DE10036350C2 - Leistungsschalter mit thermomagnetischer Auslöseeinrichtung - Google Patents
Leistungsschalter mit thermomagnetischer AuslöseeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit einer thermomagnetischen
Auslöseeinrichtung zur Überlast- und Kurzschlussauslösung nach dem Ober
begriff von Anspruch 1.
Aus den Druckschriften DE 92 03 984 U1 und DE 42 02 122 C2 ist für einen mehr
poligen Leistungsschalter mit Gehäuse eine Auslöseeinrichtung bekannt, die
pro Pol einen Thermoauslöser und einen Magnetauslöser enthält. Der Mag
netauslöser besteht aus einem U-förmigen Magnetjoch, einem entfernt von
dessen Polschenkeln endseitig gelagerten Klappanker und einer vom Haupt
strom der Poleinheit beaufschlagten Erregerwicklung. Der zur Kurzschluss
auslösung des Schutzschalters dienende Magnetauslöser arbeitet mit einem
der Überlastauslösung dienenden Bimetallauslöser im Verbund, dessen annä
hernd U-förmiges Bimetall und ein diesem parallel geschalteter Shunt als Er
regerwicklung für den Magnetauslöser dienen. Beim Auftreten eines Kurz
schlussstromes in der Poleinheit wird der Klappanker entgegen der Kraftwir
kung einer Zugfeder zum Magnetjoch geklappt. Der Klappanker greift mit sei
nem Ende, das sich gegenüber der Lagerstelle befindet, in eine Auslösebrü
cke, welche die Bewegung des Klappankers auf den Klinkenmechanismus ei
nes Schaltschlosses des Schutzschalters überträgt. Über einen Einstellschie
ber wird die Ruhelage des Klappankers festgelegt, damit der Luftspalt zwi
schen Magnetjoch und Klappanker bestimmt und somit die Auslöseempfind
lichkeit des Magnetauslösers eingestellt. Der Hauptstrom der Poleinheit und
damit der Erregerstrom für den Magnetauslöser fließt über eine von außen
zugängliche Anschlussschiene zu, teilt sich zwischen Bimetall und Shunt auf
und fließt über eine innere Kontaktschiene weiter. Die Auslöseeinrichtungen
werden sowohl mit Fortsätzen der Anschlussschiene als auch der Kontakt
schiene lagegenau in entsprechende Ausnehmungen des Gehäuses des
Leistungsschalters montiert. Dabei wird Klebstoff oder Vergussmasse verwen
det, und es sind enge Klebespalte vorgesehen. Dadurch werden bei der Mon
tage in einem erheblichem Maße Spannungen auf die geshuntete Bimetall
baugruppe übertragen, deren Ursache in erster Linie auf die bei der Vormontage
der Auslöseeinrichtung entstehenden erheblichen Toleranzen zurückzu
führen ist. Die mechanischen Spannungen haben eine relativ hohe Ungenau
igkeit der thermischen Überstromauslösung bzw. einen hohen Aufwand an
Nacharbeit zur Folge.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Toleranzanfälligkeit des
thermischen Auslösers bei möglichst lagerichtigem Einbau der Auslöseein
richtung erheblich zu verringern.
Ausgehend von einem Leistungsschalter der eingangs genannten Art wird die
Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des unab
hängigen Anspruches gelöst, während den abhängigen Ansprüchen vorteil
hafte Weiterbildungen der Erfindung zu entnehmen sind.
