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Zum
kopfseitigen Ergreifen von Flaschen in Flaschenverpackungsmaschinen
sind Packertulpen bekannt, die in der Regel zu einer Gruppe in einem Packkopf
zusammengefaßt
sind. Durch den Packkopf werden die Packertulpen gemeinsam auf eine entsprechende
Gruppe von Flaschen abgesenkt. Dabei tauchen die Flaschen mit ihren
Köpfen
in die einzelnen Packertulpen ein. Die Packertulpen sind dafür ausgelegt
bei entsprechender Ansteuerung die Flaschen durch radiale Klemmung
zu ergreifen. Die ergriffenen Flaschen einer Gruppen können dann
mit dem Packkopf angehoben und versetzt werden, beispielsweise in
einen mit Stellplätzen
für die
einzelnen Flaschen versehenen Kasten.
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Für die Funktion
der ansteuerbaren Packertulpen ist nicht nur wichtig, daß sie die
Flaschen durch radiale Klemmung des Flaschenkopfes sicherer ergreifen,
sondern daß das
Ergreifen möglichst schonend
erfolgt. Dies gilt vor allem dann, wenn der Flaschenkopf eine besondere
Ausstattung aufweist, beispielsweise foliiert ist. Außerdem sollen
die Mittel, die unmittelbar mit dem Flaschenkopf in Berührung kommen,
eine möglichst
lange Standzeit haben.
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Bei
einem bekannten Packerkopf bestehen die unmittelbar in Berührungskontakt
mit den Flaschenkopf kommenden Mittel aus einem hülsenförmigen elastischen
Einsatz, der in einem Gehäuse
untergebracht ist (
EP
0 345 440 B1 ). Der elastische Einsatz weist in Umfangsrichtung
verteilt mehrere sich axial erstreckende Fenster auf. Wird ein solcher
Einsatz mittels eines im Gehäuse
angeordneten, mit Druckluft beaufschlagbaren Stellkolbens axial
belastet, dann weicht die Wand des Einsatzes unter Schließung der
Fenster radial nach innen aus, wodurch die Flasche am Flaschenkopf
radial eingeklemmt wird. Die Fenster sind vorgesehen, um einerseits
das radiale Zusammendrücken
des Einsatzes zu erleichtern und andererseits für eine schonende Behandlung
des Flaschenkopfes von Anfang an eine möglichst geschlossene Greiffläche zu bieten
und schließlich
eingeschlossene Luft entweichen zu lassen.
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In
der
DE 43 25 556 C1 ist
eine Packertulpe zum kopfseitigen Ergreifen von Flaschen beschrieben.
Die weist in einem topfförmigen
Gehäuse
einen hülsenförmigen,
mit seinem vorderseitigen Ende am Topfrand des Gehäuses abgestützten, elastischen Einsatz
auf, in dessen Mantelfläche
mehrere über den
Umfang des Einsatzes verteilte Durchbrüche als Materialschwächungen
vorgesehen sind, die innenseitig durch eine dünne Schutzschicht begrenzt
sind, um so ein Verhaken eines Flaschenverschlusses, insbesondere
eines Kronkorkenverschlusses, in den Durchbrüchen zu verhindern.
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Aus
der
DE 7144732 U ist
eine Packertulpe zum kopfseitigen Ergreifen von Flaschen bekannt. Die
Packertulpe umfasst ein oberseitiges Anschlussstück mit einer axialen Zuleitung
für ein
Druckmedium sowie einen als doppelwandige Manschette ausgebildeten
elastischen Einsatz, welcher außen
von einer stabilen Hülse
umgeben ist. Die innere und die äußere Wandung
des Einsatzes sind an dessen unterem Rand unter Ausbildung eines
stabilen Wulstes miteinander verbunden. Zwischen der äußeren und der
inneren Wandung der Doppelmanschette ist ein Ringraum mit einer
Anzahl beide Wandungen miteinander verbindender Stege vorgesehen,
so dass sich bei Druckbeaufschlagung der Doppelmanschette die zwischen
den Stegen gebildeten Auffalträume
erweitern, wobei deren durch die innere Wandung der Doppelmanschette
gebildeten Wände
mit dem Flaschenhals zur Anlage kommen und diesen ergreifen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Packertulpe
zu schaffen, bei der der Flaschenhals noch schonender ergriffen
werden kann. Ferner soll das Zusammendrücken des elastischen Einsatzes
erleichtert werden und sich die Packertulpe durch eine verlängerte Lebensdauer
auszeichnen.
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Ausgehend
von dem beschriebenen Stand der Technik betrifft die Erfindung eine
Packertulpe zum kopfseitigen Ergreifen von insbesondere durch Korken,
Kron- oder Schraubverschluß verschließbaren Flaschen,
die in einem topfförmigen
Gehäuse
einen hülsenförmigen,
mit seinem vorderen Ende am Topfrand des Gehäuses abgestützten, elastisch verformbaren
Einsatz und einen auf den Einsatz an dessen rückseitigem Ende mit einer axialen
Druckkraft einwirkenden Stellkolben aufweist, wobei in der Wand
des hülsenförmigen Einsatzes
mehrere über den
Umfang verteilte Materialschwächungen
vorgesehen sind.
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Bei
einer solchen Packertulpe wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Materialschwächungen von
in der Wand des hülsenförmigen Einsatzes
ausgebildeten, sowohl innen- als auch außenseitig geschlossenen Kammern
gebildet werden.
