DE10032358A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Schlupfregelung, insbesondere zur Antriebsschlupfregelung eines Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Schlupfregelung, insbesondere zur Antriebsschlupfregelung eines KraftfahrzeugsInfo
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Abstract
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Schlupfregelung, insbesondere zur Antriebsschlupfregelung, eines Kraftfahrzeugs, bei dem in einem ersten Betriebsmodus auf jedes zum Durchdrehen neigende Antriebsrad zur Reduzierung seines Schlupfes individuell eine Bremskraft ausgeübt wird, und bei dem in einem zweiten Betriebsmodus bei Durchdrehneigung von zwei Antriebsrädern einer Achse zusätzlich eine Ausgangsgröße des Antriebsmotors reduziert wird, sollen derart ausgestaltet werden, daß ein unerwünschter Wechsel vom ersten in den zweiten Betriebsmodus besonders zuverlässig vermieden ist. Dazu wird erfindungsgemäß eine Umschaltung vom ersten in den zweiten Betriebsmodus frühestens nach Ablauf einer proportional zur Differenz der auf die beiden zum Durchdrehen neigenden Antriebsräder ausgeübten Bremskräfte gewählten ersten Wartezeit nach Feststellung der Durchdrehneigung des zweiten Antriebsrades vorgenommen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Schlupfrege
lung, insbesondere zur Antriebsschlupfregelung, eines Kraft
fahrzeugs, bei dem in einem ersten Betriebsmodus auf jedes
zum Durchdrehen neigende Antriebsrad zur Reduzierung seines
Schlupfes individuell eine Bremskraft ausgeübt wird, und bei
dem in einem zweiten Betriebsmodus bei Durchdrehneigung von
zwei Antriebsrädern einer Achse zusätzlich eine Ausgangsgröße
des Antriebsmotors reduziert wird. Sie betrifft weiter eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In einer Vorrichtung zur Schlupfregelung eines Kraftfahrzeugs
werden üblicherweise zum Überwachen des Drehverhaltens der
angetriebenen Räder die Geschwindigkeiten der angetriebenen
Räder ermittelt und miteinander und/oder mit der Geschwindig
keit eines nicht angetriebenen Rades verglichen. Die Schlupf
regelung kann dabei als reine Antriebsschlupfregelung ausge
bildet sein, wie sie beispielsweise in dem SAE-paper 870337
"ASR - Traction Control - A Logical Extension of ABS" be
schrieben ist. Alternativ kann die Schlupfregelung aber auch
im Rahmen einer Fahrdynamikregelung vorgesehen sein, mit der
durch Eingriffe in die Bremsen und den Motor des Fahrzeugs
die Gierrate des Fahrzeugs geregelt wird, und bei der ein
Antriebsschlupfregler als untergelagerter Regler implemen
tiert ist. Die grundlegenden Funktionen einer Fahrdynamik
regelung können beispielsweise der in der Automobiltechni
schen Zeitschrift (ATZ) 96, 1994, Heft 11, S. 674-689 er
schienenen Veröffentlichung "FDR - Die Fahrdynamikregelung
von Bosch" entnommen werden.
Bei einer beispielsweise aus der DE 29 14 165 A1 bekannten
Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung eines Kraftfahrzeugs
wird aus Abweichungen der Geschwindigkeiten ausgeschriebener
und nicht angetriebener Räder auf eine Durchdrehneigung des
betroffenen Antriebsrades geschlossen. Bei erkannter Durch
drehneigung wird das betroffene Antriebsrad individuell ge
bremst. Der Bremskraftaufbau kann dabei abhängig vom Dreh
verhalten des zum Durchdrehen neigenden Antriebsrades, ins
besondere abhängig von seinem Schlupf. Dieser Betriebsmodus,
bei welchem jedes zum Durchdrehen neigende oder bereits
durchdrehende Antriebsrad unabhängig von den anderen An
triebsrädern mit einer individuellen Bremskraft beaufschlagt
wird, wird auch select-high-Modus (SH) genannt.
In einem weiteren, auch select-low-Modus (SL) genannten Be
triebsmodus, der vor allem bei Durchdrehneigung von zwei An
triebsrädern einer Achse Anwendung findet, werden die be
troffenen Antriebsräder nicht durch einen jeweils individuel
len Bremseneingriff, sondern vielmehr durch einen synchronen
Bremseneingriff, ergänzt um eine Drosselung des Motors, sta
bilisiert.
Bei einem Anfahrvorgang findet also bei der bekannten An
triebsschlupfregelung bei Durchdrehneigung eines Antriebs
rades zunächst ein Bremseneingriff auf dieses Antriebsrad
statt, während bei Durchdrehneigung auch des zweiten An
triebsrades ein Wechsel von select-high auf select-low vor
genommen wird. Im select-low-Modus wird der Antriebsschlupf
an den beiden Antriebsrädern zumindest zusätzlich durch eine
Reduzierung des Antriebsmoments des Antriebsmotors des Kraft
fahrzeugs gesteuert. Dabei wird das Antriebsmoment des An
triebsmotors soweit reduziert, bis zumindest eines der An
triebsräder wieder stabil läuft.
