DE10038892C2 - Bremszylindergehäuse für eine Scheibenbremse - Google Patents

Bremszylindergehäuse für eine Scheibenbremse

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bremszylindergehäuse für eine Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. eine Scheibenbremse mit einem oder mehreren derartigen Brems­ zylindergehäusen. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Bremszylindergehäuse für eine Fahrradscheibenbremse.
In dem Bremszylindergehäuse wird der Bremskolben in der Regel in einem ersten Abschnitt geführt, der möglichst in der Nähe der die Dichtung aufnehmenden Nut angeordnet ist, um eine möglichst gleichmäßige Dichtungswirkung zu erreichen. Dazu hat dieser Abschnitt einen Durchmesser, der geringfügig größer als der Außendurchmesser des Bremskolbens ist. Zusätzlich wird der Bremskolben in der Regel in einem hinteren Abschnitt der Bohrung, d. h. einem Abschnitt in Richtung des geschlossenen Endes der Bohrung, geführt, um ein Verkippen des Bremskolbens zu vermeiden. Dieser Abschnitt hat in der Regel einen Durch­ messer, der dem Durchmesser des ersten Abschnitts entspricht.
Bei bekannten Bremszylindergehäusen entsteht ein Problem, wenn ein sehr kurzbauender Bremskolben verwendet wird. Sobald der Bremsbelag derart stark abnutzt, daß das Ende des Bremskolbens in den Bereich der zwischen Bremskolben und Bohrung wirkenden Dichtung gelangt, besteht die Gefahr, daß das Ende des Kolbens hinter die Kante der die Dichtung aufnehmenden Nut gelangt und somit eventuell verhindert, daß der Bremskolben zurück in die Bohrung geschoben werden kann. Dieses Problem kann insbesondere beim Wechsel der Bremsbeläge auftreten.
Dem Fachmann sind verschiedene Nutformen bekannt, die eine nicht senkrechte Abschlußwandung in Richtung des geschlossenen Endes der Bohrung aufweisen.
Die DE 23 26 047 A1 zeigt in den Fig. 2 bis 7 verschiedene Ausgestaltungen einer Nut. Zwischen der von der Bremsscheibe abgewandten bzw. bremscheibenfernen Wandung der Nut und der Dichtung ist ein Raum vorgesehen, damit sich die Dichtung mit dem Bremskolben in Richtung des geschlossenen Endes mitbewegen kann. Dadurch soll ein unerwünschtes Verschieben des Brems­ kolbens gegenüber der Dichtung vermieden werden.
Die EP 0 088 689 A1 offenbart eine Nut, die einen Aufnahmeraum für die Dichtung und neben der Dichtung in Richtung des geschlossenen Endes der Bohrung einen Druckraum vorsieht, um die Verformung der Dichtung beim Bremsen zu unterstützen.
Die Wandungen der Nut in dem angegebenen Stand der Technik sind immer relativ steil, d. h. sie weisen einen Winkel gegenüber der Längsachse der Bohrung von mindestens 45 Grad auf. Daher können diese Wandungen das Verklemmen des Bremskolbens in der Nut nicht verhindern.
Aus der DE 32 45 157 A1 ist ein Bremszylindergehäuse gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bekannt. Bei dem in der Fig. 9 der DE 32 45 157 A1 gezeigten Bremszylindergehäuse weist die den Bremskolben aufnehmende Bohrung zwischen der Nut und dem geschlossenen Ende einen zylinderischen Abschnitt auf, dessen Durchmesser größer als der Durchmesser des Abschnitts ist, der sich an die Nut in Richtung des offenen Endes des Bohrung unmittelbar anschließt. Einen entsprechenden Aufbau eines Bremszylindergehäuses zeigt die Patentschrift US 5 964 321 A. Beiden Ausführungen ist gemeinsam, daß der Bremskolben in der Bohrung leicht verkippen kann, wenn der Bremsbelag aufgrund der beim Bremsen entstehenden Kräfte ungleichmäßig abnutzt. Nutzt der Belag soweit ab, daß das Bremskolbenende beim Bremsen in den Bereich der Nut gelangt, kann sich bei diesen Ausführungen der Bremskolben nicht hinter dem geschlossenen Ende der Bohrung zugewandten Rand verklemmen bzw. verhaken, weil die Bohrung im Anschluß an die Nut hinreichend aufgeweitet ist. Weil die Bohrung hinter der Nut jeweils aufgeweitet ist, haben diese Ausführungen jedoch den Nachteil, daß die Führung des Brems­ kolbens insbesondere bei einem neuen Bremsbelag nicht optimal ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Brems­ zylindergehäuse anzugeben, das bei einem relativ kurzbauenden Bremskolben eine gute Führung des Bremskolbens in der Bohrung ohne die Gefahr eines Verklemmens in der Nut bei abgenutztem Bremsbelag gewährleistet.
