DE10040388A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Biokraftstoff unter Verwendung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Biokraftstoff unter Verwendung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden AusgangsstoffenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Herstellung und Verwendung eines Biokraftstoffes, der aus biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen, insbesondere Rückläufern und Reststoffen der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie erzeugt wird. Die Ausgangsstoffe werden einer rein biologischen Aufbereitung unterzogen, wobei keine Veränderung der molekularen Struktur der Ausgangsstoffe und keine Umwandlung im Biogas erfolgt. So erzeugte Biokraftstoffe können in einer Energieerzeugungsanlage (z. B. Blockheizkraftwerk) genutzt werden, die unmittelbar mit der zur Aufbereitung der Ausgangsstoffe verwendeten Vorrichtung verbunden ist. Somit wird eine Verfahrenskette beschrieben, die einen vollständig geschlossenen Prozeß von der Zufuhr biogener Reststoffe/Rückläufer über deren Aufbereitung bis hin zur Nutzung als Energieträger darstellt. Insbesondere werden die Ausgangsstoffe in Abhängigkeit von deren jeweiliger Qualität (Verbrennungseigenschaft) durchgeführt, wobei bei der Aufbereitung abgetrenntes Wasser als Prozeßwasser bei der Aufbereitung weiter verwendet wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Bio
kraftstoffes aus Ausgangsstoffen, die biogene Fette und/oder
Öle enthalten. Insbesondere betrifft die Erfindung die Aufbe
reitung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Rückläufern
oder Reststoffen, die bei anderen Herstellungs- oder Verarbei
tungsverfahren anfallen, beispielsweise in der Kosmetik- oder
Lebensmittelproduktion. Ferner beschäftigt sich die Erfindung
mit der Herstellung eines Biokraftstoffes aus biogene Fette
und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen, die ohne Zufuhr
weiterer Stoffe aufbereitet werden, wobei die Aufbereitung der
Ausgangsstoffe in Abhängigkeit von deren Qualität (Verbren
nungseigenschaft) durchgeführt wird.
Der Ersatz von auf Mineralöl basierenden Kraftstoffen durch aus
Biomasse hergestellte Kraftstoffe gewinnt immer mehr an ökolo
gischer und wirtschaftlicher Bedeutung. Insbesondere der Ein
satz von aus Pflanzen (z. B. Raps, Oliven) hergestellten Bio
kraftstoffen anstelle herkömmlicher Dieselkraftstoffe findet
aufgrund einer Reduzierung der Kohlendioxidbelastung bei der
Verbrennung der Biokraftstoffe, deren biologischer Abbaubarkeit
und Schwefelfreiheit sowie des geringeren Kraftstoffpreises
zunehmend statt. Prinzipiell ist es möglich, rein pflanzliche
Öle zur Verbrennung in Dieselmotoren zu verwenden. Reine Pflan
zenöle führen aber zu einer starken Düsenverkokung von Ein
spritzdüsen in Dieselmotoren, wobei zusätzlich die Strahlaufbe
reitung der reinen Pflanzenöle beim Einspritzen in einen Die
selmotor aufgrund ihrer hohen Viskosität verschlechtert wird.
Diese Probleme werden vermieden, wenn mit Methanol umgeesterte
Pflanzenöle verwendet werden. Das bekannteste Beispiel derarti
ger Biokraftstoffe ist der aus Rapsöl gewonnene Biodiesel, der
auch als Rapsölmethylester bezeichnet wird. Das Umestern der
Pflanzenöle verschlechtert jedoch die Energiebilanz bei der
Herstellung entsprechender Biokraftstoffe und stellt mit einem
Anteil von etwa 20% einen nicht unerheblichen Anteil der
Herstellungskosten dar.
Diese Biokraftstoffe, insbesondere der sogenannte Biodiesel,
werden in Dieselmotoren für Kraftfahrzeuge und in geringem
Umfang auch für Generatoren in Blockheizkraftwerken verwendet.
Um Biokraftstoffe in solchen Energieerzeugungsvorrichtungen zu
verbrennen, ist es normalerweise erforderlich, daß diese an die
Verbrennungseigenschaften des Biokraftstoffs angepaßt werden
müssen, um Beschädigungen zu vermeiden und eine hohe Energie
ausnutzung zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere für Bio
kraftstoffe, die reine Pflanzenöle und keine umgeesterten oder
mit Zusätzen versehenen Öle sind.
Ein weiteres Problem bei der Verwendung pflanzlicher Öle zur
Erzeugung von Biokraftstoffen besteht darin, daß entsprechend
große landwirtschaftliche Anbauflächen bereitgestellt werden
müssen, die zu ökologisch unerwünschten Monokulturen führen.
Die Gefahr von Monokulturen wird insbesondere dadurch ver
stärkt, daß bei der Herstellung von Biokraftstoffen aus pflanz
lichen Ölen normalerweise nur ein Ausgangsstoff, d. h. eine
Pflanzensorte (z. B. Raps, Oliven), verwendet wird.
Gemäß der WO 95/25152 werden Bioöle aus zwei Biokomponenten
hergestellt, wobei die erste Biokomponente ein pflanzliches
oder ein tierisches Öl ist und die zweite Biokomponente ein
Alkylester eines pflanzlichen oder tierischen Öls sein kann.
Aus der WO 00/00572 ist es bekannt, Öle oder Fette aus der
Industrie oder von Nahrungsmitteln zur Herstellung von Brenn
stoffen zu emulgieren. Die emulgierten Stoffe werden mit Zusät
zen versehen, die die Brenneigenschaften der erzeugten Brenn
stoffe für Anwendungen in Fahrzeugmotoren verbessern sollen.
Gemäß der WO 00/05492 wird Talg, insbesondere ein mit einem
BSE-Erreger verunreinigter Talg in einem Motor verbrannt, wobei
die Verbrennung unter erhöhter Sauerstoffzufuhr durchgeführt
wird, um unerwünschte Fremdstoffe in dem Talg effektiv zu
verbrennen und den Betrieb des Motors zu optimieren.
