DE1003954B - Harter zaeher Kunststoff fuer Formkoerper - Google Patents
Harter zaeher Kunststoff fuer FormkoerperInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung besteht darin, daß durch das Zumischen von kautschukartigen Butadienpolymerisaten zu PoIyvinylacetalharzen
in bestimmten Verhältnissen eine harte, zähe Mischung erzeugt wird, die eine Kerbschlagzähigkeit
hat, die weit über der liegt, die Mischungen der gleichen Stoffe in anderen Verhältnissen haben. Im
besonderen wurde gefunden, daß die Zugabe von verhältnismäßig kleinen Mengen des kautschukartigen Butadienpolymerisates
in einem Bereich von ungefähr 5 bis ungefähr 30 Gewichtsteilen zu den Polyvinylacetalharzen,
welche entsprechend in einer Menge von ungefähr 95 bis ungefähr 70 Gewichtsteilen vorhanden sind, eine bemerkenswerte
Verbesserung der Kerbschlagzähigkeit erzeugt.
Die erfindungsgemäß angewendeten Polyvinylacetalharze sind wohlbekannte Materialien, die im allgemeinen
durch die üblichen Methoden aus Polyvinylacetat durch Hydrolyse und eine folgende Umsetzung des Hydrolysats
mit einem Aldehyd erhalten werden. Das fertige PoIyvinylacetalharz
wird im allgemeinen durch die Viskosität des Polyvinylacetates, das als Ausgangsmaterial verwendet
wurde, charakterisiert und außerdem durch den Gras, bis zu welchem das Acetat durch Aldehyd ersetzt
wurde. Es wurde gefunden, daß die Tatsache der hohen Kerbschlagzähigkeit der vorliegenden Erfindung am
vorteilhaftesten mit solchen Polyvinylacetalharzen erhalten wird, in welchen das Acetat verhältnismäßig hoch,
vorzugsweise über 75% ersetzt wurde. Die Polyvinylacetalharze werden gewöhnlich mittels niedriger Alkylaldehyde
hergestellt, wie Formaldehyd, Acetaldehyd und Butyraldehyd. Polyvinylformal und Polyvinylbutyral
bilden die üblichen im Handel am leichtesten erhältlichen Polyvinylacetalharze. Von diesen Materialien stellt Polyvinylformal
das erfindungsgemäß bevorzugt zu verwendende Acetalharz dar. Die Polyvinylacetale sind
thermoplastische Harze; sie werden viel für Überzüge und Schichten gebraucht und können auch zu geformten
Artikeln gepreßt werden. Obwohl sie viele gute physikalische Eigenschaften haben, ist ihre Kerbschlagzähigkeit
nicht so groß wie sie für bestimmte Zwecke erforderlich ist. Die Kerbschlagzähigkeit der Polyvinylacetale kann
durch Zugabe von Weichmachern nur wenig verbessert werden, und dieses Hilfsmittel ergibt einen gleichzeitigen
Verlust an Steifheit und Härte. Erfindungsgemäß wird die Kerbschlagzähigkeit der Polyvinylacetale, ohne die Härte
und Steifheit unverhältnismäßig zu schädigen, durch Zugabe von kleinen Mengen von kautschukartigen
Butadienpolymerisaten gesteigert.
Die erfindungsgemäß angewendeten kautschukartigen Butadienpolymerisate sind ebenfalls wohlbekannte Materialien
und schließen nicht nur das kautschukartige Polybutadien selbst, sondern auch die Kautschukpolymerisate
oder Elastomeren ein, die durch Mischpolymerisation von Butadien mit anderen Monoolefinen oder Äthylenverbindungen,
wie Styrol, Acrylsäurenitril, Alkylacrylat, Alkyl-
Harter zäher Kunststoff für Formkörper
Anmelder:
United States Rubber Company,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. Dr.-Ing. R. Poschenrieder,
Patentanwalt, München 8, Lucile Grahn-Str. 38
Patentanwalt, München 8, Lucile Grahn-Str. 38
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 30. Januar 1952
V. St. v. Amerika vom 30. Januar 1952
Charles Franklin Fisk, Clifton, N. J. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
methacrylat, Vinylpyridin, Vinylidenchlorid, Dialkylfumarat
und ähnlichen Monomeren, erhalten werden. Im allgemeinen enthalten solche Elastomere mindestens
ungefähr 25% Butadien. Die kautschukartigen Mischpolymerisate von Butadien werden gewöhnlich durch die
bekannte Emulsionspolymerisation hergestellt.
Die erfindungsgemäßen Mischungen von Harz und Elastomeren können durch inniges Mischen des PoIyvinylacetalharzes
und des kautschukartigen Butadienpolymerisates in den erforderlichen Mengenverhältnissen
in beliebiger Art hergestellt werden.
Die Mastiziertemperaturen, die gewöhnlich bei der Herstellung von Polyvinylacetalmassen angewendet
werden, betragen ungefähr 150 bis 175°. Im allgemeinen wurde gefunden, daß die vorliegenden Mischungen von
Harzen und Elastomeren mit den bestimmten Verhältnissen eine ungewöhnlich gute Verarbeitbarkeit besitzen,
und sie können leicht zu einer glatten Konsistanz gemischt werden, ohne über die Mischtemperatur von
ungefähr 150 bis 175° hinauszugehen, wohingegen die früher bekannten »kautschukplastischen« Mischungen
von Harzen und Kautschuk für gleichmäßiges Mischen wesentlich höhere Verarbeitungstemperaturen erforderten,
gewöhnlich Temperaturen über 175° und sogar bis 205°. Die Erleichterung des Mischens und Verarbeitens ist ein
wichtiger Vorteil der vorliegenden Polyvinylacetalharz-Butadienelastomer-Mischungen.
Gleicherweise können die vorliegenden Mischungen leicht bei Temperaturen von ungefähr d.50 bis 175° gepreßt werden.
