DE10033151C1 - Trittvorrichtung für eine Türanordnung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Abstract

Eine solche Trittvorrichtung mit einer horizontal schwenkbeweglich gelagerten Trittstufe, die mit wenigstens einem Türflügel der Türanordnung in Wirkverbindung steht und die um eine Schwenkachse fahrzeugfest gelagert ist, ist bekannt. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist die Trittstufe unmittelbar oberhalb eines Türschwellers zwischen einer eingeschränkten Ruheposition und einer ausgeschwenkten Funktionsposition verlagerbar, und die Trittstufe ist in der ausgeschwenkten Funktionsposition derart über dem Türschweller positioniert, dass sie sich bei einer Trittbelastung auf dem Türschweller abstützt. DOLLAR A Einsatz für Omnibusse.

Description

Die Erfindung betrifft eine Trittvorrichtung für eine Türanord­ nung eines Kraftfahrzeugs mit einer horizontal schwenkbeweglich gelagerten Trittstufe, die mit wenigstens einem Türflügel der Türanordnung in Wirkverbindung steht und die um eine Schwenk­ achse fahrzeugfest gelagert ist.

Eine solche Trittvorrichtung ist aus der DE 30 26 082 A1 be­ kannt. Zusammen mit dem Öffnen einer Seitentür des Kraftfahr­ zeugs wird eine um eine vertikale Schwenkachse fahrzeugfest ge­ lagerte Trittstufe horizontal nach außen verschwenkt. Die Trittstufe ist mittels einer Kinematik mit der Seitentür derart verbunden, dass bei einer Öffnung der Seitentür zunächst eine überproportional große Verschwenkung der Trittstufe bewirkt wird, wodurch die Trittstufe bereits früher in ihre ausge­ schwenkte Funktionsposition überführt ist als die Seitentür in ihre geöffnete Position. In der geöffneten Position der Seiten­ tür befindet sich das Schwenkgestänge der Trittstufe in einer Totpunktposition, wodurch auch die Trittstufe selbst eine sta­ bile Endlage einnimmt.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trittvorrichtung der ein­ gangs genannten Art zu schaffen, die in einfacher Gestaltung eine Übertragung von Trittbelastungen auf den geöffneten Tür­ flügel vermeidet.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Trittstufe unmit­ telbar oberhalb eines Türschwellers zwischen einer einge­ schwenkten Ruheposition und einer ausgeschwenkten Funktionspo­ sition verlagerbar ist, und dass die Trittstufe in der ausge­ schwenkten Funktionsposition derart über dem Türschweller positioniert ist, dass sie sich bei einer Trittbelastung auf dem Türschweller abstützt. Durch die Abstützung der Trittstufe in der ausgeschwenkten Funktionsposition auf dem Türschweller als Teil eines stabilen Fahrgestells oder einer stabilen Fahrzeug­ karosserie wird der Türflügel selbst durch die entsprechende Trittbelastung nicht belastet. Beschädigungen der Lagerung des Türflügels oder Belastungen des Türflügels, die zu einem unbe­ absichtigten Schließen führen könnten, treten somit bei der er­ findungsgemäßen Lösung nicht auf.

Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich insbesondere für den Einsatz bei einer einflügeligen, pneumatisch betätigten und hubverriegelten Außenschwingtür. Die horizontale Schwenkbeweg­ lichkeit der Trittstufe gewährleistet eine geringe Bauhöhe. Insbesondere vorteilhaft ist der Einsatz der Trittvorrichtung für Türen von Hochdecker-Fahrzeugen mit höher liegendem Lauf­ gang, insbesondere entsprechenden Omnibussen. Die erfindungsge­ mäße Lösung ist auch für schienengebundene Kraftfahrzeuge ein­ setzbar.