Von besonderer Bedeutung bei einem Anfahrvorgang ist bei
einer derartigen Antriebsschlupfregelung der Wechsel zwischen
den Betriebsarten, insbesondere der Wechsel vom Betriebsmodus
select-high zum Modus select-low. Befinden sich nämlich die
Antriebsräder auf einer Fahrbahn mit unterschiedlichen Reib
werten (sogenannte µ-Split Fahrbahn), findet ein Wechsel vom
select-high-Modus zum select-low-Modus auch bei einer nur
kurzen Instabilität an dem Antriebsrad statt, das auf hohem
Reibwert läuft.
Insbesondere beim Anfahren auf µ-Split-Fahrbahnen wird näm
lich Bremskraft am zuerst durchdrehenden Antriebsrad ent
sprechend des dort ermittelten Schlupfes aufgebaut. Ein hohes
Antriebsmoment, welches das Rad zum Durchdrehen bringt, er
zeugt einen großen Antriebsschlupf an diesem Rad, der im
Rahmen der Antriebsschlupfregelung zu einer hohen Bremskraft
an diesem Rad führt. Daraus kann auch eine Instabilität des
Hochreibwertrades resultieren, wenn dieses das durch den
Bremskraftaufbau am durchdrehenden Rad nunmehr übertragene
Moment nicht mehr auf die Fahrbahn absetzen kann. Diese In
stabilität ist jedoch in der Regel nur von kurzer Dauer. Eine
Umschaltung in den select-low-Modus hätte dabei aber eine
Reduzierung von Antriebsmoment zur Folge, so daß beim Anfah
ren ein deutlicher, unerwünschter Traktionseinbruch zu spüren
wäre.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Schlupfregelung, insbesondere zur Antriebsschlupfrege
lung, der oben genannten Art anzugeben, mit dem ein un
erwünschter Wechsel vom ersten in den zweiten Betriebsmodus
besonders zuverlässig vermieden ist. Zudem soll eine für die
Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung
zur Schlupfregelung eines Kraftfahrzeugs angegeben werden.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst, indem eine Umschaltung vom ersten in den zweiten Be
triebsmodus frühestens nach Ablauf einer proportional zur
Differenz der auf die beiden zum Durchdrehen neigenden An
triebsräder ausgeübten Bremskräfte gewählten ersten Wartezeit
nach Feststellung der Durchdrehneigung des zweiten Antriebs
rades vorgenommen wird.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß ein un
nötiger und somit unerwünschter Wechsel vom ersten in den
zweiten Betriebsmodus besonders zuverlässig vermieden werden
kann, indem die Verarbeitung der einen Wechsel auslösenden
Ereignisse in geeigneter Weise gefiltert wird. Dabei sollten
nur solche Ereignisse berücksichtigt werden, bei denen ein
Wechsel der Fahrbahneigenschaften mit hinreichender Zuver
lässigkeit festgestellt wurde. Auf besonders einfache Weise
kann eine derartige Filterung über die Einführung einer
Wartezeit erfolgen, während der noch im ersten Betriebsmodus
oder select-high-Modus ein Bremseingriff auf beide zum Durch
drehen neigenden Antriebsräder erfolgt, bevor schließlich der
Wechsel in den zweiten Betriebsmodus oder select-low-Modus
vorgenommen wird. Die Wartezeit sollte dabei besonders auf
die Erkennung typischer Fahrbahneigenschaften abgestimmt
sein. Dabei ist berücksichtigt, daß bei stark
unterschiedlichen Reibwerten der Fahrbahn an den beiden An
triebsrädern mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine µ-Split-
Fahrbahn geschlossen werden kann, so daß eine nur kurzzeitige
Instabilität beider Antriebsräder ohne erforderliche Umschal
tung in den select-low-Modus vorliegen kann. Nur geringe Un
terschiede in den Reibwerten an den beiden Antriebsrädern
deuten hingegen eher auf eine Fahrbahn mit allgemein niedri
gem Reibwert hin, was eine Umschaltung in den select-low-
Modus eher erforderlich machen kann. Bei der Bemessung der
Wartezeit ist daher die Differenz der auf die beiden An
triebsräder wirkenden. Bremskräfte, die einen Rückschluß auf
die Unterschiede in den Reibwerten ermöglicht, in geeigneter
Weise berücksichtigt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Im zweiten Betriebsmodus oder select-low-Modus kann als Aus
gangsgröße des Antriebsmotors dessen Leistung, dessen Dreh
zahl oder eine andere geeignete Größe reduziert werden.
Zweckmäßigerweise wird in diesem Betriebsmodus als Ausgangs
größe des Antriebsmotors jedoch dessen Antriebsmoment redu
ziert.
Bei der Auswahl der ersten Wartezeit wird als für die wirken
den Bremskräfte charakteristische Größe vorteilhafterweise
der Betrag der Differenz der auf die beiden zum Durchdrehen
neigenden Antriebsräder wirkenden Bremsdrücke berücksichtigt.
Diese Differenz, gemessen in bar, wird zur Bestimmung der
ersten Wartezeit zweckmäßigerweise mit einem
Umrechnungsfaktor von etwa 40 ms/bar multipliziert, so daß
sich beispielsweise bei einer Druckdifferenz von 70 bar eine
erste Wartezeit von etwa 280 ms ergibt.