Das kautschukartige Butadienpolymerisat kann zuerst durch Kaltbearbeiten auf einem Mischwalzwerk mastiziert
werden, und dann wird das ungeschmolzene Polyvinylacaetlharzpulver in den erforderlichen Mengen zugegeben,
609 838/ΨΜ
wobei eine tote Platte gebildet wird, und danach werden die Mastizierwalzen auf ungefähr 150° erwärmt. Andererseits
können die Mastizierwalzen schon eine Temperatur von 150° oder mehr haben, wenn der Kautschuk und das
Harz hinzugegeben werden. In beiden Fällen schmilzt das Polyvinylacetalharz und löst sich anscheinend in dem
Elastomeren, und danach schmiegt sich die Mischung im allgemeinen wie eine übliche Kautschukmischung dicht
an die Walze. Die Mischung kann dann in einer glatten biegsamen Platte von der Walze abgenommen werden,
diese Platte wird beim Abkühlen hart. Das Material kann dann geschnitzelt oder gemahlen werden, um Stücke oder
Pulver herzustellen, die für das Pressen, Gießen oder Kalandrieren bei erhöhten Temperaturen brauchbar sind.
Probestücke können von diesem Material hergestellt werden, indem es bei 165° gepreßt und dann abgekühlt
wird. Das Material kann mit anderen Mischungsbestandteilen, wie Füllmitteln, Farbstoffen, Pigmenten und
Stabilisatoren, gemischt werden. Die Materialien sind thermoplastisch und können ummastifiziert oder umgepreßt
werden, ohne ihre Eigenschaften zu verlieren. Die gepreßten Produkte bleiben auch in organischen Lösungsmitteln
löslich.
Die Mischungen von Polyvinylacetalharz mit Butadienelastomeren nach dieser Erfindung sind gekennzeichnet
durch bemerkenswert hohe Kerbschlagzähigkeit von ungefähr 21,76 oder mehr cm · kg/cm, wie sie durch die jzodgekerbte
Probemethode (ASTM-Bestimmung: D 256-47 T aus »ASTM Standards for Plastics« [1948], S. 312
bis 317) gemessen wird. Dies ist ein außerordentlich hoher Wert für die Kerbschlagzähigkeit von hartem
plastischem Material, besonders angesichts der Tatsache, daß das Polyvinylacetalharz selbst im allgemeinen eine
Kerbschlagzähigkeit von weniger als 5,44 cm · kg/cm hat. Die erhaltenen Mischungen sind hart und haben einen
Biegemodul, der meist unveränderlich beträchtlich über 7000 kg/cm2 hegt, so daß sie entschieden nicht biegsame
Materiahen sind. Eine hohe Kerbschlagzähigkeit ist nicht ungewöhnlich, wenn der Biegemodul weitunter 7000 kg/cm2
liegt und besonders, wenn er unter 3500 kg/cm2 liegt. Wenn der Modul so niedrig ist, sind die Materialien ausgesprochen
nicht steif, sondern biegsam, und die Jzod-Schlagprobe ergibt Werte, die zahlenmäßig hoch, aber in
bezug auf die Angabe der wahren Zähigkeit des Materials bedeutungslos sind. Der Biegemodul des Materials wird
üblicherweise durch Verdrehen einer gepreßten Probe von 0,254 · 1,27 · 10,16 cm bei Zimmertemperatur gemessen,
unter Verwendung der Torsionsapparatur von Clash und Berg, beschrieben in Industrial an Engineering,
Chemistry, 34 (1942), S. 1218. Die Biegemodulprüfung kann auch bei erhöhter Temperatur ausgeführt
werden, z. B. 75°, um eine Angabe über den Widerstand des Materials gegen Verformung unter Hitze zu erhalten.
Die erfindungsgemäßen Materialien zeigen häufig einen Biegemodul von 7000 kg/cm2 bei 75°, welcher als gut gilt,
oder sogar Werte von 10500 kg/cm2 oder höher, welche als sehr gut angesehen werden, beide zeigen zugleich hohen
Widerstand gegen Erweichen durch Hitze. Hierbei sei erwähnt, daß die bevorzugten Mischungen von Polyvinylacetalharz
und Butadienelastomeren dieser Erfindung im allgemeinen eine ASTM-Hitzeverformungstemperatur
(ASTM-Bestimmung D 648-45 T aus ASTM Standards for Plastics, S. 872 bis 874) von ungefähr 85 bis 90° bei
18,84 kg/cm2 Spannung erreichen können.
Obgleich die Erfindung mit Polyvinylacetalharzen und Butadienelastomeren innerhalb der oben angegebenen
Klassen ausführbar ist, wurde gefunden, daß nicht alle Harze und alle Elastomere dieser Klassen einander vollkommen
gleichwertig sind, sondern daß es deutlich zu unterscheidende Eigenschaften unter den verschiedenen
möglichen Kombinationen von Harz und Elastomeren dieser Klassen gibt. So wurde gefunden, daß die maximale
Zunahme der Kerbschlagzähigkeit nicht bei genau dem gleichen entscheidenden Zusammensetzungsprozentsatz
aller verschiedenen Kombinationen von Polyvinylacetalharz und kautschukartigem Butadienpolymerisat eintritt.
Es wurde auch festgestellt, daß die Eigenschaften der Mischungen stark von der Art und Menge des zweiten
Monomeren im Mischpolymerisat beeinflußt wurden. Weiterhin wurde unerwarteterweise beobachtet, daß
bestimmte Kombinationen der Materiahen dieser Klassen eine meist vollkommene optische Transparenz haben.