In Ausgestaltung der Erfindung ist die Trittstufe entlang ihrer Schwenkachse federbelastet um einen geringen Betrag höhenverla­ gerbar. Die Federbelastung wirkt einer Trittbelastung entgegen, so dass bei unbelasteter Trittstufe diese sich immer in ihrer oberen Axialposition befindet. Dadurch wird gewährleistet, dass die Trittstufe für die Schwenkbewegung einen ausreichenden Ab­ stand zum Türschweller aufweist, so dass der Türschweller die Schwenkbewegung der Trittstufe nicht behindern kann. Durch die federbelastete Nachgiebigkeit nach unten kommt die Trittstufe auf den Türschweller zur Auflage, sobald eine entsprechende Trittbelastung auf sie ausgeübt wird. Vorzugsweise befindet sich der Betrag der längs der Schwenkachse axialen Beweglich­ keit der Trittstufe im Bereich zwischen 1 mm und 10 mm, insbeson­ dere 3 mm bis 5 mm.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist an der Trittstufe ein an dem Türflügel angelenktes Führungsgestänge starr befestigt. Die Trittstufe ist somit Teil der Führung für den Türflü­ gel zwischen der Schwenkachse der Trittstufe und der Anlenkung des Führungsgestänges am Türflügel. Das Führungsgestänge stellt in einfacher Weise lediglich eine Verlängerung der Trittstufe dar, um die Verbindung zum Türflügel herzustellen. Dadurch be­ sitzt die Trittstufe eine Doppelfunktion, indem sie zum einen die Führung der Türanordnung und zum anderen die Trittfunktion aufweist.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Führungsgestän­ ge im Bereich der Anlenkung am Türflügel entlang einer zur Schwenkachse parallelen Anlenkachse elastisch nachgiebig gela­ gert. Dadurch wird verhindert, dass das Führungsgestänge sich bei einer Trittbelastung und einem daraus resultierenden Absen­ ken der Trittstufe verbiegt. Zudem wird verhindert, dass ein geringes Absenken der Trittstufe bis auf den Türschweller eine übertragung der Belastung vom Führungsgestänge auf den Türflü­ gel bewirkt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Führungsgestän­ ge mit einer Längenverstelleinrichtung versehen. Dadurch ist es möglich, eine exakte Einstellung des Türflügels in seiner ge­ schlossenen Position zu erzielen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Trittstufe in der eingeschwenkten Ruheposition durch eine Sicherungsanordnung arretiert. Dadurch wird eine Bewegung der Trittstufe, die auch eine entsprechende Bewegung des Türflügels nach sich ziehen würde, zuverlässig verhindert.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch in einer Draufsicht eine Ausfüh­ rungsform einer Trittvorrichtung im Bereich eines nach außen schwingenden Türflügels ei­ nes nicht näher dargestellten Omnibus in der geöffne­ ten Türposition,

Fig. 2 die Trittvorrichtung nach Fig. 1 in der geschlossenen Türposition und

Fig. 3 in stark vergrößerter Schnittdarstellung die Anlen­ kung eines Führungsfortsatzes der Trittstufe an dem Türflügel.

Ein Nutzkraftfahrzeug, vorzugsweise ein Omnibus, weist gemäß den Fig. 1 und 3 einen Fahrzeugbereich 1 auf, der mit einer seitlichen Türöffnung versehen ist, die durch eine Türanordnung in Form eines einzelnen Türflügels 2 verschließbar ist. Fig. 1 zeigt den Fahrzeugbereich 1 im Bereich der Türöffnung und im Bereich des Türflügels 2 in einer Draufsicht, wobei lediglich Fahrzeugtragteile dargestellt sind. Der Türflügel 2 stellt eine seitlich am Omnibus angeordnete Türanordnung dar. Der nicht nä­ her dargestellte Omnibus stellt eine Hochdecker-Ausführung dar, bei der der Fahrzeugboden des Innenraumes des Omnibus in Ab­ stand oberhalb eines Türschwellers 3 der Türöffnung für den Türflügel 2 angeordnet ist. Um dennoch ein komfortables Ein- und Aussteigen zu ermöglichen, wird bei diesem Omnibus gemein­ sam mit dem Öffnen des Türflügels 2 eine Trittstufe 5 herausbe­ wegt, die eine Zwischenstufe zwischen dem Untergrund, auf dem das Fahrzeug steht, und dem Fahrzeuginnenraumboden darstellt.

