DE10038720A1 - Rückhaltesystem für Passagiere mit hohem Mobilitätsanspruch - Google Patents
Rückhaltesystem für Passagiere mit hohem MobilitätsanspruchInfo
- Publication number
- DE10038720A1 DE10038720A1 DE2000138720 DE10038720A DE10038720A1 DE 10038720 A1 DE10038720 A1 DE 10038720A1 DE 2000138720 DE2000138720 DE 2000138720 DE 10038720 A DE10038720 A DE 10038720A DE 10038720 A1 DE10038720 A1 DE 10038720A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- restraint system
- curtain
- unfolding
- transport
- vehicle
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R21/00—Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
- B60R21/02—Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
- B60R21/06—Safety nets, transparent sheets, curtains, or the like, e.g. between occupants and glass
- B60R21/08—Safety nets, transparent sheets, curtains, or the like, e.g. between occupants and glass automatically movable from an inoperative to an operative position, e.g. in a collision
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R21/00—Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
- B60R21/02—Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
- B60R21/16—Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
- B60R21/23—Inflatable members
- B60R21/231—Inflatable members characterised by their shape, construction or spatial configuration
- B60R21/232—Curtain-type airbags deploying mainly in a vertical direction from their top edge
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R21/00—Arrangements or fittings on vehicles for protecting or preventing injuries to occupants or pedestrians in case of accidents or other traffic risks
- B60R21/02—Occupant safety arrangements or fittings, e.g. crash pads
- B60R21/16—Inflatable occupant restraints or confinements designed to inflate upon impact or impending impact, e.g. air bags
- B60R21/23—Inflatable members
- B60R21/231—Inflatable members characterised by their shape, construction or spatial configuration
- B60R2021/23161—Inflatable members characterised by their shape, construction or spatial configuration specially adapted for protecting at least two passengers, e.g. preventing them from hitting each other
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Air Bags (AREA)
Abstract
Um ein Rückhaltesystem zu schaffen, welches die Sicherheit von Fahrzeuginsassen von Transportmitteln für eine Vielzahl von Insassen zu erhöhen und gleichzeitig die Mobilität und den Komfort der Insassen nicht einzuschränken, wird ein Rückhaltesystem vorgeschlagen, welches die Gestalt eines Vorhangs aufweist und im Dachbereich des Transportmittels zusammengefaßt gelagert ist, wobei sich der Vorhang in Längsrichtung des Transportmittels erstreckt, die Länge des Transportmittels zumindest teilweise einnimmt und sich erst bei einem Unfall entfaltet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für ein Transport
mittel für eine Vielzahl von Insassen, beispielsweise für einen
Bus oder ein schienengeführtes Fahrzeug, welches die Gestalt
eines Vorhangs aufweist und im Dachbereich des Transportmittels
zusammengefaßt gelagert ist.
Schwere Unfälle bei Bussen oder Bahnen fallen in der Öffent
lichkeit meist durch die hohe Zahl von Verletzten auf. Für ei
nen Frontaufprall dieser Transportmittel fungiert die Rücken
lehne der vor den jeweiligen Insassen angeordneten Sitze als
ausreichendes und wirksames Rückhaltesystem. Der Fahrgast ist
jedoch dann stark gefährdet, wenn der Bus oder die Bahn umkippt
oder sich überschlägt und er durch die Dynamik des Unfalls aus
der schützenden Umgebung seines Sitzes geschleudert wird. In
diesem Fall kommt es zu Verletzungen durch den Anprall an Fahr
zeugteilen, durch den heftigen Kontakt mit anderen Fahrgästen
oder durch ein Hinausschleudern aus dem Fahrzeug.
