DE10036172A1 - Verfahren zur Hydrierung organischer Verbindungen und Reaktor hierfür - Google Patents
Verfahren zur Hydrierung organischer Verbindungen und Reaktor hierfürInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur Hydrierung organischer Verbindungen, wobei ein eine hydrierbare organische Verbindung enthaltender flüssiger Zulauf in Rieselfahrweise in Gegenwart eines Hydrierkatalysators nacheinander in einem ersten Hydrierreaktor und einem zweiten Hydrierreaktor mit Wasserstoff in Kontakt gebracht wird, wobei DOLLAR A (a) der zweite Hydrierreaktor ein erstes, ein Bett eines Hydrierkatalysators enthaltendes Kompartiment und ein zweites, katalysatorfreies Kompartiment zur Aufnahme eines Flüssigphasenvolumens aufweist, DOLLAR A (b) das erste und das zweite Kompartiment wärmeleitend miteinander verbunden sind und das zweite Kompartiment über einen Überlauf mit dem ersten Kompartiment flüssigkeitsdurchgängig verbunden ist, DOLLAR A (c) die Flüssigphase des Austrags aus dem ersten Hydrierreaktor in das zweite Kompartiment geleitet wird und DOLLAR A (d) ein die hydrierte organische Verbindung enthaltender Strom aus dem ersten Kompartiment abgezogen wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrstufiges Verfahren zur
Hydrierung organischer Verbindungen. Sie betrifft insbesondere
ein Verfahren, bei dem ein eine hydrierbare organische Verbindung
enthaltender flüssiger Zulauf in Rieselfahrweise in Gegenwart ei
nes Hydrierkatalysators nacheinander in einem ersten Hydrierreak
tor und einem zweiten Hydrierreaktor mit Wasserstoff in Kontakt
gebracht wird. Die Erfindung betrifft außerdem einen Reaktor, der
als zweiter Hydrierreaktor in dem Verfahren geeignet ist.
Die heterogene katalytische Hydrierung verschiedener Arten orga
nischer Verbindungen wird im industriellen Maßstab in großem Um
fang durchgeführt. Wichtige Beispiele hierfür sind die Hydrierung
von Aldehyden zu Alkoholen, ungesättigter Kohlenwasserstoffe zu
gesättigten Kohlenwasserstoffen, ungesättigter Fettsäuren zu ge
sättigten Fettsäuren, ungesättigter Alkohole zu gesättigten Alko
holen, von Nitrilen zu Aminen oder Ketonen zu sekundären Alkoho
len. Die heterogene katalytische Hydrierung kann in flüssiger
Phase oder in der Dampfphase durchgeführt werden.
Technisch weit verbreitet ist die Hydrierung in flüssiger Phase
und hier speziell in Rieselfahrweise, wobei ein die zu hydrie
rende Verbindung enthaltender oder daraus bestehender flüssiger
Zulauf und das Wasserstoffgas im Gleichstrom von oben nach unten
über ein Bett des Hydrierkatalysators strömen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Hydrierung mehrstufig
durchzuführen. Im ersten Hydrierreaktor eines mehrstufigen Hy
drierverfahrens wird in der Regel ein Teilumsatz von mehr als 90%
angestrebt. Der zweite und gegebenenfalls weitere Reaktoren haben
die Aufgabe, letzte Reste hydrierbarer Verbindungen in die hy
drierte Form zu überführen sowie gegebenenfalls zu Verfärbungen
neigende Nebenbestandteile hydrierend zu entfernen.
Die DE-B-11 15 232 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Al
koholen mit 2 bis 6. Kohlenstoffatomen, wobei der mit 50 bis
300 Vol.-% des Produktalkohols verdünnte Aldehyd in zwei in Reihe
geschalteten Hydrierstufen an einem Nickel- oder Cobaltkatalysa
tor hydriert wird. Die Reaktion erfolgt bei einer Temperatur von
130°C bis 220°C und einem Druck von weniger als 50 bar, wobei das
pro Stunde durchgesetzte Volumen der zu hydrierenden Aldehyde das
0,3- bis 2,5-fache des Gesamtvolumens des Katalysators beträgt.
Überschüssiger Wasserstoff wird vom Ausgang der zweiten Hydrier
stufe an den Eingang der ersten Hydrierstufe zurückgeführt.
Die EP-A-0319208 beschreibt ein Verfahren der katalytischen Hy
drierung in flüssiger Phase, bei dem ein Zulauf der zu hydrieren
den Verbindung in einem inerten Verdünnungsmittel im Gleichstrom
mit einem wasserstoffhaltigen Gas von oben nach unten durch eine
Hydrierzone geleitet wird, die ein Bett eines teilchenförmigen
Hydrierkatalysators mit definierter Teilchengröße enthält. Die
Strömungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit über das Bett soll dabei
im Bereich von 1,5 cm/s bis 5 cm/s liegen und die Zufuhr des was
serstoffhaltigen Gases ist so gewählt, dass an der Oberfläche der
Katalysatorteilchen das 1,00- bis 1,15-fache der zur vollständi
gen Umwandlung des organischen Zulaufs in das Hydrierungsprodukt
notwendigen stöchiometrischen Menge an Wasserstoff zur Verfügung
steht. In der Fig. 3 der EP-A-0319208 ist eine typische Anlage
zur zweistufigen Hydrierung gezeigt. Sie umfasst einen ersten Re
aktor 51 und einen zweiten Reaktor 72. Im unteren Teil des ersten
Reaktors befindet sich ein katalysatorfreier Raum 56, der zur
Aufnahme von Flüssigkeit dient, die das Katalysatorbett im ersten
Reaktor passiert hat. Die Flüssigkeit wird über die Leitung 57,
die Pumpe 58, Leitung 59 und die Wärmetauscher 60 und 62 abgezo
gen und in den ersten Reaktor recycliert. Ein Teilstrom wird in
den zweiten Reaktor geleitet uni dort weiter umgesetzt. Bei dieser
Konzeption ist nachteilig, dass der untere Teil des Reaktions
raums im ersten Reaktor zum Sammeln der das Katalysatorbett pas
sierenden Flüssigkeit dient und nicht für die Umsetzung zur Ver
fügung steht.
