DE10034806C1 - Verfahren zum Entgraten von Werkstücken mittels Laserstrahlung - Google Patents
Verfahren zum Entgraten von Werkstücken mittels LaserstrahlungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entgraten eines Werkstückes (1), bei dem durch Laserstrahlung (2) Wärme in das zu entgratende Werkstück (1) eingebracht wird, um einen entlang einer Werkstückkante (3) verlaufenden Grat (4) zumindest abschnittsweise zu entfernen. DOLLAR A Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren die folgenden Schritte: DOLLAR A (a) Verringern des Grat-Volumens, indem zumindest ein Teil des Grates (4) durch eine erste Relativbewegung oder einen ersten Satz von Relativbewegungen von Werkstück (1) und Laserstrahlung (2) entfernt wird; und DOLLAR A (b) Erzeugen einer vorgegebenen Werkstück-Kantengeometrie (5) durch eine zweite Relativbewegung oder einen zweiten Satz von Relativbewegungen von Werkstück (1) und Laserstrahlung (2), wobei die Schritte (a) und (b) nacheinander durchgeführt werden. DOLLAR A Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Entgraten eines Werkstückes, bei dem durch einen
Laserstrahl Wärme in das zu entgratende Werkstück
eingebracht wird, um einen entlang einer Werkstückkante
verlaufenden Grat zumindest abschnittsweise zu
entfernen.
Zur Durchführung des gattungsgemäßen Verfahrens sind,
insbesondere im Zusammenhang mit metallischen
Werkstücken, unterschiedliche Abtragsmechanismen
bekannt.
Die DE 43 26 236 A1 betrifft beispielsweise ein Verfahren
zum Entgraten oder Kantenbrechen von Werkstücken sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens,
wobei vorgesehen ist, dass ein Laserstrahl lokal auf
den Bereich der Kante des Werkstücks gerichtet und
gegebenenfalls an dieser entlang geführt wird.
Gleichzeitig wird ein Reaktionsmedium gegen den
Kantenbereich des Werkstücks geleitet, welches bei den
durch den Laserstrahl erzeugten Temperaturen im Bereich
der Kante des Werkstücks das dort abzutragende Material
in ein leicht entfernbares
Reaktionsprodukt umwandelt. Die kinetische E
nergie des Reaktionsmediums wird dabei so gering gehal
ten, dass die Umwandlung des Materials des Werkstücks in
das Reaktionsprodukt "in situ" erfolgt, ohne dass das
Reaktionsmedium selbst zum Abtransport eventuell ge
schmolzenen Materials beitragen könnte. Aufgrund der
thermodynamischen Verhältnisse, insbesondere der durch
die Geometrie bedingten Wärmeleitungsverhältnisse, ent
steht eine gerundete Kantenform, deren Gestalt nicht
durch die Verfahrstrategie des Laserstrahls relativ zum
Werkstück, sondern ausschließlich durch die Verfahrenspa
rameter bestimmt ist. In der genannten Offenlegungs
schrift ist weiterhin ausgeführt, dass die Verfahrenspa
rameter so eingestellt sein können, dass sich das Reakti
onsprodukt von selbst vom Werkstück löst. Dies ist insbe
sondere dann möglich, wenn das Reaktionsmedium Sauerstoff
oder ein Sauerstoffhaltiges Gas ist, welches das aufge
schmolzene Material oxidiert. Dieser Abtragsmechanismus
wird auch als Laserspanen bezeichnet.
Ein weiterer bekannter Abtragsmechanismus ist das soge
nannte Schmelzabtragen, bei dem der Grat und die Kante
mit einem Laser geringer Intensität aufgeschmolzen wer
den, wobei die Schmelze mit einem Gasstrahl entfernt
wird.
Ein dritter bekannter Abtragsmechanismus sieht vor, dass
das Material nicht nur aufgeschmolzen, sondern auch ein
Teil der Schmelze verdampft wird. Um ein derartiges Ver
dampfen durchzuführen, muss die Energiedichte des Laser
strahls in der Wirkstelle über der erforderlichen Ab
tragsschwelle liegen. Dabei nimmt der Verdampfungsanteil
der Schmelze mit steigender Energiedichte zu, wobei zur
Erzielung besonders hoher Energiedichten Laser eingesetzt
werden, die im Pulsbetrieb arbeiten.
