DE10032039A1 - Gebremster Reihenschlußmotor - Google Patents
Gebremster ReihenschlußmotorInfo
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Abstract
Es wird ein gebremster Reihenschlußmotor angegeben, der insbesondere als Universalmotor für ein Elektrowerkzeug geeignet ist. Der Motor weist einen Ständer (80) mit mindestens zwei Feldpolen (90, 110) auf, von denen jeder ein Polhorn (92, 112) mit einer auflaufenden Kante (94, 114) und ein Polhorn (96, 116) mit einer ablaufenden Kante besitzt. Die Polhörner (96, 116) mit ablaufender Kante (98, 118) sind gegenüber den Polhörnern (92, 112) mit auflaufender Kante (94, 114) in Umfangsrichtung gesehen verkürzt oder weisen mindestens eine sich in Umfangsrichtung erstreckende Aussparung (102, 122) auf. Der Motor läßt sich so zwischen Motor- und Bremsbetrieb umschalten, ohne daß hierzu zur Vermeidung eines verstärkten Bürstenfeuers Wendepolspulen oder andere Zusatzspulen notwendig sind (Fig. 2).
Description
Die Erfindung betrifft einen gebremsten Reihenschlußmotor ins
besondere Universalmotor für ein Elektrowerkzeug, mit einem An
ker mit einer kommutierenden Ankerspule, der in einem Ständer
drehbar gelagert ist und über Bürsten gespeist ist, mit minde
stens zwei Feldpolen, von denen jeder ein Polhorn mit einer
auflaufenden Kante und ein Polhorn mit einer ablaufenden Kante
aufweist, mit einer Feldspule, und mit einer Schalteinrichtung
zur Umschaltung zwischen Motorbetrieb und Bremsbetrieb, wobei
im Motorbetrieb die Feldspule mit der Ankerspule in einem von
einer Versorgungsspannung beaufschlagten Motorstromkreis in
Reihe geschaltet ist, und wobei im Bremsbetrieb die Feldspule
mit der Ankerspule einen geschlossenen und von der Versorgungs
spannung abgetrennten Bremsstromkreis bildet.
Ein derartiger Reihenschlußmotor ist aus der DE 196 36 519 C1
bekannt.
Bei dem bekannten Motor handelt es sich um ein Universalmotor
mit einem Polpaket mit Feldpolanordnungen aus je zwei Poltei
len, wobei das Polpaket für eine vorbestimmte Drehrichtung aus
gelegt ist und dem Motor eine Schaltungsanordnung zugeordnet
ist, die einen zwischen Motor- und Bremsbetrieb mit einem einer
Diodenanordnung enthaltendem Strompfad parallel zur Feldspule
beinhaltet. Um eine gute Kommutierung sowohl während des Motor
betriebs als auch während des Bremsbetriebs zu erreichen, ist
eine Feldzusatzspule vorgesehen, die bei einem speziell gestal
teten Polblechpaket an der ablaufenden Kante der beiden Polhör
ner die Feldspule umschlingt und an der auflaufenden Kante se
parat auf den Polhörnern aufgenommen ist.
Um eine ausreichende Kommutierung im Motorbetrieb zu gewährlei
sten, wird bei Universalmotoren normalerweise die Kommutierung
der Ankerspule gegenüber der geometrisch neutralen Zone entge
gen der Laufrichtung verlegt. Dies geschieht üblicherweise da
durch, daß die Kohlebürsten entgegen der Drehrichtung des An
kers aus der neutralen Zone verschoben werden. Auf diese Weise
wird ein vermindertes Bürstenfeuer erreicht, ohne daß Wendepol
wicklungen notwendig sind. Soll ein derartig ausgelegter Uni
versalmotor abgebremst werden, indem die Ankerspule oder die
Feldspule mittels eines Umschalters umgepolt und der Motor
kurzgeschlossen wird, so ergibt sich während der Bremsphase des
Motors eine mangelhafte Kommutierung, wenn keine Bürstenver
stellung vorgenommen wird oder keine Wendepole vorgesehen wer
den.
