DE10034234C2 - Überdachungssystem zum Überdachen von Großveranstaltungen - Google Patents

Überdachungssystem zum Überdachen von Großveranstaltungen

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Abstract

Die Erfindung beschreibt ein Überdachungssystem zum Überdachen der Veranstaltungsflächen und Zuschauertribünen von Großveranstaltungen wie beispielsweise Stadien oder Arenen. Es soll zwischen einer Geschlossen- und einer Offenstellung wechselbar sein. Das System besteht aus tragendes Raumfachwerk aus zueinander parallel angeordneten Trägern (22). Das Profil der Träger (22) hat ein rohrförmiges unteres Ende (20) und erweitert sich symmetrisch nach oben kelchförmig. Am rohrförmigen unteren Ende (20) sind beidseitig beiderseits nach außen gewölbte Membranflügel (30) angelenkt.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Überdachungssystem zum Überdachen der Veranstaltungsflächen und Zuschauertribünen von Großveranstaltungen wie beispielsweise Stadien oder Arenen, das zwischen einer Geschlossen- und einer Offenstellung wechselbar ist.
Bekannte Überdachungssysteme dieser Art sind zumeist individuell und einzeln entworfene und gefertigte Konstruktionen. So sind Arenen bekannt, bei denen oberhalb der Zuschauertribünen ein schließbares Dach angeordnet ist. Diese Konstruktionen sind aber aufwendig und kostspielig und stehen mit ihrem Auf­ wand in keinem Verhältnis zu tage- oder wochenlangen Pausen zwischen zwei Veranstaltungen.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein baukastenartiges System aus vorfer­ tigbaren Elementen verfügbar zu machen, mit der eine große Fläche flexibel und schnell und ohne großen Aufwand nach oben frei oder geschlossen überdeckt werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht allgemein aus einem System mit einem tragenden Raumfachwerk aus zueinander parallel angeordneten Trägern. Das Profil des Trägers weist ein rohrförmiges unteres Ende auf, von dem aus sich das Trägerprofil symmetrisch nach oben, kelchförmig gebogen, erweitert. Am rohrförmigen unteren Ende sind beidseitig beiderseits nach außen gewölbte Membranflügel angelenkt, die sich stufenlos mit am anderen Ende der Mem­ branflügel angebrachten Zugorganen von einer horizontalen Geschlossenstel­ lung in eine Offenstellung bewegen lassen. Dort fügen sie sich in die kelchför­ mige Biegung der Träger ein. Die Träger haben einen Achsabstand, welcher der doppelten Länge der Membranflügel entspricht, um eine Bühne, Arena oder ein Sportfeld oder ähnliches einschließlich aller Zuschauerplätze geschlossen zu überdecken.
Das Überdachungssystem erweitert die Möglichkeiten bisheriger Veranstal­ tungsorte durch die wesentlich flexiblere Nutzung des überdachten Raumes. Das System ist als intelligentes Dach konzipiert: Es kann von selbst durch entspre­ chende Sensoren auf Witterungsverhältnisse und vordefinierte Nutzungsanforde­ rungen reagieren. Bei beginnendem Niederschlag schließen sich die Dachflügel. Entsteht durch die Sonne ein Blendungsproblem bei Veranstaltungen können die Flügel auf den Sonnenstand reagieren. Das Überdachungssystem gliedert sich in eine werkstattmäßig vorgefertigte Raumtragstruktur aus Aluminiumleicht­ bauelementen, die jeweils zwei flexible, schwenkbare Dachflügel stützen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung der beigefügten Zeichnungen. Hierzu ist anzumerken, dass nur wenige Einzelteile der Einrichtung mit Bezugszahlen be­ legt sind, um den Eindruck des Gesamtzusammenhanges nicht zu verwischen. Außerdem sind die sich wiederholenden Einzelheiten auch ohne Bezugszahlbe­ legung erkennbar.
Die beste Übersicht über das neue System ergibt sich aus Abb. 5. Hier ist bei­ spielhaft die Anwendung für ein Fußballfeld 12 auf einer ebenen Grundfläche 10 dargestellt. Das Fußballfeld 12 setzt sich zusammen aus einem verschieb­ baren oder auswechselbaren Spielfeld 12 mit zwei Toren 14 auf angedeuteten Stützen. Es kann gegen andere Spielfelder oder Bühnen zwischen den Tribünen 16 ausgewechselt werden. Das hat jedoch mit der vorliegenden Erfindung nichts zu tun. Es soll hiermit nur angedeutet werden, dass es sich bei dem Überda­ chungssystem gemäß der Erfindung um einen flexiblen Wetterschutz für große Freiluftveranstaltungen handelt. Bei Großveranstaltungen, seien es Konzerte, Turniere, wie Tennisturniere, Sportveranstaltungen oder bei ähnlichen Anlässen, besteht aber das Problem, dass einerseits gewünscht wird, eine Veranstaltung, wenn möglich unter offenem Himmel ("open air") stattfinden zu lassen, ande­ rerseits sich das hierfür geeignete Wetter nicht bestimmen lässt. Viele Veran­ staltungen haben eine lange Vorlaufzeit zwischen Ankündigung, Kartenvorver­ kauf und dem Ereignis. Selbst der Aufbau und die direkte Vorbereitung von Bühne oder Arena nimmt bei dem heute für Großveranstaltungen notwendigen technischem Aufwand Tage oder Wochen in Anspruch. Für diese Zeiträume kann nicht vorhergesagt werden, ob die Veranstaltung bei gutem oder schlech­ tem Wetter stattfindet.
Nach der vorliegenden Erfindung wird ein leichtes dennoch dicht schließendes System vorgeschlagen, mit dem schnell und unkompliziert zwischen einer Frei­ luftveranstaltung und einer Veranstaltung unter Dach gewechselt werden kann und zwar geräuschlos sogar während einer Darbietung, beispielsweise einem Konzert.
Wie in Abb. 5 schematisch dargestellt ist und im einzelnen aus den Abb. 1-4 hervorgeht, besteht das System aus regelmäßig über dem Spielfeld 12 und den Tribünen 16 parallel angeordneten Raumfachwerkelementen 22, die im Quer­ schnitt den leichten Aufbau dadurch fördern, dass deren Trägerprofile sich kelch­ förmig von einer rohrförmigen Zugzone 20 nach oben symmetrisch verbreitern, was nicht nur statisch günstig ist, sondern dem System auch ein gutes Aussehen verleihen. Ferner ist günstig, dass in diese Ausformung entsprechend geformte Membranflügel 30 hineinpassen, wenn sich das Abdeckungssystem wie in Abb. 1c und 4 dargestellt, in seiner Offenstellung befindet.
Die rohrförmige Zugzone 20 nimmt gelenkig eine der spitz zulaufenden Enden der Membranflügel 30 auf. Zugleich befindet sich hier ein Entwässerungsrohr, in das sowohl bei geschlossenem Zustand (Abb. 1a und 2) als auch in den Zwi­ schenpositionen (Abb. 1b und 3) das von der gewölbten Oberseite der Mem­ branflügel 30 aufgefangene Regenwasser fließt und abgeleitet wird.
Die Membranflügel 30 sind mithin um die rohrförmige Zugzone 20 zwischen den Stellungen der Abb. 1a bzw. Abb. 2 über die Zwischenpositionen der Abb. 1b und 3 bis in die Offenstellung wie in Abb. 1c und 4 dargestellt, schwenkbar, wobei die Bewegung in einfacher Weise von über Umlenkrollen 24 geführte Zugseile 26 gesteuert wird. Im oben breiten Teil der Raumfachwerkelemente 22 lassen sich leicht Aufwickelvorrichtungen und Antriebe hierfür unterbringen.
Ferner lassen sich an den breiter ausgelegten Oberflächen der Raumfachwerke­ lemente 22, die stets dem Tageslicht ausgesetzt sind, Photovoltaikelemente und Sensoren unterbringen. Mit dem so an günstiger Stelle ergiebig gewonnenen Strom lassen sich die Bewegung der Membranflügel 30 und/oder die Beleuch­ tung 32 auf der Unterseite der Membranflügel 30 betreiben. An dieser Unter­ seite der Membranflügel 30 können auch die Einheiten 34 der Beschallung für eine Veranstaltung angebracht sein.
Die Trägerelemente ermöglichen eine ungehinderte Wartung und Reinigung der Anlage.
Die Membranflügel 30 bestehen auch aus hochfesten, halbtransparenten Mate­ rial. Durch den Seilzugmechanismus 26 können die Enden der Membranflügel 30 auch bei geschlossenem Dach zur Erreichung optimaler Raumluftverhältnis­ se etwas geöffnet werden, wodurch sich das Raumklima auf einfache Weise verbessern lässt. Das System ist als ganzheitliches intelligentes, zukunftswei­ sendes Dachkonzept geplant und erlaubt den Nutzern ein wesentlich breiteres Auslastungsspektrum der Veranstaltungsorte als mit herkömmlichen Überdachungssystemen. Die verwendeten Technologien und Materialien lehnen sich an entsprechende Techniken aus dem Flugzeug- und Bootsbau an und stellen für dieses Einsatzgebiet ein völlig neues, umweltkonformes Konzept dar.