Die WO 00/07947 ist auf die Herstellung eines flüssigen organi
schen Kraftstoffs gerichtet, der aus Abfällen erzeugt wird, die
bei der Reinigung von Abwässern entstehen. Hierbei werden die
Abfälle im wesentlichen dehydriert und darin enthaltene Dioxine
entfernt.
Aus der DE 196 22 601 C1 ist ein Biokraftstoff für motorbetrie
bene Blockheizkraftwerke auf der Basis von Fettsäure- und
Fettsäureestermischungen bekannt. Zur Herstellung dieses Bio
kraftstoffes werden Rohfette enthaltende heterogene Stoffgemi
sche mechanisch gereinigt und dehydriert. Danach wird ein
basisches stickstoffhaltiges Additiv (z. B. Ammoniak) hinzuge
fügt. Als Ausgangsstoffe werden hierbei Stoffgemische auf der
Grundlage von fetthaltigen Abscheiderinhalten kommunaler und
industrieller Abwasserbehandlungsanlagen verwendet.
Den zuvor beschriebenen Lösungen ist gemeinsam, daß sie spezi
elle Ausgangsstoffe oder spezielle Ausgangsstoffmischungen und
entsprechend speziell darauf abgestimmte Verarbeitungsverfahren
verwenden, so daß mit einem Verarbeitungsverfahren immer nur
ein bestimmtes Ausgangsmaterial behandelt werden kann.
Die vorliegende Erfindung soll eine Lösung bereitstellen, die
es erlaubt, unterschiedliche Ausgangsstoffe jeweils optimiert
in Biokraftstoff umzuwandeln. Insbesondere sollen zur Erzeugung
von Biokraftstoff Rückläufer und/oder Reststoffe verwendet
werden können, die bei anderen Verarbeitungs- und/oder Herstel
lungsverfahren und/oder -vorrichtungen anfallen. Ferner soll es
die Erfindung ermöglichen, Biokraftstoffe aus unterschiedlichen
Ausgangsstoffen ohne Zugabe weiterer Stoffe, wie z. B. Methanol,
Ammoniak, (rein) pflanzliche Öle, etc., zu erzeugen. Außerdem
sollen diese Biokraftstoffe in Energieerzeugungseinrichtungen
(z. B. Dieselmotoren, Generatoren von Blockheizkraftwerken)
verwendet werden können, ohne daß dabei eine Modifikation
derselben gegenüber einer Verwendung herkömmlicher (Diesel-)
Kraftstoffe erforderlich ist.
Zur Lösung stellt die Erfindung ein Verfahren zur Aufbereitung
von Ausgangsstoffen, die biogene Fette und/oder Öle enthalten,
zu Biokraftstoff bereit. Erfindungsgemäß werden Parameter
festgelegt, die Verbrennungseigenschaften charakterisieren, und
es werden erste Parameterbereiche für diese Parameter defi
niert, die gewünschte Verbrennungseigenschaften eines zu erzeu
genden Biokraftstoffes charakterisieren. Es wird ein biogene
Fette und/oder Öle enthaltender Ausgangsstoff bereitgestellt
und zum Ermitteln seiner Parameterwerte hinsichtlich der fest
gelegten Parameter analysiert, wodurch dessen Verbrennungsei
genschaften bestimmt werden. In Abhängigkeit von den Verbren
nungseigenschaften des dem Verfahren zugeführten Ausgangsstof
fes wird dieser zum Erzeugen eines Biokraftstoffes mit den
gewünschten Verbrennungseigenschaften so lange aufbereitet, bis
seine Parameterwerte für die festgelegten Parameter in die
definierten ersten Parameterbereiche fallen. Hierfür wird der
Ausgangsstoff in Abhängigkeit seiner Verbrennungseigenschaften
einer oder mehreren unterschiedlichen Aufbereitungsstufen
zugeführt. Die für den Ausgangsstoff ermittelten Parameterwerte
dienen zur Beurteilung von dessen Verbrennungseigenschaften und
zur Festlegung der Aufbereitungsstufe(n), der bzw. denen der
Ausgangsstoff zugeführt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden für jeden Parameter zweite Parameterbereiche
definiert, die jeweils den zugehörigen ersten Parameterbereich
umfassen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungs
gemäßen Verfahrens werden für jeden Parameter dritte Parameter
bereiche definiert, die jeweils den zugehörigen zweiten Parame
terbereich umfassen.
Ausgehend von den ersten Parameterbereichen wird geprüft, ob
die für den Ausgangsstoff ermittelten Parameterwert innerhalb
des zugehörigen ersten Parameterbereichs liegen oder nicht.
Falls wenigstens einer der Parameterwerte des Ausgangsstoffes
außerhalb des zugehörigen ersten Parameterbereichs liegt, aber
alle seine Parameterwerte innerhalb des zugehörigen zweiten
Parameterbereichs liegen, wird der Ausgangsstoff einer ersten
Aufbereitungsstufe zugeführt.
Liegt wenigstens einer der für den Ausgangsstoff ermittelten
Parameterwerte außerhalb des zugehörigen zweiten Parameterbe
reiches und liegen alle seine Parameterwerte innerhalb des
zugehörigen dritten Parameterbereiches, wird der Ausgangsstoff
einer zweiten Aufbereitungsstufe zugeführt, die der ersten
Aufbereitungsstufe vorgeschaltet ist.
In analoger Weise wird der Ausgangsstoff einer dritten Aufbe
reitungsstufe zugeführt, die der zweiten Aufbereitungsstufe
vorgeschaltet ist, wenn wenigstens einer der für den Ausgangs
stoff ermittelten Parameterwerte außerhalb des zugehörigen
dritten Parameterbereichs liegt.
Grundsätzlich ist es möglich, jede der drei Aufbereitungsstufen
für sich zur Erzeugung eines Biokraftstoffes zu verwenden.
