DE10039045C1 - Kontrollballon mit Druckindikator - Google Patents
Kontrollballon mit DruckindikatorInfo
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- A61M16/04—Tracheal tubes
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Abstract
Ein aktivierbarer Kontrollballon (2) eines Cuffs eines medizinischen Instruments, insbesondere eines Trachealtubus, eines Larynx-Tubus, einer Larynxmaske oder dergleichen, weist eine Anzeige des Drucks innerhalb des Cuffs auf. Der Kontrollballon (2) steht über eine Zuleitung (4) mit dem Cuff in Verbindung. Der Kontrollballon (2) besitzt einen Ballonbereich mit einer dehnbaren Membran (7), welche identische oder ähnliche Materialeigenschaften hinsichtlich der Dehnung bei aktiviertem Kontrollballon (2) aufweist wie das Material des Cuffs bei aktiviertem Cuff. Auf einfache Weise kann eine Kontrolle des zulässigen Drucks innerhalb des Cuffs durchgeführt werden.
Description
Die Erfindung betrifft einen aktivierbarer Kontrollballon eines Cuffs eines medizinischen
Instruments, insbesondere eines Trachealtubus, eines Larynx-Tubus, einer Larynxmaske
oder dergleichen, mit einem Druckindikator zur Anzeige des Drucks innerhalb des Cuffs,
wobei der Kontrollballon über eine Zuleitung mit dem Cuff in Verbindung steht.
Ein derartiger Kontrollballon ist beispielsweise durch die US 4,185,638 bekannt
geworden.
Sämtliche Trachealtuben als auch Larynx-Tuben und Larynxmasken besitzen einen
Kontrollballon, welcher anzeigt, daß der Cuff des Trachealtubus belüftet ist.
Die Anmelderin hat sich die Aufgabe gestellt, den Kontrollballon so weiter zu
entwickeln, daß auf einfache Weise feststellbar ist, ob sich der richtige Druck von
beispielsweise 19,6-29,4 mbar (20-30 cm H2O)oder einem anderen Druckbereich im Cuff befindet, oder
ob der zulässige Druck innerhalb des Cuffs überschritten wird.
Diese Aufgabe wird durch einen Kontrollballon mit Druckindikator gelöst, indem die eine
Seite des Kontrollballons mit einer dehnbaren Membran versehen ist, welche identische
oder ähnliche Materialeigenschaften des aktivierten Cuffs des medizinischen Instruments
besitzt. Die direkte Vergleichbarkeit des Expansionsverhaltens des Cuffs und des
Kontrollballons führt dazu, daß der Anwender beurteilen kann, wie hoch der Druck im
Cuff in situ ist und ob der Druck die zulässige Grenze von beispielsweise 19,6-29,4 mbar (20-30 cm
H2O) überschreitet. Die Stärke der Ausdehnung der Membran kann mit der Ausdehnung
des Cuffs direkt in Verbindung gebracht werden. Je mehr die Membran nach außen
gewölbt ist, je höher ist der Druck innerhalb des Cuffs.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Kontrollballon einen schalenförmigen
Ballonbereich mit einer im Vergleich zu der Membran geringeren Dehnbarkeit auf, an
dessen Oberseite die Membran eingefaßt ist. Hierdurch wird erreicht, daß sich lediglich
ein bestimmter vorgegebener Ballonbereich als Reaktion auf einen Druck im Cuff wölbt
und ausdehnt. Der Druck im Cuff kann durch den aufgewölbten Indikator besonders
einfach beobachtet werden.
Die Expansion der Membran kann bei einem Druck innerhalb des Kontrollballons von
beispielsweise mehr als 24,5-29,4 mbar (25-30 cm H2O) oder einem anderen vorbestimmten
Druckbereich durch den Anwender visuell wahrnehmbar sein. Diese Einstellbarkeit der
Membran erleichtert dem Anwender noch weiter die Kontrolle des Druckes im Cuff, weil
der Anwender die Druckerhöhung im Cuff bzw. im Kontrollballon aufgrund der "Eichung"
des Aktivierungsbereiches des Kontrollballons mit Indikator noch besser einschätzen
kann. Die Membran kann auch mit einer Farbe oder einem Schriftzug versehen sein,
welcher erst bei einer derartigen Expansion wahrnehmbar oder lesbar wird.
Der Kontrollballon mit Indikator einer weiteren Ausführungsform ist an der Zuleitung
zwischen dem Cuff und dem Rückschlagventil angeordnet, das an entsprechende Mittel
zur Belüftung des Cuffs anschließbar ist, wobei ein Luftauslass von der Zuleitung zum
Kontrollballon ausgebildet ist, der einen kleineren Strömungsquerschnitt gegenüber der
Zuleitung besitzt. Zuerst wird daher der Trachealcuff belüftet und anschließend findet
ein Druckausgleich im Kontrollballon statt. Dies gewährleistet, daß keine Expansion des
Kontrollballons mit Indikator vor der Belüftung des Trachealcuffs eintreten kann und zu
einer falschen Anzeige führen kann.
Als geeignete Werkstoffe zur Herstellung des Kontrollballons kommen weiches Gummi,
Silikon, PVC oder ein ähnliches Material für die Membran in Betracht.
Ein weiterer Vorteil dieses neuen Kontrollballons mit Indikator ist, daß eventuelle
Druckanstiege während des Gebrauchs wie z. B. der Narkose, automatisch geregelt
werden können. Der Druckanstieg während der Narkose infolge der Diffusion des
Narkosegases findet immer über einen gewissen Zeitraum statt. Da die dünne Membran
des Kontrollballons auf keinen Fall eine dickere Wandstärke als der Ballon des
Trachealtubus besitzt, wird das Narkosegas - solange der Ballon frei im Raum ist -
ausdiffundieren, d. h. der Druckanstieg, welcher bei allen Trachealtuben - aber besonders
stark bei Silikon-Tuben - durch die Diffusion der Narkosegase statt findet, wird durch
das Ausdiffundieren durch die dünne Membran des Kontrollballons bzw. Indikators
reduziert.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kontrollballons mit Druckindikator ist in
der schematischen Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1a eine Draufsicht auf den Kontrollballon mit Indikator;
Fig. 1b einen Längsschnitt des Kontrollballons mit Indikator nach Fig. 1a bei
Niederdruck innerhalb des Trachealcuffs;
Fig. 2 einen Längsschnitt des Kontrollballons mit Indikator analog zu Fig. 1b
jedoch bei Hochdruck innerhalb des Trachealcuffs.
Ein Kontrollballon 2 mit Druckindikator gemäß Fig. 1a und Fig. 1b kann mit einem an
sich bekannten Trachealtubus oder einem medizinischen Tubus kombiniert werden, der
mindestens einen aufblasbaren Cuff aufweist. Daher wird der Trachealtubus hier nicht
näher beschrieben.
Der Kontrollballon 2 mit Druckindikator ermöglicht eine visuelle Anzeige über die Stärke
der Belüftung des Cuffs. Der Kontrollballon 2 ist verbunden mit einem Rückschlagventil
3, einer Zuleitung 4 zum Cuff des Trachealtubus und einem Luftauslass 5, welcher das
Lumen der Zuleitung 4 mit dem Innenraum des Kontrollballons 2 verbindet. Der
Kontrollballon 2 besteht aus einem Ballonbereich oder Gehäuse mit einer dickeren
Wandstärke, der eine Schale 6 ausbildet und aus einem Ballonbereich mit einer dünneren
Wandstärke, der eine dehnbare Membran 7 ausbildet. Die Elastizität oder Dehnbarkeit
der Schale 6 ist gering im Vergleich zur Elastizität oder Dehnbarkeit der Membran 7. Die
Membran 7 ist bezüglich des Materials und der Elastizität dem Cuff nachgebildet oder
ähnlich. Die Membran 7 kann aus demselben dünnen Material wie der Trachealcuff
bestehen. Die Wandstärke der Membran 7 kann so gewählt werden, daß beispielsweise
bei (Wassersäule von ca. 25-30 cm H2O) einem Druck von 24,5-29,4 mbar keine oder
nur eine leichte Ausdehnung der Membran 7 wahrnehmbar ist. Ein diesen vorgegebenen
Wert übersteigender Druck führt zu einer Expansion der Membran 7 (siehe Fig. 2). Die
Membran 7 ist aus einem sehr weichen Gummi, Silikon, PVC oder Elastomer gefertigt.