Die Hydrierung verläuft exotherm und in der Regel bei erhöhter
Temperatur. Aufgrund des hohen Umsatzes im ersten Reaktor ist die
auftretende Wärmetönung ausreichend, um dort die erforderliche
Reaktionstemperatur ohne Wärmezufuhr von außen einzuhalten. In
der Regel muß die überschüssige Reaktionswärme abgeführt werden.
In einem adiabatisch betriebenen Reaktor wird die überschüssige
Reaktionswärme mit dem Reaktionsgemisch abgeleitet. Da der Zulauf
zum zweiten Reaktor nur noch geringe Gehalte an hydrierbarer Ver
bindung aufweist, in der Regel < 10%, reicht die durch die exo
therme Reaktion auftretende Wärmetönung im zweiten Reaktor meist
nicht aus, um diesen über die vollständige Länge des Katalysator
bettes auf einem angestrebten Temperaturniveau zu halten. Die an
gestrebten hohen Gesamtumsätze des Hydrierverfahrens werden nur
erreicht, wenn der zweite Reaktor bei gleicher oder sogar höherer
Reaktionstemperatur als der erste Reaktor betrieben wird. Dies
macht in der Regel Vorrichtungen zur Beheizung des Nachreaktors
oder ein Erwärmen des Zulaufs zum zweiten Reaktor oder die Ver
wendung eines aktiveren Katalysators im zweiten Reaktor erforder
lich. Dies ist jedoch im Hinblick auf den erforderlichen appara
tiven und energetischen Aufwand bzw. die hohen Kosten hochaktiver
Katalysatoren nachteilig.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
mehrstufiges Verfahren zur Hydrierung organischer Verbindungen
anzugeben, bei dem auf energiesparende, apparativ wenig aufwen
dige Weise ein hoher Gesamtumsatz bei der Hydrierung organischer
Verbindungen erzielt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Hy
drierung organischer Verbindungen gelöst, wobei ein eine hydrier
bare organische Verbindung enthaltender flüssiger Zulauf in Rie
selfahrweise in Gegenwart eines Hydrierkatalysators nacheinander
in einem ersten Hydrierreaktor und einem zweiten Hydrierreaktor
mit Wasserstoff in Kontakt gebracht wird, wobei
- a) der zweite Hydrierreaktor ein erstes, ein Bett eines Hydrier katalysators enthaltendes Kompartiment und ein zweites, kata lysatorfreies Kompartiment zur Aufnahme eines Flüssigphasen volumens aufweist,
- b) das erste und das zweite Kompartiment wärmeleitend miteinan der verbunden sind und das zweite Kompartiment über einen Überlauf mit dem ersten Kompartiment flüssigkeitsdurchgängig verbunden ist,
- c) die Flüssigphase des Austrags aus dem ersten Hydrierreaktor in das zweite Kompartiment geleitet wird und
- d) ein die hydrierte organische Verbindung enthaltender Strom aus dem ersten Kompartiment am Boden abgezogen wird.
"Rieselfahrweise" im Sinne der Erfindung bedeutet, dass der flüs
sige Zulauf und Wasserstoffgas bzw. ein wasserstoffhaltiges Gas
gemisch im Gleichstrom von oben nach unten das fest angeordnete
Bett des Katalysators durchströmen. Die Flüssigkeit passiert das
Katalysatorbett als diskontinuierliche Phase, während das Gas
eine kontinuierliche Phase bildet, die die Hohlräume der Packung
durchsetzt.
Bei dem ersten Hydrierreaktor handelt es sich um einen üblichen
Rieselbettreaktor für heterogean katalysierte Gas/Flüssig-Reak
tionen. Derartige Reaktoren sind z. B. in "Kirk-Othmer Encyclope
dia of Chemical Technology" 3. Aufl., Bd. 19, S. 880-914 be
schrieben. In der Regel ist ein vertikaler Rohrreaktor bevorzugt.
Der erste Hydrierreaktor enthält ein Bett eines Hydrierkatalysa
tors. Der zweite Hydrierreaktor im erfindungsgemäßen Verfahren
ist durch Einbauten in mindestens zwei Kompartimente unterteilt,
wobei in einem ersten Kompartiment ein Bett eines Hydrierkataly
sators angeordnet ist und ein zweites Kompartiment ein Flüssig
phasenvolumen aufnehmen kann. Der erste und zweite Hydrierreaktor
weisen bevorzugt keine Heiz- oder Kühlvorrichtungen auf.
