CH414891A - Verfahren zum Schneiden von Werkstücken mittels eines Ladungsträgerstrahls - Google Patents

Verfahren zum Schneiden von Werkstücken mittels eines Ladungsträgerstrahls

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Description


  Verfahren zum Schneiden von Werkstücken mittels eines Ladungsträgerstrahls    Bei der industriellen Verarbeitung von Blechen,  z. B. in der Automobilindustrie und im Flugzeugbau,  besteht vielfach die Aufgabe, Bleche, welche oftmals  aus einem schwer bearbeitbaren Material bestehen,  entlang mehr oder weniger krummliniger Schnittli  nien zu schneiden. Beim Werkzeugbau tritt häufig die  Aufgabe auf, Teile aus gehärtetem Stahl oder Hart  metall z. B. für Werkzeugteile oder Stanzschnitte zu  schneiden. Im     allgemeinen    handelt es sich in beiden  hier erwähnten Fällen um Materialstärken von 0,5  bis einige Millimeter. Beim Schneiden selbst sind zur  Erzielung einer rationellen Fertigung hohe Schnittge  schwindigkeiten erwünscht.  



  Das in den meisten Fällen gebräuchliche stück  weise oder fortlaufende Schneiden mit Scheren ver  schiedener Art beschränkt sich für eine rationelle  Anwendung weitgehend auf geradlinige Schnittlinien,  sowie auf das Schneiden von nicht zu hartem Mate  rial.  



  Zum Schneiden krummliniger Werkstücke ver  wendet man im allgemeinen das mit einer oxydieren  den Flamme arbeitende autogene Brennschneiden.  Auch die Anwendung dieses Verfahrens ist begrenzt.  Beispielsweise gelten schon die üblichen     Chrom-Nik-          kelstähle    als schwer schneidbar, und es ergeben sich  beim autogenen     Brennschneiden    dieser Stähle sehr  unsaubere Schnittlinien. Viele Materialien, vor allem  Hartmetall lassen sich mit diesem Verfahren     nicht     schneiden. Ein weiterer Nachteil dieses Schneidver  fahrens liegt darin, dass die Wärmewirkung sehr weit  in das Material hineinreicht, d.h., dass ein grosser  Materialbereich um die Schneidstelle herum ther  misch hoch beansprucht wird.  



  Bekannt ist weiterhin das Schneiden mittels Fun  kenerosion oder Ultraschall. Davon beschränkt sich  das erste Verfahren auf metallisch leitende Materia-    lien. Beide Verfahren arbeiten verhältnismässig lang  sam und kommen daher für das schnelle Schneiden  mit grosser Schnittlänge kaum     in    Frage.  



  Weiterhin ist es bekannt, mittels eines, vorzugs  weise intermittierend gesteuerten Ladungsträger  strahles Löcher beliebiger Form in Werkstücke zu  fräsen. Es ist auch möglich, dieses Verfahren so an  zuwenden, dass     Schnittlinien    einer grösseren Aus  dehnung entstehen. Bei diesem Verfahren wird das  Material entlang der     Schnittlinie    verdampft und das       dampfförmige    Material bewegt sich im wesentlichen  entgegen der Richtung des Ladungsträgerstrahles  vom nicht erhitzten Material weg. Durch zweckmäs  sige Einstellung der verwendeten Strahlimpulse wird  der Fräsvorgang so gesteuert, dass trotz der hohen  Verdampfungstemperatur an der Bearbeitungsstelle  die     Schmelzeffekte    in deren Umgebung gering gehal  ten werden.  



  Das     geschilderte    Verfahren hat sich besonders  bewährt für die Materialbearbeitung in feinen: Ab  messungen mit hoher Genauigkeit und besonders ge  ringer     Beeinflussung    des angrenzenden Materials.  Für eine schnelle Bearbeitung von Materialstärken  bis zu einigen Millimetern, wie sie bei der der vorlie  genden Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe gefor  dert wird, ist die geschilderte Art der Materialabtra  gung weniger geeignet.  



