DE10040928A1 - Verfahren zur Herstellung lasergravierbarer Flexodruckelemente auf flexiblen metallischen Trägern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung lasergravierbarer Flexodruckelemente auf flexiblen metallischen TrägernInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von lasergravierbaren Flexodruckelementen auf flexiblen metallischen Trägern mit einer vernetzten elastomeren Schicht sowie einem Absorber für Laserstrahlung. Verfahren zur Herstellung von Flexodruckplatten mittels Lasergravur unter Verwendung derartiger Flexodruckelemente sowie durch ein derartiges Verfahren hergestellte Flexodruckplatten.
Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von lasergra
vierbaren Flexodruckelementen auf flexiblen metallischen Trägern,
die eine vernetzte elastomere Schicht mit einem Absorber für La
serstrahlung umfassen. Die Erfindung umfasst weiterhin ein Ver
fahren zur Herstellung von Flexodruckplatten mittels Lasergravur
unter Verwendung derartiger Flexodruckelemente sowie durch ein
derartiges Verfahren hergestellte Flexodruckplatten.
Die konventionelle Technik zur Herstellung von Flexodruckplatten
durch Auflegen einer photographischen Maske auf ein fotopolymeres
Aufzeichnungselement, Bestrahlen des Elementes mit aktinischem
Licht durch diese Maske sowie Auswaschen der nicht polymerisier
ten Bereiche des belichteten Elementes mit einer Entwicklerflüs
sigkeit wird in steigendem Maße durch Techniken ersetzt, bei de
nen Laser zur Anwendung kommen.
Bei der Laser-Direktgravur werden Vertiefungen mit Hilfe eines
ausreichend leistungsstarken Lasers, insbesondere mittels eines
IR-Lasers, direkt in eine dazu geeignete elastomere Schicht ein
graviert, wodurch ein zum Drucken geeignetes Relief gebildet
wird. Hierzu müssen große Mengen des Materials, aus dem das druckende
Relief besteht, entfernt werden. Eine typische Flexodruck
platte ist heutzutage beispielsweise zwischen 0,5 und 7 mm dick
und die nichtdruckenden Vertiefungen in der Platte sind zwischen
300 µm und 3 mm tief. Die Technik der Laser-Direktgravur zur Her
stellung von Flexodruckformen hat daher erst in den letzten Jah
ren mit dem Aufkommen verbesserter Lasersysteme auch wirtschaft
liches Interesse gefunden, obwohl die Lasergravur von Gummidruck
zylindern mit CO2-Lasern grundsätzlich seit den späten 60er Jah
ren bekannt ist. Somit ist auch der Bedarf an geeigneten laser
gravierbaren Flexodruckelementen als Ausgangsmaterial zur Her
stellung von Flexodruckelementen mittels Lasergravur deutlich
größer geworden.
Prinzipiell können handelsübliche fotopolymerisierbare Flexodruck
elemente zur Herstellung von Flexodruckplatten mittels Lasergra
vur eingesetzt werden. US 5,259,311 offenbart ein Verfahren, bei
dem in einem ersten Schritt das Flexodruckelement durch vollflä
chige Bestrahlung fotochemisch vernetzt und in einem zweiten
Schritt mittels eines Lasers ein druckendes Relief eingraviert
wird. Die Empfindlichkeit derartiger Flexodruckelemente gegenüber
CO2-Lasern ist jedoch gering, und außerdem ist ein Nachwasch
schritt zur Beseitigung von Rückständen erforderlich.
Es ist daher vorgeschlagen worden, der elastomeren Schicht, die
mittels Lasern graviert werden soll, zur Erhöhung der Empfind
lichkeit IR-Strahlung absorbierende Substanzen beizumischen, so
beispielsweise offenbart von EP-A 640 043 und EP-A 640 044. Der
artige Substanzen, wie beispielsweise Ruß oder bestimmte Farb
stoffe absorbieren jedoch auch im UV/VIS-Bereich sehr stark. Fle
xodruckelemente, die diese Absorber enthalten, können somit nicht
mehr oder allenfalls in ganz dünner Schicht fotochemisch vernetzt
werden. So offenbart EP-A 640 043 die Herstellung einer rußhalti
gen, elastomeren Schicht mittels Fotovernetzung. Diese Schicht
weist aber nur eine Dicke von 0,076 mm auf, während die typische
Dicke kommerziell erhältlicher Flexodruckplatten 0,5 bis 7 mm be
trägt.
Flexodruckplatten werden unter anderem zur Veredelung von Boge
noffset-Druckerzeugnissen, beispielsweise durch Lackierung oder
Golddruck (siehe z. B. "Inline-Veredelung über Flexo-Lackier
werke", Deutscher Drucker 29 (1999) w2-w6) eingesetzt. Für die
sen Zweck vorgesehene Flexodruckplatten werden daher auch als
Lackplatten bezeichnet. Auf diesem Gebiet wird besonderer Wert
auf Passergenauigkeit gelegt. Moderne Flexo-Lackierwerke in Bogen
offset-Maschinen sind häufig mit Schnellspannschienen oder mit
vollautomatischen Platteneinzugseinrichtungen ausgerüstet, die
nur für den Einzug von Druckplatten mit einem metallischen Träger
geeignet sind. Um für diesen Einsatzzweck geeignet zu sein, wer
den handelsübliche Flexodruckplatten auf PET-Trägern daher auf
einen zusätzlichen Aluminiumträger aufgeklebt. Dies erfordert ei
nen zusätzlichen Arbeitsschritt, der Zeit- und personalintensiv
ist. Es ist daher wünschenswert, lasergravierbare Druckelemente
direkt auf einem metallischen Träger herzustellen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein einfaches und wirtschaft
liches Verfahren zur Herstellung lasergravierbarer Flexodruck
platten auf metallischen Trägern bereitzustellen.
Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung von lasergravierbaren Flexodruckelementen, die auf
einem flexiblen metallischen Träger eine vernetzte elastomere
Schicht mit mindestens einem Absorber für Laserstrahlung umfas
sen, charakterisiert durch die Verfahrensschritte:
- a) Herstellen einer thermisch vernetzbaren Mischung durch inni ges Mischen von mindestens einem elastomeren Bindemittel, mindestens einem Absorber für Laserstrahlung sowie mindestens einem Polymerisationsinitiator in einem geeigneten Lösemit tel,
- b) Aufbringen der Mischung auf einen temporären Träger,
- c) Verdampfen des Lösemittels bei einer Temperatur T1,
- d) Kaschieren der getrockneten Schicht mit der vom Träger abge wandten Seite auf einen flexiblen metallischen Träger,
- e) optional Entfernen des temporären Trägers sowie
- f) thermisches Vernetzen der polymerisierbaren Schicht durch Er wärmen auf eine Temperatur T2, wobei T2 mindestens 80°C be trägt und T2 größer als T1 ist.
In einer weiteren Ausführungsform betrifft die Erfindung ein wei
teres Verfahren zur Herstellung derartiger lasergravierbaren Fle
xodruckelemente, charakterisiert durch die folgenden Verfahrens
schritte:
- a) Herstellen einer thermisch vernetzbaren Mischung durch inni ges Mischen von mindestens einem elastomeren Bindemittel, mindestens einem Absorber für Laserstrahlung sowie mindestens einem Polymerisationsinitiator in einem geeigneten Lösemit tel,
- b) Aufbringen der Mischung auf einen flexiblen, metallischen Träger,
- c) Verdampfen des Lösemittels bei einer Temperatur T1,
- d) thermisches Vernetzen der getrockneten, polymerisierbaren Schicht durch Erwärmen auf eine Temperatur T2, wobei T2 min destens 80°C beträgt und T2 größer als T1 ist.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Flexodruckplatten durch Eingravieren eines druckenden Reliefs
mittels eines Lasers in die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
erhaltenen Flexodruckelemente sowie durch das Verfahren erhaltene
Flexodruckplatten.
Zu dem erfindungsgemäßen Verfahren ist im Einzelnen das Folgende
auszuführen.
Die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltenen Flexodrucke
lemente umfassen eine lasergravierbare, vernetzte elastomere
Schicht auf einem flexiblen metallischen Träger.
Unter dem Begriff "lasergravierbar" ist zu verstehen, dass die
Schicht die Eigenschaft besitzt, Laserstrahlung, insbesondere die
Strahlung eines IR-Lasers, zu absorbieren, so dass sie an solchen
Stellen, an denen sie einem Laserstrahl ausreichender Intensität
ausgesetzt ist, entfernt oder zumindest abgelöst wird. Vorzugs
weise wird die Schicht dabei ohne vorher zu Schmelzen verdampft
oder thermisch oder oxidativ zersetzt, so dass ihre Zersetzungs
produkte in Form von heißen Gasen, Dämpfen, Rauch oder kleinen
Partikeln von der Schicht entfernt werden. Die Erfindung umfaßt
aber auch, die Rückstände der bestrahlten Schicht nachträglich
mechanisch zu entfernen, so z. B. durch Abstrahlen mit einer Flüs
sigkeit oder einem Gas oder auch beispielsweise durch Absaugen
oder Abwischen mit einem Tuch.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten metallischen
Träger für die Flexodruckelemente sind flexibel. Unter flexibel
im Sinne dieser Erfindung soll verstanden werden, dass die Träger
so dünn sind, dass sie um Druckzylinder gebogen werden können.
Sie sind andererseits aber auch dimensionsstabil und so dick,
dass der Träger bei der Produktion des Flexodruckelementes oder
der Montage der fertigen Druckplatte auf den Druckzylinder nicht
geknickt wird.
Als flexible metallische Träger kommen vor allem dünne Bleche
oder Metallfolien aus Stahl, bevorzugt aus rostfreiem Stahl, ma
gnetisierbarem Federstahl, Aluminium, Zink, Magnesium, Nickel,
Chrom oder Kupfer in Betracht, wobei die Metalle auch noch le
giert sein können. Es können auch kombinierte metallische Träger
wie beispielsweise mit Zinn, Zink, Chrom, Aluminium, Nickel oder
auch Kombinationen verschiedener Metalle beschichtete Stahlbleche
eingesetzt werden, oder auch solche Metallträger, die durch Lami
nieren gleich- oder verschiedenartiger Metallbleche erhalten wer
den. Weiterhin können auch vorbehandelte Bleche, wie beispiels
weise phosphatierte oder chromatisierte Stahlbleche oder elo
xierte Aluminiumbleche eingesetzt werden. Im Regelfalle werden
die Bleche oder Folien vor dem Einsetzen entfettet. Bevorzugt
eingesetzt werden Träger aus Stahl oder Aluminium. Besonders be
vorzugt ist magnetisierbarer Federstahl. Flexodruckplatten auf
derartigen Trägern können ohne Klebebänder o. ä. direkt auf magne
tische Druckzylinder aufgespannt werden.
Die Dicke derartiger flexibler metallischer Träger beträgt übli
cherweise zwischen 0,025 mm und 0,4 mm und richtet neben dem ge
wünschten Grad von Flexibilität auch nach der Art des eingesetz
ten Metalls. Träger aus Stahl haben üblicherweise eine Dicke
zwischen 0,025 und 0,30 mm, insbesondere zwischen 0,14 und
0,24 mm. Träger aus Aluminium haben üblicherweise eine Dicke
zwischen 0,25 und 0,4 mm.
Der flexible metallische Träger wird vorteilhaft mit einer in
Druckfarben unlöslichen und quellbeständigen Haftschicht verse
hen. Die Haftschicht vermittelt eine gute Haftung zwischen dem
flexiblen, metallischen Träger und der später aufzubringenden la
sergravierbaren Schicht, so dass letztere sich beim Biegen um die
Lasertrommel oder um den Druckzylinder nicht ablöst.
Es kann prinzipiell jede Haftschicht zur Ausführung des vorlie
genden Verfahrens eingesetzt werden, vorausgesetzt die Haft
schicht ist in den üblichen organischen oder organische Komponen
ten enthaltenden Lösemitteln von Flexodruckfarben, wie beispiels
weise Ethanol oder Isopropanol unlöslich und quellbeständig.
Als geeignet zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat
sich beispielsweise eine Haftschicht erwiesen, die ein Bindemit
tel umfasst, welches in eine geeignete polymere Matrix eingebet
tet ist. Im Regelfalle lassen sich unter dem Mikroskop diskrete
Domänen von elastomerem Bindemittel und der Matrix erkennen.