Der flüssige Zulauf wird im Allgemeinen am Kopf des ersten Reak
tors aufgegeben, vorzugsweise in einer Weise, die eine weitgehend
gleichmäßige Verteilung des Zulaufs über den Reaktorquerschnitt
gewährleistet. Am unteren Teil, z. B. am Boden, des ersten Hy
drierreaktors wird ein teilhydrierter Strom entnommen.
Der Austrag aus dem ersten Hydrierreaktor kann flüssig oder flüs
sig/gasförmig-gemischtphasig sein. In der Regel ist der Austrag
aus dem ersten Hydrierreaktor jedoch ein flüssig/gasförmig-ge
mischtphasiger Strom. Es ist bevorzugt, diesen gemischtphasigen
Strom ohne vorhergehende Phasentrennung in den zweiten Hydrier
reaktor einzuführen. Beim Einleiten des gemischtphasigen Stroms
erfolgt im oberen Teil des zweiten Hydrierreaktors eine weitge
hende Phasentrennung, wobei durch geeignete Vorrichtungen dafür
gesorgt wird, dass sich die Flüssigphase im zweiten Kompartiment
sammelt. Gegebenenfalls von der Flüssigphase noch mitgeführte
Gasbläschen können aus dem zweiten Kompartiment in den Gasraum
des zweiten Hydrierreaktors entweichen.
Das erste und das zweite Kompartiment weisen einen gemeinsamen
Gasraum auf. Der gasförmige Anteil des in den zweiten Hydrier
reaktor eingeleiteten Austrags aus dem ersten Hydrierreaktor sam
melt sich in dem gemeinsamen Gasraum. Die Gasphase, die in der
Regel überschüssigen bzw. im ersten Hydrierreaktor nicht umge
setzten Wasserstoff enthält, durchströmt zusammen mit der aus dem
zweiten Kompartiment in das erste Kompartiment übertretenden
Flüssigphase im Gleichstrom das im ersten Kompartiment angeord
nete Katalysatorbett. In den Gasraum des zweiten Hydrierreaktors
kann gegebenenfalls weiteres Wasserstoffgas oder wasserstoffhal
tiges Gasgemisch eindosiert werden.
In der Regel ist es bevorzugt, den Austrag aus dem ersten Hy
drierreaktor an einer Stelle im oberen Teil, z. B. am Kopf, des
zweiten Hydrierreaktors einzuführen. Um die Flüssigphase des
Stroms in das zweite Kompartiment zu leiten, weist der zweite Re
aktor vorzugsweise oberhalb des ersten Kompartiments angeordnete
Ablenkeinrichtungen auf, die das erste Kompartiment vor dem un
mittelbaren Kontakt mit der Flüssigphase aus dem ersten Hy
drierreaktor abschirmen. Es kann sich z. B. um schräg angeordnete
Ablaufflächen handeln, deren Abtropfkante über dem zweiten Kom
partiment angeordnet ist. Das Anbringen von Ablenkeinrichtungen
stellt eine verfahrenstechnisch einfache Lösung dar. Andere Lö
sungen, wie das Einbringen des Austrags aus dem ersten Hydrier
reaktor über Durchführungen im Reaktormantel direkt in das zweite
Kompartiment, sind aufgrund der damit verbundenen Verschleißan
fälligkeiten und Dichtigkeitsproblemen nicht bevorzugt.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet auf besonders einfache
und elegante Weise eine Temperierung des Katalysatorbetts im er
sten Kompartiment des zweiten Hydrierreaktors durch eine wärme
leitende Verbindung mit dem zweiten, den heißen flüssigen Austrag
aus dem ersten Hydrierreaktor enthaltenden Kompartiment. Die wär
meleitende Verbindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform
dadurch erreicht, dass wenigstens eine Wand des ersten Komparti
ments gleichzeitig eine Wand des zweiten Rompartiments des zwei
ten Hydrierreaktors bildet. Die gemeinsame Wand besteht vorzugs
weise aus Metall, z. B. Edelstahl.
Das zweite Kompartiment ist über einen Überlauf flüssigkeits
durchgängig mit dem ersten Kompartiment verbunden. Auf diese
Weise wird im zweiten Kompartiment stets ein Flüssigphasenvolumen
vorgehalten. Erst beim Erreichen eines bestimmten Flüssigphasen
spiegels tritt Flüssigphase aus dem zweiten Kompartiment in das
erste Kompartiment über und durchläuft das dort angeordnete Kata
lysatorbett. Der Überlauf kann z. B. von der oberen Kante (oder
einem Teil davon) einer gemeinsamen Wand von erstem und zweitem
Kompartiment gebildet werden. Es sind jedoch auch andere Ausfüh
rungsformen des Überlaufs denkbar, die dem Fachmann geläufig
sind. Der Überlauf sollte dergestalt sein, dass übertretende
Flüssigphase im Wesentlichen die vollständige Länge des Katalysa
torbetts im ersten Kompartiment passiert, bevor sie aus diesem
abgezogen wird. Damit die übertretende Flüssigphase möglichst
gleichmäßig über den Querschnitt des ersten Kompartiments ver
teilt wird, kann man zweckmäßigerweise oberhalb der Katalysator
schüttung eine Verteilervorrichtung, z. B. einen Siebboden vorse
hen.