Dieses Problem wird zwar bei dem vorstehend genannten Motor
durch die Zusatzspulen in Verbindung mit der speziellen Wick
lungsanordnung vermieden, jedoch wird der Aufbau des Motors im
Vergleich zu herkömmlichen Universalmotoren, die lediglich mit
einer geteilten Feldspule und einer Verlegung der Bürsten aus
der geometrisch neutralen Zone entgegen der Laufrichtung des
Motors auskommen, erheblich verkompliziert. Darüber hinaus er
gibt sich bei gleicher Leistung ein merklich vergrößertes Ge
wicht bzw. bei gleichbleibendem Gewicht eine verringerte Lei
stung.
Da solche Motoren insbesondere in Elektrowerkzeugen eingesetzt
werden, bei denen es auf hohe Leistung bei möglichst geringem
Gewicht ankommt, und die in hohen Stückzahlen möglichst kosten
günstig gefertigt werden sollen, ist die Verwendung von Wende
polwicklungen oder anderen Zusatzwicklungen zur Vermeidung der
geschilderten Kommutierungsprobleme als nachteilig anzusehen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen verbes
serten gebremsten Reihenschlußmotor zu schaffen, der eine aus
reichend gute Kommutierung im Motorbetrieb gewährleistet und
bei dem ein zu starkes Bürstenfeuer im Bremsbetrieb vermieden
wird. Hierbei soll möglichst auf zusätzliche Wicklungen ver
zichtet werden können.
Diese Aufgabe wird bei einem Reihenschlußmotor gemäß der ein
gangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Polhörner mit ab
laufender Kante gegenüber den Polhörner mit auflaufender Kante
in Umfangsrichtung gesehen verkürzt sind oder mindestens eine
sich in Umfangsrichtung erstreckende Aussparung aufweisen.
Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen ge
löst.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch die Verkürzung
der Polhörner an der ablaufenden Kante oder durch die Anordnung
von Aussparungen einer ablaufenden Kante der Polhörner prak
tisch kein nachteiliger Einfluß während des normalen Motorbe
triebs auftritt, während gleichzeitig ein verstärktes Bürsten
feuer im Bremsbetrieb vermieden wird. Dabei kann die kommutie
rende Ankerspule gegenüber der geometrisch neutralen Zone in
bekannter Weise entgegen der Laufrichtung verlegt werden, wozu
vorzugsweise die Bürsten entgegen der Drehrichtung des Ankers
aus der neutralen Zone verdreht angeordnet werden. Grundsätz
lich wäre es jedoch auch möglich, die stromwenderseitigen
Schaltverbindungen so zu gestalten, daß dies wie eine Bürsten
verschiebung wirkt.
Bei einer derartigen Ausgestaltung der Feldpole an den ablau
fenden Kanten der Polhörner kann auf Wendepolwicklungen oder
andere Zusatzspulen verzichtet werden, da auch auf diese Weise
im Bremsbetrieb eine deutlich verbesserte Kommutierung erreicht
wird. Im Bremsbetrieb entsteht auf der ablaufenden Seite der
Polhörner eine verstärkte Konzentration von magnetischen Feld
linien, während dies im Motorbetrieb auf der auflaufenden Seite
der Polhörner erfolgt. Durch die Verkürzung der Polhörner auf
der ablaufenden Seite bzw. durch die Verwendung von Aussparun
gen wird dem in der Motorbetriebsphase verstärkten Bürstenfeuer
durch die ungünstige Anordnung der Bürsten entgegengewirkt.
Gleichzeitig ergibt sich eine deutlich verbesserte Selbsterre
gung für eine selbsterregte Bremsung, so daß eine sichere Ab
bremsung des Motors bei Umschaltung in den Bremsbetrieb gewähr
leistet ist.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung sind an den ablau
fenden Kanten der Polhörner jeweils mindestens zwei sich in Um
fangsrichtung erstreckende Zungen vorgesehen, zwischen denen
die mindestens eine Aussparung gebildet ist.