Beispiele für geeignete Bindemittel für die Haftschicht umfassen
elastomere oder thermoplastisch elastomere Polymere, die übli
cherweise auch zur Herstellung von Reliefdruckplatten eingesetzt
werden, wie Polymere oder Copolymere von 1,3-Dienen oder SIS-
oder SBS-Blockcopolymere. Es können auch Gemische zweier oder
mehrerer unterschiedlicher elastomerer Bindemittel eingesetzt
werden.
Die Menge an elastomerem Bindemittel in der Haftschicht wird vom
Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften bestimmt. Sie be
trägt üblicherweise 10 bis 70 Gew.-% bzgl. der Summe aller Kompo
nenten der Haftschicht, insbesondere 10 bis 45 Gew.-% und ganz
besonders 15 bis 35 Gew.-%.
Bei der polymeren Matrix handelt es sich üblicherweise um eine
vernetzte polymere Matrix, die mittels eines geeigneten vernet
zenden Systems erhältlich ist. Die vernetzte polymere Matrix kann
thermisch durch Polykondensation oder Polyaddition geeigneter Mo
nomerer bzw. Oligomerer erhalten werden, beispielsweise durch Re
aktion von Polyisocyanaten und geeigneten hydroxygruppenhaltigen
Verbindungen wie hydroxygruppenhaltigen Polyurethanharzen oder
Polyesterharzen unter Bildung von vernetzten Polyurethanen.
Optional kann die Haftschicht weitere Komponenten und Hilfsstoffe
wie beispielsweise zusätzliche Bindemittel zur Beeinflussung der
Eigenschaften, Farbstoffe, Pigmente oder Weichmacher umfassen.
Zur Herstellung der Haftschicht werden das Bindemittel sowie die
weiteren Komponenten der Haftschicht üblicherweise in geeigneten
Lösemitteln wie beispielsweise THF, Toluol oder Essigsäureethyl
ester gelöst, intensiv miteinander gemischt, die Lösung gegebe
nenfalls filtriert und auf den flexiblen metallischen Träger auf
gebracht. Das Aufbringen kann beispielsweise mittels einer Walze
oder mittels eines Gießers erfolgen. Nach dem Aufbringen wird das
Lösungsmittel abgedampft und anschließend das System vernetzt.
Der Restlösemittelgehalt in der Schicht sollte unter 5 Gew.-% be
züglich aller Bestandteile der Schicht betragen.
Die Dicke der Haftschicht beträgt üblicherweise 2 bis 100 µm, be
vorzugt 10 bis 50 µm und besonders bevorzugt 15 bis 30 µm. Es kön
nen auch mehrere Haftschichten gleicher, annähernd gleicher oder
unterschiedlicher Zusammensetzung übereinander eingesetzt werden.
Die geschilderte Haftschicht vermittelt zum einen eine gute Haf
tung zwischen der lasergravierbaren Schicht und dem flexiblen me
tallischen Träger und ist nicht löslich und nicht quellbar in or
ganischen Lösungsmitteln, die üblicherweise für Flexodruckfarben
verwendet werden. Sie weist zum anderen noch zusätzlich eine be
sonders gute Klebfreiheit auf. Dies ist insbesondere dann von
Vorteil, wenn die metallischen Träger nicht unmittelbar nach dem
Beschichten weiterverarbeitet werden. Derartig beschichtete me
tallische Träger können während der Produktion ohne zusätzliche
Maßnahmen, wie beispielsweise dem Einlegen von Papier als
Zwischenschicht, gestapelt oder gerollt werden, ohne dass sie zu
sammenkleben. Die Erfindung umfasst natürlich auch, eine Haft
schicht in-line aufzutragen.
Zur Herstellung der lasergravierbaren elastomeren Schicht wird in
einem Verfahrensschritt eine innige Mischung aus mindestens einem
elastomeren Bindemittel, mindestens einem Polymerisationsinitia
tor sowie mindestens einem Absorber für Laserstrahlung in einem
geeigneten Lösemittel hergestellt. Die Mischung kann darüber hin
aus auch noch ethylenisch ungesättigte Monomere sowie weitere
Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe umfassen.
Als elastomere Bindemittel können die bekannten, üblicherweise
zur Herstellung von fotopolymerisierbaren Flexodruckplatten ver
wendeten Bindemittel eingesetzt werden. Prinzipiell sind sowohl
elastomere Bindemittel wie auch thermoplastisch elastomere Binde
mittel geeignet. Beispiele für geeignete Bindemittel sind die be
kannten Dreiblockcopolymere vom SIS- oder SBS-Typ, die auch ganz
oder teilweise hydriert sein können. Es können auch elastomere
Polymere vom Ethylen/Propylen/Dien-Typ, Ethylen/Acrylsäure-Kaut
schuke oder elastomere Polymere auf Basis von Acrylaten bzw.
Acrylat-Copolymeren eingesetzt werden. Weitere Beispiele für ge
eignete Polymere sind in DE-A 22 15 090, EP-A 084 851,
EP-A 819 984 oder EP-A 553 662 offenbart. Die polymeren Bindemit
tel können vernetzbare Gruppen, beispielsweise ethylenisch unge
sättigte Gruppen, in der Hauptkette des Polymeren aufweisen. Es
können auch Bindemittel eingesetzt werden, die vernetzbare Sei
tengruppen aufweisen.
Es können auch Mischungen zweier oder mehrerer verschiedener Bin
demittel eingesetzt werden.
Die Art und die Menge des eingesetzten Bindemittels werden vom
Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften des druckenden Re
liefs gewählt. Im Regelfalle beträgt die Menge des Bindemittels
50 bis 95 Gew.-% bezüglich der Menge aller Bestandteile der ge
trockneten, lasergravierbaren Schicht, d. h. ohne Berücksichtigung
des Lösemittels. Bevorzugt beträgt die Menge 60 bis 90 Gew.-%.
Die erfindungsgemäße Aufzeichnungsschicht umfasst weiterhin min
destens einen Absorber für Laserstrahlung. Es können auch Gemi
sche verschiedener Absorber für Laserstrahlung eingesetzt werden.