Das Volumen der im zweiten Kompartiment vor Einsetzen des Flüs
sigphasenübertritts über den Überlauf vorgehaltenen Flüssigphase
beträgt vorzugsweise das 0,4- bis 1,6-fache, insbesondere das 0,6
bis 1,1-fache, des Volumens des Katalysatorbetts im ersten Kom
partiment.
In der Regel wird im ersten Hydrierreaktor ein Umsatz, bezogen
auf die gewünschte hydrierte Verbindung, von mehr als 95%, vor
zugsweise 96 bis 99%, angestrebt. Nach dem zweiten Hydrierreaktor
wird im Allgemeinen ein Umsatz von mehr als 99,5%, insbesondere
mehr als 99,9% erreicht. Dem zweiten Hydrierreaktor im erfin
dungsgemäßen Verfahren kann ein oder mehrere weitere Hydrierreak
toren nachgeschaltet sein. Die nachgeschalteten Reaktoren sind in
diesem Fall in der Regel als übliche Rieselbettreaktoren ausge
staltet.
Es ist im Allgemeinen bevorzugt, die zu hydrierende organische
Verbindung mit einem inerten Verdünnungsmittel zu verdünnen, be
vor sie im ersten Reaktor mit Wasserstoff und dem Hydrierkataly
sator in Kontakt gebracht wird. Ein inertes Verdünnungsmittel ist
ein solches, das unter den Reaktionsbedingungen keine Umwandlung
am Hydrierkatalysator erfährt und unter den Reaktionsbedingungen
flüssig ist. Die Verwendung eines inerten Verdünnungsmittels
führt einerseits zu einem besseren Abtransport der entstehenden
Reaktionswärme und somit zu einer Verringerung der Bildung von
Reaktionsnebenprodukten und erlaubt andererseits die Einstellung
einer angestrebten Rieseldichte.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wird als inertes Verdünnungsmittel die hydrierte Form der zu hy
drierenden organischen Verbindung verwendet. Zweckmäßigerweise
setzt man zur Verdünnung eine Teilmenge der Flüssigphase aus dem
zweiten Kompartiment des zweiten Hydrierreaktors ein, die eine
hohe Konzentration der hydrierten Form der organischen Verbindung
enthält. Vorzugsweise wird daher eine Teilmenge der Flüssigphase
aus dem zweiten Kompartiment des zweiten Hydrierreaktors entnom
men und zum Zulauf des ersten Hydrierreaktors zurückgeführt. Das
Volumenverhältnis von Zulauf zu zurückgeführter Flüssigphase be
trägt vorzugsweise 1 : 3 bis 1 : 10, insbesondere 1 : 4 bis 1 : 7. In
Einzelfällen kann auch die Verwendung nicht systemimmanenter in
erter Verdünnungsmittel vorteilhaft sein, z. B. zur Viskositätser
niedrigung bei der Hydrierung höhermolekularer organischer Ver
bindungen. Hierzu sind beispielsweise gesättigte Kohlenwasser
stoffgemische, wie Mihagol® von Wintershall, geeignet.
Bei dem verwendeten Wasserstoff handelt es sich in der Regel um
Reinwasserstoff oder ein Gasgemisch, das wenigstens 50 Mol%, vor
zugsweise wenigstens 80 Mol% und insbesondere wenigstens 95 Mol%,
Wasserstoff enthält. Der Rest besteht im Allgemeinen aus Gasen
wie N2, CO2, Ar, oder CH4. Insbesondere bei Verwendung nickelhal
tiger Katalysatoren sollte der Gehalt an CO weniger als 10 ppm,
vorzugsweise weniger als 4 ppm betragen. Der Gehalt an schwefel
haltigen Verbindungen, wie H2S, COS, CH3SH usw., sollte vorzugs
weise weniger als 1 ppm betragen.
Geeignete wasserstoffhaltige Gasgemische stehen z. B. aus einer
Synthesegasanlage zur Verfügung.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet vorzugsweise bei einer Tem
peratur von 120 bis 230°C, insbesondere 150 bis 210°C statt. In
der Regel werden im ersten und im zweiten Hydrierreaktor etwa
gleiche Temperaturen eingehalten.
Der Druck, bei dem die erfindungsgemäße Hydrierung durchgeführt
wird, beträgt vorzugsweise 30 bis 300 bar, insbesondere 35 bis
270 bar. Es ist bevorzugt, dass zwischen dem ersten und dem zwei
ten Hydrierreaktor kein nennenswerter Drucksprung erfolgt. Das
heißt, der erste und der zweite Hydrierreaktor werden bei im We
sentlichen gleichem Druck betrieben, abgesehen von einer kleinen
Druckdifferenz, die zum Stofftransport vom ersten zum zweiten Hy
drierreaktor erforderlich ist. Der Austrag aus dem ersten Hy
drierreaktor durchläuft vor dem Eintritt in den zweiten Hydrier
reaktor vorzugsweise keine druckerniedrigende oder druckerhöhende
Vorrichtungen, wie Regelventile oder Pumpen.