Als Reaktion auf diesbezügliche Unfallereignisse wurden bei
Bussen in der Zwischenzeit Beckengurte und eine Anschnall
pflicht eingeführt. Dies bedeutet eine erhebliche Reduzierung
der Mobilität der Fahrgäste im Innenraum. Gerade die Mobilität
ist es jedoch, die Transportmittel wie Busse und Bahnen, insbe
sondere bei längeren Fahrten, sehr attraktiv macht. Insofern
stellt diese Anschnallpflicht einen großen Nachteil dar. Hinzu
kommt, daß Studien darauf hinweisen, daß von einem diszipli
nierten Sitzverhalten, welches schließlich die Wirksamkeit der
installierten Rückhaltesysteme bestimmt, nicht ausgegangen wer
den kann.
Nun sind beispielsweise aus der EP 822 122 A2 als Vorhang be
zeichnete Rückhaltesysteme für Kraftwagen bekannt, die am
Dachrahmen zusammengefaßt gelagert sind und sich bei einem
Crash innenseitig in eine Schutzposition vor eine Fahrzeugtür -
also in Fahrzeuglängsrichtung - bewegen, in der sie dann zumin
dest einen oberen Bereich der Türöffnung überdecken. Derartige
Rückhaltesysteme sind jedoch in erster Linie für einen Seiten
aufprall gedacht. Sie richten sich praktisch nur auf eine Rück
haltung des Kopfes des Insassen vor einem möglichen Kontakt mit
einer intrudierenden Fahrzeugstruktur. Die Rückhaltewirkung re
sultiert im wesentlichen aus der Aufspannung der Vorhänge im
Fenster- bzw. Türrahmen.
Des weiteren sind aus der US 3 795 412 A1 Rückhaltesysteme für
Kraftwagen in Form von in der Decke des Fahrzeugs integrierten
Netzen bekannt, die sich bei oder vor einem Crash so entfalten,
daß sie die Fahrzeuginsassen einschließlich des Fahrzeugsitzes
komplett umhüllen. Diese bekannten Rückhaltesysteme lassen sich
jedoch nur in Fahrzeuge einbauen, bei denen jeder Sitz frei
steht, da sonst ein Umschlingen von Insasse und Sitz nicht mög
lich ist.
Die US 3 443 824 A1 offenbart ein Rückhaltesystem für Flug
zeuge, welches den Passagieren während der Reise möglichst viel
Bewegungsfreiraum läßt. Dieses Rückhaltesystem besteht aus sich
quer zur Flugrichtung erstreckenden Netzen bzw. Folien, die vor
Antritt der Reise zwischen Fahrzeugdecke und eigenem Sitz bzw.
dem vor einem angeordneten Sitz aufgespannt werden. Der Nach
teil dieser bekannten Rückhaltesystemen besteht darin, daß sie
vor Antritt des Flugs aufgespannt werden und über den gesamten
Flug gespannt bleiben müssen. Dadurch wird die Sicht nach vorne
und nach hinten stark eingeschränkt, wodurch ein sehr einengen
des Gefühl entsteht. Des weiteren bieten diese Netze keinen
Schutz bei einem Seitenaufprall, weil sie sich nur quer zur
Flugrichtung erstrecken.
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein Rückhaltesystem zu schaffen, welches die
Sicherheit von Fahrzeuginsassen erhöht und gleichzeitig die Mo
bilität und den Komfort der Insassen nicht einschränkt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Rückhaltesystem mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Das erfindungsgemäße
Rückhaltesystem zeichnet sich dadurch aus, daß es die Gestalt
eines Vorhangs aufweist und im Normalfall im Dachbereich des
Transportmittels zusammengefaßt gelagert ist. Der Vorhang er
streckt sich in Längsrichtung in dem Transportmittel und nimmt
die Länge dieses zumindest teilweise ein. Bei einem Unfall ent
faltet er sich. Bevorzugt entfaltet sich der Vorhang im Mittel
gang des Transportmittels, daß heißt zwischen den links und
rechts eines Gangs angeordneten Sitzreihen.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems besteht
darin, daß es die Dynamik eines im Innenraum unfallbedingt aus
seiner Normalposition bewegten Insassen entscheidend reduziert.
