DE10039640B4 - Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse - Google Patents
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Abstract
Gegengewicht
für den
Massenausgleich einer rotierenden Welle, vorzugsweise einer Motor-Kurbelwelle
(3), mit einem Gehäuse
(31), wobei
• das Gehäuse (31) eine fluiddicht geschlossene Arbeitskammer mit einem Innen- und Außenmantel (39 bzw. 41) umfasst,
• in der Arbeitskammer eine viskos gedämpfte Sekundärmasse (35) eingebracht ist,
• die zwischen Sekundärmasse (35) und Gehäuse (31) verbleibenden Spalträume mit einem viskosen Dämpfungsmedium gefüllt sind,
• die Sekundärmasse (35) über in die Arbeitskammer sich erstreckende Federgelenke (37) gegenüber dem Gehäuse (31) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die Federgelenke (37) radial angeordnet sind, deren einwärts gerichtete Ufer im Innenmantel (39) und die radial auswärts gewandten Ufer in der Sekundärmasse (35) fest eingespannt sind.
• das Gehäuse (31) eine fluiddicht geschlossene Arbeitskammer mit einem Innen- und Außenmantel (39 bzw. 41) umfasst,
• in der Arbeitskammer eine viskos gedämpfte Sekundärmasse (35) eingebracht ist,
• die zwischen Sekundärmasse (35) und Gehäuse (31) verbleibenden Spalträume mit einem viskosen Dämpfungsmedium gefüllt sind,
• die Sekundärmasse (35) über in die Arbeitskammer sich erstreckende Federgelenke (37) gegenüber dem Gehäuse (31) geführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
• die Federgelenke (37) radial angeordnet sind, deren einwärts gerichtete Ufer im Innenmantel (39) und die radial auswärts gewandten Ufer in der Sekundärmasse (35) fest eingespannt sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Gegengewicht mit viskos gedämpfter Sekundärmasse nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
- Die Kurbeltriebe von Kolbenmaschinen werden üblicherweise mit Gegengewichten versehen, welche die freien Massenkräfte und -momente erster Ordnung bestmöglich ausgleichen sollen. Der Begriff „1. Ordnung" besagt hierbei, dass diese Kräfte und Momente mit der einfachen Drehfrequenz der Kurbelwelle oszillieren.
- Die Gegengewichte werden zumeist an den Kurbelwangen diametral entgegengesetzt zum Hubzapfen angebracht, wobei „diametral" auch einen Winkelversatz von bis zu 30° bedeuten kann. Bei kleineren Motoren werden die Gegengewichte als integraler Bestandteil der Kurbelwange gegossen oder geschmiedet.
- In seltenen Fällen enthält das Schwungrad einen exzentrischen Massenanteil, der als Gegengewicht dient, oder an der Kraftgegenseite läuft eine separate Unwuchtscheibe mit der Kurbelwelle um.
- Kolbenmaschinen mit mehreren Kurbelkröpfungen verlangen andererseits oft einen Drehschwingungsdämfper oder gedämpften Tilger. Nach den Gesetzen der Maschinendynamik muss ein solcher Dämpfer an der Kraftgegenseite mit der Kurbel welle im Allgemeinen drehsteif verbunden werden. Liege er nun frei außerhalb des Motors oder unter einer abdeckenden Haube oder sei er im Räderkasten eingeschlossen, in jedem Falle vergrößert der Dämpfer die Gesamtlänge des Motors.
- Zuweilen steht der Einbauraum für einen Motor mit zusätzlichem Dämpfer nicht zur Verfügung, wie etwa bei einigen Straßenfahrzeugen.
- Ein Gegengewicht der gattungsgemäßen Art ist aus der
DE 199 49 206 A1 bekannt. Dort sind in Umfangsrichtung ausgerichtete Federn 218 offenbart. Diese Federn sind weder am Innenmantel der Arbeitskammer noch an der Sekundärmasse befestigt. - Aus dem DE-GM 1 967 944 ist ein Schwingungstilger entnehmbar, bei dem Federgelenke radial angeordnet sind, jedoch sind diese im Gehäuse bzw. in der Sekundärmasse gleitend gelagert. Um ein weites Auslenken der Federstäbe zu ermöglichen, sind dort die Lagersitze aufgeweitet.
