DE10038485C2 - Vorrichtung zur Durchführung eines Fahrer-Sehtests - Google Patents
Vorrichtung zur Durchführung eines Fahrer-SehtestsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines Fahrer-Sehtests.
Autofahrer sollten sich in regelmäßigen Zeitabständen einem Sehtest unterziehen, um
sicherzustellen, dass ihre Fahrtüchtigkeit nicht durch ein eingeschränktes Sehvermögen
beeinträchtigt ist. Bei Berufsfahrern, wie Busfahrern oder LKW-Fahrern, ist dies bereits
vorgeschrieben.
Aus der DE 30 53 511 A1 ist eine Vorrichtung zur Prüfung der Funktionen des Auges
und des Sehsystems bekannt, bei der die Ausgabe der Prüfungsergebnisse auf einem einer
Datenausgabe dienenden Gerät, z. B. einen Bildschirm, erfolgt. Aus der US 5,888074 ist
ein Fahrertestsystem bekannt, bei dem der zu testenden Person in einer Anzeige Straßen-
und Verkehrsbilder angezeigt werden. Bei der Benutzung wird die zu testende Person
auch einem Sehtest unterzogen. Aus der JP 02124135 A sowie der JP 03149662 A sind
jeweils Sehtestvorrichtungen bekannt, bei denen Symbole unterschiedlicher Größe
angezeigt werden.
Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Möglichkeit zur Verfügung gestellt, Sehtests
im Kraftfahrzeug - beispielsweise vor Fahrtantritt - einfach und unkompliziert ohne
Hinzuziehung eins Arztes durchzuführen, so dass nur in begründeten Fällen ein Arzt
aufgesucht werden muss.
Dies wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung zur Durchführung eines Fahrer-
Sehtestes erreicht, mit einem im Fahrzeuginnenraum angeordneten Monitor zur
Darstellung von Testbildern, mit einer im Zugriff des Fahrers angeordneten
Eingabevorrichtung zur Eingabe einer Antwort auf das jeweils dargestellte Testbild und
mit einer Auswerteeinheit zur Auswertung der Antworten und zur Generierung des
jeweils nächsten Testbildes.
Im Fahrzeuginnenraum und insbesondere im Fahrzeugcockpit kommen mehr und mehr
Monitore zum Einsatz, die eine flexible Darstellung und Anzeige von für den Fahrer
relevanten Informationen ermöglichen. Erfindungsgemäß ist erkannt worden, dass sich
derartige Monitore auch zur Darstellung von Testbildern eines Sehtests eignen. Zur
Durchführung eines solchen Sehtests umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
zusätzlich noch eine Eingabevorrichtung, mit der der Sehtest aufgerufen werden kann und
Antworten auf die Testbilder eingegeben werden können. So könnte es sich bei den
Testbildern beispielsweise um Ziffern und Buchstaben unterschiedlicher Größe, Stärke
und Farbe handeln, die vom Fahrer erkannt werden und über die Eingabevorrichtung
wiedergegeben werden müssen. Die Auswertung der Antworten erfolgt erfindungsgemäß
mit Hilfe einer entsprechend programmierten Auswerteeinheit automatisch. Auch die
Testbilder werden automatisch generiert. Dies kann unabhängig von der Auswertung der
Antwort zum vorhergegangenen Testbild erfolgen oder auch in Abhängigkeit von dieser
Antwort. So könnte bei einer falschen Antwort beispielsweise ein anderer Buchstabe
gleicher Größe und Stärke oder auch derselbe Buchstabe in einer anderen Farbe als
Testbild generiert werden, um das Testergebnis zu verifizieren.
Erfindungsgemäß ist dabei mindestens eine die Fahreigenschaften beeinflussende
Fahrzeugkomponente von der Auswerteeinheit ansteuerbar. Dabei könnte es sich
beispielsweise um das Motormanagement handeln. Die Auswerteeinheit könnte dann in
Abhängigkeit vom Testergebnis eine maximale Fahrzeuggeschwindigkeit vorgeben, d. h.
die Maximalgeschwindigkeit des Fahrzeugs künstlich begrenzen. Genauso könnte die
Auswerteeinheit den einzuhaltenden Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug
in Abhängigkeit vom Testergebnis vorgeben, so dass die Fahrzeuggeschwindigkeit
automatisch gedrosselt wird, wenn dieser Sicherheitsabstand unterschritten wird. Als
vorteilhaft in diesem Zusammenhang erweist es sich, wenn dem Fahrer auch signalisiert
wird, ob und wie die Auswerteeinheit eine Fahrzeugkomponente ansteuert, damit er ein
entsprechendes Fahrverhalten, beispielsweise beim Überholen, an den Tag legen kann.