Dies ist vielleicht die am meisten überraschende Eigenschaft und zeigt einen besonders ungewöhnlichen Vorteil,
da transparente kautschukartige plastische Mischungen, welche hart und zäh sind, bisher noch nicht bekannt
waren. Die Besonderheiten von bestimmten, erfindungsgemäß bevorzugten Mischungen werden aus den folgenden
Beispielen klar. Alle angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Dieses Beispiel beschreibt die Ausführung der Erfindung mit synthetischem Butadien-Acrylsäurenitril-Kautschuk
als elastomerer Komponente mit ungefähr 40% Acrylsäurenitril. Das Polyvinylacetalharz, welches mit den
Elastomeren gemischt wird, hat einen nominellen Acetataustauschwert von 90%. Die Zahlen 7/90 bezeichnen,
daß das Acetalharz aus einem Polyvinylacetat stammt, das eine Viskosität von 7 cP (einer Benzollösung, die
86 g/l enthält) hat und daß die Umsetzung des hydrolysierten Polyvinylacetates mit Formaldehyd so ausgeführt
wurde, daß 90% des Acetates durch Aldehyd ersetzt wurden. Die Mischung wurde bei 150° bearbeitet, um eine
glatte Mischung zu bilden, und aus diesem Material wurden bei 165° Probestücke zur Prüfung gepreßt. Die
Proben wurden auf Kerbschlagzähigkeit und Biegsamkeit, d. h. Biegemodul geprüft, ebenso die Härte, die
Transparenz und die relative Trübung der Mischungen; die Ergebnisse sind in der Tabelle I zusammengestellt.
Mischungen aus Polyvinylformal 7/90 und Butadienelastomeren mit 40% gebundenem Acrylsäurenitnl
Wirkung des Verhältnisses Harz zu Kautschuk
Bezeichnung der Ansätze |
1-1 | 1-2 | 1-3 | 1-4 | 1-5 | 1-6 | 1-7 | 1-8 | 1-9 | UO |
Polyvinylformal 7/90 Teile Butadien-Acryl- säurenitril-Misch- polymerisat mit 40% Acrylsäure- nitril Teile |
50,0 50,0 |
60,0 40,0 |
70,0 30,0 |
80,0 20,0 |
85,0 15,0 |
87,5 12,5 |
90,0 10,0 |
92,5 7.5 |
95,0 5,0 |
100,0 0,0 |
5 | 1-2 | 1-3 | 1-4 | 1-5 | 1-6 | 6 | 1-7 | 1-8 | 1-9 | 1-10 | |
Bezeichnung der Ansätze |
I-l | 15,8 3,92 |
21,2 12,67 66 |
60,4 19,25 98 |
68,0 21,91 107 |
111,5 23,52 111 |
122,4 26,25 114 |
114,0 27,51 116 |
15,8 29,05 119 |
5,68 34,72 122 |
|
Kerbschlagzähigkeit in cm-kg/cm, Kerbe nach der Jzod-Methode, 25° Biegemodul (kg/cm2 •10-sbei25°) ... Rockwellhärte, R Skala |
0,49 | 56 Nein |
73 ST |
79 Ja ST |
82 Ja T |
83 Ja T |
83 Ja WT |
84 Ja WT |
85 Ja SWT |
85 Ja SWT |
|
Shorehärte, D Skala Transparenz |
37 Nein |
||||||||||
Trübung*) |
*) ST = sehr trübe,
T = trüb,
WT = wenig getrübt,
SWT = sehr wenig getrübt.
Die Werte der Kerbschlagzähigkeit der Tabelle I sind im Verhältnis zur Zusammensetzung in Fig. 1 der Zeichnungen
graphisch dargestellt. Man sieht in der Tabelle I und der Fig. 1, daß ein überraschend hoher Maximalwert
der Kerbschlagzähigkeit von ungefähr 118,8 cm · kg/cm erhalten wird, wenn die Mischung ungefähr 10 Teile des
oben bezeichneten Elastomeren in 100 Teilen der Mischung enthält. Diese Mischung ist mehr als 20mal zäher als das
Polyvinylformal 7/90 selbst. Dieser Spitzenwert der Kerbschlagzähigkeit wird sehr scharf in einem engen
Mischungsbereich erreicht, d. h., die Kerbschlagzähigkeit fällt an jeder Seite des Spitzen wertes bei verhältnismäßig
kleinem Ansteigen oder Vermindern der Verhältnismenge des bezeichneten Elastomeren in der Mischung ab. Die
Verhältnismenge dieses Elastomeren ist besonders entscheidend bei Konzentrationen unter 10 %, und wenn die
Menge des Elastomeren bis ungefähr auf 6°/0 abgefallen ist, ist die Kerbschlagzähigkeit schon auf ungefähr
21,76 cm · kg/cm gefallen. Die Vergrößerung der Menge des Elastomeren mit 40°/„ gebundenem Acrylsäurenitril
über 10% ergibt einen etwas weniger steilen Abfall der Kerbschlagzähigkeit. Der Wert von 21,76 cm · kg/cm
wird erhalten, wenn die Konzentration an Elastomeren ungefähr zwischen 20 und 30% ist.
Es wird ausdrücklich festgestellt, daß die Mischungen innerhalb des Mischungsbereiches, die eine Kerbschlagzähigkeit
von 21,76 cm · kg/cm oder mehr haben, noch ausgesprochen starre Materialien sind. Dies erkennt man
aus den Zahlen für den Biegemodul in Tabelle I und aus der Fig. 2, welche eine graphische Darstellung der Veränderung
des Biegemoduls mit der Menge des oben bezeichneten Elastomeren mit 40% gebundenem Acrylsäurenitril
in der Mischung ist. So ist an der oberen Grenze der Elastomeren-Konzentration für die Erreichung einer
Kerbschlagzähigkeit von ungefähr 21,76 cm · kg/cm, das
ist bei einer Menge des Elastomeren in einem Bereich von 20 bis 30 %, der Biegemodul noch ungefähr 14000kg/qcm.
Dies ist mehr als hinreichend, um die Verwendung des Materials für die Fabrikation von steifen Artikeln zu
ermöglichen, von diesen wird im allgemeinen ein Biegemodul von zumindest 7000 kg/qcm verlangt. An der
unteren Grenze der Elastomerenkonzentration zur Erreichung einer Kerbschlagzähigkeit von ungefähr
21,76 cm · kg/cm, das ist, wenn die Menge dieses oben näher bezeichneten Elastomeren ungefähr 5 % ist, ist der
Biegemodul nicht viel niedriger als der des Polyvinylformals 7/90 selbst.