- Die Lehre des Gebrauchsmusters DE-GM 1 967 944 beabsichtigt eine weiche, weitgehend freigängige Bewegung der Sekundärmasse. Eine Abstimmung des Dämpfers erfolgt durch Zufügen oder Wegnahme von Federstäben.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gegengewicht der gattungsgemäßen Art zu schaffen, welches geeignet ist, die Erstreckung eines Motors in Richtung der Kurbelwellenachse zu beschränken und die unabdingbare Drehschwingungsdämpfung im Bauraum der Gegengewicht anzuordnen, wobei insbesondere auch eine ausgeprägtere Dämpfungscharakteristik in axialer Richtung erzielt werden soll.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
- Durch die erfindungsgemäße Konstruktion erhält das Gegengewicht bezüglich seiner Dämpfungscharakteristik äußerst vorteilhafte Eigenschaften. So wird durch die feste Einspannung der Federstäbe eine erhöhte und verbesserte Rüttelfestigkeit auch und insbesondere in axialer Richtung erreicht. Die durch die feste Einspan nung erzielte höhere Steifigkeit der Lagerung kann auch Stöße in axialer Richtung aufnehmen, ohne dass die Sekundärmasse am Gehäuse anläuft und das Dämpfungsverhalten verstimmt wird.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in weiteren Patentansprüchen aufgeführt.
- Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert.
-
1 zeigt die Ansicht eines Kurbelwellenabschnitts mit dem erfindungsgemäßen Gegengewicht in axonometrischer Darstellung; -
2 ist der Mittelschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gegengewicht mit trogförmigem Gehäuse entlang der Linie II-II von3 ; -
3 ist der Querschnitt durch das Gegengewicht entlang der Linie I-I von2 ; -
4 ist der Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gegengewicht mit rohrförmigem Gehäuse; -
5 ist der Mittelschnitt durch ein erfindungsgemäßes Gegengewicht mit tiefgezogenem Blechgehäuse entlang der Linie IV-IV von6 ; -
6 ist der Querschnitt durch das letztgenannte Gegengewicht entlang der Linie III-III von5 . - Die
1 stellt den Abschnitt3 einer Kolbenmaschinen-Kurbelwelle dar mit dem Grundlager-Wellenzapfen5 , um dessen Mittelachse die Kurbelwelle rotiert. An den Wellenzapfen schließt sich die Kurbelwange9 an. Sie bildet die Verbindung zum Hubzapfen7 , auf dem der Fuß der Pleuelstange (nicht dargestellt) gelagert ist. - Im Beispiel der
1 weist die Kurbelwange zwei Auskragungen11 auf, die Auf- und Anlageflächen13 ,15 zur Aufnahme des Gegengewichts1 bereitstellen. Befestigungsschrauben19 verbinden das Gegengewicht mit der Kurbelwelle. - Eine axiale Anlage und die zugehörige axiale Schraube sind in
1 verdeckt, daher nicht zu erkennen. - In
2 und3 ist das erfindungsgemäße Gegengewicht in zwei Schnitten dargestellt. Innenmantel39 , Außenmantel41 , Rückwand43 sowie Deckel33 bilden die hermetisch geschlossene Arbeitskammer, welche die Sekundärmasse35 enthält. Für die berührungsfreie Führung dieser Masse sorgen die radial angeordneten Federgelenke37 . Deren einwärts gerichtete Ufer sind im Innenmantel39 , die radial auswärts gewandten Ufer in der Sekundärmasse35 fest eingespannt. Die Spalträume zwischen Gehäusewänden und Sekundärmasse sind mit einem viskosen Dämpfungsmedium, vorzugsweise Siliconöl, gefüllt. - Die Sekundärmasse kann unter Verzicht auf die Federführung auch von einer Gleit- oder Wälzlagerung oder einer sonstwie gearteten Einrichtung gestützt werden.
- Im abgebildeten Beispiel ist der Deckel
33 mittels einer Strahlschweißnaht45 auf dem Gehäuse fluiddicht aufgesetzt; es sind aber auch andere Deckelbefestigungen denkbar. Zu erkennen sind ferner die axiale Anlage17 mit dem Anschraubloch51 , durch das eine axiale Schraube (nicht dargestellt) in die Kurbelwange9 eingreift, sowie die angesenkten Befestigungsbohrungen49 für die Schrauben19 . Für die Verbindung von Kurbel welle und Gegengewicht sind ebenfalls andere Ausführungen vorstellbar. - Das Gehäuse von
4 läßt sich wirtschaftlicher herstellen: Innenmantel39 und Außenmantel41 mit den Befestigungsknaggen47 bilden ein Rohr von sichelförmigem Querschnitt, das durch Aufschweißen von Rückwand43 und Deckel33 zur allseits geschlossenen Arbeitskammer wird. Hier liefert die Rückwand zugleich die axiale Anlage17 samt Anschraubloch51 . - Die Sekundärmasse
35 und ihre Führungselemente sind ebenso ausgeführt wie in2 , die den Mittelschnitt auch von4 darstellt. - Ein weitergehender Vorschlag zur rationellen Herstellung des Gegengewichts-Gehäuses ist in
5 und6 angedeutet. Das Teil31 wird hier aus Blech in einem Tief zieh- oder Hydroforming-Prozess spanlos umgeformt. Durch Aufschweißen des Deckels33 entsteht die hermetisch geschlossene Arbeitskammer, in die zuvor die Sekundärmasse35 eingebracht werden muss. Die Führung dieser Masse übernehmen wie oben die Federgelenke37 oder eine andere geeignete Lagerung. - Die schwingfeste Verbindung zur Kurbelwelle bedingt hier die Aufdoppelung
53 . Zwischen ihr und dem Deckel33 werden die Befestigungsknaggen47 angeordnet, die zur Aufnahme der Schrauben19 durchbohrt und angesenkt sind. Die axiale Anlage17 wird hier vom Blechgehäuse31 bereitgestellt; und das axiale Anschraubloch51 , wahlweise mit einem Mutterngewinde versehen, befindet sich in einem verstärkenden Einschweißstopfen. - Die beschriebene Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungs beispiele beschränkt. So ist es etwa denkbar, das erfindungsgemäße Gegengewicht als integralen, d.h. angeschmiedeten oder angegossenen Bestandteil der Kurbelwelle auszubilden.