Ein besonders günstiges Verhalten der Antriebsschlupfregelung
mit nur geringen Traktionsverlusten ist zudem erreichbar,
indem nach erfolgter Umschaltung vom ersten in den zweiten
Betriebsmodus so früh wie unter Berücksichtigung von Sicher
heitsaspekten möglich eine Rückumschaltung in den ersten Be
triebsmodus oder select-high-Modus vorgenommen wird. Dazu
wird in besonders vorteilhafter Weiterbildung eine Umschal
tung vom zweiten in den ersten Betriebsmodus frühestens nach
Ablauf einer abhängig von der ausgeübten Bremskraft gewählten
zweiten Wartezeit nach letztmaliger Feststellung der Durch
drehneigung eines Antriebsrades vorgenommen.
Dabei ist für eine Rückumschaltung zunächst Voraussetzung,
daß eine gewisse Mindestzeit im select-low-Modus verstrichen
ist, ohne daß eine erneute Regelabweichung festgestellt
wurde. Nach Ablauf dieser Sicherheitsfrist kann dann die
Rückumschaltung erfolgen. Bei der Bestimmung der Sicherheits
frist oder zweiten Wartezeit wird die im select-low-Modus
aufgewandte Bremskraft und somit die verfügbare Information
über die Fahrbahnbedingungen berücksichtigt. Als zweite Wartezeit
wird zweckmäßigerweise eine vorgebbare Maximalzeit von
beispielsweise etwa 1300 ms gewählt, die proportional zur
ausgeübten Bremskraft vermindert wird. Die Maximalzeit wird
dabei zweckmäßigerweise um den ausgeübten Bremsdruck, gemes
sen in bar und multipliziert mit einem Umrechnungsfaktor von
etwa 20 ms/bar, vermindert, so daß sich beispielsweise bei
einem Bremsdruck von 50 bar eine zweite Wartezeit von etwa
300 ms ergibt.
Bezüglich der Vorrichtung zur Schlupfregelung eines Kraft
fahrzeugs wird die genannte Aufgabe gelöst mit einer Steuer
einrichtung, die in einem ersten Betriebsmodus Stellsignale
zum Einstellen einer individuellen Bremskraft auf jedes zum
Durchdrehen neigende Antriebsrad zur Reduzierung seines
Schlupfes ausgibt, und die in einem zweiten Betriebsmodus bei
Durchdrehneigung von zwei Antriebsrädern einer Achse zusätz
lich Stellsignale zum Reduzieren einer Ausgangsgröße des An
triebsmotors ausgibt, und mit einem Umschaltmodul, das die
Steuereinrichtung frühestens nach Ablauf einer proportional
zur Differenz der auf die beiden zum Durchdrehen neigenden
Antriebsräder ausgeübten Bremskräfte gewählten ersten Warte
zeit nach Feststellung der Durchdrehneigung des zweiten An
triebsrades vom ersten in den zweiten Betriebsmodus umschal
tet.
Das Umschaltmodul gibt dabei zweckmäßigerweise als erste
Wartezeit den Betrag der Differenz der auf die beiden zum
Durchdrehen neigenden Antriebsräder wirkenden Bremsdrücke,
gemessen in bar und multipliziert mit einem Umrechnungsfaktor
von etwa 40 ms/bar, vor.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung schaltet das Um
schaltmodul die Steuereinrichtung frühestens nach Ablauf
einer abhängig von der ausgeübten Bremskraft gewählten zwei
ten Wartezeit nach letztmaliger Feststellung der Durchdreh
neigung eines Antriebsrades vom zweiten in den ersten Be
triebsmodus um, wobei das Umschaltmodul in weiterer zweckmäßiger
Ausgestaltung als zweite Wartezeit eine vorgebbare
Maximalzeit, vermindert um den mit einem Umrechnungsfaktor
von etwa 20 ms/bar multiplizierten ausgeübten Bremsdruck
(bar), auswählt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß durch die in Abhängigkeit von den
ausgeübten Bremskräften ausgewählte Wartezeit auf besonders
einfache Weise eine zuverlässige Berücksichtigung der Fahr
bahneigenschaften bei der Umschaltung zwischen den Betriebs
modi ermöglicht wird. Durch die Mitberücksichtigung des
Bremsdruckniveaus des bereits in Regelung befindlichen An
triebsrades kann zudem auch auf die bisherige Reibwert-Diffe
renz der Fahrbahn geschlossen werden.
Die insbesondere bei µ-Split-Fahrbahnen auftretenden kurz
zeitigen Instabilitäten beider Antriebsräder führen nicht
unmittelbar zum Wechsel vom ersten (SH) Betriebsmodus in den
zweiten (SL) Betriebsmodus. Vielmehr werden derartige Ereig
nisse, die gerade wegen der nur kurzzeitigen Instabilität
keinen Wechsel in den select-low-Modus erfordern, durch die
geeignete Wahl der ersten Wartezeit aus den möglichen Wech
selauslösern herausgefiltert. Andererseits wird der Wechsel
in den select-low-Modus aber auch nicht unnötig lange heraus
gezögert, da gerade bei Fahrbahnen mit gleichförmig niedrigem
Reibwert, der eine Umschaltung in den select-low-Modus er
fordert, nur eine zur Differenz der Bremskräfte proportionale
und demzufolge geringe erste Wartezeit gewählt wird. Eine
Umschaltung in den select-low-Modus kann dabei insbesondere
auch erfolgen, nachdem eine Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs
erkannt wurde. Ebenso erfolgt die Rückumschaltung in den
ersten (SH) Betriebsmodus nach einer vergleichsweise kurzen,
die Fahrbahnverhältnisse berücksichtigenden zweiten Warte
zeit.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Vorrichtung zur Antriebsschlupfrege
lung eines Kraftfahrzeugs,
Fig. 2 ein Flußdiagramm eines Verfahrens zur Antriebs
schlupfregelung eines Kraftfahrzeugs, und
Fig. 3 ein Zeitdiagramm zur Verdeutlichung der Wirkungsweise
der nach dem Verfahren gemäß Fig. 2 betriebenen Vor
richtung gemäß Fig. 1.
