Die Erfindung betrifft einen vertikalen Feldeffekt-Transistor
und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Bei der Ausbildung digitaler integrierter Schaltungen haben
Feldeffekt-Transistoren die größte wirtschaftliche Bedeutung
erlangt, da sie die wesentlichen Forderungen nach hoher Pa
ckungsdichte, kleiner Verlustleistung und geringer Prozess
komplexität in positiver Weise miteinander verbinden. Als
Baukonzept haben sich dabei insbesondere sogenannte MIS- bzw.
MOS-Feldeffekt-Transistoren durchgesetzt, bei denen zwischen
zwei stark leitenden Gebieten von einem ersten Ladungsträger
typ eine leitende Zwischenschicht von einem zweiten Ladungs
trägertyp angeordnet ist. Das eine stark leitende Gebiet
dient dabei als stromliefernde Elektrode, auch Source ge
nannt, dass andere stark leitende Gebiet dagegen als strom
aufnehmende Elektrode, auch Drain genannt. Auf der leitenden
Zwischenschicht ist durch eine Isolatorschicht, vorzugsweise
eine Oxid-Schicht, getrennt eine metallische Steuerelektrode,
auch Gate genannt, angeordnet, die zusammen einen Platten
kondensator bilden. Durch Anlegen einer Spannung an das Gate
kann unter der Isolatorschicht in der leitenden Zwischen
schicht durch Influenz ein leitender Kanal erzeugt werden,
wobei sich die Ladungsträgerdichte und damit der Widerstand
im Kanal durch die angelegte Spannung steuern lässt.
Feldeffekt-Transistoren werden vorzugsweise in CMOS-Technolo
gie hergestellt, bei der auf einer planaren Halbleiterober
fläche in einem Bereich, der Dotieratomen vom ersten Ladungs
trägertyp aufweist, zwei stark leitende Gebiete mit Dotier
atomen vom zweiten Ladungsträgertyp eindiffundiert oder im
plantiert werden. Auf dem Zwischenbereich zwischen den beiden
stark leitenden Gebieten wird dann in Maskentechnik eine
Oxid-Schicht und anschließend darauf eine Gate-Elektroden
schicht ausgebildet.
Im Hinblick auf die Zielsetzung immer schneller werdenden
Feldeffekt-Transistoren bei höherer Integrationsdichte nimmt
die Strukturgröße der Feldeffekt-Transistoren in integrierten
Schaltungen von Generation zu Generation ab. Es wird erwar
tet, dass in den nächsten Jahren Feldeffekt-Transistoren mit
einer Kanallänge von weniger als 100 nm eingesetzt werden.
Um dies zu erreichen, wird durch Skalierung der heute übli
chen CMOS-Technik planare Feldeffekt-Transistoren mit derar
tigen Kanallängen entwickelt. Weiterhin wird jedoch auch ver
sucht, eine Kanallängenverkürzung durch Design neuer
Transistor-Bauformen zu erreichen. So sind Transistoren mit
einer vertikalen mesaförmigen Schichtenfolge bestehend aus
Drain-Schicht, Kanal-Schicht und Source-Schicht entwickelt
worden, bei denen das Gate-Dielektrikum und die Gate-
Elektrode seitlich an der Kanal-Schicht angeordnet sind.
Durch den vertikalen Aufbau bezogen auf die Oberfläche des
Halbleiter-Substrats kann der Transistor auf einer wesentlich
kleineren Flächen erzeugt werden. Darüber hinaus besteht die
Möglichkeit, durch die vertikale Schichtenfolge Feldeffekt-
Transistoren mit besonders kurzer Kanallänge herzustellen.
Die Herstellung der bekannten mesaförmigen vertikalen Feldef
fekt-Transistoren ist jedoch aufwendig und damit teuer. Ins
besondere die Kontaktierung der verschiedenen vertikalen
Schichten erfordert eine aufwendige Lithographieprozessfolge.
Dies gilt vor allem für das Aufbringen des Gate-Dielektrikums
und der Gate-Elektrode, wodurch die Möglichkeiten zur
Verkleinerung der Kanallängen begrenzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb einen vertikalen Feldef
fekt-Transistor bereitzustellen, der sich durch einen auf die
Herstellung bezogen besonders einfachen Aufbau und die Mög
lichkeit zur Schaffung einer besonders kleinen Kanallänge
auszeichnet. Ferner soll ein Verfahren zum Herstellen eines
solchen vertikalen Feldeffekt-Transistors angegeben werden.