Mit anderen Worten dient der Vorhang dazu, einen aus seinem
Sitz geschleuderten Insassen aufzufangen und davor zu bewahren,
seine Normalposition noch weiter zu verlassen und dabei gegen
Fahrzeugteile oder andere Insassen zu prallen. Dabei wird ins
besondere vermieden, daß ein Insasse bei einem Umsturz des
Fahrzeugs in Richtung Aufprallseite fällt. Gleichzeitig vermei
det der Vorhang, daß die in Transportmitteln für eine Vielzahl
von Insassen meist im Bereich des Daches über Sitzplätzen ver
stauten Gepäckstücke auf die gegenüberliegende Seite geschleu
dert werden.
Die Rückhaltewirkung der erfindungsgemäß ausgeführten Vorhänge
beruht hauptsächlich auf einem Impulsaustausch mit einem Insas
sen. Bei einem Aufprall des Insassen auf den Vorhang - also bei
einem lokalen Eindrücken des Vorhangs - beschleunigt der Insas
sen den Vorhang auf seiner ganzen Länge. Dadurch wird die Bewe
gungsenergie des Insassen absorbiert und dieser somit vor mög
lichen Verletzungen aufgrund eines Aufpralls bewahrt.
Darüberhinaus werden Effekte der Umschlingungsreibung wirksam,
die verhindern, daß der Insasse in die gegenüberliegende
Sitzreihe eindringen.
Der Vorhang des Rückhaltesystems kann manuell oder sensorge
steuert ausgelöst werden. Wenn die Sensorsteuerung mit einer
Pre-Crash-Sensorik verbunden wird, erhält man ein unter Sicher
heitsgesichtspunkten optimales System, weil dann gewährleistet
wird, daß sich das erfindungsgemäße Rückhaltesystem rechtzeitig
vor einem Aufprall entfaltet, d. h. während des Aufpralls schon
entfaltet und somit voll funktionsfähig ist.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung stellt sich dann dar,
wenn das erfindungsgemäße Rückhaltesystem zwei parallel zuein
ander angeordnete, nebeneinander verlaufende Vorhänge aufweist,
die nach Entfaltung einen quasigeschlossenen Raum umschließen.
Idealerweise sind die beiden Vorhänge miteinander verbunden um
einen quasigeschlossenen Raum zu bilden. Sie können auch aus
luftundurchlässigem oder weitgehend luftundurchlässigem Gewebe
gestaltet sein. Prallt nun ein Insasse bei einem Unfall auf
einen dieser Vorhänge, muß die in dem von den beiden Vorhängen
umschlossenen Raum enthaltene Luft zur Seite bzw. nach oben
oder unten entweichen, was mit einem erhöhten Widerstand
verbunden ist. Dadurch wird der dämpfende Effekt beim
Eindringen des Insassen in das Rückhaltesystem und damit die
Reduktion von Beschleunigungsenergie erhöht.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung weist der erfindungsgemäß ge
staltete Vorhang neben seinen sich längs der Fahrzeugrichtung
erstreckenden Bereichen auch Vorhangabschnitte auf, die sich in
Querrichtung des Transportmittels, beispielsweise vor den ein
zelnen Sitzreihen, erstrecken. Diese Abschnitte sind mit den
sich in Längsrichtung erstreckenden Bereichen verbunden. Da
durch erhält das Rückhaltesystem zusätzliche Seitenstabilität.
Es ist darüber hinaus in der Lage, Kräfte, die beim Rückhalten
von Insassen in die Längsabschnitte eingeleitet werden, in die
Querabschnitte weiterzuleiten und kann dadurch größere Kräfte
aufnehmen. Zudem können auch bei einem Frontaufprall durch die
quer verlaufenden Teilbereiche des Vorhangs Kräfte in Längs
richtung aufgenommen werden.