Claims (7)

1. Überdachungssystem zum Überdachen der Veranstaltungsflächen und Zu­ schauertribünen von Großveranstaltungen wie beispielsweise Stadien oder Arenen, das zwischen einer Geschlossen- und einer Offenstellung wech­ selbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein das System tragendes Raumfachwerk aus zueinander parallel angeordneten Trägern (22) besteht, deren Profil ein rohrförmiges unteres Ende (20) aufweist und sich symmetrisch nach oben kelchförmig gebogen erweitert, wobei am rohrförmigen unteren En­ de (20) beidseitig beiderseits nach außen gewölbte Membranflügel (30) angelenkt sind, die sich stufenlos (Abb. 3) von einer horizontalen Ge­ schlossenstellung (Abb. 2) mit am anderen Ende der Membranflügel (30) angebrachten Zugorganen (26) in eine Offenstellung (Abb. 4) bewegen lassen, in der sie sich in die kelchförmige Biegung der Träger (22) einfü­ gen, wobei die Träger (22) einen Achsabstand haben, welcher der dop­ pelten Länge der Membranflügel (30) entspricht.
2. Überdachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (22) vorgefertigte Leichtmetallträger sind.
3. Überdachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gewölbten Membranflügel (30) aus im wesentlichen durchscheinenden oder durchsichtigen Material vorgefertigt sind.
4. Überdachungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gewölbten Membranflügel (30) fertig vorinstallierte Leuchtelemente und/oder elektroakustische Einbauten aufweisen.
5. Uberdachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (22) an ihren oben liegenden Wetterseiten Sensoren aufweisen.
6. Überdachungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren eine automatische, witterungssensible, vorprogrammierbare Steuerung ermöglichen.
7. Überdachungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (22) an ihren oben liegenden Wetterseiten photovoltaische Ele­ mente aufweisen.
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