Bei Überdruck wölbt sich die Membran 7 nach außen, wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist.
Auf Grund der Ähnlichkeit des Expansionsverhaltens der Membran 7 und des Cuffs wird
dem Anwender visuell angezeigt, daß der Cuff einen zu hohen Druck auf Gefäßwände
ausübt, an dem der Cuff anliegt. Das Rückschlagventil kann mit einem Belüftungsmittel
(Spritze, Manometer oder dergleichen) verbunden werden und ist so ausgebildet, daß ein
Fluid zum Belüften des Cuffs zuerst in den Cuff gelangt und anschließend ein
Druckausgleich mit dem Kontrollballon 2 stattfindet.
Die Membran 7 kann auch - in den Fign. nicht gezeigt - mit einem Schriftzug oder
farbigen Kennzeichnungen (z. B. rot) versehen sein. Der Schriftzug kann beispielsweise
so ausgebildet sein, daß er bei Niederdruck nicht lesbar ist und aber bei einem
unzulässigen Hochdruck deutlich lesbar ist und auf eine Hochdrucksituation hinweist.
Bei Identität des Materials und der Wandstärke der Membran 7 und des Cuffs tritt als
weiterer positiver Effekt auf, daß ein in den Cuff diffundierendes und im Cuff
druckerhöhend wirkendes Narkosegas über die Membran 7 wieder nach außen
diffundieren kann. Es findet eine selbsttätige Druckreduzierung oder ein Druckausgleich
bezüglich des Narkosegases statt. Zumindest wird die Druckerhöhung durch das
Narkosegas über die sich wölbende Membran 7 angezeigt, so daß entsprechende
Gegenreaktionen - wie Ablassen der Luft - getroffen werden können.
2
Kontrollballon
3
Rückschlagventil
4
Zuleitung
5
Luftauslass
6
Schale
7
Membran
Claims (5)
1. Aktivierbarer Kontrollballon (2) eines Cuffs eines medizinischen Instruments,
insbesondere eines Trachealtubus, eines Larynx-Tubus oder einer Larynxmaske, mit
einem Druckindikator zur Anzeige des Drucks innerhalb des Cuffs, wobei der
Kontrollballon (2) über eine Zuleitung (4) mit dem Cuff in Verbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckindikator durch einen Ballonbereich mit einer
dehnbaren Membran (7) ausgebildet ist, welche identische oder ähnliche
Materialeigenschaften hinsichtlich der Dehnung bei aktiviertem Kontrollballon (2)
aufweist wie das Material des Cuffs bei aktiviertem Cuff.
2. Kontrollballon nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontrollballon (2)
einen schalenförmigen Ballonbereich (6) mit einer im Vergleich zu der Membran (7)
geringeren Dehnbarkeit aufweist, an dessen Oberseite die Membran (7) eingefaßt ist.
3. Kontrollballon nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Expansion
der Membran (7) bei einem Druck innerhalb des Kontrollballons (2) oberhalb eines Druckes 19,6-29,4 mbar (einer
Wassersäule von 20-30 cm H2O) durch den Anwender visuell wahrnehmbar ist.
4. Kontrollballon nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kontrollballon mit Indikator (2) an der Zuleitung (4)
zwischen dem Cuff und einem Rückschlagventil (3) angeordnet ist, das an
entsprechende Mittel zur Belüftung des Cuffs anschließbar ist, wobei ein Luftauslass
(5) von der Zuleitung (4) zum Kontrollballon (2) ausgebildet ist, der einen kleineren
Strömungsquerschnitt gegenüber der Zuleitung (4) besitzt.
5. Kontrollballon nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membran (7) aus einem weichem Gummi, Silikon, PVC oder
Elastomer herstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000139045 DE10039045C1 (de) | 2000-08-10 | 2000-08-10 | Kontrollballon mit Druckindikator |
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Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE10039045C1 (de) |
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-
2000
- 2000-08-10 DE DE2000139045 patent/DE10039045C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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