Diese Aufgabe wird durch einen vertikalen Feldeffekt-
Transistor gemäß Anspruch 1 sowie ein Verfahren zu dessen
Herstellung gemäß Anspruch 5 gelöst. Erfindungsgemäße Weiter
bildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Der erfindungsgemäße Feldeffekt-Transistor weist eine verti
kale Schichtfolge mit einer Drain-Schicht, einer Kanal-
Schicht und einer Source-Schicht auf, wobei ein Gate-
Dielektrikum und eine Gate-Elektrode seitlich in wenigstens
einem abgeschrägten Bereich an der Außenseite der Kanal-
Schicht angeordnet sind. Durch die schräge Ausgestaltung der
Kanal-Schichtaußenseite in dem Bereich, in dem das Gate-
Dielektrikum und die Gate-Elektrode angeordnet werden, wird
deren Aufbringen wesentlich vereinfacht, da diese Schichten
gemäß der Erfindung nicht auf einer vertikalen, sondern auf
einer schräg verlaufenden Fläche strukturiert werden können.
Darüber hinaus sind auch besonders kurze Kanallängen zwischen
der Drain-Schicht und der Source-Schicht möglich, da die
Schichtdicke der Kanal-Schicht sehr klein gewählt werden
kann, jedoch durch die abgeschrägte Ausgestaltung der Kanal-
Schicht eine ausreichend große Fläche zum Aufbringen des
Gate-Dielektrikums und der Gate-Elektrodenschicht bleibt.
Die Herstellung des abgeschrägten Bereichs an der Außenseite
der Kanal-Schicht erfolgt gemäß der Erfindung durch einen
anisotropen Ätzprozess, mit dem sich auf sehr einfache Weise
ein definierter Winkel einstellen lässt. Durch die Größe der
Ätzmaske kann darüber hinaus die Fläche für das Gate-
Dielektrikum und die Gate-Elektrodenschicht und somit die
Weite des Feldeffekt-Transistors leicht eingestellt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird der Feldeffekt-
Transistor auf Silizium-Basis mit einer (100)-Oberfläche her
gestellt, wobei zum Ausbilden des abgeschrägten Bereichs eine
Ätzmaske in (110)-Richtung strukturiert wird. Beim anschlie
ßenden Ätzen bilden sich dann auf den freigelegten (111)-
Flanken abgeschrägte Flächen mit einem definierten Winkel zur
(100)-Oberfläche von 54,7°. Dieses Verfahren gewährleistet
eine besonders einfache und leicht zu beherrschende Herstel
lung des abgeschrägten Bereichs der Kanal-Schicht im vertika
len Feldeffekt-Transistor.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die
Schichtenfolge aus Kanal-Schicht und darauf angeordnete
Source-Schicht einen im wesentlichen stumpfkegelförmigen
Querschnitt auf, wobei die Source-Schicht auf ihrer Stirnflä
che kontaktiert wird. Diese Feldeffekt-Transistorstruktur
zeichnet sich durch einen besonders einfachen Herstellungs
prozess aus, da die Kanal-Schicht und die darauf angeordnete
Source-Schicht sich mit einem einzigen anisotropen Ätzschritt
erzeugen lassen, wobei die Stirnfläche der Source-Schicht
durch die Ätzmaske abgedeckt ist. Darüber hinaus lässt sich
insbesondere auch die Kontaktierung der Source-Schicht auf
einfache Weise durch Erzeugen eines Kontaktloches zur Stirn
fläche der Source-Schicht hin herstellen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auf ei
nem zweiten abgeschrägten Bereich der Oberfläche der Kanal-
Schicht eine leitfähige Struktur vorgesehen, die im Sinne ei
ner Back-Gate-Elektrode geschaltet werden kann. Mit dieser
Ausgestaltung lässt sich durch Anlegen eines Potentials an
die leitfähige Struktur das Potential in der Kanal-Schicht
beeinflussen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der
vertikale Feldeffekt-Transistor unter Verwendung
selbstjustierender Prozessschritte hergestellt. Dazu wird auf
der Hauptfläche des Halbleiter-Substrats eine Mesastruktur
gebildet, die eine vertikale Schichtenfolge aus Drain-
Schicht, Kanal-Schicht und Source-Schicht auf der Hauptfläche
aufweist und durch einen anschließenden anisotropen Ätzprozess
abgeschrägt strukturiert wird. Die vertikale Schichten
folge wird dabei vorzugsweise durch epitaktisches Aufwachsen