Die Vorrichtung 10 gemäß Fig. 1 ist im Ausführungsbeispiel
zur Antriebsschlupfregelung eines nicht näher dargestellten
Kraftfahrzeugs vorgesehen. Alternativ kann die Vorrichtung 10
aber auch in der Art einer Implementierung einer Antriebs
schlupfregelung als untergelagerten Regler Teil einer Fahr
dynamikregelung eines Kraftfahrzeugs sein. Sie umfaßt eine
Eingangsschaltung 12 sowie einen Mikrocomputer 14 und eine
Ausgangsschaltung 16. Diese Elemente sind über ein Kommunika
tionssystem 18 zum gegenseitigen Datenaustausch miteinander
verbunden. Der Eingangsschaltung 12 sind über eine Anzahl von
Signalleitungen 20, 24 Meßsignale zuführbar, die in an die
Signalleitungen 20, 24 angeschlossenen Meßeinrichtungen 26,
30 ermittelt werden. Aus den Meßsignalen sind dabei direkt
oder nach Umrechnung charakteristische Betriebsgrößen des
Kraftfahrzeugs ableitbar. Bei den Betriebsgrößen handelt es
sich insbesondere um die Geschwindigkeiten der Fahrzeugräder.
Auf gleiche Weise werden der Eingangsschaltung auch weitere,
die Fahrzeuggeschwindigkeit sowie die an jedem Rad wirkenden
Bremskräfte, Bremsmomente und/oder Bremsdrücke repräsentie
rende Signale zugeführt.
Über die Ausgangsschaltung 16 und die daran angeschlossenen
Ausgangsleitungen gibt die Vorrichtung 10 Stellgrößen im Rah
men der von ihr vorgenommenen Regelungen ab. Beispielsweise
führt eine Ausgangsleitung 32 zu einem Stellelement 34 zur
Beeinflussung der Leistung der Antriebseinheit des Fahrzeugs.
Bei diesem Stellelement 34 handelt es sich um eine Motorsteuereinrichtung,
im Ausführungsbeispiel einer Brennkraft
maschine beispielsweise um eine Steuereinrichtung zur Betäti
gung einer elektrisch betätigbaren Drosselklappe. Ferner ist
über eine Anzahl von Ausgangsleitungen 36, von denen ledig
lich eine gezeigt ist, die Bremsanlage 38 des Fahrzeugs an
steuerbar. Bei der Bremsanlage kann es sich um eine hydrau
lische, um eine pneumatische oder um eine Bremsanlage mit
elektromotorischer Bremsenzuspannung handeln. Zur Durchfüh
rung der Antriebsschlupfregelung weisen diese Bremsanlagen
nicht näher dargestellte Schaltmittel auf, die es erlauben,
die Bremskraft am jeweiligen Rad über die vom Fahrer durch
Betätigen des Bremspedals vorgegebene Bremskraft aufzubauen.
Der Mikrocomputer 14 umfaßt eine Steuereinheit 40 und ein mit
dieser zusammenwirkendes Umschaltmodul 42. Die Steuereinheit
40 ist dabei dafür ausgelegt, entweder in einem ersten oder
select-high-Betreibsmodus oder in einem zweiten oder select-
low-Betriebsmodus auf die Bremsanlage 38 und das Stellelement
34 einzuwirken. In beiden Betriebsmodi wird der jeweilige
Radschlupf- der Antriebsräder des Kraftfahrzeugs bestimmt,
indem die Radgeschwindigkeit des jeweiligen Rades mit einem
geeigneten Referenzwert verglichen wird. Als Referenzwert
kann dabei die Radgeschwindigkeit eines anderen Rades, vor
zugsweise eines nicht angetriebenen Rades, dienen.
Übersteigt die Radgeschwindigkeit eines Antriebsrades einen
aus dem Referenzwert abgeleiteten Schwellenwert, so wird eine
Durchdrehneigung des betroffenen Antriebsrades erkannt. Das
Ausmaß der Überschreitung des Schwellenwertes stellt dabei
die Größe des Schlupfes dar. Tritt zunächst an nur einem An
triebsrad Schlupf auf, so wird die Steuereinheit 40 im ersten
oder select-high-Betriebsmodus betrieben. In diesem Modus
bestimmt das Hochreibwertrad die Regelung, wobei die Brems
kraft am durchdrehenden Rad zur Schlupfreduzierung moduliert
wird.