Geeignete Absorber für Laserstrahlung weisen eine hohe Absorption
im Bereich der Laserwellenlänge auf. Insbesondere sind Absorber
geeignet, die eine hohe Absorption im nahen Infrarot sowie im
längerwelligen VIS-Bereich des elektromagnetischen Spektrums auf
weisen. Derartige Absorber eignen sich besonders zur Absorption
der Strahlung von leistungsstarken Nd-YAG-Lasern (1064 nm) sowie
von IR-Diodenlasern, die typischerweise Wellenlängen zwischen 700
und 900 nm sowie zwischen 1200 und 1600 nm aufweisen.
Beispiele für geeignete Absorber für die Laserstrahlung sind im
infraroten Spektralbereich stark absorbierende Farbstoffe wie
beispielsweise Phthalocyanine, Naphthalocyanine, Cyanine, Chi
none, Metall-Komplex-Farbstoffe wie beispielsweise Dithiolene
oder photochrome Farbstoffe.
Weiterhin geeignete Absorber sind anorganische Pigmente, insbe
sondere intensiv gefärbte anorganische Pigmente wie beispiels
weise Chromoxide, Eisenoxide, Ruß oder metallische Partikel.
Besonders geeignet als Absorber für Laserstrahlung sind feintei
lige Rußsorten mit einer Partikelgröße zwischen 10 und 50 nm.
Weiterhin besonders geeignete Absorber für Laserstrahlung sind
eisenhaltige Feststoffe, insbesondere intensiv gefärbte Eisen
oxide. Derartige Eisenoxide sind kommerziell erhältlich und wer
den üblicherweise als Farbpigmente oder als Pigmente für die ma
gnetische Aufzeichnung eingesetzt. Geeignete Absorber für Laser
strahlung sind bspw. FeO, Goethit α-FeOOH, Akaganeit β-FeOOH,
Lepidokrokit γ-FeOOH, Hämatit α-Fe2O3, Maghämit γ-Fe2O3, Magnetit
Fe3O4 oder Berthollide. Weiterhin können dotierte Eisenoxide oder
Mischoxide von Eisen mit anderen Metallen eingesetzt werden.Beispiele für Mischoxide sind Umbra Fe2O3 × n MnO2 oder
FexAl(1-x)OOH, insbesondere verschiedene Spinellschwarz-Pigmente
wie bspw. Cu(Cr,Fe)2O4, Co(Cr,Fe)2O4 oder Cu(Cr,Fe,Mn)2O4. Bei
spiele für Dotierungsstoffe sind beispielsweise P, Si, Al, Mg, Zn
oder Cr. Derartige Dotierungsstoffe werden im Regelfalle in ge
ringen Mengen im Zuge der Synthese der Oxide zugegeben, um Parti
kelgröße und Partikelform zu steuern. Die Eisenoxide können auch
beschichtet sein. Derartige Beschichtungen können beispielsweise
aufgebracht werden, um die Dispergierbarkeit der Partikel zu ver
bessern. Diese Beschichtungen können beispielsweise aus anorgani
schen Verbindungen wie SiO2 und/oder AlOOH bestehen. Es können
aber auch organische Beschichtungen, bspw. organische Haftver
mittler wie Aminopropyl(trimethoxy)silan aufgebracht werden. Be
sonders geeignet als Absorber für Laserstrahlung sind FeOOH, Fe2O3
sowie Fe3O4, ganz besonders bevorzugt ist Fe3O4.
Die Größe der eingesetzten eisenhaltigen, anorganischen Fest
stoffe, insbesondere der Eisenoxide wird vom Fachmann je nach den
gewünschten Eigenschaften des Aufzeichnungsmaterials ausgewählt.
Feststoffe mit einer durchschnittlichen Partikelgröße von mehr
als 10 µm sind aber im Regelfalle ungeeignet. Da insbesondere Ei
senoxide anisometrisch sind, bezieht sich diese Angabe auf die
längste Achse. Bevorzugt ist die Partikelgröße kleiner als 1 µm.
Es können auch sogenannte transparente Eisenoxide eingesetzt
werden, die eine Partikelgröße von weniger als 0,1 µm und eine
spezifische Oberfläche von bis zu 150 m2/g aufweisen.
Weiterhin als Absorber für Laserstrahlung geeignete eisenhaltige
Verbindungen sind Eisenmetallpigmente. Geeignet sind insbesondere
nadelförmige oder reiskornförmige Pigmente mit einer Länge zwi
schen 0,1 und 1 µm. Derartige Pigmente sind als Magnetpigmente
für die magnetische Aufzeichnung bekannt. Neben dem Eisen können
auch noch weitere Dotierungsstoffe wie Al, Si, Mg, P, Co, Ni, Nd
oder Y vorhanden sein, oder die Eisenmetallpigmente können damit
beschichtet sein. Eisenmetallpigmente sind zum Schutz vor Korro
sion oberflächlich anoxidiert und bestehen aus einem ggf. dotier
ten Eisenkern und einer ggf. dotierten Eisenoxidhülle.
Es werden zumindest 0,1 Gew.-% Absorber bzgl. der Summe aller Be
standteile der lasergravierbaren elastomeren Schicht eingesetzt.
Die Menge des zugesetzten Absorbers wird vom Fachmann je nach den
jeweils gewünschten Eigenschaften des lasergravierbaren Flexo
druckelementes gewählt. In diesem Zusammenhang wird der Fachmann
berücksichtigen, dass die zugesetzten Absorber nicht nur Ge
schwindigkeit und Effizienz der Gravur der elastomeren Schicht
durch Laser beeinflussen, sondern auch andere Eigenschaften des
Flexodruckelementes, wie beispielsweise dessen Härte, Elastizi
tät, Wärmeleitfähigkeit, Abriebbeständigkeit oder Farbannahme. Im
Regelfalle sind daher mehr als 20 Gew.-% Absorber für Laserstrah
lung bzgl. der Summe aller Bestandteile der lasergravierbaren
elastomeren Schicht ungeeignet. Bevorzugt beträgt die Menge des
Absorbers für Laserstrahlung 0,5 bis 15 Gew.-% und besonders be
vorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%.
Als Polymerisationsinitiatoren können prinzipiell handelsübliche
thermische Initiatoren für die radikalische Polymerisation einge
setzt werden, wie beispielsweise Peroxide, Hydroperoxide oder
Azoverbindungen.
