann auf vier verschiedene Arten (a-d) durchgeführt werden:
- a) Als reaktive Gruppe zur Bindungsbildung am Nukleinsäureoligomer wird eine freie Phosphorsäure-, Thiophosphorsäure-, Thiol-, Carbonyl-, Zucker-C-3-Hydroxy-, Carbonsäure- oder Amin-Gruppe des Oligonukleotid-Rückgrats, insbesondere eine Gruppe an einem der beiden Enden des Oligonukleotid-Rückgrats, verwendet. Die freien, endständigen Phosphorsäure-, Thiophosphorsäure-, Thiol-, Carbonyl-, Zucker- C-3-Hydroxy-, Carbonsäure- oder Amin-Gruppen weisen eine erhöhte Reaktivität auf und gehen daher leicht typische Reaktionen wie z. B. eine Amidbildung mit (primären oder sekundären) Aminogruppen bzw. mit Säuregruppen, eine Esterbildung mit (primären, sekundären oder tertiären) Alkoholen bzw. mit Säuregruppen, eine Thioesterbildung mit (primären, sekundären oder tertiären) Thio-Alkoholen bzw. mit Säuregruppen, eine Disulfidbildung aus zwei Thiolgruppen oder die Kondensation von Amin und Aldehyd mit anschließender Reduktion der entstandenen CH=N Bindung zur CH2-NH Bindung ein. Die zur kovalenten Anbindung der Rezeptor-Einheit nötige Kopplungsgruppe (Säure-, Amin-, Alkohol-, Thioalkohol- oder Aldehydfunktion) ist entweder natürlicherweise an dem Rezeptor vorhanden oder wird durch chemische Modifikation des Rezeptors erhalten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
eine Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit verwendet, wobei die Kopplung der
reaktiven Gruppen zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor eine nach Induktion
spaltbare Gruppe enthält. Dies kann z. B. eine Disulfidgruppe, die reduktiv, als nach
Induktion durch ein Reduktionsmittel wie DTT oder β-Mercaptoethanol, in die beiden
Thiolbestandteile gespalten werden kann, eine -CHOH-CHOH-Gruppe, die durch
Zugabe eines Oxidationsmittels wie z. B. NaIO4 oder eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-
Gruppe, die durch Zugabe von H2N-OH gespalten werden kann oder eine photolabile
Gruppe wie z. B. die Azogruppe (-N=N-Gruppe), die nach Induktion durch Einstrahlung
von Licht geeigneter Wellenlänge gespalten werden kann, sein.
- a) Das Nukleinsäureoligomer ist über einen kovalent angebundenen Molekülteil (Spacer) beliebiger Zusammensetzung und Kettenlänge (längste durchgehende Kette von aneinander gebundenen Atomen), insbesondere der Kettenlänge 1 bis 50, am Oligonukleotid-Rückgrat bzw. an einer Base mit einer reaktiven Gruppe modifiziert. Die Modifikation erfolgt bevorzugt an einem der Enden des Oligonukleotid-Rückgrats bzw. an einer terminalen Base. Als Spacer kann z. B. ein Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Heteroalkyl-, Heteroalkenyl- oder Heteroalkinylsubstituent verwendet werden. Mögliche einfache Reaktionen zur Ausbildung der kovalenten Bindung zwischen Rezeptor- Einheit und des so modifizierten Nukleinsäureoligomers sind wie unter a) beschrieben, die Amidbildung aus Säure- und Amino-Gruppe, die Esterbildung aus Säure- und Alkohol-Gruppe, die Thioesterbildung aus Säure- und Thio-Alkohol-Gruppe, die Disulfidbildung aus zwei Thiolgruppen oder die Kondensation von Aldehyd und Amin mit anschließender Reduktion der entstandenen CH=N Bindung zur CH2-NH Bindung.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit verwendet, bei der der Linker/Spacer nach Kopplung der reaktiven Gruppen
zwischen Linker/Spacer und Nukleinsäureoligomer sowie zwischen Linker/Spacer und
Rezeptor eine nach Induktion spaltbare Gruppe aufweist. Geeignete nach Induktion
spaltbare Gruppen sind z. B. eine Disulfidgruppe, die reduktiv, also nach Induktion
durch ein Reduktionsmittel wie DTT oder β-Mercaptoethanol, in die beiden
Thiolbestandteile gespalten werden kann, eine -CHOH-CHOH-Gruppe, die durch
Zugabe eines Oxidationsmittels wie z. B. NaIO4 oder eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-
Gruppe, die durch Zugabe von H2N-OH gespalten werden kann oder eine photolabile
Gruppe wie z. B. die Azogruppe (-N=N-Gruppe), die nach Induktion durch Einstrahlung
von Licht geeigneter Wellenlänge gespalten werden kann.
- a) Bei der Synthese des Nukleinsäureoligomers wird eine terminale Base oder ein terminales Nukleotid bzw. terminales Nukleosid durch den Rezeptor, einen Linker/Spacer-modifizierten (vgl. b)) Rezeptor oder einen Linker/Spacer mit reaktiver Gruppe (vgl. b)) ersetzt. Die Anbindung des Rezeptors bzw. Linker/Spacer-modifizierten Rezeptors bzw. Linker/Spacers mit reaktiver Gruppe kann komplett oder in Teilen dieser Einheit mit anschließender Vervollständigung der Einheit erfolgen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit verwendet, bei der der Linker/Spacer nach Kopplung der reaktiven Gruppen
zwischen Linker/Spacer und Nukleinsäureoligomer bzw. zwischen Linker/Spacer und
Rezeptor eine nach Induktion spaltbare Gruppe aufweist. Neben den
Kopplungsgruppen zur Anbindung an das Nukleinsäureoligomer bzw. an den Rezeptor
befindet sich in der durchgehenden Kette zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor
eine nach Induktion spaltbare Gruppe, z. B. eine Disulfidgruppe, die reduktiv, also nach
Induktion durch ein Reduktionsmittel, wie DTT oder β-Mercaptoethanol, in die beiden
Thiolbestandteile gespalten werden kann, eine -CHOH-CHOH-Gruppe, die durch
Zugabe eines Oxidationsmittels wie z. B. NaIO4 oder eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-
Gruppe, die durch Zugabe von H2N-OH gespalten werden kann oder eine photolabile
Gruppe wie z. B. die Azogruppe (-N=N-Gruppe), die nach Induktion durch Einstrahlung
von Licht geeigneter Wellenlänge gespalten werden kann.
- a) Das Nukleinsäureoligomer ist indirekt nichtkovalent an den Rezeptor gebunden.
Dabei wird zum einen z. B. Biotin direkt oder indirekt über einen Spacer/Linker (vgl. b))
an ein Nukleinsäureoligomer gebunden und zum anderen Avidin, insbesondere
monovalentes Avidin und/oder Streptavidin, insbesondere monovalentes Streptavidin
und/oder anti-Biotin-Antikörper (bzw. das Fab-Fragment davon) an den Rezeptor (direkt
oder indirekt über einen Spacer/Linker (vgl. b)) oder vice versa. Die Verknüpfung dieser
modifizierten Nukleinsäureoligomer-Einheit mit dem entsprechend modifizierten
Rezeptor-Einheit geschieht durch Kopplung der beiden Einheiten aufgrund der
spezifischen Wechselwirkungen zwischen Biotin und Avidin (oder Biotin und
Streptavidin oder Biotin und anti-Biotin-Antikörper oder zwischen Biotin und dem Fab-
Fragment von anti-Biotin-Antikörper). Weitere Beispiele für die Realisierung der
indirekten nichtkovalenten Verbindung zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor
ergeben sich allgemein durch direkte oder indirekte Anbindung (vgl. b)) einer (zweiten)
chemischen Substanz an das Nukleinsäureoligomer, die einen spezifischen
Bindungspartner für eine dritte chemische Substanz darstellt, wobei diese dritte
chemische Substanz diejenige ist, mit der der Rezeptor modifiziert wurde. Beispiele für
solche zweite chemische Substanzen zur Bindung an das Nukleinsäureoligomer sind
ein Hapten-Analogon (FITC, DNP, Digoxigenin oder Rhodamin), ein Antigen, ein His-
Tag, ein HA-TAG, ein FLAG-TAG, ein GST-Tag, eine Z-Domäne (monovalente
funktionelle Domäne des Protein A), ein funktionelles Protein, ein chitinbindendes
Protein, ein Avidin, monovalentes Avidin, ein Streptavidin oder monovalentes
Streptavidin ist. Der dazu passende spezifische Bindungspartner, also die dritte
chemische Substanz ist ein Antikörper (spezifischer Bindungspartner für das Hapten
oder das Antigen) oder Fab-Fragment (spezifischer Bindungspartner für das Hapten
oder Antigen), insbesondere ein anti-FITC-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für
FITC), ein anti-DNP-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für DNP), ein anti-
Digoxigenin-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für Digoxigenin) oder ein anti-
Rhodamin-Antikörper, oder ein anti-His-Tag-Antikörper (spezifischer Bindungspartner
für His-Tag), ein anti-HA-TAG-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für HA-TAG),
ein anti-Flag-Tag-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für FLAG-TAG), ein anti-
GST-Tag-Antikörper oder Glutathion (spezifische Bindungspartner für GST-Tag),
Antikörper Fc-Fragment (spezifischer Bindungspartner für die Z-Domäne), Biotin
(spezifischer Bindungspartner für Avidin, monovalentes Avidin, Streptavidin,
monovalentes Streptavidin, anti-Biotin-Antikörper oder dem Fab-Fragment von anti-
Biotin-Antikörper) oder dem spezifischen Bindungspartner für das funktionelle Protein
wie z. B. Chitin als spezifischen Bindungspartner für das chitinbindende Protein. Statt
der zweiten chemischen Substanz kann auch der spezifische Bindungspartner der
zweiten chemischen Substanz an das Nukleinsäureoligomer gebunden werden, wobei
dann zur indirekten Bindungsbildung zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor ein
Rezeptor verwendet wird, der mit der zweiten chemischen Substanz modifiziert wurde.
Diese Anbindungsform birgt den Vorteil, dass zum einen der an das jeweilige
Nukleinsäureoligomer anzubindenden Rezeptor in einer einfachen, unabhängigen und
separaten Reaktion stöchiometrisch eindeutig angebunden werden kann und zum
anderen, dass die Bindung zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor bzw.
zwischen mehreren Nukleinsäureoligomeren und Rezeptoren - sofern zur
Nukleinsäureoligomer-Rezeptorverbindung das identische Paar konjugierter
chemischer Substanzen verwendet wurde - bei Bedarf gespalten werden kann (z. B.
nach der Abtrennung der Komplexe aus Target und Nukleinsäure-Rezeptor-Einheit),
indem ein spezifischer Antagonist auf die konjugierten chemischen Substanzen einwirkt
(bzw. mehrere solcher Antagonisten bei Verwendung verschiedener konjugierter
chemischer Substanzen, nötigenfalls jeweils im deutlichen Überschuss eingesetzt).
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird als
Rezeptor ein Antigen, ein Antikörper, insbesondere ein m 99999 00070 552 001000280000000200012000285919988800040 0002010041766 00004 99880onoklonaler Antikörper, ein
Fab-Fragment eines Antikörpers ein Peptid oder Protein, ein Protein eines
Multiproteinkomplexes, ein Allergen, ein Enzym, ein Enzym-Inhibitor, ein Hormon, ein
Hormonrezeptorprotein, ds-DNA (ss-DNA, ss-RNA) mit spezifischer Sequenz zur
Anbindung eines DNA- (RNA-)bindenden Proteins, ein DNA- oder RNA-bindendes
Protein, ein Hapten-Analogon, ein Oligoglycosid oder ein Lectin verwendet.
Die Rezeptor-Einheit kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung an eine der Phosphorsäure-Einheiten, an eine der
Thiophosphat-Einheiten, an eine der Thiol-Einheiten, an eine der Phosphorsäureamid-
Einheiten, an eine der Zucker-Einheiten, insbesondere an eine Zucker-Hydroxy-
Gruppe, an eine Carbonyl-, Carboxyl-, Amid- oder Amin-Gruppe, oder an eine der
Basen des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils angebunden sein, insbesondere an eine
endständige 3'- oder 5'-Einheit.
Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, in denen die Rezeptor-Einheit über eine
durch Induktion spaltbare Gruppe an den Nukleinsäureoligomer-Bestandteil
angebunden ist, und darunter insbesondere die Ausführungsformen, in denen die
Rezeptor-Einheit über eine -CHOH-CHOH-Gruppe, eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-
Gruppe, eine -S-S-Gruppe, eine -N=N-Gruppe, über Psoralen oder über zwei
spezifisch bindende konjugierte chemische Substanzen (siehe Punkt (d) im Abschnitt
Bindung eines Rezeptors an ein Nukleinsäureoligomer) angebunden ist. Die spaltbaren
Gruppen zwischen Nukleinsäureoligomer-Bestandteil und Rezeptor-Einheit können
auch Bestandteil eines Linkers zwischen dem Nukleinsäureoligomer-Bestandteil und
der Rezeptor-Einheit sein.
Bevorzugt sind außerdem Ausführungsformen, gemäß denen der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
wenigstens eine beliebige Primer-Bindungsregion umfasst, insbesondere
Ausführungsformen, gemäß denen der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit zwei beliebige Primer-Bindungsregionn
umfasst. Bevorzugt sind hierbei Primerabschnitte, die 5' von der Codierungssequenz
identische Sequenz aufweisen (bevorzugt 8-24 bp lang) und 3' von der
Codierungsregion eine Sequenz aufweisen, die komplementär zu (einem) Primer(n)
(bevorzugt 8-24 bp lang) ist. Besonders vorteilhafte Effekte ergeben sich, wenn die
verschiedenen Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten einer Analyse
identische Primer-Bindungsregionen umfassen. Diese Ausführungsform birgt den
Vorteil, dass die Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit, insbesondere solche in Form von DNA, RNA oder PNA, bei Bedarf
(z. B. nach der Abtrennung der Komplexe aus Target und Nukleinsäure-Rezeptor-
Einheit und nachfolgender Abtrennung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils) durch
PCR oder andere Methoden (Synthese mit Hilfe anderer DNA- oder RNA-Polymerasen)
amplifiziert werden können, um z. B. auch geringe Targetmengen zu detektieren
und/oder die Nukleinsäureoligomerbestandteile mit einem Detektionsmarker zu
versehen. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung befindet sich 3' neben der Codierungsregion oder 3' neben der 3'-Primer-
Bindungsregion eine Bindungsstelle für die T7-, T3- oder SP6-RNA-Polymerase,
wodurch eine in vitro Transskription der Codierungssequenz möglich wird.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens weisen die verschiedenen Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten keine zueinander komplementären Nukleinsäureoligomere auf und
insbesondere in den Kodierungsregionen keine Bereiche auf, die zu mehr als 75%
komplimentär zu den Primer-Bindungsregionen sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird eine
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit verwendet, die vor, während oder nach
Anbindung des Rezeptors nach einer der Möglichkeiten a) bis d) zusätzlich mit einem
Fluoreszenzfarbstoff und/oder mit einem Hapten und/oder mit Biotin
(Avidin/Streptavidin)), einer einheitlichen Basensequenz zur Anbindung eines
universellen Primers (bei Verwendung von cDNA oder RNA als Nukleinsäureoligomer)
und/oder einer reaktiven Gruppe (direkt oder Linker-/Spacer-gebunden) modifiziert
wird.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren findet eine spezifische Bindungsbildung
zwischen einer chemischen Substanz und dem Rezeptor der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit statt. Die für den jeweiligen Rezeptor spezifische Substanz, das
Target, wird in einem beliebigen Substanzgemisch mit der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit markiert, wobei die rezeptormodifizierten Nukleinsäureoligomere als
Reinsubstanzen (ein modifiziertes Nukleinsäureoligomer) oder Gemische (mehrere
verschiedene modifizierte Nukleinsäureoligomere) eingesetzt werden können.
Voraussetzung für das erfindungsgemäße Verfahren ist die spezifische Bindung einer
chemischen Substanz an eine für diese Substanz spezifische Rezeptor-Einheit der
rezeptormodifizierten Nukleinsäureoligomere. Als Beispiele eines substanzspezifischen
Rezeptors mit zugehöriger spezifischer chemischer Substanz seien genannt:
Die Verwendung von Antigenen als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass damit natürliche und künstlich hergestellte
Antikörper gegen dieses Antigen identifiziert werden können. Dabei können mit dieser
Methode auch extrem geringe Mengen natürlich vorkommender Antikörper (z. B. im
Blutseren) nachgewiesen werden. Daneben kann ein Gemisch mit anderen verwandten
Antigenen ausgetestet werden und die positiven Ergebnisse (Antigen mit gebundenem
Antikörper) können quantitativ und in hoher Konzentration aus der Mischung abgetrennt
werden, da die Methode keine Auftrennung der positiven Ergebnisse in dieser
kritischen Phase erfordert. Die Antikörper können deshalb auch in sekundären
Immunkomplexen mit anti-Ig-Antikörpern gebunden werden, wodurch die quantitative
Immobilisierung mit hoher Avididät für alle Antikörper deutlich verbessert wird.
Letztendlich können die Bedingungen für die chromatographische Aufreinigung so
optimiert werden, dass allein die Affinität der einzelnen Antigene zu den
entsprechenden Antikörpern berücksichtigt werden muß. Die Eluation kann in
Fraktionen mit steigender Stringenz bei den Waschbedingungen erfolgen.
Die Verwendung von Antikörpern als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass die Antikörper gegen die entsprechenden
Antigene eine extrem hohe Spezifität bei hoher Affinität besitzen, das Spektrum der
Antigene beliebig breit ist und verschiedene physiologische Formen des Antigens
unterschieden werden können. Damit ist gewährleistet, dass man in einer komplexen
Mischung die einzelnen Antigene quantitativ identifizieren kann, ohne diese
chromatographisch ab- oder auftrennen zu müssen. Daneben können auch
Substanzen, die Hapten-Analoga bilden, mit Hilfe der Antikörper-Rezeptoren detektiert
werden, wobei auch hier die Spezifität bei hoher Affinität die Unterscheidung nahe
verwandter (chemisch ähnlicher) Substanzen in einer komplexen Mischung mit
anderen, chromatographisch schwierig abtrennbaren Substanzen erlaubt.
Die Verwendung von monoklonalen Antikörpern oder affinitätsaufgereinigten
polyklonalen Antikörpern, die nur gegen eine bestimmte Region oder ein Epitop des
Antigens gerichtet sind, ist besonders bevorzugt, da diese eine erhöhte Spezifität
aufweisen, damit z. B. aktive und inaktive Isoformen, alternativ gespleißte, oder
proteolytisch prozessierte, oder modifizierte Formen der ansonsten gleichen Antigene
unterschieden werden können. Die Verwendung von Fab-Fragmenten der Antikörper
bietet zudem den Vorteil, dass pro Fab-Fragment nur ein Antigen oder Hapten bindet
und dass die Abtrennung der positiven Ergebnisse (Fab-Fragment mit zugehörigem
Antigen oder Hapten) bei Verwendung von sekundären Immunkomplexen einfacher ist,
da Fab-Fragmente, im Gegensatz zu Antikörpern, nicht an die
Affinitätschromatographie-Träger binden.
Die Verwendung von Enzymen als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass ein bekannter wirksamer Antagonist (oder
Inhibitor bzw. einer Gruppe davon) dem bisher unbekannten Wirkort (aus einer
Auswahl von beliebigen Nukleinsäureoligomer-kodierten Enzymen) zugeordnet werden
kann. Daneben können die als Rezeptoren verwendeten Enzyme zum quantitativen
Nachweis von Inhibitoren, Antagonisten und Cofaktoren verwendet werden, die nicht
immunogen sind. Darüber hinaus können Enzyme indirekt über ihre Kofaktoren an die
Nukleinsäureoligomere angebunden werden. Dies erlaubt z. B. eine Anbindung eines
Kofaktors an das Nukleinsäureoligomer, die i. a. nicht unter physiologischen
Bedingungen durchgeführt werden muss, da die Kofaktoren i. a. wesentlich stabiler
sind als der Enzymkomplex. Der Kofaktor kann z. B. direkt während der
Festphasensynthese an das Nukleinsäureoligomer gebunden werden und die
Nukeinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit wird nachträglich, durch Rekonstitution
(Inkubation mit Kofaktor-befreitem Enzym) vervollständigt.
Die Verwendung von potentiellen Enzym-Inhibitoren und -Antagonisten als Rezeptoren
der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass nach
forschungsrelevanten oder therapeutisch relevanten Inhibitoren oder Antagonisten
eines Enzyms (oder einer Gruppe von Enzymen) gesucht werden kann. Daneben
können diese als Rezeptoren verwendeten Enzym-Inhibitoren und Antagonisten zum
quantitativen Nachweis von Enzymen verwendet werden, wobei selektiv der Anteil der
aktiven Form von Enzymen detektiert wird. Darüber hinaus können Enzym-Inhibitoren
und Antagonisten, solange sie einfache chemische Verbindungen sind, leicht mit
Nukleinsäureoligomeren modifiziert werden, da sie i. a. nicht unter physiologischen
Bedingungen gehandhabt werden müssen und somit z. B. direkt während der
Festphasensynthese an das Nukleinsäureoligomer gebunden werden können.
Die Verwendung von ds-DNA (ss-DNA, ss-RNA) mit spezifischer Sequenz zur
Anbindung DNA-(RNA-)bindender Proteine als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit besitzt gegenüber den Antikörpern den besonderen Vorteil, dass
damit der Anteil der aktiven Formen, also der bindenden Formen bekannter DNA-
(RNA-)bindender Protein quantitativ oder qualitativ nachgewiesen werden kann.
Außerdem kann mit solchen Rezeptoren nach bisher nicht bekannten Sequenzen
gesucht werden, die spezifisch an ein DNA-(RNA-)bindendes Protein (bzw. eine
Gruppe DNA-(RNA-)bindender Proteine) binden, und aus diesen Informationen eine
consensus-Sequenz der Bindungsstelle ermittelt werden. Daneben können diese
Nukleinsäure-Rezeptor-Einheiten in Kombination mit den zugehörigen Targets benutzt
werden, um festzustellen, für welche der Komplexe aus ds-DNA(ss-DNA, ss-RNA)-
Sequenz und DNA-(RNA-)bindender Proteine eine potentieller Antagonist wirkt,
wodurch man nicht nur eine consensus-Bindungsstelle ermittelt, sondern diese
Bindungsstellen auch eine funktionelle Relevanz besitzt.
Darüber hinaus können die spezifischen Sequenzen direkt in der Festphasensynthese
an das Kodierungs-Nukleinsäureoligomer angebunden werden. Auch müssen diese
spezifischen Sequenzen zur Anbindung DNA-(RNA-)bindender Proteine nicht
notwendigerweise zur Detektion abgetrennt werden (nach Ausbildung und Abtrennung
der Rezeptor-Target-Komplexe und gegebenenfalls anschließender Dissoziation der
Target-Einheit).
Die Verwendung DNA-(RNA-)bindender Proteine als Rezeptoren der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass damit
bekannte ds-DNA (ss-DNA, ds-RNA, ss-RNA) mit spezifischer Sequenz zur Anbindung
charakterisiert werden können in Bezug auf das Spektrum welche DNA-(RNA-)
bindende Proteine an diese Sequenzen binden. Dies ist bei Promotorstudien, bei
alternativem Spleißen und bei der Bestimmung von spezifischen m-RNA-
Transportfaktoren ein wichtiges Hilfsmittel. DNA- und RNA-bindende Proteine können
auch herangezogen werden, um die Verfügbarkeit von Bindungsstellen, die aufgrund
eines Regulationsmechanismus blockiert sein können, qualitativ und quantitativ
nachzuweisen
Die Verwendung von Proteinen eines Multiproteinkomplexes als Rezeptoren der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass damit
Multiproteinkomplexe qualitativ und quantitativ detektiert werden können. Sie können
auch als sogenannte potentielle Komponenten dazu herangezogen werden, um nach
unbekannten Bindungspartnern für ein bestimmtes Protein oder Multiproteinkomplex zu
suchen.
Die Verwendung von Multiproteinkomplexen als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass damit Proteine in physiologisch
aktiver Form qualitativ und quantitativ detektiert werden können, die an einen
bestimmten Multiproteinkomplex binden.
Die Verwendung von funktionellem Protein oder Peptid (z. B. ein Hormon-
Rezeptorprotein) als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit besitzt
den besonderen Vorteil, dass ein bekannter wirksamer Bindungspartner (z. B ein
Hormon), ein Antagonist zu diesem Bindungspartner (oder Inhibitor bzw. einer Gruppe
davon) dem bisher unbekannten Wirkort (aus einer Auswahl von beliebigen
Nukleinsäureoligomer-kodierten funktionellen Proteine oder Peptide) zugeordnet
werden kann. Daneben können diese als Rezeptoren verwendeten Proteine oder
Peptide zum quantitativen Nachweis von Bindungspartnern wie z. B. Hormonen,
Antagonisten zu diesem Bindungspartner (oder Inhibitoren oder Cofaktoren) verwendet
werden, wobei der Anteil der aktiven Form von Bindungspartnern detektiert wird.
Die Verwendung von potentiellen spezifischen Bindungspartners eines funktionellen
Proteins oder eines funktionellen Peptids (z. B. eines Hormons) oder eines potentiellen
Antagonisten als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit besitzt den
besonderen Vorteil, dass nach forschungsrelevanten oder therapeutisch relevanten
Inhibitoren oder Antagonisten des Bindungspartners eines bestimmten funktionellen
Proteins oder Peptids (oder einer Gruppe von funktionellen Proteinen oder Peptiden)
gesucht werden kann. Daneben können diese Bindungspartner zum quantitativen
Nachweis der zugehörigen Rezeptor-Proteine (z. B. der Hormon-Rezeptorprotein)
herangezogen werden, wobei die aktive Form der Rezeptor-Proteine mit freier
Bindungsstelle detektiert wird.