Die Rieseldichte, d. h. das pro Zeiteinheit auf den Querschnitt
des Katalysatorbetts bezogene durchgesetzte Flüssigkeitsvolumen,
beträgt im ersten Hydrierreaktor vorzugsweise wenigstens
10 m3/m2/h, insbesondere 30 bis 90 m3/m2/h und im zweiten Hydrier
reaktor wenigstens 10 m3/m2/h, insbesondere 15 bis 30 m3/m2/h.
Als Hydrierkatalysatoren sind die üblich verwendeten Hydrierkata
lysatoren geeignet. In Betracht: kommen z. B. Kupferchromit, geträ
gerte Nickel- oder Cobaltkatalysatoren, die z. B. mit Mo, Mn oder
Mg dotiert sein können, wobei als Trägermaterialien z. B. Kiesel
säure, Kieselgur, Kohle, zirkonoxid, Siliciumcarbid und derglei
chen in Frage kommen. Weiter sind Edelmetalle, wie Pd, Pt oder
Rh, enthaltende Katalysatoren geeignet.
Geeignete Katalysatoren zur Hydrierung von Aldehyden und Ketonen
sind z. B. in der DE 12 69 605 beschrieben.
Es können im ersten und zweiten Hydrierreaktor gleiche oder ver
schiedene Katalysatoren verwendet werden. In vielen Fällen kann
es bevorzugt sein, im zweiten Hydrierreaktor einen Katalysator
mit höherer Aktivität als im ersten Hydrierreaktor zu verwenden.
Eine geeignete Kombinationen von Katalysatoren im ersten bezie
hungsweise zweiten Hydrierreaktor ist z. B. ein SiO2-geträgerter
Ni/Mo-Katalysator im ersten Hydrierreaktor und ein Co/Cu/Mn-Kata
lysator im zweiten Hydrierreaktor, wie in der EP 022 4872 be
schrieben. Diese Katalysatoren können gemäß DE-A 22 57 673 bzw.
DE-A 23 21 101 hergestellt werden.
Der Katalysator liegt in stückiger Form vor, z. B. als Tabletten,
Stränge, Ringe usw. Vorzugsweise liegt er in Form von Teilchen
einer mittleren Teilchengröße von 3 bis 6 mm vor.
Der erste und/oder zweite Hydrierreaktor kann jeweils mehrere Ka
talysatorbetten umfassen, die gleiche oder verschiedene Katalysa
toren enthalten können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Hydrierung einer Vielzahl
organischer Verbindungen geeignet. So können ungesättigte Kohlen
wasserstoffe in die gesättigten Kohlenwasserstoffe umgewandelt
werden. Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung von i-Dodekan
aus i-Dodecen.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung se
kundärer Alkohole durch Reduktion der entsprechenden Ketone ein
gesetzt werden. Beispiele hierfür sind die Herstellung von i-Pro
panol aus Aceton und von Cyclohexanol aus Cyclohexanon.
Ein weiterer Einsatzbereich der vorliegenden Erfindung betrifft
die Herstellung gesättigter Verbindungen aus Alkinverbindungen.
So kann z. B. But-2-in-1,4-diol nach dem vorliegenden Verfahren zu
1,4-Butandiol hydriert werden.
Es ist ferner möglich, ein- oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren
nach dem vorliegenden Verfahren zu den gesättigten Fettsäuren zu
hydrieren. So gelingt die Herstellung von Stearinsäure durch Hy
drierung von Ölsäure, Linolsäure oder Linolensäure bzw. Gemischen
davon. Weiter können Nitrile zu Aminen hydriert werden, z. B. Adi
podinitril zu Hexamethylendiam in, oder Nitroverbindungen zu Ami
nen, z. B. Nitrobenzol zu Anilin.
Besonders bevorzugt wird das Verfahren der vorliegenden Erfindung
zur Hydrierung von Aldehyden zu den entsprechenden primären Alko
holen eingesetzt. Die einsetzbaren Aldehyde umfassen vorzugsweise
3 bis 100 Kohlenstoffatome, insbesondere 3 bis 20 Kohlenstoffa
tome. Die einsetzbaren Aldehyde können neben den CHO-Gruppen auch
Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen enthalten. Typische Alde
hyde sind n- und i-Butyraldehyd, n-Pentanal, 2-Methylbutanal,
3-Methylbutanal, 2-Ethylhex-2-enal, 2-Ethylhexanal, 4-t-Butoxybu
tyraldehyd, C9-Oxoaldehyde, C10-Oxoaldehyde wie 2-Propyl
hept-2-enal, Undecanal, Dodecanal, Tridecanal, Crotonaldehyd und
Furfural sowie Gemische mehrerer der aufgezählten Aldehyde.
Aldehyde und Aldehyde enthaltende Reaktionsgemische, die z. B. 10
bis 90 Gew.-% Aldehyde enthalten, sind insbesondere durch Hydro
formylierung eines Olefins oder eines Olefingemisches in Gegen
wart eines Hydroformylierungskatalysators zugänglich. Großtech
nisch finden zur Hydroformylierung insbesondere Katalysatoren auf
Cobalt- und Rhodiumbasis Anwendung. Aldehyde und Aldehydgemische,
die erfolgreich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hydriert
werden können, werden z. B. nach den in der zusammenfassenden Dar
stellung "New Synthesis with Carbon Monoxide", J. Falbe, Hrsg.,
Springer Verlag, 1980 offenbarten Verfahren erhalten.