Auf diese Weise können Beeinträchtigungen des Betriebsverhal
tens in der Motorbetriebsphase praktisch vollständig vermieden
werden, während gleichzeitig die gewünschten Verbesserungen in
der Bremsphase erreicht werden und außerdem eine gute Aufnahme
des Feldspulwicklungsteils auf der ablaufenden Kante der Pol
hörner erreicht werden kann.
Wie bereits erwähnt, ist vorzugsweise die kommutierende Anker
spule gegenüber der geometrisch neutralen Zone entgegen der
Laufrichtung verlegt.
Des weiteren sind vorzugsweise Mittel zur Begrenzung des im
Bremsbetrieb fließenden Bremsstromes vorgesehen.
Hierzu können in an sich bekannter Weise zwei antiparallel zu
einander geschaltete Diodenstrecken verwendet werden, die im
Bremsbetrieb parallel zur Feldspule angeschlossen sind.
In weiter bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist ein netz
gespeister Transformator vorgesehen, dessen Sekundärwicklung im
Bremsstromkreis parallel zur Feldspule angeschlossen ist, wobei
ein gesteuerter Schalter, vorzugsweise ein Transistor, zur
Steuerung des im Bremsstromkreis über die Ankerspule und die
Feldspule fließenden Stroms vorgesehen ist.
Der gesteuerte Schalter ist in bevorzugter Weiterbildung der
Erfindung als Feldeffekttransistor ausgebildet, der mit Source
und Drain über eine Diode parallel an die Feldspule angeschlos
sen ist und den Strom durch die Feldspule in Abhängigkeit vom
über die Ankerspule fließenden Strom regelt.
Bei einer derartigen Ausgestaltung wird durch die Sekundärwick
lung des Transformators ein Strom in den Bremsstromkreis einge
führt, der eine zuverlässige Einleitung der Bremsung in jedem
Falle gewährleistet. Auf diese Weise wird selbst in äußerst un
günstigen Fällen eine sichere Einleitung der Bremsung bei Um
schaltung in den Bremsbetrieb sichergestellt. Dabei wird durch
den Feldeffekttransistor ermöglicht, den Bremsstrom nachzure
geln, so daß auch bei fortschreitendem Bremsvorgang noch ein
starkes Bremsmoment zur Verfügung steht. Hierdurch läßt sich
die Bremscharakteristik deutlich verbessern, um eine kurze
Bremszeit sicherzustellen. Die Bremscharakteristik läßt sich
hierbei so anpassen, daß ein langsames Austrudeln des Motors am
Ende der Bremsung vermieden wird.
Hierzu ist der Feldeffekttransistor vorzugsweise mit seinem
Gate über einen Spannungsteiler an die Bürsten und somit also
an die Ankerspule angeschlossen.
Ferner ist vorzugsweise im Bremsstromkreis ein Lastwiderstand
vorgesehen, der zwischen einer Bürste und einem Ende der Feld
spule über die Diode angeschlossen ist, wobei an einem Ende des
Lastwiderstandes der Feldeffekttransistor mit Drain angeschlos
sen ist, und wobei der Feldeffekttransistor mit Source mit der
anderen Bürste und dem anderen Ende der Feldwicklung verbunden
ist.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Er
findung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungs
beispiels. Es zeigen:
Fig. 1 ein vereinfachtes Schaltbild des erfindungsgemäßen
Motors im Bremsbetrieb;
Fig. 2 eine Vorderansicht des Stators des Motors gemäß Fig.
1;
Fig. 3 eine Innenansicht auf eines der beiden Polhörner des
Stators gemäß Fig. 2, in einer ebenen Abwicklung und
Fig. 4 ein abgewandeltes Schaltbild eines erfindungsgemäßen
Motors im Bremsbetrieb.