Die Verwendung von Lectinen als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass Glycosylierungsmuster und/oder
pathologische Veränderungen des Glycosylierungsmusters qualitativ und quantitativ
erfasst werden können. Darüber hinaus sind Lectine besonders stabil und können
daher einfach (unter breiten Reaktionsbedingungen) mit den Nukleinsäureoligomeren
verbunden werden.
Die Verwendung von Oligoglykosiden als Rezeptoren der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit besitzt den besonderen Vorteil, dass sie als Bindungspartner für
verschiedene Rezeptorproteine dienen und damit diese qualitativ und quantitativ erfasst
werden können, wobei die aktiven Rezeptor-Proteine detektiert werden. Darüber hinaus
können Oligoglykosiden daraufhin geprüft werden, ob sie als Bindungspartner für ein
bestimmtes Rezeptorprotein dienen.
Die spezifische Bindungsbildung zwischen einer oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und einer oder mehrerer Arten von spezifisch
bindenden chemischen Substanzen (Targets) kann in beliebigen Aggregatszuständen
der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und der Targets erfolgen, wobei die
Targets in vitro oder in vivo vorliegen können. Bevorzugt sind die Bindungsbildung in
löslicher Umgebung, wobei auch einer der beiden Bindungspartner, insbesondere
das/die Target(s), nicht notwendigerweise in gelöster Form vorliegen muss. Er kann
auch in Form eines Präzipitats, in permeable Vesikel (Zellen) eingeschlossen, an/in
(Zell-)Membranen oder geeignete Trägermaterialien gebunden oder in Form von
Mizellen in der Lösung enthalten sein. In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung findet die spezifische Bindungsbildung zwischen einer oder
mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und einer oder mehrerer
Arten von spezifisch bindenden chemischen Substanzen (Targets) durch
Immobilisieren der Targets auf einem Träger und Inkubation der Träger-immobilisierten
Targets mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten statt, wobei die Inkubation
durch Zugabe der gelösten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten stattfindet.
Die nachfolgende Abtrennung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und chemischer Substanz von den restlichen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten kann durch spezifische Präzipitation, Filtration, Zentrifugation, durch
chromatographische Methoden (Säulenchromatographie, Affinitätschromatographie,
Size-Exclusion (Gelfiltration), Membranchromatographie etc.) oder durch
Gelelektrophorse erfolgen.
Als "Trägermaterial" oder "Chromatographiematerial" wird im Rahmen der vorliegenden
Erfindung jedes stationäre zwei- oder dreidimensionale Material bezeichnet, das -
nötigenfalls durch entsprechende Derivatisierung - geeignet ist, einen oder mehrere der
Bausteine des Komplexes aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer
Substanz zu binden. Das Chromatographiematerial kann auch an eine
"Chromatographieoberfläche" gebunden sein, wobei als Chromatographieoberfläche
jedes stationär an einer Fläche aufgebrachte Material oder jede Oberfläche verstanden
wird, die es erlaubt, einen oder mehrere der Bausteine des Komplexes aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz in einer nach der Art
der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz
geordnetem Raster zu binden, also in einer definierten ortsaufgelösten Anordnung der
verschiedenen Komplexes aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer
Substanz.
In einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das
Chromatographiematerial - nötigenfalls nach vorhergehender Derivatisierung -
geeignet, die rezeptorspezifische Substanz, das Target, oder Modifikationen der
rezeptorspezifischen Substanz (Targetkomplexe aus rezeptorspezifischer Substanz
und einer oder mehreren weiteren chemischen Substanzen, die nicht die
erfindungsgemäße Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit darstellen), als solche oder
einen oder mehrere der Bausteine dieses Targetkomplexes, zu binden, während die
nicht targetbesetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten nicht gebunden werden
(oder vice versa).
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt die Immobilisierung der
Targets zur Inkubation einer oder mehrerer Arten von Targets mit einer oder mehrerer
Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und/oder zur Abtrennung der
Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von den restlichen
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch Bindung an ein
Chromatographiematerial. Diese Bindungsbildung zwischen Target und
Chromatographiematerial kann folgendermaßen durchgeführt werden:
Das Target oder der Komplex aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target wird an starke Ionenaustauscher
gebunden, die so auf die Anbindung der Targets optimiert wurden, dass die
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten alleine (ohne zugehöriges Target) nicht
gebunden werden.
Das Target alleine oder das Target im Komplex aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target wird mit einer weiteren (zweiten)
chemischen Substanz modifiziert, die einen spezifischen Bindungspartner für eine dritte
chemische Substanz darstellt, wobei diese dritte chemische Substanz diejenige ist, mit
der das Chromatographiematerial modifiziert wurde. Solche weiteren (zweiten)
chemischen Substanzen sind z. B. ein Hapten-Analogon (Biotin, FITC, DNP,
Digoxigenin oder Rhodamin), ein Antigen, ein His-Tag, ein HA-Tag, ein Flag-Tag, ein
GST-Tag, eine Z-Domäne (monovalente funktionelle Domäne des Protein A), ein
funktionelles Protein, ein chitinbindendes Protein, ein Avidin, monovalentes Avidin, ein
Streptavidin oder monovalentes Streptavidin. Der dazu passende spezifischen
Bindungspartner, also die dritte chemische Substanz, ist ein Antikörper (spezifischer
Bindungspartner für das Hapten-Analogon oder das Antigen) oder Fab-Fragment
(spezifischer Bindungspartner für das Hapten-Analogon oder Antigen) ist, insbesondere
ein anti-FITC-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für FITC), ein anti-DNP-
Antikörper (spezifischer Bindungspartner für DNP) ein anti-Digoxigenin-Antikörper
(spezifischer Bindungspartner für Digoxigenin), oder ein anti-Rhodamin-Antikörper,
oder ein anti-His-Tag-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für His-Tag), ein anti-
HA-Tag-Antikörper (spezifischer Bindungspartner für HA-Tag), ein anti-Flag-Tag-
Antikörper (spezifischer Bindungspartner für Flag-Tag), ein anti-GST-Tag-Antikörper
oder Glutathion (spezifische Bindungspartner für GST-Tag), Antikörper Fc-Fragment
(spezifischer Bindungspartner für die Z-Domäne), Biotin (spezifischer Bindungspartner
für Avidin, monovalentes Avidin, Streptavidin, monovalentes Streptavidin, anti-Biotin-
Antikörper oder dem Fab-Fragment von anti-Biotin-Antikörper) oder der spezifische
Bindungspartner für das funktionelle Protein wie z. B. Chitin als spezifischer
Bindungspartner für das chitinbindende Protein. Statt der zweiten chemischen
Substanz kann auch der spezifische Bindungspartner der zweiten chemischen
Substanz an das Target alleine oder das Target im Komplex aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und Target gebunden werden, wobei als Chromatographiematerial ein
mit der zweiten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial
verwendet wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind die zweite und dritte chemische Substanz zur Anbindung des Targets an
das Chromatographiematerial verschieden von der zweiten und dritten chemischen
Substanz zur indirekten Verknüpfung von Nukleinsäureoligomer und Rezeptor (siehe
Abschnitt "Bindung eines Rezeptors an ein Nukleinsäureoligomer").
Das Target wird vor
Bildung des Komplexes aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target mit
einem Photocrosslinker modifiziert. Die Anbindung an das Chromatographiematerial
wird durch Einstrahlung von Licht geeigneter Wellenlänge induziert. In einer
bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Photocrosslinker
verwendet, der über eine nach Induktion spaltbare Gruppe verfügt, wie z. B. über eine
Disulfidgruppe, die reduktiv, also nach Induktion durch ein Reduktionsmittel (z. B. DTT
oder β-Mercaptoethanol), in die beiden Thiolbestandteile gespalten werden kann, über
eine -CHOH-CHOH-Gruppe, die durch Zugabe eines Oxidationsmittels wie z. B. NaIO4
oder über eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe, die durch Zugabe von H2N-OH
gespalten werden kann. Die spaltbare Gruppe kann auch eine photolabile Gruppe wie
z. B. die Azogruppe (-N=N-Gruppe) sein, die nach Induktion durch Einstrahlung von
Licht geeigneter Wellenlänge gespalten werden kann, wobei eine photolabile Gruppe
besonders bevorzugt ist, die zur Spaltung Licht anderer Wellenlänge braucht als der
Photocrosslinker zur Aktivierung. Alternativ kann auch das Chromatographiematerial
mit einem Photocrosslinker modifiziert sein und das unmodifizierte Target wird vor
Bildung des Komplexes aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target an das
Chromatographiematerial durch Inkubation des Targets mit dem
Chromatographiematerial und Einstrahlung von Licht geeigneter Wellenlänge
angebunden.
Das Target
alleine wird vor Bildung des Komplexes aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
und Target mit einem Linker mit reaktiver Gruppe, insbesondere einem aktivierten
Linker modifiziert wie z. B. mit einem über die 4-Azido-Gruppe durch Photocrosslinking
an das Target gekoppeltes 4-Azidobenzoesäure-N-sulfosuccinimidylester Natriumsalz.
Die Anbindung an das Chromatographiematerial erfolgt durch Inkontaktbringen des
modifizierten Targets mit geeignetem Chromatographiematerial, also solchem mit der
nötige Gegengruppe zur Ausbildung einer kovalenten chemischen Bindung mit der
reaktiven Gruppe des Linkers. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird ein Linker verwendet der über eine nach Induktion spaltbare Gruppe
verfügt, wie z. B. über eine Disulfidgruppe, die reduktiv, also nach Induktion durch ein
Reduktionsmittel (z. B. DTT oder β-Mercaptoethanol), in die beiden Thiolbestandteile
gespalten werden kann, über eine -CHOH-CHOH-Gruppe, die durch Zugabe eines
Oxidationsmittels wie z. B. NaIO4 oder über eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe, die
durch Zugabe von H2N-OH gespalten werden kann oder über eine photolabile Gruppe
wie z. B. die Azogruppe (-N=N-Gruppe), die nach Induktion durch Einstrahlung von
Licht geeigneter Wellenlänge gespalten werden kann. Alternativ kann auch das
Chromatographiematerial mit einem chemischen Crosslinker modifiziert sein und das
unmodifizierte Target wird vor Bildung des Komplexes aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und Target an das Chromatographiematerial durch Inkubation des
Targets mit dem Chromatographiematerial angebunden.
Existieren für die Targets bzw. das Target im Komplex aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target neben dem Rezeptor spezifische
Antikörper, wie z. B. anti-IgA-Antikörper, anti-IgG-Antikörper, anti-IgM-Antikörper, anti-
IgE-Antikörper und anti-IgD-Antikörper, spezifische Fab-Fragmente, oder spezifische
monoklonale oder polyklonale Antikörper (z. B. im Falle von Antigenen oder Haptenen
als Targets) kann das Chromatographiematerial mit diesen Antikörpern und/oder Fab-
Fragmenten und/oder monoklonale und/oder polyklonale Antikörpern modifiziert
werden, um die Targets oder Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
und Target an den Träger zu binden. Existieren gegen Target-besetzte Rezeptoren im
Komplex aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target andere
Bindungspartner wie z. B. Rezeptor-Proteine wie Fc-γ-Rezeptoren oder Kompliment-
C1q, die selektiv gegen Gruppen von Target-besetzte Rezeptoren wirken, können auch
diese zur Modifikation des Säulenmaterials verwendet werden.
Existieren für die Targets bzw.
das Target im Komplex aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target neben
dem Rezeptor spezifische Antikörper, oder spezifische monoklonale oder polyklonale
Antikörper (z. B. im Falle von Antigenen oder Haptenen als Targets) können die
Targets nach Ausbildung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
und Target aber vor Anbindung dieser Komplexe an das Chromatographiematerial mit
den Antikörpern inkubiert werden, wodurch sich aus den Komplexen sogenannte
primäre und nach Zugabe von anti-Ig-Antikörpern sekundäre Immunkomplexe bilden.
Diese (primären oder) sekundären Immunkomplexe können über
Chromatographiematerial, das mit Protein A, Protein G oder mit gegen die Fc-Domäne
gerichtete anti-Ig-Antikörper modifiziert ist, von den verbleibenden nicht Target-
besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten abgetrennt werden. In einer
besonderen Ausführungsform, bei der der Rezeptor und die eingesetzten Antikörper
verschiedene Regionen oder Epitope erkennen, kann die Inkontaktbringung der
Antikörper mit den Targets auch gleichzeitig mit dem Inkontaktbringung der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten mit den Targets erfolgen.
Das
Chromatographiematerial wird mit der oder den Arten von Targets abgesättigt, z. B.
analog zu den Methoden a) bis d) im Abschnitt "Abtrennung der Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten"). Nach Inkontaktbringen der Nukleinsäure-
Rezeptor-Einheiten und Targets und Bindungsbildung zwischen Nukleinsäure-
Rezeptor-Einheiten und Targets wird die Mischung mit so modifiziertem
Chromatographiematerial in Kontakt gebracht, wobei die nicht Target-besetzten
Nukleinsäure-Rezeptor-Einheiten immobilisiert werden und die Target-besetzten
Nukleinsäure-Rezeptor-Einheiten im Eluat verbleiben.
In einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erfolgt die
Abtrennung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von
den restlichen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten nicht durch Bindung an ein
Chromatographiematerial. Bei in wässrigen Medien unlöslichen Targets, z. B.
unlöslichen Proteinen als Targets, kann die Komplexbildung zwischen
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target durch Inkubation einer Suspension
der Targets mit den gelösten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgen. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter dem Ausdruck "wässriges Medium"
alle Lösungen mit dem Hauptbestandteil Wasser verstanden. Nach erfolgter
Komplexbildung werden die löslichen nicht besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten durch Zentrifugation oder Filtration abgetrennt (Pelletierung der komplexe,
gemeinsam mit verbleibendem unlöslichem Material). Auch bei Targets mit hohem
Molekulargewicht im Vergleich zum Molekulargewicht der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten können nach erfolgter Komplexbildung die löslichen nicht besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch Zentrifugation abgetrennt werden. Bei
im Vergleich zu den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten großen Targets können
die nicht besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch Size-Exclusion
(Gelfiltration) oder Filtration abgetrennt werden. Weiterhin können die Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten als sekundären Immunkomplexe (vgl.
Methode f) im Abschnitt "Abtrennung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und Target von nicht Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten") durch Filtration oder Zentrifugation (Immunpräzipitation) von den
restlichen Bestandteilen der Untersuchungslösung abgetrennt werden.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren
zur Detektion von chemischen Substanzen, umfassend die Schritte (i) Bereitstellen
einer oder mehrerer chemischer Substanzen, (ii) Bereitstellen einer oder mehrerer
Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, (iii) Inkontaktbringen der
chemischen Substanzen mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch
eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
chemischer Substanz erfolgt, (iv) Bindung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz an ein geeignetes
Chromatographiematerial, wodurch eine Trennung von den ins Eluat übergehenden
nicht Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt, (v) Spaltung
einer oder mehrere chemische Bindungen der an das Chromatographiematerial
gebundenen Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer
Substanz derart, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig
modifizierten Nukleinsäureoligomers, das die vollständige Sequenzinformation des
Nukleinsäureoligomers umfasst, von dem Chromatographiematerial getrennt wird, und
schließlich (vi) Auswaschen der von dem Chromatographiematerial getrennten
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile und deren (vii) Detektion durch ein geeignetes
Verfahren.
Alternativ zu den Schritten (iv) und (vi) können bei Targets mit hohem Molekulargewicht
im Vergleich zum Molekulargewicht der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten nach
erfolgter Komplexbildung die löslichen nicht besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten durch Zentrifugation abgetrennt werden oder bei im Vergleich zu den
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten großen Targets die nicht besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch Size-Exclusion (Gelfiltration)
abgetrennt werden.
Alternativ können die chemischen Substanzen durch ein
Verfahren mit den nachfolgend genannten Schritten detektiert werden: (i) Bereitstellen
einer oder mehrerer chemischer Substanzen, (ii) Bereitstellen definierter Mengen einer
oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, (iii)
Inkontaktbringen der chemischen Substanzen mit den definierten Mengen von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch eine Bildung von Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt, (iv) Bindung
der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz
an ein geeignetes Chromatographiematerial, wodurch eine Trennung von den ins Eluat
übergehenden nicht Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt,
und schließlich (v) Detektion der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der im Eluat
befindlichen, nicht Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten direkt
als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer
oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des
Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren.
Alternativ zum Schritt (v) können bei Targets mit hohem Molekulargewicht im Vergleich
zu den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten nach erfolgter Komplexbildung die
löslichen nicht besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch
Zentrifugation abgetrennt werden oder bei im Vergleich zum Molekulargewicht der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten großen Targets die nicht besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch Size-Exclusion (Gelfiltration)
abgetrennt werden.
Alternativ können die chemischen Substanzen durch ein
Verfahren mit den nachfolgend genannten Schritten detektiert werden: (i) Bereitstellen
einer oder mehrerer chemischer Substanzen, (ii) Bindung der chemischen Substanzen
an ein Chromatographiematerial, (iii) Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, (iv) Inkontaktbringen der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten mit den an das Chromatographiematerial
gebundenen chemischen Substanzen, wodurch eine Bildung von Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz stattfindet und somit
eine Trennung von den ins Eluat übergehenden nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt, (v) Spaltung einer oder mehrerer
chemischer Bindungen der an das Chromatographiematerial gebundenen Komplexe
aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz derart, dass der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form
eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig modifizierten
Nukleinsäureoligomers, das die vollständige Sequenzinformation des
Nukleinsäureoligomers umfasst, von dem Chromatographiematerial getrennt wird, und
schließlich (vi) Auswaschen der von dem Chromatographiematerial getrennten
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile und deren Detektion durch ein geeignetes
Verfahren.
Alternativ können die chemischen Substanzen durch ein
Verfahren mit den nachfolgend genannten Schritten detektiert werden: (i) Bereitstellen
einer oder mehrerer chemischer Substanzen, (ii) Bindung der chemischen Substanzen
an ein Chromatographiematerial, (iii) Bereitstellen definierter Mengen ein oder mehrerer
Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, (iv) Inkontaktbringen der
definierten Mengen an Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten mit den an das
Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen, wodurch eine Bitdung
von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz
stattfindet und somit eine Trennung von den ins Eluat übergehenden nicht Target-
besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt, und schließlich (v)
Detektion der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der im Eluat befindlichen, nicht
Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten direkt als
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer
oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des
Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein
Verfahren zur Detektion von in wässrigen Medien unlöslichen Substanzen,
insbesondere unlöslicher Proteine umfassend die Schritte (i) Bereitstellen einer oder
mehrerer Arten unlöslicher Substanzen, insbesondere unlöslicher Proteine, (ii)
Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten,
Inkontaktbringen der unlöslichen Proteine mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und unlöslichem Protein erfolgt, (iii) Abtrennen der Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslichem Protein von nicht-Target-
besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, (iv) Spaltung einer oder mehrerer
chemischer Bindungen der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
unlöslichem Protein derart, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder in
Form eines beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomers von dem unlöslichen Protein
getrennt wird, (v) Abtrennen der von dem unlöslichen Protein getrennten gelösten
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile und schließlich (vi) Detektion der von dem
unlöslichen Protein getrennten Nukleinsäureoligomer-Bestandteile durch ein geeignetes
Verfahren.
In einer besonderen Ausführungsform der Verfahrensalternative III werden die Schritte
(iii) Abtrennen der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
unlöslichem Protein von nicht-Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten und (v) Abtrennen der von dem unlöslichen Protein getrennten gelösten
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile durch Zentrifugation durchgeführt. Alternativ dazu
können im Schritt (iii) die nicht besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und
/oder im Schritt (v) die von dem unlöslichen Protein getrennten gelösten
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile durch Size-Exclusion (Gelfiltration) abgetrennt
werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf ein
Verfahren zur Detektion von Hapten-Analoga umfassend die Schritte: (i) Bereitstellen
einer oder mehrerer Hapten-Analoga, (ii) Bereitstellen eines Überschusses von ein oder
mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten (relativ zu den in Schritt
(i) bereitgestellten Hapten-Analoga), (iii) Inkontaktbringen der bereitgestellten Hapten-
Analoga mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch eine Bildung von
Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon erfolgt,
(iv) Bereitstellen eines Überschusses der im Schritt (i) bereitgestellten Hapten-Analoga
in Form von mit Carrier-modifizierten Hapten-Analoga, (v) Inkontaktbringen der im
Schritt (iv) bereitgestellten modifizierten Hapten-Analoga mit den in Schritt (iii)
gebildeten Gemisch aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und
gebildeten Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-
Analogon, wodurch Komplexe aus verbliebenen nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und modifizierter Hapten-Analogon erfolgt, (vi)
Anbinden der in Schritt (v) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit und modifizierter Hapten-Analogon an ein geeignetes Chromatographiematerial,
wodurch eine Trennung von den ins Eluat übergehenden Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon erfolgt und schließlich
(vii) Detektion der ins Eluat übergegangenen Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon direkt als Komplex aus chemischer Substanz
und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer
oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des
Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens IV besteht die Modifikation der
in Schritt (iv) bereitgestellten modifizierten Hapten-Analoga in der Anbindung eines
Carrier-Moleküls an die Hapten-Analoga bei der an jede Art von Hapten-Analogon eine
spezifische Art von Carrier-Molekül gebunden wird, welches der Bedingung genügt,
dass durch die Anbindung des Carrier-Moleküls keine signifikante Änderung der
spezifischen Bindungsfähigkeit des Epitiops der Hapten-Analoga zur Anbindung des
Rezeptor-Bestandteils der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit erfolgt.
Alternativ zum Schritt (vi) können bei Carriern mit hohem Molekulargewicht im Vergleich
zu dem Molekulargewicht der mit Hapten-Analogon besetzten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten nach erfolgter Komplexbildung die Komplexe aus mit Carrier
modifiziertem Hapten-Analogon und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit durch
Zentrifugation von den Komplexen mit Hapten-Analogon und Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit abgetrennt werden oder bei im Vergleich zu den mit Hapten-Analogon
besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten großen Carriern die Komplexe aus
mit Carrier-modifiziertem Hapten-Analogon und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
durch Size-Exclusion (Gelfiltration) von den Komplexen aus Hapten-Analogon und
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten abgetrennt werden.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren
zur Detektion von chemischen Substanzen, umfassend die Schritte: (i) Bereitstellen
einer oder mehrerer chemischer Substanzen, (ii) Bereitstellen einer oder mehrerer
Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, (iii) Inkontaktbringen der
chemischen Substanzen mit den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wodurch
eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
chemischer Substanz erfolgt, (iv) Bindung der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten an ein mit den Targets modifiziertes Chromatographiematerial, wodurch eine
Trennung von den ins Eluat übergehenden Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten erfolgt, und schließlich (v) Detektion der Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile der im Eluat befindlichen, Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach
Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als
Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige
Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes
Verfahren.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem ein Verfahren
zur Detektion von Antagonisten für Bindungspartner von Rezeptorproteinen oder
Enzymen umfassend die Schritte (i) Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von
Bindungspartnern von Rezeptorproteinen oder Enzymen, (ii) Bereitstellen einer oder
mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wobei der Rezeptor
einen potentiellen Antagonisten der Bindungspartner von Rezeptorproteinen oder
Enzymen darstellt, (iii) Bereitstellen eines Überschusses an mit den Targets
Rezeptorproteinen oder Enzymen modifizierten Chromatographiematerial (im Vergleich
zu den Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten), (iv) Inkontaktbringen der in Schritt
(ii) bereitgestellten einen oder mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten mit dem in Schritt (iii) bereitgestellten Target-modifizierten
Chromatographiematerial, wodurch eine Bildung von Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target-modifizierten
Chromatographiematerial erfolgt, (v) fraktionierte Eluation der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten mit einer allmählich steigenden Konzentration der in Schritt (i)
bereitgestellten Bindungspartner der Rezeptorproteine oder Enzyme, wodurch eine
Trennung von den ins Eluat übergehenden nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt, und schließlich (v) separate
Detektion der in den einzelnen Fraktionen vorhandenen Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten direkt als
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer
oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des
Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren.
In einer besonderen Ausführungsform der Verfahrensvariante VI wird zusätzlich nach
der fraktionierten Eluation mit den Bindungspartnern ein Eluationsschritt mit einem
bekannten Antagonisten durchgeführt und die so erhaltenen Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile werden durch ein geeignetes Verfahren separat detektiert.
