DE10037164A1 - Datenlichtschranke - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft insbesondere in der automatisierten Lager- und Fördertechnik angewendete Datenlichtschranke mit einer Einrichtung zur Anpassung der Vollduplexübertragung an das Halbduplex-Protokoll eines Profibus. DOLLAR A Um ausschließlich profibus-konforme Zeichen und Telegramme übertragen zu können, wird als solche Einrichtung erfindungsgemäß ein aktiver Profibus-Repeater eingesetzt.
Description
Die Erfindung betrifft eine insbesondere in der automatisierten Lager- und Fördertechnik
angewendete Datenlichtschranke mit einer Einrichtung zur Anpassung der
Vollduplexübertragung an das Halbduplex-Protokoll eines Profibus.
In der automatisierten Lager- und Fördertechnik müssen die Regalbediengeräte und
Verschiebewagen mit den Bussystemen verbunden werden, damit Steuerinformationen und
Daten ausgetauscht werden können. Für diese Verbindung werden zumeist Datenlichtschranken
verwendet, die unter den Begriff "optische Freiraum-Datenübertragungssysteme" fallen.
Zur Anpassung der Vollduplexübertragung an das Halbduplex-Protokoll des Profibus besitzen
diese Datenlichtschranken jeweils ein Interface auf Basis der Kontrolle der Signalruhezeiten.
Eine andere Bezeichnung für diese Geräte lautet "IR-Repeatert".
In diesen einfachen Repeatern werden die optisch empfangenen Signale direkt und ohne
logische Prüfung in elektrische Signale rückverwandelt und auf den Datenbus gesendet. Es wird
vorausgesetzt, daß der optische Empfänger der Datenlichtschranke nur profibus-konforme
optische Signale erhält. Diese Einschränkungen wurden allerdings als behindernd für Installation
und Wartung benannt. Im Falle optischer Störungen sinkt die Verfügbarkeit des Gesamtsystems.
Trotzdem gilt dieses einfache Umsetzprinzip, das die Bussteuerung lediglich durch Zeitmessung
der Telegrammlücken bewerkstelligt, als DIN 19245-konform.
Eine Besonderheit des Profibus ist das sog. Halbduplex-Protokoll (RS485, Multipoint
Connection, Multi Drop Protocol). Über den gleichen Draht gehen zeitlich nacheinander in
entgegengesetzter Richtung Frage- und Antworttelegramme. Dieser Zweirichtungsbetrieb wird
im Interface der Datenlichtschranke in zwei getrennte Richtungskanäle transformiert und auf der
Gegenseite wieder zurück. Die Lichtstrecke wird also vollduplex, d. h. über zwei ununterbrochen
bestehende, sich nicht beeinflussende Datenkanäle betrieben. Da die Lichtstrahlen für die Hin-
und Rückrichtung einen deutlichen mechanischen Abstand haben (den zwischen Sender- und
Empfangslinse), wird bei einer Lichtstrahlunterbrechung fast immer erst der eine und dann der
andere Kanal getrennt. Es kann auch vorkommen, daß dauerhaft nur ein Kanal unterbrochen
wird und der andere betriebsfähig bleibt.
Während eine komplette zweiseitige Unterbrechung einem abgezogenen Teilnehmer-Buskabel
entspricht und durch das Bussystem einer Fehlerkatagorie der Art: "Teilnehmer abwesend"
zugeordnet wird, gibt es für eine einseitige Lichtstrahlunterbrechung (d. h., Datentelegramme
gehen nur in eine Richtung) keine Entsprechung zu einem behebbaren Fehler, sondern die
Interpretation als Hardwarefehler (Transceiver Circuit Defect, manuell quittierungspflichtig). In so
einem Fall verhalten sich die halb abgetrennten Teilnehmer schwer kalkulierbar (entsprechend
der eingebauten Fehlerlogik, für die es keine Vorschriften gibt): während einige Daten
absenden, die ins Leere gehen, reagieren andere mit Timeouts, so daß sie nach
Kontaktwiederherstellung erneut "in Betrieb" genommen werden müssen. Zwar tut das Profibus-
System das problemlos, aber eben erst nach Quittierung dieser Fehlererscheinung durch einen
menschlichen Bediener. Bis dahin bedient es nur die zweifelsfreien Teilnehmer weiter oder es
steht gar still.