gebildet, so dass sich die Schichtdicke mit einer hohen Ge
nauigkeit einstellen lässt. Der epitaktische Schichtenaufbau
ermöglicht darüber hinaus auf einem Chip zur Ausbildung einer
integrierten Schaltung gleichzeitig Reihen von Feldeffekt-
Transistoren herzustellen, die alle genau die gleiche Kanal
länge und damit im wesentlichen die gleiche elektrische Cha
rakteristik aufweisen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die
Schichtenfolge aus Drain-Schicht, Kanal-Schicht und Source-
Schicht auf einer Oxid-Schicht, die auf dem Halbleiter-Sub
strat ausgebildet ist, aufgebracht und anschließend durch ei
nen anisotropen Ätzprozess strukturiert, wobei sich vorzugs
weise im Querschnitt eine stumpfkeglige Form ergibt. Das Vor
sehen einer vergrabenen Oxid-Schicht unter dem Transistor
sorgt für eine zuverlässige Isolierung des Transistors gegen
über dem darunter liegenden Halbleiter-Substrat. Darüber
hinaus stellt die Oxid-Schicht einen zuverlässigen vertikalen
Ätzstopp dar.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 im Querschnitt eine Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen vertikalen Feldeffekt-Transistors; und
Fig. 2 einen Herstellungsprozess für den in Fig. 1 gezeig
ten vertikalen Feldeffekt-Transistors, wobei Fig. 2A, 2B und
2C Querschnitte durch die Halbleiterstruktur nach verschiede
nen Prozessschritten wiedergeben und Fig. 2D eine Aufsicht
auf die Halbleiterstruktur entsprechend den in Fig. 2C ge
zeigten Querschnitt darstellt.
Die in den Figuren gezeigten Halbleiterstrukturen sind nicht
maßstäblich.
Als Halbleitermaterial für den in der Zeichnung gezeigten er
findungsgemäßen vertikalen Feldeffekt-Transistor dient vor
zugsweise Silizium. Ein erfindungsgemäßer Feldeffekt-
Transistor kann jedoch auch aus Germanium oder einem III/V
bzw. II/VI-Verbindungshalbleiter z. B. GaAs, InP, GaP, CdS,
CdSe usw. hergestellt werden. Der erfindungsgemäße vertikale
Feldeffekt-Transistor wird dabei vorzugsweise mit Hilfe der
Standard-Planartechnik gefertigt, bei der eine Abfolge von
jeweils ganzflächig an der Scheibenoberfläche wirkenden Ein
zelprozessen durchgeführt wird, die über geeignete Maskie
rungsschichten gezielt zur lokalen Veränderung des Halblei
termaterials führen.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist der vertikale Feldeffekt-
Transistor 2 auf einer Hauptfläche eines SOI-Substrats 1 aus
gebildet, das eine Silizium-Trägerscheibe 11, eine Isolator
schicht 12 und eine Silizium-Schicht 13 aufweist. Die vergra
bene Isolatorschicht 12 ist dabei vorzugsweise eine Oxid-
Schicht. Auf der Hauptfläche des SOI-Substrats 1 ist eine
Schichtenstruktur aufgebracht, die eine Drain-Schicht 21,
eine Kanal-Schicht 22 und eine Source-Schicht 23 umfasst. Die
Drain-Schicht 21 wird z. B. aus n-dotiertem Silizium mit ei
ner Dotierstoffkonzentration von 1021 cm-3 und einer Dicke von
100 nm gebildet. Die Kanal-Schicht 22 besteht z. B. aus p-do
tiertem Silizium mit einer Dotierstoffkonzentration von 1018 cm-3
und einer Dicke von 100 nm. Die Source-Schicht 23 wird
z. B. aus einem n-dotierten Silizium mit einer Dotierstoff
konzentration von 1021 cm-3 in einer Schichtdicke von 100 nm
gebildet.
Die Schichtenstruktur aus Source-Schicht 21, Kanal-Schicht 22
und Drain-Schicht 23 weist im Querschnitt, wie Fig. 1 zeigt,
im wesentlichen die Form eines stumpfen Kegels auf, wobei der
Kegelwinkel vorzugsweise im Bereich zwischen 30° und 60°
liegt. Die Schichtenfolge kann dabei pyramidenförmig mit ei
nem quadratischen Grundriss ausgebildet sein aber auch eine
runde Grundform besitzen. Die Schichtenstruktur aus Drain-
Schicht 21, Kanal-Schicht 22 und Source-Schicht 23 ist wei
terhin von einer isolierenden Schicht 24 umgeben, die einer
seits als Schutzschicht dient aber auch gleichzeitig für eine
elektrische Isolierung gegenüber weiteren auf dem SOI-Sub
strat 1 hergestellten Bauelementen sorgt.