Allen mit Hilfe eines Laserstrahls durchgeführten thermi
schen Abtragsverfahren ist gemeinsam, dass Wärme in das
zu entgratende Werkstück eingebracht wird. In metalli
schen Werkstoffen wird dadurch eine sogenannte Wärmeein
flusszone ausgebildet. Die Art der Gefügeausbildung in
der Wärmeeinflusszone und die Größe der Wärmeeinflusszone
hängen neben den Werkstoffeigenschaften insbesondere von
der eingebrachten Energiemenge, der Wärmeeinflussdauer
und den Temperaturen in der Schmelze ab. Je höher die
Intensität und je kürzer die Bestrahlungsdauer der einge
setzten Laserstrahlung ist, desto geringer ist die Größe
der Wärmeeinflusszone. Neben den Eigenschaften der Wärme
einflusszone kommt auch der erzielbaren Oberflächenrau
higkeit eine entscheidende Bedeutung zu. Wenn ein Laser
strahl mit relativ niedriger Intensität derart eingesetzt
wird, dass ein Schmelzbad in dem Werkstoff erzeugt wird,
können geringe Oberflächenrauhigkeiten erzielt werden.
Beim Einsatz von gepulster Laserstrahlung mit hoher In
tensität werden im Gegensatz hierzu höhere Oberflächen
rauhigkeiten verursacht. Weiterhin wird beim Einsatz von
Laserstrahlung mit hoher Intensität ein Dampfdruck er
zeugt, der Schmelze aus der Wirkstelle austreibt, wodurch
sogenannte Schmelzaufwürfe beziehungsweise Sekundärgrate
erzeugt werden können.
Wenn die Schmelze metallischer Werkstoffe wieder erstarrt
kommt es zu einer Volumenvergrößerung, wodurch sogenannte
Raupen gebildet werden. Der Querschnitt einer Raupe wird
umso größer, je größer die erzeugte Schmelzmenge war. An
Werkstückkanten wird die Raupenausbildung begünstigt, da
die Volumenvergrößerung der wieder erstarrenden Schmelze
in zwei Dimensionen möglich ist. Wenn das durch die La
serbestrahlung erzeugte Schmelzbad an einer Werkstückkan
te eine kritische Menge übersteigt, kann es an der Werk
stückkante zur Bildung von Schmelzperlen kommen. Dabei
begünstigen häufig auftretende Unregelmäßigkeiten des
Grates die Bildung derartiger Schmelzperlen.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, dass die bekannten gat
tungsgemäßen Verfahren zum Entgraten eines Werkstückes in
Abhängigkeit von dem eingesetzten Abtragsmechanismus zu
unterschiedlichen Problemen führen, die jedoch alle dazu
beitragen, dass die hohen Anforderungen an die zu erzie
lende Oberfläche der Kante und die Wärmeeinflusszone häu
fig nicht erfüllt werden können.
Dadurch, dass das erfindungsgemäße Verfahren zum Entgra
ten eines Werkstückes, bei dem durch einen Laserstrahl
Wärme in das zu entgratende Werkstück eingebracht wird,
um einen entlang einer Werkstückkante verlaufenden Grat
zumindest abschnittsweise zu entfernen, die folgenden
Schritte umfasst:
- a) Verringern des Grat-Volumens, indem zumindest ein Teil des Grates durch eine erste Relativbewegung o der einen ersten Satz von Relativbewegungen von Werkstück und Laserstrahlung entfernt wird; und
- b) Erzeugen einer vorgegebenen Werkstück-Kantenge ometrie durch eine zweite Relativbewegung oder einen zweiten Satz von Relativbewegungen von Werkstück und Laserstrahlung,
wobei die Schritte (a) und (b) nacheinander durchgeführt
werden, kann der Laserstrahl jeweils entsprechend dem
gerade durchgeführten Verfahrensschritt konditioniert
werden, so dass insgesamt ein verbessertes Ergebnis er
zielt wird.
Vorzugsweise wird nach den Verfahrensschritten (a) und
(b) der folgende weitere Schritt durchgeführt:
- a) Glätten der Kantenoberfläche durch eine dritte Rela tivbewegung oder einen dritten Satz von Relativbewe gungen von Werkstück und Laserstrahlung.
Zum Glätten der Kantenoberfläche wird vorzugsweise Laser
strahlung mit geringer Intensität eingesetzt, wobei so
wohl pulsförmig als auch kontinuierlich arbeitende Laser
verwendet werden können. Durch die geringe Intensität
wird die Oberfläche vorzugsweise lediglich umgeschmolzen,
ohne dass es zu einem nennenswerten Materialabtrag kommt.