Wird an beiden Antriebsrädern eine Durchdrehneigung erkannt,
so kann es sich um ein beidseitiges Durchdrehen der Antriebs
räder aufgrund eines zu hohen Antriebsmomentes auf einer
Fahrbahn mit homogenem Niedrigreibwert handeln. In diesem
Fall wird die Steuereinheit 40 im zweiten oder select-low-
Betriebsmodus betrieben. Dabei bestimmt das Niedrigreibwert
rad die Regelung, und das Antriebsmoment des Antriebsmotors
wird soweit reduziert, bis mindestens ein Antriebsrad wieder
stabil läuft.
Das Umschalten vom ersten oder select-high-Betriebsmodus in
den zweiten oder seleca-low-Betriebsmodus sowie auch das Um
schalten vom zweiten in den ersten Betriebsmodus wird dabei
vom auf die Steuereinheit 40 einwirkenden Umschaltmodul 42
gesteuert. Das Umschaltmodul 42 ist dabei für eine besonders
günstige Betriebsweise auch im Hinblick auf die Auswahl des
jeweiligen Betriebsmodus ausgelegt. Dabei ist berücksichtigt,
daß zur möglichst weitgehenden Vermeidung von unerwünschten
Traktionseinbrüchen insbesondere auch bei einem Anfahrvorgang
das Fahrzeug möglichst lange im select-high-Betriebsmodus und
möglichst wenig im select-low-Betriebsmodus betrieben werden
sollte.
Dazu arbeitet das Umschaltmodul 42, das auch in der Art eines
Computerprogramms im Mikrocomputer 14 hinterlegt sein kann,
in der durch das Flußdiagramm gemäß Fig. 2 skizzierten
Weise.
Nach einem Start des entsprechenden Programms oder Programm
teils zu vorgegebenen Zeitpunkten, die beispielsweise in der
Art einer zyklischen Abfrage in regelmäßigen Abständen vor
gesehen sein können, werden in einem ersten Programmschritt
100 die Geschwindigkeiten Vx, Vy der Antriebsräder charakte
risierende Signalwerte, ein die Fahrzeuggeschwindigkeit Vfz
charakterisierender Signalwert und die Bremsdrücke px, py an
den Antriebsrädern charakterisierende Signalwerte eingelesen.
Aus den Geschwindigkeiten Vx, Vy werden durch Vergleich mit
der Fahrzeuggeschwindigkeit Vfz die Schlupfgrößen lx, ly der
Antriebsräder ermittelt. Im darauffolgenden Programmschritt
102 wird anhand der Schlupfgrößen lx, ly, beispielsweise
durch Vergleich mit einem noch zulässigen Schlupfgrenzwert,
überprüft, ob und gegebenenfalls an welchem Antriebsrad
Durchdrehneigung auftritt. Wird keine Durchdrehneigung fest
gestellt, so wird das Programm oder Teilprogramm beendet.
Falls jedoch an einem Antriebsrad Durchdrehneigung festge
stellt wird, so wird im folgenden Programmschritt 104 zu
nächst überprüft, ob auch am anderen Antriebsrad Durchdreh
neigung auftritt. Ist dies nicht der Fall, so werden das
durchdrehende Antriebsrad als Niedrigreibwertrad und das
nicht durchdrehende Antriebsrad als Hochreibwertrad
definiert. Daraufhin wird im Programmschritt 106 der Be
triebsmodus select-high (SH) vorgegeben und ein Bremsenein
griff am Niedrigreibwertrad abhängig vom Schlupf durch
geführt. Anschließend wird das Programm beginnend mit Pro
grammschritt 100 wiederholt, solange Durchdrehneigung an ei
nem Antriebsrad auftritt.
Falls in Programmschritt 104 festgestellt wird, daß an beiden
Antriebsrädern Durchdrehneigung herrscht, so wird in im Pro
grammschritt 108 ein Zeitzähler gestartet. Daraufhin wird im
Programmschritt 110 der Betriebsmodus select-high (SH) mit
Bremseneingriff an beiden zum Durchdrehen neigenden Antriebs
rädern aktiviert, wobei gegebenenfalls auch zur Sicherstel
lung der Stabilität des Fahrzeugs ein gezielter Abbau von
Bremskraft am Niedrigreibwertrad stattfinden kann.
Anschließend wird im Programmschritt 112 überprüft, ob seit
dem Start des Zeitzählers eine Zeit von mehr als einer ersten
Wartezeit t1 verstrichen ist. Die erste Wartezeit t1 wird
gleich dem Betrag der Differenz der auf die beiden zum Durch
drehen neigenden Antriebsräder wirkenden Bremsdrücke px, py
multipliziert mit einem Umrechnungsfaktor F gewählt. Bei
einer Auswertung der Bremsdrücke px, py in bar beträgt dabei
der Umrechnungsfaktor F im Ausführungsbeispiel etwa 40 ms/bar.