Vorzugsweise werden aber in der zweiten Aufbereitungsstufe
erzeugte und zur Herstellung des Biokraftstoffes geeignete
Stoffe, z. B. Fette und/oder Öle enthaltende Stoffe, der ersten
Aufbereitungsstufe zugeführt. Ebenso werden vorzugsweise in der
dritten Aufbereitungsstufe erzeugte zur Herstellung des Bio
kraftstoffes geeignete Stoffe der zweiten Aufbereitungsstufe
zugeführt. Diese Aneinanderreihung der Aufbereitungsstufen
erlaubt die Verwendung von Aufbereitungsstufen, die im Ver
gleich zu für sich den Biokraftstoff erzeugenden Aufbereitungs
stufen einen weniger komplexen Aufbau erfordern, da Komponenten
der nachgeschalteten Aufbereitungsstufe(n) genutzt werden
können.
Vorzugsweise werden Ausgangsstoffe mit "besonders schlechten"
Verbrennungseigenschaften, d. h. mit Verbrennungsparameterwerten
außerhalb der dritten Parameterbereiche, in der dritten Aufbereitungsstufe
soweit aufbereitet, daß deren Parameterwerte zwar
innerhalb des zugehörigen dritten Parameterbereichs aber wenig
stens teilweise noch außerhalb des zugehörigen zweiten Parame
terbereichs liegen. In der dritten Aufbereitungsstufe gewonne
ne, Fette und/oder Öle enthaltende Stoffe, die zur Erzeugung
eines Biokraftstoffes verwendet werden können, werden dann in
der zweiten Aufbereitungsstufe weiter verarbeitet. Die zweite
Aufbereitungsstufe sollte dann Fette und/oder Öle enthaltende
Stoffe erzeugen, deren Parameterwerte in dem jeweils zugehöri
gen zweiten Parameterbereich liegen. Zur Erzeugung des Bio
kraftstoffes mit den gewünschten Verbrennungseigenschaften
werden geeignete Ausgangsstoffe aus der zweiten Aufbereitungs
stufe in der ersten Aufbereitungsstufe zu Biokraftstoff aufbe
reitet. Die die erste Aufbereitungsstufe verlassenden Stoffe,
die Fette und/oder Öle enthalten, stellen dann den Biokraft
stoff mit den gewünschten Verbrennungseigenschaften dar.
Vorzugsweise werden in der ersten Aufbereitungsstufe feindis
perse Inhaltsstoffe des Ausgangsstoffes in einem Clarifikator
entfernt, wobei davor eine Erwärmung in einem ersten Vorwärmer
durchgeführt werden kann. In der zweiten Aufbereitungsstufe
wird vorzugsweise ein Trennseparator (Purifikator) zum Abtren
nen von Restwasser und feindispersen Feststoffen verwendet,
wobei gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung dem Trennseparator
Prozeßwasser zum Auswaschen von Metallsalzen und/oder Silikaten
zugeführt wird.
Vorzugsweise werden in der dritten Aufbereitungsstufe ein Mehr-
Phasen-Trennbehälter zum Abtrennen von Wasser und Sinkstoffen
sowie ein 3-Phasen-Dekanter verwendet, der in dem Mehr-Phasen-
Trennbehälter abgetrennte Sinkstoffe in flüssige Organik,
Feststoffe und Wasser trennt. Zur besseren Emulsionsspaltung
des Ausgangsstoffes kann hierbei der Mehr-Phasen-Trennbehälter
erwärmt werden, wobei in diesem Fall der Dekanter die in dem
Mehr-Phasen-Trennbehälter abgetrennten Sinkstoffe in erwärmter
Form erhält. Somit ist es möglich, Fette und/oder Öle enthal
tende Stoffe, die bei der Emulsionsspaltung anfallen, aus dem
Mehr-Phasen-Trennbehälter und/oder die flüssige Organik aus dem
3-Phasen-Dekanter der zweiten Aufbereitungsstufe zuzuführen.
Die Ökobilanz des erfindungsgemäßen Verfahrens kann verbessert
werden, wenn als das dem Trennseparator zuzuführende Prozeßwas
ser solches Wasser verwendet wird, das beim Aufbereiten des
Ausgangsstoffes abgetrennt wird. Hierzu wird das abgetrennte
Wasser in einer Wasseraufbereitungseinrichtung so aufbereitet,
daß es der zweiten Aufbereitungsstufe als Prozeßwasser zuge
führt werden kann.
Die Aufbereitung des zugeführten Ausgangsstoffes in Abhängig
keit von dessen Verbrennungseigenschaften erlaubt es, einen
Ausgangsstoff zu verwenden, der eine Mischung von unterschied
liche Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen ist.
Folglich können als Ausgangsstoff Rückläufer und/oder Reststof
fe aus der Kosmetikindustrie und/oder der Lebensmittel
industrie, pflanzliche und/oder tierische Fettabscheiderinhal
te, Frittierfette, Stearinöle, mineralölfreie Öl- und/oder
Schmierstoffe, Konservierungsmittel und/oder Trennmittel und
Mischungen der vorgenannten Stoffe verwendet werden.
Die Erfindung stellt ferner ein System zur Herstellung von
Biokraftstoff unter Verwendung von biogene Fette und/oder Öle
enthaltenden Ausgangsstoffen bereit. Dieses System umfaßt eine
Zufuhreinrichtung zur Zufuhr eines Fette und/oder Öle enthal
tenden Ausgangsstoffes, eine mit der Zufuhreinrichtung verbun
dene Analyseeinrichtung zur Analyse des Ausgangsstoffes, mit
der Analyseeinrichtung verbundene erste, zweite und dritte
Aufbereitungsstufen, und eine mit der ersten Aufbereitungsstufe
verbundene Abgabeeinrichtung zur Abgabe des aufbereiteten
Ausgangsstoffes als Biokraftstoff. Die Aufbereitungsstufen sind
so miteinander verbunden, daß die zweite Aufbereitungsstufe der
ersten Aufbereitungsstufe vorgeschaltet ist und die dritte
Aufbereitungsstufe der zweiten Aufbereitungsstufe vorgeschaltet
ist. In der dritten Aufbereitungsstufe aufbereitete Stoffe
können somit der zweiten Aufbereitungsstufe und in der zweiten
Aufbereitungsstufe aufbereitete Stoffe der ersten Aufbereitungsstufe
zugeführt werden. Insbesondere ist die Zufuhrein
richtung und/oder die Analyseeinrichtung so ausgelegt, daß der
Ausgangsstoff in Abhängigkeit von dessen Verbrennungseigen
schaften der ersten, der zweiten oder der dritten Aufberei
tungsstufe zugeführt wird.