-
- 1
- Gegengewicht
- 3
- Kurbelwellenabschnitt
- 5
- Wellenzapfen
- 7
- Hubzapfen
- 9
- Kurbelwange
- 11
- Auskragung
- 13
- Auflagefläche
- 15
- Anlagefläche
- 17
- axiale Anlage
- 19
- Befestigungsschraube
- 31
- Gehäuse
- 33
- Deckel
- 35
- Sekundärmasse
- 37
- Federgelenk
- 39
- Innenmantel
- 41
- Außenmantel
- 43
- Rückwand
- 45
- Schweißnaht
- 47
- Befestigungsknagge
- 49
- Befestigungsbohrung
- 51
- axiales Anschraubloch
- 53
- Aufdoppelung
Claims (8)
- Gegengewicht für den Massenausgleich einer rotierenden Welle, vorzugsweise einer Motor-Kurbelwelle (
3 ), mit einem Gehäuse (31 ), wobei • das Gehäuse (31 ) eine fluiddicht geschlossene Arbeitskammer mit einem Innen- und Außenmantel (39 bzw.41 ) umfasst, • in der Arbeitskammer eine viskos gedämpfte Sekundärmasse (35 ) eingebracht ist, • die zwischen Sekundärmasse (35 ) und Gehäuse (31 ) verbleibenden Spalträume mit einem viskosen Dämpfungsmedium gefüllt sind, • die Sekundärmasse (35 ) über in die Arbeitskammer sich erstreckende Federgelenke (37 ) gegenüber dem Gehäuse (31 ) geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass • die Federgelenke (37 ) radial angeordnet sind, deren einwärts gerichtete Ufer im Innenmantel (39 ) und die radial auswärts gewandten Ufer in der Sekundärmasse (35 ) fest eingespannt sind. - Gegengewicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundärmasse konzentrisch zur Rotationsachse der auszugleichenden Welle (
3 ) geführt wird. - Gegengewicht nach Anspruch 1, bei dem die im Inneren des Gehäuses (
31 ) angeordnete Arbeitskammer vom Innenmantel (39 ), dem Außenmantel (41 ), der Rückwand (43 ) und dem Deckel (33 ) umschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass Innenmantel, Außenmantel und Rückwand einstückig ausgebildet sind. - Gegengewicht nach Anspruch 1 mit einer im Inneren des Gehäuses angeordneten Arbeitskammer, dadurch gekennzeichnet, dass Innenmantel (
39 ) und Außenmantel (41 ) einerseits und Rückwand (43 ) andererseits als getrennte Bauteile ausgeführt sind. - Gegengewicht nach Anspruch 1, 3 und 4, bei dem die im Inneren des Gehäuses (
31 ) angeordnete Arbeitskammer vom Innenmantel (39 ), dem Außenmantel (41 ), der Rückwand (43 ) und dem Deckel (33 ) umschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass Innenmantel, Außenmantel, Rückwand und axiale Anlage (17 ) aus mindestens einem spanlos verformten Blechteil hergestellt sind. - Gegengewicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (
33 ) und bei Bedarf auch die Rückwand (43 ) und eine Aufdoppelung (53 ) durch ein Strahlschweißverfahren befestigt werden. - Gegengewicht nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegengewicht mit der zu bedämpfenden Welle durch Schrauben oder sonstwie geeignete Maschinenelemente verbunden ist.
- Gegengewicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse des Gegengewichtes ein einstückiges Bestandteil der zu bedämpfenden Welle ist.
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DE3925181A1 (de) * | 1988-08-20 | 1990-02-22 | Volkswagen Ag | Welle, insbesondere kurbelwelle, mit zumindest einem gegengewicht |
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