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Praktische
Vergleichsversuche mit der bekannten und der erfindungsgemäßen Packertulpe haben
gezeigt, daß die
erfindungsgemäße Packertulpe
bezüglich
der schonenden Behandlung des Flaschenkopfes überlegen ist, weil der Flaschenkopf
nur mit einer geschlossenen Oberfläche in Berührung kommt und nicht mit einer
Oberfläche,
bei der zunächst
Lücken
im Bereich der Fenster sind. Das wirkt sich bei mit besonderen Ausstattungen
wie Folien versehenen Flaschen vorteilhaft aus. Hinzu kommt, daß von den
neuen Einsätzen
wegen der geschlossenen äußeren und
inneren Oberfläche
eine längere Standzeit
zu erwarten ist.
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Vorzugsweise
erstrecken sich die Kammern über
die gesamte Länge
des Einsatzes. Die Kammern sollten mindestens an einem Ende offen
sein, damit es beim Zusammendrücken
der Kammern nicht zu einem inneren Druckaufbau in den Kammern kommt.
Je nach Art der Abstützung
am unteren oder oberen Rand können
zum Zwecke der Entlüftung
der Kammer radiale Entlüftungskanäle vorgesehen
sein.
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Da
die radiale Verformung des Einsatzes sich auf den Bereich zwischen
dem unteren und oberen Rand beschränkt, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn der Einsatz am unteren und oberen Rand einen Versteifungskragen
aufweist.
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Um
die gezielte Verformung des Einsatzes zu erleichtern ist nach einer
weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß in dem topfförmigen Gehäuse der Raum
zwischen dem Einsatz und der Wand des Gehäuses zur Umgebungsatmosphäre über eine Öffnung belüftet ist.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im
einzelnen zeigen:
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1 eine
Packertulpe im axialen Schnitt über
einer Kronverschlußflasche,
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2 die
Packertulpe der 1 im axialen Schnitt bei erfaßter Kronverschlußflasche,
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3 einen
elastischen Einsatz im axialen Schnitt der Packertulpe gemäß 1
und
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4 den
elastischen Einsatz gemäß 3 in
Stirnansicht aus Richtung des Pfeiles A der 3.
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Die
Packertulpe gemäß 1 besteht
aus einem topfförmigen
Gehäuse 1,
in dem ein mit Druck beaufschlagbarer Stellkolben 2 angeordnet
ist. Ein den Stellkolben 2 beaufschlagendes Druckmedium ist
einem im Gehäuse 1 über dem
Stellkolben 2 vorgesehenen Druckraum 3 über eine
Leitung 4 zuführbar.
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In
dem unten offenen Gehäuse 1 ist
ein elastisch verformbarer Einsatz 5 aus elastischem Material,
beispielsweise aus Gummi, untergebracht. Der Einsatz 5 ist
hülsenförmig und
setzt sich aus einem zylindrischen Abschnitt 5a und einen
kegeligen Abschnitt 5b zusammen. Sein oberer Rand 5 ist
mit einem Verstärkungskragen 5c versehen
und sitzt in einer entsprechenden Ausnehmung 2a des Stellkolbens 2.
Sein unterer Rand ist ebenfalls mit einem Versteifungskragen 5d versehen
und auf dem als innerer Kragen ausgebildeten am Topfrand 1a des
topfförmigen
Gehäuses 1 abgestützt. Der
ringförmige Raum
zwischen der Wand des Einsatzes 5 und der Wand des Gehäuses 1 ist über eine Öffnung 6 in
der Wand des Gehäuses 1 belüftet.
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Wie
vor allem die 3 und 4 zeigen, sind
in der Wand des Einsatzes 5 mehrere über den Umfang verteilte und
sich über
seine gesamte Länge erstreckende,
flache Kammern 5e ausgebildet, die sowohl am unteren Rand
als auch am oberen Rand offen sind. Dazwischen ist die Wand vollvolumig
ausgebildet. Von den oberen Öffnungen
der Kammern 5e gehen radial verlaufende Entlüftungskanäle 5f aus.
Auf diese Art und Weise ist sichergestellt, daß bei durch den inneren Kragen 1a abgedeckten
unteren Öffnungen
der Kammern 5e und oben durch den Stellkolben 2 abgedeckten Öffnungen
der Kammern 5e die Kammern 5e entlüftet werden
können.
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Die
Funktion der erfindungsgemäßen Packertulpe
ergibt sich aus dem Vergleich der 1 und 2.
Solange der Stellkolben 2 nicht druckbeaufschlagt ist,
hält der
Einsatz 5 den Stellkolben 2 in der 1 dargestellten
oberen Position. In dieser Stellung kann die Packertulpe auf den
Flaschenkopf abgesenkt werden. Wird nun der Stellkolben 2 mit Druck
beaufschlagt, dann drückt
er den Einsatz 5 axial zusammen. Dabei weicht der Einsatz 5 mit
seinen vollflächigen
Bereichen radial nach innen aus, während die Kammern 5e nach
außen
ausweichen können,
wie in 2 dargestellt. Diese Verformung nach innen wird
durch den Knick zwischen dem oberen und unteren Abschnitt 5a, 5b des
Einsatzes 5 vorgegeben. Auf diese Art und Weise wird der
Flaschenkopf radial eingeklemmt und die Flasche kann mit der Packertulpe
nach oben angehoben werden. Die Belüftung des ringförmigen Raums
zwischen der Wand des Einsatzes 5 und der Wand des Gehäuses 1 über die Öffnung 6 verhindert,
daß durch
Druckaufbau in diesem Raum das Zusammendrücken des Einsatzes 5 behindert
und durch Aufbau von Unterdruck das axiale Entspannen des Einsatzes 5 verzögert wird.