Ist die seit dem Start des Zeitzählers verstrichene
Zeit noch geringer als die erste Wartezeit t1, so werden im
Programmschritt 114 aktualisierte Meßwerte für die Größen Vx,
Vy, Vfz, px und py eingelesen und aktualisierte Schlupfgrößen
lx, ly ermittelt. Daraufhin wird im Programmschritt 116 über
prüft, ob immer noch Durchdrehneigung an beiden Antriebsrä
dern vorliegt. Ist dies der Fall, so wird Programmschritt 110
erneut ausgeführt. Mit anderen Worten: in der Art einer
Schleife werden die Programmschritte 110, 112, 114 und 116
(unter kontinuierlichem jeweils individuellem Bremseingriff
auf die Antriebsräder im select-high-Betriebsmodus) solange
aufeinanderfolgend ausgeführt, bis entweder im Programm
schritt 112 festgestellt wird, daß eine Zeit von mehr als der
ersten Wartezeit t1 seit dem Start des Zeitzählers verstri
chen ist, oder bis im Programmschritt 116 festgestellt wird,
daß nicht mehr an beiden Antriebsrädern Durchdrehneigung
herrscht.
Im letztgenannten Fall, wenn also die Durchdrehneigung an
mindestens einem Antriebsrad entfallen ist, wird das Verfah
ren mit Programmschritt 106, also mit individuellem Bremsen
eingriff auf das einzige noch zum Durchdrehen neigende An
triebsrad im select-high-Modus, fortgesetzt. In diesem Fall,
der beispielsweise beim Anfahren auf einer µ-Split-Fahrbahn
in der Art einer kurzzeitigen Instabilität auftreten kann,
kann die Antriebsschlupfregelung somit bis zur endgültigen
Stabilisierung der Fahrsituation vollständig im select-high-
Betriebsmodus, also unter Vermeidung einer unnötigen Akti
vierung des select-low-Betriebsmodus, arbeiten.
Erst wenn im Programmschritt 112 festgestellt wird, daß seit
dem Start des Zeitzählers eine Zeit von mehr als der ersten
Wartezeit t1 verstrichen ist, ohne daß eine zwischenzeitliche
Stabilisierung mindestens eines Antriebsrades eingetreten
ist, wird das Verfahren in Programmschritt 118 durch Umschal
ten auf den select-low-Betriebsmodus fortgesetzt. In diesem
Betriebsmodus erfolgt ein synchroner Bremseneingriff auf
beide zum Durchdrehen neigenden Antriebsräder, unterstützt
durch eine Reduktion des Antriebsmoments als Ausgangsgröße
des Antriebsmotors.
Nach der Aktivierung dieses Betriebsmodus werden im Programm
schritt 120 aktualisierte Meßwerte für die Größen Vx, Vy,
Vfz, px und py eingelesen und aktualisierte Schlupfgrößen lx,
ly ermittelt. Daraufhin wird im Programmschritt 122 über
prüft, ob immer noch Durchdrehneigung an beiden Antriebsrä
dern vorliegt. Ist dies der Fall, so wird das Verfahren in
der Art einer Schleife mit Programmschritt 118 fortgesetzt,
wobei im select-low-Betriebsmodus kontinuierliche Bremsen-
und Motoreingriffe erfolgen. Dies geschieht, bis im Programm
schritt 122 eine erfolgreiche Stabilisierung zumindest eines
Antriebsrades festgestellt wird.
In diesem Fall wird im Programmschritt 124 erneut ein Zeit
zähler gestartet. Daraufhin werden im Programmschritt 126
aktualisierte Meßwerte für die Größen Vx, Vy, Vfz, px und py
eingelesen und aktualisierte Schlupfgrößen lx, ly ermittelt.
Daraufhin wird im Programmschritt 128 überprüft, ob erneut
Durchdrehneigung an beiden Antriebsrädern aufgetreten ist.
Falls dies der Fall ist, wird das Verfahren mit Programm
schritt 118, also unter fortgesetztem Bremsen- und Motorein
griff im select-low-Betriebsmodus, weitergeführt.
Falls aber keine erneute Durchdrehneigung auch des zweiten
Antriebsrades festgestellt wurde, wird im Programmschritt 130
überprüft, ob seit dem Start des Zeitzählers eine Zeit von
mehr als einer zweiten Wartezeit t2 verstrichen ist. Die
zweite Wartezeit t2 wird gleich einer vorgebbaren Maximalzeit
K von etwa 1300 ms, vermindert um den mit einem Umrechnungs
faktor G von etwa 20 ms/bar multiplizierten ausgeübten Brems
druck (gemessen in bar), gewählt.
Ist die seit dem Start des Zeitzählers verstrichene Zeit noch
geringer als die zweite Wartezeit t2, so werden die Programm
schritte 126, 128 erneut ausgeführt. Erst wenn eine Zeit von
mehr als der zweiten Wartezeit verstrichen ist, ohne daß
zwischenzeitlich eine erneute Durchdrehneigung an beiden An
triebsrädern auftrat, wird das Verfahren mit Programmschritt
106 fortgesetzt. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß nach
einmal erfolgter Aktivierung des select-low-Betriebsmodus
dieser fortgeführt wird, bis eine vollständige Stabilisierung
zumindest eines Antriebsrades erfolgt ist. Andererseits ist
aber die vorgesehene zweite Wartezeit zur Rückumschaltung in
den select-high-Betriebsmodus abhängig vom Bremsdruck und
kann dabei auch vergleichsweise gering ausfallen, so daß die
Rückumschaltung in den select-high-Betriebsmodus situations
abhängig vergleichsweise schnell erfolgen kann.