  Es ist weiterhin bekannt, mittels eines auf das  Material fokussierten, kontinuierlich oder     impulsför-          mig    zur Wirkung kommenden Ladungsträgerstrahls  zu schweissen. Dabei kann die Intensität des       Ladungsträgerstrahles    so hoch gewählt werden, dass  der Strahl an der     Auftreffstelle    unter Bilden einer  schmalen hocherhitzten Zone tief in das Material       eindringt    und dabei seine Energie entlang der     Ein-          dringtiefe    an das Material abgibt und dieses zum      Schmelzen bringt.

   Beim Bewegen des Ladungsträger  strahles relativ zum Werkstück     erstarrt    das in der  Eindringzone des Strahles verflüssigte Material, und  es bildet sich eine einwandfreie Verschweissung.  



  Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Ver  fahren     zum    Schneiden von Werkstücken, welches  sich dadurch auszeichnet, dass ein Ladungsträger  strahl auf das Werkstück gerichtet und relativ zu die  sem in Schneidrichtung bewegt wird und dass die In  tensität dieses Ladungsträgerstrahles so hoch gewählt  wird, dass er das Werkstück vollständig durchdringt  unter Bilden einer Schneidzone, in welcher das Mate  rial entlang der gesamten Werkstücktiefe verflüssigt  und in Strahlrichtung hinausgeschleudert wird. Das  verflüssigte Material spritzt dabei meist in Form von  Tröpfchen in     Strahlrichtung    aus der jeweiligen  Schneidstelle heraus, und es entsteht eine Schnittli  nie. Diese ist vorteilhaft parallelwandig begrenzt.  



  Im Gegensatz zu dem eingangs beschriebenen  Fräsen mit Hilfe eines Ladungsträgerstrahles erfolgt  bei dem neuen Schneidverfahren die Entfernung des  Materials in     flüssigem    Zustand. Die bei der Bearbei  tung ebenfalls in kleinem Masse stattfindende Ver  dampfung ist völlig nebensächlich. Die mit dem  neuen Schneidverfahren erzielbare Schnittgeschwin  digkeit ist     gross,    und sie beträgt beispielsweise beim  Schneiden eines 1 mm dicken Stahlbleches etwa 10  bis 20 mm/sec. Im Gegensatz dazu lassen sich bei  dem schon mehrfach erwähnten Fräsen mittels eines  Ladungsträgerstrahles nur Schnittgeschwindigkeiten  erzielen, welche bei 1 mm dickem Stahlblech etwa bei  1 mm/sec. liegen.  



  Es lässt sich bereits mit einem Dauerstrahl hoher  Leistungsdichte eine Schneidwirkung erzielen.  Entscheidend besser ist jedoch das erzielbare Er  gebnis bei Verwendung eines impulsmodulierten  Ladungsträgerstrahles von grossem Tastverhältnis.  Dabei wird     vorteilhaft    die Dauer der Impulse und der  Impulspausen gleich gross gewählt, d. h., es wird mit  einem Tastverhältnis von 1:2 gearbeitet. Ein mit  Hilfe eines intermittierend gesteuerten. Ladungsträ  gerstrahles erzeugter Schnitt weist erfahrungsgemäss  wesentlich glattere Schnittflächen auf als ein Schnitt,  welcher unter Verwendung eines Dauerstrahles ge  führt wurde. Weiterhin lässt sich bei Verwendung  eines intermittierend gesteuerten Ladungsträgerstrah  les die Schnittgeschwindigkeit noch wesentlich erhö  hen.

   So kann beispielsweise ein Stahlblech von 1 mm  Dicke mit einem Ladungsträgerstrahl einer Beschleu  nigungsspannung von 145     kV    und einem Impuls  strom von 10     mA    mit einer Schnittgeschwindigkeit  von 20 mm/sec geschnitten werden.  