In einer vorteilhaften Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Mittel zum
Erfassen der Position des Fahrers bzgl. dem Monitor vorgesehen, so dass die
Auswerteeinheit beim Generieren der Testbilder die Position des Fahrers berücksichtigen
kann. Mittel zum Erfassen der Position von Fahrzeuginsassen werden beispielsweise im
Rahmen von Airbag-Systemen eingesetzt, um die vorhandenen Airbags in Abhängigkeit
von der Sitzbelegung und ggf. dem Vorhandensein von Kindersitzen auszulösen. Mit
Hilfe der zur Bestimmung der Position des Fahrers eingesetzten Sensorik könnte in einer
vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch der Abstand
zwischen dem Fahrer und dem Monitor ermittelt werden bzw. der Abstand zwischen den
Augen des Fahrers und dem Monitor, so dass dieser Abstand beim Generieren der
Testbilder berücksichtigt werden kann. Dadurch lassen sich relativ zuverlässige
Testergebnisse erzielen. Die Position des Fahrers und insbesondere der Abstand zwischen
dem Fahrer und Monitor lässt sich in vorteilhafter Weise mit Hilfe von Radarsensoren
ggf. in Verbindung mit Infrarotsensoren bestimmen.
In einer weiteren vorteilhaften Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Mittel
zur Identifikation des Fahrers vorgesehen. Durch Identifikation des Fahrers könnte sich
beispielsweise ebenfalls der Abstand zwischen Auge und Monitor bestimmen lassen. Die
Identität des Fahrers könnte aber auch bei der Generierung der Testbilder und der
Auswertung der Antworten eine Rolle spielen, indem personenspezifische
Einschränkungen der Sehfähigkeit berücksichtigt werden, z. B. eine Kurzsichtigkeit oder
Farbenblindheit. Die Identifikation des Fahrers könnte in vorteilhafter Weise mit Hilfe
einer Smart Card erfolgen, wenn das Kraftfahrzeug über ein entsprechendes
Fahrzeugzugangs- und Fahrerberechtigungssystem verfügt. Auf einer solchen Smart Card
könnten außerdem für den Sehtest relevante personenspezifische Daten abgespeichert
sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann durch vorteilhafte Weiterbildung nicht nur zur
Durchführung von Fahrer-Sehtests eingesetzt werden. Nachfolgend werden verschiedene
Variante beschrieben, die dem Fahrer eine Unterstützung in Abhängigkeit vom
Testergebnis bieten.
In einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
Mittel zum Signalisieren von Gefahrensituationen vorgesehen. Dabei könnte es sich um
akustische oder auch optische Signalmittel im Fahrzeugcockpit handeln. Das
Signalisieren von Gefahrensituationen erfolgt in Abhängigkeit vom Testergebnis. Dazu
werden die Signalmittel von der Auswerteeinheit angesteuert. So könnte beispielsweise
immer dann ein Warnton erzeugt werden, wenn der Fahrer eine in Abhängigkeit vom
Testergebnis bestimmte Geschwindigkeit überschreitet oder einen in Abhängigkeit vom
Testergebnis bestimmten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug unterschreitet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich auch zur Beobachtung der Ent
wicklung der Sehfähigkeit über einen längeren Zeitraum. Hierfür ist es vorteilhaft,
wenn Mittel zum Abspeichern der Testergebnisse als benutzerspezifische Daten
vorgesehen sind.
Schließlich sei noch erwähnt, dass sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrich
tung beispielsweise auch Alkoholtests durchführen lassen, wenn die Auswerteein
heit rieben den Antworten auf die Testbilder auch die Reaktionszeit des Fahrers
während des Tests erfasst und auswertet.
Wie bereits voranstehend ausführlich erörtert, gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und
weiterzubilden. Dazu wird einerseits auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordne
ten Patentansprüche und andererseits auf die nachfolgende Beschreibung der
Durchführung eines Fahrer-Sehtests mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung an Hand der Zeichnung verwiesen.
Die einzige Figur zeigt den schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vor
richtung zur Durchführung eines Fahrer-Sehtests.
Der Fahrer eines Kraftfahrzeugs möchte vor Fahrtantritt einen Sehtest machen.
Der Sehtest wird über eine im Zugriff des Fahrers im Fahrzeugcockpit angeord
nete Eingabevorrichtung 1 aufgerufen. Dabei kann es sich um eine Tastatur oder
einen Joystick handeln. Zumindest ein Teil der Eingabevorrichtung könnte aber
auch in ein Fahrpedal integriert sein und/oder Mittel zur Spracherfassung und
Spracherkennung umfassen.
Bei Aufruf des Sehtests prüft eine Auswerteeinheit 2 mit Hilfe einer entsprechen
den Sensorik 3 zunächst, ob das Kraftfahrzeug steht. Nur wenn das Kraftfahrzeug
tatsächlich steht, wird das Sehtest-Programm durchgeführt. Ansonsten wird das
Sehtest-Programm abgebrochen.
Mit Hilfe einer Smart Card 4 erfolgt jetzt die Identifikation des Fahrers.
Dann wird die Position des Fahrers bzw. der Abstand a zwischen den Augen des
Fahrers und einem Monitor 5 ermittelt. Dazu können spezielle Radarsensoren 6
vorgesehen sein. Alternativ oder ergänzend dazu können auch auf der Smart Card
4 abgespeicherte personenspezifische Informationen zur Bestimmung des Ab
standes a herangezogen werden. Bei dem Monitor 5 kann es sich um ein im Fahr
zeugcockpit angeordnetes LCD- oder TFT-Display handeln.