Ähnlich kann aus der Betrachtung der Zahlen der Tabelle I ersehen werden, daß die Härte der Mischungen
mit hoher Kerbschlagzähigkeit im wesentlichen gleich der des Polyvinylformals 7/90 selbst an der niedrigen
Seite der optimalen Menge dieses Elastomeren mit 40 g Acrylsäurenitril ist, und selbst an der hohen Seite des
Optimalwertes der Mischungen mit hoher Kerbschlagzähigkeit gibt es noch ausgesprochen harte Materialien.
Ein Preßstück aus dem Probematerial 1-7 der Tabelle I, das 0,3175 cm dick ist, ist so zäh, daß es sehr stark mit
dem Hammer geschlagen werden kann, ohne zu zerbrechen, und trotzdem ist es so hart, daß es mit
dem Fingernagel nicht geritzt oder markiert werden kann.
Die günstigste Verbindung von Kerbschlagzähigkeit, Biegemodul und Härte ergibt sich, wenn die Menge des
Elastomeren mit 40 g Acrylsäurenitril in einem Bereich von ungefähr 5 bis ungefähr 30% der Mischung liegt und
ganz besonders, wenn die Menge dieses Elastomeren in dem engeren unteren Segment dieses Konzentrationsbereiches liegt, nämlich in dem Segment von ungefähr
5 bis ungefähr 15%. Auf dieser Basis stellen die Ansätze, die mit 1-4, 1-5, 1-6, 1-7 und 1-8 bezeichnet
sind, die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dar.
Von der Transparenz der Mischungen, die den bevorzugten Mengenbereich verkörpern, muß besondere Notiz
genommen werden. Die gepreßten Proben der vorliegenden Materialien sind optisch klar wie Glas, aber sie haben eine
leicht gelbliche Farbe. Die Ansätze, die als sehr leicht trüb geschätzt wurden, sind meist optisch einwandfrei.
Die Trübungsschätzung bedeutet, daß fraglos unlösliche Bestandteile vorhanden sind, die auf die Klarheit durch
Lichtstreuung störend einwirken. Die sehr trübeSchätzung bedeutet, daß die Probe bei einer Dicke von 0,3175 cm
fast undurchsichtig ist, aber daß ein von der Sonne beleuchtetes Bild klar gesehen werden kann, wenn die
Probe dicht an die Augen gehalten wird.
Dieses Beispiel beschreibt vergleichende Ergebnisse, die durch Mischen von Polyvinylformal 7/90 mit verschiedenen
handelsüblichen Nitrilkautschuken erhalten wurden. Die Mischungen wurden, wie vorher beschrieben,
hergestellt und geprüft. Es wurden 10 Teile des Elastomeren auf 90 Teile des Polyvinylformals 7/90 und ebenso
80 Teile des Elastomeren und 20 Teile des Polyvinylformals 7/90 angewendet. Die Ergebnisse werden in der
Tabelle II gezeigt.
7 8
Tabelle II Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit handelsüblichen Nitrilkautschuken
Ansatz Nr.
Kautschuk
Gewichtsprozent
gebundenes Acrylsäurenitril im Kautschuk
Kerbschlagzähigkeit
in cm · kg/cm, Kerbe nach J ζ ο d
Rockwellhärte
Shore-
härte
Biegemodul kg/cm2· 10-3
25°
75°
Aussehen
Transparenz
Trübung
II-l II-2 II-3 II-4 H-S
II-6 II-7 II-8 II-9 11-10
Verhältnis Kunstharz zu Kautschuk 90:10
Butadien-Acrylsäure- nitril-Mischpolymerisate des Handels
Butadien-Acrylsäure- nitril-Copolymerisate des Handels
40 32 35 26 18
122,4 69,6
104,9 77,3 73,4
117 R | 83 | 27,16 | 12,6 | Ja |
113 R | 84 | 27,72 | 12,04 | Ja |
115 R | 82 | 27,16 | 10,43 | Ja |
115 R | 82 | 27,86 | 10,5 | Ja |
IHR | 80 | 27,3 | 9,73 | Ja |
Verhältnis Harz zu Kautschuk 80:20 60,4
40 32 35 26 18
58,8 4,35 5,98
96 R | 75 | 19,39 | 3,99 | Ja |
78 R | 74 | 15,54 | 6,23 | Ja |
93 R | 78 | 20,44 | 7,14 | Nein |
72 R | 74 | 15,4 | 5,18 | Ja |
83 R | 74 | 19,04 | 5,95 | Nein |
WT ST WT T ST
Dieses Beispiel beschreibt die Ausführung der Erfindung mit verschiedenen handelsüblichen Polyvinylacetalharzen
in Mischungen von 90 Teilen des Acetalharzes mit 10 Teilen des Elastomeren. Es werden die
Ergebnisse mit zwei Kautschukarten gezeigt, nämlich mit einem handelsüblichen Butadien-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
mit 35 Gewichtsprozent gebundenem Acrylsäurenitril, in der Tabelle III mit A bezeichnet, und
mit einem laboratoriumsmäßig hergestellten Mischpolymerisat von Butadien und Methylmethacrylat, welches
51,7% Methylmethacrylat enthält, in der Tabelle III mit B bezeichnet. Die Mischungen wurden wie vorher
angegeben hergestellt und geprüft, die erhaltenen Daten sind in Tabelle III zusammengestellt. Die Harze sind,
wie vorher beschrieben, Polyvinylformale bzw. PoIyvinylbutyrale.