  Versuche haben ergeben, dass optimale Verhält  nisse vorliegen, wenn mit einem impulsgesteuerten  Ladungsträgerstrahl eines Tastverhältnisses von 1:2  gearbeitet wird, wobei die Impulsdauer zu etwa 10-3  sec gewählt ist. Diese hier als optimal geschilderten  Betriebsverhältnisse sind jedoch, da sie von der Art  des zu bearbeitenden Materials abhängig sind, nur als  Beispiel zu verstehen.    Bei dem neuen Schneidverfahren wird der  Ladungsträgerstrahl vorteilhaft so geformt, dass sich  die Stelle engsten Strahlquerschnittes kurz über der  Werkstückoberfläche befindet. Beträgt der Arbeits  abstand, d. h. der freie Raum zwischen Werkstück  oberfläche und Unterkante der Fokussierungslinie  z. B. 60 mm, so wird diese Linie zweckmässig so ein  gestellt, dass die Stelle engsten Strahlquerschnitts  etwa 10 mm über der Werkstückoberfläche liegt.  



  Zur Herstellung krummliniger Schnittlinien be  grenzter Länge wird zweckmässig bei ruhendem  Werkstück der Ladungsträgerstrahl über dasselbe  bewegt. Zur Bewegung des Ladungsträgerstrahles  dienen dabei in an sich bekannter Weise Ablenksy  steme, denen entsprechend geformte Ablenkströme  zugeführt werden. In vielen Fällen kann es auch  zweckmässig sein, den Ladungsträgerstrahl nicht ab  zulenken und lediglich das Werkstück zu bewegen.  Dabei lässt sich durch eine Programmsteuerung, bei  spielsweise durch eine Schablonenführung die Bewe  gung des das Werkstück tragenden Tisches steuern.  



  Zur Herstellung von Schnittlinien mit periodi  schem Verlauf, z. B. von wellenförmigen oder     zick-          zackförmigen    Schnittlinien, verwendet man vorteil  haft eine Kombination von mechanischer Bewegung  des Werkstückes und elektrischer Strahlablenkung.  



  Mit dem neuen Schneidverfahren wurden bisher  sehr gute Schneidergebnisse bei Blechen bis zu 5 mm  Stärke erzielt. Es scheint möglich, mittels des neuen  Verfahrens auch Bleche     grösserer    Dicke schneiden zu  können.  



  Das neue Schneidverfahren kann sehr universell  angewandt werden, so z. B.     zum    Schneiden von  Stahlblechen verschiedener     Zusammensetzung    oder  auch zum Schneiden von Blechen aus sehr gut wär  meleitenden     Materialien,    beispielsweise aus Kupfer  und Silber. Ebenfalls lassen sich ohne weiteres Hart  metallplatten schneiden. Da bei dem neuen  Schneidverfahren die Wärmewirkung nicht weit in  das Material hineinreicht,     d.h.    nur ein sehr kleiner  Materialbereich in der Umgebung der     Schneidstelle     erwärmt wird, lassen sich auch ohne weiteres Teile  aus fertig wärmebehandeltem Material schneiden.

    Sollen die ausgeschnittenen Teile nur aus wärmebe  handeltem Material     bestehen,    so ist es lediglich erfor  derlich, diese Teile einer leichten mechanischen  Nachbearbeitung zu unterwerfen, bei welcher eine  dünne, an die Schnittlinien angrenzende Schicht ent  fernt wird.    Bei den bisher durchgeführten Versuchen liessen  sich Schnitte herstellen, deren Breite einige Zehntel  Millimeter,     z.B.    0,5 mm betrug.  



  Aus den bisherigen Versuchen kann gesagt wer  den, dass beim Schneiden der auftreffende     Ladungs-          trägerstrahl    zweckmässig eine Energiedichte von  mindestens 1     MW/cm=    hat. Dieser Wert ist jedoch  von dem zu schneidenden Material und von der Art  der Steuerung des     Ladungsträgerstrahles    abhängig.  



  Die Erfindung wird im folgenden anhand der      Ausführungsbeispiele darstellenden Figuren 1 bis 4  näher erläutert. Dabei zeigen:  Fig. 1 ein Beispiel für eine Vorrichtung zur  Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung;  Fig.2 den zeitlichen Verlauf des Strahlstromes  bei intermittierender Steuerung des Ladungsträger  strahles;  Fig.3 eine stark vergrösserte Darstellung der  vom Ladungsträgerstrahl getroffenen Materialstelle;  Fig.4 eine mittels des neuen Schneidverfahrens  hergestellte Schraubenfeder.  