In der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der
Erfindung wird auf die beigefügte Figur Bezug genommen, die
eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zur Herstel
lung von Biokraftstoff unter Verwendung von biogene Fette
und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen zeigt.
Das in der Figur gezeigte System umfaßt eine Zufuhreinrichtung
1, eine Aufbereitungseinheit AE und eine Energieerzeugungsein
heit E, deren Komponenten im folgenden beschrieben werden.
Die Zufuhreinrichtung 1 dient zur Zufuhr von biogene Fette
und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen unterschiedlicher
Herkunft. So können beispielsweise Rückläufer, Reststoffe und
Abfälle aus der Kosmetikindustrie (Ausgangsstoff a), Öle und
Fette aus der Herstellung von Lebensmitteln (Ausgangsstoff b),
pflanzliche/tierische Fettabscheiderinhalte und Frittierfette
(Ausgangsstoff c), Fette aus Destillations- und Härtungsverfah
ren, Stearinöle und Fettsäuren (Ausgangsstoff d) sowie mineral
ölfreie Öl- und Schmiermittel und Konservierungsstoffe (Aus
gangsstoff e) verwendet werden. In einer optionalen Rohmateri
alpumpe mit Großsieb 1a können die Ausgangsstoffe vor ihrer
Aufbereitung vorgereinigt werden.
Um eine gleichbleibende Qualität eines aus den Ausgangsstoffen
zu erzeugenden Biokraftstoffs und eine effiziente Herstellung
desselben zu gewährleisten, werden die Ausgangsstoffe a, b, c,
d und e entsprechend ihrer Zusammensetzung und den daraus
resultierenden Verbrennungseigenschaften wie im folgenden
beschrieben aufbereitet.
Um die Zusammensetzungen der Ausgangsstoffe a, b, c, d und e
und die daraus resultierenden Verbrennungseigenschaften zu
bestimmen, werden diese in einer Eingangskontrolleinrichtung EK
analysiert. Alternativ oder ergänzend ist es möglich, daß
hierfür eine mit der Zufuhreinrichtung 1 verbundene Analyseein
richtung Q verwendet wird.
In Abhängigkeit von der Art des zu erzeugenden Biokraftstoffes
und von gewünschten Verbrennungseigenschaften für den zu erzeu
genden Biokraftstoff, werden Parameter (Kenngrößen) festgelegt,
die die Zusammensetzung und Qualität der Ausgangsstoffe a, b,
c, d und e hinsichtlich ihrer Verbrennungseigenschaften charak
terisieren. Diese Parameter können sein der Feststoffgehalt,
der Wassergehalt, der Metallsalzgehalt, der Silikatgehalt, der
Schwefelgehalt, der Flammpunkt, der Siedepunkt, die Dichte, die
Schmierfähigkeit, die Viskosität, der Verkokungsrückstand
und/oder die Zündwilligkeit (Cetanzahl, Cetanindex). Bei der
Analyse der Ausgangsstoffe a, b, c, d und e werden deren Para
meterwerte für die festgelegten Parameter zur Bestimmung der
Verbrennungseigenschaften ermittelt.
Die Aufbereitungseinheit AE umfaßt eine erste Aufbereitungsstu
fe I, eine zweite, der ersten vorgeschaltete Aufbereitungsstufe
II und eine dritte, der zweiten vorgeschaltete Aufbereitungs
stufe III sowie weitere Einrichtungen 19, 20, 21 und 22 zur
Aufbereitung von Stoffen, die bei der Aufbereitung der Aus
gangsstoffe a, b, c, d und e anfallen.
Die Aufbereitungsstufen I, II und III sind mit der Zufuhrein
richtung 1 über die Analyseeinrichtung Q (falls vorhanden)
verbunden. Ferner sind die Aufbereitungsstufen I, II und III so
miteinander verbunden, daß bei der Aufbereitung in der Aufbe
reitungsstufe III erhaltene Stoffe, die zur Erzeugung des
Biokraftstoffes verwendet werden können, der zweiten Aufberei
tungsstufe II zugeführt werden, während bei der Aufbereitung in
der zweiten Aufbereitungsstufe II gewonnene zur Biokraftstof
ferzeugung geeignete Stoffe der ersten Aufarbeitungsstufe I
zugeführt werden.
Die erste Aufbereitungsstufe I umfaßt einen ersten Vorwärmer 7,
der die Ausgangsstoffe a, b, c, d und e und gegebenenfalls in
der zweiten Aufbereitungsstufe II gewonnene Stoffe erhält. Der
erste Vorwärmer 7 ist mit einem Clarifikator 8 verbunden, der
von dem ersten Vorwärmer 7 erwärmte Stoffe von feindispersen
Inhaltsstoffen befreit. Die von den feindispersen Inhaltsstof
fen befreiten Stoffe stellen den Biokraftstoff dar, der über
eine als Ausgabeeinrichtung am Clarifikator 8 angebrachte
Zahnradpumpe (nicht bezeichnet) zu der Energieerzeugungseinheit
E übertragen wird.