Die Laserleistung sollte dabei derart gewählt werden,
dass die Dicke des Schmelzfilms dazu ausreicht, Rauhig
keitsspitzen aufzuschmelzen und zu glätten.
Die Relativbewegung oder der Satz von Relativbewegungen
gemäß Schritt (a) wird vorzugsweise derart durchgeführt,
dass die Laserstrahlung parallel zur Werkstückkante geführt
wird, um aus einem unregelmäßigen Grat durch das
Verringern des Grat-Volumens einen regelmäßigen
Restgrat zu bilden. Ein derartiger regelmäßiger
Restgrat, kann weiterbearbeitet werden, ohne dass die
eingangs erwähnten unerwünschten Schmelzperlen gebildet
werden.
Es ist ebenfalls denkbar, dass die Relativbewegung oder
der Satz von Relativbewegungen gemäß Schritt (a) derart
durchgeführt wird, dass die Laserstrahlung entlang der
Werkstückkante geführt wird, um den Grat vollständig zu
entfernen. Bei dieser Vorgehensweise wird jedoch
bereits durch den Schritt (a) das im Bereich der
Werkstückkante befindliche Material des Werkstücks
durch die Bearbeitung beeinflusst, weshalb sich diese
Vorgehensweise insbesondere dann anbietet, wenn die
durch einen derartigen Schritt (a) erzeugte
Werkstückkante Eigenschaften aufweist, die auf den
nachfolgenden Verfahrensschritt (b) abgestimmt sind.
Es wird als besonders vorteilhaft erachtet, wenn das
Verringern des Grat-Volumens gemäß Schritt (a) durch
einen Laser-Schneidvorgang durchgeführt wird. Durch
einen derartigen Laser-Schneidvorgang kann ein unter
Umständen erwünschter regelmäßiger Restgrat besonders
einfach erzeugt werden. Die Durchführung eines Laser-
Schneidvorgangs hat den Vorteil, dass nicht das gesamte
in diesem Schritt zu entfernende Grat-Volumen verdampft
werden muss, was energetisch günstiger ist.
Vorzugsweise wird die Energiedichte der Laserstrahlung
auf der Werkstückoberfläche während der Durchführung
von Schritt (a) zur Durchführung des Laser-
Schneidvorgangs konditioniert und die Laserstrahlung im
Wesentlichen auf den Grat gerichtet, und die
Laserstrahlung schließt während der Durchführung des
Laser-Schneidvorgangs mit der Werkstückoberfläche einen
Winkel zwischen 0° und 45° ein, in deren Ebene der Grat
im Wesentlichen liegt. Eine derartige Wahl dieses
Winkels hat den Vorteil, dass unregelmäßig dicke Fahnen
des Grates sich nicht negativ auf das Entgratergebnis
auswirken, da im Falle einer bereits abgetrennten oder
einer von vorneherein nicht vorhandenen Fahne die
Laserenergie am Werkstück vorbeigeht.
Zur Durchführung des Verfahrensschritts (a) ist die
Energiedichte der Laserstrahlung auf der
Werkstückoberfläche vorzugsweise derart konditioniert,
dass sich ein Abtragsverfahren auf Sublimationsbasis
ergibt. Unter sublimieren versteht man in diesem
Zusammenhang den Phasenübergang des Werkstoffes von der
festen Phase zur gasförmigen Phase. Bei diesem Übergang
wird eine Schmelzphase gebildet, die jedoch
verhältnismäßig dünn sein kann. Die Sublimationswärme
ist dabei in etwa gleich der Summe von Schmelz- und
Verdampfungswärme. Im vorliegenden Fall hat das
Abtragsverfahren auf Sublimationsbasis, das auch als
Verdampfen bezeichnet wird, den Vorteil, dass das
Schmelzvolumen und die Wärmeeinflusszone aufgrund der
hohen Energiedichten gering beziehungsweise klein
gehalten werden können. Dadurch wird die Gefahr der
eingangs erläuterten Schmelzperlenbildung verringert
und es kann trotzdem eine ausreichende Abtragsrate
erzielt werden, was die Effizienz des Vorgangs
unterstützt.