  In Fig. 1 ist mit 1 die Kathode, mit 2 der Steuer  zylinder und mit 3 die geerdete Anode des     Strahler-          zeugungssystemes    bezeichnet. Im Gerät 4 wird eine  Hochspannung von beispielsweise 150     kV    erzeugt  und mittels eines mit einem Erdmantel versehenen  Hochspannungskabels dem Gerät 5 zugeführt. Dieses  Gerät besteht aus einer Vorrichtung 6 zur Erzeugung  der regelbaren Heizspannung, einer Vorrichtung 7  zur Erzeugung von Steuerimpulsen und einer Vor  richtung 8 zur Erzeugung der regelbaren Steuerzylin  dervorspannung. Diese Spannungen werden über ein  Hochspannungskabel dem Strahlerzeugungssystem 1,  2, 3 zugeführt.  



  Der zeitliche Verlauf der entstehenden Ladungs  trägerstrahlimpulse ist in Fig.2 wiedergegeben. Wie  die Kurve 47 zeigt, werden Impulse erzeugt, deren  Tastverhältnis 1:2 ist, d. h. Impulsdauer und Dauer  der Impulspausen ist gleich. Die Dauer eines einzel  nen Impulses ist dabei vorzugsweise zu 10-3 sec ge  wählt.  



  In Strahlrichtung gesehen unterhalb der Anode 3  ist eine Blende 9 angeordnet, welche mittels der  Knöpfe 10 und<B>11</B> in der Papierebene und senkrecht  zur Papierebene bewegt werden kann.  



  Nach erfolgter Justierung des intermittierenden  Elektronenstrahles 25 fällt dieser durch ein geerdetes  Rohr 15 und wird mittels der elektromagnetischen  Linse 20 fokussiert.  



  Unterhalb der elektromagnetischen Linse 20 sind  zwei Ablenksysteme 23 und 27 angeordnet, welche  dazu dienen, den Elektronenstrahl 25 zu bewegen.  Mittels des Ablenksystemes 23 wird der Elektronen  strahl 25 zunächst aus seiner ursprünglichen Rich  tung abgelenkt und tritt sodann in das Ablenksystem  27 ein. Dieses Ablenksystem lenkt den Elektronen  strahl 25 so ab, dass er parallel zur Richtung der  optischen Achse auf das Werkstück 26 auftrifft.  



  Mittels der Generatoren 21 und 22 werden die  zur Versorgung der Ablenksysteme 23 und 27 die  nenden regelbaren Ablenkströme erzeugt. Ein weite  res Gerät 43 dient zur Stromversorgung der elektro  magnetischen Linse 20. Diese fokussiert den Elektro  nenstrahl 25 so, dass die Stelle seines engsten Strahl  querschnittes z. B. 10 mm oberhalb der Oberfläche  des Werkstückes 26 liegt.  



  Zur Beobachtung des Schneidvorganges dient ein  optisches System, welches die mikroskopische Auf  lichtbeleuchtung des Werkstückes 26 erlaubt. Dieses  System besteht aus einem Beleuchtungssystem 12,    welches paralleles Licht liefert. Dieses Licht wird  über zwei metallische Prismen 13 und 14 auf eine in  axialer Richtung verschiebbare Linse 17 reflektiert  und von dieser auf das Werkstück fokussiert. Unter  halb der Linse 17 ist     eine    auswechselbare Glasplatte  18 angeordnet, welche die Linse 17 vor etwaigen  Verunreinigungen durch Metalldämpfe schützt. Die  Linse 17 wird zusammen mit der Glasplatte 18 mit  tels eines Knopfes 19 in axialer Richtung bewegt.  



  Das von der Oberfläche des Werkstückes 26  reflektierte bzw. ausgehende Licht wird durch die  Linse 17 parallel gerichtet und über den Spiegel 16 in  ein als Stereomikroskop ausgebildetes Beobachtungs  system 49 gelenkt. In dem geerdeten Mantel 40 des  Gehäuses ist eine Platte 50 aus Röntgenschutzglas  angeordnet, welche den Beobachter vor schädlichen  Strahlungen schützt.  