Tabelle III Vergleich von verschiedenen Polyvinylacetalen mit 90:10-Kunstharz-Kautschuk-Mischungen
Ansatz Nr. |
Harz | Polyvinyl- alkoholgehalt des Harzes |
Polyvinyl- acetalgehalt des Harzes |
Kautschuk | Kerbschlag zähigkeit in cm· kg/cm, " Kerbe |
Biege modul, kg/cm2 |
Rock well- härte |
Shore- härte D |
Trübung |
% | Vo | nach Jzod | • io—3 | ||||||
IH-I | Polyvinylformal | ||||||||
12/85 | 5,5 | 22,5 | Keiner | 3,26 | 35,7 | 121 | 85 | SWT | |
III-2 | „ 12/85 | 5,5 | 22,5 | A | 118,5 | 27,93 | 112 | 81 | WT |
III-3 | „ 12/85 | 5,5 | 22,5 | B | 109,3 | 30,03 | 115 | 81 | WT |
III-4 | „ 7/90 | 5,5 | 22,5 | Keiner | 5,38 | 35,0 | 122 | 85 | SWT |
III-5 | „ 7/90 | 5,5 | 22,5 | A | 118,1 | 27,58 | 115 | 82 | WT |
III-6 | „ 7/90 | 5,5 | 22,5 | B | 119,5 | 28,42 | 115 | 83 | T |
III-7 | „ 8/95 | 8,0 | 16,0 | A | 114,8 | 26,88 | 114 | 82 | WT |
III-8 | „ 15/95 E | 8,0 | 16,0 | Keiner | 7,08 | 33,95 | 121 | 86 | WT |
III-9 | „ 15/95 E | 8,0 | 16,0 | A | 134,0 | 27,02 | 110 | 83 | WT |
IH-IO | „ 15/95 E | 8,0 | 16,0 | B | 105,0 | 28,7 | 115 | 82 | WT |
III-ll | „ 15/95 S | 8,0 | 11,0 | Keiner | 10,6 | 33,18 | 122 | 86 | SWT |
III-12 | „ 15/95 S | 8,0 | 11,0 | A | 118,8 | 25,62 | 110 | 82 | WT |
III-13 | „ 15/95 S | 8,0 | 11,0 | B | 99,0 | 25,76 | 113 | 82 | WT |
III-14 | Polyvinylbutyral | ||||||||
■·* | 25/98 | 12,0 | 2,0 | Keiner | 2,88 | 21,63 | 113 | 79 | SWT |
III-15 | „ 25/98 | 12,0 | 2,0 | A | 65,8 | 17,5 | 91 | 73 | ST |
III-16 | „ 55/98 LH | 19,0 | 2,0 | Keiner | 6,31 | 24,29 | 112 | 78 | SWT |
III-17 | „ 55/98 LH | 19,0 | 2,0 | A | 69,6 | 18,34 | 96 | 74 | ST |
ΙΠ-18 | Polyvinylbutyral*) | 7,0 | 0,3 | Keiner | 7,08 | 23,8 | 114 | 79 | SWT |
III-19 | 7,0 | 0,3 | A | 129,5 | 19,18 | 102 | 76 | ST | |
III-20 | Ii | 7,0 | 0,3 | B | 101,2 | 19,53 | 105 | 76 | WT |
*) Aus einem Polyvinylacetat mit verhältnismäßig hoher Viskosität hergestellt; hat einen verhältnismäßig hohen Austausch.
A und B ;.iehe Erläuterung im Beispiel III.
Dieses Beispiel beschreibt die Verwendung von kautschukartigen Butadien-Methylmethacrylat-Mischpolymerisaten
als elastomere Bestandteile der erfindungsgemäßen Mischungen. Die Ansätze wurden wie vorher
10
gemischt und geprüft, und zwar in einem Verhältnis von 90 Teilen Harz zu 10 Teilen1; Kautschuk und ebenfalls
in einem Verhältnis von 80 Teilen Harz zu 20 Teilen Kautschuk. Das Harz war in jedem Fall Polyvinylformal
7/90.
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Butadien-Methylmethacrylat-Kautschuken
Die Kautschuke der einzelnen Versuche unterscheiden sich durch den angegebenen Gehalt an Ester
Ansatz
Nr.
Nr.
Menge des Esters
im Kautschuk
im Kautschuk
Kerbschlagzähigkeit
in cm ■ kg/cm,
Kerbe nach Jzod
Kerbe nach Jzod
Rockwellhärte Shore-
härte
Biegemodul kg/cm2· 10—3
25°
75°
Aussehen
Transparenz
Trübung
Verhältnis Harz zu Kautschuk 90:10
IV-I | 19,3 | 82,1 | HOR |
IV-2 | 44,0 | 72,9 | 112 R |
IV-3 | 51,7 | 140,9 | 115 R |
IV-4 | 58,5 | 107,1 | 115 R |
IV-5 | 64,5 | 131,2 | 112 R |
IV-6 | 74,2 | 13,0 | 119 R |
Verhältnis | Harz zu | ||
IV-7 | 19,3 | 5,44 | |
IV-8 | 44,0 | 44,1 | 97 R |
IV-9 | 51,7 | 82,8 | 105 R |
IV-10 | 58,5 | 89,2 | .—. |
IV-Il | 64,5 | 103,9 | 107 R |
IV-12 | 74,2 | 116,9 | 112 R |
82 | 26,46 | — |
82 | 25,41 | 7,56 |
82 | 28,56 | 10,92 |
82 | 25,97 | — |
83 | 27,86 | 9,94 |
84 | 30,59 | 10,01 |
63 | 13,58 | — |
76 | 20,65 | 6,44 |
78 | 23,87 | 0,98 |
80 | 22,12 | |
80 | 21,91 | 7,56 |
83 | 24,85 | 8,12 |
Ja | SWT |
Ja | SWT |
Ja | SWT |
Ja | SWT |
Ja | SWT |
Ja- | SWT |
Ja | T |
Nein | — |
Ja | WT |
Ja | WT |
Ja | SWT |
Ja | SWT |
Tabelle V zeigt die Ergebnisse, die erhalten werden,
wenn die Erfindung in der vorher beschriebenen Art mit 35 Butadien - Methylacrylat - Mischpolymerisaten tschukartige Komponente ausgeführt wird.
wenn die Erfindung in der vorher beschriebenen Art mit 35 Butadien - Methylacrylat - Mischpolymerisaten tschukartige Komponente ausgeführt wird.