Mit Hilfe der Auswerteeinheit 2 wird nun ein erstes Testbild auf dem Monitor 5
dargestellt. Bei der Auswahl des Testbildes wird zum einen der Abstand a berück
sichtigt und zum anderen die individuelle Sehfähigkeit des Fahrers, wenn entspre
chende Informationen auf der Smart Card 4 abgespeichert sind. Bei dem Testbild
handelt es sich im vorliegenden Fall um eine Buchstaben- oder Ziffernfolge.
Der Fahrer versucht, die dargestellte Buchstaben- oder Ziffernfolge zu erkennen
und über die Eingabevorrichtung 1 wiederzugeben. Diese Antwort wird von der
Auswerteeinheit 2 ausgewertet. Das nächste Testbild wird dann in Abhängigkeit
von der Richtigkeit der vorangegangenen Antwort generiert. Bei einer falschen
Antwort wird beispielsweise ein anderer Buchstabenfolge gleicher Größe und
Stärke oder auch dieselbe Buchstabenfolge in einer anderen Farbe als Testbild
generiert, um das Testergebnis zu verifizieren. Alternativ können größere Buch
staben dargestellt werden, um zu prüfen, ob diese noch richtig erkannt werden.
In jedem Fall besteht der Sehtest aus einer Abfolge von unterschiedlichen Testbil
dern, die vom Fahrer erkannt werden müssen. Die Antworten des Fahrers werden
von der Auswerteeinheit 2 ausgewertet, so dass die Auswerteeinheit 2 nach Ab
schluss des Sehtests entweder zu einem positiven oder negativen Gesamtergeb
nis kommt, das dem Fahrer z. B. ebenfalls über den Monitor 5 mitgeteilt wird.
Ist das Gesamtergebnis des Sehtests ungenügend, so wird der Fahrer über ent
sprechende akustische oder optische Signalmittel 7 gewarnt, wenn er eine von der
Auswerteeinheit 2 unter Berücksichtigung des Testergebnisses bestimmte Fahr
zeuggeschwindigkeit überschreitet oder einen ebenfalls unter Berücksichtigung
des Testergebnisses bestimmten Mindestabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug
unterschreitet. Daneben wird die Maximalgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs
durch entsprechende Ansteuerung des Motormanagements 8 künstlich reduziert.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Durchführung eines Fahrer-Sehtestests mit einem im
Fahrzeuginnenraum angeordneten Monitor (5) zur Darstellung von Testbildern, mit einer
im Zugriff des Fahrers angeordneten Eingabevorrichtung (1) zur Eingabe einer Antwort
auf das jeweils dargestellte Testbild und mit einer Auswerteeinheit (2) zur Auswertung
der Antworten und zur Generierung des jeweils nächsten Testbildes, wobei mindestens
eine Fahrzeugkomponente (8) von der Auswerteeinheit (2) in Abhängigkeit von einem
Testergebnis ansteuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Erfassen der
Position des Fahrers bezüglich dem Monitor (5) vorgesehen sind, so dass die
Auswerteeinheit (2) beim Generieren der Testbilder die Position des Fahrers
berücksichtigt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Erfassen des
Abstandes zwischen dem Fahrer und dem Monitor (5) vorgesehen sind, so dass die
Auswerteeinheit (2) beim Generieren der Testbilder den Abstand zwischen dem Fahrer
und dem Monitor (5) berücksichtigt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Mittel zum Erfassen der Position des Fahrers oder die Mittel zum Erfassen des Abstandes
zwischen dem Fahrer und dem Monitor (5) mindestens einen Radarsensor (6) umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel
zur Identifikation des Fahrers vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur
Identifikation des Fahrers eine Smart Card (4) mit Identifikationsdaten umfassen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
Signalisierungseinrichtungen (7) zum Signalisieren von Gefahrensituationen vorgesehen
sind und dass die Signalisierungseinrichtungen (7) von der Auswerteeinheit (2) in
Abhängigkeit vom Testergebnis ansteuerbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Motormanagement (8) von der Auswerteeinheit (2) ansteuerbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (2)
die maximale Fahrzeuggeschwindigkeit in Abhängigkeit vom Testergebnis vorgibt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Auswerteeinheit (2) den einzuhaltenden Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden
Fahrzeug vorgibt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Fahrer signalisiert wird, ob und wie die Auswerteeinheit (2) eine
Fahrzeugkomponente (8) in Abhängigkeit vom Testergebnis ansteuert.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel
zum Abspeichern der Testergebnisse als benutzerspezifische Daten vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mit
Hilfe der Auswerteeinheit auch die Reaktionszeit des Fahrers während des Sehtests
erfassbar und auswertbar sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der
Monitor (5) in Form eines LCD- oder TFT-Displays realisiert ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die
Eingabevorrichtung (1) eine Tastatur oder einen Joystick umfasst.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest ein Teil der Eingabevorrichtung (1) in ein Fahrpedal integriert ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die
Eingabevorrichtung (1) Mittel zur Spracherfassung und Spracherkennung umfasst.
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