In einer bevorzugten praktischen Ausführung der Erfindung verwen
det man als zweiten Hydrierreaktor einen vertikalen Rohrreaktor,
wobei das erste Kompartiment als im Wesentlichen konzentrisch an
geordneter, nach oben offener Zylinder und das zweite Komparti
ment als Ringraum zwischen dem ersten Kompartiment und dem Reak
tormantel ausgebildet ist. Die Oberkante des nach oben offenen
Zylinders bildet einen Überlauf, über den das zweite Kompartiment
flüssigkeitsdurchgängig mit dem ersten Kompartiment verbunden
ist. Sobald der Flüssigkeitsspiegel im zweiten Kompartiment die
Oberkante des Zylinders erreicht, kann Flüssigphase aus dem zwei
ten Kompartiment in das erste Kompartiment übertreten. Die auf
diese Weise in das erste Kompartiment eintretende Flüssigphase
durchläuft anschließend das Bett des Hydrierkatalysators im er
sten Kompartiment. Am Boden des ersten Kompartiments wird ein die
hydrierte organische Verbindung enthaltender Strom abgezogen. Das
erste Kompartiment und das zweite Kompartiment besitzen einen ge
meinsamen Gasraum. Überschüssiger gasförmiger Wasserstoff aus dem
ersten Hydrierreaktor kann sich dort sammeln und strömt im
Gleichstrom mit der aus dem zweiten Kompartiment in das erste
Kompartiment übertretenden Flüssigphase durch das Bett des Hy
drierkatalysators im ersten Kompartiment. Alternativ oder zusätz
lich kann in den gemeinsamen Gasraum des ersten und zweiten Kom
partiments frischer Wasserstoff oder ein wasserstoffhaltiges Gas
gemisch zudosiert werden. Geeignete Ablenkeinrichtungen, die ver
hindern, dass Flüssigphase aus dem Austrag des ersten Hy
drierreaktors unmittelbar in das erste Kompartiment gelangt, sind
z. B. schräg angeordnete Ablaufflächen, die unterhalb der Einla
ßöffnung für den Austrag aus dem ersten Hydrierreaktor und ober
halb des ersten Kompartiments im zweiten Hydrierreaktor angeord
net sind. Die Ablenkeinrichtungen können z. B. in Form eines "Da
ches" oberhalb des ersten Kompartiments angeordnet sein.
Die Erfindung betrifft außerdem einen Reaktor, der speziell als
zweiter Reaktor für das vorliegende Hydrierverfahren konzipiert
ist. Dieser ist ein Reaktor in Form eines vertikalen Rohrreak
tors, der ein als im Wesentlichen konzentrisch angeordneter, nach
oben offener Zylinder ausgebildetes erstes Kompartiment zur Auf
nahme eines Betts eines Katalysators und ein als Ringraum zwi
schen dem ersten Kompartiment und dem Reaktormantel ausgebildetes
zweites Kompartiment zur Aufnahme eines Flüssigphasenvolumens so
wie Mittel zum Einbringen eines Zulaufs in das zweite Komparti
ment und Mittel zum Abziehen eines Stroms aus dem ersten Kompar
timent aufweist. Hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen des Re
aktors gilt sinngemäß das oben mit Bezug auf das erfindungsgemäße
Verfahren Ausgeführte. Der vorstehend beschriebene Reaktor ist
vorzugsweise Bestandteil einer Anlage zur Hydrierung organischer
Verbindungen, die neben dem beschriebenen Reaktor als zweiten Re
aktor einen ersten Hydrierreaktor umfasst, der über eine Rohrlei
tung mit dem zweiten Reaktor verbunden ist. Vorzugsweise umfasst
die Anlage ferner eine Pumpe und einen Wärmetauscher, über den
die Flüssigphase aus dem zweiten Kompartiment des zweiten Reak
tors zum Zulauf des ersten Reaktors zurückgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Vorteile auf: Im
ersten Hydrierreaktor bzw. zwischen dem ersten und dem zweiten
Hydrierreaktor ist keine Phasentrennung erforderlich. Deshalb
steht das Reaktionsvolumen des ersten Hydrierreaktors vollständig
für die Befüllung mit Hydrierkatalysator zur Verfügung, außerdem
erübrigen sich Meß- und Regeleinrichtungen für die Sumpfstandhal
tung. Das Katalysatorbett im ersten Kompartiment des zweiten Hy
drierreaktors wird durch den heißen Austrag des ersten Hydrier
reaktors, der sich im zweiten Kompartiment sammelt, temperiert,
ohne dass hierzu aufwendige Thermostatisier- oder Beheizungsvor
richtungen erforderlich sind. Aufgrund der durch die Temperierung
bedingten höheren Umsatzraten kann bei gegebener Geometrie des
zweiten Hydrierreaktors durch Querschnittsverkleinerung des Kata
lysatorbetts der Flüssigkeitsdurchsatz pro Volumeneinheit Kataly
satorschüttung erhöht werden, woraus eine höhere Raum-Zeit-Aus
beute resultiert. Die Querschnittsverkleinerung der Katalysator
schüttung und folglich eine kleinere Größe des zweiten Reaktors
haben geringere Apparatekosten zur Folge und infolge der Verklei
nerung des benötigten Katalysatorvolumens können auch kostspie
lige Katalysatoren mit höherer Aktivität wirtschaftlich einge
setzt werden.