In einer besonderen Ausführungsform der Verfahrensvariante VI wird zusätzlich nach
der fraktionierten Eluation der Schritt Spaltung einer oder mehrerer chemischer
Bindungen der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
modifiziertem Chromatographiematerial derart durchgeführt, dass der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form
eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig modifizierten
Nukleinsäureoligomers vom Target-modifizierten Chromatographiematerial getrennt
wird, eingefügt und die so erhaltenen Nukleinsäureoligomer-Bestandteile werden durch
ein geeignetes Verfahren separat detektiert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird in den Verfahren IA, IB, IIA, IIB, IV, V
und VI bei Verwendung von Chromatographiematerial zur Immobilisierung der Targets
im Zuge der Inkubation einer oder mehrerer Arten von Targets mit einer oder mehrerer
Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptoreinheiten und/oder im Zuge der Abtrennung
der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von den
restlichen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten ein Ionenaustauscher-Material,
eine RP-Material oder ein Membran-Material als Chromatographiematerial verwendet,
das so auf die Anbindung der Targets optimiert wurde, dass die Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten alleine (ohne zugehöriges Target) nicht gebunden werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird in den Verfahren IA, IB, IIA,
und IIB bei Verwendung von Chromatographiematerial zur Immobilisierung der Targets
im Zuge der Inkubation einer oder mehrerer Arten von Targets mit einer oder mehrerer
Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und/oder im Zuge der
Abtrennung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von
den restlichen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten gemäß einer der unter b) bis f)
im Abschnitt "Abtrennung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
und Target von nicht Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten"
beschriebenen Methoden durchgeführt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird im Verfahren IV bei
Verwendung von Chromatographiematerial zur Immobilisierung der Carrier im Zuge der
Inkubation einer oder mehrerer Arten von Komplexen aus mit Carrier-modifizierter
Hapten-Analogon mit einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten und/oder im Zuge der Abtrennung der Komplexe aus mit Carrier
modifizierter Hapten-Analogon und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit von den
restlichen Komplexen aus Hapten-Analogon und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten gemäß einer der unter b) bis f) im Abschnitt "Abtrennung der Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten" beschriebenen Methoden durchgeführt,
wobei sich - ausschließlich in diesem Fall - in den beschriebenen Methoden der Begriff
"Target" oder grammatische Äquivalente durch den Begriff "Carrier-modifiziertes
Target" oder grammatische Äquivalente zu ersetzen ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird im Verfahren V und VI das
Target gemäß einer der unter b) bis f) im Abschnitt "Abtrennung der Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten" beschriebenen Methoden an das
Chromatographiematerial gebunden.
Die Abtrennung der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target
von den restlichen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten kann, wie oben erwähnt,
durch spezifische Präzipitation, Filtration, Zentrifugation, durch chromatographische
Methoden oder durch Gelfiltration erfolgen. Die anschließende Identifizierung und
Quantifizierung der an die jeweiligen Rezeptoren der rezeptormodifizierten
Nukleinsäureoligomere gebundenen rezeptorspezifischen Substanzen erfolgt durch ein
indirektes Verfahren, bei dem die rezeptorspezifischen Substanzen (Targets) anhand
des Oligonukleotid-Tags am Rezeptor bestimmt werden, das eindeutig für einen
bestimmten Rezeptor und damit die entsprechende rezeptorspezifische Substanz
kodiert.
Bei den oben genannten Verfahrensalternativen IA, IB, IIA, IIB und III bis VI werden
Target-besetzte Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten von nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten (Verfahrensalternativen IA, IB, IIA, IIB, und
III) bzw. von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, die mit einem Carrier-
modifizierten Target-besetzt sind (Verfahrensalternativen IV) bzw. Komplexe aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten, die an Chromatographiematerial gebundenen Targets gebunden
sind (Verfahrensalternativen V) abgetrennt.
Anschließend werden in den Verfahrensalternativen IA, IB, IIA, IIB, III und VI entweder
die gelösten abgetrennten nicht Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten anhand ihrer Nukleinsäureoligomer-Bestandteile detektiert (siehe unten),
wobei diese gelösten abgetrennten nicht Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten direkt oder nach Abtrennung des Nukleinsäureoligomer-
Bestandteils aus der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit eingesetzt werden können
oder es werden die abgetrennten immobilisierten Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten nach Abtrennung des Nukleinsäureoligomer-
Bestandteils aus den immobilisierten Komplexen eingesetzt. Im Verfahren IV und V
werden entweder die gelösten abgetrennten Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten anhand ihrer Nukleinsäureoligomer-Bestandteile detektiert (siehe
unten), wobei diese gelösten abgetrennten Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten direkt oder nach Abtrennung des Nukleinsäureoligomer-
Bestandteils aus der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit eingesetzt werden
können.
Die Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der abgetrennten gelösten nicht Target-
besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten (Verfahren IA, IB, IIA, IIB und III)
bzw. die Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der immobilisierten und danach Komplexe
aus Carrier-modifizierten Targets bzw. Target und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit (Verfahren IV, V) stehen anhand der Differenz zwischen ursprünglich
eingesetzten und schließlich abgetrennten, Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten
quantitativ und qualitativ stellvertretend für die spezifische chemische Substanz (das
target), welche ursprünglich in der Probenlösung enthalten war. Die
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der abgetrennten immobilisierten Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten (Verfahren IA, IB, IIA, IIB und III) bzw. die
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der abgetrennten gelösten Komplexe aus Target
und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit (Verfahren IV) bzw. die die
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der abgetrennten gelösten Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten (Verfahren VI) stehen quantitativ und qualitativ stellvertretend für
die spezifische chemische Substanz (das Target), welche ursprünglich in der
Probenlösung enthalten war.
Diese in den Verfahren erforderliche oder als Alternative mögliche Abtrennung der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile kann auf folgende Weise durchgeführt werden:
Bei Inkubation der Target-besetzten, nicht Target-besetzten
oder mit Carrier-modifiziertem Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten mit Guadiniumhydrochlorid werden Bestandteile dieser Komplexe,
insbesondere die Protein- oder Peptidbestandteile denaturiert, so dass diese Komplexe
dissoziieren und der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil als solcher oder in Form eines
beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomer-Bestandteils, das die vollständige
Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, abgetrennt werden.
Bei Verwendung von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, die gemäß einer der bevorzugten
Ausführungsformen der Bindungsarten a) bis c) im Abschnitt "Bindung eines Rezeptors
an ein Nukleinsäureoligomer" gebildet wurden kann die Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit durch Inkubation mit dem nötigen Induktionsmittel in einen
Nukleinsäureoligomer und einen Rezeptor-Bestandteil gespalten werden. Bei
Verwendung von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, die gemäß einer der
Ausführungsformen der Bindungsart d) im Abschnitt "Bindung eines Rezeptors an ein
Nukleinsäureoligomer" gebildet wurden, kann die Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit durch Inkubation mit einem Antagonisten einer der beiden konjugierten
chemischen Substanzen, die für die indirekte, nichtkovalente Bindung zwischen
Rezeptor und Nukleinsäureoligomer verwendet wurden, gespalten werden. Nötigenfalls
wird die Inkubation mit einem deutlichen Überschuss des Antagonisten durchgeführt.
Werden die Target-
besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in den Verfahren IA oder IIA bzw.
die Komplexe aus Carrier-modifizierten Target und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit gemäß einer der Methoden c) oder d) im Abschnitt "Abtrennung der Komplexe
aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten" an Chromatographiematerial gebunden,
kann der angebundene Komplex durch Inkubation mit dem nötigen Induktionsmittel
vom Chromatographiematerial abgetrennt werden. Werden die Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in den Verfahren IA oder IIA bzw. die
Komplexe aus Carrier-modifizierten Target und Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
gemäß einer der Methoden b) oder e) oder f) im Abschnitt "Abtrennung der Komplexe
aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Target von nicht Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten" an Chromatographiematerial gebunden,
kann der angebundene Komplex durch Inkubation mit einem Antagonisten einer der
beiden konjugierten chemischen Substanzen, die für die indirekte, nichtkovalente
Anbindung an das Chromatographiematerial verwendet wurden, vom
Chromatographiematerial abgetrennt werden. Nötigenfalls wird die Inkubation mit
einem deutlichen Überschuss des Antagonisten durchgeführt.
In besonders vorteilhafter Weise können die Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Markierung oder zur Detektion von einer oder mehrerer Arten von
Antigenen und Proteinen angewandt werden. Insbesondere bevorzugt wird die
Anwendung zur Markierung oder zur Detektion wenigstens einer Art von nativen,
denaturiertem oder partiell denaturiertem Protein oder Antigen. Gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform werden die erfindungsgemäßen Verfahren zur
Markierung oder zur Detektion von Antikörpern, Antigenen oder Hapten-Analoga
angewandt.
In sämtlichen erfindungsgemäßen Verfahren werden die Ausführungsformen
besonders bevorzugt, gemäß denen eine oder mehrere Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten bereitgestellt werden, die durch Anbindung
einer oder mehrerer gleicher oder unterschiedlicher funktioneller chemischer
Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Farbstoff, insbesondere
Fluoreszenzfarbstoff, redoxaktive Substanz, insbesondere Chinone und
Übergangsmetallkomplexe, Biotin, Hapten, Avidin, insbesondere monovalentes Avidin
und Streptavidin, insbesondere monovalentes Streptavidin modifiziert sind und/oder
zusätzlich durch ein Radiolabel, insbesondere durch 35P, 32S, 14C oder 3H modifiziert
sind. Alternativ können diese Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten nicht in
modifizierter Form bereitgestellt werden, sondern es kann die Modifikation erst während
eines erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgen. Die Modifikation kann dabei vor einem
beliebigen Schritt, der nach dem Schritt "Bereitstellen einer oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten" durchgeführt wird, erfolgen.
Ganz besonders bevorzugt werden die Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Verfahren, in denen der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit eine DNA- oder RNA-Sequenz darstellt und wenigstens eine beliebige
Primer-Bindungsregion umfasst. In diesem Fall wird vor der Detektion der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile eine Amplifizierung der Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile, insbesondere durch RNA-Polymerasen oder durch DNA-Polymerasen wie
z. B. bei der Polymerase-Chain-Reaction (PCR), durchgeführt. Ganz besonders
bevorzugt sind Ausführungsformen, gemäß denen vor der gemeinsamen Amplifizierung
der einen oder mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Bestandteilen eine definierte
Menge eines Nukleinsäureoligomers zugegeben wird, wobei das zugegebene
Nukleinsäureoligomer den selben oder die selben Primer-Abschnitte wie die
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile umfasst. Besonders bevorzugt wird ein Primer
verwendet, der einen Detektions-Marker trägt.
Voraussetzung für das erfindungsgemäße Verfahren ist die Identifizierung und
Quantifizierung der rezeptorspezifischen Substanzen (Targets). Die Detektion der
chemischen Substanzen wird indirekt über die Detektion des abgetrennten
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils (siehe oben) durchgeführt, wobei die Detektion des
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils über die Hybridisierung an ein komplementäres
Nukleinsäureoligomer bevorzugt ist.
Besonders bevorzugt werden die Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Verfahren, in denen die Detektion der Hybridisierungsereignisse elektrochemisch,
insbesondere amperometrisch, cyclovoltametrisch, impedanzspektroskopisch,
potentiometrisch, durch optische Spektroskopie, insbesondere Absorptions oder
Fluoreszenzmessung, durch Schwingungsspektroskopie, insbesondere IR-, Raman-,
FTIR- oder FT-Raman-spektroskopisch, durch Totalreflexionsmethoden, insbesondere
Attenuated total reflection, durch Quarz-Crystal-Micro-Balance, durch Surface Plasmon
Resonanz, durch Chemilumineszenzmessung oder durch Radioaktivitätsmessung
erfolgt.
Besonders bevorzugt wird die gleichzeitige Detektion verschiedener
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile durch eine einheitliche der im vorigen Absatz
beschriebenen Hybridisierungs-Detektionsart, insbesondere die Detektion auf
sogenannten DNA-Chips oder sogenannten Dot-Plot-Membranen.
Die vorliegende Erfindung umfasst außerdem einen Kit zur Markierung chemischer
Substanzen, einen Kit zur Detektion chemischer Substanzen, einen Kit zur Detektion
von Proteinen, einen Kit zur Detektion von in wässrigen Medien unlöslichen Proteinen,
einen Kit zur Detektion von Antikörpern, einen Kit zur Detektion von Antigenen, einen
Kit zur Detektion von Hapten-Analoga, einen Kit zur Detektion DNA- und/oder RNA-
bindender Proteine und einen Kit zur Detektion der Antagonisten von DNA- und/oder
RNA-bindenden Proteinen, einen Kit zum Screenen nach Antagonisten für
Bindungspartner von Enzymen und Rezeptorproteinen und einen Kit zum Screenen von
Hybridomazellen unter gleichzeitigem Epitopmapping.
Jeder erfindungsgemäße Kit umfasst eine effektive Menge einer oder mehrerer Arten
von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie sie in den Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Bevorzugt wird ein Kit, der zusätzlich Primer umfasst, insbesondere mit Rhodamin oder
Fluorescin modifizierte Primer. Besonders bevorzugt wird außerdem jeder Kit, der
zusätzlich die Nukleotid-Bausteine dCTP, dGTP, dATP und dTTP umfasst, wobei ein
Satz von Nukleotiden, bei dem wenigstens eine Art von Fluoreszenzfarbstoff-
modifizierten Nukleotiden beinhaltet ist, besonders bevorzugt ist.
Besonders bevorzugt wird auch ein Kit der zusätzlich eine Chromatographiekartusche
zur Abtrennung der Target-besetzten Nukleinsäureoligomere umfasst. Bevorzugt
umfassen die Kits zusätzlich eine mit Biotin belegte Chromatographiesäule.
Besonders bevorzugt wird auch ein Kit der zusätzlich eine Gelfiltrationskartusche
umfasst.
Ganz besonders bevorzugt wird ein Kit, wobei als Rezeptor-Einheit der einen oder der
mehreren der von dem Kit umfassten Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten ein anti-Biotin-Fab-Fragment, ein monovalentes Avidin oder ein monovalentes
Streptavidin enthalten ist.
Kits, die eine effektive Menge einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten, wie sie in den Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, umfassen, sind ganz besonders bevorzugt. Besonders bevorzugt
werden Kits, die zusätzlich biotinylierte Peptide, Polypeptide oder Proteine umfassen.
Insbesondere bevorzugt wird ein Kit, der als Rezeptor der einen oder der mehreren der
von dem Kit umfassten Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten ein anti-
Biotin-Fab-Fragment, ein monovalentes Avidin oder ein monovalentes Streptavidin
enthält. Insbesondere bevorzugt wird ein Kit, der daneben eine oder mehrere Arten von
biotinylierten Rezeptoren enthält.
Insbesondere bevorzugt wird ein Kit, der als Rezeptor der einen oder der mehreren der
von dem Kit umfassten Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten ein anti-
Digoxigenin-Fab-Fragment enthält. Insbesondere bevorzugt wird ein Kit, der daneben
eine oder mehrere Arten von Digoxigenin-markierten Rezeptoren enthält.
Insbesondere bevorzugt wird ein Kit, der als Rezeptor der einen oder der mehreren der
von dem Kit umfassten Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten ein anti-
FITC-Fab-Fragment enthält. Insbesondere bevorzugt wird ein Kit, der daneben eine
oder mehrere Arten von FITC-markierten Rezeptoren enthält.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegen die eine oder die
mehrere der von den erfindungsgemäßen Kits umfassten Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in einem Lösungsmittel gelöst vor.
Besonders bevorzugt ist als Lösungsmittel ein Phosphat-Puffer enthalten.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1: Schematischer Aufbau verschiedener Realisierungsmöglichkeiten einer
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit, DM = Detektionsmarkierung, L
= Linker, P1 = Primer-Bindungsregion, K = Kodierungssequenz, P'2 =
Primer-Bindungsregion, R = Rezeptor-Einheit, U, V, X, Y, Z sind
funktionelle Gruppen wie z. B. eine Amid-Gruppe, eine Ester-Gruppe,
eine Thioester-Gruppe, eine CH2-NH-Gruppe, eine CHOH-CHOH-
Gruppe, eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe, eine -S-S-Gruppe, eine
-N=N- oder repräsentieren eine indirekte nichtkovalente Bindung wie
unter d) im Abschnitt "Bindung eines Rezeptors an ein
Nukleinsäureoligomer" dargestellt;
Fig. 2(a): Schematischer Aufbau einer Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
mit angebundener rezeptorspezifischer chemischer Substanz, (b)
schematischer Aufbau einer Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
mit angebundener rezeptorspezifischer chemischer Substanz, die
zusätzlich mit einem Antikörper (Ak) modifiziert ist; (c) schematischer
Aufbau einer Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit mit
angebundener rezeptorspezifischer chemischer Substanz, die
zusätzlich mit einem Tag (z. B. His-Tag) modifiziert ist. Die Abkürzungen
DM, L, P1, K, P'2, R, U, V, X, Y, Z entsprechen denen in Fig. 1.
Fig. 3: Ablaufschema einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens (die
Abkürzung X entspricht der in Fig. 1): Target 1 bis 3 werden in einem
ersten Schritt "A" mit identischen Tags modifiziert, dann in einem
zweiten Schritt "B" mit verschiedenen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten (Rezeptor-Einheit 2 bis 4 mit rezeptorspezifischer Affinität zu
Target 2 bis 4) zur Bindungsbildung inkubiert, anschließend wird diese
Mischung auf eine mit zum Tag spezifischen Bindungspartner (z. B.
dem anti-Tag-Antikörper) modifizierte Chromatigraphiesäule gegeben,
wobei die nicht Target-besetzte Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
Rezeptor-Einheit 4 ins Eluat übergeht und so von den Target-besetzten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit Rezeptor-Einheit 2 und 3
getrennt wird; schließlich können entweder die im Eluat verbliebene
Rezeptor-Einheit 4 oder - nach Schritt D, Spaltung der funktionellen
Gruppe X (z. B. S-S-Gruppe) und Eluation der Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile der Rezeptor-Einheiten 2 und 3 - die
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der Rezeptor-Einheiten 2 und 3
anhand ihrer Kodierungssequenz detektiert werden, in beiden
Detektionsvarianten ergibt sich, dass in der Untersuchungslösung von
den durch die DNA-Rezeptoren 2 bis 4 gesuchten Targets die Targets
2 und 3, nicht aber Target 4, enthalten war.
Eine Ausführungsform des Nukleinsäureoligomers besteht 5'-terminal aus der
universellen Sequenz P1 (Primer-Bindungsregion 1, z. B. 12 Basen lang), die die
identische Sequenz wie ein universal einsetzbarer Primer 1 besitzt, einer Sequenz K,
die ein nach Anbindung an eine bestimmte Rezeptor-Einheit das für diese Rezeptor-
Einheit spezifische Label (die Kodierungsequenz) darstellt, und 3'-terminal aus einer
weiteren universellen Sequenz P'2 (Primer-Bindungsregion 2, z. B. 12 Basen lang), die
zur Sequenz eines universal einsetzbaren Primer 2 komplementär ist. Daneben kann
sich zwischen einer der Primer-Bindungsregionen und der Kodierungsregion eine
weitere Region befinden, die spezifisch DNA- bzw. RNA-bindende Proteine bindet,
insbesondere 3'terminale Regionen, die als Promotoren für die Anbindung von T3, T7
oder SP6-RNA-Polymerasen dienen. Die Regionen P1 und P'2 dienen der späteren
Amplifizierung der Basensequenz des Nukleinsäureoligomers durch PCR. Wenn eine
vollständige Target-Analyse auf ein und demselben Chip durchgeführt werden soll, und
die Targets in extrem unterschiedlichen Konzentrationen vorliegen, ist es auch möglich,
für verschiedene Gruppen unterschiedliche Primer-Paare einzusetzen, wobei die
jeweiligen Primer-Bindungsregionen P1 und P'2 durch entsprechende Sequenzen, z. B.
Primer-Bindungsregion 2-1 und 2-'2 auf Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten für
Targets mit geringer Repräsentanz, und Primer-Bindungsregion 3-1 und 3-'2 auf
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten für Targets mit sehr geringer Repräsentanz,
ersetzt werden, so dass diese Gruppen von Nukleinsäureoligomeren selektiv
amplifiziert werden können. Auswahlkriterien für die Konstruktion unterschiedlicher
Primer ist, dass sie alle gleichen GC-Gehalt und gleiche Länge aufweisen, sich aber
untereinander oder zu den Komplementärsequenzen in mindestens 60% der Basen
unterscheiden.
Die Länge der spezifischen Region K (einschließlich benachbarter Basen der Primer-
Bindungsregionen), die für die Detektion durch Hybridisierung mit Sonden-
Nukleinsäureoligomeren benutzt wird (vgl. Beispiel 19), kann je nach GC-Gehalt der
Sequenz variieren, wobei die Länge günstigerweise so gewählt wird, dass der jeweilige
Schmelzpunkt Tm der hybridisierten Nukleinsäureoligomere (berechnet nach Bolton and
McCarthy, 1962) für alle Nukleinsäureoligomere einer Analyse um nicht mehr als 0.5°C
voneinander abweichen. Daneben ist die Sequenz der Kodierungsregion K
günstigerweise so gewählt, dass jede spezifische Kodierungsregion K sich um
mindestens 4 bp von jeder anderen spezifischen Kodierungsregion unterscheidet,
wobei die Basenfehlpaarungen in einer besonders günstigen Ausführungsform über
das ganze Molekül verteilt sind, keine der Kodierungssequenzen zu einer anderen
oder zu den Primer-Bindungsregionen komplementär ist und die Sequenzen nicht über
mehr als 75% der Kodierungssequenz palindromisch aufgebaut sind.
Das Nukleinsäureoligomer ist weiterhin direkt oder über einen Spacer mit einer
reaktiven Gruppe, wie z. B. einer kovalent angebundenen C6-NH2-Einheit (Hexyl-NH2)
versehen, die der direkten oder über einen zusätzlichen Linker verbrückten Anbindung
einer bestimmten Rezeptor-Einheit (bzw. bestimmten Gruppe von Rezeptor-Einheiten)
dient. Weiterhin ist das Nukleinsäureoligomer mit einem Detektions-Marker wie z. B.
Rhodamin modifiziert, der der späteren Detektion des Nukleinsäureoligomers dient
(wobei die Wahl des Detektionsmarkers an die Art der Nukleinsäureoligomer-
Detektionsmethode angepasst wird).
Somit ist folgendes Nukleinsäureoligomer ein typischer Vertreter eines
Nukleinsäureoligomers zur Anbindung an eine Rezeptor-Einheit:
Rhodamin-5'-GAGGACGAGACCGACCTCTGGTAGCTCGCACCAGAGCAG-3'-Hexyl-NH2
mit dem Detektions-Marker Rhodamin, der Primersequenz P1 (= GAGGACGAGACC), der für die Rezeptor-Einheit (bzw. bestimmte Gruppe von Rezeptor-Einheiten) spezifischen Kodierungssequenz K (= GACCTCTGGTAGCTC) und der dem Primer P2 komplementären Basensequenz P'2 (= GCACCAGAGCAG) sowie einer Einheit (Hexyl- NH2) zur direkten oder linkerverbrückten Anbindung der bestimmten Rezeptor-Einheit (bzw. Gruppen von bestimmten Rezeptor-Einheiten).
Rhodamin-5'-GAGGACGAGACCGACCTCTGGTAGCTCGCACCAGAGCAG-3'-Hexyl-NH2
mit dem Detektions-Marker Rhodamin, der Primersequenz P1 (= GAGGACGAGACC), der für die Rezeptor-Einheit (bzw. bestimmte Gruppe von Rezeptor-Einheiten) spezifischen Kodierungssequenz K (= GACCTCTGGTAGCTC) und der dem Primer P2 komplementären Basensequenz P'2 (= GCACCAGAGCAG) sowie einer Einheit (Hexyl- NH2) zur direkten oder linkerverbrückten Anbindung der bestimmten Rezeptor-Einheit (bzw. Gruppen von bestimmten Rezeptor-Einheiten).
Als synthetisches Nukleinsäureoligomer wird das kommerziell erhältliche Oligonukleotid
aus Beispiel 1 verwendet, das am 3'-Ende einen C6-Linker mit funktioneller NH2-
Gruppe und am 5'-Ende ein Rhodamin trägt (Oligo1). 50 µg des Nukleinsäureoligomers
und 50 µg Dithio-bis-(sulfosuccinimidyl-)propionat werden in 100 µl Kaliumphosphat-
Puffer (50 mM, pH 8) gelöst und 2-4 Stunden bei Raumtemperatur im Dunklen
inkubiert. Zur Isolierung und Aufreinigung des mit dem spaltbaren Linker Dithio-bis-
propionat modifizierten Nukleinsäureoligomers (Oligo2mod) wird die Inkubationslösung
auf eine Biogel PD6-Säule gegeben, die vorher mit MES-Puffer (10 mM pH 6.0)
equilibriert wurde. Die Säule wird mit MES-Puffer (10 mM pH 6.0) eluiert. Die erste
fluoreszierende Fraktion enthält das Oligo2mod. Das Oligo2mod wird durch Zugabe von
5 M NaCl (¼ des Eluationsvolumens der Oligo2mod-Fraktion, auf 0°C gekühlt) und
Ethanol (3½faches Eluationsvolumen der Oligo2mod-Fraktion, auf -20°C gekühlt) und
anschließender Zentrifugation bei 4°C (30 min bei 15000 × g) gefällt. Das Prezipitat wird
mit -20°C kaltem Ethanol gewaschen und getrocknet.
Als synthetisches Nukleinsäureoligomer wird das kommerziell erhältliche synthetische
Oligonukleotid aus Beispiel 1 verwendet, das am 3'-Ende einen C6-Linker mit
funktioneller NH2-Gruppe und am 5'-Ende ein Rhodamin trägt. Als Linker wird eine Azo-
Verbindung verwendet, die durch Einstrahlen von Licht im Wellenlängenbereich um 350 nm
gespalten werden kann. Deshalb muss bei der Anknüpfung dieses Linkers an das
Nukleinsäureoligomer unter Dämmerlicht oder Rotlicht gearbeitet werden. 4 nMol (ca.
50 µg) des Nukleinsäureoligomers und 50 µg 4,4'-Dihydroxyazobenzol-3,3'dicarbonsäure
werden in je 50 µl MES-Puffer (100 mM, pH 6.0) gelöst und vereinigt. Nach Zusatz von
50 µg EDC and 70 µg NHS wird die Lösung 2 Stunden bei Raumtemperatur und
anschließend 12 Stunden bei 4°C inkubiert. Zur Isolierung und Aufreinigung des mit
4,4'-Dihydroxyazobenzol-3,3'dicarbonsäure modifizierten Nukleinsäureoligomers
(Oligo3mod) wird die Inkubationslösung auf eine Biogel PD6-Säule gegeben, die vorher
mit MES-Puffer (10 mM pH 6.0) equilibriert wurde. Die Säule wird mit MES-Puffer
(10 mM pH 6.0) eluiert. Die erste fluoresziernde Fraktion enthält das Oligo3mod. Das
Oligo3mod wird durch Zugabe von 5 M NaCl (¼ des Eluationsvolumens der Oligo3mod-
Fraktion, auf 0°C gekühlt), und Ethanol (3½faches Eluationsvolumen der Oligo3mod-
Fraktion, auf -20°C gekühlt) und anschließender Zentrifugation bei 4°C (30 min bei
15000 × g) gefällt. Das Prezipitat wird mit -20°C kaltem Ethanol gewaschen und
getrocknet.