Der Auswahl geeigneter Initiatoren kommt für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eine besondere Bedeutung zu. Geei
gnete thermische Initiatoren zerfallen erst im abschließenden
Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens, dem thermischen Vernet
zen, mit hoher Reaktionsgeschwindigkeit in Radikale. Sie sind in
den vorangehenden Verfahrensschritten Mischen und Dispergieren,
Gießen, Verdampfen des Lösungsmittels sowie Kaschieren thermisch
weitgehend stabil. Der Begriff "thermisch weitgehend stabil" be
deutet in diesem Zusammenhang, dass die Initiatoren im Zuge der
Ausführung dieser Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens al
lenfalls so langsam zerfallen, dass eine Vernetzung der Schicht
und/oder der Mischung durch Polymerisation nur in untergeordnetem
Maße stattfinden kann, und die ordnungsgemäße Durchführung des
Verfahrens nicht beeinträchtigt.
Die thermische Stabilität eines Initiators wird üblicherweise
durch die Temperatur der 10 h-Halbwertszeit 10-h-t1/2 angegeben, das
heißt diejenige Temperatur, bei der 50% der ursprünglichen In
itiatormenge nach 10 h in Radikale zerfallen sind. Nähere Ein
zelheiten dazu finden sich in "Encylopedia of Polymer Science and
Engineering", Vol. 11, Seiten 1ff., John Wiley & Sons, New York,
1988.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere
geeignete Initiatoren weisen üblicherweise eine 10-h-t1/2 von min
destens 60°C, bevorzugt von mindestens 70°C auf. Besonders geei
gnete Initiatoren weisen eine 10 h-t1/2 von mindestens 80°C auf.
Beispiele für geeignete Initiatoren umfassen bestimmte Peroxye
ster, wie t-Butylperoctoat, t-Amylperoctoat, t-Butylperoxyisobu
tyrat, t-Butylperoxymaleinsäure, t-Amylperbenzoat, Di-t-butyldi
peroxyphthalat, t-Butylperbenzoat, t-Butylperacetat oder
2,5-Di(benzoylperoxy)-2,5-dimethylhexan, bestimmte Diperoxyketale
wie 1,1-Di(t-amylperoxy)cyclohexan, 1,1-Di(t-butylperoxy)cyclohe
xan, 2,2-Di(t-butylperoxy)butan oder Ethyl-3,3-di(t-butylpe
roxy)butyrat, bestimmte Dialkylperoxide wie Di-t-butylperoxid,
t-Butylcumolperoxid, Dicumolperoxid oder 2,5-Di(t-butylpe
roxy)2,5-dimethylhexan, bestimmte Diacylperoxide wie Dibenzoylpe
roxid oder Diacetylperoxid, bestimmte t-Alkylhydroperoxide wie
t-Butylhydroperoxid, t-Amylhydroperoxid, Pinanhydroperoxid oder
Cumolhydroperoxid. Weiterhin geeignet sind auch bestimmte Azover
bindungen wie beispielsweise 1-(t-Butylazo)formamid, 2-(t-Butyl
azo)isobutyronitril, 1-(t-Butylazo)cyclohexancarbonitril,
2-(t-Butylazo)-2-methylbutanitril, 2,2'-azobis(2-actoxypropan),
1,1'-Azobis(cyclohexancarbonitril), 2,2'-Azobis(isobutyronitril)
oder 2,2'-Azobis(2-methylbutannitril).
Es werden üblicherweise 1 bis 15 Gew.-% Initiator bezüglich der
Menge aller Bestandteile der lasergravierbaren Schicht einge
setzt, bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann durchgeführt werden, indem
zur Vernetzung nur die im Bindemittel als Seitengruppen oder in
der Hauptkette vorhandenen ethylenisch ungesättigten Gruppen ge
nutzt werden. Es können aber auch zusätzlich ethylenisch ungesät
tigte Monomere eingesetzt werden. Als ethylenisch ungesättigte
Monomere können grundsätzlich diejenigen eingesetzt werden, die
üblicherweise auch zur Herstellung von fotopolymerisierbaren Fle
xodruckelementen eingesetzt werden. Die Monomeren sollen mit den
Bindemitteln verträglich sein und mindestens eine polymerisier
bare, ethylenisch ungesättigte Doppelbindung aufweisen. Als be
sonders vorteilhaft haben sich Ester oder Amide der Acrylsäure
oder Methacrylsäure mit mono- oder polyfunktionellen Alkoholen,
Aminen, Aminoalkoholen oder Hydroxyethern und -estern, Styrol
oder substituierte Styrole, Ester der Fumar- oder Maleinsäure
oder Allylverbindungen erwiesen. Beispiele für geeignete Monomere
sind Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Laurylacrylat, 1,4-Butan
dioldiacrylat, 1,6-Hexandioldiacrylat, 1,6-Hexandioldimethacry
lat, 1,9-Nonandioldiacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, Dioc
tylfumarat, N-Dodecylmaleimid. Es können auch Gemische verschie
dener Monomerer eingesetzt werden. Die Art und Menge des Monome
ren wird vom Fachmann je nach den gewünschten Eigenschaften und
dem eingesetzten Bindemittel festgelegt. Im Regelfalle beträgt
die Gesamtmenge der Monomeren aber nicht mehr als 30 Gew.-% be
züglich der Menge aller Bestandteile der lasergravierbaren
Schicht und bevorzugt nicht mehr als 20 Gew.-%.
Optional können auch noch weitere Zusätze und Hilfsmittel wie
beispielsweise Weichmacher, Füllstoffe, Farbstoffe, Verträglich
keitsvermittler oder Dispergierhilfsmittel zur Einstellung der
gewünschten Eigenschaften der Reliefschicht eingesetzt werden.
Die Menge derartiger weiterer Bestandteile sollte aber im Regel
falle 20 Gew.-%, bevorzugt 10 Gew.-% nicht übersteigen.
Die Bestandteile zur Herstellung der lasergravierbaren Schicht
werden in einem geeigneten Lösungsmittel innig miteinander ge
mischt, so dass eine homogene Lösung oder Dispersion der Bestand
teile erhalten wird. Im Regelfalle ist es empfehlenswert, alle
organischen Bestandteile der Schicht möglichst vollständig zu lö
sen, und anorganische Bestandteile wie beispielsweise Ruß oder
Eisenoxid-Pigmente als Absorber für die Laserstrahlung gleichmä
ßig in der organischen Matrix zu dispergieren.