Dadurch ergibt sich wiederum die Möglichkeit, die Anzahl der in
Längsrichtung angeordneten Vorhänge zu erweitern und beispiels
weise entsprechende Vorhänge bei einem Unfall auch an den
Außenfenstern aufzuspannen - die jedoch mit den übrigen Vorhän
gen verbunden sind - um Insassen auf der Aufprallseite von ei
nem Auftreffen auf die Fenster bzw. Hinausschleudern abhalten
zu können. Dadurch das die vor den Fenstern angeordneten Vor
hangabschnitte mit den oben beschriebenen Querabschnitten ver
bunden und unabhängig von der unmittelbaren Struktur am und um
das Fenster sind, wird vermieden, daß die Vorhänge bei einem
Unfall mit der um das Fenster angeordneten Struktur aus dem
Fenster gezogen werden und dann nicht mehr als Rückhaltesystem
dienen können.
Bei einem Unfall kann sich der Vorhang des erfindungsgemäßen
Rückhaltesystems aus entsprechenden Behältnissen, die vorteil
haft im Dachbereich des Fahrzeugs angeordnet sind, entfalten.
Die Entfaltung der Vorhangstrukturen kann dabei durch das Ein
leiten von Gas oder Fluid in entsprechende Kanäle erfolgen, die
abschnittsweise in Entfaltungsrichtung an die Vorhänge ange
bracht sind. Diese Kanäle können einen sich in Entfaltungsrich
tung hin verjüngenden Querschnitt aufweisen. Dadurch wird die
Strömung des Gases oder Fluids in dem Kanal begünstigt; es fin
det nämlich in keinem Abschnitt eine Verlangsamung des Gases
statt. Der Querschnitt kann rund sein; er kann aber auch eine
flachere, langgestrecktere Form aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die
Entfaltung durch Zugmittel unterstützt. Diese Ausführungsform
kann mit den oben beschriebenen Kanälen kombiniert werden. Bei
den Zugmitteln handelt es sich bevorzugt um ein Band oder Seil.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform greifen die Zugmittel
an den äußeren Enden des Vorhangs an und ziehen im Falle eines
Unfalls diese beiden Enden in Richtung Fahrzeugboden. Die Zug
kraft wird durch eine handelsübliche Antriebsvorrichtung aufge
bracht, die beispielsweise zylinderförmig sein kann und nach
dem Auslösen des Rückhaltesystems die Zugmittel aufrollt. Durch
die Zugmittel wird gewährleistet, daß der Vorhang mit einer
Mindestgeschwindigkeit seine vorgegebenen Position einnimmt, so
daß das Rückhaltesystem rechtzeitig funktionsfähig ist.
Im zusammengefaßten Zustand des Vorhangs können die Zugmittel
über mindestens ein Umlenkmittel geführt werden. Als Umlenkmit
tel können einfache Rollen oder Führungen, wie z. B. von Sicher
heitsgurten bekannt, verwendet werden. Dadurch wird erreicht,
daß das Zugmittel während der Vorhang im Dachbereich des Trans
portmittels zusammengefaßt gelagert ist, in Bereiche geführt
wird, die für die Insassen nicht störend sind. Es ist auch
denkbar, die Zugmittel hinter der Innenraumverkleidung her zu
führen. Auf diese Weise sind sie unter normalen Umständen nicht
sichtbar.
Bevorzugt gibt mindestens eines der Umlenkmittel - oder auch
die Verkleidung - das Zugmittel im Falle des Entfaltens des
Vorhangs frei. Dadurch wird gewährleistet, daß der Vorhang
durch das Zugmittel in die richtige Richtung, nämlich Richtung
Boden - gezogen wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele des näheren erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Innenraums
eines Transportmittels für eine Vielzahl von In
sassen mit einem erfindungsgemäßen Rückhalte
system in Form eines Vorhangs;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines erfin
dungsgemäßen Rückhaltesystems mit zwei parallel
zueinander ausgerichteten Vorhängen;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines erfin
dungsgemäßen Rückhaltesystems mit Vorhangab
schnitten, die sich in Querrichtung des Trans
portmittels erstrecken;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines erfin
dungsgemäßen Rückhaltesystems mit zusätzlichen
Vorhangabschnitten, die sich vor den Seitenfen
stern des Transportmittels erstrecken;
Fig. 5-7 schematische Darstellungen von Gaskanälen, durch
die zum Entfalten des Rückhaltesystems Gas gelei
tet wird und
Fig. 8a-9b schematische Darstellungen von Zugmitteln zum
Entfalten des Rückhaltesystems.