als kau-
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Butadien-Methylacrylat-Kautschuken
Die Kautschuke der einzelnen Versuche unterscheiden sich durch den angegebenen Gehalt an Ester
Ansatz
Menge des Esters
im Kautschuk
im Kautschuk
Kerbschlagzähigkeit
in cm · kg/cm,
Kerbe nach Jzod
Kerbe nach Jzod
Rockwellhärte Shore-
härte
Biegemodul kg/cm2 · 10~a
25°
75°
Aussehen
Transparenz
Trübung
V-I | 26,5 | 88,2 |
V-2 | 32,0 | 76,8 |
V-3 | 41,5 | 68,6 |
V-4 | 53,5 | 130,0 |
V-5 | 63,5 | 100,6 |
V-6 | 64,5 | 74,1 |
V-7 | 76,5 | 114,8 |
V-10
V-Il
V-12
V-13
V-14
26,5
32,0
41,5
53,5
63,5
64,5
76,5
32,0
41,5
53,5
63,5
64,5
76,5
Verhältnis Harz zu Kautschuk 90:10
IHR 113 R 112 R 116 R 116 R
112 R 116 R
Verhältnis Kunstharz zu Kautschuk 80:20
80 | 28,28 | 7,98 |
82 | 30,94 | •—· |
80 | 27,3 | 10,01 |
83 | 28,84 | 10,29 |
84 | 26,11 | — |
81 | 26,81 | 10,5 |
85 | 30,38 | — |
2,77
3,27
7,1
24,6
74,8
56,0
76,8
3,27
7,1
24,6
74,8
56,0
76,8
68 R 77 R 83 R 94 R
107 R 93 R
107 R
63 | 14,0 | 4,06 |
65 | 18,3 | — |
74 | 18,62 | 4,69 |
80 | 20,02 | 6,09 |
82 | 23,38 | — |
78 | 20,16 | 7,35 |
82 | 30,87 | — |
Nein | — |
Ja | ST |
Ja | WT |
Ja | WT |
Ja | SWT |
Ja | WT |
Ja | SWT |
Nein | |
Nein | — |
Nein | — |
Nein | |
Ja | SWT |
Nein | — |
Ja | WT |
609 838/444 |
11 12
Tabelle VI gibt die Ergebnisse, die in der gleichen Art mit kautschukartigen Butadien-Äthylacrylat-Mischpolymerisaten
erhalten werden.
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Butadien-Äthylacrylat-Kautschuken
Die Kautschuke der einzelnen Versuche unterscheiden sich durch den angegebenen Gehalt an Ester
Ansatz
Menge des Esters im Kautschuk
Kerbschlagzähigkeit
in cm · kg/cm, Kerbe nach Jzod
Rockwellhärte
Shore-
härte
Biegemodul kg/cms · 10-3
25°
75°
Aussehen
Transparenz
Trübung
Verhältnis Harz zu Kautschuk 90:10
VI-I | 31,5 | 67,5 | IHR | 75 R | 79 | 25,9 | 9,87 | Ja | ST |
VI-2 | 49,0 | 68,8 | 112 R | 82 R | 82 | 25,76 | 9,45 | Ja | WT |
VI-3 | 57,2 | 85,5 | 115 R | 96 R | 82 | 28,56 | 10,57 | Ja | T |
VI-4 | 63,8 | 88,9 | 114 R | 97 R | 82 | 27,72 | 10,43 | Ja | T |
VI-S | 76,0 | 84,9 | 105 R | 100 R | 83 | 31,85 | — | Ja | ST |
Verhältnis Kunstharz zu | Kautschuk | 80:20 | |||||||
VI-6 | 31,5 | 3,3 | 69 | 17,15 | 5,88 | Nein | |||
VI-7 | 49,0 | 4,4 | 73 | 17,57 | 4,90 | Nein | — | ||
VI-8 | 57,2 | 44,1 . | 81 | 23,52 | 7,56 | Nein | — | ||
VI-9 | 63,8 | 28,8 | 76 | 21,77 | 6,58 | Nein | — | ||
VI-10 | 76,0 | 68,1 | 80 | 24,92 | — | Ja | ST |
In diesem Beispiel werden Butadien-Diäthylfumarat-Mischpolymerisate als elastomere Komponenten verwendet.
Die Ergebnisse werden in Tabelle VII gegeben.
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Butadien-Diäthylfumarat-Kautschuken
Die Kautschuke der einzelnen Versuche unterscheiden sich durch den angegebenen Gehalt an Ester
Ansatz Nr.
Menge des Esters im Kautschuk
Kerbschlagzähigkeit
in cm· kg/cm, Kerbe nach Jzod
Rockwellhärte
Shore -
härte
Biegemodul kg/qm» · 10-'
25°
75°
Aussehen
Transparenz
Trübung
VII-I VII-2 VII-3
VII-4 VII-5 VII-6
43,8 62,2 68,0
43,8 62,2 68,0
Verhältnis Harz zu Kautschuk 90:10
74,8
137,1
44,6
115 R 118 R 113 R
83 | 29,61 | 9,17 |
84 | 31,01 | 9,66 |
83 | 28,14 | 9,73 |
Ja Ja Ja
WT SWT WT
Verhältnis Harz zu Kautschuk 80:20
27,2 60,9
73 R | 70 | 17,36 | 4,27 | Nem |
93 R | 77 | 23,24 | 5,6 | Nein |
96 R | 76 | 21,21 | 5,25 | Nein |
Beispiel VIII
Die Ergebnisse, die mit kautschukartigen Mischpolymerisaten von Butadien mit Vinylpyridin oder Vinylidenchlorid
erhalten werden, werden in Tabelle VIII gezeigt.
Tabelle VIII
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Butadien-Vinylpyridin und Butadien-Vinylidenchlorid-Kautschuken
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Butadien-Vinylpyridin und Butadien-Vinylidenchlorid-Kautschuken
Ansatz
Elastomer
Beschickungsverhältnis
■des
Monomeren für die Polymerisation
■°/0 des ζ weiten
Monomeren im Mischpolymerisat
Kerbschlagzähigkeit in cm· kg/cm,
Kerbe nach Jzod
Rockwellhärte
Shore-
härte
Biegemodul kg/cm2 · 10~3
25°
75°
Transparenz
IX-I IX-2
Butadien-Vinylpyridin Butadien-Vinylidenchlorid
Verhältnis Harz zu Kautschuk 90:10
75/25 52/48
23,0 34,3
94,9 89,9
115 R
112 R
112 R
83 82
28,35 26,25
11,69 8,54
In diesem Beispiel ist das verwendete kautschukartige Polymerisat Polybutadien selbst an Stelle eines Mischpolymerisates
von Butadien. Aus den folgenden Daten
sieht man, daß sich ein bemerkenswerter Anstieg der Kerbschlagzähigkeit durch das Mischen dieses Materials
mit dem Acetalharz ergibt.