Als synthetisches Nukleinsäureoligomer wird das kommerziell erhältliche synthetische
Oligonukleotid aus Beispiel 1 verwendet, das am 3'-Ende einen C6-Linker mit
funktioneller NH2-Gruppe am 5'-Ende ein Rhodamin trägt (Oligo1). Als Linker wird ein
aktiver Ester (zur Anbindung an die Oligo1-NH2-Gruppe) verwendet, der zusätzlich eine
terminale Azido-Gruppe besitzt, die durch Einstrahlen von Licht im
Wellenlängenbereich um 350 nm an eine beliebige andere Substanz gebunden werden
kann. Deshalb muss bei der Anknüpfung des Esters an die Oligo1-NH2-Gruppe unter
Dämmerlicht oder Rotlicht gearbeitet werden. 50 nMol des Nukleinsäureoligomers
werden in 0.7 ml sterilem Wasser aufgenommen und mit 100 µl Carbonat-Puffer (1 M
NaHCO3/Na2CO3, pH 9) versetzt. Der Linker 4-Azidobenzoesäure-N-
sulfosuccinimidylester Natriumsalz (5 µMol) wird in 200 µl Carbonat-Puffer (0.1 M
NaHCO3/Na2CO3, pH 9) gelöst und zur Oligo1-Lösung gegeben. Man lässt über Nacht
reagieren. Zur Isolierung und Aufreinigung des mit 4-Azidobenzoesäure gekoppeltem
Nukleinsäureoligomers (Oligo4mod) wird die Inkubationslösung auf eine Biogel PD6-
Säule gegeben, die vorher mit MES-Puffer (10 mM pH 6.0) equilibriert wurde. Die Säule
wird mit MES-Puffer (10 mM pH 6.0) eluiert. Die erste fluoreszierende Fraktion enthält
das Oligo4mod. Das Oligo4mod wird durch Zugabe von 5 M NaCl (¼ des
Eluationsvolumens der Oligo4mod-Fraktion, auf 0°C gekühlt) und Ethanol (3½faches
Eluationsvolumen der Oligo4mod-Fraktion, auf -20°C gekühlt) und anschließender
Zentrifugation bei 4°C (30 min bei 15000 × g) gefällt. Das Prezipitat wird mit -20°C
kaltem Ethanol gewaschen und getrocknet.
Enthält das Nukleinsäureoligomer eine Fluoreszenzmarkierung oder eine photolabile
Gruppe im Linker, muss unter Dämmerlicht oder Rotlicht gearbeitet werden.
Als Nukleinsäureoligomer wird Oligo2mod aus
Beispiel 2 oder Oligo3mod aus Beispiel 3 verwendet. Beide enthalten am
Nukleinsäureoligomer eine (über Linker angebundene) COOH-Gruppe. Das COOH-
terminierte Nukleinsäureoligomer Oligo2mod bzw. Oligo3mod (4 nMol/ca. 50 µg) wird in
50 µl MES-Puffer (100 mM, pH 5.0) gelöst, 50 µg EDC and 70 µg NHS zugeben und für
15-30 min bei Raumtemperatur inkubiert, um aus der COOH-Gruppe einen NHS-
aktivierten Ester zu erzeugen. Das nun mit aktiviertem Ester terminierte
Nukleinsäureoligomer wird, wie in Beispiel 2 bzw. 3 beschrieben, isoliert und gereinigt.
Zur Verknüpfung mit dem Antikörper wird das Nukleinsäureoligomer in 50 µl
Kaliumphosphat-Puffer (50 mM, pH 7.2, 150 mM NaCl) gelöst und mit einer Lösung aus
150 µg des Fab-Fragments eines monoklonalen Antikörpers in 20 µl PBS vereinigt. Diese
Lösung lässt man für 4 h bei Raumtemperatur und für weitere 14 Stunden bei 4°C
reagieren. Anschließend wird die Reaktionslösung auf eine Sephacryl S200-Säule
aufgetragen, die vorher mit PBS equilibriert wurde. Es wird mit PBS eluiert. Die erste
fluoreszierende Fraktion enthält die Nukleinsäureoligomer-Fab-Fragment-Komplexe (ca.
60 kDa), die zweite fluoreszierende Fraktion die nicht mit Fab-Fragment verknüpften
Nukleinsäureoligomere (ca. 13 kDa). Die Anzahl der DNA-Einheiten pro Fab-Fragment
wird über das Verhältnis der Konzentration des Nukleinsäureoligomers, ermittelt über
die Rhodamin-Fluoreszenz bei 575 nm, zur Konzentration an Fab-Fragmenten,
idealerweise ermittelt über Immunpräzipitation mit einem radioaktiv markierten Antigen
oder mit einem Enzym-markierten Antigen (RIA, bzw. EIA) oder eine alternative
Methode wie in (iii) beschrieben, erhalten.
Als
Nukleinsäureoligomer wird Oligo4mod aus Beispiel 4 verwendet. Oligo4mod (0.5 mg) wird
in 100 µl Kaliumphosphat-Puffer (50 mM, pH 7.2, 150 mM NaCl) gelöst und mit einer
Lösung aus 150 µg des Fab-Fragments eines monoklonalen Antikörpers in 30 µl PBS
vereinigt. Diese Lösung wird für 30 min mit dem Licht einer Xenon-Lampe mit
aufgesetztem 330 bis 350 nm Interferenzfilter bestrahlt. Anschließend wird das
Reaktionsgemisch auf eine Sephacryl S200-Säule aufgetragen, die vorher mit PBS
equilibriert wurde. Es wird mit PBS eluiert. Die erste fluoreszierende Fraktion enthält die
Nukleinsäureoligomer-Fab-Fragment-Komplexe (ca 60 kDa), die zweite fluoreszierende
Fraktion die nicht mit Fab-Fragment verknüpften Nukleinsäureoligomere (ca. 13 kDa).
Die Effizienz der Markierung wird wie unter (i) bestimmt.
Die Menge angebundener Nukleinsäureoligomere kann nach einer
der bekannten Methoden wie Fluoreszenz, Radioaktivität, etc. bestimmt werden,
abhängig von dem Detektions-Marker des Nukleinsäureoligomers (Fluorophor, 35P/32S,
Hapten etc.). Besitzt das Nukleinsäureoligomer keinen Detektionsmarker, ist eine
Quantifizierung über Hybridisierung mit einem gelabelten Nukleinsäureoligomer mit
komplemetärer Sequenz, das einen Detektionsmarker trägt, oder über eine
detailliertere Analyse des Absorptionsspektrums zwischen 240 nm und 300 nm möglich.
Die Menge der Fab-Fragmente (Rezeptor-Einheit) wird idealerweise über
Immunpräzipitation mit einem radioaktiv markierten Antigen, alternativ mit einem
Enzym-markierten Antigen, durchgeführt: Hierzu gibt man unterschiedliche definierte
Mengen des markierten Antigens zu einer definierten Mege der Rezeptor-Einheit und
bestimmt die maximal präzipitierte Menge an Antigen (radioaktive Detektion oder über
Enzym-abhängige Chemolumineszenz). Diese Methode hat den Vorteil, dass
gleichzeitig der Nachweis erbracht wird, dass die isolierten Fab-Fragmente intakt sind.
Alternativ kann ein ELISA-System mit anti-Fab-Antikörpern aufgebaut werden, falls das
Antigen nicht zur Verfügung steht.
HeLa-Zellen werden in PBS (in 9fachem Volumen des Zellpellet) mit den Additiven
PMSF (1 mM) und EDTA (1 mM), optional mit weiteren Protease-Inhibitoren, versetzt
und schonend mit einem Potter aufgeschlossen. Anschließend wird die Kernfraktion
gemeinsam mit der unlöslichen Protein-Fraktion (ECM/Cytoskelett) bei 800 × g
während 15 min abzentrifugiert (pelletiert). Danach werden aus dem Überstand die
Membranfraktionen abgetrennt (zentrifugieren bei 25.000 × g für 60 min und bei
240.000 × g für 30 min). Alle Manipulationen werden bei 4°C ausgeführt. Der Überstand
enthält die löslichen cytoplasmatischen Proteine und kann bei -20°C bis -80°C
aufbewahrt werden. (Optional können einzelne Membranfraktionen mit spezifischer
Zusammensetzung über Saccharose-Dichtenzentrifugation isoliert werden). Das Pellet
der Membranfraktionen bei 4°C kann in PBS mit PMSF (1 mM) resuspendiert und mit
Ultraschall weiter aufgeschlossen werden. Die Membranen werden bei 240.000 × g 30 min
lang abzentrifugiert. Der Überstand enthält lösliche Proteine von Zellorganellen und
kann bei -20°C bis -80°C aufbewahrt werden. Das Pellet enthält die Membranproteine
und einige große Proteinkomplexe, wie z. B. Ribosomen, und kann bei -20°C bis -80°C
aufbewahrt werden. Das Pellet aus Kernfraktion und unlöslicher Proteinfraktion (siehe
oben) wird bei 4°C in PBS mit PMSF (1 mM) und EDTA (1 mM) kurz (2 min.) im
Ultraschall resuspendiert und weiter aufgeschlossen. Aus der Suspension wird die
unlösliche Proteinfraktion bei 800 × g während 15 min abzentrifugiert. Sie enthält
überwiegend Cytoskellet-Proteine und Teile der Kernmembran. Aus dem Überstand
wird die Haupt-Kernmembranfraktion bei 240.000 × g für 30 min. abzentrifugiert. Der
Überstand enthält lösliche Proteine des Zellkerns.
Bei Verwendung von RIPA-Puffer (150 mM NaCl 1% NP-40, 0.5% Desoxycholat, 0.1%
SDS, 50 mM Tris, pH 8.0) statt PBS mit den Additiven PMSF und EDTA können die
Proteine anhand der Vorschrift in Beispiel 6i) (bei ansonsten gleicher Vorgehensweise)
unter partiell denaturierenden Bedingungen isoliert werden. Die unter diesen partiell
denaturierenden Bedingungen erhaltenen Proteinisolate besitzen den Vorteil, dass die
in der löslichen Fraktion abgetrennten Proteine neben den cytoplasmatischen Proteinen
auch einen (großen) Teil der Membranproteine und der Kernproteine enthält. Der Puffer
ist geeignet, die Antigen-Antikörper-Kopplung trotz des Detergensantelis im gleichen
Puffersystem durchzuführen, so dass keine zusätzlichen Manipulationen wegen eines
Pufferwechsels notwendig sind.
Zellen werden in PBS mit 6 M Harnstoff, 1% SDS und 1 mM PMSF aufgenommen, kurz
auf 100°C erhitzt (2 min) und 3 min mit Ultraschall behandelt. Anschließend werden die
unlöslichen Bestandteile bei 240.000 × g für 30 min abzentrifugiert. Der Überstand
enthält die löslichen aber denaturierten Proteine. Die pelletierten unlösliche
Bestandteile werden mit Ultraschall in PBST resuspendiert und zum Entfernen von
Harnstoff und SDS erneut abzentrifugiert (240.000 × g, 30 min). Das Pellet enthält die
unlösliche Proteinfraktion. Vorteil der Methode ist, dass durch diese Methode fast alle
Proteine solubilisiert werden, die Pufferbedingungen erfordern jedoch einen
Pufferwechsel vor Zugabe von Antikörpern (oder Fab-Fragmenten). Dazu wird die
gesamte Fraktion der löslichen Proteine auf eine Biogel PD6-Säule aufgetragen, die mit
RIPA-Puffer equilibriert wurde, mit RIPA-Puffer eluiert und die Proteinfraktionen
gesammelt. Alternativ dazu kann die Fraktion an Nitrozellulose gebunden werden: Zu
10 µl der Fraktion der löslichen Proteine gibt man 90 µl RIPA-Puffer und 40 µl Methanol
und bindet jeweils ein Aliquot von 50 µl an Nitrocellulose- und an eine PVDF-Membran.
Die Membranen werden anschließend jeweils mit PBS, danach mit PBST (PBS mit
0.1% Tween20) gewaschen. Schließlich werden die verbleibenden freien
Bindungsstellen mit 1 mg rekombinanter β-Galactosidase in PBST blockiert und
nochmals mit PBST gewaschen.
Je 5 µl der löslichen nativen cytoplasmatischen Protein-Fraktionen in PBS von Beispiel
6 (aus dem erstem Aufschluss - cytoplasmatische Proteine, lösliche Fraktion aus Kern
und Membranfraktionen) werden auf RP18 oder PVDF-Material bzw. auf
Nitrocellulose-Material immobilisiert (Auftragen der Überstände). Die Säulen werden
anschließend jeweils mit PBS, danach mit PBST (PBS mit 0.1% Tween20) gewaschen.
Schließlich werden die verbleibenden freien Bindungsstellen mit 1 mg rekombinanter β-
Galactosidase in PBST blockiert und nochmals mit PBST gewaschen.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Auf die mit PBS oder PBST
gewaschenen Säulen oder Membranen (Beispiel 8) werden je 0.1 µg der gewünschten
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente, die gemäß Beispiel 5 hergestellt
wurden, in PBS in einem möglichst geringen Volumen (bzw. in einem Säulenvolumen
verdünnt) auf die Säule oder die Membran gegeben. Man lässt die
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente für 1 Stunde bei Raumtemperatur und
weitere 16 Stunden bei 4°C an die auf dem Chromatographiematerial immobilisierten
Proteine binden, und wäscht mit PBST und Phosphat-Waschpuffer (50 mM
Kaliumphosphat pH 7.5, 500 mM NaCl). Durch die Waschschritte werden die
verbleibenden nicht gebundenen Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente
entfernt, und auf dem Säulenmaterial oder der Membran bleiben nur die
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten zurück, die an das Target gebunden wurden.
Die Nukleinsäuroligomer-Einheit kann nach einer der in den untenstehenden Beispielen
(17-19) beschriebenen Methoden isoliert und weiter analysiert werden.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. 5 µl der löslichen nativen cytoplasmatischen
Protein-Fraktionen als Target-Fraktion in PBS aus Beispiel 6 (cytoplasmatische
Proteine, lösliche Fraktion aus Kern- und Membranfraktionen) werden auf eine Biogel
PD6-Säule gegeben, die vorher mit Carbonat-Puffer (50 mM NaHCO3/Na2CO3, pH 9.5,
150 mM NaCl) equilibriert wurde. Es wird mit Carbonatpuffer eluiert und die
Proteinfraktion werden gesammelt (Reinigungsschritt und Pufferwechsel). Zu den
gesammelten und vereinigten Proteinfraktionen wird 0.2 mg FITC (20 mg/ml in DMSO)
gegeben. Man lässt für 30 min bei Raumtemperatur reagieren. Anschließend wird die
Reaktionslösung auf eine Biogel PD6-Säule gegeben, die vorher mit PBS equilibriert
wurde, es wird mit PBS eluiert und die Proteinfraktionen gesammelt (Reinigungsschritt).
Zu den vereinigten Proteinfraktionen werden je 0.02 µg der gewünschten
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente gegeben, die gemäß Beispiel 5
hergestellt wurden. Danach lässt man die Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-
Fragmente für 1 Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C an die
Antigene binden. Die gesamte Probe (in ca. einem Säulenvolumen verdünnt) wird auf
eine Affinitätschromatographie-Säule gegeben, die mit anti-FITC-Antikörpern belegt ist.
Man lässt die FITC-markierten Antigene für ca. 1 Stunde bei Raumtemperatur (und evt.
für weitere 12 Stunden bei 4°C) anbinden, wäscht mit PBST, danach mit Phosphat-
Waschpuffer (50 mM, pH 7.2, 500 mM NaCl) und isoliert nach einer in den folgenden
Beispielen (17-19) beschriebenen Methoden die Nukleinsäureoligomer-Einheit. Durch
die Waschschritte werden die verbleibenden freien Nukleinsäureoligomer-markierten
Fab-Fragmenten von der Säule entfernt, und auf der Säule bleiben nur Komplexe dieser
Nukleinsäureoligomer-Fab-Fragmente mit dem Target, so daß die von der Säule
isolierten Nukleinsäureoligomer-Einheiten der Menge an Target entsprechen.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Zu 5 µl der löslichen nativen
cytoplasmatischen Protein-Fraktionen in PBS wird je 0.01 µg der gewünschten
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente gegeben, die gemäß Beispiel 5
hergestellt wurden. Dazu gibt man weiterhin je 0.05 µg spezifische Antikörper, die die
gleichen Antigene, aber ein anderes Epitop als die Nukleinsäureoligomer-markierten
Fab-Fragmente erkennen und lässt für 1 Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16
Stunden bei 4°C die Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente und die
Antikörper an die Antigene anbinden. Bevorzugt werden hierfür IgG-Antikörper
verwendet. Bei Verwendung anderer Antikörper wie IgE, IgM, oder IgA werden
zusätzlich anti-Ig-Antikörper zugegeben. Die gesamte Probe (in ca. einem
Säulenvolumen verdünnt) wird auf eine Affinitätschromatographie-Säule gegeben, die
mit Protein A, Protein G oder anti-IgG-Antikörper (spezifisch nur für die Fc-Region)
belegt ist. Man lässt die Immunkomplexe aus Antikörper, Antigenen und
Nukleinsäureoligomer-markiertem Fab-Fragmenten für ca. 1 Stunde bei
Raumtemperatur (und evt. für weitere 12 Stunden bei 4°C) anbinden, wäscht mit PBST
und danach mit Phosphat-Waschpuffer (50 mM, pH 7.2, 500 mM NaCl) und isoliert
danach nach einer der in den folgenden Beispielen (17-19) beschriebenen Methoden
die Nukleinsäureologomer-Einheiten für die anschließende Detektion. Durch die
Waschschritte werden die verbleibenden freien Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-
Fragmenten von der Säule entfernt, und auf der Säule bleiben nur Komplexe dieser
Fab-Fragmente mit dem Target zurück, so daß die von der Säule isolierten
Nukleinsäureoligomer-Einheiten der Menge an Target entsprechen.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Die Membranfraktion aus Beispiel 6 wird in
9fachen Volumen PBS resuspendiert. Zu 5 µl dieser Suspension werden je 0.02 µg der
gewünschten Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente, die gemäß Beispiel 5
hergestellt wurden, gegeben. Man lässt die Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-
Fragmente für 1 Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C an die
Membran-Antigene binden. Anschließend pelletiert man bei 4°C die Membranen durch
Zentrifugation bei 25.000 × g für 60 min (bzw. bei 240.000 × g für 30 min). Das Pellet
wird in PBS resuspendiert und in ein neues Reaktionsgefäß überführt. Pelletieren und
Resuspendieren werden als "Waschschritte" anschließend dreimal wiederholt. Durch
die Waschschritte werden die verbleibenden freien Nukleinsäureoligomer-markierten
Fab-Fragmenten entfernt, und im Pellet der Membranfraktion bleiben nur Komplexe
dieser Fab-Fragmente mit dem Target gebunden, so daß die von der Säule isolierten
Nukleinsäureoligomer-Einheiten der Menge an Target entsprechen. Nach den
Waschschritten isoliert und analysiert man die Nukleinsäureoligomer-Einheiten nach
einer der in den folgenden Beispielen (17-19) beschriebenen Methoden.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Die Pelletfraktion aus den Beispielen 6 oder 7
wird in 9fachen Volumen PBS (gegebenenfalls über Ultraschallbehandlung)
resuspendiert. Zu 5 µl dieser Suspension werden je 0.02 µg der gewünschten
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente, die gemäß Beispiel 5 hergestellt
wurden, gegeben. Man lässt die Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente für 1
Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C an die Membran-Antigene
binden. Anschließend pelletiert man bei 4°C die Proteine durch Zentrifugation bei
25.000 × g für 60 min (bzw. bei 240.000 × g für 30 min). Das Pellet wird in PBS
(gegebenenfalls auch PBST) resuspendiert und in ein neues Reaktionsgefäß
überführt. Pelletieren und Resuspendieren werden als "Waschschritte" anschließend
dreimal wiederholt. Durch die Waschschritte werden die verbleibenden freien
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmenten entfernt, und im Pellet der
Membranfraktion bleiben nur Komplexe dieser Fab-Fragmente mit dem Target
gebunden, so daß die von der Säule isolierten Nukleinsäureoligomer-Einheiten der
Menge an Target entsprechen. Nach den Waschschritten isoliert und analysiert man
die Nukleinsäureoligomer-Einheiten nach einer der in den folgenden Beispielen (17-19)
beschriebenen Methoden.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Zu 90 µl der zu untersuchenden Lösung gibt
man 10 µl 10 × PBS zu (z. B. zu wässrige Probe aus dem Lebensmittelbereich, die auf
verschiedene Aflatoxine und Dioxine untersucht werden soll). Danach werden je 0.1 µg
der gewünschten Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente gegeben, die wie in
Beispiel 5 geschildert hergestellt wurden und gegen die gewünschten Substanzen (wie
z. B. Aflatoxine und Dioxine) gerichtet sind. Man lässt die Nukleinsäureoligomer-
markierten Fab-Fragmente für 1 Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden
bei 4°C an die chemischen Substanzen binden. Um die verbleibenden, nicht mit den
chemischen Substanzen (hier Aflatoxine und Dioxine) assoziierten
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente von der Untersuchungslösung
abtrennen zu können, gibt man anschließend je 0.1 µg eines Komplexes aus der zu
suchenden chemischen Substanz (Aflatoxine und Dioxine), kovalent angebunden an
z. B. fluoreszeinmarkierte alkalische Phosphatase (FITC-AP) und 5 µg anti-AP-
Antikörper zu, wobei die chemische Substanz als Hapten-Analogon fungiert und AP als
Carrier, der immobilisiert werden kann. Man lässt die verbleibenden
Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente 1 Stunde bei Raumtemperatur und
weitere 6 Stunden bei 4°C an die Carrier-modifizierten Hapten-Analoga binden. Als
Kontrolle wird bei diesem Schritt weiterhin 0.1 µg eines Komplexes aus DNP-AP und je
0.05 µg von zwei Kontroll-Nukleinsäureoligomere gleicher Struktur mit spezifischer
Kodierungssequenz zugegeben, wobei eine ein anti-DNP-Fab-Fragment, die zweite ein
anti-FITC-Fab-Fragment als Rezeptor-Einheit trägt, die beide quantiativ immobilisiert
werden können, sowie ein spezifisches Nukleinsäureoligomer, das ein anti-Taq-Fab-
Fragment trägt, und das quantitativ eluiert werden kann. Die ersten beiden Kontroll-
Nukleinsäureoligomere tragen nur für diese Kontroll-Nukleinsäureoligomere spezifische
zusätzliche Primer-Bindungsregionen P k-1 und P k-2, um diese selektiv amplifizieren
zu können.
Die gesamte Lösung wird auf eine Affinitätschromatographie-Säule gegeben (in einem
Säulenvolumen verdünnt), auf der Protein G immobilisiert ist. Man lässt die
Immunkomplexe aus Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmenten, dem Hapten-
Analogon und den an AP gebundenen Antikörpern für 1 Stunde bei Raumtemperatur
binden. Danach eluiert man die Affinitätssäule mit PBST.
Da die gesuchten chemischen Substanzen meist in 50640 00070 552 001000280000000200012000285915052900040 0002010041766 00004 50521 nur geringen Konzentrationen in
der Probenlösung vorkommen, und deshalb die Hapten-Analoga-gebundenen
Komplexe quantitativ von den mit der chemischen Substanz belegten Komplexe
abgetrennt werden müssen, bestimmt man die Menge an AP über die Fluoreszein-
Fluoreszenz oder die enzymabhängige Chemofluoreszenz (korrelierend mit AP) und
bestimmt die Menge an Kontroll-Nukleinsäureoligomeren über selektive PCR mit den
Primern K-1 und K-2. Bei zu hohem Hintergrund mit AP oder Kontroll-
Nukleinsäureoligomeren wiederholt man die affinitätschromatographische Abtrennung
der Komplexe aus Carrier-modifiziertem Hapten-Analogon und Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit.
Das Eluat enthält bei effizienter Abtrennung die Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-
markierten Fab-Fragmenten und gesuchten chemischen Substanzen (Rezeptor-Target-
Komplexe). Gegebenenfalls können diese Komplexe über Affinitätschromatographie
aufkonzentriert werden. Dazu gibt man zum Eluat anti-Fab-Antikörper, die die
konstanten Regionen der Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmente erkennen,
lässt die Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-markierten Fab-Fragmenten und den
gesuchten chemischen Substanzen für 1 Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16
Stunden bei 4°C an die Antikörper binden. Anschließend trägt man die Lösung auf eine
Affinitätschromatographie-Säule auf, die Protein G gebunden hat, und lässt die
Immunkomplexe für 1 Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C bei
geschlossenem Pumpkreislauf und ständigem langsamen Fluß an Protein G binden.
Die Nukleinsäureoligomer-Einheiten können von dieser Säule oder direkt aus dem
Eluat der ersten Säule, wie im folgenden Beispiel 17 beschrieben, isoliert werden.