Auf einer Außenseite der Kanal-Schicht 22 ist weiterhin ein
Gate-Dielektrikum 26 aufgebracht, das vorzugsweise eine SiO2-
Schicht mit einer Schichtdicke von 5 nm ist. Das Gate-
Dielektrikum 26 erstreckt sich dabei über die gesamte Breite
der Kanal-Schicht 22 bis zu der Source-Schicht 21 bzw. der
Drain-Schicht 23. Auf dem Gate-Dielektrikum 26 ist wiederum
diese Schicht ganzflächig bedeckend eine Gate-Elektroden
schicht 27 abgeschieden, die z. B. aus hochdotiertem Poly-Si
lizium, Metallsilizid oder einer Kombination aus beiden be
steht. Die Schichtenfolge aus Gate-Dielektrikum 26 und Gate-
Elektrodenschicht 27 kann dabei ringförmig die ganze Kanal-
Schicht 22 umgeben oder, wie in Fig. 1 gezeigt, nur in einem
Teilbereich einer Kanalflanke, z. B. bei einer pyramidenför
migen Ausführung des Schichtenaufbaus an einer Seitenfläche
ausgeführt werden. Die Schichtenstruktur aus Gate-Dielektri
kum 26 und Gate-Elektrodenschicht 27 ist dabei vorzugsweise
so gewählt, dass die von der Gate-Elektrodenschicht erzeugte
Raumladungszone in der Kanal-Schicht 22 im wesentlichen die
gesamte Kanal-Schicht verarmt.
Durch eine Metallisierung wird weiterhin ein elektrischer
Kontakt zu den einzelnen Schichten des vertikalen Feldeffekt-
Transistors hergestellt. Hierzu sind in die isolierende
Schicht 24 Kontaktöffnungen 28a bis 28d eingebracht, die mit
leitendem Material z. B. Kupfer oder auch hochdotiertem Poly-
Silizium aufgefüllt sind. Dabei schließt eine erste Kontakt
öffnung 28a über eine seitliche Flanke die Source-Elektrode
21 an, eine zweite Kontaktöffnung 28b stellt den Kontakt mit
der Gate-Elektrodenschicht 27 her und eine dritte Kontaktöff
nung 28c verbindet die Source-Elektrode 23. Die Kontaktöffnung
28c zum Anschluss der Source-Elektrode 23 ist dabei vor
zugsweise auf der planen Stirnfläche der Source-Schicht 23
ausgeführt.
Die Kanal-Schicht 22 ist in der in Fig. 1 gezeigten Ausfüh
rungsform an einer zweiten seitlichen Flanke durch eine wei
tere Kontaktöffnung 28d angeschlossen, die im Sinne einer
Back-Gate-Elektrode geschaltet werden kann. In diesem Fall
lässt sich durch Anlegen eines Potentials über diese Kontakt
öffnung 28d das Potential in der Kanal-Schicht 22 beeinflus
sen. Die Kontaktöffnungen 28a bis 28d sind jeweils mit Lei
terbahnen 29a bis 29d verbunden, die als Mehrlagenverdrahtung
ausgeführt ist.
Durch die erfindungsgemäße Ausführung des vertikalen Feldef
fekt Transistors mit einer abgeschrägten Außenflanke der Ka
nal-Schicht 22 ist es einerseits möglich eine extrem kurze
Kanallänge zwischen der Source-Schicht 23 und der Drain-
Schicht 21 über den Kanalbereich 22 zu erzeugen und anderer
seits eine ausreichende Fläche für das Aufbringen der Schich
tenfolge aus Gate-Dielektrikum 26 und Gate-Elektrodenschicht
27 bereitzustellen.
Alternativ zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform, bei
der die Schichtenfolge aus Drain-Schicht, Kanal-Schicht und
Source-Schicht im Querschnitt im wesentlichen die Form eines
stumpfen Kegels besitzt, besteht auch die Möglichkeit die
Schichtenfolge nur in einem Teilbereich, z. B. bei einer qua
derförmigen Ausführung an einer Seitenfläche abzuschrägen.