Ein erfindungsgemäßer Reihenschlußmotor ist in Fig. 1 insgesamt
mit der Ziffer 10 bezeichnet. Der Motor 10 umfaßt einen Anker
mit einer Ankerspule 12, die über einen nicht dargestellten
Kommutator und lediglich schematisch angedeutete Bürsten 17, 18
über einen Schalter S0 im Motorbetrieb in Reihe mit einer Spei
sespannungsquelle 22 schaltbar ist, die eine Wechselspannung
von 230 Volt abgibt.
Bei dem Schalter S0 handelt es sich um einen zweipoligen Um
schalter mit einem ersten Umschalter S1 und einem zweiten Um
schalter S2. Der erste Pol der Speisespannungsquelle 22 ist
über eine Leitung 56 mit einem ersten Umschaltkontakt 46 des
ersten Umschalters S1 verbunden, der bei geschlossenem Schalter
S1 mit dem Kontakt 44 verbunden ist und wiederum über eine Lei
tung 57 mit einer Bürste 17 gekoppelt ist. Die zweite Bürste 18
ist über eine Leitung 58 mit zwei miteinander im Motorbetrieb
verbundenen Kontakten 50, 52 des zweiten Umschalters S2 verbun
den, wobei der Kontakt 52 über eine Leitung 64 mit einem ersten
Ende der zweiteilig ausgebildeten Feldspule 14, 16 verbunden
ist. Die Feldspule besitzt einen ersten Spulenteil 14, und ei
nen zweiten Spulenteil 16, die miteinander in Reihe liegen, wo
bei das Ende des zweiten Spulenteils 16 über eine Steuerelek
tronik 36 mit dem zweiten Pol 23 der Speisespannungsquelle 22
verbunden ist. Die Steuerelektronik 36 ist zusätzlich über eine
Steuerleitung 60 mit dem ersten Pol 21 der Speisespannungsquel
le 22 und über eine Steuerleitung 61 mit den Kontakten 44 und
45 des ersten Umschalters S1 gekoppelt.
Die Steuerelektronik 36 dient zur Begrenzung des Anlaufstroms
beim Anschalten des Motors, zur Begrenzung der Leerlaufdrehzahl
des Motors und verhindert es, daß der Motor anläuft, wenn ein
Stecker zur Verbindung mit der Speisespannungsquelle 22 einge
steckt wird, während sich der Schalter S0 in der Einschaltstel
lung befindet. Diese an sich bekannte Steuerelektronik 36 ist
mit dem zweiten Spulenteil 16 der Feldspule verbunden, während
der andere Spulenteil 14, wie bereits erwähnt, über den Schal
ter S0 im Motorbetrieb über die Leitung 64 und die Kontakte 50,
52 des zweiten Umschalters S2 mit der Bürste 18 gekoppelt ist.
Durch diese Anordnung wird die Entstörung des Reihenschlußmo
tors 10 erleichtert.
In dem in Fig. 1 dargestellten Bremsbetrieb sind jedoch die
Kontakte 44, 46 des ersten Umschalters S1 geöffnet, während die
weiteren Kontakte 45, 47 des ersten Umschalters S1 geschlossen
sind. Gleichfalls sind im Bremsbetrieb die Kontakte 50, 52 des
zweiten Umschalters S2 geöffnet, während die Kontakte 51, 53
des zweiten Umschalters S2 geschlossen sind.
Zwischen dem Kontakt 50 des zweiten Umschalters S2, der mit der
Bürste 18 verbunden ist, und dem Ende des ersten Spulenteils 14
ist eine antiparallel geschaltete Diodenstrecke 55 angeschlos
sen, die über eine Leitung 65 mit dem Kontakt 50 verbunden ist
und über eine Leitung 63 mit dem Kontakt 47 des ersten Umschal
ters S1 und dem Ende des ersten Spulenteils 14 gekoppelt ist.