Die zweite Aufbereitungsstufe II umfaßt einen zweiten Vorwärmer
5 und einen Trennseparator 6, der auch als Purifikator bezeich
net wird. Der zweite Vorwärmer 5 ist zum Erhalt aufzubereiten
der Stoffe mit der Zufuhreinrichtung 1 (gegebenenfalls über die
Analyseeinrichtung Q) und mit der dritten Aufbereitungsstufe
III verbunden. Von dem zweiten Vorwärmer 5 erwärmte Stoffe
werden in dem Trennseparator 6 von Restwasser und feindispersen
Feststoffen befreit. Ferner werden in den Stoffen enthaltene
Metallsalze (Schwermetalle) und Silikate in einem leicht sauren
Milieu unter Verwendung von Prozeßwasser ausgewaschen. Das
Prozeßwasser wird dem Trennseparator 6 von einer Wasseraufbe
reitung 19 zugeführt, die im folgenden beschrieben wird. Bei
der Aufbereitung in der zweiten Aufbereitungsstufe II gewonnene
Stoffe, die zur Erzeugung des Biokraftstoffes verwendet werden
können, werden der ersten Aufbereitungsstufe I zugeführt.
Die dritte Aufbereitungsstufe III umfaßt einen Mehr-Phasen-
Trennbehälter 3 und einen 3-Phasen-Dekanter 4. Der Mehr-Phasen-
Trennbehälter 3 erhält die Ausgangsstoffe a, b, c, d und e
unmittelbar von der Zufuhreinrichtung 1 (gegebenenfalls über
die Analyseeinrichtung Q) oder von der Zufuhreinrichtung 1
(gegebenenfalls über die Analyseeinrichtung Q) über einen
beheizten Mischer 2, der bei Bedarf zur Einhaltung einer
gleichbleibenden und gleichmäßigen Zusammensetzung der zuge
führten Ausgangsstoffe a, b, c, d und e dient. In dem Mehr-
Phasen-Trennbehälter 3 werden in den zugeführten Stoffen enthaltenes
Wasser und Sinkstoffe durch Dichteverschiebung und
eine Erhöhung der Sinkgeschwindigkeit gravimetrisch abgetrennt.
Ferner ist es möglich, den Mehr-Phasen-Trennbehälter 3 zu
beheizen, um durch eine Temperaturerhöhung eine Emulsionsspal
tung zu erreichen. Aufgrund einer solchen Emulsionsspaltung und
der gravimetrischen Trennung werden bei der Aufbereitung in dem
Mehr-Phasen-Trennbehälter 3 Fette und/oder Öle enthaltende
Stoffe gewonnen, die zur Erzeugung des Biokraftstoffs geeignet
sind und der zweiten Aufbereitungsstufe II zugeführt werden.
In dem Mehr-Phasen-Trennbehälter 3 abgetrennte Sinkstoffe (z. B.
Feststoffe, organischer Schlamm) werden dem 3-Phasen-Dekanter 4
zugeführt, in dem eine weitere Trennung in eine flüssige Orga
nik, Feststoffe und Wasser erfolgt. Die flüssige Organik, die
zur Erzeugung des Biokraftstoffs verwendet werden kann, wird
der zweiten Aufbereitungsstufe II zugeführt.
Das in den Aufbereitungsstufen I, II und III abgeschiedene
Wasser wird der Wasseraufbereitung 19 zugeführt, wo es unter
Verwendung einer Reinigungseinrichtung 20 gereinigt wird. Die
Reinigungseinrichtung 20 kann beispielsweise eine Meß- und
Dosiereinrichtung sein, um dem abgeschiedenen Wasser zur Ab
trennung von Schwebstoffen Flockungsmittel zuzusetzen. Die
Qualität des Wassers in der Wasseraufbereitung 19 wird mittels
einer Meßeinrichtung 21 überprüft. Dies ist insbesondere von
Bedeutung, da in der Wasseraufbereitung 19 aufbereitetes Wasser
der zweiten Aufbereitungsstufe II zugeführt und dort als Pro
zeßwasser verwendet wird. Diese Rückführung von aus den Aus
gangsstoffen a, b, c, d und e gewonnenen Wassers als für die
Aufbereitung erforderliches Prozeßwasser vermeidet die Verwen
dung zusätzlichen Prozeßwassers und reduziert die anfallende
und zu entsorgende Wassermenge. Folglich muß lediglich über
schüssiges nicht als Prozeßwasser verwendetes Wasser abgeführt
und kann beispielsweise in einer biologischen Abwasserbehand
lung (nicht gezeigt) weiterverarbeitet werden.
Aus dem 3-Phasen-Dekanter 4, dem Trannseparator 6 und dem
Clarifikator 8 gewonnene und in der Wasseraufbereitung 19
anfallende Feststoffe werden in einem beheizten Kontakttrockner
21 getrocknet und anschließend einer Entsorgung/Verwertung
zugeführt. Zur Erwärmung des Kontakttrockners 21 wird beim
Betrieb der Energieerzeugungseinheit E erzeugte thermische
Energie (Prozeßwärme) benutzt.
In der Aufbereitungseinheit AE erzeugter Biokraftstoff wird der
Energieerzeugungseinheit E zugeführt. Diese weist einen beheiz
ten Stapeltank 9 zur Bevorratung des biogenen Kraftstoffes,
einen An- und Abfahrbehälter 10 zum An- und Abfahren der Ener
gieerzeugungseinheit E und einen, vorzugsweise auf 95°C erwärm
ten, Tagestank 11 zum Speichern des biogenen Kraftstoffes auf,
um diesen nach der Erzeugung in der Energieerzeugungseinheit E
zu verbrennen.