Die Aufgabe wird mit einem Bremszylindergehäuse gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Gemäß den Merkmalen von Anspruch 1 umfaßt das Bremszylinder­ gehäuse für eine Scheibenbremse mindestens eine Bohrung zur Aufnahme eines Bremskolbens, die ein bremsscheibenseitiges offenes Ende und ein bremsscheibenfernes geschlossenes Ende aufweist, eine in der Bohrung ausgebildete Nut zur Aufnahme einer zwischen Bremskolben und Bohrung wirkenden Dichtung, einen zwischen der Nut und dem offenen Ende liegenden ersten Abschnitt der Bohrung zur Führung des Bremskolbens in der Bohrung, und einen sich an die Nut anschließenden zweiten Abschnitt der Bohrung, der zwischen der Nut und dem geschlossenen Ende liegt und ein nutseitiges Ende und ein nutfernes Ende aufweist, wobei der zweite Abschnitt am nutseitigen Ende einen Durchmesser hat, der größer als der Durchmesser des ersten Abschnitts ist, wobei der Durchmesser des zweiten Abschnitts vom nutseitigen Ende zum nutfernen Ende hin proportional mit seinem Abstand vom nutseitigen Ende abnimmt, und wobei der Winkel zwischen der Längsachse der Bohrung und der Oberfläche des zweiten Abschnitts kleiner als 30 Grad ist.
Vorzugweise ist der Winkel zwischen der Längsachse der Bohrung und der Oberfläche des zweiten Abschnitts kleiner als 20 Grad, liegt weiter vorzugsweise in einem Bereich von ungefähr 5 bis 15 Grad und beträgt weiter vorzugsweise ungefähr 10 Grad.
In die konkrete Wahl des Winkels fließen folgende Erwägungen des Fachmanns ein: Je kleiner der Winkel gewählt wird, desto leichter läßt sich der Bremskolben ohne ein Verklemmen in den sich an die Nut anschließenden Abschnitt der Bohrung einführen. Andererseits ergibt sich bei einem größeren Winkel ein kürzerer zweiter Abschnitt. Das hat den Vorteil, daß bei zunehmenden Belagverschleiß eine optimale Führung in einem eventuell vorhandenen dritten Abschnitt länger als bei der Wahl eines kleineren Winkels gewährleistet ist.
Durch den in Richtung des geschlossenen Endes verminderten Durchmesser der Bohrung im Bereich des zweiten Abschnitts verbessert sich die Führung des Bremskolbens insbesondere bei einem relativ neuen, nicht stark abgenutzten Bremsbelag, ohne die Einführung des Bremskolbens in den hinter der Nut gelegenen Abschnitt der Bohrung zu beeinträchtigen.
Eine besonders gute Führung des Bremskolbens läßt sich erreichen, wenn der Durchmesser des nutfernen Endes dem Durchmesser des ersten Abschnitts entspricht.
Vorteilhafterweise weist die Bohrung zwischen dem zweiten Abschnitt und dem geschlossenen Ende einen dritten Abschnitt auf, dessen Durchmesser dem Durchmesser des ersten Abschnitts im wesentlichen, insbesondere genau entspricht. Dadurch läßt sich insbesondere bei einem neuen Bremsbelag eine gute Führung des Bremskolbens erreichen. Der Durchmesser des dritten Abschnitts kann auch geringfügig größer als der Durchmesser des ersten Abschnitts sein, ohne die Führungseigenschaften entscheidend zu beeinträchtigen.
Vorteilhafterweise erstreckt sich der dritte Abschnitt von dem zweiten Abschnitt bis zu dem geschlossenen Ende.
Wenn das bremscheibenferne Ende des Bremskolbens verjüngt ausgebildet ist, um ein Verklemmen des Bremskolbens an der Nut bei einem abgenutzten Bremsbelag noch sicherer auszuschließen, kann der Bereich der Bohrung am geschlossenen Ende auch einen gegenüber dem größten Durchmesser des Bremskolbens verengten Abschnitt aufweisen, in den das bremsscheibenferne Ende des Bremskolbens paßt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführung macht die Länge des dritten Abschnitts etwa ein Drittel bis das Fünffache, vorzugs­ weise die Hälfte bis das Dreifache, weiter vorzugsweise zwei Drittel bis das Zweifache der Länge des zweiten Abschnitts aus und entspricht weiter vorzugsweise im wesentlichen der Länge des zweiten Abschnitts.
Erfindungsgemäß kann sich der zweite Abschnitt von der Nut bis zu dem geschlossenen Ende erstrecken.
Vorteilhafterweise ist der Durchmesser der Bohrung am nut­ seitigen Ende etwa 3 bis 7 Zehntel, vorzugsweise 4 bis 6 Zehntel und weiter vorzugsweise 5 Zehntel Millimeter größer als der Durchmesser des ersten Abschnitts.
Erfindungsgemäß ist der zweite Abschnitt am nutseitigen Ende vorzugsweise derart aufgeweitet, daß die durch die unter­ schiedliche Abnutzung des Bremsbelags verursachte Verkippung des Bremskolbens insbesondere bei stark abgenutztem Bremsbelag erfolgen kann, ohne daß der Bremskolben gegen die relativ steile Wandung der Nut trifft und sich dort beim Einrücken verklemmt.
Die Erfindung betrifft auch eine Scheibenbremse, insbesondere für Fahrräder, mit mindestens einem und vorzugsweise zwei erfindungsgemäßen Bremszylindern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben:
Fig. 1 zeigt eine Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Bremszylindergehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung im Zusammenhang mit weiteren Teilen einer Scheibenbremse.
Fig. 2 zeigt eine Querschnittteilansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Bremszylindergehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Querschnittteilansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Bremszylindergehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Bremszylindergehäuse 100 gemäß der vor­ liegenden Erfindung. In dem Bremszylindergehäuse 100 ist eine Bohrung 101 vorgesehen, in der ein Kolben 10 verschiebbar angeordnet ist. Auf bekannte Weise wird beim Bremsen in einem Druckraum Druck aufgebaut, der den Kolben 10 in Richtung der Bremsscheibe 30 verschiebt, um den an dem Kolben 10 befestigten Bremsbelag 20 mit der Bremsscheibe in Reibeingriff zu bringen. Auf der anderen Seite der Bremsscheibe ist ein weiterer nicht dargestellter Bremsbelag vorhanden, der beim Bremsen ebenfalls mit der Bremsscheibe in Reibeingriff gelangt. Der weitere Bremsbelag kann entweder beim Bremsvorgang nicht verschoben werden oder auf einem zu dem dargestellten Kolben spiegelbild­ lichen Kolben entsprechend montiert sein.
Das Bremszylindergehäuse kann in einem Schwimmsattel, einem Festsattel oder einem anderen bekannten Sattel für eine Scheibenbremse integriert sein.
Das Bremszylindergehäuse 100 weist eine Bohrung 101 auf, die sich von einem offenen Ende 102 zu einem geschlossenen Ende 103 erstreckt. Das offene Ende 102 ist der Bremsscheibe 30 zugewandt, während das geschlossene Ende 103 von der Brems­ scheibe 30 abgewandt ist.
Der Kolben 10 wird in einem ersten Abschnitt 110 geführt. Der erste Abschnitt verläuft zylinderförmig von einem bremscheiben­ seitigen Ende 112 zu einem bremsscheibenfernen Ende 111. Der Druchmesser des ersten Abschnitts 110 ist geringfügig größer als der Außendurchmesser des Kolbens 10, derart, daß der Kolben in bekannter Weise in dem ersten Abschnitt 110 geführt wird.