Auf diese Weise besteht im Bremsbetrieb ein geschlossener
Bremsstromkreis über die beiden Spulenteile 14, 16 der Feldspu
le, die Leitung 62, die Kontakte 53, 51, 50 des Schalters S2,
die Leitung 58 über die Bürsten 17, 18, den Kommutator und die
Ankerspule 12 und die Leitung 57 über die Kontakte 44, 45, 47
des ersten Umschalters S1 und die Leitung 63 wiederum zum er
sten Spulenteil 14. Dabei ist im Bremsbetrieb zusätzlich die
antiparallele Diodenstrecke 55 parallel zur Feldspule 14, 16
bzw. zur Ankerspule 12 angeschlossen.
Eine derartige Schaltung ist an sich grundsätzlich bekannt, je
doch werden für gebremste Reihenschlußmotoren in der Regel nach
dem Stand der Technik zusätzlich Wendepolwicklungen oder andere
Zusatzspulen verwendet, die im Bremsstromkreis liegen.
Fig. 2 zeigt nun den Aufbau eines erfindungsgemäßen Stators 80.
Der Stator 80 ist vorzugsweise aus zwei Hälften 82, 84 zusam
mengesetzt, wie dies im einzelnen aus der DE 195 07 264 A1 be
kannt ist. Hierdurch wird die Montage der Spulenteile der Feld
wicklungen auf dem Stator 80 erleichtert. Die beiden Hälften
82, 84 werden nach erfolgter Montage der Wicklungspakete 100
durch Stifte 86, 88, die in entsprechende Öffnungen eingesetzt
werden, miteinander fest verbunden, so daß der Stator 80 als
geschlossenes ringförmiges Joch ausgebildet ist.
Der Stator 80 weist einen ersten Feldpol 90 und einen zweiten,
gegenüberliegenden Feldpol 110 auf. Jeder der beiden Feldpole
90, 110 besitzt zwei Polhörner 92, 96 bzw. 112, 116. Die bevor
zugte Drehrichtung des Motors ist mit 126 angedeutet. Damit be
sitzt der erste Feldpol 90 ein Polhorn 92 mit auflaufender Kan
te 94 und ein Polhorn 96 mit ablaufender Kante 98. Gleichfalls
besitzt der zweite Feldpol 110 ein Polhorn 112 mit auflaufender
Kante 114 und ein Polhorn 116 mit ablaufender Kante 118.
Die beiden Polhörner 96, 116 mit ablaufender Kante 98 bzw. 118
weisen, in Umfangsrichtung gesehen, jeweils eine Aussparung 102
bzw. 122 auf, wie dies im einzelnen aus Fig. 3 zu ersehen ist.
Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf den ersten Feldpol 90 von innen,
wobei dies in einer ebenen Abwicklung dargestellt ist.
Während das Polhorn 92 auf der Seite der auflaufenden Kante 94
in der üblichen Weise in bekannter Weise aus den Lagen des
Blechpakets massiv, d. h. ohne Aussparungen, ausgeführt ist,
weist das Polhorn 96 auf der Seite der ablaufenden Kante 98 ei
ne sich in Axialrichtung des Stators 80 erstreckende Aussparung
102 auf, die an den beiden axialen Enden des Polhorns 96 je
weils durch eine in Umfangsrichtung hervorstehende Zunge 104,
106 eingeschlossen ist.
Die Polhörner 92 und 96 sind grundsätzlich symmetrisch zueinan
der aufgebaut, wobei lediglich das Polhorn 96 an der ablaufen
den Kante 98 durch die Aussparung 102 in Umfangsrichtung ver
kürzt ist, während die Ausdehnung der Zungen 104, 106 dem Umriß
des anderen Polhorns 92 entspricht.
In entsprechender Weise ist auch am anderen Polhorn 116 des
zweiten Feldpols 110 eine entsprechende Aussparung vorgesehen,
die lediglich in Fig. 2 mit der Ziffer 122 angedeutet ist.