Auch bei der Durchführung des Verfahrensschrittes (b)
kann es bei bestimmten vorgegebenen Werkstück-
Kantengeometrien vorteilhaft sein, wenn die
Energiedichte der Laserstrahlung auf der
Werkstückoberfläche derart konditioniert wird, dass
sich wiederum ein Abtragsverfahren auf
Sublimationsbasis ergibt.
Ebenso kann es jedoch vorteilhaft sein, wenn die
Energiedichte der Laserstrahlung auf der
Werkstückoberfläche zur Durchführung des
Verfahrensschrittes (b) derart konditioniert wird, dass
sich ein reaktives Abtragsverfahren ergibt. Ein
derartiges reaktives Abtragsverfahren kann
beispielsweise das Laserspanverfahren sein, das
eingangs erläutert wurde und bei dem die
Verfahrensparameter derart gewählt werden können, dass
sich die oxidierte Schmelze als Oxidspan selbstständig
abhebt.
Wenn der Verfahrensschritt (c) durchgeführt wird, ist
die Energiedichte der Laserstrahlung auf der
Werkstückoberfläche vorzugsweise derart konditioniert,
dass die Intensität gering ist. Durch die geringe
Intensität wird die Kantenoberfläche lediglich
umgeschmolzen, ohne dass ein nennenswerter
Materialabtrag erzielt wird, wie dies beim Glätten
erwünscht ist.
Um die gesamte Kantenoberfläche zu bestrahlen und somit
zu glätten, kann es vorteilhaft sein, die
Laserstrahlung aufzuweiten, da dadurch ein größerer
Kantenoberflächenabschnitt auf einmal bearbeitet werden
kann. Alternativ oder in Kombination hierzu kann die
Relativbewegung oder der Satz von Relativbewegungen
gemäß Verfahrensschritt (c) derart durchgeführt werden,
dass sich die vollständige Bestrahlung der zu
glättenden Kantenoberfläche ergibt. Zur Erzeugung der
Laserstrahlung eignet sich insbesondere ein
Riesenpulslasersystem, das auch als Q-Switch-
Lasersystem bezeichnet wird, da ein derartiges System
besonders dazu geeignet ist, die Energiedichte der
Laserstrahlung bei den Verfahrensschritten (a), (b) und
- soweit
durchgeführt - (c) unterschiedlich und entsprechend
den jeweiligen Anforderungen einzustellen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der zugehörigen
Zeichnungen noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Werkstück mit einem unregelmäßigen Grat;
Fig. 2 ein Beispiel für die Lage der Laserstrahlung
zur Gratfahne;
Fig. 3a das Werkstück gemäß Fig. 1 nach der Durchfüh
rung des Verfahrensschrittes (a) mit einem regelmäßigen
Restgrat;
Fig. 3b das Werkstück gemäß Fig. 1 nach der Durchfüh
rung des Verfahrensschrittes (a), wobei das Werkstück
eine Anfasung mit Aufwurf aufweist;
Fig. 4 das Werkstück gemäß Fig. 1 nach der Durchfüh
rung der Verfahrensschritte (a) und (b), mit einer ver
rundeten Werkstückkante; und
Fig. 5 das Werkstück gemäß Fig. 1 nach der Durchfüh
rung der Verfahrensschritte (a), (b) und (c), mit einer
verrundeten und geglätteten Werkstückkante hoher Oberflä
chenqualität.
Fig. 1 zeigt ein metallisches Werkstück 1 mit einem im
Bereich der Werkstückkante 3 angeordneten
unregelmäßigen Grat 4 vor der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Entgraten des
Werkstückes.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Möglichkeit für die Lage
der Laserstrahlung 2 zum Grat 4 für die Durchführung
des Verfahrensschrittes (a). Die Energiedichte der
Laserstrahlung 2 ist dabei zur Durchführung eines
Laser-Schneidvorgangs konditioniert und im Wesentlichen
auf den Grat 4 gerichtet. Während der Durchführung des
Laser-Schneidvorgangs schließt die Laserstrahlung 2 mit
der Werkstückoberfläche 7 einen Winkel α ein, der, wie
in Fig. 2 angedeutet, vorzugsweise zwischen 0° und 45°
beträgt. Die Werkstückoberfläche 7 ist dabei diejenige
Oberfläche des Werkstücks, in deren Ebene der Grat 4 im
Wesentlichen liegt. Die Wahl des Winkels α zwischen 0°
und 45° hat den Vorteil, dass sich ein unregelmäßig
dicker Grat 4 oder ein zackenförmig verlaufender Grat 4
nicht negativ auf das Entgratergebnis auswirkt, da die
Laserstrahlung 2 im Falle eines bereits abgetrennten
Gratabschnitts oder im Falle eines von vorne herein
nicht vorhandenen Gratabschnitts am Bauteil vorbeigeht.