Damit nun nicht jede Lichtstrahlunterbrechung zu einem bestätigungspflichtigen Systemfehler
führt, schalten die Datenlichtschranken nach Detektion einer unterbrochenen Lichtstrecke auch
den Datenverkehr auf der verbliebenen Strecke ab, so daß - nach der Detektion, ca. 3 . . 10 ms -
sich wieder der Zustand der scheinbaren völligen Unterbrechung einstellt. Allerdings werden
innerhalb dieser Zeit, da der Lichtempfänger kein Eingangssignal hat, völlig undefinierte Daten
auf den Bus gesendet. Bis diese von den übrigen Teilnehmern als unbrauchbar und nur
vorübergehend disqualifiziert werden, vergeht weitere Systemzeit (Systemerholungszeit), in der
der geregelte Datenverkehr unterbrochen ist. Je höher die Datenrate, desto mehr Telegramme
gehen bei einer solchen Unterbrechung ins Leere.
Ähnliches passiert, wenn eine Seite des Datenübertragungssystems von der Spannung
genommen wird; infolge der dann immens erhöhten optischen Empfindlichkeit können schon
geringfügige optische Störquellen, sogar das selbst abgestrahlte und diffus reflektierte
Senderlicht, zu optisch ausreichendem Empfangspegel führen, dessen Umsetzung in
Datensignale natürlich völlig unsinnige Ergebnisse erbringt.
Hierbei kann sogar der Fall eintreten, daß der Empfangspegel oberhalb der Abschaltschwelle
bleibt und der Profibus wegen ständiger Fehlsignale dauerhaft zusammenbricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausschließlich profibus-konforme Zeichen und
Telegramme übertragen zu können.
Erfindungsgemäß wird anstelle des bisherigen Interfaces ein aktiver Profibus-Repeater
eingesetzt.
Mit der Erfindung werden die nachstehenden Vorteile erzielt:
Im Falle einer Störung wird unabhängig von der Ursache die Datenweiterleitung unterbrochen,
bis wieder ein gültiger Telegrammanfang detektiert wird. Der Repeater kontrolliert zu diesem
Zweck den Telegrammtyp und die dazugehörige Telegrammlänge entsprechend den
Festlegungen der DIN 19245 Teil 1. Durch Fremdlicht, Kurzschlüsse, Datenkollisionen und EMV-
Einspeisungen verursachte Datenfehler werden in gleicher Weise vom Empfänger ferngehalten.
Dadurch ist es möglich, den Datenverkehr zwischen den anderen Teilnehmern des Systems
ungestört fortzusetzen, auch wenn die Datenlichtstrecke durch Fremdeinwirkungen
vorübergehend unbenutzbar ist.
Der Repeater benötigt für die Zeichenerkennung und das Wiederaussenden eine Zeitspanne
von exakt einem Zeichen und einer geringfügigen Rechenzeit von 3 µs Da auf beiden
Lichtempfangsseiten ein Repeater plaziert ist, tritt eine Antwortverzögerung von 2 Zeichen + ca.
6 µs auf, die ggf. zu berücksichtigen ist. Da im Profibus für die Reaktion eines Teilnehmers je
nach Datenraten eine jeweils maximale Zeitspanne vorgeschrieben ist, ist die Verringerung
dieser Dauer durch den Profibus-Repeater zu beachten.