Wenn beim ersten Anfahren (Inbetriebnahme) der Energieerzeu
gungseinheit E kein biogener Kraftstoff in den Tanks 9, 10 und
11 vorhanden ist, wird der An- und Abfahrbehälter 10 über eine
Kraftstoffzufuhr f mit extern zugeführten (Bio)Kraftstoff
befüllt. Über einen redundanten Sicherheitsfilter 12 und eine
Kraftstoffpumpe 13 wird der Biokraftstoff (im Betrieb von dem
Tagestank 11; beim Anfahren von dem An- und Abfahrbehälter 10)
einem Viskosimat 14 zugeführt, der vorzugsweise dampfbeheizt
ist und als P-Regler mit pneumatischer Hilfsenergie die zur
Verbrennung des Biokraftstoffs erforderliche Viskosität selbst
tätig regelt. Nach der Einstellung der Viskosität für den
Biokraftstoff wird dieser einem Motor 15 oder optional einer
Gasturbine (nicht gezeigt) zugeführt. Mit einem an dem Motor 15
bzw. an der Gasturbine (nicht gezeigt) gekoppelten Generator 16
wird elektrische Energie erzeugt, die beispielsweise ins örtli
che Stromnetz eingespeist wird. Eine dem Motor 15 und dem
Generator 16 zugeordnete Wärmetauschereinheit 17 dient zur
Wärmeübertragung von Wärme des Motors 15 und des Generators 16
zu den beheizbaren Systemkomponenten 2, 3, 5, 7, 14 und 22.
Falls von der Wärmetauschereinheit 17 bereitgestellte thermi
sche Energie nicht vollständig beim Betrieb des Systems verwen
det wird, kann diese beispielsweise in angeschlossene Nah- und
Fernwärmenetze eingespeist werden. Abgase, die bei der Verbrennung
des Biokraftstoffs entstehen, werden über einen Kamin 18
gereinigt in die Atmosphäre abgelassen.
Der Stapeltank 9 dient zur Bevorratung des biogenen Kraftstof
fes, wenn beispielsweise die von der Aufbereitungseinheit AE
bereitgestellte Menge an Biokraftstoff größer als die Menge des
in dem Motor 15 verbrannten Biokraftstoffes ist. Der in dem
Stapeltank 9 bevorratete Biokraftstoff kann einer weiteren
energetischen Nutzung zugeführt werden, beispielsweise als
Biokraftstoff an Tankstellen für Kraftfahrzeuge. Der biogene
Kraftstoff des Stapeltanks 9 kann auch verwendet werden, um den
An- und Abfahrbehälter 10 zum Anfahren des Motors 15 mit Bio
kraftstoff zu versorgen.
Der Tagestank 11 dient als Zwischenspeicher für den Biokraft
stoff nach dessen Erzeugung in der Aufbereitungseinheit AE.
Diese Zwischenspeicherung ist wünschenswert, da die Ausgangs
stoffe a, b, c, d und e entsprechend ihrer Zusammensetzung und
der daraus resultierenden Verbrennungseigenschaften wie im
folgenden beschrieben aufbereitet werden, wodurch die Menge
erzeugten Biokraftstoffes variieren kann. Ohne eine solche
Zwischenspeicherung könnten Mengenschwankungen durch Biokraft
stoff aus dem Stapeltank 9 und/oder dem An- und Abfahrbehälter
10 kompensiert werden.
Die Aufbereitungsstufen I, II und III dienen zur Aufbereitung
von Ausgangsstoffen mit unterschiedlichen Verbrennungseigen
schaften, wobei die erste Aufbereitungsstufe I zur Aufbereitung
von Ausgangsstoffen dient, deren Verbrennungseigenschaften
nahezu die gewünschten Verbrennungseigenschaften für einen zu
erzeugenden Biokraftstoff haben. Ausgangsstoffe, deren Verbren
nungseigenschaften schlechter als die gewünschten Verbrennungs
eigenschaften sind, werden in der zweiten Aufbereitungsstufe II
und nachfolgend in der ersten Aufbereitungsstufe I oder in der
dritten Aufbereitungsstufe III und nachfolgend in den zweiten
und ersten Aufbereitungsstufen II und I aufbereitet.
Um festzulegen, welche der Aufbereitungsstufen I, II und III
zur Aufbereitung eines Ausgangsstoffes zu verwenden sind, sind
für die oben genannten zur Charakterisierung von Verbrennungs
eigenschaften gewählten Parameter Parameterbereiche zu wählen,
die zur Bewertung des aktuell aufzubereitenden Ausgangsstoffes
verwendet werden. Entsprechend der Anzahl der Aufbereitungsstu
fen werden erste, zweite und dritte Parameterbereiche defi
niert, wobei die zweiten Parameterbereiche jeweils den zugehö
rigen ersten Parameterbereich und die dritten Parameterbereiche
jeweils den zugehörigen zweiten Parameterbereich umfassen.
Ausgangsstoffe, von denen wenigstens einer der Parameterwerte
für die festgelegten Parameter außerhalb des zugehörigen drit
ten Parameterbereichs liegt, werden der dritten Aufbereitungs
stufe III zugeführt und danach in allen Aufbereitungsstufen
III, II und I in dieser Reihenfolge aufbereitet. Ausgangsstof
fe, bei denen wenigstens einer der Parameterwerte für die
festgelegten Parameter außerhalb des zugehörigen zweiten Para
meterbereichs, ansonsten aber innerhalb der dritten Parameter
bereiche liegt, werden der zweiten Aufbereitungsstufe II zuge
führt und in dieser sowie danach in der ersten Aufbereitungs
stufe I aufbereitet.
Ausgangsstoffe, mit Verbrennungseigenschaften, die (nahezu) den
gewünschten Verbrennungseigenschaften entsprechen (d. h. wenig
stens einer der Ausgangsstoffparameterwerte für die festgeleg
ten Parameter liegt nicht innerhalb des zugehörigen ersten
Parameterbereichs), werden nur in der ersten Aufbereitungsstufe
I zum Erzeugen des gewünschten Biokraftstoffes aufbereitet.