Fig. 3a zeigt das Werkstück gemäß Fig. 1 nach der
Durchführung des Verfahrensschrittes (a). Das Grat-
Volumen wurde dabei verringert, indem der Grat 4 durch
eine erste Relativbewegung von Werkstück 1 und
Laserstrahlung 2 teilweise entfernt wurde. Zur
Erzielung eines regelmäßigen Restgrates 6 wird
vorzugsweise eine Laserstrahlung eingesetzt, deren
Energiedichte auf der Werkstückoberfläche derart
konditioniert ist, dass sich ein Laser-Schneidvorgang
durchführen lässt, mit dem ein Teil des Grates 4
abgeschnitten wird. Der regelmäßige Restgrat 6 bildet
eine gute Voraussetzung zur Durchführung der folgenden
Verfahrensschritte.
Fig. 3b zeigt ebenfalls das Werkstück 1 gemäß Fig. 1
nach der Durchführung des Verfahrensschrittes (a). Im
Falle der Fig. 3b wurde der Verfahrensschritt (a)
jedoch derart durchgeführt, dass der gesamte Grat 4
entfernt wurde. Weiterhin ist die Werkstückkante 3 mit
einer Anfasung versehen und ein Aufwurf 8 hat sich
durch die Durchführung des Verfahrensschrittes (a)
gebildet. Auch die in Fig. 3b dargestellte
Werkstückkante 3 weist eine gleichmäßige Geometrie auf
und bietet somit ebenfalls eine gute Voraussetzung für
die Durchführung der nachfolgenden Verfahrensschritte.
Sowohl zur Erzeugung einer Werkstückkante 3 gemäß Fig.
3a als auch zur Erzeugung einer Werkstückkante gemäß
Fig. 3b eignet sich Laserstrahlung 2, deren
Energiedichte auf der Werkstückoberfläche derart
konditioniert ist, dass sich ein Abtragsverfahren auf
Sublimationsbasis ergibt.
Fig. 4 zeigt das Werkstück 1 gemäß Fig. 1 nach der
Durchführung der Verfahrensschritte (a) und (b). Eine
vorgegebene Werkstück-Kantengeometrie 5 wurde dabei
durch einen zweiten Satz von Relativbewegungen von
Werkstück 1 und Laserstrahlung 2 erzeugt. Zur Erzeugung
einer derartigen Werkstück-Kantengeometrie 5 kann
sowohl Laserstrahlung 2 eingesetzt werden, deren
Energiedichte auf der Werkstückoberfläche derart
konditioniert ist, dass sich ein Abtragsverfahren auf
Sublimationsbasis ergibt, als auch eine Laserstrahlung
2, deren Energiedicht auf der Werkstückoberfläche
derart konditioniert ist, dass sich ein reaktives
Abtragsverfahren ergibt, beispielsweise das eingangs
erläuterte Laserspanverfahren. Nach der Durchführung
des Verfahrensschrittes (b) weist die Werkstückkante 3
zwar bereits die vorgegebene Werkstück-Kantengeometrie
5 auf, die Werkstückkante 3 weist jedoch noch eine
Oberflächenqualität auf, die noch weiter verbessert
werden kann, was in Fig. 4 durch die unregelmäßige
Musterung der Werkstückkante 3 angedeutet ist.
Fig. 5 zeigt das Werkstück 1 gemäß Fig. 1 nach der
Durchführung des vorzugsweise vorgesehenen weiteren
Verfahrensschrittes (c) zum Glätten der
Werkstückkantenoberfläche durch eine dritte
Relativbewegung oder einen dritten Satz von
Relativbewegungen von Werkstück 1 und Laserstrahlung 2.