In Richtung des geschlossenen Endes 103 schließt sich an den ersten Abschnitt eine Nut 140 zur Aufnahme einer zwischen dem Kolben 10 und der Bohrung 101 wirkenden Dichtung 40 an. Die Dichtung 40 dichtet den Druckraum nach außen ab. Die Nut 140 hat einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt. Auf der dem ersten Abschnitt 110 zugewandten Seite weist die Nut 140 eine Fase 142 auf, die auf bekannte Weise der Dichtung gestattet, sich zur Spieleinstellung mit dem Kolben beim Bremsen in Richtung der Bremsscheibe zu bewegen, um den Kolben nach dem Lösen der Bremse um ein bestimmtes Maß zurückzuholen.
Statt der dargestellten Nutform und Dichtungsform können auch andere bekannte Nutformen und Dichtungsformen vorgesehen werden, mit denen die Dichtungsfunktion und Spieleinstellung verwirklicht werden können.
An die Nut 140 schließt sich in Richtung des geschlossenen Endes 103 der Bohrung 101 ein zweiter Abschnitt 120 an. Der zweite Abschnitt 120 verläuft von einem nutseitigen Ende 122 zu einem nutfernen Ende 121. Die Bohrung hat am nutseitigen Ende 122 einen Durchmesser, der größer als der Durchmesser des ersten Abschnitts 110 ist. Der Durchmesser am nutfernen Ende 121 entspricht dem Durchmesser des ersten Abschnitts 110. Der zweite Abschnitt 120 ist in Form eines Konus ausgebildet. Der Winkel α zwischen der Längsachse der Bohrung 101 und der Wandung der Bohrung 101 in dem zweiten Abschnitt 120 beträgt etwa 10 bis 15 Grad.
Durch die Aufweitung der Bohrung an dem nutseitigen Ende 122 des zweiten Abschnitts 120 im Anschluß an die Nut 140 kann ein Verklemmen des Kolbens 10 in der Nut 140 beim Bremsen mit einem abgenutzen Bremsbelag vermieden werden. Diese Wirkung unter­ stützt die am dem bremsscheibenfernen Ende des Kolbens 10 vorgesehene Abschrägung 11. Statt der Abschrägung kann der Kolben dort auch mit einer Rundung versehen werden, um den zusätzlichen Vorteil zu erreichen.
An den zweiten Abschnitt 120 schließt sich in Richtung des geschlossenen Endes 103 ein dritter Abschnitt 130 an. Der dritte Abschnitt verläuft zwischen dem nutfernen Ende 121 des zweiten Abschnitts 120 und dem Ende 131. Das Ende 131 ist gemäß Fig. 1 als rechter Winkel ausgebildet. Das Ende 131 kann auch eine der Form des Kolbens 10 entsprechende Form aufweisen. Beispielsweise könnte das Ende 131 einen der Abschrägung 11 entsprechenden Konus aufweisen. Der dritte Abschnitt 130 hat einen Durchmesser, der dem Durchmesser des ersten Abschnitts 110 entspricht. Das hat den Vorteil, daß insbesondere bei einem neuen Bremsbelag eine optimale Führung des Kolbens 10 sowohl durch den ersten Abschnitt 110 als auch durch den dritten Abschnitt 130 gewährleistet ist. Erst bei abgenutzten Brems­ belägen nimmt die Führungswirkung mit zunehmender Abnutzung langsam ab, wenn sich der Kolben beim Bremsen zunehmend weiter in Richtung der Bremsscheibe an dem zweiten Abschnitt abstützt.
Die Länge des ersten Abschnitts 120 entspricht etwa der Länge des dritten Abschnitts 130.
Die Fig. 2 bis 3 zeigen alternative Ausführungen der Ausgestaltung der Bohrung 201 bzw. 301 des Bremszylinder­ gehäuses 200 bzw. 300. Übersichthalber sind Teile der Scheiben­ bremse, d. h. insbesondere der Kolben 10, der Bremsbelag 20, die Bremsscheibe 30 und die Dichtung 40 in der Zeichnung nicht dargestellt. Außerdem wird jeweils nur eine Teilansicht des Bremszylindergehäuses 200 bzw. 300 gezeigt, die den in Fig. 1 oberen Bereich der Bohrung 201 bzw. 301 darstellt. Der in Fig. 1 untere Bereich der Bohrung 201 bzw. 301 ist entsprechend dem in den Fig. 2 bis 3 dargestellten oberen Bereich aufgebaut.