Fig. 1 zeigt einen Innenraum eines Transportmittels für eine
Vielzahl von Insassen mit hintereinander angeordneten Sitz
reihen 1 und einem Mittelgang 2. Des weiteren ist Fig. 1 ein
bereits ausgelöstes Rückhaltesystem in Form eines Vorhangs 3,
der sich in Längsrichtung des Fahrzeugs erstreckt mit einem Be
hältnis 4 zu entnehmen. Das Behältnis 4 dient zur Aufnahme des
Vorhangs 3 während des normalen Betriebs des Transportmittels
und ist im Dachbereich des Transportmittels untergebracht.
In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rückhaltesystems mit zwei Vorhängen 3 dargestellt, die neben
einander angeordnet sind und parallel verlaufen. Die beiden
Vorhänge weisen jeweils ein separates Behältnis 4 auf, von dem
sie im normalen Betrieb des Fahrzeugs aufgenommen werden. Durch
diese Gestaltung des Rückhaltesystems wird zum einen die Rück
haltewirkung verdoppelt, zum anderen kann die Luft zwischen den
beiden Vorhängen nur langsam abströmen, was die Rückhaltewir
kung und die Energieaufnahmeeigenschaften nochmals verbessert.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, die
sich dadurch von den zuvor beschriebenen unterscheidet, daß der
erfindungsgemäße Vorhang 3, Vorhangabschnitte 5 aufweist, die
sich in Querrichtung des Transportmittels erstrecken. Auf eine
Darstellung der Behälter 4 wurde in dieser Figur aus Übersicht
lichkeitsgründen verzichtet. Die querverlaufenden Vorhangab
schnitte 5 sind mit dem in Längsrichtung verlaufenden Vorhang 3
verbunden und können beispielsweise vor einer jeden Sitzreihe 1
verlaufen. Durch diese Anordnung entstehen abgeschlossene Ab
schnitte 6, durch die die Luftabströmung bei einem Eindringen
eines Insassen in das Rückhaltesystem nochmals verzögert wird.
Zusätzlich können durch diese Applikation Insassen, die sich
zum Zeitpunkt des Unfalls im Mittelgang 2 aufhalten, ebenfalls
durch das Rückhaltesystem von einem Durchstürzen durch das
Fahrzeug in Längsrichtung abgehalten werden.
Fig. 4 ist eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen In
sassenschutzvorrichtung zu entnehmen. Die Vorhangstruktur die
ses Ausführungsbeispiels wird im Vergleich zum zuvor beschrie
benen Ausführungsbeispiel um Vorhangabschnitte 7 ergänzt, die
sich direkt längs einer nicht dargestellten Fensterfront er
strecken. Hierdurch wird ein Hinausschleudern der Insassen aus
dem Fahrzeug vermieden. Erfindungsgemäß werden die Vorhangab
schnitte 7 nicht am fensternahen Bereich sondern am Querverbund
5 befestigt. Das bringt den Vorteil mit sich, daß sie dadurch
bei einem Umsturz nicht ohne weiteres mit dem fensternahen Be
reich aus dem Fahrzeug gezogen werden, sondern durch den Quer
verbund 5 gehalten werden.