Der Nachweis von Antikörpern gegen bestimmte Antigene lässt Rückschlüsse auf einen
Kontakt des Organismus mit diesen Antigenen zu, was bei Antigenen pathogener
Keime wichtige diagnostische Information liefert. Der Nachweis der Antikörper ist dabei
meist einfacher als der Nachweis der die Immunantwort auslösenden Antigene. Es wird
in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Zu 3 Aliquots von je 10 µl des Serums eines
Patienten (oder einer anderen extrazellulären Flüssigkeit), das auf Antikörper
untersucht werden soll, gibt man 0.05 µg Nukleinsäureoligomer-markierte Antigene (die
analog zur Methode in Beispiel 5 hergestellt wurden) sowie ca 1 mg anti-human Ig-
Antikörper (die jeweils nur die Fc-Regionen der Antikörper erkennen) gegen IgE
(1.Aliquot), IgM (2.Aliquot) oder IgG (3.Aliquot), und lässt die möglicherweise im Serum
bzw. der extrazellulären Flüssigkeit vorhandenen Antikörper gegen diese
(Nukleinsäureoligomer-markierten) Antigene bzw. (Nukleinsäureoligomer-markierten)
Haptene an die Nukleinsäureoligomer-markierten Antigene anbinden, wobei sich
parallel dazu die sekundären Immunkomplexe mit den anti-Ig-Antikörpern bilden (für 1
Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C inkubieren). Danach wird
die Lösung auf eine Affinitätschromatographie-Säule (ca. in einem Säulenvolumen)
aufgetragen, die Protein G gebunden hat, und man lässt die Immunkomplexe aus
Nukleinsäureoligomer-markierten Antigen und spezifischem Antikörper bzw.
Nukleinsäureoligomer-markierten Hapten und spezifischem Antikörper für 1 Stunde bei
Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C an Protein G binden. Anschließend
wird die Affinitätschromatographie-Säule mit PBS und Phosphat-Waschpuffer (50 mM,
pH 7.2, 500 mM NaCl) gewaschen. Durch die Waschschritte werden die verbleibenden
freien Nukleinsäureoligomer-markierten Antigene entfernt, und auf der Säule bleiben
nur die Nukleinsäureoligomer-markierten Antigene, die von den für die Antigene
spezifischen Antikörper (Targets) gebunden wurden, so daß die von der Säule
isolierten Nukleinsäureoligomer-Einheiten der Menge an spezifischen Antikörpern
gegen diese Antigene proportional sind. Nach den Waschschritten isoliert und
analysiert man die Nukleinsäureoligomer-Einheiten nach einer der in den folgenden
Beispielen (17-19) beschriebenen Methoden.
Die Isolate aus den verschiedenen Aliquots geben unterschiedliche Informationen:
Aliquot1 gibt Auskunft über die Entwicklung von Allergien oder eine Infektion mit
bestimmten Zellparasiten, Aliquot2 gibt Auskunft über eine akute Infektion, da IgM-
Antikörper nur während einer kurzen Phase der nicht vollkommen differenzierten B-
Zellen gebildet werden. Aliquot3 gibt Auskunft über eine Infektion, unabhängig davon,
wann die Infektion stattgefunden hat (dabei können vor allem latente und schleichende
Infektionen detektiert werden).
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Zu 10 µl des Serums (oder einer anderen
extrazellulären Flüssigkeit), eines Allergie-Patienten, das auf Antikörper gegen
Allergene untersucht werden soll, gibt man je 0.05 µg Nukleinsäureoligomer-markierter
Allergene (die analog zur Methode in Beispiel 5 hergestellt wurden) und lässt die
möglicherweise im Serum bzw. der extrazellulären Flüssigkeit vorhandenen Antikörper
gegen diese (Nukleinsäureoligomer-markierten) Allergene anbinden (für 1 Stunde bei
Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C inkubieren). Danach wird die Lösung
auf eine Affinitätschromatographie-Säule (ca. ein Säulenvolumen) aufgetragen, die mit
anti-human IgE-Antikörpern belegt ist, und lässt die Immunkomplexe aus
Nukleinsäureoligomer-markierten Allergen und spezifischem Antikörper des Patienten
(Targets) für 1 Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C an die an
der Säule immobilisierten anti-human IgE-Antikörper binden. Anschließend wird die
Affinitätschromatographie-Säule mit PBST und Phosphat-Waschpuffer (50 mM, pH 7.2,
500 mM NaCl) gewaschen und die Nukleinsäureoligomer-Einheiten werden für die
anschließende Detektion nach einer der in den folgenden Beispielen 17-19
beschriebenen Methoden isoliert und analysiert. Durch die Waschschritte werden die
verbleibenden freien Nukleinsäureoligomer-markierten Allergene von der Säule
entfernt, und auf der Säule bleiben nur Nukleinsäureoligomer-markierte Allergene, die
von spezifischen Antikörpern gebunden wurden, so dass die von der Säule isolierten
Nukleinsäureoligomer-Einheiten identisch zu der Menge der spezifischen Antikörper für
diese Allergene ist.
Zu den im Eluat isolierten, im Pellet
gebundenem, membrangebundenen oder säulengebundenen Nukleinsäureoligomeren,
die die Rezeptor-Einheit (und gegebenenfalls zudem an das Target oder in den
verschiedenen Immunkomplexen) gebunden sind (Beispiele 8-16), gibt man 20 mM
Natriumphosphatpuffer pH 7.2, 6 M Guanidinium/HCl, 10 mM DTT, 2% TritonX 100
vorgewärmt auf 90°C (ca. ein Säulenvolumen/ca. 3faches Volumen bei anderen
Isolaten), eluiert im Fall der säulengebundenen Komplexe nach 2-3 min mit weiteren 3
Säulenvolumen des gleichen Puffers und sammelt im Fall der säulengebundenen
Immunkomplexe das Eluat. Die Eluate werden kurz bei 15.000 × g zentrifugiert, zum
Überstand werden 5 µg Poly-dT(33) zur Unterstützung der Präzipitation gegeben, die
Probe wird anschließend mit einem halben Volumens 3 M Kaliumacetat pH 5.0 und dem
vierfachen Volumens Ethanol (-20°C) versetzt und die DNA bei 15.000 × g bei 4°C
über 40 min präzipitiert. Das Pellet wird abgetrennt und mit 70% Ethanol (-20°C) und
100% Ethanol (-20°C) gewaschen und an der Luft getrocknet. Alternativ wird nach
Zugabe der Carrier-DNA 1/2 Volumen Ethanol und ½ Volumen 3 M Kaliumacetat pH 5.0
zugegeben und auf eine 'spin column' mit einer aktivierten Glasfasermembran
aufgetragen. Nach 10 min, nachdem die Lösung sich abgekühlt hat, wird zentrifugiert,
mit dem gleichen Puffer, und anschließend mit Ethanol gewaschen, Die
Nukleinsäureoligomere werden schließlich mit 50 µl TE-Puffer von der
Glasfasermembran eluiert (Kits von Qiagen, Promega, u. a.). Zur Amplifikation wird das
Pellet im PCR-Puffer aufgenommen (vgl. Beispiel 18), zur direkten Detektion ohne
Amplifikation im Hybridisierungspuffer (vgl. Beispiel 19).
Zur Spaltung der RS-SR'-Einheit (im Linker
zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor-Einheit, vgl. Beispiel 2) gibt man zu den
im Eluat isolierten, im Pellet gebundenem, membrangebundenen oder
säulengebundenen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, die gegebenenfalls an
das Target oder in den verschiedenen Immunkomplexen gebunden sind (Beispiele 8-16),
10 mM DTT in PBS (ein Säulenvolumen oder 1-3 Volumen der Probe), lässt für 15 min
einwirken, eluiert mit 1-2 Säulenvolumen des gleichen Puffers und sammelt im Fall
der säulengebundenen Komplexe das Eluat. Die Eluate werden kurz bei 15.000 × g
zentrifugiert. Zum Überstand werden 5 µg Poly-dT(33) zur Unterstützung der DNA-
Präzipitation gegeben, die Probe wird anschließend mit einem halben Volumens 3 M
Kaliumacetat pH 5.0, und dem vierfachen Volumens Ethanol (-20°C) versetzt und die
DNA bei 15.000 × g bei 4°C über 40 min präzipitiert. Das Pellet wird abgetrennt und mit
70% Ethanol (-20°C) und 100% Ethanol (-20°C) gewaschen und an der Luft getrocknet.
Zur Amplifikation wird das Pellet im PCR-Puffer aufgenommen (vgl. Beispiel 18), zur
direkten Detektion ohne Amplifikation im Hybridisierungspuffer (vgl. Beispiel 19).
Alternativ können die Nukleinsäureoligomere wie unter (i) beschrieben auch über
Glasfasermembranen aufgereinigt werden. Diese Methode hat wie die in iii) und iv)
beschriebenen Methoden den Vorteil, daß die DNA vom Protein getrennt und weniger
Proteine im Eluat mit ausgewaschen werden.
Zur Spaltung der RC(OH)-C(OH)R'-Einheit
(im Linker zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor-Einheit) gibt man zu den
isolierten freien oder säulengebundenen Komplexen (Beispiele 8-16) 10 mM NaIO4 in
PBS (ein Säulenvolumen oder das gleiche Volumen der Eluationslösung), lässt für 15 min
einwirken, eluiert mit 1-2 Säulenvolumen PBS und sammelt im Fall der
säulengebundenen Komplexe das Eluat. Zum Eluat werden 5 µg Poly-dT(33) zur
Unterstützung der DNA-Präzipitation gegeben, und es wird wie unter (i) beschrieben,
über Ethanol-Präzipitation oder über Glasfasermembran isoliert.
Zur Spaltung der RN=NR'-Einheit (im Linker
zwischen Nukleinsäureoligomer und Rezeptor-Einheit, vgl. Beispiel 3) bestrahlt man die
isolierten freien oder in einem Becherglas suspendierten säulengebundenen Komplexe
(Beispiele 8-16) in PBS unter Rühren für 10 min mit dem Licht einer 500 W Xenon-
Lampe mit aufgesetztem 330 bis 350 nm Interferenzfilter. Das Säulenmaterial wird
filtriert, kurz mit PBS-Puffer nachgewaschen und das Filtrat gesammelt. Die vereinigten
Filtrate werden mit 5 µg Poly-dT(33) zur Unterstützung der DNA-Präzipitation versetzt,
und wie unter (i) beschrieben über Ethanol-Präzipitation oder über Glasfasermembran
isoliert.
Handelt es sich bei den an den Rezeptor-Einheit gebundenen Nukleinsäureoligomeren
um DNA bzw. RNA, die Primer-Bindungsregionen (wie z. B. das in Beispiel 1
konstruierte Nukleinsäureoligomer) besitzen, die für alle verwendeten Rezeptor-
gebundenen Nukleinsäureoligomere innerhalb einer qualitativen und/oder quantitativen
Targetanalyse (Proteomanalyse etc.) identisch sind, so können die in der
Untersuchungslösung vorhandenen Nukleinsäureoligomere, die anhand einer der
Methoden (i) bis (v) in Beispiel 17 abgetrennt wurden, durch PCR amplifiziert werden.
Bei identischen Primern und identischer, bzw. nahezu identischer Länge aller
Nukleinsäureoligomere und den Auswahlkriterien für die einzelnen Sequenzen, wie sie
in Beispiel 24 beschrieben sind, ist eine Amplifikation über PCR möglich, ohne dass die
Repräsentanz einzelner Nukleinsäureoligomere, bzw. die Zusammensetzung der
Nukleinsäureoligomer-Mischung, sich verändert.
Nach Abtrennung der DNA aus den Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz (vgl. Beispiel 17) löst
man das DNA-enthaltende Pellet in 10 mM Tris/HCl pH 8.0. Ein Aliquot davon (1/20-1/100)
wird zur Amplifikation eingesetzt. Damit die Amplifizierungsrate exakt ermittelt
werden kann wird vor der Amplifikation eine definierte Menge (10 fg, 1 pg, 50 pg, 1 ng)
von 4 Kontroll-Nukleinsäureoligomeren (mit eigenen spezifischen Kodierungsregionen
und ansonsten identischen Aufbau wie die zur Markierung verwendeten
Nukleinsäureoligomere) zum Isolat der Nukleinsäureoligomere zugegeben. Man gibt die
beiden universalen Primer P1 und P2 (ein Primer bevorzugt mit einem Detektions-
Marker) und die Nukleotid-Bausteine dCTP, dGTP, dATP und dTTP zu und führt z. B.
eine Standard-PCR mit 11 bis 18 Zyklen durch um eine in etwa 1000fache bis
100.000fache Amplifikation zu erreichen. Bei Verwendung von unterschiedlichen
Primer-Gruppen, die jede für sich universal nur für eine bestimmte Gruppe von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten sind (wie in Beispiel 1 die Primer 2-1, 2-2, 3-
1 und 3-2) werden für jedes Primer-Paar entsprechend 4 spezifische Kontroll-
Nukleinsäureoligomere in definierter Menge vor der PCR zugegeben, und die PCR
optional in separaten PCR-Reaktionen amplifiziert. Die Lösung wird nach erfolgter
PCR-Synthese mit 5 µg Poly-dT(33) zur Unterstützung der Präzipitation und mit 4
Volumen 6 M Guanidiniumchlorid versetzt, um die Polymerase zu zerstören. Zu dieser
Lösung wird anschließend ein halbes Volumen 3 M Kaliumacetat pH 5.0 und das
vierfache Volumen Ethanol (-20°C) gegeben und die DNA bei 15.000 × g bei 4°C über
40 min präzipitiert. Das Pellet wird mit 70% Ethanol (-20°C) und 100% EtOH (-20°C)
gewaschen und an der Luft getrocknet. Zur direkten Detektion wird das Pellet im
Hybridisierungspuffer gelöst (vgl. Beispiel 19), zur nachträglichen Modifikation mit
Detektions-Marker führt man anschließend eine lineare Amplifikation mit gleichzeitigem
Einbau eines Detektions-Markers wie in Beispiel 18ii) beschrieben oder eine
nachträgliche chemische Modifikation mit Detektions-Marker wie in Beispiel iii)
beschrieben durch. Für die nachträgliche Modifikation mit einem Detektions-Marker
wird nach der PCR ein zusätzlicher Chromatographieschritt eingeführt, um die nicht
umgesetzten Primer von den amplifizierten Nukleinsäureoligomeren abzutrennen. Dazu
wird der gesamte Ansatz auf eine Sephacryl S100-Säule aufgetragen und die erste
Fraktion (ca. 25 kDa), die die Amplifikationsprodukte enthalten, gesammelt, die zweite
Fraktion (ca. 4 kDa), die die Primer enthält, wird verworfen.
Unter sonst gleicher Vorgehensweise wie unter Beispiel 18i)
erhält man bei Weglassen des Primers P1 (Zusatz von Primer P2, der einen
Detektions-Marker wie z. B. Rhodamin trägt) bei Durchlaufen von 10 bis 40
Synthesezyklen (analog zur PCR) eine 10fache bis 40fache Amplifikation als ss-DNA,
wobei die komplementäre Sequenz des Nukleinsäureoligomers als ss-DNA erhalten
wird. Setzt man die Amplifikationsprodukte aus Beispiel 18(i) ein kann wahlweise auch
mit Primer 1 (ebenfalls mit Detektions-Marker) spezifisch das Nukleinsäureoligomer als
ss-DNA amplifiziert werden. Vorteil dieses Amplifikationsschrittes ist, dass die zu
detektierenden Nukleinsäureoligomere bereits als ss-DNA vorliegen.
- a) Neben der beschriebenen Methode kann auch durch Zugabe von Nukleotiden, die einen Detektions-Marker tragen, über PCR die DNA oder über in-vitro Transskription die RNA mit einem Detektionsmarker versehen werden, daneben kann der Detektions- Marker analog zu den Anbindungsvorschriften der Beispiele 2-5 an das Nukleinsäureoligomer nachträglich angebunden werden.
Die Testsites tragen an ein Trägermaterial kovalent
angebundene Sonden-Oligonukleotide, die komplementär zu den zu detektierenden
Nukleinsäureoligomeren sind. Die Sonden-Oligonukleotide werden in einem beliebigen
aber bekannten Muster auf die modifizierte Nylonmembran getropft. Anschließend wird
die Membran bei 80°C für 2 Stunden gebacken, wodurch eine feste Anbindung der
Sonden-Oligonukleotide erfolgt. Alternativ dazu kann das Sonden-Oligonukleotid 3'
oder 5' terminal einen Linker tragen, der eine reaktive oder aktivierbare Gruppe besitzt,
über die das Sonden-Oligonukleotid auf eine geeignete Trägeroberfläche in definierter
Weise gebunden wird (z. B. eine NH2-Gruppe am Sonden-Oligonukleotid und
Isothiocyanat-Gruppe auf dem Träger).
Freie Bindungsstellen der Membran werden durch Inkubation für 30 min bei 45°C mit
dem Hybridisierungspuffer 1 (7% SDS, 500 mM Na-Phosphatpuffer pH 7.5, 5 mM EDTA,
0.1 mg/ml ssDNA aus einem Organismus mit möglichst geringer phylogenetischer
Verwandtschaft, z. B. pBR322 aus E.coli, 0.5 mg/ml acetyliertes BSA) abgesättigt
(Prähybridisierung). Die so gebildeten 'Dots' (Testsites mit Sondenoligonukleotid)
werden von der Hybridisierungslösung, die die in Beispiel 17i-iv isolierten
Nukleinsäureoligomere bzw. deren Amplifikationsprodukte, enthält, überschichtet.
Doppelsträngige DNA-Nukleinsäureoligomere, die bei der Amplifikation entsprechend
Beispiel 18i) anfallen, werden vorher 5 min lang bei 100°C denaturiert und kurz auf Eis
gekühlt, bevor sie zur Hybridisierungslösung zugegeben werden. Man lässt die Sonden-
Oligonukleotide und Nukleinsäureoligomere der Lösung bei ca. 40°C für ca. 3 bis 16 h
hybridisieren. Nach Entfernung der nicht-hybridisierten Bestandteile (nicht-stringentes
Waschen mit 2 × SSC, 0.1% SDS, 1 mM EDTA für 15-60 min bei 40°C und
anschließend stringentes Waschen mit 0.4 × SSC, 0.1% SDS, 0.1 mM EDTA, für 5 min
bei 50°C) werden anhand des Fluoreszenz-Musters die entsprechenden ss-
Nukleinsäureoligomere aus der Targetanalyse detektiert (qualitative Analyse) und/oder
quantitativ erfasst.
Als Chip kann z. B.
ein custom made Affymetrix GeneChip® (vgl. Wodicka et al. 1997, Nature
Biotechnology, 15, 1359ff) verwendet werden. Die Testsites tragen an ein
Trägermaterial kovalent angebunde Sonden-Oligonukleotide, die komplementär zu den
zu detektierenden Nukleinsäureoligomeren sind. Die für die Targetanalyse eingesetzten
Nukleinsäureoligomere (oder die Amplifikationsprodukte) enthalten entsprechend des
Affymetrix-Protokolls ein Biotin als primären Detektions-Marker.
10 µg der Nukleinsäureoligomere werden als ss-Nukleinsäureoligomere in 250 µl (pro
verwendeten Chip) Hybridisierungs-Puffer 3 (100 mM MES, 1 M NaCl, 20 mM EDTA,
0.01% TWEEN 20, pH 6.5-6.7) gemeinsam mit 0.1 mg/ml Herings-Spermien ss-DNA
und 0.5 mg/ml acetylierter BSA aufgenommen und auf den Chip gebracht.
Anschließend lässt man die zueinander komplementären Nukleinsäureoligomere für 16 h
bei 43°C hybridisieren. Nach erfolgter Hybridisierung wird der Chip zur Entfernung
der nicht-hybridisierten Bestandteile gewaschen (nicht-stringentes Waschen mit
900 mM NaCl 60 mM Na-Phosphat pH 7.6, 6 mM EDTA, 0.05% Triton X100 für 1 h bei
40°C und anschließend stringentes Waschen mit 75 mM NaCl 5 mM Na-Phosphat pH
7.6, 0.5 mM EDTA, 0.05% Triton X100 für 15 min bei 40°C) und Anbindung des
Detektionsmarkers Streptavidin-modifiziertes Phycoerithrin nach Affymetrix-Vorschrift
wird anhand einer Standardmethode, z. B. mit konvokalem Fluoreszenzmikroskop und
gekoppelter CCD-Kamera, ausgelesen. Anhand des Musters der Fluoreszenz können
bestimmte Nukleinsäureoligomere detektiert (qualitative Analyse) oder auch quantitativ
erfasst werden (quantitative Analyse).
Der Kit enthält ein Protokoll für die Durchführung des Assays (ähnlich wie in Beispielen
6-19 beschrieben, aber angepaßt an die mit dem Kit gelieferten Komponenten). Der Kit
beinhaltet modifizierte Nukleinsäureoligomere mit verschiedenen Kodierungsregionen,
an die, gegebenenfalls über einen (nach Induktion spaltbaren) Linker eine Komponente
zweier konjugierter chemischer Substanzen, wie unter d) im Abschnitt "Bindung eines
Rezeptors an ein Nukleinsäureoligomer" beschrieben (z. B. ein anti-Biotin-Fab-
Fragment), angebunden ist (Oligo20-anti-Biotin-Fab, Herstellung analog zu Beispiel 5).
Über die Komponente zweier konjugierter chemischer Substanzen kann eine mit dem
entsprechenden Bindungspartner der Komponente modifizierte beliebige Rezeptor-
Einheit wie z. B. eine biotinylierte Rezeptoreinheit - vom Anwender nach dessen
Präferenzen durchführbar - angekoppelt werden. Der Kit beinhaltet weiterhin einen Satz
von Sonden-Oligonukleotiden, die, je nach Protokoll, identisch oder komplemetär zu
den Kodierungsregionen der Nukleinsäuroligomeren sind, und die optional, je nach
Komplexität des Kits (Anzahl unterschiedlicher Kodierungs- und entsprechend Sonden-
Nukleinsäureoligomeren) in definierten Muster auf einer Dot-Blot-Membran oder auf
einem DNA-Chip immobilisiert sind. Daneben kann der Kit einen Satz Primer 1 und/
oder Primer 2 enthalten, wobei der Primer oder einer der Primer zusätzlich einen
Detektions-Marker tragen kann (vgl. Beispiel 1 und 19). Weitere Komponenten des Kits
können speziell für bestimmte Anwendungen zusammengestellte Sätze von passend
modifizierten Rezeptor-Einheiten sein, wie z. B. biotinylierte Antikörper oder biotinylierte
Fab-Fragmente (Kit zur Detektion von Antigenen) bzw. biotinylierte Antigene (Kit zur
Detektion von Antikörpern), die zur Träger-gebundenen Abtrennung zusätzlich
modifiziert sein können. Daneben passende Chromatographiematerialien für die
Aufreinigung der Nukleinsäureoliogmer-Rezeptor-Einheiten (wie z. B. eine mit Biotin
belegte Affinitätschromatographiesäule), weitere Antikörper, die zur Immobilisierung
und zur Abtrennung der mit Target-besetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten eingesetzt werden können, wie z. B. spezifische Antikörper gegen die
gleichen Targets aber gegen ein anderes Epitop (Antigen-Kit), anti-Ig-Antikörper, die
gegen die Fc-Region der gesuchten Antikörper gerichtet sind. Daneben eine an die
Targetanalyse angepasste Einheit zur Abtrennung der an die Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Komplexe gebundenen Antigene (Antigen-Kit) bzw. Antikörper (Antikörper-Kit)
aus einem oder mehreren der Bestandteile: spezifische oder gruppenspezifische
Antikörper für die Antigen-Targets (für den Antigen-Kit), spezifische gegen die Fc-
Regionen gerichtete anti-Ig-Antikörper (Antikörper-Kit) Reagenzien zur Modifikation der
Antigen-Targets (Antigen-Kit, vgl. Beispiel 10) und passend modifiziertes oder
unmodifiziertes Trägermaterial, vgl. Beispiel 8-16, gegebenenfalls in Form einer
Einmal-Kartusche oder als 'spin column'. Daneben verschiedenenste Puffer,
gegebenenfalls in gebrauchsfertiger Form (insbesondere Inkubationspuffer,
Waschpuffer und einen Eluationspuffer, der das zur Spaltung des spaltbaren Linkers
notwendige Induktionsmittel enthält, Hybridisierungspuffer und Waschpuffer für die
Detektions-Einheiten wie Dot-Blot-Membranen u. a.). Daneben andere Zusätze wie z. B.
Oligo-dT(33) zur Unterstützung der Präzipitation von Nukleinsäureoligomeren,
acetyliertes BSA oder ss-DNA sowie geeignete Reaktionsgefäße und
Verbrauchsmaterialien. Daneben kann der Kit Komponenten für die PCR-Amplifikation
wie z. B. eine Mischung aus Nukleotiden, PCR-Puffer und die entsprechenden
Polymerasen, sowie z. B. Isolierungspuffer, Waschpuffer und eine geeignete 'spin
column' mit einer modifizierten Glasfasermembran zur Abtrennung und Aufreinigung
der Amplifikationsprodukte, enthalten.
In einer einfachen Version besteht der Kit aus einem oder mehreren
Nukleinsäureoligomeren mit angebundenem Antibiotin-Fab-Fragment. Als
Nukleinsäureoligomere werden vorzugsweise DNA, RNA oder PNA verwendet, die
analog zu Beispiel 1 konstruiert sind, ein über einen nach Induktion spaltbaren Linker
(z. B. Linker mit -S-S-Gruppe, vgl. Beispiel 2) kovalent angebundenes anti-Biotin-Fab-
Fragment besitzen (Herstellung analog zu Beispiel 5) und neben einer
Kodierungsregion (konstruiert z. B. nach der Anweisung in Beispiel 25) gegebenenfalls
zusätzlich einem (Fluoreszenz-)Farbstoff als Detektions-Marker und eine oder zwei
Primer-Bindungsregionen zur späteren PCR-Amplifikation aufweisen. Diese
Nukleinsäureoligomere mit identischem Antibiotin-Fab-Fragment werden mit einem
Protokoll zur Handhabung und Weiterverwendung (analog der Vorschrift in Beispiel 25)
angeboten und können mit biotinylierten Antigenen oder biotinylierten Antikörpern
kombiniert werden.