Erfindungswesentlich ist, dass die Auslöseeinrichtung bezüglich ihrer An
schlussschiene lagegenau und bezüglich ihrer Kontaktschiene unter Ausgleich
erheblicher Winkel- und Maßtoleranzen in das Gehäuse spannungsfrei ein
setzbar und durch Kleben oder Vergießen festgelegt wird. Die geringe Materi
alstärke und Materialhärte von Anschluss- und Kontaktschiene verhindert nach
Aushärten des Klebstoffes oder der Vergussmasse durch geringfügiges Ver
biegen dieser Schienen eine Übertragung mechanischer Spannungen, die von
den Verbindungsstellen mit benachbarten Baugruppen (d. h. Anschlussele
menten und Kontaktsystem) ausgehen. So erfolgt der Einbau der Auslöseein
richtung, ohne dass nachteilige mechanische Spannungen auf die Bimetall
baugruppe ausgeübt werden. Der mit derartig montierten Auslöseeinrichtun
gen versehene Leistungsschalter weist ein genaueres thermisches Auslöse
verhalten bei Überlast auf.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass
wenigstens ein von der Anschlussschiene bzw. Kontaktschiene abgewinkelter
erster Fortsatz und zweiter Fortsatze vorgesehen sind, die sich parallel zur
Montagerichtung der vormontierten Auslöseeinrichtung in das Leistungsschal
tergehäuse erstrecken. Mit eine Materialstärke der Kontaktschiene und der
Anschlussschiene, die nicht größer als 2 mm ist, können beim Einbau der
Auslöseeinrichtung noch in einem bestimmten Bereich Toleranzen bzw. me
chanische Spannungen problemlos ausgeglichen werden. Mit einer am an
schlussseitigen Ende gefaltet ausgeführten Anschlussschiene wird an dieser
Stelle anschlussseitig die doppelte Materialstärke bewirkt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgen
den, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen
Fig. 1: den erfindungswesentlichen Teil eines erfindungsgemäßen dreipoli
gen Leistungsschalters im Längsschnitt von innen zur Anschlussseite
gesehen;
Fig. 2: eine Einzelheit aus Fig. 1 zur Darstellung der Montage einer Auslö
seeinrichtung im Gehäuse des Leistungsschalters;
Fig. 3: eine vollständig vormontierte Auslöseeinheit aus Fig. 1 in perspektivi
scher Darstellung;
Fig. 4: die Auslöseeinheit aus Fig. 3 ohne Magnetauslöser.
Nach Fig. 1 ist ein dreipoliger Leistungsschalter 2 innerhalb eines Gehäuses 4
aus Formstoff in drei Poleinheiten 6 aufgeteilt. In jeder Poleinheit 6 ist eine
thermomagnetische Auslöseeinrichtung 8 montiert. Der Leistungsschalter 2
enthält weiterhin Schaltkontakte und einen durch die Auslöseeinrichtungen 8
auslösbaren Betätigungsmechanismus, die - da unerheblich für die Erfindung
- nicht dargestellt sind.
In Fig. 3 ist eine vollständig vormontierte Auslöseeinrichtung 8, bestehend aus
dem Verbund eines thermischen Überstromauslösers und eines magnetischen
Kurzschlussauslösers, vor dem Einbau in das Gehäuse 4 dargestellt, wogegen
in Fig. 4 die Vormontage lediglich bis zum thermischen Überstromauslöser
erfolgt ist. Mit 5 ist die Montagerichtung der vormontierten Auslöseinrichtung 8
in das Gehäuse 4 bezeichnet. Die Montagerichtung 5 weist zur Anschlussseite
des Leistungsschalters 2. Die Auslöseeinrichtung 8 besteht hinsichtlich des
magnetischen Kurzschlussauslösers aus einem U-förmigen Magnetjoch 10,
einem Klappanker 12 und hinsichtlich des thermischen Überstromauslösers
aus einem U-förmigen Bimetall 14 und einem diesem elektrisch und konstruk
tiv parallelen Shunt 16. Bimetall 14 und Shunt 16 umfassen einen der Pol
schenkel des Magnetjochs 10 und dienen somit gleichermaßen als Erreger
wicklung des Magnetauslösers. In Fig. 1 ist das an sich bekannte Zusammen
wirken der oberen Enden von Klappanker 12 und Bimetall 14 mit zugehörigen
Auslöseschiebern einer Auslöseschieberbaugruppe 11 angedeutet. Bimetall
14 und Shunt 16 sind auf der einen Seite über eine erste Nietverbindung 18
mit einer Anschlussschiene 22 und auf der anderen Seite über eine zweite
Nietverbindung 20 mit einer Kontaktschiene 24 verbunden. An die Anschluss
schiene 22 ist anwenderseitig eine Phase einer versorger- oder verbraucher
seitigen Stromleitung anzuschließen. Über die Kontaktschiene 24 wird die in
nere Verbindung zu dem Schaltkontakt der Poleinheit 6 hergestellt. Die An
schlussschiene 22 ist an ihrem anschlussseitigen Ende 26 durch Faltung in
ihrer Materialstärke d1 verdoppelt worden.