In Fig. 5 ist eine Ausführung eines Kanals 8 dargestellt, der
zur Unterstützung der Entfaltung des Vorhangs 3, 5 oder 7
dient. Der Kanal 8 erstreckt sich entlang der Entfaltungsrich
tung 9 des Vorhangs 3, 5 oder 7 und weist einen Querschnitt
auf, der sich in Entfaltungsrichtung 9 verjüngt. Bei einem Un
fall wird nun durch eine Gas- bzw. Fluidleitung 11 aus einer
handelsüblichen Einrichtung 12 zur Bereitstellung oder Speiche
rung eines antreibenden Gases bzw. Fluids, beispielsweise aus
einem Gasgenerator, Gas oder Fluid in den Kanal 8 geleitet. Die
durch die Strömung des Gases oder Fluids in dem Kanal 8 entste
henden Kräfte unterstützen die Entfaltung des Vorhangs 3, 5
oder 7.
Der Querschnitt des Kanals 8 kann rund sein. Er kann aber auch
eine flachere, langgestrecktere Form aufweisen (vgl. Fig. 6),
durch die eine zusätzliche Versteifung der Vorhangstruktur er
reicht bzw. eine lokale Abpolsterung von Innenraumstrukturen
ermöglicht wird. Bei den Ausführungsformen, bei denen neben
längs verlaufenden Vorhängen 3, 7 auch quer verlaufende Vor
hänge 5 vorgesehen sind, kann der Kanal 8 auch in einem Kreu
zungspunkt der längs und quer verlaufenden Vorhänge 3, 5, 7 an
geordnet sein und so zum Entfalten von in beiden Richtung ver
laufenden Vorhängen 3, 5 und 7 beitragen.
Das Entfalten der Vorhänge kann auch durch Zugmittel 13 unter
stützt werden. Diese können die Form eines Seiles aufweisen
(vgl. Fig. 8a bis 9b). Bei dem in der Fig. 8a dargestellten
Ausführungsbeispiel greifen Zugmittel 13 an beiden entgegenge
setzten Enden des in dem Behälter 4 im normalen Betrieb aufbe
warten Vorhang 3 an. Die Zugmittel 13 werden durch Umlenkmittel
14, 15 in den Bodenbereich des Fahrzeugs geführt. Dabei werden
sie aus der Waagerechten kommend zunächst über das Umlenkmittel
14 in die Senkrechte und anschließend über das Umlenkmittel 15
wiederum in die Waagerechte geleitet.
Im Bodenbereich sind die Zugmittel 13 jeweils mit einer An
triebeinrichtung 16 verbunden, die im Falle der Auslösung des
Rückhaltesystems durch ein Aufrollen 17 oder Zug/Druck 18 den
Vorhang aus dem Behälter zieht und aufspannt. Wird das Zugmit
tel 13 über die gesamte Länge des Vorhangs gezogen, beispiels
weise durch entlang der unteren Vorhangkante angeordnete
Schlaufen, reicht es, das Zugmittel 13 an einer Seite fahrzeug
fest zu verankern 19. Dann genügt die Installation einer einzi
gen Antriebsvorrichtung 16, die das Zugmittel 13 nach Auslösen
durch den Vorhang 3, 5, 7 hindurchzieht.
In Fig. 8b ist der entfaltete Zustand des Rückhaltesystems dar
gestellt. Die Umlenkmittel 14 haben selbsttätig, zum Beispiel
über eine Sollbruchstelle, das zuvor geführte Zugmittel 13
freigegeben, so daß der Zug des Vorhangs in die gewünschte
Richtung, nämlich in Entfaltungsrichtung 9, erfolgt.
Fig. 9a zeigt eine weitere Ausführungsform zur Gestaltung von
Zugmitteln 13. In diesem Fall greifen an dem Ende eines Vor
hangs 3, 5, 7 zwei Zugmittel 13a und 13b an. Diese erstrecken
sich in einer Ebene, die senkrecht zu der Ebene des entfalteten
Vorhangs 3, 5, 7 steht. Ermöglicht wird dies wiederum durch Um
lenkmittel 14a, 14b sowie 15a, 15b, die die Zugmittel 13a, 13b
zu Antriebseinrichtungen 16 lenken. In Fig. 9b ist der entfal
tete Zustand dieser Ausführungsform dargestellt. Die Führungen
14a und 14b haben hier wiederum die Zugmittel 13 freigegeben,
damit die Zugkraft in Entfaltungsrichtung 9 auf den Vorhang
einwirkt.