Die den der Fig. 1 gezeigten Teilen entsprechenden Teile werden in den Fig. 2 bis 3 mit Bezugszeichen bezeichnet, die im Vergleich zu Fig. 1 um 100 bzw. 200 erhöht sind.
Fig. 2 zeigt eine Querschnittteilansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Bremszylindergehäuses 200 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das Bremszylindergehäuse 200 unterscheidet sich von dem in Fig. 1 gezeigten Bremszylindergehäuse 100 im wesentlichen durch folgende Merkmale:
  • 1. Die Länge des zweiten Abschnitts 220 beträgt etwa die Hälfte der Länge des dritten Abschnitts 230. Dement­ sprechend ist der Winkel zwischen der Längsachse der Bohrung 201 und der Wandung der Bohrung 201 in dem zweiten Abschnitt 220 größer als bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel.
  • 2. Der Übergang zwischen der Nut 240 und dem zweiten Abschnitt 220 ist zwischen dem Ende 241 der Nut und dem nutseitigen Ende 222 abgerundet, um eine scharfe Kante zu vermeiden. Ebenfalls weist der Abschluß der Bohrung 201 bei dem geschlossen Ende 203, d. h. zwischen dem brems­ scheibenfernen Ende 231 des dritten Abschnitts und dem geschlossenen Ende 203 eine Rundung auf, die vorzugsweise der Form des bremsscheibenfernen Endes des Kolbens entspricht.
Bezüglich der übrigen Teile wird auf die Ausführungen zu dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel und auf dem Fachmann bekannte Scheibenbremsen insbesondere für Fahrräder verwiesen.
Fig. 3 zeigt eine Querschnittteilansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Bremszylindergehäuses 300 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das Bremszylindergehäuse 300 unterscheidet sich von den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Bremszylindergehäusen 100 bzw. 200 im wesentlichen durch folgende Merkmale:
  • 1. Statt einen dritten Abschnitt vorzusehen, erstreckt sich der zweite Abschnitt 320 im wesentlichen von der Nut 340 bis zu dem geschlossenen Ende 303 der Bohrung 301.
  • 2. Zwischen dem Ende 341 der Nut 340 und dem nutseitigen Ende 322 des konischen zweiten Abschnitts 320 ist ein runder Übergangsbereich vorgesehen, der einen etwas größeren Radius als der entsprechende runde Übergang von dem in Fig. 2 gezeigten Bremszylindergehäuse aufweist. Der runde Übergangsbereich hat den Vorteil, daß ein kleinerer Winkel für den konischen zweiten Abschnitt gewählt werden kann, so daß eine bessere Führung des Kolbens in dem zweiten Abschnitt erreichbar ist.
Bezüglich der übrigen Teile wird auf die Ausführungen zu den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen und auf dem Fachmann bekannte Scheibenbremsen insbesondere für Fahrräder verwiesen.
Gemäß einer nicht dargestellten Ausführung schließt sich ein konischer zweiter Abschnitt mit seinem nutseitigen Ende unmittelbar an die Nut an, d. h. daß beispielsweise bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung der runde Übergang zwischen der Nut 340 und dem zweiten Abschnitt 320 weggelassen wird. Stattdessen kann, falls gewünscht, der Winkel zwischen der Längsachse der Bohrung 301 und der Wandung der Bohrung 301 in dem zweiten Abschnitt 320 größer gewählt werden.
Bezüglich der übrigen Teile wird auf dem Fachmann bekannte Scheibenbremsen insbesondere für Fahrräder verwiesen.
Die Erfindung betrifft somit auch ein Bremszylindergehäuse für eine Scheibenbremse mit mindestens einer Bohrung zur Aufnahme eines Bremskolbens, die ein offenes Ende, ein geschlossenes Ende, einen ersten Abschnitt zur Führung des Bremskolbens, eine sich in Richtung des geschlossenen Endes vorzugsweise unmittel­ bar daran anschließende Nut zur Aufnahme einer zwischen Bremskolben und Bohrung wirkenden Dichtung und einen sich in Richtung des geschlossenen Endes vorzugsweise unmittelbar daran anschließenden zweiten Abschnitt aufweist, der gegenüber dem ersten Abschnitt an seinem nutseitigen Ende derart aufgeweitet ist, daß er einen verkippten Bremskolben in den zweiten Abschnitt ohne die Gefahr des Verklemmens in der Nut einführen kann, und der sich in Richtung des geschlossenen Endes derart verengt, daß er den Bremskolben führen kann.