Ein geeignetes Lösemittel wird vom Fachmann je nach den verwende
ten Bestandteilen der Schicht ausgewählt. Geeignete Lösemittel
umfassen insbesondere Toluol, Xylole, Cyclohexan oder THF. Es
können auch Mischungen verschiedener Lösemittel eingesetzt wer
den.
Das innige Mischen der Bestandteile kann bei Raumtemperatur oder
auch bei Temperaturen oberhalb Raumtemperatur durchgeführt. Der
Fachmann wird darauf achten, dass er eine dem Siedepunkt des Lö
semittels und der 10-h-t1/2 des Initiators angepasste Temperatur für
den Lösevorgang wählt. Im Regelfalle sollte das Mischen nicht bei
Temperaturen von mehr als 60°C durchgeführt werden. Zum innigen
Mischen können übliche Rühr- oder Dispergieraggregate eingesetzt
werden. Falls erforderlich, kann die Lösung vor Gebrauch filtriert
werden.
In der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Mischung auf einen temporären Träger aufgebracht. Als
temporärer Träger kommen insbesondere PET-Folien in Frage, die
zur Erleichterung der späteren Abziehbarkeit auch noch modifi
ziert sein können, beispielsweise durch Siliconisierung. Das Auf
bringen erfolgt in der Regel mittels einer Walze oder eines Gie
ßers, wobei die Dickeneinstellung der Schicht durch dem Fachmann
prinzipiell bekannte Parameter, wie die Einstellung des Gießspal
tes, Abzugsgeschwindigkeit und/oder Viskosität der Lösung er
folgt. Nach dem Aufbringen wird das Lösungsmittel bei einer Tem
peratur T1 abgedampft. Das Verdampfen des Lösemittels kann bei
spielsweise in einem Trockenkanal erfolgen. Die Temperatur T1 kann
vom Fachmann je nach den gewünschten Gegebenheiten wie beispiels
weise dem Siedepunkt der Lösemittels, der gewünschten Trockenge
schwindigkeit oder dem gewünschten Restlösemittelgehalt gewählt
werden. Im Regelfalle ist T1 größer als 25°C. Bevorzugt liegt T1
zwischen 30°C und 80°C und beispielsweise bei 40°C. Es können
aber auch in besonderen Fällen Temperaturen oberhalb von 80°C ge
wählt werden. Um vorzeitige Polymerisation zu vermeiden, ist die
Temperatur T1 aber auf jeden Fall kleiner als die Temperatur T2,
bei der in einem späteren Verfahrensschritt thermisch vernetzt
wird. Der Restlösemittelgehalt in der Schicht nach dem Trocken
vorgang sollte unter 5 Gew.-% bezüglich aller Bestandteile der
Schicht betragen. Bevorzugt ist der Restlösemittelgehalt kleiner
als 3 Gew.-% bezüglich der Summe aller Bestandteile der Schicht.
Es können auch mehrere lasergravierbare Schichten gleicher, annä
hernd gleicher oder verschiedener Zusammensetzung übereinander
gegossen werden. Prinzipiell kann sowohl nass-in-nass gegossen
werden, oder die jeweils untere Schicht kann zunächst angetrock
net oder vollständig getrocknet werden, bevor die zweite Schicht
aufgegossen wird.
Weiterhin können optional zusätzliche Schichten gegossen werden,
die andere Aufgaben in System übernehmen, und deren Zusammenset
zung daher von der der lasergravierbaren Schicht(en) abweicht.
Beispielsweise kann eine dünne Oberschicht gegossen werden, die
bei der fertiggestellten Flexodruckplatte die druckende Oberflä
che bildet. Durch eine derartige Oberschicht können für das
Druckverhalten und Farbübertrag wesentliche Parameter wie Rauig
keit, Abrasivität, Oberflächenspannung, Oberflächenklebrigkeit,
Farbannahme oder Lösemittelbeständigkeit an der druckenden Ober
fläche verändert werden, ohne die relieftypischen Eigenschaften
der Druckform wie beispielsweise Härte oder Elastizität zu beein
flussen. Oberflächeneigenschaften und Schichteigenschaften kön
nen also unabhängig voneinander verändert werden, um ein optima
les Druckergebnis zu erreichen. Die Oberschicht kann einen Absor
ber für Laserstrahlung enthalten, ohne dass dies unbedingt erfor
derlich ist. Die Zusammensetzung der Oberschicht ist nur insofern
beschränkt, als die Lasergravur der sich darunter befindenden la
sergravierbaren Schicht nicht beeinträchtigt werden darf und die
Oberschicht mit dieser zusammen entfernbar sein muß. Die Ober
schicht sollte dünn gegenüber der lasergravierbaren Schicht sein.
In aller Regel übersteigt die Dicke einer derartigen Oberschicht
nicht 100 µm, bevorzugt liegt die Dicke zwischen 5 und 80 µm, be
sonders bevorzugt zwischen 10 und 50 µm.
Weiterhin kann auch eine thermisch polymerisierbare, aber nicht
lasergravierbare Unterschicht gegossen werden, die sich im ferti
gen Flexodruckelement zwischen dem Träger und der lasergravierba
ren Schicht befindet. Mit derartigen Unterschichten können die
mechanischen Eigenschaften der Reliefdruckplatten verändert wer
den, ohne die relieftypischen Eigenschaften der Druckform zu be
einflussen.
Die getrocknete, thermisch polymerisierbare Schicht oder der Ver
bund entsprechender Schichten wird mit der vom temporären Träger
abgewandten Seite auf den flexiblen metallischen Träger unter
Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels aufkaschiert. Als
Kaschierlösungsmittel eignet sich beispielsweise Tetrahydrofuran.
Nach dem Kaschieren ist es empfehlenswert, den temporären Träger
abzuziehen, um mögliche Komplikationen aufgrund von Schrumpfen
oder zu festem Anhaften des Trägers an die lasergravierbare
Schicht im Zuge der Vernetzung zu vermeiden, ohne dass dies un
bedingt in jedem Einzelfall erforderlich ist.