  Der Elektronenstrahl 25 tritt durch die Öffnung  des Ablenksystemes 27 aus dem Gehäuse 40 aus und  in den Bearbeitungsraum 24 ein. Dieser Bearbei  tungsraum ist ebenfalls mit einem leitenden Mantel  versehen und geerdet. Weiterhin sind der Bearbei  tungsraum 24 und gegebenenfalls Teile des Gehäuses  40 mit Bleiplatten verkleidet, um den Austritt schäd  licher Röntgenstrahlung zu vermeiden.  



  Im Raum 24 ist das zu schneidende Werkstück  26 auf einem Tisch angeordnet, welcher die Bewe  gung des Werkstückes relativ zum Elektronenstrahl  erlaubt. Das Werkstück 26 ist mittels eines Spannti  sches 28 gehaltert, welcher seinerseits auf einem  Tisch 30 angeordnet ist. Zur Bewegung des Tisches  30 in der Papierebene dient ein Elektromotor 31,  welcher über ein Programmiergerät 32 gesteuert ist.  Das     Programmiergerät    32 dient weiterhin zur Steue  rung eines hier nicht dargestellten Elektromotors,  welcher die Bewegung des Tisches 30     senkrecht    zur  Papierebene bewirkt.  



  Die Vorrichtung zum Aufspannen des     Werkstük-          kes    ist so ausgebildet, dass das Werkstück gegebe  nenfalls auch gedreht werden kann.  



  Das Programmiergerät 32 enthält beispielsweise  Schablonen, welche über     Potentiometer    zur Steue  rung der zur     Werktischbewegung    30 dienenden Elek  tromotoren dient.  



  Wird der     Elektronenstrahl    25 eingeschaltet, so  durchdringt er das Werkstück 26 unter Bilden einer  schmalen noch erhitzten Zone vollständig. Wie aus       Fig.    3 zu ersehen ist, wird dabei das entlang der ge  samten     Werkstücktiefe    verflüssigte Material in       Strahlrichtung    aus dieser Zone     hinausgeschleudert,     wobei das hinausgeschleuderte flüssige Material  kugelförmige Tröpfchen 33 bildet. Es entsteht auf  diese Weise ein Schnitt 34, welcher die beiden Werk  stückhälften 26a und 26b vollständig voneinander  trennt. Die Schnittstelle 34 ist nahezu parallelwandig  begrenzt.  



  Beim Schneiden des Werkstückes 26 kann man  durch das Fenster 28 des Bearbeitungsraumes 24 das  Austreten der flüssigen Materialteile 33 aus der Un  terseite des Werkstückes 26 beobachten.      In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbei  spiel ist der Spanntisch 29 so ausgebildet, dass zwi  schen dem Werkstück 26 und dem Tisch 30 so viel  Raum bleibt, dass das aus der Werkstückunterseite  herausgeschleuderte flüssige Material sich vollständig  verfestigt, ehe es auf den Tisch 30 auftrifft. Auf diese  Weise können bei der Durchführung des Schnittes  zugleich kleine Kugeln aus dem Material des Werk  stückes 26 herausgestellt werden.  



  Zur Herstellung kleinerer Schnitte oder zur Her  stellung von Schnittlinien in Form geschlossener  Kurvenstücke bis einige Zentimeter maximale Weite  kann der Tisch 30 stehenbleiben, während der Elek  tronenstrahl 25 mittels der beiden Ablenksysteme 23  und 27 über das Werkstück 26 geführt wird.  



  Zur Herstellung einer Schnittlinie mit periodi  schem Verlauf wird der Elektronenstrahl 25 mittels  eines der beiden Ablenksysteme 23 oder 27 bei  spielsweise periodisch senkrecht     zur    Papierebene be  wegt, während der Tisch 30 mittels des Elektromo  tors 31 langsam in der Papierebene     bewegt    wird.  