Die Trittstufe 5 ist im Bereich einer am karosseriefesten Trä­ gerteil 4 festgelegten Schwenklagerung um eine vertikale Schwenkachse S horizontal schwenkbeweglich gelagert zwischen einer eingeschwenkten Ruheposition (Fig. 1) und einer ausge­ schwenkten Funktionsposition (Fig. 3). In der ausgeschwenkten Funktionsposition ist die Trittstufe 5 parallel vor die Türöff­ nung ausgeschwenkt und unmittelbar oberhalb des Türschwellers 3 derart positioniert, dass die Trittstufe 5 in unbelastetem Zu­ stand zwischen 1 mm und 10 mm, vorzugsweise zwischen 3 mm und 5 mm, oberhalb der oberen Auflagefläche des Türschwellers 3 positio­ niert ist. Die Schwenklagerung im Bereich der Schwenkachse S ist derart gestaltet, dass die Trittstufe 5 um einen bestimmten Weg vertikal absenkbar ist, der ausreichend ist, dass die Trittstufe sich bei einer Trittbelastung durch Auflage auf den Türschweller 3 abstützt. Um zu gewährleisten, dass die Tritt­ stufe 5 im unbelasteten Zustand in dem genannten, geringen Ab­ stand oberhalb des Türschwellers 3 positioniert ist, ist der Schwenklagerung im Bereich der Schwenkachse S eine Federanord­ nung zugeordnet, die die Trittstufe 5 nach Wegnahme einer ent­ sprechenden Trittbelastung automatisch in die obere Ausgangsla­ ge zurückstellt. Hierzu kann ein entsprechender Elastomerkörper vorgesehen sein, der die koaxial zur Schwenkachse S in den ge­ nannten Grenzen auf- und abbewegliche Trittstufe 5 nach oben drückt.

An der Trittstufe 5 ist zudem ein Führungsarm 6, 7 befestigt, der in starrer, zumindest nahezu horizontaler Verlängerung zu der Trittstufe 5 gemäß den Darstellungen nach den Fig. 1 und 3 abragt und mit seinem stirnseitigen Ende im Bereich eines An­ lenkpunktes 9 an dem Türflügel 2 angelenkt ist. Die Öffnungs- und Schließbewegung wird auf den Türflügel 2 durch einen nicht dargestellten Schwingmechanismus, der mit einem pneumatischen Antrieb versehen ist, übernommen. Der Führungsarm 6, 7 sowie die Trittstufe 5 dienen jedoch zur ergänzenden Führung des Tür­ flügels 2 auf der dem Schwingmechanismus gegenüberliegenden Seite. Der Führungsarm 6, 7 ist mit einer Längeneinstellvor­ richtung 7, vorliegend in Form einer Gewindespindel, versehen, um eine exakte Einstellung und Einpassung des Türflügels 2 in die entsprechende Türöffnung vornehmen zu können. Im Bereich des Anlenkpunktes 9 ist die Anbindung des Führungsarmes 6 an dem Türflügel 2 verletzungssicher und verschmutzungsgeschützt ausgeführt. Es ist gemäß Fig. 2 in das Stirnende des Führungs­ armes 6 ein nach oben abragender Lagerbolzen eingeschweißt, der in einer an der Innenseite des Türflügels 2 festgelegten Augen­ schraube gelagert ist. Der Lagerbolzen ragt über die Augen­ schraube nach oben hinaus und ist mit einer Rückstellfeder 11 in Form eines Elastomerkörpers oder in Form einer Schraubenfe­ der versehen, die sich gegen eine Sicherungsscheibe im oberen Bereich des Lagerbolzens abstützt. Mit ihrem unteren Ende stützt sich die Federanordnung 11 an der Augenschraube des Tür­ flügels 2 ab. Somit kann der vertikal nach oben abragende La­ gerbolzen und damit auch das stirnseitige Ende des Führungsar­ mes 6 in gewissen Grenzen gegen die Federkraft der Federanord­ nung 11 höhenverlagert werden. Somit kann der Führungsarm 6 bei einer Trittbelastung der Trittstufe 5 und einem daraus resul­ tierenden Absenken der Trittstufe 5 ebenfalls vertikal nach un­ ten nachgeben, so dass auf den Türflügel 2 keine durch die Ab­ senkung der Trittstufe 5 resultierenden Kräfte übertragen wer­ den.