In der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfah
rens, in der die teilhydrierten Produkte im zweiten Kompartiment
des zweiten Hydrierreaktors gesammelt werden, um sie zumindest
teilweise als Verdünnungsmittel zum Frischzulauf des ersten Hy
drierreaktors zurückzuführen, erzeugt der hydrostatische Druck
der Flüssigkeitssäule im zweiten Kompartiment einen ausreichenden
Vordruck für die hierzu eingesetzte Pumpe. Die von der Pumpe an
gesaugte Flüssigkeit ist gasfrei, was einen störungsfreien Be
trieb der Pumpe gewährleistet. Am Boden des zweiten Kompartiments
kann sich mitgeführter Katalysatorabrieb aus dem ersten Reaktor
absetzen; durch geeignete Wahl der Ansaugpunkte wird ein Aufwir
beln des Katalysatorabriebs und damit verbundene Beeinträchtigun
gen des Pumpenbetriebs vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Bezug auf die beigefügte
Fig. 1 und das nachfolgende Beispiel näher veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung einer zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Hydrierverfahrens geeigneten Anlage, wobei
aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Wiedergabe solcher De
tails verzichtet ist, die für die Erläuterung der Erfindung nicht
relevant sind. Die Anlage umfasst einen ersten Hydrierreaktor (1)
und einen zweiten Hydrierreaktor (4). Der erste Hydrierreaktor
ist vollständig mit einem Hydrierkatalysator (2) gepackt. Der
zweite Hydrierreaktor umfasst einen innenliegenden konzentrischen
Zylinder (5), der eine Katalysatorschüttung enthält. Der Ringraum
(6) zwischen Zylinder und Reaktormantel bildet ein Kompartiment
zur Flüssigkeitsaufnahme. Die obere Kante (8) des innenliegenden
Zylinders bildet einen Überlauf. Über die Rohrleitung (13) und
die Pumpe (14) wird die zu hydrierende Verbindung in den Reaktor
(1) eingeleitet. Die zu hydrierende organische Verbindung wird im
Wärmetauscher (15) vorgewärmt. Durch die Rohrleitung (12) wird
gleichzeitig Wasserstoffgas unter Druck in den Reaktor (1) einge
leitet. Aus dem Kompartiment (6) wird über die Umwälzpumpe (9),
Rohrleitung (10) und den Wärmetauscher (11) hydrierte organische
Verbindung aus dem Kompartiment. (6) in den ersten Reaktor (1)
eingeleitet. Die zu hydrierende organische Verbindung und zurück
geführte weitgehend hydrierte organische Verbindung durchströmen
im Gleichstrom mit dem Wasserstoffgas die Schüttung (2) im Hy
drierreaktor (1). Über die Rohrleitung (3) wird der Austrag aus
dem Reaktor (1) ohne Phasentrennung an der Oberseite des Reaktors
(4) eingeführt. Der Reaktor (4) weist ein "Dach" (7) auf, das
verhindert, dass der flüssige Zulauf aus dem Reaktor (1) direkt
auf die im innenliegenden Zylinder (5) befindliche Katalysator
schüttung gelangt. Der Flüssigzulauf füllt zunächst den Ringraum
(6). Erst wenn der Flüssigkeitsspiegel im Ringraum (6) die Ober
kante des innenliegenden Zylinders (8) erreicht, setzt über eine
Verteilervorrichtung, z. B. Siebboden, der Durchlauf durch die im
Zylinder (5) befindliche Katalysatorschüttung ein. Der für die
Umsetzung im Reaktor (4) benötigte Wasserstoff stammt aus dem
oberen Gasraum des Reaktors, und wird gegebenenfalls durch Fri
schwasserstoff, der über die Rohrleitung (16) zugeführt wird, er
gänzt. Über die Rohrleitung (17) wird die hydrierte organische
Verbindung entnommen, die zur Erwärmung frischer zu hydrierender
organischer Verbindung über den Wärmetauscher (15) herangezogen
werden kann. Nach Entspannung im Ventil (18) erfolgt die Aufar
beitung des Hydrieraustrages in üblicher Weise.
Eine Hydriervorrichtung gemäß Fig. 1 wurde mit einer Katalysa
torkombination, wie sie in der EP 022 48 72 beschrieben ist, be
schickt. Dabei enthielt der erste Hydrierreaktor 6,5 m3 des Ni/Mo-
Katalysators, der zweite Reaktor 2,9 m3 des Co/Cu/Mn-Katalysators.