In einer besonderen Ausführungsform umfasst der Kit eine Vorschrift zur Präparation
von biotinylierten Fab-Fragmenten und der Präparation der Eingangs dieses Beispiels
erwähnten modifizierte Nukleinsäureoligomere (z. B. Oligo20-anti-Biotin-Fab) sowie
mindestens eine der dazu nötigen Komponenten wie Papain immobilisiert an Agarose,
Protease-Puffer, PMSF als Proteaseinhibitor zum Abstoppen des proteolytischen
Verdaus, eine Gelfiltrationssäule für die Aufreinigung, ein Biotinylierungs-Agens und
den entsprechenden Biotinylierungs-Puffer für die Biotinylierung, und eine weiter
Gelfiltrationssäule zur Abtrennung des freien Biotins, einer Biotin-
Affinitätschromatographie-Säule zur Abtrennung nicht umgesetzter biotinylierter
Nukleinsäureoligomere sowie eine Protein G-Affinitätssäule zur Abtrennung nicht
proteolytisch gespaltener Antikörper und freier Fc-Fragmente, wobei die Säulen als
Einmal 'spin columns' oder Einmalkartuschen zur Verfügung gestellt werden können,
sowie Reaktionsgefäße und anderes Verbrauchsmaterial. Das Protokoll umfasst die
Schritte: a) Zugabe von Puffer für den proteolytischen Verdau und Inkubation mit
Papain (immobilisiert auf Agarose) für 4 h bis zu 16 h (je nach Subklasse des
verwendeten Antikörpers), Zugabe von PMFS und Zentrifugation, um das Papain
abzutrennen, b) Inkubation des gereinigten Antikörpers nach Zugabe des
Inkubationspuffers mit dem aktivierten Biotin-Molekül, wobei das molare Verhältnis
zwischen Antikörper und Biotin-Molekül ca. 1 : 1-1 : 1.5 liegen sollte, c) Reinigung und
Abtrennung des nicht umgesetzten Biotins über die Gelfiltrationssäule, d) Reinigung
und Abtrennung des Fc-Fragmentes und nicht proteolytisch prozessierter Antikörper
über ProteinG-Affinitätschromatographie, e) Inkubation je eines Nukleinsäureoligomers
mit spezifischer Kodierungssequenz und angebundenem anti-Biotin-Fab-Fragment,
Inkubation bei Raumtemperatur für 4 h und f) Abtrennung der nicht an die biotinylierten
Rezeptoren angebundenen Nukleinsäureoligomer über Biotin-
Affinitätschromatographie.
Die Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden vom Anweder unter Verwendung
des oben genannten Kits (Beispiel 20) nach dessen Präferenzen zusammengestellt,
wobei die Substanzen, die als potentielle Antagonisten untersucht werden sollen, vom
Anwender selbst als biotinylierte Formen zur Verfügung gestellt werden können. Jede
Substanz wird in Inkubationspuffer zu je einem spezifischen Nukleinsäureoligomer mit
angebundenem anti-Biotin-Fab-Fragment zugegeben, 1-4 h inkubiert, die
Inkubationslösung auf eine mit Biotin belegte Affinitätschromatographiesäule gegeben,
weitere 1-4 h inkubiert, um die nicht angebundenen Nukleinsäureoliogmer-anti-Biotin-
Fab-Fragmente abzutrennen.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Zu 1-10 µg eines Proteins (Enzym, Rezeptor-
Protein oder funktionelles Peptid mit der aktiven Domäne dieser Proteine) in 10 µl eines
geeigneten Puffers (10 mM Kaliumphosphat pH 8.0, 135 mM Kaliumchlorid, 2 mM Mg-
Sulfat) gibt man je 0.1 µg Nukleinsäureoligomer-markierte Substanzen, die auf ihr
Potential als Antagonisten untersucht werden sollen (wobei diese analog zur Methode
in Beispiel 5 hergestellt wurden) plus einen Antikörper (IgG), der gegen das Protein
(bzw. Peptid) spezifisch gerichtet ist, aber nicht die aktiven Zentren blockiert. Man lässt
die Substanzen an das Protein, bzw. Peptid anbinden (für 1 Stunde bei
Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C inkubieren), gibt danach das Substrat
oder den natürlichen Bindungspartner in physiologischer Konzentration zu und gibt die
Lösung auf eine Affinitätschromatographie-Säule (ca. ein Säulenvolumen), die mit
ProteinG belegt ist. Man lässt die Immunkomplexe aus Nukleinsäureoligomer-
markierter Substanz, Protein (bzw. Peptid) und dem spezifischen Antikörper für 1
Stunde bei Raumtemperatur und weitere 16 Stunden bei 4°C an das ProteinG binden.
Anschließend wird die Affinitätschromatographie-Säule mit dem Puffer inklusive dem
natürlichen Bindungspartner in physiologischer Konzentration (Fraktion 1), dann
inklusive dem natürlichen Bindungspartner in 50fach höherer Konzentration (Fraktion 2)
und dann inklusive einem bekannten hochaffinen Antagonisten in hoher Konzentration
(Fraktion3) eluiert - die Fraktionen werden separat gesammelt.
Durch die einzelnen Eluationsschritte werden zunächst nicht gebundene
Nukleinsäureoligomer-markierte Substanzen, die nicht oder nur sehr schwach an das
Protein binden können, entfernt (Fraktion 1), dann Nukleinsäureoligomer-markierte
Substanzen, die als geringaffine Antagonisten in der Bindungsstelle des natürlichen
Bindungspartners wirken (Fraktion 2), dann hochaffine Antagonisten (Fraktion 3). Auf
der Säule verbleibenden Nukleinsäureoligomer-markierte Substanzen, die an das
Protein, bzw. Peptid gebunden bleiben (Fraktion 4). Dabei enthält Fraktion 4
Substanzen, die hochaffine Antagonisten darstellen und deshalb nicht vom Protein
abdissoziieren, aber auch Antagonisten oder Inhibitoren, die an einer anderen
Bindungsstelle als die des natürlichen Bindungspartners oder des bekannten
Antagonisten angebunden haben, oder aber Substanzen, die ohne jede Wirkung an
das Protein, bzw. Peptid gebunden haben. Die Nukleinsäureoligomer-Einheiten der der
noch auf der Säule verbliebenen Substanzen können nach einer der in Beispiel 17
beschriebenen Methoden als Fraktion 4 isoliert werden.
Es wird in Dämmerlicht oder bei Rotlicht gearbeitet. Die Reaktionsgefäße werden vor
Verwendung mit PBST und PBS gespült. Als Nukleinsäureoligomer wird ein Oligo20-
anti-Biotin-Fab (oder ein analog mit einer Komponente zweier konjugierter chemischer
Substanzen modifiziertes Nukleinsäureoligomer, vgl. Beispiel 20) benutzt. Als
Rezeptor-Einheiten werden Peptide eingesetzt, die mit Biotin markiert werden. Im
einfachsten Fall erreicht man die Biotinylierung durch in vivo Markierung in E.coli über
rekombinante Expression als Fusionsprodukt mit einem Segment des Biotin
Carboxylase Carrier Proteins (PinPoint-Vektoren der Fa. Promega). Die Peptide stellen
Teile des Antigens dar, das bei der Immunisierung verwendet wurde und tragen ein
oder mehrere Epitope dieses Antigens. Der Kit in dieser Ausführung erlaubt es dem
Anwender, diese Rezeptor-Einheiten nach individuellen Präferenzen herzustellen und
einzusetzen.
Zu je 10 µg eines spezifischen Oligo20-anti-Biotin-Fab wird je ein spezifisches
biotinyliertes Peptid in einem molaren Verhältnis von ca. 1.5 : 1 in PBS zugegeben. Man
lässt das Nukleinsäureoligomer an das biotinylierte Peptid für 2 Stunden bei
Raumtemperatur koppeln. Die Probe wird anschließend auf eine Affinitätssäule
gegeben, die mit Biotin belegt ist, und man lässt die nicht gebundenen
Nukleinsäureoligomere für 2 Stunden bei Raumtemperatur über anti-Biotin-Fab-
Fragment an das Biotin der Affinitätssäule binden. Danach werden die über Biotin-anti-
Biotin-Fab verknüpften gebrauchsfertigen Nukleinsäureoligomer-markierten Peptide
eluiert (Nukleinsäureoligomer-markierte Rezeptor-Einheit).
Zu je 100 µl des Zellkultur-Überstands einer Hybridoma-Zell-Linie werden nun je 0.05 µg
eines Nukleinsäureoligomer-markierten Peptids gegeben und man lässt diese für 2
Stunden bei Raumtemperatur (und evtl. weiteren 12 Stunden bei 4°C) an monoklonale
Antikörper der Hybridoma-Zelllinien binden. Danach wird die Lösung auf eine
Affinitätschromatographie-Säule (ca. ein Säulenvolumen) aufgetragen, die Protein G
gebunden hat, und wartet ca. 2 h bei Raumtemperatur (und evtl. weiteren 12 Stunden
bei 4°C), bis die Immunkomplexe aus Nukleinsäureoligomer-markierte Rezeptor-Einheit
und den monoklonalen Antikörpern an das Protein G gebunden haben. Anschließend
wird die Säule nacheinander mit PBST und Phosphat-Waschpuffer (50 mM, pH 7.2,
500 mM NaCl) gewaschen.
Die Trennung von freien Nukleinsäureoligomer arkierten Peptiden und Komplexen
dieser Peptide mit dem Target, dem monoklonalen Antikörper (auf dem Säulenmaterial
immobilisiert) erfolgt durch die Eluation und die Waschschritte, so daß am Ende der
Waschschritte die Nukleinsäureoligomer-Einheiten nach einer der in Beispiel 17
beschriebenen Methoden für die Amplifikation und Detektion isoliert werden können.
Der Kit enthält hierfür jeweils fluoreszenzmarkierte Primer für die Amplifikation, je nach
Komplexität des Kits (Anzahl unterschiedlicher spezifischer Kodierungs-
Nukleinsäureoligomere) Dot-Blot-Streifen oder DNA-Chips, auf denen ein ganzen Satz
an Sonden-Oligonukleotiden in definiertem Muster gebunden ist. Vorteil dieser Methode
ist, daß das Screening früher einsetzen kann und weniger Material (insb. an Antigen)
erfordert als die üblichen Methoden.
Der Kit besteht aus Nukleinsäureoligomeren mit verschiedenen Kodierungsregionen, an
die sich, gegebenenfalls über einen (nach Induktion spaltbaren) Linker, jeweils eine
spezifische DNA- bzw. RNA-Sequenz (als ss- oder ds-DNA bzw. als ss- oder ds-RNA)
als Rezeptor-Einheit für DNA-bindende (bzw. RNA-bindende) Biomoleküle,
insbesondere DNA- bzw. RNA-bindende Proteine anschließt (z. B. die Sequenz ds-5'-
CCAGGCCTGG-3' für die DNA-(Cytosine-5)-methyltransferase Haelll, das IoxP-site für
CRE-Rekombinase, Promotorsequenzen, die spezifisch verschiedene
Transskriptionsfaktoren und Transskriptionsregulatoren binden oder RNA-Sequenzen
die Splice-Faktoren und hn-RNP binden). Diese zusätzlich angebundenen DNA- bzw.
RNA-Sequenzen können auch als Rezeptor-Einheiten für Antagonisten von DNA- bzw.
RNA-bindende Proteinen dienen (z. B. die Sequenz ds-5'-ATGCAT-3' als
Bindungsstelle für DNA-bindende Topoisomerase II, aber auch als Bindungsstelle eines
Inhibitors für DNA-bindenden Topoisomerase II wie LU-79553, vgl. Gallego & Reid,
Biochemistry 1999, 38, 15104-15115). Daneben enthält der Kit eine Protokoll zur
Handhabung des Kits, sowie optional für alle Nukleinsäureoligomere gleiche Primer
(P1 und/oder P2), die wahlweise mit einem Detektions-Marker (z. B. einem Rhodamin
oder Flurescein), das zur Spaltung des spaltbaren Linkers notwendige Induktionsmittel,
passende oder beliebige DNA-bindende (bzw. RNA-bindende) Biomoleküle, deren
Antagonisten (passend oder beliebig), die zur Träger-gebundenen Abtrennung
zusätzlich modifiziert sein können, und eine Detektions-Einheit, die auf die
verwendeten Nukleinsäureoligomere abgestimmt ist (z. B. eine gebrauchsfertige Dot-
Plot Membran mit den zu den zu detektierenden Nukleinsäureoligomeren
komplementären, auf kodierungssequenzspezifischen Spots immobilisierten Sonden-
Oligonukleotiden, vgl. Beispiel 19). Daneben kann der Kit eine an die Targetanalyse
angepasste Einheit zur Abtrennung der mit Target-besetzten und an die
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Komplexe gebundenen DNA-bindenden (bzw. RNA-
bindenden) Biomoleküle aus den Bestandteilen spezifische Antikörper für die DNA-
bindenden (bzw. RNA-bindende) Biomoleküle oder deren Antagonisten, Reagenz zur
Modifikation der DNA-bindenden (bzw. RNA-bindende) Biomoleküle oder deren
Antagonisten, vgl. Beispiel 10 und passend modifiziertes oder unmodifiziertes
Trägermaterial, vgl. Beispiel 8-16, gegebenenfalls in Form einer Einmal-Kartusche
bzw. einzelne Bestandteile der Abtrennungseinheit, enthalten.
Gewebezellen (< 100 Zellen), z. B. das Zellmaterial einer Biopsie,
wird - nach Zugabe von RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1% NP-40, 0.5% Desoxycholat,
0.1% SDS, 50 mM Tris, pH 8.0, 10 µl pro mg Zellgewebe, mindestens jedoch 1 µl) im
Mikrotip-Sonifier aufgeschlossen. Ein Großteil des zellulären Proteoms der Zellen wird
wie in Beispiel 6ii) unter partiell denaturierenden Bedingungen in Lösung gebracht
(Abtrennen der verbleibenden unlöslichen Protein-Fraktion (ECM/Cytoskelett) bei 800
× g/4°C/15 min und Reste des Zelldetritus aus dem abgetrennten Überstand bei
50.000 × g/4°C/30 min). Der RIPA-gepufferte Überstand enthält die partiell
denaturierten löslichen cytoplasmatischen Proteine und einen Großteil der
Membranproteine. Die im Pellet verbliebenen Proteine werden verworfen (oder es
werden geeignete Rezeptor-Nukleinsäure-Komplexe an die unlöslichen Proteine im
Pellet gebunden und diese Target-Rezeptor-Nukleinsäureoligomer-Komplexe in einem
2. Arbeitsgang, wie in Beispiel 13 geschildert, weiteranalysiert).
Als Rezeptor-Einheiten
werden z. B. biotinylierte Fab-Fragmente der Antikörper aus Beispiel 24 verwendet (i. a.
hängt die Auswahl der Rezeptor-Einheiten von der Fragestellung der Proteomanalyse
ab und die Rezeptor-Einheiten werden entsprechend ausgewählt). Als
Nukleinsäureoligomer wird eine synthetische ss-DNA der Sequenz
Rhodomin-5'-TTT-GACGAGACGTCATGG-K16-CTCACCAGAGCTTCG-TTT-3'-hexyl-NH2
mit der Primer-Bindungsregion P1 (= GACGAGACGTCATGG), der dem Primer P2 komplementären Basenregion P'2 (= CTCACCAGAGCTTCG), der für eine Rezeptor- Einheit (bzw. eine bestimmte Rezeptor-Einheitgruppe) spezifischen 16 Basen langen Kodierungssequenz K16, siehe unten, sowie einer 3'-terminalen TTT-Hexyl-NH2-Einheit und einer 5'-terminalen Rhodamin-TTT-Einheit, die in der Festphasensynthese kovalent gebunden wurden, benutzt. Nukleinsäureoligomer 1 zur Anbindung von Rezeptor- Einheit 1 besitzt z. B. die Kodierungssequenz 5'-GTTCCAAGCATGGTTG-3', wobei die Positionen 1, 2, 9 und 10 der Kodierungssequenz unabhängig sind, die Positionen 3, 5 und 7 durch die Permutationsvorschrift G → A → C → T → G von Position 1 abhängig ist, also für ein G an Position 1 folgt, dass Position 3 ein A, Position 5 ein C und Position 7 ein T ist. Analog sind durch die gleiche Permutationsvorschrift die Positionen 4, 6 und 8 von der unabhängigen Besetzung der Position 2 abhängig, sowie die Positionen 11, 13 und 15 von der unabhängigen Position 9 sowie die Positionen 12, 14 und 16 von der unabhängigen Position 10; durch diese einfache Permutationvorschrift ergeben sich aufgrund der 4 frei wählbaren Positionen 44 = 256 verschiedene Kodierungssequenzen, die berücksichtigen, dass (a) der GC-Gehalt der Kodierungssequenz (50%) erhalten bleibt und dass sich (b) die einzelnen Kodierungssequenzen um mindestens 4 Basen unterscheiden. Will man zusätzlich gewährleisten, dass (c) nicht mehr als zwei der Basen eines Basenpaares (T und/oder A bzw. G und/oder C) benachbart sind, ist innerhalb dieser Besetzungsvorschrift einzig Position 8 nicht mehr völlig frei wählbar, also bedingt abhängig, so dass sich für Position 8 nur noch 3 Besetzungsmöglichkeiten ergeben und somit von den ursprünglichen 44 = 256 nur noch 43 × 3 = 192 verschiedenen Kodierungssequenzen verbleiben, die definitiv den Bedingungen (a) bis (c) genügen (von den 16 Besetzungsmöglichkeiten für die Basen 7 und 8 gibt es 8 Möglichkeiten, da 2 Basen eines Basenpaares benachbart sind, die dann nur noch 2 Wahlmöglichkeiten für die Position 9 erlauben, während für die anderen 8 Möglichkeiten, die keine 2 Basen eines Basenpaares benachbart aufweisen weiterhin alle 4 Wahlmöglichkeiten verbleiben, so dass für Base 9 rechnerisch statt 4 nur 3 Wahlmöglichkeiten bleiben; für eine längere Kodierungssequenz aus beliebigen Vielfachen einer Ber Sequenz, i. e. aus n × 8 Basen ergeben sich analog (42(n-1) × 3n-1) Kodierungssequenzen, die den Bedingungen (a) bis (c) bzw. 42n Kodierungssequenzen, die den Bedingungen (a) und (b) genügen).
Rhodomin-5'-TTT-GACGAGACGTCATGG-K16-CTCACCAGAGCTTCG-TTT-3'-hexyl-NH2
mit der Primer-Bindungsregion P1 (= GACGAGACGTCATGG), der dem Primer P2 komplementären Basenregion P'2 (= CTCACCAGAGCTTCG), der für eine Rezeptor- Einheit (bzw. eine bestimmte Rezeptor-Einheitgruppe) spezifischen 16 Basen langen Kodierungssequenz K16, siehe unten, sowie einer 3'-terminalen TTT-Hexyl-NH2-Einheit und einer 5'-terminalen Rhodamin-TTT-Einheit, die in der Festphasensynthese kovalent gebunden wurden, benutzt. Nukleinsäureoligomer 1 zur Anbindung von Rezeptor- Einheit 1 besitzt z. B. die Kodierungssequenz 5'-GTTCCAAGCATGGTTG-3', wobei die Positionen 1, 2, 9 und 10 der Kodierungssequenz unabhängig sind, die Positionen 3, 5 und 7 durch die Permutationsvorschrift G → A → C → T → G von Position 1 abhängig ist, also für ein G an Position 1 folgt, dass Position 3 ein A, Position 5 ein C und Position 7 ein T ist. Analog sind durch die gleiche Permutationsvorschrift die Positionen 4, 6 und 8 von der unabhängigen Besetzung der Position 2 abhängig, sowie die Positionen 11, 13 und 15 von der unabhängigen Position 9 sowie die Positionen 12, 14 und 16 von der unabhängigen Position 10; durch diese einfache Permutationvorschrift ergeben sich aufgrund der 4 frei wählbaren Positionen 44 = 256 verschiedene Kodierungssequenzen, die berücksichtigen, dass (a) der GC-Gehalt der Kodierungssequenz (50%) erhalten bleibt und dass sich (b) die einzelnen Kodierungssequenzen um mindestens 4 Basen unterscheiden. Will man zusätzlich gewährleisten, dass (c) nicht mehr als zwei der Basen eines Basenpaares (T und/oder A bzw. G und/oder C) benachbart sind, ist innerhalb dieser Besetzungsvorschrift einzig Position 8 nicht mehr völlig frei wählbar, also bedingt abhängig, so dass sich für Position 8 nur noch 3 Besetzungsmöglichkeiten ergeben und somit von den ursprünglichen 44 = 256 nur noch 43 × 3 = 192 verschiedenen Kodierungssequenzen verbleiben, die definitiv den Bedingungen (a) bis (c) genügen (von den 16 Besetzungsmöglichkeiten für die Basen 7 und 8 gibt es 8 Möglichkeiten, da 2 Basen eines Basenpaares benachbart sind, die dann nur noch 2 Wahlmöglichkeiten für die Position 9 erlauben, während für die anderen 8 Möglichkeiten, die keine 2 Basen eines Basenpaares benachbart aufweisen weiterhin alle 4 Wahlmöglichkeiten verbleiben, so dass für Base 9 rechnerisch statt 4 nur 3 Wahlmöglichkeiten bleiben; für eine längere Kodierungssequenz aus beliebigen Vielfachen einer Ber Sequenz, i. e. aus n × 8 Basen ergeben sich analog (42(n-1) × 3n-1) Kodierungssequenzen, die den Bedingungen (a) bis (c) bzw. 42n Kodierungssequenzen, die den Bedingungen (a) und (b) genügen).
Zur Anbindung der Fab-Fragmente werden alle für die verschiedenen Antikörper
notwendigen Nukleinsäureoligomer-Bestandteile mit unterschiedlicher
Kodierungssequenz (beliebige aus den oben generierten maximal 192
Nukleinsäureoligomere) mit dem Linker Dithio-bis-propionsäure-sulfosuccinimidylester
gekoppelt (je ein getrennter Ansatz Nukleinsäureoligomer pro Antikörper: 1 nMol des
Nukleinsäureoligomers werden mit 50 nMol Dithio-bis-propionsäure-
sulfosuccinimidylester in ca. 100 µl 100 mM NaHCO3/Na2CO3, pH 9 aufgenommen,
man lässt über Nacht bei Raumtemperatur im Dunklen stehen, isoliert und trennt die
umgesetzte DNA in Carbonat-Puffer analog zur Vorschrift in Beispiel 3 ab). Die
Nukleinsäureoligomer-Linker-Einheiten einer Reaktion werden anschließend mit je
einer Art Fab-Fragmente umgesetzt und isoliert (analog Beispiel 5) und die Anzahl der
DNA-Einheiten pro Fab-Fragment z. B. über das Verhältnis der Rhodamin-Fluoreszenz
bei 575 nm (proportional der DNA) zur Absorption bei 285 nm (proportional den Fab-
Fragmenten) ermittelt.
Die in PBS gelösten und mit den
Nukleinsäureoligomeren markierten Fab-Fragmente aller Ansätze werden vereinigt (ca.
10 ml) und 10 µl davon zu 10 µl Lösung der partiell denaturierten Proteine in RIPA-
Puffer gegeben (entsprechend 1 mg Zellmaterial). Man lässt die Proteine für ca. 3 h bei
Raumtemperatur und für ca. 24 h bei 4°C an die Fab-Fragmente koppeln. Man gibt 1 µg
eines Cocktails aus polyklonalen Antikörpern in PBS zu, die für dieselben Targets
(Proteine) spezifisch sind wie die Fab-Fragmente, (und optional weitere anti-Ig-
Antikörper, die gegen die Fc-Regionen dieser Antikörpern spezifisch sind) und lässt die
Antikörper für weitere ca. 3 h bei Raumtemperatur und für ca. 12 h bei 4°C an die
Proteine koppeln.
Eine mit Protein G belegte Agarose-Säule wird mit
PBST, pH 7.5 equilibriert, die Lösung mit den Komplexen aus Nukleinsäure-markiertem
Rezeptor, Target und Target-spezifischem Antikörper zur Immobilisierung der
Immunkomplexe auf die Säule gegeben und 2 h bei Raumtemperatur inkubiert, damit
die Immunkomplexe binden können. Danach wird die Säule mit PBS eluiert (das Eluat
wird verworfen oder zur späteren Kontrolle aufbewahrt), und gewaschen (vergl. Beispiel
11).
Zur Spaltung der
-S-S-Einheit im Linker zwischen DNA und Fab-Fragment wird ein Säulenvolumen 30 mM
DTT in PBS zugegeben, man lässt die Säule für ca. 15 min stehen, eluiert mit PBS und
isoliert und reinigt die DNA im Eluat analog zur Vorschrift in Beispiel 3 oder Beispiel 17.
Anschließend wird die erhaltene DNA wie unter Beispiel 18i) und iii) beschrieben mit
PCR unter Verwendung von Primer 2 und Rhodamin-modifizierten Primer P1
exponentiell amplifiziert, die amplifizierte DNA aufgeschmolzen (Erhitzen für 5 min auf
100°C, danach auf Eis abgekühlt), auf eine mit zu den ursprünglichen
Kodierungssequenzen komplementären Sonden-Oligonukleotiden versehenen Dot-
Plot-Membran gegeben, hybridisiert und gewaschen (wie in Beispiel 19i beschrieben),
und danach die Fluoreszenz der Spots quantitativ bestimmt (vgl. Beispiel 19i).