Tabelle IX
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Polybutadien
Mischungen von Polyvinylformal 7/90 mit Polybutadien
Ansatz Nr. |
Verhältnis Harz zu Kautschuk |
Kerbschlagzähigkeit in cm· kg/cm, Kerbe nach Jzod |
Rockwell- härte |
Shore- härte D |
Biegem kg/qm2· 25° |
3dul 10-» 75° |
Transparenz |
X-I X-2 X-3 |
100:0 95:5 90:10 |
6,5 98,5 22,3 |
122 R 118 R HOR |
85 82 77 |
34,72 30,59 26,67 |
— | Ja Ja Nein |
Ausgedehnte Versuche mit zahlreichen erfindungsgemäßen Mischungen, wie sie in den vorhergehenden
Beispielen gezeigt werden, haben gezeigt, daß der Prozentgehalt des zweiten Monomeren in dem ausgewählten
Butadienmischpolymerisat eine wichtige Veränderliche ist. In dem Fall von Butadien-Acrylsäurenitril-Kautschukarten,
welche eine erfindungsgemäß bevorzugte Kautschukklasse darstellen, geben die Mischpolymerisate,
die bis zu 50°/0 gebundenes Acrylsäurenitril haben, die
am meisten befriedigenden Ergebnisse. Die Mischpolymerisate, die mehr als 50% Acrylsäurenitril enthalten,
sind nicht zu empfehlen, da sie sehr spröde Stellen haben, und das Material wird bei hohem Gehalt an Acrylsäurenitril
ausgesprochen nicht kautschukartig und für die erfindungsgemäße Verwendung ungeeignet. Im allgemeinen
werden die Kautschuke bevorzugt, die 15 bis 50°/0 gebundenes Acrylsäurenitril enthalten, und die, welche
18 bis 40°/0 enthalten, werden am meisten bevorzugt. Die erfindungsgemäßen Mischungen sind gegen Zerspringen
bei niedrigen Temperaturen in einem höheren Grade widerstandsfähig als die üblichen zähen kautschukartigen
Kunststoffe; z. B. hat der Ansatz der mit 1-7 im
Beispiel 1 bezeichnet ist, bei —20° eine Kerbschlagzähigkeit
von 7,07 cm. kg/cm. Da dieser Ansatz bis zu 85° nicht erweicht, besitzen die Materialien einen Verwendungstemperaturbereich,
der beträchtlich breiter ist als der der meisten kautschukartigen Kunststoffe.
Die Mischungen aus Nitrilkautschuk und Kunstharz werden häufig für solche Verwendungszwecke wie das
Herstellen von Rohren und Behältern für öl und Gasolin bevorzugt wegen der allgemein höheren Widerstandsfähigkeit
des Nitrilkautschuks gegen diese Stoffe.
Was die Wirkung beim Variieren des Acrylsäurenitrilgehaltes der elastomeren Komponente anbelangt,
wurde weiter gefunden, daß bei niedrigerem Acrylsäurenitrilgehalt im Mischpolymerisat die obere Grenze des
optimalen Bereiches des Elastomerengehaltes in der Mischung niedriger ist, was in der folgenden Tabelle grob
gezeigt wird.
°/0 Acrylsäurenitril
in kautschukartigen
Butadien-Acrylsäurenitril-
Elastomeren
40
35
32
26
18
35
32
26
18
bevorzugter Prozentgehalt
des Elastomeren
in der Mischung
des Elastomeren
in der Mischung
5 zu 30
5 zu 30
5 zu 15
5 zu 15
5 zu 15
Ein analoges Verhältnis ist für die kautschukartigen Mischpolymerisate von Butadien mit Alkylacrylaten und
Methacrylaten einzuhalten. Mit diesen Mischpolymerisaten soll der maximale Alkylestergehalt nicht größer als
ungefähr 75% sein. Die Verwendbarkeit dieser Misch-
ao polymerisate für die vorliegende Erfindung ist besonders
überraschend angesichts der Tatsache, daß festgestellt wurde, daß Homopolymerisate, wie die von Butylacrylat
oder von Octylacrylat, nicht verwendbar sind. Die Alkylacrylat-
oder Methacrylatkautsehuke, die ungefähr 10 bis 75% des Esters polymerisiert mit Butadien enthalten,
werden bevorzugt. Die niedrigeren Alkylester, d. h. die aus Alkanolen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, werden am
meisten in diesen Mischpolymerisaten verwendet. Die erfindungsgemäß hergestellten Mischungen mit den
Acrylat- oder Methacrylatkautschukarten sind häufig die am meisten transparenten Mischungen, und sie haben
häufig weniger Farbe als die Mischung mit anderen Kautschuken.