Claims (9)

1. Bremszylindergehäuse (100; 200; 300) für eine Scheiben­ bremse mit
mindestens einer Bohrung (101; 201; 301) zur Aufnahme eines Bremskolbens (10), die ein bremsscheibenseitiges offenes Ende (102; 202; 302) und ein bremsscheibenfernes geschlossenes Ende (103; 203; 303) aufweist,
einer in der Bohrung (101; 201; 301) ausgebildeten Nut (140; 240; 340) zur Aufnahme einer zwischen Bremskolben und Bohrung wirkenden Dichtung,
einem zwischen der Nut und dem offenen Ende (102; 202; 302) liegenden ersten Abschnitt (110; 210; 310) der Bohrung zur Führung des Bremskolbens in der Bohrung, und
einem sich an die Nut anschließenden zweiten Abschnitt (120; 220; 320) der Bohrung, der zwischen der Nut und dem geschlossenen Ende (103; 203; 303) liegt und ein nutseitiges Ende (122; 222; 322) und ein nutfernes Ende (121; 221; 321) aufweist,
wobei der zweite Abschnitt (120; 220; 320) am nutseitigen Ende (122; 222; 322) einen Durchmesser hat, der größer als der Durchmesser des ersten Abschnitts (110; 210; 310) ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des zweiten Abschnitts (120; 220; 320) von seinem nutseitigen Ende (122; 222; 322) zu seinem nutfernen Ende (121; 221; 321) hin proportional mit seinem Abstand vom nutseitigen Ende des zweiten Abschnitts (120; 220; 320) abnimmt, wobei der Winkel (α) zwischen der Längsachse der Bohrung und der Oberfläche des zweiten Abschnitts (120; 220; 320) kleiner als 30 Grad ist.
2. Bremszylindergehäuse (100; 200; 300) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) zwischen der Längsachse der Bohrung und der Oberfläche des zweiten Abschnitts (120; 220; 320) kleiner als 20 Grad ist, weiter vorzugsweise in dem Bereich von ungefähr 5 bis 15 Grad liegt und weiter vorzugsweise ungefähr 10 Grad beträgt.
3. Bremszylindergehäuse (100; 200; 300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des nutfernen Endes (121; 221; 321) des zweiten Abschnitts dem Durchmesser des ersten Abschnitts (110; 210; 310) entspricht.
4. Bremszylindergehäuse (100; 200) nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung zwischen dem zweiten Abschnitt (120; 220) und dem geschlossenen Ende (103; 203) einen dritten Abschnitt (130; 230) aufweist, dessen Durchmesser dem Durchmesser des ersten Abschnitts (110; 210) im wesentlichen ent­ spricht, vorzugsweise diesem Durchmesser genau entspricht oder geringfügig größer als dieser Durchmesser ist.
5. Bremszylindergehäuse (100; 200) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der dritte Abschnitt (130; 230) von dem zweiten Abschnitt (120; 220) bis zu dem geschlos­ senen Ende (103; 203) erstreckt.
6. Bremszylindergehäuse (100; 200) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des dritten Ab­ schnitts (130; 230) etwa ein Drittel bis das Fünffache, vorzugsweise die Hälfte bis das Dreifache, weiter vorzugs­ weise zwei Drittel bis das Zweifache der Länge des zweiten Abschnitts (120; 220) ausmacht und weiter vorzugsweise der Länge des zweiten Abschnitts (120; 220) im wesentlichen entspricht.
7. Bremszylindergehäuse (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der zweite Abschnitt (320) von der Nut (340) bis zu dem geschlossenen Ende (303) erstreckt.
8. Bremszylindergehäuse (100; 200; 300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Bohrung am nutseitigen Ende (122; 222; 322) etwa 3 bis 7 Zehntel, vorzugsweise 4 bis 6 Zehntel und weiter vorzugsweise 5 Zehntel Millimeter größer als der Durchmesser des ersten Abschnitts (110; 210; 310) ist.
9. Scheibenbremse, insbesondere für Fahrräder, mit mindestens einem und vorzugsweise zwei Bremszylindern (100; 200; 300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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