Nach Fig. 1 bis 4 ist die im wesentlichen ebene Anschlussschiene 22 mit zwei
seitlich nach unten rechtwinklig abgebogenen ersten Fortsätzen 28 und 30
ausgestattet, die parallel zur Montagerichtung 5 sowie zu Bimetall 14 und
Shunt 16 verlaufen und spiegelsymmetrisch zueinander sind. Die im wesentli
chen rechtwinklige Kontaktschiene 24 ist mit zwei abgewinkelten zweiten Fort
sätzen 32 und 34 ausgestattet. Der eine zweite Fortsatz 32 ist seitlich zur An
schlussseite von der Kontaktschiene 24 rechtwinklig abgebogen und verläuft
parallel zu Bimetall 14 und Shunt 16. Der andere zweite Fortsatz 34 ist am
unteren, von den Schaltkontakten abgewandten Ende 27 der Kontaktschiene
24 zur Anschlussseite rechtwinklig abgebogen und verläuft parallel zur An
schlussschiene 22. Die zweiten Fortsätze 32, 34 verlaufen ebenfalls parallel
zur Montagerichtung 5. Durch diesen Verlauf der Fortsätze 28, 30, 32, 34 ist
die vormontierte Auslöseeinrichtung 8 problemlos in Montagerichtung 5 in das
Gehäuse 4 einsetzbar.
Fig. 1 und insbesondere Fig. 2 lassen erkennen, dass im unteren Teil des Ge
häuses 4 zwei spiegelbildlich zueinander ausgebildete erste Ausnehmungen
36 und 38 vorgesehen sind, die ebenfalls in Montagerichtung 5, d. h. in Rich
tung zur Anschlussseite, verlaufen. Die ersten Fortsätzen 28, 30 sind in die
ersten Ausnehmungen 36, 38 eingeklemmt worden, und der zwischen den
Fortsätzen 28, 30 und den ersten Ausnehmungen 36, 38 verbliebene enge erste
Fügspalt 40 bzw. 42 ist durch Klebstoff oder Vergussmasse ausgefüllt worden.
Dadurch wurde die Auslöseeinrichtung 8 bezüglich ihrer Anschlussschiene 22
sehr genau im Gehäuse 4 festgelegt. Seitlich bzw. in der unteren Mitte jeder
Poleinheit 6 ist im Gehäuse 4 jeweils eine zweite Ausnehmung 44 bzw. 46
vorgesehen, die wiederum in Montagerichtung 5 verläuft. Der zweite Fortsatz
32 bzw. 34 wurde unter Belassung eines Spiels in die zugehörige zweite Aus
nehmung 44 bzw. 46 eingefügt, und danach der relativ weite zweite Fügspalt
48 bzw. 50 durch Klebstoff oder Vergussmasse ausgefüllt. Dadurch wurde die
Auslöseinrichtung 8 bezüglich ihrer Kontaktschiene 24 im Gehäuse 4 festge
legt, wobei vorerst auf ein genaueres Ausrichten der Kontaktschiene 24 ver
zichtet worden ist, womit die Übertragung mechanischer Spannungen auf die
spannungsempfindliche thermische Gruppe aus Bimetall 14 und Shunt 16
vermieden wurde. Nach dem Aushärten des Klebstoffes oder der Verbund
masse, d. h. nach der dauerhaften Festlegung der ersten und der zweiten Fort
sätze 28, 30 bzw. 32, 34 in den ersten und den zweiten Ausnehmungen 36, 38
bzw. 44, 46 kann im erforderlichen Falle die Kontaktschiene 24 zum Ausgleich
eventuell zu verringernder Toleranzen zwischen der Kontaktschiene 24 und
weiterführenden stromführenden Teilen im Inneren des Leistungsschalters 2
leicht verbogen werden. Die daraus resultierenden mechanischen Spannun
gen können nicht mehr auf die thermische Gruppe aus Bimetall 14 und Shunt
16 übertragen werden. Damit diese leichte Verbiegung derart vonstatten ge
hen kann, ist die kupferne Kontaktschiene 24 nur mit einer Materialstärke d2
bis zu 2 mm ausgestattet (Fig. 4). Auch die kupferne Anschlussschiene 22 hat
nur eine Materialstärke d1 bis zu 2 mm, damit mechanische Spannungen, die
von einem mit dem Ende 26 der Kontaktschiene 22 zu verbindenden An
schlusssystem ausgehen, nicht auf die thermische Gruppe übertragen werden
können. Bei dem erfindungsgemäßen Leistungsschalter 2 ist gewährleistet,
dass die Klappanker 12 und die Bimetalle 14 der Auslöseeinrichtungen 8 in
genauer räumlicher Beziehung zu der Auslöseschieberbaugruppe 11 stehen.