Falls Ausgangsstoffe bereitgestellt werden, die die gewünschten
Verbrennungseigenschaften aufweisen (d. h. die Ausgangsstoffpa
rameterwerte für die festgelegten Parameter liegen jeweils
innerhalb des zugehörigen ersten Parameterbereichs), müssen
diese nicht aufbereitet und können unmittelbar als Biokraft
stoff verwendet werden. Diese Möglichkeit ist in Fig. 1 nicht
gezeigt. Um zu vermeiden, daß derartige (gute) Ausgangsstoffe
dem System zugeführt werden, wodurch eine Verschlechterung
derselben aufgrund einer Vermischung mit anderen Ausgangsstof
fen auftreten kann und eine eigentlich nicht erforderliche
Analyse und Aufbereitung durchgeführt wird, sollte die Ein
gangskontrolleinrichtung EK so ausgeführt sein, daß diese
Ausgangsstoffe unmittelbar der Energieerzeugungseinheit E
zugeführt werden können.
Claims (24)
1. Verfahren zur Herstellung von Biokraftstoff unter Verwen
dung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstof
fen mit folgenden Schritten:
- - Festlegen von Verbrennungseigenschaften charakterisierenden Parametern,
- - Definieren erster Parameterbereiche, die gewünschte Verbren nungseigenschaften des Biokraftstoffes für diese Parameter charakterisieren,
- - Bereitstellen eines biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffes (a, b, c, d, e),
- - Ermitteln der Parameterwerte des Ausgangsstoffes (a, b, c, d, e) für die festgelegten Parameter, und
- - Aufbereiten des bereitgestellten Ausgangsstoffes (a, b, c, d, e) so lange, bis die Parameterwerte für die festgelegten Para meter in die definierten ersten Parameterbereiche fallen, wobei der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) in Abhängigkeit derjenigen für ihn ermittelten Parameter, die außerhalb der zugehörigen ersten Parameterbereiche liegen, einer oder mehrerer unter schiedlichen Aufbereitungsstufen (I, II, III) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch den Schritt:
- - Definieren von zweiten Parameterbereichen, die jeweils den zugehörigen ersten Parameterbereich enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch den Schritt:
- - Definieren von dritten Parameterbereichen, die jeweils den zugehörigen zweiten Parameterbereich enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e)
einer ersten Aufbereitungsstufe (I) zugeführt wird, wenn wenig
stens einer der ermittelten Parameterwerte außerhalb des zugehörigen
ersten Parameterbereichs liegt und alle ermittelten
Parameterwerte in dem zugehörigen zweiten Parameterbereich
liegen.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e)
einer zweiten, der ersten vorgeschalteten Aufbereitungsstufe
(II) zugeführt wird, wenn wenigstens einer der ermittelten
Parameterwerte außerhalb des zugehörigen zweiten Parameterbe
reichs liegt und alle ermittelten Parameterwerte in dem zugehö
rigen dritten Parameterbereich liegen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e)
einer dritten, der zweiten vorgeschalteten Aufbereitungsstufe
(III) zugeführt wird, wenn wenigstens einer der ermittelten
Parameterwerte außerhalb des zugehörigen dritten Parameterbe
reichs liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Aufbereitungsstufe
(II) erzeugte Stoffe, die Fette und/oder Öle enthalten, der
ersten Aufbereitungsstufe (T) zugeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Aufbereitungsstufe
(III) erzeugte Stoffe, die Fette und/oder Öle enthalten, der
zweiten Aufbereitungsstufe (II) zugeführt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die die erste Aufbereitungsstufe
(I) verlassenden Stoffe, die Fette und/oder Öle enthalten, den
Biokraftstoff mit den gewünschten Verbrennungseigenschaften
bilden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Aufbereitungsstufe
(I) feindisperse Inhaltsstoffe des Ausgangsstoffes (a, b, c, d,
e) entfernt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Aufbereitungsstufe
(II) Restwasser und feindisperse Feststoffe abgetrennt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der zweiten Aufbereitungsstufe (II)
Prozeßwasser zum Auswaschen von Metallsalzen und/oder Silikaten
zugeführt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Aufbereitungsstufe
(III) Wasser und Sinkstoffe abgetrennt werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Aufbereitungsstufe
(III) der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) zur Emulsionsspaltung
erwärmt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß in der dritten Aufbereitungsstufe
(III) abgetrennte Sinkstoffe in flüssige Organik, Feststoffe
und Wasser getrennt werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß abgetrenntes Wasser aufbereitet und
als der zweiten Aufbereitungsstufe (II) zuzuführendes Prozeß
wasser verwendet wird.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Bereitstellen des Ausgangsstof
fes (a, b, c, d, e) unterschiedliche Fette und/oder Öle enthal
tende Ausgangsstoffe (a, b, c, d, e) gemischt werden.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Parameter solche gewählt werden,
die den Feststoffgehalt, den Wassergehalt, den Metallsalz
gehalt, den Silikatgehalt, den Schwefelgehalt, den Flammpunkt,
den Siedepunkt, die Dichte, die Schmierfähigkeit, die Viskosi
tät, den Verkokungsrückstand und/oder die Zündwilligkeit (Ce
tanzahl, Cetanindex) charakterisieren.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Definieren der Parameterberei
che Parametergrenzwerte gewählt werden, die den maximalen
Feststoffgehalt, den maximalen Wassergehalt, den maximalen
Metallsalzgehalt, den maximalen Silikatgehalt, den maximalen
Schwefelgehalt, den minimalen Flammpunkt, einen Siedebereich,
einen Dichtebereich, die minimale Schmierfähigkeit, die maxima
le Viskosität, den maximalen Verkokungsrückstand und/oder die
minimale Zündwilligkeit (minimale Cetanzahl, minimaler Cetanin
dex) charakterisieren.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Rückläufer und/oder Reststoffe aus
der Kosmetikindustrie und/oder der Lebensmittelindustrie,
pflanzliche und/oder tierische Fettabscheiderinhalte, Frittier
fette, Stearinöle, mineralölfreie Öl- und/oder Schmierstoffe,
Konservierungsmittel, und/oder Trennmittel als Ausgangsstoff
(a, b, c, d, e) bereitgestellt werden.