Claims (15)
1. Rückhaltesystem für ein Transportmittel für eine Vielzahl
von Insassen, welches die Gestalt eines Vorhangs aufweist
und im Dachbereich des Transportmittels zusammengefaßt ge
lagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Vorhang (3) in Längsrichtung des Transportmit
tels erstreckt, die Länge des Transportmittels zumindest
teilweise einnimmt und sich bei einem Unfall entfaltet.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Vorhang (3) entlang des Mittelgangs des Trans
portmittels erstreckt.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorhang (3) sensorgesteuert entfaltet wird.
4. Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei parallel angeordnete, nebeneinander verlaufende
Vorhänge (3) vorgesehen sind, die nach ihrer Entfaltung ei
nen quasigeschlossenen Raum umschließen.
5. Rückhaltesystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Vorhänge (3) miteinander verbunden sind.
6. Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorhänge (3) aus luftundurchlässigem Gewebe
bestehen.
7. Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es Vorhangabschnitte (5) aufweist, die sich in Quer
richtung des Transportmittels erstrecken.
8. Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es Vorhangabschnitte (7) aufweist, die sich vor Seiten
fenstern des Transportmittels erstrecken.
9. Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens einen Kanal (8) aufweist, der sich in
Entfaltungsrichtung (9) des Vorhangs erstreckt und durch
den zur Unterstützung des Entfaltens des Rückhaltesystems
ein Gas und/oder ein Fluid geleitet wird.
10. Rückhaltesystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanäle (8) einen sich in Entfaltungsrichtung (9)
verjüngenden Querschnitt aufweisen.
11. Rückhaltesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es mindestens ein Zugmittel (13) zur Unterstützung des
Entfaltens aufweist.
12. Rückhaltesystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel (13) ein Seil oder ein Band ist.
13. Rückhaltesystem nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel (13) an den beiden äußeren Enden des Vor
hangs (3, 5, 7) angreift.
14. Rückhaltesystem nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel (13) während der Vorhang (3, 5, 7) im
Dachbereich zusammengefaltet gelagert ist, über mindestens
ein Umlenkmittel (14, 15) geführt wird.
15. Rückhaltesystem nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Umlenkmittel (14, 15) das Zugmittel (13)
im Falle des Entfaltens des Vorhangs (3, 5, 7) das Zugmit
tel freigibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000138720 DE10038720A1 (de) | 2000-08-09 | 2000-08-09 | Rückhaltesystem für Passagiere mit hohem Mobilitätsanspruch |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000138720 DE10038720A1 (de) | 2000-08-09 | 2000-08-09 | Rückhaltesystem für Passagiere mit hohem Mobilitätsanspruch |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10038720A1 true DE10038720A1 (de) | 2002-02-21 |
Family
ID=7651750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000138720 Withdrawn DE10038720A1 (de) | 2000-08-09 | 2000-08-09 | Rückhaltesystem für Passagiere mit hohem Mobilitätsanspruch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10038720A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10313592B4 (de) * | 2002-03-29 | 2010-02-11 | Honda Giken Kogyo K.K. | Rücksitzpositions-Veränderungsvorrichtung für ein Fahrzeug |
GB2552413A (en) * | 2016-06-20 | 2018-01-24 | Ford Global Tech Llc | Airbag assembly including airbag and panel having depressed region |