Der Repeater greift durch seine Datenzensur in den Datenstrom ein, indem er ein als defekt
erkanntes Telegramm abbricht, anstatt es zu Ende laufen zu lassen. Dieses Verhalten des
Repeaters ist insofern profibus-konform, als im Profibus eine Wiederherstellung defekter
Telegramme nicht möglich ist und die Abkürzung eines ohnehin defekten Telegramms keine
weiteren Fehler gegenüber dessen vollständiger Übertragung verursacht. Es ist insofern
verbessernd, als die zufällige Wiederaufnahme der Übertragung, bei der Telegrammfragmente
auf den Bus gesendet werden, verhindert wird.
In der Zeichnung ist ein Blockschaltbild des Profibus-Repeaters dargestellt.
Das Blockschaltbild zeigt die Datenbearbeitungsstruktur einer Datenlichtschranke. Zu einer
Strecke gehören zwei gleichartige Datenlichtschranken.
Das im optischen Empfänger (1) empfangene und verstärkte Signal durchläuft einen
Datenempfänger (2), einen sog. UART (universal asynchron receiver transmitter), der aus 11
aufeinanderfolgenden Datenbits ein Zeichen zusammenstellt. Dieses wird von einer
Prüfeinrichtung (3) auf Richtigkeit bewertet. Ist es richtig und zum Telegramm passend,
veranlaßt diese die serielle Rückwandlung durch den UART-Sender (4) und das Senden auf den
Bus mittels Steuerung des Bustreibers (5). Im Falle der Detektion eines Fehlers wird die
Sendung durch Abschalten des Bustreibers (5) und des UART-Senders (4) unterbrochen. Die
Prüfeinrichtung verbleibt in diesem Zustand, bis sie einen gültigen Telegrammbeginn erkennt.
Die Senderichtung wird vom Repeater nicht datengeprüft. Eine Verknüpfungslogik (6) verhindert
lediglich das Senden im Fehlerfall, d. h. die ungewollte Datenübertragung in nur einer Richtung.
Claims (2)
1. Datenlichtschranke mit einer Einrichtung zur Anpassung der Vollduplexübertragung an das
Halbduplex-Protokoll eines Profibus,
dadurch gekennzeichnet,
daß als solche Einrichtung ein aktiver Profibus-Repeater vorgesehen ist.
2. Datenlichtschranke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Repeater auf beiden Lichtempfangsseiten vorgesehen ist.
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DE19934922 | 1999-07-20 | ||
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10037164B4 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE102004035984A1 (de) * | 2004-07-21 | 2006-03-16 | Visolux Zweigniederlassung Der Pepperl + Fuchs Gmbh | Verfahren und Anordnung zur optischen Halbduplexübertragung zwischen Profibus-Kabelsegmenten |
Family Cites Families (2)
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WO1995015624A1 (en) * | 1993-12-02 | 1995-06-08 | Radiance Communications, Inc | Infrared local area network |
DE19821865A1 (de) * | 1998-05-15 | 1999-11-18 | Siemens Ag | Empfängerschaltung für ein optisches Signal sowie Einrichtung zur Datenübertragung mit einer derartigen Empfängerschaltung |
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2000
- 2000-07-20 DE DE10037164A patent/DE10037164B4/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (2)
Title |
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Der PROFIBUS auf der Systec C90 (auf der Messe in München verteiltes Prospektmaterial) * |
Jörg Hörger "Der PROFIBUS auf Erfolgskurs in: Sonderdruck aus FZI aktuell 2/Oktober 1989, S. 1-7 (auf der Systec C90 verteilt) * |
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DE102004035984A1 (de) * | 2004-07-21 | 2006-03-16 | Visolux Zweigniederlassung Der Pepperl + Fuchs Gmbh | Verfahren und Anordnung zur optischen Halbduplexübertragung zwischen Profibus-Kabelsegmenten |
DE102004035984B4 (de) * | 2004-07-21 | 2008-04-10 | Visolux Zweigniederlassung Der Pepperl + Fuchs Gmbh | Verfahren und Anordnung zur optischen Halbduplex-Übertragung zwischen Profibus-Kabelsegmenten |
Also Published As
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DE10037164B4 (de) | 2008-04-03 |
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