In Fig. 2 ist ferner noch die geometrisch neutrale Zone mit der
Linie 124 angedeutet. Die Bürsten 17, 18 des Reihenschlußmotors
10 sind entgegen der Drehrichtung 126 um einen Winkel α ver
schoben angeordnet, wie dies an sich bei derartigen Universal
motoren grundsätzlich bekannt ist, um die Kommutierung im Mo
torbetrieb zu verbessern und das Bürstenfeuer zu vermindern.
Durch die Aussparungen 102 bzw. 122 auf den ablaufenden Seiten
der Polhörner 96 bzw. 116 wird die Kommutierung im Bremsbetrieb
erheblich verbessert, ohne daß hierzu Wendepolspulen oder ande
re Zusatzspulen notwendig sind. Gleichzeitig entstehen prak
tisch keinerlei Nachteile für den Motorbetrieb.
Es versteht sich, daß die Zungen 104, 106 und die Aussparung
102 gemäß Fig. 3 lediglich beispielhafter Natur sind. So können
weitere und anders geformte Zungen vorgesehen sein. Auch können
Form und Anordnung der Aussparung bzw. Aussparungen jeweils an
der ablaufenden Seite der Polhörner variiert werden.
Mit der erwähnten Gestaltung der Polhörner 96 bzw. 116 an den
ablaufenden Kanten 98 bzw. 118 ist gleichfalls eine deutlich
verbesserte Selbsterregung im Bremsbetrieb gewährleistet, so
daß im einfachsten Fall die Schaltung gemäß Fig. 1 ausreicht,
um eine sichere Einleitung der Bremsung bei Umschaltung in den
Bremsbetrieb zu gewährleisten.
Eine noch höhere Zuverlässigkeit bezüglich der Einleitung der
Bremsung und des weiteren eine besonders vorteilhafte Bremscha
rakteristik, d. h. des zeitlichen Verlaufs der Bremsung, läßt
sich mit der abgewandelten Schaltung gemäß Fig. 4 erreichen, in
der ein Reihenschlußmotor insgesamt mit der Ziffer 10' bezeich
net ist.
Hierbei werden für entsprechende Teile entsprechende Bezugszif
fern wie bei Fig. 1 verwendet.
Der grundsätzliche Aufbau der Schaltung entspricht der Ausfüh
rung gemäß Fig. 1, wobei lediglich auf die antiparallel ge
schaltete Diodenstrecke 55 verzichtet wurde und statt dessen
ein Transformator 26 vorgesehen ist in Verbindung mit einer
Feldeffekttransistorschaltung.
Der Transformator 26 ist mit seiner Primärseite 28 unmittelbar
an die beiden Pole 21, 23 der Speisespannungsquelle 22 angeschlossen.
Mit seiner Sekundärseite 30 ist der Transformator 26
über eine Diode 38 an das eine Ende des ersten Feldspulenteils
14 angeschlossen und an seinem anderen Ende über eine Leitung
59 mit dem Kontakt 50 des zweiten Umschalters S2 bzw. mit der
Leitung 58 verbunden ist, die zur Bürste 18 der Ankerspule 12
führt. Wie in Fig. 4 zu sehen ist, ist im Bremsbetrieb die Bür
ste 18 über die Leitung 58 und die Kontakte 50, 51, 53 des
zweiten Umschalters S2 und die Leitung 62 gleichfalls mit dem
Ende des zweiten Spulenteils 16 der Feldspule verbunden.