  Fig.4 zeigt einen Zylinder 35 aus Federstahl,  welcher mittels des Elektronenstrahles 25 entlang der  Linie 36 geschnitten wurde. Es entsteht auf diese  Weise eine Schraubenfeder, welche den Vorzug auf  weist, dass sie an ihren beiden Enden noch geschlos  sene Kreise enthält. Auf diese Weise können also  Federn hergestellt werden, welche ohne vorherge  hende Berechnung einen genau vorgeschriebenen  Durchmesser aufweisen.  



  Mittels des neuen Bearbeitungsverfahrens gelingt  es, in wirtschaftlicher Weise auch schwer bearbeit  bare Materialien zu schneiden. Ausserdem gelingt es,  krummlinige Schnitte auch kleiner Abmessungen  herzustellen.  



  Das neue Schneidverfahren eignet sich in beson  ders vorteilhafter Weise zur Herstellung von     Stanz-          schnitten    und Schneidwerkzeugen aus Stahl oder  Hartmetall und zur Herstellung von     Strangpress-Ma-          trizen.    Ferner können mittels des neuen Verfahrens  in einfacher und     wirtschaftlicher    Weise krummlinig  berandete Teile für den Karosserie- oder Flugzeug  bau sowie kleine ausgeschnittene Teile hergestellt  werden. Das neue Verfahren dient weiterhin zur Her  stellung von Formteilen oder bearbeiteten Teilen aus  Glas, Ferrit, Keramik, aus carbidierten Schleifmate  rialien oder aus Sinteroxyden usw.

   Wie schon er  wähnt, kann das neue Schneidverfahren auch ohne  weiteres     zum    Ausschneiden von Teilen aus fertig  wärmebehandelten Materialien Anwendung finden.  



  Das neue Verfahren zum Schneiden mit Hilfe  eines Ladungsträgerstrahles wurde im Zusammen  hang mit den Zeichnungen mit der Verwendung von  Elektronenstrahlen beschrieben. Es ist jedoch auch    möglich, anstelle von Elektronenstrahlen andere  Ladungsträgerstrahlen, wie z. B. Ionenstrahlen zu  verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum Schneiden von Werkstücken, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ladungsträger strahl auf das Werkstück gerichtet und relativ zu die sem in Schneidrichtung bewegt wird und dass die In tensität dieses Ladungsträgerstrahles so hoch gewählt wird, dass er das Werkstück vollständig durchdringt unter Bilden einer Schneidzone, in welcher das Mate rial entlang der gesamten Werkstücktiefe verflüssigt und in Strahlrichtung hinausgeschleudert wird. II. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Patentanspruch I, welche hinter einer zur Strahlfokussierung dienenden Linse mindestens ein elektromagnetisches Ablenksystem enthält, gekenn zeichnet durch eine Vorrichtung zur Programmsteue rung der Bewegung des das Werkstück tragenden Tisches. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass ein impulsmodulierter Ladungs trägerstrahl verwendet und die Dauer der Impulse und der Impulspausen gleich gross gewählt wird. 2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass die Strahlimpulse eine Dauer von 10-3 sec haben. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass der Ladungsträgerstrahl so ge formt wird, dass sich die Stelle engsten Strahlquer schnitts kurz über der Werkstückoberfläche befindet. 4. Verfahren nach Patentanspruch 1 und den Un teransprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung krummliniger Schnittlinien begrenz ter Länge der Ladungsträgerstrahl über das Werk stück bewegt wird. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch I und den Un teransprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung von Schnittlinien mit periodischem Verlauf sowohl das Werkstück als auch der Ladungs- trägerstrahl bewegt werden. 6. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass die Schneidzone einige Zehntel Millimeter, z. B. 0,5 mm, schmal ist. 7. Vorrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der das Werkstück tragende Tisch so ausgebildet ist, dass sich das aus der Werk stückunterseite herausgeschleuderte flüssige Material vollständig verfestigt, ehe es auf ein Barunterliegen des festes Bauelement auftrifft.
CH891361A 1961-03-08 1961-07-28 Verfahren zum Schneiden von Werkstücken mittels eines Ladungsträgerstrahls CH414891A (de)

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