Claims (5)
1. Leistungsschalter mit einer thermomagnetischen Auslöseeinrichtung (8)
pro schaltender Poleinheit (6), einem auslösbaren Betätigungsmechanis
mus, von diesem zu betätigende Schaltkontakte und einem Gehäuse (4),
wobei
die Auslöseeinrichtung (8) aus einem U-förmigen Magnetjoch (10), ei nem Klappanker (12), einem U-förmigen Bimetall (14) und einem die sem parallel geschalteten Shunt (16), die einen der Polschenkel des Magnetjochs (10) umfassen, besteht;
Bimetall (14) und Shunt (16) einerseits mit einer Anschlussschiene (22) und anderseits mit einer Kontaktschiene (24) fest verbunden sind;
die Anschlussschiene (22) mindestens einen ersten Fortsatz (28, 30) und die Kontaktschiene (24) mindestens einen zweiten Fortsatz (32, 34) trägt;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fortsätze (28, 30 bzw. 32, 34) von Anschlussschiene (22) und Kon taktschiene (24) in zugehörigen ersten und zweiten Ausnehmungen (36, 38 bzw. 44, 46) des Gehäuses (4) durch Klebstoff oder Verguss masse befestigt sind; dass
in der mindestens einen ersten Ausnehmung (36, 38) der mindestens eine erste Fortsatz (28, 30) klemmend einsetzbar und ein enger erster Fügspalt (40, 42) vorgesehen ist; dass
in der mindestens einen zweiten Ausnehmung (44, 46) der mindestens zweite Fortsatz (32, 34) spielbehaftet einsetzbar und ein weiter zweiter Fügspalt (48, 50) vorgesehen ist; und dass
die Kontaktschiene (24) bei im wesentlichen beibehaltenem wirksamen Stromquerschnitt eine möglichst geringe Materialstärke (d1) aufweist.
die Auslöseeinrichtung (8) aus einem U-förmigen Magnetjoch (10), ei nem Klappanker (12), einem U-förmigen Bimetall (14) und einem die sem parallel geschalteten Shunt (16), die einen der Polschenkel des Magnetjochs (10) umfassen, besteht;
Bimetall (14) und Shunt (16) einerseits mit einer Anschlussschiene (22) und anderseits mit einer Kontaktschiene (24) fest verbunden sind;
die Anschlussschiene (22) mindestens einen ersten Fortsatz (28, 30) und die Kontaktschiene (24) mindestens einen zweiten Fortsatz (32, 34) trägt;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fortsätze (28, 30 bzw. 32, 34) von Anschlussschiene (22) und Kon taktschiene (24) in zugehörigen ersten und zweiten Ausnehmungen (36, 38 bzw. 44, 46) des Gehäuses (4) durch Klebstoff oder Verguss masse befestigt sind; dass
in der mindestens einen ersten Ausnehmung (36, 38) der mindestens eine erste Fortsatz (28, 30) klemmend einsetzbar und ein enger erster Fügspalt (40, 42) vorgesehen ist; dass
in der mindestens einen zweiten Ausnehmung (44, 46) der mindestens zweite Fortsatz (32, 34) spielbehaftet einsetzbar und ein weiter zweiter Fügspalt (48, 50) vorgesehen ist; und dass
die Kontaktschiene (24) bei im wesentlichen beibehaltenem wirksamen Stromquerschnitt eine möglichst geringe Materialstärke (d1) aufweist.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein
oder mehrere von der Anschlussschiene (22) abgewinkelte erste Fortsätze
(28, 30) und ein oder mehrere von der Kontaktschiene (24) abgewinkelte
zweite Fortsätze (32, 34) vorgesehen sind, die sich jeweils in Montage
richtung (5) der Auslöseeinrichtung (8) erstrecken.
3. Leistungsschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Materialstärke (d2) der Kontaktschiene (24) nicht
größer als 2 mm ist.
4. Leistungsschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Materialstärke (d1) der Anschlussschiene (22)
nicht größer als 2 mm ist.
5. Leistungsschalter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Anschlussschiene (22) am anschlussseitigem Ende
(26) gefaltet ist.
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