Die Trittstufe 5 bewegt sich aus einem Spalt im Bereich der seitlichen Türöffnung heraus, der nach unten durch den Tür­ schweller 3 und nach oben durch einen Tragstrukturlängsträger 10 definiert ist. Der Tragstrukturlängsträger 10 dient zur Festlegung einer seitlichen Stufenblende, die nach oben zum Bo­ den des Fahrzeuginnenraumes hin abschließt.

Wie anhand der Fig. 1 und 3 erkennbar ist, ist der Anbindungs­ bereich auf Höhe des Anlenkpunktes 9 mit einem V-artigen Ein­ schnitt versehen, in den der stirnseitige Anlenkbereich des Führungsarmes 6 teilweise hineinragt. Der Winkel des V-artigen Einschnittes ist derart auf den maximalen Schwenkwinkel des Führungsarmes 6 abgestimmt, dass die Wandabschnitte des Ein­ schnittes bei maximalen Endstellungen des Führungsarmes 6 je­ weils parallel zu diesem verlaufen. Vorzugsweise ist der Tritt­ stufe 5 für die eingeschwenkte Ruheposition eine Sicherungsan­ ordnung zugeordnet, die im Bereich der Schwenklagerung insbe­ sondere als Sperrklinke oder anders gestaltete Arretiervorrich­ tung vorgesehen sein kann. Es ist auch möglich, der Trittstufe 5 zusätzlich für die ausgeschwenkte Funktionsposition noch eine lösbare Arretierung zuzuordnen, wobei sowohl die lösbare Arre­ tierung für die ausgeschwenkte Funktionsposition als auch die Sicherungsanordnung für die eingeschwenkte Ruheposition in Abhängigkeit vom entsprechenden Schwingantrieb für den Türflügel 2 gelöst oder blockiert werden.

Claims (6)

1. Trittvorrichtung für eine Türanordnung eines Kraftfahrzeugs mit einer horizontal schwenkbeweglich gelagerten Trittstufe, die mit wenigstens einem Türflügel der Türanordnung in Wirkver­ bindung steht und die um eine Schwenkachse fahrzeugfest gela­ gert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittstufe (5) unmittbar oberhalb eines Türschwellers (3) zwischen einer eingeschwenkten Ruheposition und einer ausge­ schwenkten Funktionsposition verlagerbar ist, und dass die Trittstufe (5) in der ausgeschwenkten Funktionsposition derart über dem Türschweller (3) positioniert ist, dass sie sich bei einer Trittbelastung auf dem Türschweller (3) abstützt.

2. Trittvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittstufe (5) entlang ihrer Schwenkachse (S) federbelastet um einen geringen Betrag höhenverlagerbar ist.

3. Trittvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Trittstufe (5) in horizontaler Verlängerung der Tritt­ stufe (5) ein an dem Türflügel (2) angelenktes Führungselement (6, 7) starr befestigt ist.

4. Trittvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (6, 7) im Bereich der Anlenkung am Türflü­ gel (2) entlang einer zur Schwenkachse (S) parallelen Anlenk­ achse elastisch nachgiebig gelagert ist.

5. Trittvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (6) mit einer Längenverstelleinrichtung (7) versehen ist.

6. Trittvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trittstufe (5) in der eingeschwenkten Ruheposition durch eine Sicherungsanordnung arretiert ist.