DE102019215534A1 (de) * | 2019-10-10 | 2021-04-15 | Zf Friedrichshafen Ag | Insassenschutz für ein Kraftfahrzeug |
DE102020101740A1 (de) | 2020-01-24 | 2021-07-29 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Rückhalteeinrichtung |
-
2000
- 2000-08-09 DE DE2000138720 patent/DE10038720A1/de not_active Withdrawn
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10313592B4 (de) * | 2002-03-29 | 2010-02-11 | Honda Giken Kogyo K.K. | Rücksitzpositions-Veränderungsvorrichtung für ein Fahrzeug |
GB2552413A (en) * | 2016-06-20 | 2018-01-24 | Ford Global Tech Llc | Airbag assembly including airbag and panel having depressed region |
US9902362B2 (en) | 2016-06-20 | 2018-02-27 | Ford Global Technologies, Llc | Airbag assembly including airbag and panel having depressed region |
DE102019215534A1 (de) * | 2019-10-10 | 2021-04-15 | Zf Friedrichshafen Ag | Insassenschutz für ein Kraftfahrzeug |
US11731577B2 (en) | 2019-10-10 | 2023-08-22 | Zf Friedrichshafen Ag | Passenger protection for a motor vehicle |
DE102020101740A1 (de) | 2020-01-24 | 2021-07-29 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Kraftfahrzeug mit wenigstens einer Rückhalteeinrichtung |
US11884226B2 (en) | 2020-01-24 | 2024-01-30 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Motor vehicle having at least one retaining device |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69720762T2 (de) | Vorrichtung zum schutz der fahrgäste in einem fahrzeug | |
DE102013221983B4 (de) | Vorhangairbag für ein Fahrzeug sowie eine Rückhalteanordnung | |
EP0849129B1 (de) | Seitenairbagsystem für ein Kraftfahrzeug | |
DE102014001952B4 (de) | Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug und Fahrzeug | |
DE4238427C2 (de) | Seitenairbageinrichtung | |
DE4337656C2 (de) | Insassenschutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge | |
DE19630854C1 (de) | Kopfschutzvorhang in einem Kraftwagen | |
EP1718493B1 (de) | Land-, luft- oder seefahrzeug mit einem transportraum zur aufnahme von gütern und/oder von der personenbeförderung dienenden, fahrzeug gehalterten sitzen | |
DE102008030380A1 (de) | Rückhaltesystem für Insassen eines Fahrzeugs | |
DE102018207834A1 (de) | Selbststabilisierendes Airbagsystem | |
DE19841347A1 (de) | Airbagsystem für ein Kraftfahrzeug | |
DE102018204149A1 (de) | Schutzvorhang für Personenbeförderungsmittel | |
DE4018470C2 (de) | Vorrichtung zum Schutz der Insassen eines Motorfahrzeuges | |
EP1412232A1 (de) | Insassenrückhaltesystem im fondbereich eines kraftfahrzeugs | |
EP0933264A1 (de) | Airbaganordnung an einem Fahrzeug mit einem bewegbaren Dach | |
DE10038720A1 (de) | Rückhaltesystem für Passagiere mit hohem Mobilitätsanspruch | |
DE19749780A1 (de) | Sitz-integriertes Rückhaltesystem mit Energieabsorption-Management bei Fahrzeug, Zug und Flugzeug | |
EP0955213B1 (de) | Aufblasbares Kopfschutzsystem für den Seitenbereich eines Kraftfahrzeugs | |
DE102021118495A1 (de) | Abstützungssystem für einen aufblasbaren Airbag eines Fahrzeuginsassenrückhaltesystems sowie Fahrzeuginsassenrückhaltesystem und Fahrzeug mit einem solchen Abstützungssystem | |
DE102012105172B4 (de) | Kraftfahrzeug mit einer Wickelwelle für ein Windschott | |
DE10038087A1 (de) | Fahrzeug mit Insassenschutzvorrichtung | |
DE102013021569A1 (de) | Insassenschutzvorrichtung für ein Fahrzeug und Fahrzeug | |
WO2006076955A1 (de) | Personenrückhaltesystem | |
DE4042650C2 (de) | Vorrichtung zum Schutz der Insassen eines Motorfahrzeuges | |
DE10037069A1 (de) | Personenkraftwagen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |