DE10039640A1 - Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse - Google Patents
Gegengewicht mit viskos gedämpfter SekundärmasseInfo
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- F16F15/1407—Suppression of vibrations in rotating systems by making use of members moving with the system using masses freely rotating with the system, i.e. uninvolved in transmitting driveline torque, e.g. rotative dynamic dampers the rotation being limited with respect to the driving means
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Gegengewicht für den Massenausgleich vorzugsweise von Motorkurbelwellen. Das Gegengewicht enthält eine fluiddicht geschlossene Arbeitskammer, in der eine Sekundärmasse konzentrisch zur Wellenachse geführt ist. Die verbleibenden Spalte zwischen Kammerwänden und Sekundärmasse sind mit einem viskosen Dämpfungsmedium gefüllt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundär
masse nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
Die Kurbeltriebe von Kolbenmaschinen werden üblicherweise mit Gegengewich
ten versehen, welche die freien Massenkräfte und -momente 1. Ordnung best
möglich ausgleichen sollen. Der Begriff "1. Ordnung" besagt hierbei, dass
diese Kräfte und Momente mit der einfachen Drehfrequenz der Kurbelwelle
oszillieren.
Die Gegengewichte werden zumeist an den Kurbelwangen diametral entgegenge
setzt zum Hubzapfen angebracht, wobei "diametral" auch einen Winkelversatz
von bis zu 30° bedeuten kann. Bei kleineren Motoren werden die Gegengewich
te als integraler Bestandteil der Kurbelwange gegossen oder geschmiedet.
In seltenen Fällen enthält das Schwungrad einen exzentrischen Massenanteil,
der als Gegengewicht dient, oder an der Kraftgegenseite läuft eine sepa
rate Unwuchtscheibe mit der Kurbelwelle um.
Kolbenmaschinen mit mehreren Kurbelkröpfungen verlangen andererseits oft
einen Drehschwingungsdämpfer oder gedämpften Tilger. Nach den Gesetzen der
Maschinendynamik muss ein solcher Dämpfer an der Kraftgegenseite mit der
Kurbelwelle i. a. drehsteif verbunden werden. Liege er nun frei außerhalb
des Motors oder unter einer abdeckenden Haube oder sei er im Räderkasten
eingeschlossen, in jedem Falle vergrößert der Dämpfer die Gesamtlänge des
Motors.
Zuweilen steht der Einbauraum für einen Motor mit zusätzlichem Dämpfer
nicht zur Verfügung, wie etwa bei einigen Straßenfahrzeugen. Die Aufgabe
der Erfindung besteht darin, die Erstreckung des Motors in Richtung der
Kurbelwellenachse zu beschränken und die unabdingbare Drehschwingungs
dämpfung im Bauraum der Gegengewichte anzuordnen.
Die Erfindung bezieht sich nicht auf jene Viskositäts-Drehschwingungs
dämpfer, deren primärseitiges Gehäuse mit einer außermittigen Material
anhäufung zum Zwecke des Massenausgleichs ausgestattet ist.
Die Lösung der Aufgabe besteht aus einem exzentrischen, ringsum fluid
dichten Gehäuse in der Form eines Gegengewichts, das eine Sekundär
masse umschließt und mit einem viskosen Dämpfungsmedium gefüllt ist;
diese Merkmale decken sich mit dem Kennzeichnungsteil des Patentan
spruches 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren Patent
ansprüchen aufgeführt.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt die Ansicht eines Kurbelwellenabschnitts mit dem erfindungs
gemäßen Gegengewicht in axonometrischer Darstellung;
Fig. 2 ist der Mittelschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gegengewicht mit
trogförmigem Gehäuse entlang der Linie II-II von Fig. 3;
Fig. 3 ist der Querschnitt durch das Gegengewicht entlang der Linie I-I
von Fig. 2;
Fig. 4 ist der Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gegengewicht mit
rohrförmigem Gehäuse;
Fig. 5 ist der Mittelschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gegengewicht mit
tiefgezogenem Blechgehäuse entlang der Linie IV-IV von Fig. 6;
Fig. 6 ist der Querschnitt durch das letztgenannte Gegengewicht entlang
der Linie III-III von Fig. 5.
Die Fig. 1 stellt den Abschnitt 3 einer Kolbenmaschinen-Kurbelwelle dar
mit dem Grundlager-Wellenzapfen 5, um dessen Mittelachse die Kurbelwelle
rotiert. An den Wellenzapfen schließt sich die Kurbelwange 9 an. Sie bil
det die Verbindung zum Hubzapfen 7, auf dem der Fuß der Pleuelstange
(nicht dargestellt) gelagert ist.
Im Beispiel der Fig. 1 weist die Kurbelwange zwei Auskragungen 11 auf, die
Auf- und Anlageflächen 13, 15 zur Aufnahme des Gegengewichts 1 bereit
stellen. Befestigungsschrauben 19 verbinden das Gegengewicht mit der
Kurbelwelle.
Eine axiale Anlage und die zugehörige axiale Schraube sind in Fig. 1 ver
deckt, daher nicht zu erkennen.
In Fig. 2 und Fig. 3 ist das erfindungsgemäße Gegengewicht in zwei Schnit
ten dargestellt. Innenmantel 39, Außenmantel 41, Rückwand 43 sowie De
ckel 33 bilden die hermetisch geschlossene Arbeitskammer, welche die Se
kundärmasse 35 enthält. Für die berührungsfreie Führung dieser Masse sor
gen die radial angeordneten Federgelenke 37. Deren einwärts gerichtete
Ufer sind im Innenmantel 39, die radial auswärts gewandten Ufer in der
Sekundärmasse 35 fest eingespannt. Die Spalträume zwischen Gehäusewänden
und Sekundärmasse sind mit einem viskosen Dämpfungsmedium, vorzugsweise
Siliconöl, gefüllt.
Die Sekundärmasse kann unter Verzicht auf die Federführung auch von einer
Gleit- oder Wälzlagerung oder einer sonstwie gearteten Einrichtung ge
stützt werden.
Im abgebildeten Beispiel ist der Deckel 33 mittels einer Strahlschweiß
naht 45 auf dem Gehäuse fluiddicht aufgesetzt; es sind aber auch andere
Deckelbefestigungen denkbar. Zu erkennen sind ferner die axiale Anlage 17
mit dem Anschraubloch 51, durch das eine axiale Schraube (nicht darge
stellt) in die Kurbelwange 9 eingreift, sowie die angesenkten Befes
tigungsbohrungen 49 für die Schrauben 19. Für die Verbindung von Kurbel
welle und Gegengewicht sind ebenfalls andere Ausführungen vorstellbar.
Das Gehäuse von Fig. 4 läßt sich wirtschaftlicher herstellen: Innenman
tel 39 und Außenmantel 41 mit den Befestigungsknaggen 47 bilden ein Rohr
von sichelförmigem Querschnitt, das durch Aufschweißen von Rückwand 43
und Deckel 33 zur allseits geschlossenen Arbeitskammer wird. Hier lie
fert die Rückwand zugleich die axiale Anlage 17 samt Anschraubloch 51.
Die Sekundärmasse 35 und ihre Führungselemente sind ebenso ausgeführt wie
in Fig. 2, die den Mittelschnitt auch von Fig. 4 darstellt.
Ein weitergehender Vorschlag zur rationellen Herstellung des Gegengewichts-
Gehäuses ist in Fig. 5 und Fig. 6 angedeutet. Das Teil 31 wird hier aus
Blech in einem Tiefzieh- oder Hydroforming-Prozess spanlos umgeformt. Durch
Aufschweißen des Deckels 33 entsteht die hermetisch geschlossene Arbeits
kammer, in die zuvor die Sekundärmasse 35 eingebracht werden muss. Die
Führung dieser Masse übernehmen wie oben die Federgelenke 37 oder eine
andere geeignete Lagerung.
Die schwingfeste Verbindung zur Kurbelwelle bedingt hier die Aufdop
pelung 53. Zwischen ihr und dem Deckel 33 werden die Befestigungsknag
gen 47 angeordnet, die zur Aufnahme der Schrauben 19 durchbohrt und ange
senkt sind. Die axiale Anlage 17 wird hier vom Blechgehäuse 31 bereitge
stellt; und das axiale Anschraubloch 51, wahlweise mit einem Mutternge
winde versehen, befindet sich in einem verstärkenden Einschweißstopfen.
Die beschriebene Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungs
beispiele beschränkt. So ist es etwa denkbar, das erfindungsgemäße Gegen
gewicht als integralen, d. h. angeschmiedeten oder angegossenen Bestandteil
der Kurbelwelle auszubilden.
1
Gegengewicht
3
Kurbelwellenabschnitt
5
Wellenzapfen
7
Hubzapfen
9
Kurbelwange
11
Auskragung
13
Auflagefläche
15
Anlagefläche
17
axiale Anlage
19
Befestigungsschraube
31
Gehäuse
33
Deckel
35
Sekundärmasse
37
Federgelenk
39
Innenmantel
41
Außenmantel
43
Rückwand
45
Schweißnaht
47
Befestigungsknagge
49
Befestigungsbohrung
51
axiales Anschraubloch
53
Aufdoppelung
Claims (11)
1. Gegengewicht für den Massenausgleich einer rotierenden Welle, vorzugs
weise einer Motorkurbelwelle, mit einer viskos gedämpften Sekundär
masse, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegengewicht eine fluiddicht
geschlossene Arbeitskammer umfasst, in der eine Sekundärmasse einge
bracht ist, und die verbleibenden Spalträume mit einem viskosen Dämp
fungsmedium gefüllt sind.
2. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärmasse in der fluiddicht ge
schlossenen Arbeitskammer zur Rotationsachse der auszugleichenden
Welle konzentrisch geführt wird.
3. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärmasse durch zwei
oder mehrere Federgelenke gegenüber dem umgebenden Gehäuse geführt
wird.
4. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärmasse durch eine be-
liebige Einrichtung berührungslos geführt wird.
5. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärmasse mittels einer
Gleit- oder Wälzlagerung axial und radial geführt wird.
6. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach Anspruch 1,
bei dem die im Inneren des Gehäuses (31) angeordnete Arbeitskammer
vom Innenmantel (39), dem Außenmantel (41), der Rückwand (43) und dem
Deckel (33) umschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass Innenman
tel, Außenmantel und Rückwand einstückig ausgebildet sind.
7. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach den Ansprüchen
1 und 6 mit einer im Inneren des Gehäuses angeordneten Arbeitskammer,
dadurch gekennzeichnet, dass Innenmantel (39) und Außenmantel (41)
einerseits und Rückwand (43) andererseits als getrennte Bauteile aus
geführt sind.
8. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach den Ansprüchen
1, 6 und 7, bei dem die im Inneren des Gehäuses (31) angeordnete Ar
beitskammer vom Innenmantel (39), dem Außenmantel (41), der Rück
wand (43) und dem Deckel (33) umschlossen wird, dadurch gekennzeichnet,
dass Innenmantel, Außenmantel, Rückwand und axiale Anlage (17) aus
mindestens einem spanlos verformten Blechteil hergestellt sind.
9. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach einem der vor
stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (33) und
bei Bedarf auch die Rückwand (43) und die Aufdoppelung (53) durch ein Strahlschweißverfah
ren befestigt werden.
10. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gegengewicht mit der zu bedämpfenden
Welle durch Schrauben oder sonstwie geeignete Maschinenelemente ver
bunden ist.
11. Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse des Gegengewichts ein ein
stückiges Bestandteil der zu bedämpfenden Welle ist.
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