Ein Feldeffekttransistor 42 des Typs IRF 540 ist mit Drain D
über eine Diode 48 mit dem Ende des ersten Spulenteils 14 und
somit gleichfalls mit der Diode 38 gekoppelt. Dabei liegen bei
de Dioden 38, 48 gemeinsam mit ihren Kathoden an dem Ende des
ersten Spulenteils 14. Der Feldeffekttransistor 42 ist mit
Source S über die Leitung 59 mit dem Kontakt 50 des zweiten Um
schalters S2 und damit über die Leitung 58 mit der Bürste 18
der Ankerspule 12 gekoppelt. Die Anode der Diode 48 ist über
einen Lastwiderstand 20 mit dem Kontakt 47 des ersten Umschal
ters S2 verbunden, der in der gezeigten Bremsstellung über die
Kontakte 45, 44 mit der Leitung 57 verbunden ist, die zur Bür
ste 17 führt. Zwischen dem Kontakt 47 des ersten Umschalters S1
und der Leitung 59, die an den Kontakt 50 des zweiten Umschal
ters S2 angeschlossen ist, ist der Feldeffekttransistor 42 mit
seinem Gate G über einen Spannungsteiler 70, 72 angeschlossen,
der aus einem ersten Widerstand 70, der bspw. ein Kiloohm be
tragen kann, und einem zweiten Widerstand 72, der bspw. 6 Ki
loohm betragen kann. Der Widerstand 70 ist mit einem Ende an
den Kontakt 47 des Schalters S1 angeschlossen und mit seinem
anderen Ende mit dem Widerstand 72 verbunden, der mit dem Kon
takt 50 des Schalters S2 verbunden ist. Zwischen den beiden Widerständen
70, 72 ist das Gate G des Feldeffekttransistors an
geschlossen. Statt des Widerstandes 70 könnte auch eine Zener
diode vorgesehen sein, die die gewünschte Schaltspannung er
zeugt.
Der Feldeffekttransistor 42 wird an seinem Gate G über den
Spannungsteiler 70, 72 angesteuert, von dem die Spannung an der
Verbindung der Widerstände 70, 72 abgegriffen wird.
Bei dem Motor 10 gemäß Fig. 4 wird im Bremsbetrieb vom Feldef
fekttransistor 42 der Feldstrom geregelt und die Ankerspannung
während des Bremsvorgangs annähernd konstant gehalten, bis die
ser am Ende des Bremsvorgangs endgültig zusammenbricht.
Die Dimensionierung kann für einen Motor von etwa 2000 Watt
Leistungsaufnahme bei 230 Volt Wechselspannung derart ausgelegt
werden, daß der Transformator für eine Sekundärspannung von
4 Volt bei einer Leistung von 0,25 Watt ausgelegt ist, wobei
als Feldeffekttransistor 42 der MOSFET IRF540 verwendet werden
kann, der für einen maximalen Strom von 28 A und eine maximale
Verlustleistung von 125 Watt ausgelegt ist. Als Lastwiderwand
20 kann hierbei ein Widerstand von 0,33 Ohm bei einer maximalen
Verlustleistung von 10 Watt verwendet werden, und der Span
nungsteiler kann, wie bereits erwähnt, aus den beiden Wider
ständen 70 von 1 Kiloohm und 72 von 6 Kiloohm bestehen.
Während des Bremsvorgangs beginnt der Feldeffekttransistor 42
zu leiten, wenn zwischen Gate G und Source S eine Spannung von
etwa 4 Volt über dem Spannungsteiler 70, 72 anliegt. Da am
Lastwiderstand 20 eine Spannung anfällt, die von der Größe des
durch die Ankerspule 12 fließenden Stroms abhängig ist, wird
bei dieser Ausführung die Ankerspannung während des Bremsvor
gangs weitgehend konstant gehalten und der Feldstrom vom Fel
deffekttransistor 42 geregelt.
Am Ende des Bremsvorgangs fällt die Ankerspannung dann so stark
ab, daß der Feldeffekttransistor 42 in den Sperrzustand über
geht, wodurch der durch die Feldspule 14, 16 fließende Feld
strom nochmals kurzzeitig ansteigt, so daß der Bremsvorgang an
seinem Ende verstärkt wird.
Eine solche Ausführung ist insbesondere für einen gebremsten
Winkelschleifer mit einer hohen Leistungsaufnahme von etwa 2000
Watt vorteilhaft, da sie eine besonders günstige Bremscharakte
ristik erzeugt.