Die Wirkungsweise des dargestellten Verfahrens ist im Zeit
diagramm in Fig. 3 gezeigt. Dabei sind als Funktion der Zeit
aufgetragen (in der Reihenfolge von oben nach unten): 1. die
Geschwindigkeit Vx des ersten Antriebsrades im Vergleich zur
Fahrzeuggeschwindigkeit, 2. die Geschwindigkeit Vy des zwei
ten Antriebsrades im Vergleich zur Fahrzeuggeschwindigkeit,
3. der Bremsdruck px am ersten. Antriebsrad, 4. der Bremsdruck
py am zweiten Antriebsrad, 5. der Status des Betriebsmodus
(1 = SH, 0 = SL), 6. die berechnete erste Wartezeit t1, 7. die
berechnete zweite Wartezeit t2, 8. die nach Start eines Zeit
zählers verstrichene Zeit.
Folgendes zeitliche Verhalten der genannten Größen ist dem
Zeitdiagramm entnehmbar:
Zeitpunkt T1: die Geschwindigkeit Vx des ersten Antriebsrades im Vergleich zur Fahrzeuggeschwindigkeit übersteigt einen Grenzwert: Schlupf des ersten Antriebsrades wird festge stellt. Somit wird im select-high-Betriebsmodus (Status gemäß Kurve 5.) der Bremsdruck px auf das erste Antriebsrad erhöht.
Zeitpunkt T2: auch die Geschwindigkeit Vy des zweiten An triebsrades im Vergleich zur Fahrzeuggeschwindigkeit über steigt einen Grenzwert: Schlupf auch des zweiten Antriebs rades wird festgestellt. Somit wird im select-high-Betriebs modus (Status gemäß Kurve 5.) auch der Bremsdruck py auf das zweite Antriebsrad erhöht. Der Zeitzähler wird gestartet und die seitdem verstrichene Zeit erfaßt (Kurve 8.). Die erste Wartezeit (Kurve 6.) wird kontinuierlich neu aus den Brems drücken px, py ermittelt.
Zeitpunkt T3: die verstrichene Zeit (Kurve 8.) übersteigt die erste Wartezeit (Kurve 6.). Somit erfolgt ein Umschalten auf den zweiten oder select-low-Betriebsmodus (Status gemäß Kurve 5.).
Zeitpunkt T4: am zweiten Antriebsrad wird keine Durchdrehnei gung mehr festgestellt und das Druckniveau ist kleiner als ein vorgebbarer Grenzwert. Der Zeitzähler wird erneut gestar tet und die seitdem verstrichene Zeit erfaßt (Kurve 8.). Die zweite Wartezeit (Kurve 7.) wird kontinuierlich neu aus dem noch anliegenden Bremsdruck px ermittelt. Diese Wartezeit ist dabei umso kürzer, je höher der Druck px ist.
Zeitpunkt T5: die verstrichene Zeit (Kurve 8.) übersteigt die zweite Wartezeit (Kurve 7.), ohne daß zwischenzeitlich erneut eine Durchdrehneigung des zweiten Antriebsrades festgestellt wurde. Somit erfolgt ein Rückumschalten auf den ersten oder select-high-Betriebsmodus (Status gemäß Kurve 5.).
Zeitpunkt T1: die Geschwindigkeit Vx des ersten Antriebsrades im Vergleich zur Fahrzeuggeschwindigkeit übersteigt einen Grenzwert: Schlupf des ersten Antriebsrades wird festge stellt. Somit wird im select-high-Betriebsmodus (Status gemäß Kurve 5.) der Bremsdruck px auf das erste Antriebsrad erhöht.
Zeitpunkt T2: auch die Geschwindigkeit Vy des zweiten An triebsrades im Vergleich zur Fahrzeuggeschwindigkeit über steigt einen Grenzwert: Schlupf auch des zweiten Antriebs rades wird festgestellt. Somit wird im select-high-Betriebs modus (Status gemäß Kurve 5.) auch der Bremsdruck py auf das zweite Antriebsrad erhöht. Der Zeitzähler wird gestartet und die seitdem verstrichene Zeit erfaßt (Kurve 8.). Die erste Wartezeit (Kurve 6.) wird kontinuierlich neu aus den Brems drücken px, py ermittelt.
Zeitpunkt T3: die verstrichene Zeit (Kurve 8.) übersteigt die erste Wartezeit (Kurve 6.). Somit erfolgt ein Umschalten auf den zweiten oder select-low-Betriebsmodus (Status gemäß Kurve 5.).
Zeitpunkt T4: am zweiten Antriebsrad wird keine Durchdrehnei gung mehr festgestellt und das Druckniveau ist kleiner als ein vorgebbarer Grenzwert. Der Zeitzähler wird erneut gestar tet und die seitdem verstrichene Zeit erfaßt (Kurve 8.). Die zweite Wartezeit (Kurve 7.) wird kontinuierlich neu aus dem noch anliegenden Bremsdruck px ermittelt. Diese Wartezeit ist dabei umso kürzer, je höher der Druck px ist.
Zeitpunkt T5: die verstrichene Zeit (Kurve 8.) übersteigt die zweite Wartezeit (Kurve 7.), ohne daß zwischenzeitlich erneut eine Durchdrehneigung des zweiten Antriebsrades festgestellt wurde. Somit erfolgt ein Rückumschalten auf den ersten oder select-high-Betriebsmodus (Status gemäß Kurve 5.).