Zum Glätten der Kantenoberfläche ist die Laserstrahlung
2 vorzugsweise derart konditioniert, dass die
Intensität gering ist. Um die gesamte nach dem
Verfahrensschritt (b) vorliegende Kantenoberfläche zu
bestrahlen, kann die Laserstrahlung 2 während der
Durchführung der Relativbewegung von Werkstück 1 und
Laserstrahlung 2 aufgeweitet sein. Ebenso ist es jedoch
denkbar, dass die Relativbewegung von Werkstück 1 und
Laserstrahlung 2 bei der Durchführung des
Verfahrensschrittes (c) derart erfolgt, dass die
gesamte Kantenoberfläche abgetastet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht durch die nach
einander durchgeführten Verfahrensschritte die Kombinati
on verschiedener Laserabtragsmechanismen, und zwar der
art, dass die mit den jeweiligen Abtragsmechanismus verbundenen
Probleme sich letztlich nicht negativ auf das
Entgratergebnis auswirken.
Claims (11)
1. Verfahren zum Entgraten eines Werkstückes (1), bei dem
durch Laserstrahlung (2) Wärme in das zu entgratende
Werkstück (1) eingebracht wird, um einen entlang einer
Werkstückkante (3) verlaufenden Grat (4) zumindest ab
schnittsweise zu entfernen, dadurch gekennzeichnet, dass
es die folgenden Schritte umfasst:
- a) Verringern des Grat-Volumens, indem zumindest ein Teil des Grates (4) durch eine erste Relativbewegung oder einen ersten Satz von Relativbewegungen von Werkstück (1) und Laserstrahlung (2) entfernt wird; und
- b) Erzeugen einer vorgegebenen Werkstück-Kantenge ometrie (5) durch eine zweite Relativbewegung oder einen zweiten Satz von Relativbewegungen von Werk stück (1) und Laserstrahlung (2),
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass nach den Schritten (a) und (b) der folgende weitere
Schritt durchgeführt wird:
- a) Glätten der Kantenoberfläche durch eine dritte Rela tivbewegung oder einen dritten Satz von Relativbewe gungen von Werkstück (1) und Laserstrahlung (2).
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung oder der
Satz von Relativbewegungen gemäß Schritt (a) derart
durchgeführt wird, dass die Laserstrahlung (2) parallel
zur Werkstückkante (3) geführt wird, um aus einem unre
gelmäßigen Grat (4) durch das Verringern des Grat-
Volumens einen regelmäßigen Restgrat (6) zu bilden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Relativbewegung oder der Satz von
Relativbewegungen gemäß Schritt (a) derart durchgeführt
wird, dass die Laserstrahlung (2) entlang der Werkstückkante
(3) geführt wird, um den Grat (4) vollständig zu entfernen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verringern des Grat-
Volumens gemäß Schritt (a) durch einen Laser-Schneid
vorgang durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Energiedichte der Laserstrahlung (2) auf der
Werkstückoberfläche während der Durchführung von Schritt (a)
zur Durchführung des Laser-Schneidvorgangs konditioniert und
die Laserstrahlung (2) im wesentlichen auf den Grat (4)
gerichtet wird, und dass die Laserstrahlung (2) während der
Durchführung des Laser-Schneidvorgangs mit der
Werkstückoberfläche (7) einen Winkel (α) zwischen 0° und 45°
einschließt, in deren Ebene der Grat (4) im Wesentlichen
liegt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte der
Laserstrahlung (2) auf der Werkstückoberfläche zum Durchführen
von Schritt (a) derart konditioniert wird, dass sich ein
Abtragsverfahren auf Sublimationsbasis ergibt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte der
Laserstrahlung (2) auf der Werkstückoberfläche zum
Durchführen von Schritt (b) derart konditioniert wird, dass
sich ein Abtragsverfahren auf Sublimationsbasis ergibt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiedichte der
Laserstrahlung (2) auf der Werkstückoberfläche zum
Durchführen von Schritt (b) derart konditioniert wird, dass
sich ein reaktives Abtragsverfahren ergibt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Laserstrahlung (2) zum
Durchführen von Schritt (c) aufgeweitet wird, um die gesamte
Kantenoberfläche zu bestrahlen und/oder dass die
Realtivbewegung oder der Satz von Relativbewegungen gemäß
Schritt (c) derart durchgeführt wird, dass die gesamte
Kantenoberfläche bestrahlt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Laserstrahlung durch einen
Riesenpulslaser erzeugt wird, und dass die Energiedichte der
Laserstrahlung bei den Verfahrensschritten (a), (b) und -
soweit durchgeführt - (c) unterschiedlich sind.
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DE10034806A DE10034806C1 (de) | 2000-07-18 | 2000-07-18 | Verfahren zum Entgraten von Werkstücken mittels Laserstrahlung |
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