Im letzten Verfahrensschritt zur Herstellung des erfindungsgemä
ßen Flexodruckelementes wird die polymerisierbare Schicht durch
Erwärmen auf die Temperatur T2 thermisch vernetzt. Die Temperatur
T2 beträgt mindestens 80°C und ist größer als T1. Die Differenz
zwischen T1 und T2 wird vom Fachmann je nach den konkreten Gege
benheiten festgelegt. Im Regelfalle ist eine Differenz von minde
stens 10°C empfehlenswert, bevorzugt eine Differenz von mindestens
20°C und besonders bevorzugt ist eine Differenz von mindestens
30°C. Es können auch größere Differenzen, beispielsweise solche
von 50°C gewählt werden. In der Regel liegt T2 zwischen 80°C und
180°C, bevorzugt zwischen 80°C und 150°C und besonders bevorzugt
zwischen 90°C und 130°C. Beispielsweise liegt T2 bei 100°C.
Die Dicke der vernetzen, elastomeren Schicht bzw. des Schichten
verbundes beträgt im Regelfalle zwischen 0,1 und 7 mm, bevorzugt
0,5 bis 5 mm. Die Dicke wird vom Fachmann je nach dem gewünsch
ten Verwendungszweck der Druckplatte geeignet gewählt.
Falls das lasergravierbare Flexodruckelement keinen temporären
Träger mehr aufweist, kann es optional durch eine Schutzfolie,
beispielsweise eine PET-Folie geschützt werden, die auf die Ober
fläche aufgelegt oder kaschiert wird.
In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird die lasergravierbare Schicht nicht auf einen temporären
Träger gegossen, sondern direkt auf den flexiblen metallischen
Träger, der optional mit einer Haftschicht beschichtet sein kann.
Der Schritt des Kaschierens kann somit entfallen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen lasergravier
baren Flexodruckelemente dienen als Ausgangsmaterial zur Her
stellung von Flexodruckplatten.
Das Verfahren umfasst, dass zunächst die Schutzfolie - falls vor
handen - abgezogen wird. Im folgenden Verfahrensschritt wird ein
druckendes Relief in das Flexodruckelement mittels eines Lasers
eingraviert. Vorteilhaft werden Bildelemente eingraviert, bei de
nen die Flanken der Bildelemente zunächst senkrecht abfallen und
sich erst im unteren Bereich des Bildelementes verbreitern. Da
durch wird eine gute Versockelung der Bildpunkte bei dennoch ge
ringer Tonwertzunahme erreicht. Es können aber auch andersartig
gestaltete Flanken der Bildpunkte eingraviert werden.
Zur Lasergravur eignen sich insbesondere Nd-YAG-Laser (1064 nm),
IR-Diodenlaser, die typischerweise Wellenlängen zwischen 700
und 900 nm sowie zwischen 1200 und 1600 nm aufweisen, sowie
CO2-Laser mit einer Wellenlänge von 10640 nm. Es können aber auch
Laser mit kürzeren Wellenlängen eingesetzt werden, vorausgesetzt
der Laser weist eine ausreichende Intensität auf. Beispielsweise
kann auch ein frequenzverdoppelter (532 nm) oder frequenzverdrei
fachter (355 nm) Nd-YAG-Laser eingesetzt werden. Derartige Laser
apparaturen sind kommerziell erhältlich. Die einzugravierende
Bildinformation wird direkt aus dem Lay-Out-Computersystem zur
Laserapparatur übertragen. Die Laser können entweder kontinuier
lich oder gepulst betrieben werden.
Vorteilhaft kann die Lasergravur in Gegenwart eines sauerstoff
haltigen Gases, insbesondere von Luft durchgeführt werden. Das
sauerstoffhaltige Gas kann dabei während der Gravur über das Auf
zeichnungselement geblasen werden. Ein vergleichsweise sanfter
Gasstrom kann bspw. mit Hilfe eines Ventilators erzeugt werden.
Es kann aber auch mit Hilfe einer geeigneten Düse ein stärkerer
Strahl über das Aufzeichnungsmaterial geblasen werden. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, dass losgelöste feste Bestand
teile der Schicht wirkungsvoll entfernt werden können.
Optional kann die erhaltene Flexodruckplatte noch nachgereinigt
werden. Durch einen solchen Reinigungsschritt werden losgelöste,
aber noch nicht vollständig von der Plattenoberfläche entfernte
Schichtbestandteile entfernt. Die Druckplatte kann beispielsweise
mit einer Bürste gereinigt werden. Dieser Reinigungsprozess kann
durch ein geeignetes wässriges und/oder organisches Lösungsmittel
unterstützt werden. Ein geeignetes Lösungsmittel wird vom Fach
mann unter der Maßgabe gewählt, dass es die Reliefschicht nicht
lösen oder stark quellen darf. Die Reinigung kann aber beispiels
weise auch mit Druckluft oder durch Absaugen erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert durch Lasergravur herge
stellte Flexodruckplatten auf metallischen Trägern, die sich
durch eine hervorragende Dimensionsstabilität auszeichnen. Sie
eignen sich insbesondere zum Einsatz in Flexo-Lackierwerken von
Bogenoffset-Druckmaschinen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist.
Für die Versuche zur Lasergravur wurden die lasergravierbaren
Flexodruckelemente mittels eines Klebebandes auf den Zylinder ei
ner ALE-Lasermaschine (Typ Meridian Finesse) aufgeklebt. Diese
Maschine ist mit einem Nd-YAG-Laser der Leistung von 130 W ausge
rüstet. Nach Einstellung des Fokus auf die Plattendicke wurde
die Platte mit einer Geschwindigkeit von 160 cm/s und einem Vor
schub von 20 µm der Laserstrahlung ausgesetzt.
Es wurde in Toluol bei einer Temperatur von 30°C eine Mischung aus
folgenden Komponenten hergestellt:
Die Komponenten wurden gelöst und der Ruß darin dispergiert. Die
erhaltene, homogene Dispersion wurde entgast und mittels eines
Kammergiessers auf eine PET-Folie als temporärer Träger (Lumirror
X43, 150 µm) aufgestrichen. Nach der Trocknung (2 Stunden bei
40°C, Umluft) betrug die Trockenschichtdicke von 950 µm. Diese
Schicht wurde durch Kaschieren mit einem mit Haftlack beschichte
ten metallischen Träger (Stahl, Dicke 0,14 mm) verbunden. An
schließend wurde die Folie abgezogen. Die getrocknete Schicht
wurde durch Erwärmen auf 100°C für 45 min thermochemisch vernetzt.