Eine Transplantation erfordert eine intensive diagnostische Untersuchung der zur
Verfügung stehenden Gewebe in möglichst kurzer Zeit, da die Organe möglichst rasch
transplantiert werden sollen. Untersucht werden müssen insbesondere die Blutgruppen
und andere polymorphe Gewebsmarker, insbesondere die Komponenten des MHC
(major histocompatibility complex), um Abstoßungsreaktionen abschätzen zu können
und die geeigneten Patienten für die Transplantation auswählen zu können; gleichzeitig
ist es notwendig, eine Infektionsgefahr über das transplantierte Gewebe
auszuschließen.
Ein Kit umfasst einen Satz von kompletten Nukleinsäureoligomere-Rezeptor-Einheiten
sowie einen Satz von Nukleinsäureoligomere-anti-Biotin-Fab-Einheiten, die zur
Verfügung stehen, um analog Beispiel 20 zusätzliche Rezeptor-Einheiten, je nach
Bedarf vom Anwender zusammengestellt, herstellen zu können.
Als Rezeptor-Einheiten kommen insbesondere Fab-Fragmente gegen die Komponenten
des major histocompatibility complex (MHC - derzeit 1219 Allele bekannt), gegen
Blutgruppen-Epitope (um die polymorphen Gewebemarker zu bestimmen), sowie
insbesondere Antigene, die typisch für bestimmte Infektionskrankheit sind (um über die
Existenz von Antikörpern gegen diese Antigene eine Infektion nachzuweisen), und
Antigene wie z. B. Rheumafaktoren (um Antikörper zu detektieren, die typisch sind für
eine Autoimmunkrankheit) in Frage.
Die Erfassung dieser Antikörper ist ausschließlich über die Proteinanalytik möglich. Die
Antikörper sind zudem relativ einfach zugänglich, da sie über das Blut-Kreislaufsystem
im ganzen Organismus verteilt sind.
Besonders wichtig ist der Nachweis von Infektionen durch Krankheitserreger, die nur
bei Immundefizienz ein Problem darstellen, von Infektionen durch virale
Krankheitserreger, die noch lange nach überstandener Infektion persistieren können
(HIV, Herpes simplex, Hepatitis A/B/C, Cytomegalovirus, Zoster, Retroviren,
Mycoplasmen. . .), von Infektionen durch virale Krankheitserreger, die nicht einfach zu
erkennen sind, da die Symptome nur schwer zuzuordnen sind (Adenovirus, Influenca
etc.) sowie Infektionen durch andere Krankheitserreger, die oft aufgrund des
schleichenden Krankheitsverlaufs nicht erfasst werden (Legionellose, Borelliose,
Tuberkulose, Syphilis etc.).
Der Kit kann weitere Komponenten, wie in Beispiel 20 beschrieben, enthalten. Der Kit
kann zudem Kontroll-Nukleinsäureoligomere, die wie alle eingesetzten
Nukleinsäureoligomere aufgebaut sind und jeweils eine spezifische Kodierungssequenz
besitzen, enthalten (Positiv-Bindungs-Kontrollen in drei verschiedenen
Konzentrationen, z. B. mit anti-Human IgG-Fab-Fragment als Rezeptor-Einheit, das stets
in den sekundären Immunkomplexen gebunden wird; Positiv-Bindungs-Kontrollen für
die Überprüfung der Immobilisierung unterschiedlicher isotypischer Antikörper aus
unterschiedlichen Organismen, wobei jeweils ein intakter Antikörper, dessen Spezifität
ein Antigen ist, das nicht in der Untersuchungslösung vorkommt, verschiedener
Isotypen oder Immunglobulin-Klassen aus verschiedenen Organismen wie z. B. IgG1,
IgG2a, IgG2b, IgG3, IgG4 und IgM aus Maus, polyklonale Kaninchen-Antikörper
verwendet wird; eine oder mehrere Negativ-Bindungs-Kontrollen zur Überprüfung der
erfolgreichen Abtrennung der freien Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten, wobei
Antikörper gegen Proteine phylogenetisch nicht verwandter Organismen gewählt
werden, die nicht in der Untersuchungslösung vorkommen, also z. B. ein anti-Taq-Fab-
Fragment; eine Positiv/Negativ-Bindungs-Kontrolle mit einem der Antikörper, der für die
Negativ-Kontrolle verwendet wurde und ein Tag trägt, das für die Immobilisierung
verwendet wird wie z. B. ein mit Digoxigenin markiertes anti-Taq-Fab-Fragment).
Der Kit erlaubt es, die folgenden Komponenten in einem Ansatz zu analysieren: zur
Bestimmung der Blut- und Gewebemerkmale werden Nukleinsäureoligomer-markierte
Fab-Fragmente monoklonaler Antikörper gegen diese Gewebemarker, die an die
Antigene spezifisch binden und Antikörper mit Spezifität gegen ein anderes Epitop
dieser Targets eingesetzt. Zur Bestimmung der Antikörper werden
Nukleinsäureoligomer-markierte Antigene der Krankheitserreger zum gleichen Ansatz
zugegeben. Diese Antikörper werden durch Zugabe von anti-human IgG-, anti-human
IgM-, anti-human IgA- und anti-human IgE-Antikörper als sekundäre Immunkomplexe
gebunden, die wiederum über Protein G-Affinitätschromatographie immobilisiert werden
können.
Claims (129)
1. Verfahren zur Markierung chemischer Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere chemische Substanzen werden bereitgestellt,
- b) eine oder mehrere Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden bereitgestellt, wobei die Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten aus jeweils einem Nukleinsäureoligomer bekannter Sequenz und jeweils einer daran angebundenen Rezeptor-Einheit bestehen und die Rezeptor-Einheit eine chemische Substanz spezifisch binden kann,
- c) die in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen werden mit den in Schritt b) bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als Rezeptor-Einheit ein Antigen, ein
Antikörper, ein gentechnisch hergestellter Antikörper, ein Fab-Fragment,
insbesondere ein gentechnisch modifiziertes Fab-Fragment, ein Protein,
insbesondere ein DNA- oder RNA-bindendes Protein, ein Peptid, ein Allergen, ein
Enzym, ein Enzym-Antagonist, ein Hormon, ein Hormonrezeptor, ein Hapten, ein
Oligoglycosid oder ein Lectin verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei eine Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheit bereitgestellt wird, deren Nukleinsäureoligomer-Bestandteil ein
Desoxyribonukleinsäureoligomer, ein Ribonukleinsäureoligomer, ein
Peptidnukleinsäureoligomer oder ein Nukleinsäureoligomer mit strukturell
analogem Rückgrat ist, wobei der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil ein anderes
Nukleinsäureoligomer mit komplementärer Basensequenz sequenzspezifisch
unter Ausbildung von Basenpaaren binden kann.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Rezeptor-Einheit an eine der
Phosphorsäure-Einheiten, an eine der Thiophosphat-Einheiten, an eine der
Phosphorsäureamid-Einheiten, an eine der Zucker-Einheiten, insbesondere an
eine Zucker-Hydroxy-Gruppe, an eine Carbonyl-, Carboxyl-, Amid- oder Amin-
Gruppe, oder an eine der Basen des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils
angebunden ist, insbesondere an eine endständige 3'- oder 5'-Einheit.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rezeptor-
Einheit über eine durch Induktion spaltbare Gruppe an den Nukleinsäureoligomer-
Bestandteil angebunden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Rezeptor-Einheit über eine -CHOH-CHOH-
Gruppe, eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe, eine -S-S-Gruppe, eine -N=N-
Gruppe oder über Psoralen angebunden ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Rezeptor-Einheit und der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil jeweils mit einer chemischen Substanz
modifiziert sind, die beiden chemischen Substanzen zueinander spezifische
Bindungspartner darstellen und die Rezeptor-Einheit über die zueinander
spezifische Bindung der beiden chemischen Substanzen an den
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil angebunden ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei als die beiden chemischen Substanzen jeweils
zwei spezifische Bindungspartner ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
Biotin und monovalentes Avidin, Biotin und monovaltentes Streptavidin, Biotin und
Avidin, Biotin und Streptavidin, Chitin und Chitin-bindendes Protein, Antigen und
Antikörper, Antigen und Fab-Fragment des Antikörpers verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei als Antigen und Antikörper jeweils zwei
spezifische Bindungspartner ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biotin
und anti-Biotin-Antikörper, FITC und anti-FITC-Antikörper, Digoxigenin und anti-
Digoxigenin-Antikörper, DNP und anti-DNP-Antikörper, Rhodamin und anti-
Rhodamin-Antikörper, His-Tag und anti-His-Tag-Antikörper, HA-Tag und anti-HA-
Tag-Antikörper, Flag-Tag und anti-Flag-Tag-Antikörper, GST-Tag und anti-GST-
Tag-Antikörper verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Rezeptor-Einheit an einen
verzweigten oder unverzweigten Molekülteil beliebiger Zusammensetzung und
Kettenlänge angebunden ist und der verzweigte oder unverzweigte Molekülteil
alternativ an eine der Phosphorsäure-Einheiten, an eine der Thiophosphat-
Einheiten, an eine der Phosphorsäureamid-Einheiten, an eine der Zucker-
Einheiten, insbesondere an eine Zucker-Hydroxy-Gruppe, an eine Carbonyl-,
Carboxyl-, Amid- oder Amin-Gruppe, oder an eine der Basen des
Nukleinsäureoligomer-Bestandteils gebunden ist, insbesondere an eine
endständige 3'- oder 5'-Einheit.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Rezeptor-Einheit an einen verzweigten
oder unverzweigten Molekülteil angebunden ist, der wenigstens eine durch
Induktion spaltbare Gruppe enthält, die sich in dem die Rezeptor-Einheit und den
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil verbindenden Molekülteil befindet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei die Rezeptor-Einheit an einen verzweigten
oder unverzweigten Molekülteil angebunden ist, der wenigstens eine -CHOH-
CHOH-Gruppe, eine -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe, eine -S-S-Gruppe, eine
-N=N-Gruppe oder Psoralen enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 11, wobei der verzweigte oder unverzweigte Molkülteil
in dem die Rezeptor-Einheit und den Nukleinsäureoligomer-Bestandteil
verbindenden Molekülteil eine Bindung zweier chemischer Substanzen enthält,
wobei die beiden chemischen Substanzen zueinander spezifische
Bindungspartner darstellen und die Bindung der beiden chemischen Substanzen
der zueinander spezifischen Bindung der beiden chemischen Substanzen
entspricht.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei als die beiden chemischen Substanzen
jeweils zwei spezifische Bindungspartner ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Biotin und monovalentes Avidin, Biotin und monovalentes Streptavidin, Biotin
und Avidin, Biotin und Streptavidin, Chitin und Chitin-bindendes Protein, Antigen
und Antikörper, Antigen und Fab-Fragment des Antikörpers verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei als Antigen und Antikörper jeweils zwei
spezifische Bindungspartner ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biotin
und anti-Biotin-Antikörper, FITC und anti-FITC-Antikörper, DNP und anti-DNP-
Antikörper, Digoxigenin und anti-Digoxigenin-Antikörper, Rhodamin und anti-
Rhodamin-Antikörper, His-Tag und anti-His-Tag-Antikörper, HA-Tag und anti-HA-
Tag-Antikörper, Flag-Tag und anti-Flag-Tag-Antikörper, GST-Tag und anti-GST-
Tag-Antikörper verwendet werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die in Schritt c)
verwendeten verschiedenen Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten
keine zu mehr als 75% zueinander komplementären Nukleinsäureoligomere
aufweisen.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
wenigstens eine beliebige Primer-Bindungsregion oder RNA-Polymerase-
Bindungsregion umfasst.
18. Verfahren nach Anspruch 17, wobei der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit bis zu drei spezielle Regionen aufweist,
wobei die bis zu drei Regionen beliebige Primer-Bindungsregionen, RNA-
Polymerase-Bindungsregionen oder deren Kombinationen sind.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, wobei die in Schritt c) verwendeten
verschiedenen Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten identische
Primer-Bindungsregionen und/oder identische RNA-Polymerase-
Bindungsregionen umfassen.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, wobei die jeweilige Primer-
Bindungsregion das Kettenende des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils der
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit darstellt.
21. Verfahren zur Detektion von chemischen Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere chemische Substanzen werden bereitgestellt,
- b) eine oder mehrere Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- c) die in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen werden mit den in Schritt b) bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt,
- d) die in Schritt c) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und chemischer Substanz werden an ein geeignetes Chromatographiematerial gebunden, wodurch eine Trennung von den im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt,
- e) eine oder mehrere chemische Bindungen der an das Chromatographiematerial gebundenen Komplexe aus Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz werden so gespalten, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomers, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, von dem Chromatographiematerial getrennt wird,
- f) die von dem Chromatographiematerial getrennten Nukleinsäureoligomer- Bestandteile werden ausgewaschen und durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
22. Verfahren zur Detektion von chemischen Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere chemische Substanzen werden bereitgestellt,
- b) definierte Mengen ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- c) die in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen werden mit den in Schritt b) bereitgestellten definierten Mengen von Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheiten in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt,
- d) die in Schritt c) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und chemischer Substanz werden an ein geeignetes Chromatographiematerial gebunden, wodurch eine Trennung von den im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt,
- e) die im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden ausgewaschen und deren Nukleinsäureoligomer-Bestandteile werden direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, wobei als Chromatographiematerial ein
Ionenaustauscher, eine RP-Säule oder eine Membran verwendet wird.
24. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, wobei die Bindung in Schritt d) über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierende chemische
Substanz spezifische Bindungspartner, insbesondere über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifische Antikörper, über an das
Chromatographiematerial gebundene, für den Komplex aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz spezifische
Bindungspartner, über an das Chromatographiematerial gebundene, für mehrere
Arten von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer
Substanz spezifische Bindungspartner oder deren Mischungen erfolgt.
25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei als für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifischer Antikörper, anti-IgA-Antikörper,
anti-IgG-Antikörper, anti-IgM-Antikörper, anti-IgE-Antikörper, anti-IgD-Antikörper
und deren Mischungen verwendet werden.
26. Verfahren nach Anspruch 24, wobei als für mehrere Arten von Komplexen aus
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz spezifische
Bindungspartner Fc-γ-Rezeptoren, Kompliment-C1q und deren Mischungen
verwendet werden.
27. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, wobei vor Schritt d) der Schritt
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt d) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt d) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
28. Verfahren nach Anspruch 27, wobei als zweite chemische Substanz eine oder
mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biotin, Hapten,
Antikörper, Antigen, His-Tag, HA-Tag, Flag-Tag, funktionelles Protein,
chitinbindendes Protein, Avidin, Streptavidin, Protein A und Protein G verwendet
wird und als dritte chemische Substanz ein oder mehrere Substanzen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Streptavidin, Avidin, Biotin, Protein A, Protein G
und zu der zweiten chemischen Substanz spezifischer oder zu mehreren zweiten
chemischen Substanzen gruppenspezifischer Bindungspartner oder Antikörper,
insbesondere anti-Ig-Antikörper, verwendet wird.
29. Verfahren nach Anspruch 28, wobei als Hapten ein Hapten-Analogon ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus FITC, DNP, Digoxigenin und Rhodamin verwendet
wird und als zu dem Hapten-Analogon spezifischer Antikörper eine Verbindung
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus anti-FITC-Antikörper, anti-DNP-
Antikörper, anti-Digoxigenin-Antikörper und anti-Rhodamin-Antikörper verwendet
wird.
30. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, wobei vor Schritt d) der Schritt
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder der Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Grosslinker oder einem Photocrosslinker
durchgeführt wird und die Bindung in Schritt d) durch Reaktion des chemischen Crosslinkers oder des Photocrosslinkers erfolgt.
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder der Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Grosslinker oder einem Photocrosslinker
durchgeführt wird und die Bindung in Schritt d) durch Reaktion des chemischen Crosslinkers oder des Photocrosslinkers erfolgt.
31. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, wobei nach Schritt c) der Schritt
die in Schritt c) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und chemischer Substanz werden mit ein oder mehreren Arten von Antikörpern und mit anti-Ig-Antikörpern in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung sekundärer Immunkomplexe bestehend aus ein oder mehreren Antikörpern und ein oder mehreren Komplexen aus Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt,
und als Schritt d) der Schritt
die sekundären Immunkomplexe werden an ein mit Protein A und/oder Protein G modifiziertes Chromatographiematerial gebunden, wodurch eine Trennung von den im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt
durchgeführt wird.
die in Schritt c) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und chemischer Substanz werden mit ein oder mehreren Arten von Antikörpern und mit anti-Ig-Antikörpern in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung sekundärer Immunkomplexe bestehend aus ein oder mehreren Antikörpern und ein oder mehreren Komplexen aus Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt,
und als Schritt d) der Schritt
die sekundären Immunkomplexe werden an ein mit Protein A und/oder Protein G modifiziertes Chromatographiematerial gebunden, wodurch eine Trennung von den im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt
durchgeführt wird.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 21, 23 bis 31 soweit sie sich auf Anspruch
21 rückbeziehen, wobei in Schritt e) die Spaltung der einen oder der mehreren
chemischen Bindungen der an das Chromatographiematerial gebundenen
Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz
durch Zugabe eines Oxidationsmittels, durch Zugabe eines Reduktionsmittels,
durch Zugabe von Harnstoff, durch Zugabe eines Biotin-Antagonisten, durch
Zugabe einer zur Spaltung einer Amid-Bindung geeigneten Säure oder durch
Einstrahlung von Licht erfolgt.
33. Verfahren nach Anspruch 32, wobei die Spaltung durch Zugabe eines zur
Spaltung einer -S-S-Gruppe, zur Spaltung einer -CHOH-CHOH-Gruppe oder zur
Spaltung einer -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe geeigneten Reduktions- oder
Oxidationsmittels erfolgt, insbesondere durch Zugabe von NaIO4, durch Zugabe
von H2N-OH, durch Zugabe von DTT oder durch Zugabe von β-Mercaptoethanol.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 33, wobei das Inkontaktbringen der in
Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen mit den in Schritt b)
bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in Lösung erfolgt.
35. Verfahren zur Detektion chemischer Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere chemische Substanzen werden bereitgestellt,
- b) die in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen werden an ein Chromatographiematerial gebunden,
- c) ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- d) die in Schritt c) bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden mit den in Schritt b) an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz und eine Trennung von den im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten erfolgt,
- e) eine oder mehrere chemische Bindungen der an das Chromatographiematerial gebundenen Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz werden so gespalten, dass der Nukleinsäureoligomer- Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomers, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, von dem Chromatographiematerial getrennt wird,
- f) die von dem Chromatographiematerial getrennten Nukleinsäureoligomer- Bestandteile werden ausgewaschen und durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
36. Verfahren zur Detektion chemischer Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere chemische Substanzen werden bereitgestellt,
- b) die in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen werden an ein Chromatographiematerial gebunden,
- c) definierte Mengen ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- d) die in Schritt c) bereitgestellten definierten Mengen an Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden mit den in Schritt b) an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt,
- e) die im Eluat verbleibenden Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden ausgewaschen und deren Nukleinsäureoligomer-Bestandteile werden direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor- Einheit als Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
37. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, wobei als Chromatographiematerial ein
Ionenaustauscher, eine RP-Säule oder eine Membran verwendet wird.
38. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, wobei die Bindung in Schritt b) über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierende chemische
Substanz spezifische Bindungspartner, insbesondere über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifische Antikörper erfolgt.
39. Verfahren nach Anspruch 38, wobei als für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifischen Antikörper anti-Ig-Antikörper
verwendet werden.
40. Verfahren nach Anspruch 39, wobei als für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifischen Antikörper, anti-IgA-Antikörper,
anti-IgG-Antikörper, anti-IgM-Antikörper, anti-IgE-Antikörper, anti-IgD-Antikörper
und deren Mischungen verwendet werden.
41. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, wobei vor Schritt b) der Schritt
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt b) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt b) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
42. Verfahren nach Anspruch 41, wobei als zweite chemische Substanz eine oder
mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biotin, Hapten,
Antigen, His-Tag, HA-Tag, Flag-Tag, funktionelles Protein, chitinbindendes
Protein, Avidin, Streptavidin, Protein A und Protein G verwendet wird und als dritte
chemische Substanz ein oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Streptavidin, Avidin, Biotin, Protein A, Protein G und zu der
zweiten chemischen Substanz spezifischer oder zu mehreren zweiten chemischen
Substanzen gruppenspezifischer Antikörper verwendet wird.
43. Verfahren nach Anspruch 42, wobei als Hapten ein Hapten-Analogon ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus FITC, DNP, Digoxigenin und Rhodamin verwendet
wird und als zu dem Hapten-Analogon spezifischer Antikörper eine Verbindung
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus anti-FITC-Antikörper, anti-DNP-
Antikörper, anti-Digoxigenin-Antikörper und anti-Rhodamin-Antikörper verwendet
wird.
44. Verfahren nach Anspruch 35 oder 36, wobei vor Schritt b) der Schritt
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder der Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
durchgeführt wird und die Bindung in Schritt b) durch Reaktion des chemischen Crosslinkers oder des Photocrosslinkers erfolgt.
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder der Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
durchgeführt wird und die Bindung in Schritt b) durch Reaktion des chemischen Crosslinkers oder des Photocrosslinkers erfolgt.
45. Verfahren nach einem der Ansprüche 35, 37 bis 44 soweit sie sich auf Anspruch
35 rückbeziehen, wobei in Schritt e) die Spaltung der einen oder der mehreren
chemischen Bindungen der an das Chromatographiematerial gebundenen
Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz
durch Zugabe eines Oxidationsmittels, durch Zugabe eines Reduktionsmittels,
durch Zugabe von Harnstoff, durch Zugabe eines Biotin-Antagonisten, durch
Zugabe einer zur Spaltung einer Amid-Bindung geeigneten Säure oder durch
Einstrahlung von Licht erfolgt.
46. Verfahren nach Anspruch 45, wobei die Spaltung durch Zugabe eines zur
Spaltung einer -S-S-Gruppe, zur Spaltung einer -CHOH-CHOH-Gruppe oder zur
Spaltung einer -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe geeigneten Reduktions- oder
Oxidationsmittels erfolgt, insbesondere durch Zugabe von NaIO4, durch Zugabe
von H2N-OH, durch Zugabe von DTT oder durch Zugabe von β-Mercaptoethanol.
47. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei der
einen oder den mehreren bereitgestellten chemischen Substanzen um ein oder
mehrere Arten von Proteinen oder Antigenen handelt.
48. Verfahren nach Anspruch 47, wobei es sich bei der einen oder den mehreren
Arten von Proteinen um wenigstens eine Art von denaturiertem oder partiell
denaturiertem Protein oder bei der einen oder den mehreren Arten von Antigenen
um wenigstens eine Art von denaturiertem oder partiell denaturiertem Antigen
handelt.
49. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 46, wobei es sich bei der einen oder
den mehreren bereitgestellten chemischen Substanzen um ein oder mehrere
Arten von Antikörpern oder Haptenen handelt.
50. Verfahren zur Detektion von in wässrigen Medien unlöslichen chemischen
Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere Arten unlöslicher chemischer Substanzen werden bereitgestellt,
- b) eine oder mehrere Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- c) die in Schritt a) bereitgestellten unlöslichen chemischen Substanzen werden mit den in Schritt b) bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslicher chemischer Substanz erfolgt,
- d) die in Schritt c) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und unlöslicher chemischer Substanz werden abgetrennt,
- e) eine oder mehrere chemische Bindungen der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslicher chemischer Substanz werden so gespalten, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomers von der unlöslichen chemischen Substanz getrennt wird,
- f) die von der unlöslichen chemischen Substanz getrennten Nukleinsäureoligomer-Bestandteile werden abgetrennt und durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
51. Verfahren nach Anspruch 50, wobei in Schritt e) die Spaltung der einen oder der
mehreren chemischen Bindungen der Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheit und unlöslicher chemischen Substanz durch Zugabe eines
Oxidationsmittels, durch Zugabe eines Reduktionsmittels, durch Zugabe von
Harnstoff, durch Zugabe eines Biotin-Antagonisten, durch Zugabe einer zur
Spaltung einer Amid-Bindung geeigneten Säure oder durch Einstrahlung von Licht
erfolgt.
52. Verfahren nach Anspruch 51, wobei die Spaltung durch Zugabe eines zur
Spaltung einer -S-S-Gruppe, zur Spaltung einer -CHOH-CHOH-Gruppe oder zur
Spaltung einer -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe geeigneten Reduktions- oder
Oxidationsmittels erfolgt, insbesondere durch Zugabe von NaIO4, durch Zugabe
von H2N-OH, durch Zugabe von DTT oder durch Zugabe von β-Mercaptoethanol.
53. Verfahren nach einem der Ansprüche 50 bis 52, wobei es sich bei der einen oder
den mehreren bereitgestellten unlöslichen chemischen Substanzen um ein oder
mehrere Arten von unlöslichen Proteinen oder unlöslichen Antigenen handelt.
54. Verfahren nach Anspruch 53, wobei es sich bei der einen oder den mehreren
Arten von unlöslichen Proteinen um wenigstens eine Art von denaturiertem oder
partiell denaturiertem Protein oder bei der einen oder den mehreren Arten von
unlöslichen Antigenen um wenigstens eine Art von denaturiertem oder partiell
denaturiertem Antigen handelt.
55. Verfahren nach einem der Ansprüche 50 bis 52, wobei es sich bei der einen oder
den mehreren bereitgestellten unlöslichen chemischen Substanzen um ein oder
meherere Arten von Antikörpern oder Haptenen handelt.
56. Verfahren nach einem der Ansprüche 50 bis 55, wobei die Abtrennung in Schritt
d) und/oder die Abtrennung in Schritt f) durch Zentrifugation, durch Filtration oder
durch Size-Exclusion erfolgt.