Eine besonders seltsame Wirkung wurde beobachtet, wenn kautschukartige Mischpolymerisate von Butadien
und Styrol mit den Polyvinylacetalharzen gemischt wurden. Es wurde gefunden, daß mit diesen Systemen,
trotz der ausgezeichneten Ergebnisse, die mit Polybutadien selbst erhalten wurden, die besten Ergebnisse
mit Butadienstyrol nur erhalten werden, wenn mehr als 20 % Styrol in dem Mischpolymerisat gebunden sind. Die
Herstellung dieses Mischpolymerisates durch das Verfahren bei niedrigerer Temperatur (d. h. bei einer Polymerisationstemperatur
von 5°) verbessert die mit Butadien-Styrol-Mischpolymerisaten
mit niedrigem Styrolgehalt erhaltenen Ergebnisse; für optimale Ergebnisse ist es wichtig, daß das Butadien-Styrol-Mischpolymerisat
mehr als ungefähr 20% Styrol enthält. Wenn der Styrolgehalt über 20% ansteigt, so muß die optimale Menge
des Kautschuks in der Mischung für die beste Kerbschlagzähigkeit erniedrigt werden, und wenn ein Butadien-Styrol-Mischpolymerisat
verwendet wird, daß 50% Styrol enthält, soll der Prozentgehalt des Kautschuks in
der Mischung ungefähr 5 bis 10% sein. Die Mischpolymerisate, die mehr als 50 % Styrol enthalten, werden
wegen ihrer ungewöhnlichen Härte nicht bevorzugt und auch, weil sich bei großen Mengen an gebundenem Styrol
das Mischpolymerisat im Charakter von einem kautschukartigen Material zu einem ausgesprochen harzartigen
Produkt verändert, das für die erfindungsgemäße Verwendung ungeeignet ist. Im allgemeinen ist der bevorzugte
Bereich des Styrolgehaltes im Mischpolymerisat von 25 bis 40 %, und dieses Mischpolymerisat wird am meisten
bevorzugt in einer Menge von 5 bis 15% der Harz-Kautschuk-Mischung angewendet.
Im Fall von verschiedenen anderen kautschukartigen Mischpolymerisaten von Butadien mit solchen Monomeren
wie Dialkylfumaraten, Dialkylmaleaten, Vinylpyridin, Vinylidenchlorid, Alkylvinylketonen und Acrylamiden
empfiehlt es sich, das Butadien mit ungefähr
10 bis ungefähr 50% des zweiten Monomeren zu polymerisieren.
Es wurde in allen diesen Fällen festgestellt, daß der gewünschte Anstieg der Kerbschlagzähigkeit erfmdungsgemäß
nur erhalten wird, wenn das Polyvinylacetalharz durch einen hohen Grad des Esteraustausches charakterisiert
ist. So geben Polyvinylacetat selbst oder Polyvinylalkohol selbst oder Mischpolymerisate von Polyvinylacetat
und Polyvinylalkohol nicht das gewünschte Ergebnis. Die günstigsten Ergebnisse werden mit den
Polyvinylacetalen erhalten, die den höchsten Grad der Umwandlung haben, und in jedem Fall ist es wichtig,
ein Polyvinylacetal anzuwenden, das zumindest durch ungefähr 75 % nominellen Austausch charaktensiert ist.
Ganz besonders bevorzugt wird erfindungsgemäß das Polyvinylacetalharz verwendet, das einen nominellen
Austausch von 80°/0 oder mehr hat. In bestimmten Fällen, besonders im Fall von Polyvinylacetal selbst,
wird es sogar mehr bevorzugt, wenn der nominelle Austausch über 90°/0 ist.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können mit großem Vorteil an Stelle der üblichen Kautschuk- oder Kunststoffmischungen
oder sogar für Metalle und andere Materialien bei vielen Anwendungen, bei denen Zähigkeit
erforderlich ist, verwendet werden. So können sie verwendet werden, um Maschinenteile herzustellen, wie
Zahnräder und Nocken, Teile von Textilmaschinen wie Spulen, Webschützen und Fadenführer, Behälter und
Rohre, besonders für chemische und ähnliche Verfahren, wo Widerstand gegen korrodierende Substanzen erwünscht
ist, wie in Filterpreßplatten, Schleuderfässer für Plattierverfahren, elektrische Teile wie Klemmenblöcke,
Telefone und Schutzgehäuse für Kabelverbindungen, Tragtaschen und Tabletts, Koffer, Radiogehäuse, Hausgeräte,
Phonographenplatten, Täfelungen, Automobilteile wie Steuerräder, Rollen, Rollschuhräder, Schutzhelme,
Druckplatten, Matrizenschneideblocks und zahlreiche andere Gegenstände,
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Harter zäher Kunststoff für Formkörper, bestehend aus einer Mischung von Polyvinylacetalharz, hergestellt aus Polyvinylacetat mit einem Esteraustausch von mindestens 75 %> und synthetischem Kautschuk in einem Mischungsverhältnis von 95 bis 70 Teilen Polyvinylacetalharz, vorzugsweise Polyvinylformalharz oder Polyvinylbutyralharz, und entsprechend 5 bis 30 Teilen kautschukartigem Polymerisat von Butadien oder dessen Mischpolymerisaten, mit Acrylsäurenitril, Styrol, Alkylacrylat, besonders Methacrylat, Diäthylfumarat, Vinylpyridin oder Vinylidenchlorid.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 838/444 2.57
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US721340XA | 1952-01-30 | 1952-01-30 |
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---|---|
DE1003954B true DE1003954B (de) | 1957-03-07 |
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ID=22105802
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DEU1925A Pending DE1003954B (de) | 1952-01-30 | 1952-12-01 | Harter zaeher Kunststoff fuer Formkoerper |
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FR (1) | FR1078988A (de) |
GB (1) | GB721340A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2484490A1 (fr) * | 1978-03-16 | 1981-12-18 | Tremco Inc | Matiere d'impermeabilisation en feuille |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2080786B1 (de) * | 2006-10-23 | 2014-03-05 | Kuraray Co., Ltd. | Thermoplastische acrylharzzusammensetzung, acrylharzfolie und acrylharzverbund |
WO2015152293A1 (ja) * | 2014-03-31 | 2015-10-08 | 株式会社ガラステクノシナジー | ポリビニルブチラール樹脂組成物、成型品、及びポリビニルブチラール樹脂組成物の製造方法 |
-
1952
- 1952-11-06 GB GB27960/52A patent/GB721340A/en not_active Expired
- 1952-11-25 FR FR1078988D patent/FR1078988A/fr not_active Expired
- 1952-12-01 DE DEU1925A patent/DE1003954B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2484490A1 (fr) * | 1978-03-16 | 1981-12-18 | Tremco Inc | Matiere d'impermeabilisation en feuille |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1078988A (fr) | 1954-11-24 |
GB721340A (en) | 1955-01-05 |
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