Abschließend sei festgehalten, dass sowohl der Inhalt des eingangs
erwähnten SAE-papers 87 03 37 als auch der Inhalt der eingangs
erwähnten Veröffentlichung "FDR - Die Fahrdynamikregelung" von Bosch
Teil der vorstehenden Beschreibung sind.
10
Vorrichtung zur Antriebsschlupfregelung
12
Eingangsschaltung
14
Mikrocomputer
16
Ausgangsschaltung
18
Kommunikationssystem
20
,
24
Signalleitungen
26
,
30
Meßeinrichtungen
32
,
36
Ausgangsleitungen
34
Stellelement
38
Bremsanlage
40
Steuereinheit
42
Umschaltmodul
100-130
Programmschritte
Vx, Vy Geschwindigkeiten der Antriebsräder
Vfz Fahrzeuggeschwindigkeit
px, py Bremsdrücke an den Antriebsrädern
lx, ly Schlupfgrößen der Antriebsräder
Vx, Vy Geschwindigkeiten der Antriebsräder
Vfz Fahrzeuggeschwindigkeit
px, py Bremsdrücke an den Antriebsrädern
lx, ly Schlupfgrößen der Antriebsräder
Claims (11)
1. Verfahren zur Schlupfregelung, insbesondere zur Antriebs
schlupfregelung, eines Kraftfahrzeugs, bei dem in einem
ersten Betriebsmodus auf jedes zum Durchdrehen neigende An
triebsrad zur Reduzierung seines Schlupfes individuell eine
Bremskraft ausgeübt wird, und bei dem in einem zweiten Be
triebsmodus bei Durchdrehneigung von zwei Antriebsrädern
einer Achse zusätzlich eine Ausgangsgröße des Antriebsmotors
reduziert wird, wobei eine Umschaltung vom ersten in den
zweiten Betriebsmodus frühestens nach Ablauf einer propor
tional zur Differenz der auf die beiden zum Durchdrehen nei
genden Antriebsräder ausgeübten Bremskräfte gewählten ersten
Wartezeit (t1) nach Feststellung der Durchdrehneigung des
zweiten Antriebsrades vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem im zweiten Betriebs
modus als Ausgangsgröße des Antriebsmotors dessen Antriebs
moment reduziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem als erste Warte
zeit (t1) der Betrag der Differenz der auf die beiden zum
Durchdrehen neigenden Antriebsräder wirkenden Bremsdrücke
(bar), multipliziert mit einem Umrechnungsfaktor (F) von etwa
40 ms/bar, gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem eine
Umschaltung vom zweiten in den ersten Betriebsmodus frühes
tens nach Ablauf einer abhängig von der ausgeübten Bremskraft
gewählten zweiten Wartezeit (t2) nach letztmaliger Feststel
lung der Durchdrehneigung eines Antriebsrades vorgenommen
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem als zweite Wartezeit
(t2) eine vorgebbare, proportional zur ausgeübten Bremskraft
verminderte Maximalzeit (K) gewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem eine Maximalzeit (K)
von etwa 1300 ms vorgegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, bei dem zur Auswahl der
zweiten Wartezeit (t2) die Maximalzeit um den ausgeübten
Bremsdruck (bar), multipliziert mit einem Umrechnungsfaktor
(G) von etwa 20 ms/bar, vermindert wird.
8. Vorrichtung zur Schlupfregelung, insbesondere zur An
triebsschlupfregelung, eines Kraftfahrzeugs mit einer Steuer
einrichtung, die in einem ersten Betriebsmodus Stellsignale
zum Einstellen einer individuellen Bremskraft auf jedes zum
Durchdrehen neigende Antriebsrad zur Reduzierung seines
Schlupfes ausgibt, und die in einem zweiten Betriebsmodus bei
Durchdrehneigung von zwei Antriebsrädern einer Achse zusätz
lich Stellsignale zum Reduzieren einer Ausgangsgröße des An
triebsmotors ausgibt, und mit einem Umschaltmodul, das die
Steuereinrichtung frühestens nach Ablauf einer proportional
zur Differenz der auf die beiden zum Durchdrehen neigenden
Antriebsräder ausgeübten Bremskräfte gewählten ersten Warte
zeit (t1) nach Feststellung der Durchdrehneigung des zweiten
Antriebsrades vom ersten in den zweiten Betriebsmodus um
schaltet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, deren Umschaltmodul als erste
Wartezeit (t1) den Betrag der Differenz der auf die beiden
zum Durchdrehen neigenden Antriebsräder wirkenden Bremsdrücke
(bar), multipliziert mit einem Umrechnungsfaktor (F) von etwa
40 ms/bar, vorgibt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, deren Umschaltmodul
die Steuereinrichtung frühestens nach Ablauf einer abhängig
von der ausgeübten Bremskraft gewählten zweiten Wartezeit
(t2) nach letztmaliger Feststellung der Durchdrehneigung
eines Antriebsrades vom zweiten in den ersten Betriebsmodus
umschaltet.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, deren Umschaltmodul als
zweite Wartezeit (t2) eine vorgebbare Maximalzeit (K), ver
mindert um den mit einem Umrechnungsfaktor (G) von etwa 20 ms/bar
multiplizierten ausgeübten Bremsdruck (bar), auswählt.
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