Weiterhin kann die Schichtenfolge auch so ausgestaltet sein,
dass die Kanal-Schicht auf ihrer gesamten Außenseite oder
auch nur teilweise abgeschrägt ist. Im abgeschrägten Bereich
der Kanal-Schicht ist dann die Schichtenfolge aus Gate-
Dielektrikum und Gate-Elektrodenschicht aufgebracht. Alterna
tiv zu der in Fig. 1 gezeigten Kontaktierung der Schichten
des Feldeffekt-Transistors über senkrechte Kontaktöffnungen
besteht weiterhin auch die Möglichkeit die einzelnen Schichten
vertikal anzuschließen. Darüber hinaus kann die Drain-
Schicht z. B. als eindiffundierte Wanne im Halbleiter-Sub
strat ausgeführt und dann über die Halbleiteroberfläche kon
taktiert werden.
Fig. 2A bis 2D zeigen ein mögliches Herstellungsverfahren
für den in Fig. 1 dargestellten vertikalen Feldeffekt-Tran
sistor. Auf der vorbereiteten Hauptfläche des SOI-Substrats
1, das aus der Silizium-Trägerscheibe 11, der vergrabenen
Oxid-Schicht 12 und der Silizium-Schicht 13 besteht, wird
eine Schichtenfolge gebildet, die aus der Drain-Schicht 21,
der Kanal-Schicht 22 und der Source-Schicht 23 besteht. Die
Drain-Schicht 21 wird aus n-dotiertem Silizium mit einer Do
tierkonzentration von 1021 cm-3 und einer Dicke von 100 nm ge
bildet. Die Kanal-Schicht 22 besteht aus p-dotierten Silizium
mit einer Dotierkonzentration von 1018 cm-3 und einer Dicke
von 100 nm. Die Source-Schicht 23 wird aus n-dotiertem Sili
zium mit einer Dotierkonzentration von 1021 cm-3 in einer
Schichtdicke von 100 nm gebildet. Vorzugsweise erfolgt die
Herstellung der Schichtenstruktur durch epitaktisches Auf
wachsen z. B. unter Verwendung von Si2H2Cl2, P2H6 und AsH3 ent
haltenen Prozessgasen im Temperaturbereich von 800°C bis
1000°C und im Druckbereich von 500 Pa bis 2000 Pa. Die Sili
zium-Schichten werden dabei so aufgewachsen, dass eine (100)-
Oberfläche entsteht. Ein Querschnitt durch die gesamte
Schichtenfolge ist in Fig. 2A gezeigt.
In einem nächsten Prozessablauf wird die aufgebrachte Schich
tenfolge durch anisotropes Ätzen unter Verwendung einer foto
lithographisch gebildeten Maske strukturiert. Hierzu wird in
einem ersten Schritt eine Ätzmaske 30 erzeugt. Diese Ätzmaske
30 kann z. B. aus SiO2 bestehen, das ganzflächig auf der
Scheibenoberfläche abgeschieden und anschließend über einen
Fotolithographieprozess strukturiert wird. Hierzu wird eine
Fotolack-Schicht auf der Ätzmaskenschicht 30 abgeschieden,
die dann über eine Maske belichtet wird, um quadratische Be
reiche mit einer Seitenlänge vom z. B. 100 nm festzulegen.
Alternativ kann die Fotolack-Schicht auch direkt, z. B. mit
einem Elektronenstrahl beschrieben werden. Anschließend wird
der Fotolack entwickelt und gehärtet und dann mittels eines
ersten Ätzvorgangs die Ätzmaske 30 strukturiert, so dass
entsprechend den belichteten Strukturen quadratische Bereiche
auf der Schichtenoberfläche zurückbleiben. Anschließend wird
dann die Fotolack-Schicht wieder komplett entfernt. Ein Quer
schnitt durch die Scheibenstruktur nach diesem Prozessschritt
ist in Fig. 2B gezeigt.
Nach dem Erstellen der Ätzmaske 30 wird über einen weiteren
anisotropen Ätzschritt die Pyramidenstruktur des vertikalen
Feldeffekt-Transistors geätzt. Eine solche anisotrope Ätzung
ergibt sich aus der Tatsache, dass aufgrund des kristallinen
Aufbaus des Siliziums (100) und (110) Kristallebenen deutlich
schneller abgetragen werden, als die (111)-Ebene. Für die
anisotrope Silizium-Ätzung eignen sich z. B. Alkalilaugen wie
KOH, NaOH, LiOH oder auch eine sogenannte EDP-Lösung. Es las
sen sich jedoch auch trocken-chemische Ätzverfahren z. B. ein
reaktives Ionenätzen einsetzen, wobei die Ätzgasmischung, z. B.