21. Vorrichtung zur Herstellung von Biokraftstoff unter Ver
wendung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangs
stoffen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit:
einer Zufuhreinrichtung (1, 1a, EK) zum Zuführen eines Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffes (a, b, c, d, e),
einer mit der Zufuhreinrichtung (1, 1a, EK) verbundenen Analyseeinrichtung (Q) zur Analyse des Ausgangsstoffes (a, b, c, d, e),
einer mit der Analyseeinrichtung (Q) verbundenen ersten Aufbereitungsstufe (I),
einer mit der Analyseeinrichtung (Q) verbundenen zweiten Aufbereitungsstufe (II), die der ersten Aufbereitungsstufe (I) vorgeschaltet ist und letzterer Fette und/oder Öle enthaltende Stoffe zuführt, wenn der zweiten Aufbereitungsstufe (II) der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) zugeführt wird,
einer mit der Analyseeinrichtung (Q) verbundenen dritten Aufbereitungsstufe (III), die der zweiten Aufbereitungsstufe (II) vorgeschaltet ist und letzterer Fette und/oder Öle enthal tende Stoffe zuführt, wenn der dritten Aufbereitungsstufe (III) der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) zugeführt wird, und
einer mit der ersten Aufbereitungsstufe (I) verbundenen Abgabeeinrichtung zur Abgabe von Fette und/oder Öle enthalten den Stoffen als Biokraftstoff, wobei
die Zufuhreinrichtung (1, 1a, EK) und/oder die Analyseeinrich tung (Q) dazu ausgelegt sind, den Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) in Abhängigkeit von dessen Verbrennungseigenschaften der er sten, der zweiten oder der dritten Aufbereitungsstufe (I, II, III) zuzuführen.
einer Zufuhreinrichtung (1, 1a, EK) zum Zuführen eines Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffes (a, b, c, d, e),
einer mit der Zufuhreinrichtung (1, 1a, EK) verbundenen Analyseeinrichtung (Q) zur Analyse des Ausgangsstoffes (a, b, c, d, e),
einer mit der Analyseeinrichtung (Q) verbundenen ersten Aufbereitungsstufe (I),
einer mit der Analyseeinrichtung (Q) verbundenen zweiten Aufbereitungsstufe (II), die der ersten Aufbereitungsstufe (I) vorgeschaltet ist und letzterer Fette und/oder Öle enthaltende Stoffe zuführt, wenn der zweiten Aufbereitungsstufe (II) der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) zugeführt wird,
einer mit der Analyseeinrichtung (Q) verbundenen dritten Aufbereitungsstufe (III), die der zweiten Aufbereitungsstufe (II) vorgeschaltet ist und letzterer Fette und/oder Öle enthal tende Stoffe zuführt, wenn der dritten Aufbereitungsstufe (III) der Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) zugeführt wird, und
einer mit der ersten Aufbereitungsstufe (I) verbundenen Abgabeeinrichtung zur Abgabe von Fette und/oder Öle enthalten den Stoffen als Biokraftstoff, wobei
die Zufuhreinrichtung (1, 1a, EK) und/oder die Analyseeinrich tung (Q) dazu ausgelegt sind, den Ausgangsstoff (a, b, c, d, e) in Abhängigkeit von dessen Verbrennungseigenschaften der er sten, der zweiten oder der dritten Aufbereitungsstufe (I, II, III) zuzuführen.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Aufbereitungsstufe (I) einen Clarifikator (8),
die zweite Aufbereitungsstufe (II) einen Trennseparator (Purifikator) (6), und
die dritte Aufbereitungsstufe (III) einen beheizbaren Mehr- Phasen-Trennbehälter (3) und einen 3-Phasen-Dekanter (4) auf weisen.
die erste Aufbereitungsstufe (I) einen Clarifikator (8),
die zweite Aufbereitungsstufe (II) einen Trennseparator (Purifikator) (6), und
die dritte Aufbereitungsstufe (III) einen beheizbaren Mehr- Phasen-Trennbehälter (3) und einen 3-Phasen-Dekanter (4) auf weisen.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22,
gekennzeichnet durch eine mit den Aufbereitungsstufen (I, II,
III) verbundene Wasseraufbereitungseinrichtung (19, 20, 21) zur
Aufnahme und Aufbereitung in den Aufbereitungsstufen (I, II,
III) abgetrennten Wassers und zur Zufuhr aufbereiteten Wassers
als Prozeßwasser zu der zweiten Aufbereitungsstufe (II).
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 23,
gekennzeichnet durch eine mit der Abgabeeinrichtung verbundene
Energieerzeugungseinheit (E) zur Verbrennung des aus dem Aus
gangsstoff (a, b, c, d, e) erzeugten Biokraftstoffes.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10040388A DE10040388A1 (de) | 2000-08-18 | 2000-08-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Biokraftstoff unter Verwendung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen |
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---|---|---|---|
DE10040388A DE10040388A1 (de) | 2000-08-18 | 2000-08-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Biokraftstoff unter Verwendung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen |
Publications (1)
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---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10040388A Withdrawn DE10040388A1 (de) | 2000-08-18 | 2000-08-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Biokraftstoff unter Verwendung von biogene Fette und/oder Öle enthaltenden Ausgangsstoffen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10040388A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10232976A1 (de) * | 2002-07-19 | 2004-02-05 | Peter Heydenbluth | Verfahren zur Konzentration von Fettabscheiderinhalten |
WO2012028628A1 (de) | 2010-09-02 | 2012-03-08 | G+R Technology Group Ag | Einrichtung und verfahren zur gewinnung von öl und/oder fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen abfall |
Citations (3)
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-
2000
- 2000-08-18 DE DE10040388A patent/DE10040388A1/de not_active Withdrawn
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DE102011053103A1 (de) | 2010-09-02 | 2012-03-22 | G+R Technology Group Ag | Einrichtung und verfahren zur gewinnung von öl und/oder fett aus öl- und/oder fetthaltigem wässerigen abfall |
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