57. Verfahren zur Detektion von in wässrigen Medien unlöslichen chemischen
Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere Arten unlöslicher chemischer Substanzen werden bereitgestellt,
- b) definierte Mengen einer oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- c) die in Schritt a) bereitgestellten unlöslichen chemischen Substanzen werden mit den in Schritt b) bereitgestellten definierten Mengen von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und unlöslicher chemischer Substanz erfolgt,
- d) die in Schritt c) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und unlöslicher chemischer Substanz werden abgetrennt,
- e) die Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der von der unlöslichen chemischen Substanz getrennten, sich im Überstand befindenden Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheiten werden durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
58. Verfahren nach Anspruch 57, wobei die Abtrennung in Schritt d) durch
Zentrifugation, durch Filtration oder durch Size-Exclusion erfolgt.
59. Verfahren zur Detektion von Hapten-Analoga umfassend die Schritte:
- a) ein oder mehrere Hapten-Analoga werden bereitgestellt,
- b) ein Überschuss relativ zu den in Schritt a) bereitgestellten Hapten-Analoga von ein oder mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- c) die in Schritt a) bereitgestellten Hapten-Analoga werden mit den in Schritt b) im Überschuss bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon erfolgt,
- d) die in Schritt a) bereitgestellten Hapten-Analoga werden in modifizierter Form bereitgestellt, wobei die Modifikation in der Anbindung eines Carrier-Moleküls an die Hapten-Analoga besteht, wobei an jede Art von Hapten-Analogon eine bestimmte Art von Carrier-Molekül gebunden wird, welches der Bedingung genügt, dass durch die Anbindung des Carrier-Moleküls keine signifikante Änderung der spezifischen Bindungsfähigkeit des Epitops der Hapten-Analoga erfolgt,
- e) die in Schritt d) bereitgestellten modifizierten Hapten-Analoga werden im Überschuss mit dem in Schritt c) gebildeten Gemisch aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und gebildeten Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und modifiziertem Hapten-Analogon erfolgt,
- f) die in Schritt e) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und modifiziertem Hapten-Analogon werden an ein geeignetes Chromatographiematerial gebunden, wodurch eine Trennung von den im Eluat verbleibenden Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und Hapten-Analogon erfolgt,
- g) die im Eluat verbleibenden Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und Hapten-Analogon werden ausgewaschen und deren Nukleinsäureoligomer-Bestandteile werden direkt als Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des Nukleinsäureoligomer- Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
60. Verfahren nach Anspruch 59, wobei die in Schritt d) bereitgestellten modifizierten
Hapten-Analoga durch Anbindung einer Art von Carrier-Molekülen an mehrere
Arten von Hapten-Analoga modifiziert sind.
61. Verfahren nach Anspruch 59 oder 60, wobei als Carrier-Moleküle beliebige
Proteine oder Antigene verwendet werden.
62. Verfahren nach einem der Ansprüche 59 bis 61, wobei als
Chromatographiematerial ein Ionenaustauscher, eine RP-Säule oder eine
Membran verwendet wird.
63. Verfahren nach einem der Ansprüche 59 bis 61, wobei die Bindung in Schritt f)
über an das Chromatographiematerial gebundene, für die mit Carrier-modifizierten
Hapten-Analoga spezifische Bindungspartner, insbesondere über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die eine oder mehrere Arten von mit
Carrier-modifizierten Hapten-Analoga spezifische Antikörper erfolgt.
64. Verfahren nach Anspruch 63, wobei als für die eine oder mehrere Arten von mit
Carrier-modifizierten Hapten-Analoga spezifische Antikörper verwendet werden.
65. Verfahren nach einem der Ansprüche 59 bis 61, wobei vor Schritt f) der Schritt
Modifizieren des Carriers jedes zu detektierenden Hapten-Analogons mit jeweils einer chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt f) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer zweiten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die zweite chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die chemische Substanz darstellt.
Modifizieren des Carriers jedes zu detektierenden Hapten-Analogons mit jeweils einer chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt f) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer zweiten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die zweite chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die chemische Substanz darstellt.
66. Verfahren nach Anspruch 65, wobei als chemische Substanz eine oder mehrere
Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biotin, Hapten,
Antikörper, Antigen, His-Tag, HA-Tag, Flag-Tag, funktionelles Protein,
chitinbindendes Protein, Avidin, Streptavidin, Protein A und Protein G verwendet
wird und als dritte chemische Substanz ein oder mehrere Substanzen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Streptavidin, Avidin, Biotin und zu der chemischen
Substanz spezifischer oder zu mehreren chemischen Substanzen
gruppenspezifischer Bindungspartner oder Antikörper verwendet wird.
67. Verfahren nach Anspruch 66, wobei als Hapten eine zweite Art von Hapten-
Analogon ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus FITC, DNP, Digoxigenin
und Rhodamin verwendet wird und als zum zweiten Hapten-Analogon spezifischer
Antikörper eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus anti-FITC-
Antikörper, anti-DNP-Antikörper, anti-Digoxigenin-Antikörper und anti-Rhodamin-
Antikörper verwendet wird.
68. Verfahren nach Anspruch 59 oder 60, wobei vor Schritt f) der Schritt
Modifizieren des Carriers jedes zu detektierenden Hapten Analogons mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder der Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
durchgeführt wird und die Bindung in Schritt f) durch Reaktion des chemischen Crosslinkers oder des erfolgt.
Modifizieren des Carriers jedes zu detektierenden Hapten Analogons mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder der Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
durchgeführt wird und die Bindung in Schritt f) durch Reaktion des chemischen Crosslinkers oder des erfolgt.
69. Verfahren nach einem der Ansprüche 59 bis 68, wobei das Inkontaktbringen der
in Schritt a) bereitgestellten Hapten-Analoga mit den in Schritt b) bereitgestellten
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in Lösung erfolgt.
70. Verfahren nach einem der Ansprüche 59 bis 69, wobei das Inkontaktbringen der
in Schritt d) bereitgestellten modifizierten Hapten-Analoga mit dem in Schritt c)
gebildeten Gemisch aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten und gebildeten Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit
und Hapten-Analogon in Lösung erfolgt.
71. Verfahren zur Detektion chemischer Substanzen umfassend die Schritte:
- a) eine oder mehrere chemische Substanzen werden bereitgestellt,
- b) ein Überschuss relativ zu den in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen von ein oder mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- c) die in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen werden mit den in Schritt b) im Überschuss bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheiten in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt,
- d) die in Schritt a) bereitgestellten chemischen Substanzen werden in modifizierter Form bereitgestellt, wobei die Modifikation in der Anbindung der chemischen Substanzen an ein Chromatographiematerial besteht,
- e) das in Schritt c) gebildete Gemisch aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und gebildeten Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz werden mit den in Schritt d) an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen in Kontakt gebracht, wodurch eine Bildung von Komplexen aus überschüssigen Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten und an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen erfolgt,
- f) die im Eluat verbleibenden, in Schritt c) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz werden ausgewaschen und deren Nukleinsäureoligomer-Bestandteile werden direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
72. Verfahren nach Anspruch 71, wobei die Bindung in Schritt d) über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifische Bindungspartner, insbesondere
über an das Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierende eine
oder mehreren chemischen Substanzen spezifische Antikörper erfolgt.
73. Verfahren nach Anspruch 72, wobei als für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifische Antikörper anti-Ig-Antikörper
verwendet werden.
74. Verfahren nach Anspruch 73, wobei als für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifische Antikörper, anti-IgA-Antikörper,
anti-IgG-Antikörper, anti-IgM-Antikörper, anti-IgE-Antikörper, anti-IgD-Antikörper
und deren Mischungen verwendet werden.
75. Verfahren nach Anspruch 71, wobei vor Schritt d) der Schritt
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt d) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt d) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
76. Verfahren nach Anspruch 75, wobei als zweite chemische Substanz eine oder
mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biotin, Hapten,
Antikörper, Antigen, His-Tag, HA-Tag, Flag-Tag, funktionelles Protein,
chitinbindendes Protein, Avidin, Streptavidin, Protein A und Protein G verwendet
wird und als dritte chemische Substanz ein oder mehrere Substanzen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Streptavidin, Avidin, Biotin und zu der zweiten
chemischen Substanz spezifischer oder zu mehreren zweiten chemischen
Substanzen gruppenspezifischer Bindungspartner oder Antikörper verwendet wird.
77. Verfahren nach Anspruch 76, wobei als Hapten ein Hapten Analogon ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus FITC, DNP, Digoxigenin und Rhodamin verwendet
wird und als zu dem Hapten-Analogon spezifischer Antikörper eine Verbindung
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus anti-FITC-Antikörper, anti-DNP-
Antikörper, anti-Digoxigenin-Antikörper und anti-Rhodamin-Antikörper verwendet
wird.
78. Verfahren nach Anspruch 71, wobei die Modifikation in Schritt d) durch Reaktion
eines chemischen Crosslinkers oder eines Photocrosslinkers erfolgt, wobei der
chemische Crosslinker oder der Photocrosslinker vor Schritt d) durch den Schritt
Modifizieren der chemischen Substanzen mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder durch den Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
an die chemischen Substanzen oder an das Chromatographiematerial gebunden wird.
Modifizieren der chemischen Substanzen mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder durch den Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
an die chemischen Substanzen oder an das Chromatographiematerial gebunden wird.
79. Verfahren zur Detektion chemischer Substanzen umfassend die Schritte:
- a) ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 definiert werden bereitgestellt,
- b) relativ zu den in Schritt a) bereitgestellten ein oder mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wird ein Überschuss von ein oder mehreren chemischen Substanzen bereitgestellt,
- c) die in Schritt b) bereitgestellten chemischen Substanzen werden an ein Chromatographiematerial gebunden,
- d) die in Schritt a) bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden mit den in Schritt c) an das Chromatographiematerial gebundenen chemischen Substanzen in Kontakt gebracht, wodurch eine Bitdung von Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz erfolgt,
- e) ein oder mehrere Arten von zweiten chemischen Substanzen werden bereitgestellt, wobei die zweiten chemischen Substanzen spezifisch an die in Schritt b) bereitgestellten chemischen Substanzen binden können,
- f) die in Schritt e) bereitgestellten ein oder mehreren Arten von zweiten chemischen Substanzen werden mit den in Schritt d) gebildeten Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz in Kontakt gebracht, wobei durch die spezifische Bindung der zweiten chemischen Substanzen an die chemischen Substanzen zumindest ein Teil der in Schritt d) gebildeten Komplexe aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor- Einheit und chemischer Substanz in die Bestandteile Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und chemische Substanz gespalten werden, wodurch die Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten in das Eluat freigesetzt werden,
- g) die in Schritt f) freigesetzten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden ausgewaschen und deren Nukleinsäureoligomer-Bestandteile werden direkt als Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit oder nach Abspaltung des Nukleinsäureoligomer-Bestandteils von der Rezeptor-Einheit als Nukleinsäureoligomer oder modifiziertes Nukleinsäureoligomer, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, durch ein geeignetes Verfahren detektiert.
80. Verfahren nach Anspruch 79, wobei die Bindung in Schritt c) über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierende chemische
Substanz spezifische Bindungspartner, insbesondere über an das
Chromatographiematerial gebundene, für die zu detektierenden eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifische Antikörper erfolgt.
81. Verfahren nach Anspruch 80, wobei als für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifischen Antikörper anti-Ig-Antikörper
verwendet werden.
82. Verfahren nach Anspruch 81, wobei als für die zu detektierende eine oder
mehreren chemischen Substanzen spezifischen Antikörper, anti-IgA-Antikörper,
anti-IgG-Antikörper, anti-IgM-Antikörper, anti-IgE-Antikörper, anti-IgD-Antikörper
und deren Mischungen verwendet werden.
83. Verfahren nach Anspruch 79, wobei vor Schritt c) der Schritt
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt c) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
Modifizieren jeder zu detektierenden chemischen Substanz mit jeweils einer zweiten chemischen Substanz
durchgeführt wird und das in Schritt c) verwendete Chromatographiematerial ein mit einer dritten chemischen Substanz modifiziertes Chromatographiematerial ist, wobei die dritte chemische Substanz einen spezifischen Bindungspartner für die zweite chemische Substanz darstellt.
84. Verfahren nach Anspruch 83, wobei als zweite chemische Substanz eine oder
mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Biotin, Hapten,
Antikörper, Antigen, His-Tag, HA-Tag, Flag-Tag, funktionelles Protein,
chitinbindendes Protein, Avidin, Streptavidin, Protein A und Protein G verwendet
wird und als dritte chemische Substanz ein oder mehrere Substanzen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Streptavidin, Avidin, Biotin, Protein A, Protein G
und zu der zweiten chemischen Substanz spezifischer oder zu mehreren zweiten
chemischen Substanzen gruppenspezifischer Bindungspartner oder Antikörper
verwendet wird.
85. Verfahren nach Anspruch 84, wobei als Hapten ein Hapten-Analogon ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus FITC, DNP, Digoxigenin und Rhodamin verwendet
wird und als zu dem Hapten-Analogon spezifischer Antikörper eine Verbindung
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus anti-FITC-Antikörper, anti-DNP-
Antikörper, anti-Digoxigenin-Antikörper und anti-Rhodamin-Antikörper verwendet
wird.
86. Verfahren nach Anspruch 79, wobei die Bindung in Schritt c) durch Reaktion eines
chemischen Crosslinkers oder eines Photocrosslinkers erfolgt, wobei der
chemische Crosslinker oder der Photocrosslinker vor Schritt c) durch den Schritt
Modifizieren der chemischen Substanzen mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder durch den Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
an die chemischen Substanzen oder an das Chromatographiematerial gebunden wird.
Modifizieren der chemischen Substanzen mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
oder durch den Schritt
Modifizieren des Chromatographiematerials mit einem chemischen Crosslinker oder einem Photocrosslinker
an die chemischen Substanzen oder an das Chromatographiematerial gebunden wird.
87. Verfahren nach einem der Ansprüche 79 bis 86, wobei die Schritte f) und g)
mehrmals durchgeführt werden und in Schritt f) steigende Konzentrationen an
zweiten chemischen Substanzen verwendet werden.
88. Verfahren nach einem der Ansprüche 79 bis 87, wobei es sich bei den in Schrift b)
bereitgestellten chemischen Substanzen um Rezeptorproteine oder Enzyme
handelt.
89. Verfahren nach einem der Ansprüche 79 bis 88, wobei als Rezeptor-Einheit der in
Schritt a) bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten Antagonisten
für Bindungspartner von Rezeptorproteinen oder Enzymen verwendet werden.
90. Verfahren nach einem der Ansprüche 79 bis 89, wobei es sich bei den in Schritt e)
bereitgestellten zweiten chemischen Substanzen um Bindungspartner von
Rezeptorproteinen oder Enzymen handelt.
91. Verfahren nach einem der Ansprüche 79 bis 90, wobei nach der letzten
Durchführung von Schritt g) die Schritte:
- a) eine oder mehrere chemische Bindungen der in Schritt d) an das Chromatographiematerial gebundenen Komplexe aus Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit und chemischer Substanz werden so gespalten, dass der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil der Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit in Form eines Nukleinsäureoligomers oder in Form eines beliebig modifizierten Nukleinsäureoligomers, das die vollständige Sequenzinformation des Nukleinsäureoligomers umfasst, von dem Chromatographiematerial getrennt wird,
- b) die von dem Chromatographiematerial getrennten Nukleinsäureoligomer- Bestandteile werden ausgewaschen und durch ein geeignetes Verfahren detektiert
92. Verfahren nach Anspruch 91, wobei in Schritt h) die Spaltung der einen oder der
mehreren chemischen Bindungen der an das Chromatographiematerial
gebundenen Komplexen aus Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheit und
chemischer Substanz durch Zugabe eines Oxidationsmittels, durch Zugabe eines
Reduktionsmittels, durch Zugabe von Harnstoff, durch Zugabe eines Biotin-
Antagonisten, durch Zugabe einer zur Spaltung einer Amid-Bindung geeigneten
Säure oder durch Einstrahlung von Licht erfolgt.
93. Verfahren nach Anspruch 92, wobei die Spaltung durch Zugabe eines zur
Spaltung einer -S-S-Gruppe, zur Spaltung einer -CHOH-CHOH-Gruppe oder zur
Spaltung einer -CO-O-CH2-CH2-O-CO-Gruppe geeigneten Reduktions- oder
Oxidationsmittels erfolgt, insbesondere durch Zugabe von NaIO4, durch Zugabe
von H2N-OH, durch Zugabe von DTT oder durch Zugabe von β-Mercaptoethanol.
94. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die eine oder
mehreren Arten von bereitgestellten Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten
durch Anbindung einer oder mehrerer gleicher oder unterschiedlicher funktioneller
chemischer Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Farbstoff,
insbesondere Fluoreszenzfarbstoff, redoxaktive Substanz, insbesondere Chinone
und Übergangsmetallkomplexe, Biotin, Hapten, Antigen, Avidin und Streptavidin
modifiziert ist und/oder zusätzlich durch ein Radiolabel, insbesondere durch 35P,
32S, 14C oder 3H modifiziert ist.
95. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 94, wobei vor einem beliebigen der
nach dem Schritt
ein oder mehrere Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden bereitgestellt
durchgeführten Schritte der Schritt
Modifizieren der einen oder mehreren Arten bereitgestellter Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch Anbindung einer oder mehrerer gleicher oder unterschiedlicher funktioneller chemischer Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Farbstoff, insbesondere Fluoreszenzfarbstoff, redoxaktive Substanz, insbesondere Chinone und Übergangsmetallkomplexe, Biotin, Hapten, Avidin und Streptavidin oder modifizieren der bereitgestellten Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit durch Einführung eines Radiolabels, insbesondere durch Einführung von 35P, 32S, 14C oder 3H
durchgeführt wird.
ein oder mehrere Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten werden bereitgestellt
durchgeführten Schritte der Schritt
Modifizieren der einen oder mehreren Arten bereitgestellter Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten durch Anbindung einer oder mehrerer gleicher oder unterschiedlicher funktioneller chemischer Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Farbstoff, insbesondere Fluoreszenzfarbstoff, redoxaktive Substanz, insbesondere Chinone und Übergangsmetallkomplexe, Biotin, Hapten, Avidin und Streptavidin oder modifizieren der bereitgestellten Nukleinsäureoligomer- Rezeptor-Einheit durch Einführung eines Radiolabels, insbesondere durch Einführung von 35P, 32S, 14C oder 3H
durchgeführt wird.
96. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 95, wobei die Detektion der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile oder deren Amplifikate über die Hybridisierung
an dazu komplementäre Nukleinsäureoligomere erfolgt.
97. Verfahren nach Anspruch 96, wobei die Detektion der Hybridisierungsereignisse
elektrochemisch, durch optische Spektroskopie, durch
Schwingungsspektroskopie, durch Totalreflexionsmethoden, durch Quarz-Crystal-
Micro-Balance, durch Surface Plasmon Resonanz, durch Chemilumineszenz oder
durch Radioaktivitätsmessung erfolgt.
98. Verfahren nach Anspruch 97, wobei die elektrochemische Detektion
amperometrisch, cyclovoltametrisch, impedanzspektroskopisch, oder
potentiometrisch erfolgt.
99. Verfahren nach Anspruch 97, wobei die Detektion mit Hilfe optischer
Spektroskopie durch Absorptionsmessung oder durch Fluoreszenzmessung
erfolgt.
100. Verfahren nach Anspruch 97, wobei die Detektion mit Hilfe von
Schwingungsspektroskopie durch IR-, durch Raman-, durch FTIR- oder durch FT-
Raman-Spektroskopie erfolgt.
101. Verfahren nach Anspruch 97, wobei die Detektion mit Hilfe von
Totalreflexionsmethoden durch Attenuated total reflection erfolgt.
102. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 bis 101, wobei eine oder mehrere Arten
von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 17 bis 20
definiert bereitgestellt werden und vor der Detektion der Nukleinsäureoligomer-
Bestandteile der Schritt
Amplifizierung der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile mit Hilfe von DNA- und/oder RNA-Polymerase
durchgeführt wird.
Amplifizierung der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile mit Hilfe von DNA- und/oder RNA-Polymerase
durchgeführt wird.
103. Verfahren nach Anspruch 102, wobei vor dem Schritt
Amplifizierung der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile mit Hilfe von DNA- und/oder RNA-Polymerase
der Schritt
Zugabe einer definierten Menge eines Nukleinsäureoligomers, wobei das zugegebene Nukleinsäureoligomer den selben oder die selben Primer- Abschnitte wie die Nukleinsäureoligomer-Bestandteile umfasst
durchgeführt wird.
Amplifizierung der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile mit Hilfe von DNA- und/oder RNA-Polymerase
der Schritt
Zugabe einer definierten Menge eines Nukleinsäureoligomers, wobei das zugegebene Nukleinsäureoligomer den selben oder die selben Primer- Abschnitte wie die Nukleinsäureoligomer-Bestandteile umfasst
durchgeführt wird.
104. Verfahren nach Anspruch 102 oder 103, wobei die Amplifizierung der
Nukleinsäureoligomer-Bestandteile durch eine Polymerase-Chain-Reaction (PCR)
erfolgt.
105. Verfahren nach einem der Ansprüche 96 bis 104, wobei mehrere Arten von
Nukleinsäureoligomer-Bestandteilen gleichzeitig detektiert werden.
106. Kit zur Durchführung eines Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 bis 105
umfassend eine effektive Menge ein oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 und 94
definiert.
107. Kit zur Durchführung eines Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 bis 105
umfassend eine effektive Menge einer oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Bestandteilen wie in den Ansprüchen 7, 8, 9, 13, 14 und 15,
sowie in den Ansprüchen 16 bis 20 soweit sie sich auf die Ansprüche 7, 8, 9, 13,
14 oder 15 rückbeziehen definiert, wobei der Kit weiterhin eine effektive Menge
ein oder mehrerer Arten mit einer chemischen Substanz modifizierten Rezeptor-
Einheiten wie in den Ansprüchen 7, 8, 9, 13, 14 und 15, sowie in den Ansprüchen
16 bis 20 soweit sie sich auf die Ansprüche 7, 8, 9, 13, 14 oder 15 rückbeziehen
definiert, umfasst, wobei die chemische Substanz, mit der die Rezeptor-Einheit
modifiziert ist den spezifischen Bindungspartner der chemischen Substanz
darstellt, mit der der Nukleinsäureoligomer-Bestandteil modifiziert ist.
108. Kit zur Markierung chemischer Substanzen umfassend eine effektive Menge ein
oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den
Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
109. Kit zur Detektion chemischer Substanzen umfassend eine effektive Menge ein
oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den
Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
110. Kit zur Detektion von Proteinen oder Antigenen umfassend eine effektive Menge
ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den
Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
111. Kit zur Detektion von in wässrigen Medien unlöslichen chemischen Substanzen,
insbesondere unlöslichen Proteinen oder unlöslichen Antigenen umfassend eine
effektive Menge ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
112. Kit zur Detektion von Antikörpern umfassend eine effektive Menge ein oder
mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den
Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
113. Kit zur Detektion von Haptenen oder Hapten-Analoga umfassend eine effektive
Menge ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie
in den Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
114. Kit zur Detektion DNA- und/oder RNA-bindender Proteine umfassend eine
effektive Menge ein oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-
Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
115. Kit zur Detektion der Antagonisten von Enzymen oder der Antagonisten von
Rezeptorproteinen oder der Antagonisten von DNA- und/oder RNA-bindenden
Proteinen umfassend eine effektive Menge ein oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 und 94
definiert.
116. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 115, wobei der Kit zusätzlich Primer
umfasst, insbesondere mit Rhodamin oder Fluorescein modifizierte Primer.
117. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 116, wobei der Kit zusätzlich die Nucleotid-
Bausteine dCTP, dGTP, dATP und dTTP umfasst.
118. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 117, wobei der Kit zusätzlich wenigstens
einen mit Rhodamin oder Fluorescin modifizierten Nucleotid-Baustein dCTP,
dGTP, dATP oder dTTP umfasst.
119. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 118, wobei der Kit zusätzlich eine
Gelfiltrationskartusche umfasst.
120. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 119, wobei als Rezeptor-Einheit der einen
oder der mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten ein
Antibiotin-Fab-Fragment enthalten ist.
121. Kit zum Screenen von Hybridoma-Zellen umfassend eine effektive Menge ein
oder mehrerer Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den
Ansprüchen 1 bis 20 und 94 definiert.
122. Kit zum Screenen von Hybridoma-Zellen und gleichzeitigem Epitop-Mapping
umfassend eine effektive Menge ein oder mehrerer Arten von
Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten wie in den Ansprüchen 1 bis 20 und 94
definiert.
123. Kit nach den Ansprüchen 121 oder 122, wobei der Kit zusätzlich eine mit Biotin
belegte Chromatographiesäule umfasst.
124. Kit nach einem der Ansprüche 121 bis 123, wobei der Kit zusätzlich biotinylierte
Peptide, Polypeptide oder Proteine umfasst.
125. Kit nach einem der Ansprüche 121 bis 124, wobei als Rezeptor-Einheit der einen
oder der mehreren Arten von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten ein
Antibiotin-Fab-Fragment enthalten ist.
126. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 125, wobei die eine oder mehreren Arten
von Nukleinsäureoligomer-Rezeptor-Einheiten oder die effektive Menge derselben
in einem Lösungsmittel gelöst vorliegen.
127. Kit nach Anspruch 126, wobei als Lösungsmittel ein Phosphat-Puffer verwendet
wird.
128. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 127, wobei der Kit zusätzlich eine
Chromatographiesäule umfasst.
129. Kit nach einem der Ansprüche 106 bis 128, wobei der Kit zusätzlich eine mit
geeigneten Sondenoligonukleotid-Arten vorbelegte Dot-Plot-Membran zur
Detektion der Nukleinsäureoligomer-Bestandteile der Nukleinsäureoligomer-
Rezeptor-Einheiten umfasst.
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