BCl3, Cl2, HBr und/oder HCl enthalten kann. Als Ätzgase
werden vorzugsweise solche Gase eingesetzt, die sich selek
tive zu SiO2 verhalten, so dass die vergrabene Schicht 12 im
SOI-Substrat 1 als Ätzstopp wirkt.
Durch den Ätzprozess entsteht eine pyramidenförmige Struktur
der Schichtenfolge aus Drain-Schicht 21, Kanal-Schicht 22 und
Source-Schicht 23, wie im Querschnitt in Fig. 2C und in der
Aufsicht in Fig. 2D gezeigt ist. Die anisotrope Ätzung der
Schichtenfolge sorgt dabei für einen definierten Winkel zur
(110)-Oberfläche des SOI-Substrats von 54,7°.
Das vorgestellte Verfahren zum Ausbilden der Schichtenfolge
des vertikalen Feldeffekt-Transistors ermöglicht mit geringem
Herstellungsaufwand Strukturen im Sub-100 nm-Bereich auszubil
den. Vorteilhaft ist hier insbesondere die leichte Anwendbar
keit und Beherrschbarkeit des anisotropen Ätzprozesses mit
dem sich auf einfache Weise die schräge Fläche der Kanal-
Schicht herstellen lässt. Der Einsatz epitaktischer Verfahren
zum Schichtenaufbau sorgt darüber hinaus für eine genau defi
nierte Kanallänge des vertikalen Transistors, da sich die
Schichtdicke der Kanal-Schicht dann sehr genau einstellen
lässt. Dies ist insbesondere von Vorteil bei Herstellung
einer großen Anzahl von Feldeffekt-Transistoren für eine in
tegrierten Schaltung, da diese dann alle im wesentlichen die
gleichen elektrischen Eigenschaften erhalten.
Nach den in Fig. 2 gezeigten Prozessschritten wird in weite
ren Prozessschritten, die vorzugsweise selbstjustierend aus
geführt werden, dass Gate-Dielektrikum und die Gate-Elektro
denschicht in den dafür vorgesehenen abgeschrägten Bereichen
an der Oberfläche der Kanal-Schicht 22 aufgebracht. Anschlie
ßend wird dann der Transistor in eine Isolationsschicht ein
gekapselt und durch Ausbilden von Kontaktöffnungen, z. B. in
Damescene-Technik, eine elektrische Kontaktierung herge
stellt.
Alternativ zu der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist es
auch möglich, statt der Pyraimdenform für den Schichtaufbau
aus Source-Schicht 21, Kanal-Schicht 22 und Drain-Schicht 23,
eine Kegelform zu erzielen. Weiterhin kann durch geeignete
Anpassung des Verfahrens auch eine Struktur erreicht werden,
bei der nur die Flanken der Kanal-Schicht abgeschrägt sind
oder auch hier nur ein Teilbereich dieser Flanken schräg aus
geführt wird. Durch geeignete Struktur und Größe der Ätzmas
ken kann weiterhin die Flächengröße festgelegt werden, auf
der das Gate-Dielektrikum und die Gate-Elektrodenschicht auf
gebracht werden, so dass sich auf einfache Weise die Breite
des Kanals im Feldeffekt-Transistors und damit auch dessen
elektrische Eigenschaften bestimmen lassen.
Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung über die oben ge
nannte Ausführungsform hinaus die angegebenen Abmessungen,
Konzentrationen, Materialien und Prozesse in geeigneter Weise
zu modifizieren, um den erfindungsgemäßen vertikalen
Transistor mit einem abgeschrägten Bereich an der Oberfläche
der Kanal-Schicht zu erzeugen. Insbesondere ist es dabei mög
lich, den Leitfähigkeitstyp der dotierten Gebiete in der
Transistorstruktur komplementär auszuführen. Darüber hinaus
können die angegebenen Materialien zur Ausbildung der ver
schiedenen Schichten durch andere in diesem Zusammenhang be
kannte Materialien ersetzt werden. Außerdem können in geeig
neter Weise die vorgestellten Herstellungsprozesse abgeändert
werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirkli
chung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen
von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
1
SOI-Substrat
2
Feldeffekt-Transistor
11
Silizium-Trägerscheibe
12
Oxid-Schicht
13
Silizium-Schicht
21
Drain-Schicht
22
Kanal-Schicht
23
Source-Schicht
24
Isolationsschicht
26
Gate-Dielektrikum-Schicht
27
Gate-Elektrodenschicht
28
a bis
28
d Kontaktöffnungen
29
a bis
29
d Leiterbahnen