Das Volumen der Flüssigphase im zweiten Kompartiment des zweiten
Hydrierreaktors betrug das 0,7-fache des Katalysatorvolumens im
ersten Kompartiment. Die Hydrieranlage wurde mit 5,7 t/h eines
C9-Aldehyd/Alkoholgemisches beaufschlagt, das aus der Cobalt-kata
lysierten Hydroformylierung von Octenisomeren stammte. Die Anlage
stand unter einem Wasserstoffdruck von 250 bar. Das Katalysator
bett des ersten Hydrierreaktors wies einen Temperaturgradienten
von 7°C, beginnend bei 151°C, auf. In der Katalysatorschüttung des
zweiten Hydrierreaktors erhöhte sich die Temperatur um 12°C und
erreichte ein Maximum von 170°C. Mit der Umwälzpumpe (9) wurden
23 t/h teilhydriertes Produkt aus dem zweiten Kompartiment des
zweiten Hydrierreaktors zurück zum Zulauf des ersten Hydrierreak
tors gepumpt und mit dem frischen Hydrierzulauf vermischt. Daraus
errechnet sich eine Rieseldichte für das Katalysatorbett des er
sten Hydrierreaktors von etwa 77 m3/m2.h und etwa 27 m3/m2.h für
das Katalysatorbett des zweiten Hydrierreaktors.
Der Fortgang der Hydrierung wurde naßanalytisch anhand der Carbo
nylzahl verfolgt. Nach dem ersten Hydrierreaktor stellte sich
eine Carbonylzahl von 7,2 mg KOH/g, nach dem zweiten Hydrierreak
tor eine solche von 0,28 mg KOH/g ein, was einem Restgehalt von
C9-Aldehyd von 1,8% bzw. 0,07% entsprach. Die Bestimmung der Carbo
nylzahl erfolgte gemäß DIN 53 173 mit Methanol als Lösungsmittel
und potentiometrischer Endpunktbestimmung.
Claims (10)
1. Verfahren zur Hydrierung organischer Verbindungen, wobei ein
eine hydrierbare organische Verbindung enthaltender flüssiger
Zulauf in Rieselfahrweise in Gegenwart eines Hydrierkatalysa
tors nacheinander in einem ersten Hydrierreaktor und einem
zweiten Hydrierreaktor mit Wasserstoff in Kontakt gebracht
wird, wobei
- a) der zweite Hydrierreaktor ein erstes, ein Bett eines Hy drierkatalysators enthaltendes Kompartiment und ein zwei tes, katalysatorfreies Kompartiment zur Aufnahme eines Flüssigphasenvolumens aufweist,
- b) das erste und das zweite Kompartiment wärmeleitend mit einander verbunden sind und das zweite Kompartiment über einen Überlauf mit dem ersten Kompartiment flüssigkeits durchgängig verbunden ist,
- c) die Flüssigphase des Austrags aus dem ersten Hydrierreak tor in das zweite Kompartiment geleitet wird und
- d) ein die hydrierte organische Verbindung enthaltender Strom aus dem ersten Kompartiment abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass we
nigstens eine Wand des ersten Kompartiments gleichzeitig eine
Wand des zweiten Kompartiments bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Austrag aus dem ersten Hydrierreaktor ein flüssig/
gasförmig-gemischtphasiger Strom ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
zweite Reaktor Ablenkeinrichtungen aufweist, die die Flüssig
phase des Stroms in das zweite Kompartiment leiten.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass eine Teilmenge der Flüssigphase aus dem
zweiten Kompartiment des zweiten Hydrierreaktors entnommen
und zum Zulauf des ersten Hydrierreaktors zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man als zweiten Hydrierreaktor einen
vertikalen Rohrreaktor verwendet, wobei das erste Komparti
ment als im Wesentlichen konzentrisch angeordneter, nach oben
offener Zylinder und das zweite Kompartiment als Ringraum
zwischen dem ersten Kompartiment und dem Reaktormantel ausge
bildet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man im zweiten Hydrierreaktor einen Hy
drierkatalysator mit höherer Aktivität als im ersten Hydrier
reaktor verwendet.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Zulauf zum ersten Hydrierreaktor we
nigstens einen C3-C100-Aldehyd enthält.
9. Reaktor in Form eines vertikalen Rohrreaktors (4), der ein
als im Wesentlichen konzentrisch angeordneter, nach oben of
fener Zylinder ausgebildetes erstes Kompartiment (5) zur Auf
nahme eines Betts eines Katalysators und ein als Ringraum
zwischen dem ersten Kompartiment und dem Reaktormantel ausge
bildetes zweites Kompartiment (6) zur Aufnahme eines Flüssig
phasenvolumens sowie Mittel zum Einbringen eines Zulaufs in
das zweite Kompartiment und Mittel zum Abziehen eines Stroms
aus dem ersten Kompartiment aufweist.
10. Reaktor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass er
oberhalb des ersten Kompartiments Ablenkeinrichtungen (7)
aufweist, die die Flüssigphase eines eingeleiteten flüssig/
gasförmig-gemischtphasigen Stroms in das zweite Kompartiment
leiten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000136172 DE10036172A1 (de) | 1999-07-27 | 2000-07-25 | Verfahren zur Hydrierung organischer Verbindungen und Reaktor hierfür |
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DE2000136172 DE10036172A1 (de) | 1999-07-27 | 2000-07-25 | Verfahren zur Hydrierung organischer Verbindungen und Reaktor hierfür |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7916141
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10036172A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8080588B2 (en) | 2008-04-10 | 2011-12-20 | Basf Se | Surfactants for tertiary mineral oil extraction based on branched alcohols |
EP3424901A1 (de) | 2017-07-05 | 2019-01-09 | Basf Se | Hydrierung von aromatischen verbindungen |
-
2000
- 2000-07-25 DE DE2000136172 patent/DE10036172A1/de not_active Withdrawn
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