Das erhaltene, lasergravierbare Flexodruckelement wurde wie oben
beschrieben mittels Lasern graviert. Es wurde eine Relieftiefe
von 460 µm erhalten. Die Auflösung betrug dabei 60 Linien/cm.
Die in Beispiel 1 erhaltene Mischung wurde mittels eines Kammer
gießers direkt auf einen mit einem Haftlack beschichteten metal
lischen Träger gegossen (Stahl, Dicke 0,05 mm). Die Schicht wurde
2 h bei 40°C getrocknet. Die getrocknete Schicht wurde durch Er
wärmen auf 100°C für 45 min thermochemisch vernetzt.
Das erhaltene, lasergravierbare Flexodruckelement wurde wie oben
beschrieben mittels Lasern graviert. Es wurde eine Relieftiefe
von 460 µm erhalten. Die Auflösung betrug dabei 60 Linien/cm.
Es wird in Toluol bei einer Temperatur von 30°C eine Mischung aus
folgenden Komponenten hergestellt:
Die Komponenten wurden gelöst und der Ruß darin dispergiert. Die
erhaltene, homogene Dispersion wurde entgast und mittels eines
Kammergiessers auf eine PET-Folie als temporärer Träger (Lumirror
X43, 150 µm) aufgestrichen. Nach der Trocknung (2 Stunden bei
40°C, Umluft) betrug die Trockenschichtdicke von 950 µm. Diese
Schicht wurde durch Kaschieren mit einem mit Haftlack beschichte
ten metallischen Träger (Stahl; Dicke 0,14 mm) verbunden. An
schließend wurde die Folie abgezogen. Die getrocknete Schicht
wurde durch Erwärmen auf 100°C für 45 min thermochemisch vernetzt.
Das erhaltene, lasergravierbare Flexodruckelement wurde wie oben
beschrieben mittels Lasern graviert. Es wurde eine Relieftiefe
von 530 µm erhalten. Die Auflösung betrug dabei 60 Linien/cm.
Die in Beispiel 3 erhaltene Mischung wurde mittels eines Kammer
gießers direkt auf einen mit einem Haftlack beschichteten metal
lischen Träger gegossen (Stahl, Dicke 0,05 mm). Die Schicht wurde
2 h bei 40°C getrocknet. Die getrocknete Schicht wurde durch Er
wärmen auf 100°C für 45 min thermochemisch vernetzt.
Das erhaltene, lasergravierbare Flexodruckelement wurde wie oben
beschrieben mittels Lasern graviert. Es wurde eine Relieftiefe
von 540 µm erhalten. Die Auflösung betrug dabei 60 Linien/cm.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von lasergravierbaren Flexodruck
elementen, mindestens umfassend einen flexiblen metallischen
Träger und eine vernetzte elastomere Schicht, die mindestens
einen Absorber für Laserstrahlung umfasst, dadurch gekenn
zeichnet, dass man die folgenden Schritte ausführt:
- a) Herstellen einer thermisch vernetzbaren Mischung durch inniges Mischen von mindestens einem elastomeren Binde mittel, mindestens einem Absorber für Laserstrahlung so wie mindestens einem Polymerisationsinitiator in einem geeigneten Lösemittel,
- b) Aufbringen der Mischung auf einen temporären Träger,
- c) Verdampfen des Lösemittels bei einer Temperatur T1,
- d) Kaschieren der getrockneten Schicht mit der vom Träger abgewandten Seite auf einen flexiblen metallischen Trä ger,
- e) optional Entfernen des temporären Trägers sowie
- f) thermisches Vernetzen der polymerisierbaren Schicht durch Erwärmen auf eine Temperatur T2, wobei T2 mindestens 80°C beträgt und T2 größer als T1 ist.
2. Verfahren zur Herstellung von lasergravierbaren Flexodrucke
lementen, mindestens umfassend einen flexiblen metallischen
Träger und eine vernetzte elastomere Schicht, die mindestens
einen Absorber für Laserstrahlung umfasst, dadurch gekenn
zeichnet, dass man die folgenden Schritte ausführt:
- a) Herstellen einer thermisch vernetzbaren Mischung durch inniges Mischen von mindestens einem elastomeren Binde mittel, mindestens einem Absorber für Laserstrahlung so wie mindestens einem Polymerisationsinitiator in einem geeigneten Lösemittel,
- b) Aufbringen der Mischung auf einen flexiblen, metallischen Träger,
- c) Verdampfen des Lösemittels bei einer Temperatur T1,
- d) thermisches Vernetzen der getrockneten, polymerisierbaren Schicht durch Erwärmen auf eine Temperatur T2, wobei T2 mindestens 80°C beträgt und T2 größer als T1 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die thermisch vernetzbare Mischung weiterhin mindestens
ein ethylenisch ungesättigtes Monomeres umfasst.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die thermisch vernetzbare Mischung weitere Zu
satzstoffe und Hilfsmittel umfasst.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass es sich bei dem flexiblen, metallischen Träger
um einen Träger aus Aluminium, Stahl oder magnetisierbarem
Federstahl handelt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass der flexible metallische Träger mit einer
Haftschicht versehen ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Menge des Absorbers für Laserstrahlung
0,1 bis 20 Gew.-% bzgl. der Menge aller Bestandteile der ver
netzten, elastomeren Schicht beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Menge des Absorbers für Laserstrahlung 0,5 bis 10 Gew.-%
bzgl. der Menge aller Bestandteile der vernetzten, elastome
ren Schicht beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass es bei dem Absorber für Laserstrahlung um Ruß
und/oder einen eisenhaltigen, anorganischen Feststoff han
delt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Temperatur der 10-h-Halbwertszeit des
Initiators 10 h-t1/2 mindestens 60°C beträgt.
11. Verfahren zur Herstellung von Flexodruckplatten, dadurch ge
kennzeichnet, dass man in ein lasergravierbares Flexodrucke
lement, hergestellt nach einem Verfahren der Ansprüche 1 bis
10 mittels eines Lasers ein Relief eingraviert.
12. Flexodruckplatte, hergestellt nach einem Verfahren gemäß An
spruch 11.
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