Claims (9)
1. Gebremster Reihenschlußmotor, insbesondere Universalmotor
für ein Elektrowerkzeug, mit einem Anker mit einer kommu
tierenden Ankerspule (12), der in einem Ständer (80) dreh
bar gelagert ist und über Bürsten (17, 18) gespeist ist,
mit mindestens zwei Feldpolen (90, 110), von denen jeder
ein Polhorn (92, 112) mit einer auflaufenden Kante (94,
114) und ein Polhorn (96, 116) mit einer ablaufenden Kante
(98, 118) aufweist, mit einer Feldspule (14, 16), und mit
einer Schalteinrichtung (S0) zur Umschaltung zwischen Mo
torbetrieb und Bremsbetrieb, wobei im Motorbetrieb die
Feldspule (14, 16) mit der Ankerspule (12) in einem von
einer Versorgungsspannung (22) beaufschlagten Motorstrom
kreis in Reihe geschaltet ist, und wobei im Bremsbetrieb
die Feldspule (14, 16) mit der Ankerspule (12) einen ge
schlossenen und von der Versorgungsspannung (22) abge
trennten Bremsstromkreis bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polhörner (96, 116) mit ablaufender Kante (98,
118) gegenüber den Polhörnern (92, 112) mit auflaufender
Kante (94, 114) in Umfangsrichtung gesehen verkürzt sind
oder mindestens eine sich in Umfangsrichtung erstreckende
Aussparung (102, 122) aufweisen.
2. Reihenschlußmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an den ablaufenden Kanten (98, 118) der Polhörner (98,
118) jeweils mindestens zwei sich in Umfangsrichtung er
streckende Zungen (104, 106) vorgesehen sind, zwischen de
nen die mindestens eine Aussparung (102, 122) gebildet
ist.
3. Reihenschlußmotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die kommutierende Ankerspule (12) gegenüber
der geometrisch neutralen Zone (124) entgegen der Lauf
richtung (126) verlegt ist.
4. Reihenschlußmotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (55) zur Begrenzung des
im Bremsbetrieb fließenden Bremsstroms vorgesehen sind.
5. Reihenschlußmotor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß ein netzgespeister Transformator (26) vorgesehen ist,
dessen Sekundärwicklung (30) im Bremsstromkreis parallel
zur Feldspule (14, 16) angeschlossen ist, und daß ein ge
steuerter Schalter, vorzugsweise ein Transistor zur Steue
rung des im Bremsstromkreis über die Ankerspule (12) und
die Feldspule (14, 16) fließenden Stroms vorgesehen ist.
6. Reihenschlußmotor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der gesteuerte Schalter als Feldeffekttransistor (42)
ausgebildet ist, der mit Source (S) und Drain (D) über ei
ne Diode (48) parallel an die Feldspule (14, 16) ange
schlossen ist und den Strom durch die Feldspule (14, 16)
in Abhängigkeit vom über die Ankerspule (12) fließenden
Strom regelt.
7. Reihenschlußmotor nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sekundärwicklung (30) im Bremsstromkreis
über einen Gleichrichter (38) parallel an die Feldspule
angeschlossen ist.
8. Reihenschlußmotor nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Bremsstromkreis der Feldeffekttransi
stor (42) mit seinem Gate (G) über einen Spannungsteiler
(70, 72) an die Bürsten (17, 18) angeschlossen ist.
9. Reihenschlußmotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bremsstromkreis ein Lastwiderstand (20) zwischen
einer Bürste (17) und einem Ende der Feldspule (14, 16)
über die Diode (48) angeschlossen ist, daß an einem Ende
des Lastwiderstandes (20) der Feldeffektransistor (42) mit
Drain (D) angeschlossen ist, und daß der Feldeffekttransi
stor (42) mit Source (S) mit der anderen Bürste (18) und
dem anderen Ende der Feldwicklung (14, 16) verbunden ist.
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